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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Kamera für ein Kraftfahrzeug. Die Kamera weist ein Gehäuse auf. Die Kamera weist eine zum Gehäuse separate Linseneinrichtung auf, die an dem Gehäuse angeordnet ist. Die Linseneinrichtung erstreckt sich durch eine erste Öffnung an einem ersten Ende des Gehäuses in das Gehäuse hinein. Die Kamera weist einen zum Gehäuse separaten Träger auf, an dem eine Platine mit einem Bildsensor angeordnet ist, wobei der Träger an einem zweiten Ende des Gehäuses mit einer Klebeverbindung befestigt ist. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Montieren einer Kamera.
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Kameras für Fahrzeuge sind in verschiedenen Ausführungsbeispielen bekannt. Gehäuse können einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass auf einer Platine ein Bildsensor angeordnet ist. Dieser wird bei der Montage der Kamera zur Linseneinrichtung spezifisch ausgerichtet. Dadurch wird das Licht, welches von außen auf die Linseneinrichtung fällt, definiert auf den Bildsensor geleitet. Dadurch kann eine scharfe Bildaufnahme erfolgen. Es ist daher besonders wichtig, diese Positionierung zwischen der Linseneinrichtung und dem Bildsensor zu ermöglichen. Bei bekannten Ausführungen wird in dem Zusammenhang ein Träger, auf dem die Platine mit dem Bildsensor angeordnet ist, zu dem Gehäuse, in dem die Linseneinrichtung angeordnet ist, ausgerichtet. Durch eine Klebeverbindung wird der Träger zu dem Gehäuse gehalten. Dadurch wird auch die Position des Trägers zur Linseneinrichtung fixiert. In dem Zusammenhang ist auch ein axialer Abstand, der zwischen der Linseneinrichtung und dem Bildsensor eingestellt werden muss, von besonderer Wichtigkeit. Bei herkömmlichen Ausführungen ist die Klebeverbindung jedoch nachteilig ausgebildet. Denn beim axialen aufeinander Zubewegen des Trägers zum Gehäuse tritt der Klebstoff der Klebeverbindung radial nach außen. Der Klebstoff bildet auf der Außenseite eine entsprechend überstehende Wulst. Dadurch ist die axiale Positionierung zwischen dem Träger und dem Gehäuse nur noch ungenau ermöglicht.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kamera und ein Verfahren zu schaffen, bei welchen die axiale Positionierung zwischen dem Träger einer Kamera und dem Gehäuse der Kamera verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kamera und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Kamera für ein Kraftfahrzeug. Die Kamera weist ein Gehäuse auf. Darüber hinaus weist die Kamera eine zum Gehäuse separate Linseneinrichtung auf. Die Linseneinrichtung ist an dem Gehäuse angeordnet. Das Gehäuse weist eine erste Öffnung an einem ersten Ende auf. Durch diese erste Öffnung erstreckt sich die Linseneinrichtung im montierten Zustand zumindest bereichsweise in das Gehäuse hinein. Die Kamera weist darüber hinaus einen zum Gehäuse separaten Träger auf. An diesem Träger ist eine Platine mit einem darauf positionierten Bildsensor angeordnet. Der Träger trägt somit diese Platine mit dem Bildsensor. Der Träger ist an einem zweiten Ende des Gehäuses mit einer Klebeverbindung mit dem Gehäuse verbunden beziehungsweise daran befestigt. Das Gehäuse weist eine Längsachse auf. An dem zweiten Ende des Gehäuses ist zumindest ein radialer Überstandsteg ausgebildet. Dieser erstreckt sich senkrecht zur Längsachse. An dem Träger ist ein Gegenüberstandsteg ausgebildet, der sich senkrecht zur Längsachse erstreckt. Der Überstandsteg einerseits und der Gegenüberstandsteg andererseits sind in Umlaufrichtung um die Längsachse an gleicher Umlaufposition angeordnet. Der Überstandsteg und der Gegenüberstandsteg erstrecken sich radial weiter nach außen, als die Klebeverbindung, die zwischen dem Träger und dem zweiten Ende des Gehäuses ausgebildet ist. Durch eine derartige Ausgestaltung ist es erreicht, dass die Klebeverbindung radial nicht so weit nach außen gelangt, dass sie radial über den Überstandsteg und den Gegenüberstandsteg überstehen würde. Durch diese Ausgestaltung sind der Überstandsteg und der Gegenüberstandsteg radial weiter nach außen ragend, als die Klebeverbindung. Dadurch ist es ermöglicht, dass die axiale Positionierung zwischen dem Träger und dem Gehäuse verbessert eingestellt werden kann. Axiale Lagen des Trägers und des Gehäuses insbesondere zueinander können dadurch verbessert und genauer eingestellt werden. Insbesondere kann die diesbezügliche axiale Position des Trägers und des Gehäuses einfacher überwacht werden. Dies gelingt durch die Beobachtung der axialen Position des Überstandstegs und des Gegenüberstandstegs. Gerade dadurch, dass dieser Überstandsteg und der Gegenüberstandsteg an der gleichen Umlaufposition angeordnet sind, ist eine diesbezügliche Axialpositionsüberwachung besonders einfach und genau ermöglicht. Es ist durch diese radialen Stege verhindert, dass an dieser Position die Klebeverbindung nach außen tritt und wulstartig sich nach oben und nach unten verbreitert. Ein Verdecken von äußeren Kanten des Gehäuses und des Trägers durch die Klebeverbindung ist durch die vorgeschlagene Ausgestaltung der Kamera verhindert. Damit kann sehr präzise auch der axiale Abstand zwischen dem Gehäuse und dem Träger überwacht und eingestellt werden. Die Klebeverbindung ist dabei nicht mehr im Weg, insbesondere nicht mehr Randseiten des Gehäuses und des Trägers verdeckend ausgebreitet.
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In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass durch den Überstandsteg und den Gegenüberstandsteg bestimmungsgemäß eine Messvorrichtung ausgebildet ist. Die Messvorrichtung ist zum indirekten Messen der axialen Dicke der Klebeverbindung ausgebildet. Da der Klebstoff der Klebeverbindung einerseits direkt an dem zweiten Ende des Gehäuses und andererseits direkt an dem Träger ausgebildet ist, lässt sich durch den axialen Abstand zwischen dem Überstandsteg und dem Gegenüberstandsteg auch indirekt und sehr genau die Dicke der Klebstoffverbindung an dieser Stelle messen. Dies ist eine besonders vorteilhafte Ausführung. Denn wie bereits eingangs erläutert, ist die Axialposition dieser beiden Komponenten zueinander sehr genau einzustellen, um auch die axiale Lage zwischen dem Bildsensor und der Linseneinrichtung exakt einzustellen und aufrecht erhalten zu können. Durch den Überstandsteg und den Gegenüberstandsteg ist nicht nur eine Klebstoffaustrittsverhinderungsvorrichtung geschaffen, sondern auch eine derartige präzise Messvorrichtung bereitgestellt.
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Insbesondere kann die axiale Dicke des Klebstoffs im Bereich zwischen einer Rückseite des hinteren Endes des Gehäuses und einer Oberseite des Trägers bestimmt werden, wobei der Klebstoff zwischen diesen Seiten angeordnet ist. Die Dicke des Klebstoffs kann somit an einer radialen Position bestimmt werden, an welcher sowohl die Oberseite als auch die Rückseite vorhanden sind.
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In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Überstandsteg und der Gegenüberstandsteg in axialer Richtung und somit in Richtung der Längsachse des Gehäuses betrachtet beabstandet zueinander angeordnet sind. Dies ist sowohl beim Beginn der Montage als auch im gefertigten Zustand der Fall. Durch die axiale lichte Weite zwischen dem Überstandsteg und dem Gegenüberstandsteg ist somit eine besonders präzise Bestimmung dieses Axialabstands ermöglicht. Daraus ist exakt die Dicke der Klebeverbindung ableitbar.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass an dem zweiten Ende des Gehäuses eine zweite Öffnung dieses Gehäuses ausgebildet ist. Diese zweite Öffnung ist durch eine umlaufende Begrenzungswand begrenzt. Der Überstandsteg ist an einer Außenseite der Begrenzungswand ausgebildet. Er erstreckt sich von dieser Außenseite radial nach außen. Insbesondere sind der Überstandsteg und die Begrenzungswand einstückig miteinander ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung kann eine herstellungsspezifisch und montagetechnisch einfache Realisierung ermöglicht werden. Darüber hinaus sind Positionstoleranzen zwischen der Begrenzungswand und dem Überstandsteg vermieden.
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Vorzugsweise ist der Träger plattenartig ausgebildet. Er ist insbesondere als flache Scheibe ausgebildet. Dadurch ist eine sehr platzsparende Realisierung, insbesondere in axialer Richtung, ermöglicht.
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Der Gegenüberstandsteg ist von einem Seitenrand des Trägers abstehend angeordnet. Auch dadurch ist vorgesehen, dass in axialer Richtung kein unerwünschter Überstand des Gegenüberstandstegs ausgebildet ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Gegenüberstandsteg in axialer Richtung sowohl nach oben als auch nach unten nicht über den Träger übersteht.
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Es ist in einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Träger eine Vertiefung aufweist. Im montierten Endzustand erstreckt sich in einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel die Linseneinrichtung durch das rohrartige Gehäuse hindurch und in die Vertiefung des Trägers hinein.
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Vorzugsweise ist der Gegenüberstandsteg an einer Außenseite einer Begrenzungswand, die die Vertiefung begrenzt, einstückig ausgebildet.
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In einem Ausführungsbeispiel sind der Überstandsteg und der zugeordnete Gegenüberstandsteg in radialer Richtung und somit senkrecht zur Längsachse weiter nach außen ragend, als der Klebstoff der Klebeverbindung.
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In einem Ausführungsbeispiel sind zumindest drei Überstandstege und zumindest drei Gegenüberstandstege ausgebildet. Die Überstandstege und die Gegenüberstandstege sind in Umlaufrichtung um die Längsachse betrachtet jeweils äquidistant zueinander angeordnet, sodass drei Paare von Überstandstegen und Gegenüberstandstegen gebildet sind. Dadurch sind axiale Abstandsbestimmungen zwischen dem Träger und dem Gehäuse an verschiedenen azimutalen Positionen ermöglicht. Dadurch lassen sich besonders genaue Einstellungen des axialen Abstands zwischen dem Träger und dem Gehäuse erreichen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Montieren einer Kamera, bei welchem folgende Schritte durchgeführt werden:
- - Bereitstellen eines Gehäuses der Kamera, wobei das Gehäuse eine erste Öffnung an einem ersten Ende des Gehäuses und an einem zweiten Ende des Gehäuses zumindest ein radialer Überstandsteg ausgebildet ist, der sich senkrecht zur Längsachse erstreckt;
- - Bereitstellen eines zum Gehäuse separaten Trägers, an dem eine Platine mit einem Bildsensor angeordnet ist, wobei an dem Träger ein Gegenüberstandsteg ausgebildet ist, der sich senkrecht zur Längsachse erstreckt;
- - Anbringen eines Klebstoffs zwischen dem zweiten Ende des Gehäuses und dem Träger zur Erzeugung einer Klebeverbindung;
- - Ausrichten des Trägers und des Gehäuses derart, dass die Überstandstege in Umlaufrichtung um die Längsachse an gleicher Umlaufposition angeordnet sind, wobei die Stege so ausgerichtet werden, dass sie sich radial weiter nach außen erstrecken, als die Klebeverbindung;
- - Bestimmen der axialen Dicke der Klebeverbindung, indem der axiale Abstand zwischen dem Überstandsteg und dem Gegenüberstandsteg direkt gemessen wird und dieser axiale Abstand der Dicke der Klebeverbindung zugeordnet wird.
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Vorzugsweise wird der Abstand mit einer optischen Messeinheit berührungslos erfasst.
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Durch die optische Erfassung lassen sich diesbezüglich auch sehr präzise Abstandsbestimmungen erreichen. Insbesondere kann dadurch an einer Unterkante des Überstandstegs und an einer Oberkante des Gegenüberstandstegs gemessen werden. Die Unterkante und die Oberkante sind einander zugewandt. Insbesondere sind diese Messpunkte an radial äußeren Randbereichen des Überstandstegs und des Gegenüberstandstegs definiert.
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Es kann vorgesehen sein, dass bei dem Montieren dann, wenn mehrere Paare von Überstandstegen und Gegenüberstandstegen vorhanden sind, nur an einem Paar gemessen wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass zu unterschiedlichen Zeitpunkten an unterschiedlichen Paaren von einem Überstandsteg und einem Gegenüberstandsteg gemessen wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass gleichzeitig an zumindest zwei verschiedenen Paaren eines jeweiligen Überstandstegs und eines Gegenüberstandstegs gemessen wird.
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Bei dem Montageprozess wird dann, wenn die bestmögliche Position zwischen dem Bildsensor und der Linseneinrichtung gefunden wurde, die aktive Aushärtung des Klebstoffs und somit der Klebeverbindung durchgeführt. Es ist beispielsweise ein UV(Ultraviolett)-Härten vorgesehen. Insbesondere ist die axiale Abstandsbestimmung auch dazu vorgesehen, um ein Schrumpfen des Klebstoffs quantifizieren zu können. Insbesondere soll in dem Zusammenhang ein Schrumpfen des Klebstoffs zwischen dem Zustand vor dem Aushärten und nach dem Aushärten erfolgen. Das Aushärten kann dabei, wie bereits oben erläutert, durch ultraviolette Strahlung oder durch einen Ofen erfolgen. Ebenso kann zusätzlich oder anstatt dazu eine axiale Abstandsbestimmung auf Basis des oben genannten Konzepts vor und nach einem Umgebungstest erfolgen. Auch hier soll eine quantitative Erfassung der Dimensionsänderung des Klebstoffs auf unterschiedlichen Ebenen des Umgebungstests erfolgen, um hier die Einflüsse erkennen zu können. Beispielsweise können als unterschiedliche Umgebungszustände verschiedene Temperaturzyklen und/oder die Feuchtigkeit und/oder Vibrationen und/oder anderweitige mechanische Einflüsse, wie kurzzeitige harte mechanische Einwirkungen, beurteilt werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungen, als offenbart anzusehen, die über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder von diesen abweichen.
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Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 ein Kraftfahrzeug gemäß einem Ausführungsbespiel der Erfindung, welches ein Kamerasystem mit mehreren Kameras aufweist;
- 2 eine Schnittdarstellung durch ein Ausführungsbeispiel einer Kamera im montierten Endzustand;
- 3 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Gehäuses der Kamera;
- 4 eine perspektivische Darstellung eines Trägers der Kamera;
- 5 eine Darstellung eines Teilausschnitts der Kamera gemäß 1;
- 6 eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereichs der Ansicht in 5 im Bereich eines Überstandstegs und eines zugeordneten Gegenüberstandstegs; und
- 7 eine Darstellung eines Teilausschnitts einer Kamera aus dem Stand der Technik.
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In den Figuren werden gleiche und funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Draufsicht. Das Kraftfahrzeug 1 ist in dem vorliegenden Fall als Personenkraftwagen ausgebildet. Das Kraftfahrzeug 1 weist ein Kamerasystem 2 auf. Das Kamerasystem 2 weist wiederum eine Recheneinrichtung 3 auf, die beispielsweise durch ein elektronisches Steuergerät des Kraftfahrzeugs 1 gebildet sein kann. Darüber hinaus weist das Kamerasystem 2 zumindest eine Kamera 4 auf. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Kamerasystem 2 vier Kameras 4 auf, die verteilt an dem Kraftfahrzeug 1 angeordnet sind. Vorliegend ist eine der Kameras 4 in einem Heckbereich 1a angeordnet, eine der Kameras 4 ist in einem Frontbereich 1b des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet und die übrigen zwei Kameras 4 sind in einem jeweiligen Seitenbereich 1c, insbesondere in einem Bereich der Seitenspiegel, angeordnet. Die Anzahl und Anordnung der Kameras 4 des Kamerasystems 2 ist vorliegend rein beispielhaft zu verstehen.
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Es kann zusätzlich oder anstatt dazu auch zumindest eine Kamera vorgesehen sein, die zur Erfassung eines Innenraums beziehungsweise eines Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet und angeordnet ist. Die Kameras 4 sind insbesondere jeweils so verbaut, dass sie an einem individuellen Kraftfahrzeugbauteil montiert sind. Ein Kraftfahrzeugbauteil kann beispielsweise ein Stoßfänger oder Außenspiegel oder eine Seitenverkleidung sein. Das Kraftfahrzeugbauteil kann auch beispielsweise ein Dachhimmel oder eine Innenverkleidung oder ein Innenspiegel sein. Die Kraftfahrzeugbauteile sind lediglich beispielhaft zu verstehen und es können auch anderweitige Kraftfahrzeugbauteile vorliegen. Es ist dadurch nur zum Ausdruck gebracht, dass ein Kraftfahrzeugbauteil bezüglich positioneller Anordnung und materieller Ausgestaltung vielfältigst ausgebildet sein kann.
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Mit den Kameras 4 kann ein Umgebungsbereich 1d des Kraftfahrzeugs 1 erfasst werden. Die vier Kameras 4 sind bevorzugt baugleich ausgebildet. Insbesondere kann eine Bildsequenz oder es können Videodaten mit den Kameras 4 bereitgestellt werden, welche den Umgebungsbereich 1d beschreiben. Diese Videodaten können von den Kameras 4 an die Recheneinrichtung 3 übertragen werden. Mittels der Recheneinrichtung 3 kann eine hier nicht dargestellte Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs 1 angesteuert werden, so dass dem Fahrer die Videodaten der Kameras 4 angezeigt werden können. Das Kamerasystem 2 dient somit zum Unterstützen des Fahrers des Kraftfahrzeugs 1 beim Führen des Kraftfahrzeugs 1. Das Kamerasystem 2 kann beispielsweise ein sogenannter elektronischer Rückspiegel sein oder ein Parkassistenzsystem oder ein sonstiges System sein. Es kann auch im Innenraum zur Erfassung einer Person, insbesondere eines Fahrzeugführers ausgebildet sein.
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In 2 ist in einer Vertikalschnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel einer Kamera 4 schematisch gezeigt. Die Kamera 4 weist eine Längsachse A auf. Die Kamera 4 weist ein Gehäuse 5 auf. Das Gehäuse 5 weist entlang der Längsachse A betrachtet ein erstes Ende 6 auf. An dem ersten Ende 6 ist eine erste Öffnung 7 ausgebildet. In diese Öffnung 7 erstreckt sich eine Linseneinrichtung 8 der Kamera 4 hinein. Das Gehäuse 5 ist im Ausführungsbeispiel rohrartig ausgebildet. Es weist in dem Zusammenhang in vorteilhafter Ausführung ein in axialer Richtung dem ersten Ende 6 gegenüberliegendes zweites Ende 9 auf. An diesem zweiten Ende 9 ist eine zweite Öffnung 10 ausgebildet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Linseneinrichtung 8 insbesondere durch das gesamte Gehäuse 5 hindurch. Die Linseneinrichtung 8 erstreckt sich an der zweiten Öffnung 10 aus dem Gehäuse 5 heraus. Die Linseneinrichtung 8 ist in dem Gehäuse 5 mechanisch befestigt. Insbesondere ist dies durch eine Schraubverbindung 11 vorgesehen. Dabei greift ein Außengewinde an der Linseneinrichtung 8 in ein Innengewinde an einer Innenseite des Gehäuses 5 ein.
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Die Kamera 4 weist darüber hinaus einen Träger 12 auf. Der Träger 12 ist eine zum Gehäuse 5 und zur Linseneinrichtung 8 separate Komponente. Der Träger 12 ist plattenartig ausgebildet. Er ist insbesondere scheibenartig konzipiert.
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Der Träger 12 ist dazu vorgesehen, eine dazu separate Platine 13, auf welcher ein Bildsensor 14 angeordnet ist, zu tragen. Im Ausführungsbeispiel ist die Platine 13 an dem Träger 12 direkt befestigt, insbesondere mit zumindest einer Schraube 15 daran angeschraubt. Der Träger 12 weist eine Vertiefung 16 auf. Diese ist durch eine umlaufende Begrenzungswand 17 begrenzt. In diese wannenartige Vertiefung 16 erstreckt sich die Linseneinrichtung 8 hinein. Der Träger 12 ist mit einer Klebeverbindung 18 mit dem Gehäuse 5 verklebt. Insbesondere ist die mechanische Verbindung zwischen dem Träger 12 und dem Gehäuse 5 nur durch diese Klebeverbindung 18 realisiert. Dabei ist ein Klebstoff 20 zwischen dem Träger 17 und dem Gehäuse 5 eingebracht. Der Klebstoff 20 liegt direkt an einer Oberseite 21 der Begrenzungswand 17 an. Er liegt darüber hinaus direkt an einer Rückseite 22 des hinteren Endes 9 an. Die beiden Seiten 21 und 22 sind einander zugewandt. Sie sind durch den Klebstoff 20 voneinander beabstandet.
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In 3 ist in einer perspektivischen Darstellung das Gehäuse 5 in einem Ausführungsbeispiel gezeigt. Wie zu erkennen ist, weist das Gehäuse 5 einen Überstandsteg 23 auf. Der Überstandsteg 23 ist senkrecht zur Längsachse A orientiert. Er ist insbesondere an einer Außenseite 24 einer Begrenzungswand 25 ausgebildet. Er ist insbesondere einstückig mit dieser Begrenzungswand 25 ausgebildet. Die Begrenzungswand 25 begrenzt die zweite Öffnung 10. Insbesondere ist die Begrenzungswand 25 rohrartig ausgebildet. Die Rückseite 22 ist diesbezüglich insbesondere eine Ringfläche. Wie zu erkennen ist, sind im Ausführungsbeispiel mehrere separate Überstandstege ausgebildet. Zusätzlich zu dem Überstandsteg 23 sind hier noch zwei weitere Überstandstege 26 und 27 ausgebildet. Sie sind in Umlaufrichtung um die Längsachse A äquidistant zueinander angeordnet. In axialer Richtung ist eine Oberseite eines Überstandstegs 23, 26, 27 bündig mit der Rückseite 22. Die Überstandstege 23, 26 und 27 stehen radial über die Außenseite 24 nach außen über.
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In 4 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel des Trägers 12 dargestellt. Wie darüber hinaus zu erkennen ist, ist in einem Boden 28 der Vertiefung 16 eine Aussparung 29 ausgebildet. In diese Aussparung 29 taucht der Bildsensor 14 ein.
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Wie in 4 zu erkennen ist, ist an einer Außenseite 30 der Begrenzungswand 17 zumindest ein Gegenüberstandsteg 31 ausgebildet. Er ist in radialer Richtung nach außen gegenüber der Außenseite 30 überstehend. Der Gegenüberstandsteg 31 ist einstückig mit der Begrenzungswand 17 ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel sind drei separate Gegenüberstandstege 31, 32 und 33 an dieser Außenseite 30 angeformt. Sie sind in Umlaufrichtung um die Längsachse A äquidistant zueinander angeordnet.
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Im montierten Zustand sind jeweils ein Überstandsteg 23, 26 und 27 in einer gleichen Umlaufposition wie ein zugeordneter Gegenüberstandsteg 31, 32 und 33 angeordnet. Es werden somit in azimutaler Richtung um die Längsachse A jeweils Paare eines Überstandstegs mit einem Gegenüberstandsteg gebildet.
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In 1 ist in dem Zusammenhang beispielhaft der Überstandsteg 26 und der an gleicher Umlaufposition angeordnete Gegenüberstandsteg 31 gezeigt.
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Wie in 5 zu erkennen ist, ist in radialer Richtung zur Längsachse A der Klebstoff 20 nicht nach außen über das Stegpaar aufweisend den Überstandsteg 26 und den Gegenüberstandsteg 31 überstehend. Wie in 5 zu erkennen ist, endet der Klebstoff 20 in radialer Richtung betrachtet nach innen zurückversetzt gegenüber den Außenseiten 26a und 31a dieser beiden Stege 26 und 31. In der 6 ist ein vergrößerter Ausschnitt I aus 5 gezeigt. Es ist hier zu erkennen, dass eine axiale Dicke d der Klebstoffverbindung 18 ausgebildet ist. Diese Dicke d entspricht einem Abstand a zwischen einer äußeren Unterkante 26b des Überstandstegs 26 und einer radial äußeren Oberkante 31b des Gegenüberstandstegs 31. Da der Klebstoff 20 radial nach außen nicht über die Außenseiten 26a und 31b übersteht, können diese Kanten beziehungsweise Ränder 26b und 31b stets genau erkannt und erfasst werden.
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In dem Zusammenhang kann die axiale Position zwischen dem Träger 12 und dem Gehäuse 5 genau erfasst werden. Insbesondere ist es durch diese Ausgestaltung möglich, dass über diesen gemessenen Abstand a auch stets die diesbezüglich korrespondierende und insbesondere gleiche Dicke d des Klebstoffs im Bereich zwischen der Oberseite 21 und der Rückseite 22 genau bestimmt wird. Dadurch können Informationen über das Verhalten des Klebstoffs 2 beim Montageprozess und bei dem nachfolgenden Aushärten und/oder bei unterschiedlichen Umgebungseinflüssen beurteilt werden. Insbesondere kann in dem Zusammenhang auch ein Schrumpfen des Klebstoffs 20 genau analysiert werden.
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Beim Montieren der Kamera 4 werden insbesondere folgende Schritte durchgeführt: Zunächst wird das Gehäuse 5 bereitgestellt. Darüber hinaus wird der dazu separate Träger 12 bereitgestellt. Insbesondere ist die Platine 13 mit dem Bildsensor 14 an dem Träger 12 bereits montiert. Es wird in einer vorteilhaften Ausführung somit ein Vormontagemodul bestehend aus dem Träger 12 und der Platine 13 mit dem Bildsensor 14 bereitgestellt.
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In einem weiteren Schritt wird vorzugsweise der Klebstoff 20 an die Oberseite 21 und/oder die Rückseite 22 aufgebracht. Der Träger 12 und das Gehäuse 5 werden dann in axialer Richtung zusammengeführt. Es bildet sich dabei die Klebstoffverbindung 18. Insbesondere erfolgt die Ausrichtung des Trägers 12 und des Gehäuses 5 derart, dass zumindest ein Überstandsteg 23, 26, 27 an der gleichen Umlaufposition wie ein Gegenüberstandsteg 31, 32, 33 angeordnet ist. Dieses Ausrichten erfolgt auch derart, dass dieses Paar der Stege so ausgerichtet wird, dass sich die Stege radial weiter nach außen erstrecken als der Klebstoff 20 der Klebeverbindung 18.
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In einem weiteren Schritt erfolgt dann ein Bestimmen der axialen Dicke d der Klebeverbindung 18. Dies erfolgt dahingehend, dass der axiale Abstand a zwischen dem Überstandsteg 26 und dem Gegenüberstandsteg 31 (im gezeigten Ausführungsbeispiel) direkt gemessen wird und dieser axiale Abstand a der Dicke d der Klebeverbindung 18 zugeordnet wird. Insbesondere wird in dem Zusammenhang der axiale Abstand a zwischen den Kanten 26b und 31b bemessen. Diese sind in axialer Richtung beabstandet zueinander angeordnet. Das Messen des Abstands a erfolgt insbesondere mit einer optischen Messeinheit. Es erfolgt berührungslos zu den Stegen 26 und 31.
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In 7 ist in einer Darstellung eine Ausführung aus dem Stand der Technik gezeigt. Es ist hier ein Gehäuse 5' und ein Träger 12' zu erkennen. Ohne die radialen Stege 26 und 31 ist es hier nur möglich, dass der Klebstoff 20 beim axialen Zusammenfügen der Komponenten radial nach außen übertritt, sodass eine Wulst 33 entsteht. Diese bildet sich in axialer Richtung nach oben und nach unten aus, sodass die tatsächliche Dicke d' nicht mehr gemessen werden kann. Dadurch ergeben sich die bereits eingangs geschilderten Nachteile zur genauen Analyse der Klebstoffverbindung 18' und somit auch des axialen Abstands zwischen dem Träger 12' und dem Gehäuse 5'. Genau diese Nachteile können durch die oben erläuterte Erfindung vermieden werden.