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Die Erfindung betrifft einen Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einer ersten Schiene, und wenigstens einer relativ zu der ersten Schiene verschiebbar angeordneten zweiten Schiene, und wenigstens ein Bodenanbindungselement zur Anbindung der ersten Schiene an einer Fahrzeugstruktur, wobei die erste Schiene zwei jeweils weitestgehend senkrecht zu einem Basisabschnitt abstehende Schenkel aufweist. Die Erfindung betrifft zudem einen Fahrzeugsitz.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 17 55 740 A ist ein Spindelantrieb für eine Verstelleinrichtung zur Längsverstellung eines Kraftfahrzeugsitzes bekannt. Der Kraftfahrzeugsitz ist auf zwei parallelen Gleitschienen befestigt, die auf am Fahrzeugboden angeordneten Führungsschienen laufen. Parallel zu jeder Gleitschiene und mit dieser drehfest verbunden ist je eine Gewindespindel angeordnet. Neben den ortsfesten Führungsschienen und mit diesen fest verbunden ist ein Getriebeblock gelagert, der eine auf der Gewindespindel angeordnete Spindelmutter und eine mit dieser kämmende Antriebsschnecke aufnimmt. Die Antriebsschnecken jedes Getriebeblockes stehen mit einem gemeinsamen Antriebsmotor in Verbindung. Der Getriebeblock besteht aus zwei Teilen, die miteinander verschraubt sind. Wird der Antriebsmotor betätigt, werden über die Antriebsschnecken die Spindelmuttern verdreht. Da die Gewindespindel drehfest angeordnet ist, werden dadurch die Gewindespindel und der mit dieser verbundene Fahrzeugsitz relativ zum Getriebeblock und damit zum Fahrzeugboden verschoben.
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Aus der
DE 101 39 631 A1 ist eine Verstellvorrichtung zur Längsverstellung eines Kraftfahrzeugsitzes bekannt. Die Verstellvorrichtung besteht aus einer auf eine Schienenanordnung wirkenden Anordnung aus einer mit der Unterschiene starr verbundenen Gewindespindel und einer sich auf dieser motorisch angetrieben drehenden Gewindemutter, die über eine Lageranordnung schubfest auf die Oberschiene wirkt. Dabei sind die formschlüssig in die Oberschiene eingelassenen Lagerschalen integraler Bestandteil eines aus dem Antriebsschneckengehäuse, der Oberschiene und den Lagerschalen gebildeten Getriebegehäuses, wobei die mit einer Außenverzahnung versehene Gewindemutter sowie eine mit dieser in Eingriff stehende Antriebsschnecke in den Lagerschalen gelagert sind. Die Lagerschalen sind stoffschlüssig mit der Oberschiene verbunden, so dass eine Höhenverlagerung dieser Bauteile zueinander ausgeschlossen ist.
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Gattungsgemäße Verstelleinrichtungen zur Längsverstellung eines Kraftfahrzeugsitzes sind üblicherweise als eine vormontierte Baugruppe gefertigt, welche erst bei ihrer Endmontage einerseits mit einem Fahrzeugsitz und andererseits mit einem Fahrzeugboden verbunden werden. Diese vormontierte Baugruppe erlaubt lediglich eine Fixierung der Verstelleinrichtung an dem Fahrzeugboden durch Verschraubung in den beiden Endbereichen der Verstelleinrichtung, da in einem in Längserstreckung mittigen Bereich eine Gewindespindel fest angeordnet ist und einen Zugang mit einem Werkzeug, beispielsweise einem Schraubwerkzeug, verhindert.
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Aus der
US 2013/0214551 A1 ist eine Sitzstruktur für ein Fahrzeug bekannt, aufweisend mehrere Befestigungselemente, die in einer Längsrichtung des Fahrzeugs von vorne nach hinten voneinander beabstandet an einem Fahrzeugboden befestigt sind, und eine Gleitschiene. Die Gleitschiene aufweisend eine stationäre Aluminiumschiene, die von den Befestigungselementen gehalten ist, und eine bewegliche Schiene, die in Bezug auf die stationäre Schiene in eine vordere und eine hintere Richtung beweglich ist. Die Sitzstruktur weist ferner eine Eisenverstärkungsplatte auf, die an der stationären Schiene an einer Position innerhalb eines Sicherheitsgurt-Verwendungsbereichs mit den Befestigungselementen befestigt ist.
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Aus der
DE 20 2008 014 157 U1 ist ein Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einer äußeren Fahrzeugsitzseite und einer inneren Fahrzeugsitzseite bekannt, welche sich in einer Längsrichtung erstrecken und zwischen welchen eine dazu senkrechte Querrichtung verläuft, und mit einer wenigstens einen abstehenden Fuß aufweisenden Basis, wobei für eine Montage des Fahrzeugsitzes mit einer für den Benutzer des Fahrzeugsitzes unlösbaren Verbindung der Basis mit einer Fahrzeugstruktur der Fuß in Querrichtung in einen Schuh der Fahrzeugstruktur einführbar ist. Auf der dem Fuß gegenüberliegenden Fahrzeugsitzseite ist die Basis an einer Stelle formschlüssig und an höchstens einer weiteren Stelle mittels eines gesondert ausgebildeten Verbindungselementes mit der Fahrzeugstruktur verbunden.
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Aus der
DE 10 2018 210 033 A1 ist eine Baugruppe eines Fahrzeugs bekannt, umfassend eine ortsfest in dem Fahrzeug angeordnete Bodenbaugruppe und eine Verstelleinrichtung zum Längsverstellen eines Fahrzeugsitzes in dem Fahrzeug mit einer mit der Bodenbaugruppe verbundenen, entlang einer Längsachse an der Bodenbaugruppe erstreckten Führungsschiene und einer an der Führungsschiene entlang der Längsachse geführten, dem Fahrzeugsitz zugeordneten Verstellbaugruppe. Dabei ist vorgesehen, dass die Führungsschiene zumindest ein Verbindungselement aufweist, das einen Eingriffsabschnitt zum formschlüssigen Eingreifen in eine an der Bodenbaugruppe angeordnete Eingriffseinrichtung an einer ersten Seite der Führungsschiene und einen Verbindungsabschnitt mit einer Befestigungsstelle zum Festlegen des Verbindungselements an der Bodenbaugruppe unter Verwendung eines Befestigungselements an einer der ersten Seite abgewandten, zweiten Seite der Führungsschiene aufweist.
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Aus der
FR 2 789 456 A1 ist ein Längseinsteller mit einer Führungsschiene bekannt, welche relativ zu einer Mittelebene auf einer mehrere Schlitze aufweisenden Bodenwanne eines Kraftfahrzeugs nahezu symmetrisch ausgerichtet ist. Bei der Montage wird der untere Teil der Führungsschiene in den Schlitzen verschoben, wobei die Führungsschiene quer und vertikal mittels einer Bajonettlängsmontage fixiert wird.
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Aus der
FR 2 789 453 A1 ist ein Längseinsteller mit einer Führungsschiene bekannt, wobei zwischen dem unteren Teil der Führungsschienen und einer Bodenwanne eines Kraftfahrzeugs Halteelemente angeordnet sind. Bei der Montage verformt sich die Führungsschiene abschnittsweise durch eine Montagekraft, wenn die Führungsschiene relativ zu der Bodenwanne in (mindestens) zwei Richtungen fixiert wird.
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Aus der
DE 20 2005 013 714 U1 ist eine Vorrichtung zum zeitweiligen Verbinden oder Verankern einer Sitzeinrichtung mit, jeweils eine hinterschnittene Längsnut aufweisenden, Halteschienen aus metallischem Werkstoff bekannt, wobei in Formrippen in Abständen zueinander Bohrungen oder Durchbrüche eingebracht sind, deren Durchmesser zumindest dem Abstand der Formrippen voneinander entspricht bzw. größer ist als dieser. Von einem Basisprofil abragende Klemmstifte sind in die Längsnut einsetzbar und mit einem Fußteller in den hinterschnittenen Bereich der Halteschiene verschiebbar.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Längseinsteller eingangs genannter Art zu verbessern, insbesondere die Stabilität und Belastbarkeit eines Längseinstellers mit einer sehr langen fahrzeugfesten Schiene zu erhöhen, sowie einen entsprechenden Fahrzeugsitz bereitzustellen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, durch einen Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einer ersten Schiene, und wenigstens einer relativ zu der ersten Schiene verschiebbar angeordneten zweiten Schiene, und wenigstens ein Bodenanbindungselement zur Anbindung der ersten Schiene an einer Fahrzeugstruktur, wobei die erste Schiene zwei jeweils weitestgehend senkrecht zu einem Basisabschnitt abstehende Schenkel aufweist, wobei die erste Schiene in Übergangsbereichen des Basisabschnitts zu einem jeden der beiden Schenkel entlang einer Längserstreckung der ersten Schiene jeweils einen äußeren Konturabschnitt aufweist, welcher mit dem wenigstens einen Bodenanbindungselement zusammenwirkt.
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Dadurch, dass die erste Schiene entlang einer Längserstreckung der ersten Schiene wenigstens einen äußeren Konturabschnitt aufweist, welcher mit dem wenigstens einen Bodenanbindungselement zusammenwirkt, lässt sich die Anzahl der Bodenanbindungspunkte erhöhen. Die erste Schiene ist folglich an in Längsrichtung mittleren oder inneren Abschnitten mit der Fahrzeugstruktur, insbesondere dem Fahrzeugboden, verbindbar.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der ersten Schiene können eine Spindel und wenigstens ein Spindelhalter zur Fixierung der Spindel relativ zur ersten Schiene zugeordnet sein. Die Spindel kann mittels eines der zweiten Schiene zugeordneten Getriebes zusammenwirken.
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Die erste Schiene und die zweite Schiene des Längseinstellers können ein erstes Schienenpaar ausbilden. Der Längseinsteller kann ein zweites Schienenpaar, welches bevorzugt symmetrisch zum ersten Schienenpaar ausgestaltet ist, aufweisen.
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Die erste Schiene kann im Wesentlichen U-förmig ausgestaltet sein. Die erste Schiene kann einen Basisabschnitt aufweisen. In dem jeweiligen Übergangsbereich des Basisabschnitts zu den beiden Schenkeln kann parallel zur Querrichtung betrachtet jeweils ein äußerer Konturabschnitt angeordnet sein. Die erste Schiene weist bevorzugt zwei diametral gegenüberliegend angeordnete äußere Konturabschnitte auf. Die beiden Konturabschnitte können sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der ersten Schiene erstrecken.
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Die Konturabschnitte können Ausnehmungen aufweisen. Die Ausnehmungen können entlang der Längserstreckung der Konturabschnitte paarweise gegenüberliegend angeordnet sein.
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Die Konturabschnitte weisen, insbesondere im Querschnitt der ersten Schiene betrachtet, jeweils einen Vorsprung auf. Zwischen einem Vorsprung eines jeden Konturabschnitts und einem jeweils benachbarten Schenkel der ersten Schiene ist eine Senke ausgestaltet.
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Das Bodenanbindungselement kann aus Metall gefertigt sein. Das Bodenanbindungselement kann ein Stanzbiegeteil sein. Das Bodenanbindungselement kann aus einem Metallblech gefertigt sein. Das Bodenanbindungselement kann wenigstens einen Grundabschnitt aufweisen. Der Grundabschnitt dient einer Montage an einer Fahrzeugstruktur, insbesondere an einem Fahrzeugboden. Der Grundabschnitt ist bevorzugt flächig an der Fahrzeugstruktur fixierbar, insbesondere anschweißbar.
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Das Bodenanbindungselement kann einen Hakenabschnitt aufweisen. Der Hakenabschnitt ist bevorzugt als ein mittiger Abschnitt des Stanzbiegeteils gefertigt. Der Hakenabschnitt kann senkrecht zum Grundabschnitt abstehend ausgestaltet sein. Der Hakenabschnitt steht bevorzugt in Vertikalrichtung nach oben von dem Grundabschnitt ab. Das Bodenanbindungselement kann zwei Hakenabschnitte aufweisen, welche die erste Schiene beidseitig umgreifen. Die zwei Hakenabschnitte können, in Längsrichtung betrachtet, jeweils links und rechts angeordnet sein. Jeder der beiden Hakenabschnitte kann eine in Richtung der ersten Schiene orientierte Hakenkontur aufweisen.
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In montiertem Zustand der ersten Schiene kann die Hakenkontur des Hakenabschnitts über den Vorsprung hinweg in die Senke des äußeren Konturabschnitts eingreifen. Anders ausgedrückt, können sich der Hakenabschnitt des Bodenanbindungselements und der äußere Konturabschnitt der ersten Schiene in montiertem Zustand einander wechselseitig hintergreifen.
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Die zugrundeliegende Aufgabe wird ferner erfindungsgemäß gelöst, durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, aufweisend einen Längseinsteller gemäß der vorhergehenden Beschreibung.
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Der Fahrzeugsitz kann ein Sitzteil aufweisen. Der Fahrzeugsitz kann eine Lehne aufweisen. Die Lehne kann in ihrer Neigung relativ zum Sitzteil einstellbar sein. Der Sitzteil kann mit dem Längseinsteller verbunden sein. Der Sitzteil kann mit der zweiten Schiene des Längseinstellers verbunden sein. Der Sitzteil kann mit der zweiten Schiene des Längseinstellers verschraubt sein.
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Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
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Bevor nachfolgend Ausgestaltungen der Erfindung eingehender an Hand von Zeichnungen beschrieben werden, ist zunächst festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen Komponenten oder die beschriebenen Verfahrensschritte beschränkt ist. Weiterhin stellt auch die verwendete Terminologie keine Einschränkung dar, sondern hat lediglich beispielhaften Charakter. Soweit nachfolgend in der Beschreibung und den Ansprüchen der Singular verwendet wird ist dabei jeweils der Plural mitumfasst, soweit der Kontext dies nicht explizit ausschließt.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes,
- 2: eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf ein Schienenpaar eines erfindungsgemäßen Längseinstellers,
- 3: eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf ein Bodenanbindungselement,
- 4: eine Seitenansicht des Bodenanbindungselements von 3,
- 5: eine perspektivische Ansicht des Längseinstellers von 2 in einem ersten Montagezustand,
- 6: eine perspektivische Ansicht des Längseinstellers von 2 in einem zweiten Montagezustand,
- 7: eine perspektivische Ansicht des Längseinstellers von 2 in einem dritten Montagezustand,
- 8: eine perspektivische Ansicht des Längseinstellers von 2 in einem vierten Montagezustand, und
- 9: einen Querschnitt einer ersten Schiene und des Bodenanbindungselements.
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Ein in 1 schematisch dargestellter Fahrzeugsitz 1 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse.
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Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsposition mit aufrecht stehender Lehne 4 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz 1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden.
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Der Fahrzeugsitz 1, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, weist ein Sitzteil 2 und die Lehne 4 auf. Die Lehne 4 ist in ihrer Neigung relativ zum Sitzteil 2 einstellbar. Der Fahrzeugsitz 1 weist zur Einstellung einer Sitzlängsposition einen Längseinsteller 10 auf. Der Längseinsteller 10 weist wenigstens eine erste Schiene 12 und wenigstens eine relativ zu der ersten Schiene 12 verschiebbar angeordnete zweite Schiene 14 auf. Der Sitzteil 2 ist vorliegend mit der zweiten Schiene 14 des Längseinstellers 10 verbunden, insbesondere verschraubt. Zwischen dem Sitzteil 2 und der zweiten Schiene 14 des Längseinstellers 10 kann ferner eine nicht dargestellte Sitzhöheneinstellvorrichtung angeordnet sein.
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Der Längseinsteller 10 weist vorliegend eine zweite Schiene 14 mit einer Länge L2 auf, wobei eine Länge L1 der ersten Schiene 12 einem Vielfachen der Länge L2 der zweiten Schiene 14 entspricht. Bei dem vorliegenden Längseinsteller 10 handelt es sich um einen Längseinsteller 10 mit einem, verglichen mit einer herkömmlichen Vorrichtung zur Sitzlängseinstellung, verlängerten Einstellweg.
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Die erste Schiene 12 und die zweite Schiene 14 des Längseinstellers 10 können ein erstes Schienenpaar ausbilden. Der Längseinsteller 10 kann ein aus darstellungstechnischen Gründen nicht gezeigtes zweites Schienenpaar, welches bevorzugt symmetrisch zum ersten Schienenpaar angeordnet ist, aufweisen.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf den Längseinsteller 10. Zur Erzeugung einer Relativbewegung der zweiten Schiene 14 relativ zur ersten Schiene 12 kann der Längseinsteller 10 motorisch antreibbar sein. Der ersten Schiene 12 sind hierzu eine Spindel 20 und vorliegend zwei Spindelhalter 22 zur Fixierung der Spindel 20 relativ zur ersten Schiene 12 zugeordnet. Die Spindel 20 ist mittels der Spindelhalter 22 an ihren jeweiligen Enden gehalten. Die Spindel 20 wirkt mittels eines der zweiten Schiene 14 zugeordneten Getriebes 24 zusammen.
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Die erste Schiene 12 weist entlang einer Längserstreckung der ersten Schiene 12 äußere Konturabschnitte 30 auf, welche mit wenigstens einem Bodenanbindungselement 40 zur Anbindung der ersten Schiene 12 an einer Fahrzeugstruktur F zusammenwirkt.
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Die erste Schiene 12 ist im Wesentlichen U-förmig ausgestaltet. Die erste Schiene 12 weist einen Basisabschnitt 12a auf. Die erste Schiene 12 weist zwei jeweils weitestgehend senkrecht zum Basisabschnitt 12a abstehende Schenkel 12b auf. In einem jeweiligen Übergangsbereich des Basisabschnitts 12a zu den beiden Schenkeln 12b ist, insbesondere parallel zur Querrichtung y betrachtet, jeweils ein äußerer Konturabschnitt 30 angeordnet. Die erste Schiene 12 weist bevorzugt zwei diametral gegenüberliegend angeordnete äußere Konturabschnitte 30 auf. Die beiden Konturabschnitte 30 erstecken sich im Wesentlichen über die gesamte Länge L1 der ersten Schiene 12. Die äußeren Konturabschnitte 30 weisen mehrere über die Längserstreckung der ersten Schiene 12 verteilte Ausnehmungen 36 auf. Die Ausnehmungen 36 sind entlang der Längserstreckung der Konturabschnitte 30 paarweise gegenüberliegend ausgestaltet.
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Die 3 und 4 zeigen ein Bodenanbindungselement 40. Das Bodenanbindungselement 40 ist als ein Stanzbiegeteil ausgestaltet. Das Bodenanbindungselement 40 weist wenigstens einen Grundabschnitt 42, vorliegend zwei Grundabschnitte 42, auf. Die Grundabschnitte 42 dienen einer Montage an der Fahrzeugstruktur F, insbesondere an einem Fahrzeugboden.
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Das Bodenanbindungselement 40 weist wenigstens einen Hakenabschnitt 44, vorliegend zwei Hakenabschnitte 44, auf. Die zwei Hakenabschnitte 44 sind in Längsrichtung x betrachtet, jeweils links und rechts angeordnet. Die Hakenabschnitte 44 sind bevorzugt als ein mittiger Abschnitt des Stanzbiegeteils gefertigt. Die Hakenabschnitte 44 sind senkrecht zum Grundabschnitt 42 abstehend ausgestaltet. Die Hakenabschnitte 44 stehen bevorzugt in Vertikalrichtung z nach oben von dem Grundabschnitt 42 ab. Die Hakenabschnitte 44 weisen jeweils eine in Richtung einer montierten ersten Schiene 12 orientierte Hakenkontur 46 auf.
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Die 5 bis 8 zeigen aufeinanderfolgende Zustände während der Montage des Längseinstellers 10 von 2 in einem Fahrzeug.
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In einem ersten Montageschritt werden die Bodenanbindungselemente 40 mittels ihrer Grundabschnitte 42 bevorzugt flächig an der Fahrzeugstruktur F fixiert, insbesondere angeschweißt.
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In einem zweiten Montageschritt wird der Längseinsteller 10 derart von oben auf die Bodenanbindungselemente 40 aufgesteckt, dass die beiden Hakenabschnitte 44 eines jeden Bodenanbindungselements 40 durch jeweils eine Ausnehmung 36 in den äußeren Konturabschnitten 30 hindurchgeführt werden.
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In einem dritten Montageschritt wird der Längseinsteller 10 entlang seiner Längserstreckung, parallel zur Längsrichtung x, verschoben, bis die Hakenabschnitte 44 der Bodenanbindungselemente 40 nicht weiter mit den Ausnehmungen 36 der äußeren Konturabschnitte 30 fluchten.
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In einem abschließenden Montageschritt wird der Längseinsteller 10 in einem Bereich wenigstens eines Endes der ersten Schiene 12 mittels eines Fixierelements 26 an der Fahrzeugstruktur F fixiert, insbesondere mit der Fahrzeugstruktur F verschraubt. Das Fixierelement 26 ist vorliegend eine Schraube. Das Fixierelement 26 kann hierbei zusätzlich zur ersten Schiene 12 auch gleichzeitig einen Spindelhalter 22 mit der Fahrzeugstruktur F verbinden. Das Fixierelement 26 dient hierbei ferner als Sicherungselement gegen ein Verschieben der ersten Schiene 12 entlang ihrer Längserstreckung, parallel zur Längsrichtung x, so dass ein Fluchten der Ausnehmungen 36 der äußeren Konturabschnitte 30 mit den Hakenabschnitten 44 der Bodenanbindungselemente 40 verhindert ist.
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9 zeigt einen Querschnitt der ersten Schiene 12 und des Bodenanbindungselements 40. Die äußeren Konturabschnitte 30 weisen im Querschnitt der ersten Schiene 12 betrachtet jeweils einen Vorsprung 32 auf. Zwischen einem jeweiligen Vorsprung 32 eines äußeren Konturabschnitts 30 und dem jeweils benachbarten Schenkel 12b der ersten Schiene 12 ist eine Senke 34 ausgestaltet.
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In montiertem Zustand der ersten Schiene 12 greifen die Hakenabschnitte 44 mittels ihrer Hakenkonturen 46 über den Vorsprung 32 hinweg in die Senke 34 des äußeren Konturabschnitts 30 ein. Anders ausgedrückt, können sich der Hakenabschnitt 44 des jeweiligen Bodenanbindungselements 40 und der äußere Konturabschnitt 30 der ersten Schiene 12 in montiertem Zustand einander wechselseitig hintergreifen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein, sofern die Ausgestaltungen im Schutzbereich der unabhängigen Ansprüche liegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 4
- Lehne
- 10
- Längseinsteller
- 12
- erste Schiene
- 12a
- Basisabschnitt
- 12b
- Schenkel
- 14
- zweite Schiene
- 20
- Spindel
- 22
- Spindelhalter
- 24
- Getriebe
- 26
- Fixierelement
- 30
- äußerer Konturabschnitt
- 32
- Vorsprung
- 34
- Senke
- 36
- Ausnehmung
- 40
- Bodenanbindungselement
- 42
- Grundabschnitt
- 44
- Hakenabschnitt
- 46
- Hakenkontur
- L1
- Länge der ersten Schiene
- L2
- Länge der zweiten Schiene
- F
- Fahrzeugstruktur
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung