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Die Erfindung betrifft eine Baugruppe eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Baugruppe umfasst eine ortsfest in dem Fahrzeug angeordnete Bodenbaugruppe und eine Verstelleinrichtung zum Längsverstellen eines Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug mit einer mit der Bodenbaugruppe verbundenen, entlang einer Längsachse an der Bodenbaugruppe erstreckten Führungsschiene und einer an der Führungsschiene entlang der Längsachse geführten, dem Fahrzeugsitz zugeordneten Verstellbaugruppe.
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In einem herkömmlichen Fahrzeug kann ein Fahrzeugsitz über eine Längsverstelleinrichtung, wie sie beispielsweise aus der
DE 10 2015 215 592 A1 bekannt ist, relativ zu einem Fahrzeugboden verstellt werden. Führungsschienen erstrecken sich hierbei parallel zueinander beidseitig des Fahrzeugsitzes, um den Fahrzeugsitz im Fahrzeug nach vorne oder nach hinten zu verschieben und auf diese Weise eine komfortable Position für einen Fahrzeuginsassen einzustellen.
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Herkömmliche Führungsschienen sind vergleichsweise kurz ausgebildet, zum Beispiel kürzer als 50 cm, um den Fahrzeugsitz zwischen einer vorderen Position und einer hinteren Position verstellen zu können. Zum Verbinden solcher, vergleichsweise kurzer Führungsschienen mit einer Bodenbaugruppe werden herkömmlich in einer Basis der jeweiligen Führungsschiene Bohrungen angebracht, um durch die Bohrungen hindurch die jeweilige Führungsschiene mit der Bodenbaugruppe zu verschrauben und so in dem Fahrzeug zu montieren.
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Im Zusammenhang mit neuen Fahrzeugtechnologien, insbesondere im Zusammenhang mit dem autonomen Fahren, kann wünschenswert sein, einen Verstellbereich für einen Fahrzeugsitz erheblich größer zu gestalten, um einen Fahrzeugsitz in einem Fahrzeug zum Beispiel weit nach hinten verschieben zu können. Hierzu wird angedacht, deutlich längere Führungsschienen, insbesondere mit einer Länge größer als 50 cm, zu verwenden, die wiederum fest mit einer Bodenbaugruppe des Fahrzeugs zu verbinden sind.
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Das Einbringen von Bohrungen in Führungsschienen zum Festlegen der Führungsschienen in einem Fahrzeug ist aufwendig in der Herstellung und trägt somit zu den Kosten des Fahrzeugsitzes bei. Dies verstärkt sich noch bei längeren Führungsschienen, die mehr Bohrungen erfordern würden, um die Führungsschienen entlang ihrer Länge mit der zugeordneten Bodenbaugruppe des Fahrzeugs zu verbinden. Werden Führungsschienen als rollierte Profile hergestellt, kann dies das Einbringen von Bohrungen weiter erschweren und somit verteuern. Gegebenenfalls kann aufgrund der Geometrie der Führungsschienen ein Befestigen der Führungsschienen an einer zugeordneten Bodenbaugruppe über Bohrungen in einer Basis auch ganz ausgeschlossen sein.
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Wünschenswert ist somit, die Montage insbesondere langer Führungsschienen an einem Fahrzeugboden zum Montieren einer Verstelleinrichtung zum Verstellen eines Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug zu erleichtern.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Baugruppe eines Fahrzeugs und ein Verfahren zum Montieren einer Verstelleinrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine einfache, kostengünstige Montage insbesondere der Führungsschiene in einem Fahrzeug ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist die Führungsschiene zumindest ein Verbindungselement auf, das einen Eingriffsabschnitt zum formschlüssigen Eingreifen in eine an der Bodenbaugruppe angeordnete Eingriffseinrichtung an einer ersten Seite der Führungsschiene und einen Verbindungsabschnitt mit einer Befestigungsstelle zum Festlegen des Verbindungselements an der Bodenbaugruppe unter Verwendung eines Befestigungselements an einer der ersten Seite abgewandten, zweiten Seite der Führungsschiene aufweist.
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Demnach wird die Führungsschiene nicht (mehr) über Bohrungen in einer Basis der Führungsschiene mit der Bodenbaugruppe verbunden, sondern über ein der Führungsschiene zugeordnetes Verbindungselement an der Bodenbaugruppe befestigt. Das Verbindungselement weist einerseits einen Eingriffsabschnitt zum Herstellen einer formschlüssigen Verbindung und zudem einen Verbindungsabschnitt zum Herstellen einer vorzugsweise kraftschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Schraub- oder Nietverbindungen, auf.
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Dadurch, dass ein oder mehrere Verbindungselemente an der Führungsschiene zum Festlegen der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe verwendet werden, sind Bohrungen in der Basis der Führungsschiene nicht mehr erforderlich. Es erübrigt sich somit auch, zur Montage der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe Schrauben oder andere Befestigungselemente in die Führungsschiene einzusetzen und durch Bohrungen in der Basis der Führungsschiene hindurchzuführen, was die Montage erheblich erleichtern kann.
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Zum Verbinden der Führungsschiene mit der Bodenbaugruppe wird vielmehr die Führungsschiene über ein oder mehrere Verbindungselemente an der Bodenbaugruppe festgelegt. Der Eingriffsabschnitt eines jeden Verbindungelements wird hierzu formschlüssig in Eingriff gebracht mit einer zugeordneten Eingriffseinrichtung an der Bodenbaugruppe, und der Verbindungsabschnitt eines jeden Verbindungelements wird über seine Befestigungsstelle zum Beispiel über eine Schraub- oder Nietverbindung an der Bodenbaugruppe festgelegt. Zum Montieren der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe werden ein oder mehrere Verbindungselemente jeweils mit ihrem Eingriffsabschnitt somit in eine zugeordnete Eingriffseinrichtung eingesteckt und zusätzlich über den Verbindungsabschnitt an der Bodenbaugruppe festgelegt, sodass die Führungsschiene fest an der Bodenbaugruppe montiert ist.
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Dadurch, dass der Eingriffsabschnitt zum formschlüssigen Eingreifen in eine an der Bodenbaugruppe angeordnete Eingriffseinrichtung an einer ersten Seite der Führungsschiene und der Verbindungsabschnitt demgegenüber zum Festlegen des Verbindungselements an der Bodenbaugruppe unter Verwendung eines Befestigungselements an einer der ersten Seite abgewandten, zweiten Seite der Führungsschiene dient, erfolgt über das Verbindungselement ein Verbinden der Führungsschiene mit der Bodenbaugruppe an unterschiedlichen Seiten. An der ersten Seite wird das Verbindungselement und somit die Führungsschiene formschlüssig an der Bodenbaugruppe festgelegt. An der der ersten Seite abgewandten, zweiten Seite wird das Verbindungselement demgegenüber über das Befestigungselement zu der Bodenbaugruppe festgelegt, zum Beispiel durch Verschrauben. Dies kann zum Beispiel eine einfache Montage ermöglichen, weil zum Befestigen der Eingriffsabschnitt in einfacher Weise in die zugeordnete Eingriffseinrichtung der Bodenbaugruppe eingesteckt werden kann, um sodann das Verbindungselement über den Befestigungsabschnitt an der dem Eingriffsabschnitt abgewandten Seite mit der Bodenbaugruppe zu verbinden.
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Das Verbindungselement kann insbesondere flach, zum Beispiel stabförmig ausgebildet sein. Der Verbindungselement kann insbesondere horizontal (bei bestimmungsgemäßem Einbau in einem Fahrzeug) erstreckt und mit seinem Eingriffsabschnitt einerseits und seinem Verbindungsabschnitt andererseits zu unterschiedlichen Seiten von der Führungsschiene vorstehen.
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Die Befestigungsstelle des Verbindungsabschnitts kann beispielsweise als Öffnung zum Aufnehmen eines Befestigungselements in Form eines Schraub- oder Nietelements ausgebildet sein. Zum Montieren der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe wird somit ein Befestigungselement in die Befestigungsstelle in Form der Öffnung eingesetzt, um auf diese Weise das Verbindungselement über einen Verbindungsabschnitt mit der Bodenbaugruppe zu verschrauben oder zu vernieten.
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In einer Ausgestaltung stehen der Eingriffsabschnitt und der Verbindungsabschnitt quer zur Längsachse zu unterschiedlichen Seiten von der Führungsschiene vor. Der Eingriffsabschnitt und der Verbindungsabschnitt sind somit räumlich voneinander beabstandet und an unterschiedlichen Seiten der Führungsschiene angeordnet. Der Eingriffsabschnitt und der Verbindungsabschnitt können insbesondere entlang einer Querrichtung quer zur Längsachse jeweils von der Führungsschiene vorstehen, sodass die Führungsschiene über das zumindest eine Verbindungselement einerseits über den Eingriffsabschnitt formschlüssig mit der zugeordneten Eingriffseinrichtung der Bodenbaugruppe verbunden und über den Verbindungsabschnitt an der anderen Seite der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe festgelegt werden kann. Dadurch, dass der Eingriffsabschnitt und der Verbindungsabschnitt seitlich von der Führungsschiene vorstehen, muss zur Montage der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe nicht auf das Innere der Führungsschiene zugegriffen werden, was die Montage erheblich vereinfachen kann.
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Das Verwenden eines oder mehrerer Verbindungselemente zum Befestigen der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe ermöglicht auch eine günstige Krafteinleitung bei Belastung eines Fahrzeugsitzes zum Beispiel in einem Crashfall. Insbesondere dann, wenn der Eingriffsabschnitt und der Verbindungsabschnitt zu unterschiedlichen Seiten von der Führungsschiene vorstehen, können Kräfte beidseitig der Führungsschiene in günstiger, gleichverteilter Weise in die Bodenbaugruppe eingeleitet werden.
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Die Bodenbaugruppe kann, in einer vorteilhaften Ausgestaltung, insbesondere unterhalb eines eigentlichen, vom Fahrzeuginneren sichtbaren, zum Beispiel mit einem Teppichboden bedeckten Fahrzeugboden angeordnet und beispielsweise durch Schweller der Fahrzeugkarosserie ausgebildet sein. Weil die Führungsschiene in montierter Stellung somit unterhalb des eigentlichen Fahrzeugbodens angeordnet und vom Fahrzeuginneren aus nicht sichtbar ist, beeinträchtigen Verbindungselemente an der Führungsschiene auch nicht den ästhetischen Eindruck im Fahrzeug. Die Befestigung der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe über seitlich vorstehende Eingriffsabschnitte und Verbindungsabschnitte der der Führungsschiene zugeordneten Verbindungselementen ist vorzugsweise vom Fahrzeuginneren aus nicht sichtbar.
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In einer Ausgestaltung bildet die Eingriffseinrichtung eine Eingriffsöffnung aus, in die der Eingriffsabschnitt eines zugeordneten Verbindungselements bei montierter Führungsschiene formschlüssig eingreift. Die Eingriffseinrichtung kann beispielsweise nach Art einer Lasche ausgebildet sein und einen Hinterschnitt formen, mit dem der Eingriffsabschnitt eines zugeordneten Verbindungselements formschlüssig in Eingriff gebracht werden kann, um auf diese Weise eine formschlüssigen Verbindung der Führungsschiene mit der Bodenbaugruppe herzustellen.
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In einer Ausgestaltung weist die Eingriffseinrichtung beispielsweise eine U-förmige Gestalt - betrachtet im Querschnitt entlang einer Ebene, die durch die Längsachse und eine senkrecht zur Längsachse und zur Querrichtung erstreckte Höhenrichtung aufgespannt ist - auf, gebildet durch eine Basis und seitlich an der Basis angeordnete Schenkel. Die Schenkel und die Basis bilden gemeinsam die Eingriffsöffnung aus, wobei die Eingriffseinrichtung beispielsweise über ihre Schenkel, zum Beispiel über an von der Basis abliegenden Enden der Schenkel angeordnete Befestigungsflansche, an einem Flächenabschnitt der Bodenbaugruppe befestigt, insbesondere mit der Bodenbaugruppe verschweißt sein kann.
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Die Breite der Eingriffsöffnung entlang der Längsachse wird hierbei definiert durch den Abstand der Schenkel voneinander. Der Abstand der Schenkel zueinander kann hierbei - in Abstimmung auf die entlang der Längsachse gemessene Breite des Eingriffsabschnitts - so bemessen sein, dass der Eingriffsabschnitt, wenn er in die Eingriffsöffnung der Eingriffseinrichtung eingesteckt ist, im Wesentlichen spielfrei in der Eingriffsöffnung festgelegt ist. Über den formschlüssigen Eingriff des Eingriffsabschnitts in die Eingriffsöffnung der zugeordneten Eingriffseinrichtung wird die Führungsschiene somit entlang der Längsachse im Wesentlichen spielfrei an der Bodenbaugruppe festgelegt.
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Zusätzlich oder alternativ ist denkbar und möglich, dass über den formschlüssigen Eingriff in die Eingriffseinrichtung die Führungsschiene im Wesentlichen spielfrei entlang der (senkrecht zum Flächenabschnitt der Bodenbaugruppe erstreckten) Höhenrichtung an der Bodenbaugruppe festgelegt ist.
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Alternativ kann die Eingriffsöffnung so ausgestaltet sein, dass bei eingestecktem Eingriffsabschnitt ein Spiel des Eingriffsabschnitts zur Eingriffseinrichtung insbesondere entlang der Längsachse besteht. Dies kann zum Zwecke des Toleranzausgleichs günstig sein.
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In einer Ausgestaltung ist ein jedes Verbindungselement mit einer Basis der Führungsschiene verschweißt, insbesondere laserverschweißt. Die Führungsschiene weist beispielsweise ein - im Querschnitt senkrecht zur Längsachse - U-förmiges Profil auf, mit einer Basis und an der Basis angeordneten seitlichen Schenkeln, zwischen denen die dem Fahrzeugsitz zugeordnete Verstellbaugruppe geführt ist. Mit der Basis sind ein oder mehrere Verbindungselemente verbunden und somit an der Führungsschiene befestigt, wobei die Verbindungselemente vorzugsweise mit den Eingriffsabschnitten und den Verbindungsabschnitten beidseitig von der Führungsschiene vorstehen und ein Festlegen der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe somit außerhalb des zwischen den Schenkeln gebildeten Innenraums der Führungsschiene erfolgen kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Führungsschiene mehrere entlang der Längsachse zueinander beabstandete Verbindungselemente auf. Die Verbindung der Führungsschiene mit der Bodenbaugruppe erfolgt somit über eine Vielzahl von Verbindungselementen, die zum Beispiel gleichverteilt entlang der Längsachse an der Führungsschiene angeordnet sind und somit ein Festlegen der Führungsschiene an der Bodenbaugruppe entlang ihrer gesamten Länge ermöglichen. Ein jedes Verbindungselement steht hierbei zum Beispiel zu einer Seite mit seinem Eingriffsabschnitt und zu der anderen Seite mit seinem Verbindungsabschnitt von der Führungsschiene vor, wobei einem jeden Verbindungselement eine Eingriffseinrichtung an der Bodenbaugruppe zugeordnet ist, sodass ein jedes Verbindungselement über seinen Eingriffsabschnitt formschlüssig an der Bodenbaugruppe festgelegt und über den Verbindungsabschnitt zum Beispiel mittels einer Schraub- oder Nietverbindung mit der Bodenbaugruppe verbunden werden kann.
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Dem Fahrzeugsitz können, in einer Ausgestaltung, zwei Führungsschienen zugeordnet sein, die beidseits des Fahrzeugsitzes angeordnet sind. Eine jede Führungsschiene weist hierbei ein oder mehrere Verbindungselemente der vorangehend beschriebenen Art zum Festlegen der jeweiligen Führungsschiene an der Bodenbaugruppe auf.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Montieren einer Verstelleinrichtung zum Längsverstellen eines Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug. Bei dem Verfahren wird eine entlang einer Längsachse erstreckte Führungsschiene zum Führen einer dem Fahrzeugsitz zugeordneten Verstellbaugruppe mit einer ortsfest in dem Fahrzeug angeordneten Bodenbaugruppe verbunden. Hierbei ist vorgesehen, dass zum Verbinden der Führungsschiene mit der Bodenbaugruppe zumindest ein einen Eingriffsabschnitt und einen Verbindungsabschnittschnitt aufweisendes Verbindungselement der Führungsschiene über den Eingriffsabschnitt an einer ersten Seite der Führungsschiene formschlüssig mit einer an der Bodenbaugruppe angeordneten Eingriffseinrichtung verbunden und sodann über den Verbindungsabschnitt unter Verwendung eines Befestigungselements an einer der ersten Seite abgewandten, zweiten Seite der Führungsschiene zur Bodenbaugruppe festgelegt wird.
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Das Montieren der Führungsschiene im Fahrzeug erfolgt somit dadurch, dass zunächst ein Eingriffsabschnitt zumindest eines Verbindungselements in eine zugeordnete Eingriffseinrichtung der Bodenbaugruppe eingesteckt wird. Sodann wird das Verbindungselement und damit die Führungsschiene über den Verbindungsabschnitt zum Beispiel über eine Schraub- oder Nietverbindung mit der Bodenbaugruppe verbunden, sodass die Führungsschiene an der Bodenbaugruppe festgelegt ist.
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Die vorangehend für die Baugruppe beschriebenen Vorteile und vorteilhaften Ausgestaltungen finden analog auch auf das Verfahren Anwendung, sodass auf das vorangehend Ausgeführte verwiesen werden soll.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeugsitzes an einer Anordnung von Führungsschienen;
- 2 eine Ansicht einer Verstelleinrichtung mit zwei längs an einer Bodenbaugruppe erstreckten Führungsschienen;
- 3 eine Ansicht der Anordnung gemäß 2 von oben;
- 4 eine frontale Ansicht einer Führungsschiene der Anordnung gemäß 2;
- 5 eine Querschnittansicht durch die Führungsschiene gemäß 4;
- 6 eine Ansicht der Führungsschienen, darstellend eine Krafteinleitung der Führungsschienen in die Bodenbaugruppe; und
- 7 eine schematische Ansicht einer Eingriffseinrichtung der Bodenbaugruppe zusammen mit einem Eingriffsabschnitt eines Verbindungselements der Führungsschiene.
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Ein Fahrzeugsitz 1, wie er schematisch in 1 dargestellt ist, weist ein Sitzteil 10 und eine verschwenkbar an dem Sitzteil 10 angeordnete Rückenlehne 11 auf. Ein solcher Fahrzeugsitz 1 kann beispielsweise einen Fahrzeugvordersitz in erster Sitzreihe in einem Fahrzeug 5 verwirklichen, kann aber auch als Fahrzeugrücksitz zum Beispiel in zweiter oder dritter Sitzreihe ausgestaltet sein.
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Der Fahrzeugsitz 1 ist über eine Höhenverstelleinrichtung 12 mit einer Verstellbaugruppe 21 einer Längsverstelleinrichtung 2 verbunden. Im Rahmen der Höhenverstellrichtung 12 sind Koppelelemente 120, 121 in Form von schwenkbar sowohl mit dem Sitzteil 10 als auch mit der Verstellbaugruppe 21 verbundenen Schwingen zum Zwecke der Höhenverstellung das Fahrzeugsitzes 1 gegenüber der Verstellbaugruppe 21 verschwenkbar, sodass das Sitzteil 10 zum Einstellen einer komfortablen Sitzposition für einen Fahrzeuginsassen abgesenkt oder angehoben werden kann.
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Die Längsverstellrichtung 2 weist eine Anordnung von parallel zueinander erstreckten Führungsschienen 20 auf (siehe hierzu auch 2 und 3), die jeweils entlang einer Längsachse L erstreckt und fest mit einer Bodenbaugruppe 4 des Fahrzeugs 5 verbunden sind und jeweils eine Verstellbaugruppe 21 gleitend entlang einer parallel zur Längsachse L gerichteten Verstellrichtung V führen. Über je eine elektromotorische Antriebseinrichtung 22, verwirklicht beispielsweise als ein eine Spindel 220 (siehe 5) aufweisender Spindelantrieb, können die Verstellbaugruppen 21 an den Führungsschienen 20 verstellt werden, um auf diese Weise eine Längsposition des Fahrzeugsitzes 1 entlang der Verstellrichtung V anzupassen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bodenbaugruppe 4, zum Beispiel verwirklicht durch Schweller der Fahrzeugkarosserie, unterhalb eines eigentlichen, vom Fahrzeuginneren aus sichtbaren, durch einen Teppichboden bedeckten Fahrzeugboden 3 angeordnet. Die Führungsschienen 20 sind somit bei bestimmungsgemäßer Verwendung vom Fahrzeuginneren aus nicht sichtbar, sondern unterhalb des Fahrzeugbodens 3 versteckt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 bis 5 sind die Führungsschienen 20 jeweils über mehrere entlang der Längsachse L zueinander versetzte Verbindungselemente 23 an der Bodenbaugruppe 4 festgelegt. Wie aus 5 ersichtlich, weist jedes Verbindungselement 23 hierbei die Form eines Stabelements auf, das mit einer Basis 200 der jeweils zugeordneten Führungsschiene 20 verbunden, zum Beispiel verschweißt (insbesondere laserverschweißt) ist und entlang einer quer zur Längsachse L erstreckten Querrichtung Q beidseitig von der Führungsschiene 20 vorsteht.
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So steht ein jedes Verbindungselement 23 einerseits mit einem Eingriffsabschnitt 231 gegenüber einem an der Basis 200 der Führungsschiene 20 angeordneten, ersten seitlichen Schenkel 201 von der Führungsschiene 20 vor. Auf der anderen Seite steht das Verbindungselement 23 demgegenüber mit einem Verbindungsabschnitt 230 gegenüber einem an der Basis 200 der Führungsschiene 20 angeordneten, zweiten seitlichen Schenkel 202 von der Führungsschiene 20 vor.
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Über die Verbindungselemente 23 werden die Führungsschienen 20 mit der Bodenbaugruppe 4 verbunden. Einem jeden Verbindungselement 23 ist hierbei eine Eingriffseinrichtung 40 an dem Fahrzeugboden 4 zugeordnet, die zur formschlüssigen Verbindung des jeweils zugeordneten Verbindungselements 23 mit der Bodenbaugruppe 4 dient.
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Eine jede Eingriffseinrichtung 40 weist eine - im Querschnitt senkrecht zur Querrichtung Q - U-förmige Gestalt auf, mit einer Basis 401 und an der Basis 401 angeordneten, seitlichen Schenkeln 402, 403, wie dies aus 7 ersichtlich ist. Die Schenkel 402, 403 bilden gemeinsam mit der Basis 401 eine Eingriffsöffnung 400 aus, die ein formschlüssiges Eingreifen des Eingriffsabschnitts 231 des zugeordneten Verbindungselements 23 ermöglicht. Über Befestigungsflansche 404, 405, die an den Schenkeln 402, 403 an von der Basis 401 abliegenden Enden angeordnet sind, ist die Eingriffseinrichtung 40 mit einem Flächenabschnitt 41 der Bodenbaugruppe 4 verbunden, beispielsweise mit dem Flächenabschnitt 41 verschweißt, insbesondere laserverschweißt.
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Die Eingriffsöffnung 400 zwischen den Schenkeln 402, 403 kann hierbei in ihrer lichten Weite, gemessen entlang der parallel zur Längsachse L gerichteten Verstellrichtung V, so bemessen sein, dass der zugeordnete Eingriffsabschnitt 231 spielfrei in der Eingriffsöffnung 400 aufgenommen wird. Alternativ kann auch ein Spiel zwischen den Schenkeln 402, 403 und dem Eingriffsabschnitt 231 bestehen, sodass Toleranzen in der Montage ausgeglichen werden können.
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Wie aus 2 und 3 ersichtlich, ist einem jeden Verbindungselement 23 eine Eingriffseinrichtung 40 an der Bodenbaugruppe 4 zugeordnet. Zur Montage wird eine jede Führungsschiene 20 zunächst mit den Eingriffsabschnitten 231 der Verbindungselemente 23 in die Eingriffsöffnungen 400 der zugeordneten Eingriffseinrichtungen 40 eingesteckt und sodann durch Anbringen von Befestigungselementen 24 in Form von Schrauben oder Nieten an Befestigungsstellen 232 in Form von Öffnungen an den Verbindungsabschnitten 230 der Verbindungselemente 23 kraftschlüssig an der Bodenbaugruppe 4 festgelegt.
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Dadurch, dass der Formschluss über die Eingriffsabschnitte 231 und die Verbindung über die Befestigungselemente 24 an unterschiedlichen Seiten der Führungsschiene 20 erfolgt und zudem mehrere Verbindungselemente 23 entlang der Längsachse L beabstandet zueinander an einer jeden Führungsschiene 20 vorgesehen sind, ergibt sich eine günstige Festlegung der Führungsschiene 20 an der Bodenbaugruppe 4, unter günstiger Krafteinleitung bei Belastung. Dadurch, dass zur Montage zudem nicht auf das Innere der Führungsschiene 20 zugegriffen werden muss, ist die Montage einfach und kostengünstig.
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In montierter Stellung nehmen, wie aus 6 ersichtlich, einerseits die Eingriffseinrichtungen 40 Formschlusskräfte FH auf. Andererseits werden über die Verbindungsabschnitte 230 Schraubkräfte FS in die Bodenbaugruppe 4 eingeleitet. Es ergibt sich eine günstige Krafteinleitung in die Bodenbaugruppe 4 bei Belastung des Fahrzeugsitzes 1.
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Aus 6 ist zudem die entlang der Querrichtung Q erstreckte Montagerichtung M ersichtlich, in die die jeweilige Führungsschiene 20 mit den Eingriffsabschnitten 231 der Verbindungselemente 23 in die zugeordneten Eingriffseinrichtungen 40 einzustecken sind, um die Führungsschienen 20 an der Bodenbaugruppe 4 zu montieren.
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Dadurch, dass die Führungsschienen 20 unterhalb des eigentlichen Fahrzeugbodens 3 angeordnet und somit gegenüber dem Fahrzeuginneren verdeckt sind, beeinträchtigen die Verbindungselemente 23 mit ihren von den Führungsschienen 20 vorstehenden Verbindungsabschnitten 230 und Eingriffsabschnitten 231 den ästhetischen Eindruck im Fahrzeuginneren nicht.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch in gänzlich andersgearteter Weise verwirklichen.
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Dem Fahrzeugsitz können grundsätzlich ein oder mehrere Führungsschienen zugeordnet sein. Bei zukünftigen Fahrzeugsitzen ist insbesondere auch denkbar, einen Fahrzeugsitz nur über eine einzige Führungsschiene längsverstellbar in einem Fahrzeug anzuordnen, sodass in diesem Fall eine einzige Führungsschiene an einer Seite des Fahrzeugsitzes oder mittig unter dem Fahrzeugsitz ausreichend sein kann.
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Ein Fahrzeugsitz der hier in Rede stehenden Art kann insbesondere auch so drehbar sein, dass er in eine im Fahrzeug nach vorne weisende oder nach hinten weisende Sitzposition gebracht werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 10
- Sitzteil
- 11
- Rückenlehnenteil
- 12
- Höhenverstelleinrichtung
- 120, 121
- Koppelelement
- 2
- Verstelleinrichtung
- 20
- Führungsschiene
- 200
- Basis
- 201, 202
- Schenkel
- 21
- Verstellbaugruppe
- 22
- Antriebsvorrichtung
- 220
- Spindel
- 23
- Verbindungselement
- 230
- Verbindungsabschnitt
- 231
- Eingriffsabschnitt
- 232
- Befestigungsstelle
- 24
- Schraub- oder Nietelementelement
- 3
- Fahrzeugboden
- 4
- Bodenbaugruppe
- 40
- Eingriffseinrichtung (Winkelelement)
- 400
- Eingriffsöffnung
- 401
- Basis
- 402, 403
- Schenkel
- 404, 405
- Befestigungsflansch
- 41
- Flächenabschnitt
- 5
- Fahrzeug
- FS
- Schraubkraft
- FH
- Formschlusskraft
- H
- Höhenrichtung
- L
- Längsachse
- M
- Montagerichtung
- Q
- Querrichtung
- V
- Verstellrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015215592 A1 [0003]