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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer durch einen Deckel verschließbaren Öffnung. Bei der Vorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Brausekopf für eine Sanitärarmatur handeln, durch den eine Flüssigkeit beispielsweise in einer Dusche abgebbar ist.
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Es sind Vorrichtungen mit einer Öffnung bekannt, die beispielsweise der Aufnahme von Funktionskomponenten der Vorrichtung dient. Beispielsweise kann eine derartige Öffnung als Batteriefach ausgebildet sein. Zum Schutz der Funktionskomponenten ist es teilweise erforderlich, die Öffnung wasserdicht und/oder luftdicht mit einem Deckel zu verschließen. Zu diesem Zweck kann der Deckel eine Dichtung aufweisen, durch die im verschlossenen Zustand der Öffnung ein Spalt zwischen der Vorrichtung und dem Deckel abgedichtet wird. Durch das Schließen der Öffnung mit dem Deckel kann Luft in der Öffnung komprimiert werden, wodurch ein Überdruck in der Öffnung erzeugt wird. Dieser Überdruck führt zu einer Belastung des Deckels, der Vorrichtung und/oder der in der Öffnung angeordneter Funktionskomponenten, sodass Beschädigungen, wie zum Beispiel Risse und/oder Brüche, oder Funktionsbeeinträchtigungen entstehen können. Diese Beschädigungen können wiederum zu Undichtigkeiten der Öffnung führen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Vorrichtung anzugeben, bei der eine Entstehung eines Überdrucks in einer Öffnung zumindest teilweise vermeidbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt eine Vorrichtung bei, die zumindest folgendes aufweist:
- - eine Öffnung;
- - einen Deckel zum Schließen der Öffnung; und
- - eine Dichtung zum Abdichten des Deckels in der Öffnung, wobei die Dichtung in einer Nut angeordnet ist, die zumindest einen Ausweichraum für die Dichtung aufweist, und wobei die Dichtung beim Schließen der Öffnung zumindest teilweise aus der Nut in den zumindest einen Ausweichraum bewegbar ist, sodass Luft aus der Öffnung entweichen kann.
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Bei der Vorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Sanitärartikel handeln, der beispielsweise einer Flüssigkeitsversorgung dienen kann. Weiterhin kann es sich bei der Vorrichtung beispielsweise um eine Sanitärarmatur oder eine Komponente für eine Sanitärarmatur handeln. Bei der Öffnung kann es sich insbesondere um einen in der Vorrichtung ausgebildeten Raum oder Bauraum handeln, der zumindest teilweise zu einer Umgebung der Vorrichtung hin geöffnet ist. Die Öffnung kann zudem beispielsweise zur Aufnahme von Funktionskomponenten der Vorrichtung dienen. Weiterhin ist die Öffnung mit einem Deckel verschließbar. Hierzu ist der Deckel insbesondere in einer Montagerichtung des Deckels zumindest teilweise in die Öffnung einsteckbar und/oder mit der Öffnung verrastbar oder verschraubbar. Der Deckel kann eine Innenfläche und Außenfläche aufweisen. Die Innenfläche des Deckels bildet insbesondere bei verschlossener Öffnung eine Begrenzungswand der Öffnung. Weiterhin weist die Innenfläche des Deckels bei verschlossener Öffnung insbesondere in Richtung der Öffnung und/oder die Außenfläche des Deckels in Richtung einer Umgebung der Vorrichtung. Der Deckel kann zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen. Zum, insbesondere wasserdichten und/oder luftdichten, Verschließen der Öffnung ist eine Dichtung vorgesehen, die den Deckel in der Öffnung abdichtet. Hierzu ist die Dichtung in einer Nut angeordnet, die zumindest einen Ausweichraum für die Dichtung aufweist. Die Nut verläuft insbesondere zumindest teilweise orthogonal zu der Montagerichtung des Deckels. Der zumindest eine Ausweichraum ist insbesondere auf einer der Außenfläche des Deckels zugewandten Seite der Nut ausgebildet. Weiterhin kann der zumindest eine Ausweichraum derart ausgebildet sein, dass die Nut im Bereich des zumindest einen Ausweichraums in der Montagerichtung des Deckels bzw. entgegen der Montagerichtung des Deckels (räumlich) erweitert ist. Weiterhin ist die Dichtung in der Nut im Bereich des zumindest einen Ausweichraums, insbesondere parallel zu der Montagerichtung des Deckels, mit einem Spiel gelagert. Außerhalb des zumindest einen Ausweichraums ist die Dichtung in der Nut insbesondere mit einem geringeren Spiel oder spielfrei gelagert. Der zumindest eine Ausweichraum erstreckt sich insbesondere nicht über eine gesamte Länge der Nut. Die Dichtung ist insbesondere derart in der Nut angeordnet, dass die Dichtung beim Schließen der Öffnung an einer Innenwand der Öffnung gleitet. Die dabei entstehende Reibung kann die Dichtung beim Schließen der Öffnung zumindest teilweise aus der Nut in den zumindest einen Ausweichraum bewegen, sodass Luft aus der Öffnung entweichen kann. Hierzu kann der zumindest eine Ausweichraum beispielsweise eine größere Tiefe aufweisen als die Nut, sodass die Dichtung mit einem geringeren Druck gegen die Innenwand der Öffnung gepresst wird oder vollständig von der Innenwand wegbewegbar ist. Durch das Entweichen der Luft aus der Öffnung kann ein Überdruck in der Öffnung zumindest teilweise vermieden werden.
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Die Nut kann sich um eine Umfangsfläche des Deckels erstrecken. Die Umfangsfläche ist in Bezug auf die Montagerichtung des Deckels insbesondere in eine radiale Richtung des Deckels orientiert. Weiterhin kann die Umfangsfläche eine Form aufweisen, die (im Wesentlichen) einer Innenkontur der Öffnung entspricht.
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Die Nut kann eine erste Breite und der zumindest eine Ausweichraum eine zweite Breite aufweisen, wobei die zweite Breite mindestens 50 % der ersten Breite beträgt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass die Dichtung beim Schließen der Öffnung im Bereich des zumindest einen Ausweichraums ausreichend Platz zum Ausweichen hat bzw. dass die Dichtung beim Schließen der Öffnung ausreichend weit aus der Nut in den zumindest einen Ausweichraum bewegbar ist. Die erste Breite und/oder die zweite Breite bemessen sich insbesondere parallel zu der Montagerichtung des Deckels.
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Die Nut kann eine erste Breite aufweisen, die 1 mm (Millimeter) bis 10 mm beträgt.
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Der zumindest eine Ausweichraum kann eine zweite Breite aufweisen, die 1 mm bis 10 mm beträgt.
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Die Nut kann eine erste Länge und der zumindest eine Ausweichraum eine zweite Länge aufweisen, wobei die zweite Länge maximal 50 % der ersten Länge beträgt. Vorzugsweise beträgt die zweite Länge des zumindest einen Ausweichraums maximal 25 % der ersten Länge der Nut.
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Die Dichtung kann nach Art eines O-Rings ausgebildet sein. Der O-Ring weist insbesondere einen runden Querschnitt auf. Weiterhin besteht der O-Ring insbesondere zumindest teilweise aus einem elastischen Material, wie zum Beispiel Gummi oder Kautschuk.
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Die Dichtung kann sich in einem geschlossenen Zustand der Öffnung aus dem zumindest einen Ausweichraum zumindest teilweise in die Nut zurückbewegen. Die Dichtung bewegt sich insbesondere dann aus dem zumindest einen Ausweichraum zumindest teilweise zurück in die Nut, wenn der Deckel nicht mehr in der Montagerichtung in die Öffnung bewegt wird. Die Bewegung der Dichtung zurück in die Nut erfolgt insbesondere automatisch. Dies wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass die Dichtung beim Schließen der Öffnung bzw. bei ihrer Bewegung in den zumindest einen Ausweichraum (reversibel) gedehnt wird. Die Dehnung führt zu einer Spannung in der Dichtung, sodass sich die Dichtung nach dem Schließen der Öffnung aufgrund ihrer Elastizität zumindest teilweise wieder zurück in die Nut bewegt bzw. zurückzieht.
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Bei der Öffnung kann es sich um ein Batteriefach handeln. Das Batteriefach dient insbesondere der Aufnahme zumindest einer Batterie, die insbesondere als elektrische Energiequelle für die Vorrichtung dienen kann.
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Bei der Vorrichtung kann es sich um einen Brausekopf handeln. Der Brausekopf ist insbesondere für eine Sanitärarmatur verwendbar und/oder kann zur Abgabe einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, beispielsweise in einer Dusche dienen. Bei der Vorrichtung kann es sich auch um eine Komponente eines Sanitärproduktes handeln (z.B. Fernsteuerung).
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: eine Teilansicht einer Vorrichtung in einer Draufsicht;
- 2: ein Gehäuseteil der Vorrichtung mit einem Deckel in einer Seitenansicht;
- 3: der Deckel in einer Seitenansicht; und
- 4: der Deckel nach seiner Anordnung in einer Öffnung des Gehäuseteils.
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Die 1 zeigt eine Teilansicht einer Vorrichtung 1 in einer Draufsicht. Bei der Vorrichtung 1 handelt es sich um einen Brausekopf 14 zur Abgabe einer Flüssigkeit in einer Dusche. Hierzu weist ein Gehäuseteil 15 der Vorrichtung 1 einen Flüssigkeitsanschluss 16 für eine hier nicht gezeigte Flüssigkeitsleitung auf. Weiterhin weist das Gehäuseteil 15 eine innere Öffnung 2 auf, die als Batteriefach 13 ausgebildet ist. Die Öffnung 2 befindet sich unterhalb einer Oberseite 18 des Gehäuseteils 15 und ist in der 1 lediglich zur Verdeutlichung ihrer Lage dargestellt.
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Die 2 zeigt das Gehäuseteil 15 mit einem Deckel 3 in einer Seitenansicht. Die in der 1 gezeigte Öffnung 2 ist von einer Unterseite 17 des Gehäuseteils 15 aus zugänglich und durch den Deckel 3 verschließbar. Hierzu ist der Deckel 3 in die Öffnung 2 einsteckbar. Der Deckel 3 weist eine Innenfläche 20 und eine Außenfläche 21 auf. An der Innenfläche 20 sind Batterien 22 angeordnet, die einer Energieversorgung der in der 1 gezeigten Vorrichtung 1 dienen, wenn die Öffnung 2 durch den Deckel 3 verschlossen ist. Bei verschlossener Öffnung 2 befinden sich die Batterien 22 innerhalb der Öffnung 2 und die Außenfläche 21 des Deckels 3 schließt (im Wesentlichen) bündig mit der Unterseite 17 des Gehäuseteils 15 ab. Der Deckel 3 weist eine Umfangsfläche 7 auf, deren Form (im Wesentlichen) einer in der 1 gezeigten Innenkontur 19 der Öffnung 2 entspricht. Weiterhin weist der Deckel 3 eine Nut 5 auf, die sich entlang der Umfangsfläche 7 um den Deckel 3 erstreckt. Die Nut 5 weist eine erste Breite 8 und eine erste Länge 10 auf, die sich vollständig um den Deckel 3 erstreckt. In der Nut 5 ist eine Dichtung 4 nach Art eines O-Rings 12 angeordnet. Im geschlossenen Zustand der Öffnung 2 dichtet die Dichtung 4 den Deckel 3 ab, sodass die Öffnung 2 luftdicht verschlossen ist. Weiterhin weist die Nut 5 einen Ausweichraum 6 für die Dichtung 4 auf. Der Ausweichraum 6 ist auf einer der Außenfläche 21 des Deckels 3 zugewanderten Seite der Nut 5 an der Umfangsfläche 7 des Deckels 3 ausgebildet. Weiterhin weist der Ausweichraum 6 eine zweite Breite 9 und eine zweite Länge 11 auf. Somit weist die Nut 5 im Bereich des Ausweichraums 6 eine Gesamtbreite 23 auf, die der Summe aus der ersten Breite 8 der Nut 5 und der zweiten Breite 9 des Ausweichraums 6 entspricht. Beim Einsetzen des Deckels 3 in die Öffnung 2 in einer Montagerichtung 24 des Deckels 3 gleitet die Dichtung 4 an einer in der 1 gezeigten Innenwand 25 der Öffnung 2.
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Die 3 zeigt den Deckel 3 in der Seitenansicht. In der 3 wird durch eine gestrichelte Linie 26 der Verlauf der Dichtung 4 in der Nut 5 während des Einsetzens des Deckels 3 in die in der 1 gezeigte Öffnung 2 dargestellt. Durch die Reibung der Dichtung 4 an der in der 1 gezeigten Innenwand 25 der Öffnung 2 wird die Dichtung 4 im Bereich des Ausweichraums 6 aus der Nut 5 in den Ausweichraum 6 bewegt. Hierdurch kann Luft aus der Öffnung 2 im Bereich des Ausweichraums 6 an der Dichtung 4 vorbei in eine Umgebung 27 der in der 1 gezeigten Vorrichtung 1 entweichen.
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Die 4 zeigt den Deckel 3, nachdem dieser vollständig in der Öffnung 2 angeordnet wurde. Die Öffnung 2 und der Deckel 3 sind in der 4 verdeckt dargestellt. Wird der Deckel 3 nicht mehr in die in der 2 gezeigten Montagerichtung 24 in die Öffnung 2 bewegt, zieht sich die Dichtung 4 aufgrund ihrer Elastizität aus dem Ausweichraum 6 in die Nut 5 zurück, sodass die Öffnung 2 durch den Deckel 3 und die Dichtung 4 luftdicht gegenüber der Umgebung 27 abgedichtet ist.
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Durch die vorliegende Erfindung kann ein Überdruck in einer Öffnung einer Vorrichtung zumindest teilweise vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Öffnung
- 3
- Deckel
- 4
- Dichtung
- 5
- Nut
- 6
- Ausweichraum
- 7
- Umfangsfläche
- 8
- erste Breite
- 9
- zweite Breite
- 10
- erste Länge
- 11
- zweite Länge
- 12
- O-Ring
- 13
- Batteriefach
- 14
- Brausekopf
- 15
- Gehäuseteil
- 16
- Flüssigkeitsanschluss
- 17
- Unterseite
- 18
- Oberseite
- 19
- Innenkontur
- 20
- Innenfläche
- 21
- Außenfläche
- 22
- Batterie
- 23
- Gesamtbreite
- 24
- Montagerichtung
- 25
- Innenwand
- 26
- gestrichelte Linie
- 27
- Umgebung