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Die Erfindung betrifft ein Funkmodul zur Steuerung einer von einem Motor, insbesondere von einem Elektromotor über eine Welle betriebenen Rollladen- oder Sonnenschutzanlage, wobei die Welle zum Aufwickeln eines Rollladens bzw. Beschattungsstoffs oder eines Seilzugs für Lamellen in einem zur Rollladen- oder Sonnenschutzanlage zugehörigen Rollladen- oder Sonnenschutzkasten dient, mit einem das Funkmodul umgebenden Gehäuse, einer Anschlusseinrichtung für den Motor und für wenigstens eine Spannungsversorgung, einem Mikrocontroller, einer Datenübertragungseinrichtung mit einer Schnittstelle für eine drahtlose Kommunikation, wobei die Datenübertragungseinrichtung von wenigstens einem zugeordneten Bedienelement und/oder einer Servereinrichtung Steuerbefehle empfangen kann sowie eine Rollladen- oder Sonnenschutzanlage mit einem Motor, insbesondere einem Elektromotor zum Aufwickeln eines Rollladens bzw. Beschattungsstoffs oder eines Seilzugs für Lamellen in einem zur Rollladen- oder Sonnenschutzanlage zugehörigen Rollladen- oder Sonnenschutzkasten.
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Über Funk gesteuerte Rollladen- oder Sonnenschutzanlagen mit Elektromotor sind in vielfältiger Ausführung aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die Steuerung derartiger Rollladen- oder Sonnenschutzanlagen wird meist mittels sogenannter Funkmotoren, die die Welle zum Aufwickeln des Rollladens bzw. Beschattungsstoffs oder eines Seilzugs für Lamellen antreiben und gleichzeitig über Funk angesteuert werden können, realisiert. Derartige Funkmotoren sind deutlich teurer als herkömmliche Rohrmotoren, die alternativ bei elektrifizierten Rollladen- oder Sonnenschutzanlagen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus werden die Funkmotoren aus dem Stand der Technik mittels proprietärer Software betrieben, so dass die Steuerung der Rollladen- oder Sonnenschutzanlage nur über ein proprietäres Smart Home System erfolgen kann. Des Weiteren sind zur Bedienung der Rollladen- oder Sonnenschutzanlage per Schalter Funkschalter notwendig, die ebenfalls zusätzliche Kosten verursachen und ggf. nachträglich installiert werden müssen.
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Eine gängige Alternative zur Steuerung von Rollladen- oder Sonnenschutzanlagen bietet die Verwendung von Unterputzaktuatoren, die unter bestehende Wandschalter, unter Umständen auch nachträglich, installiert werden. Mittels eines entsprechenden Unterputzaktuatorens kann der Elektromotor einer herkömmlichen Rollladen- oder Sonnenschutzanlage per Funk gesteuert werden. Die Installation derartiger Unterputzaktuatoren bedarf einer gewissen Expertise, so dass diese von einer geschulten Fachkraft durchgeführt werden sollte. Für die Konfiguration eines solchen Systems ist ebenfalls geschultes Personal erforderlich, was wiederum zusätzliche Kosten verursacht.
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Ein derartiger Unterputzaktuator ist beispielsweise aus der
DE 10 2017 105 196 A1 bekannt. Das dort beschriebene Steuerungsmodul zur Steuerung elektrischer Geräte wie beispielsweise Jalousien oder Rollläden umfasst einen Mikrocontroller, eine Datenübertragungseinrichtung sowie eine Anschlusseinrichtung für das elektrische Gerät und eine Spannungsversorgung. Das Steuerungsmodul wird dabei hinter einen Wandschalter, mit dem das elektrische Gerät gesteuert werden kann, in einer Wandausnehmung von einem Gebäude angeordnet. Mit Hilfe dieses Steuerungsmoduls kann ein Bediener über ein Mobilgerät wie ein Smartphone Steuerungsbefehle über den Mikrocontroller des Steuerungsmoduls an das elektrische Gerät senden und es so steuern.
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In der
WO 2016/112043 A1 wird ein Stecker zur Steuerung eines Leuchtmittels, der sowohl in eine vorhandene Steckdose gesteckt werden kann oder als Unterputzvariante ausgebildet ist, offenbart. Mit einem solchen Stecker kann ein mit dem Stecker elektrisch verbundenes Leuchtmittel per Funk gesteuert werden. Darüber hinaus ist der Stecker in der Lage, die Leistung des Leuchtmittels zu messen und die gesammelten Leistungsdaten auszuwerten.
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Eine weitere Form eines Unterputzaktuators wird in der
WO 2015/148042 A1 gezeigt. Die dort beschriebene Einheit ermöglicht es, elektrische Geräte wie Leuchtmittel oder Klimaanlagen per Funk anzusteuern sowie Leistungsdaten über das angeschlossene Gerät zu sammeln und auszuwerten.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein eingangs genanntes und zuvor näher beschriebenes Funkmodul für eine Rollladen- oder Sonnenschutzanlage so auszugestalten und weiterzubilden, um ein kostengünstiges Funkmodul, das aufwandsarm installiert und in Betrieb genommen werden kann, zu schaffen. Um eine einfache Installation zu verwirklichen, ist es von besonderem Interesse, das Funkmodul derart auszugestalten, dass es in einem Rollladen- oder Sonnenschutzkasten intergiert werden kann ohne dass dieser vergrößert oder in seiner Form verändert werden muss. Ferner ist es wünschenswert, die Unabhängigkeit des Funkmoduls von proprietären Funkprotokollen und Gateways der Motorenhersteller sicherzustellen.
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Darüber hinaus soll eine Rollladen- oder Sonnenschutzanlage in entsprechender Weise ausgestaltet und weitergebildet werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Funkmodul nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 dadurch, dass das Gehäuse als tragendes Gehäuse ausgebildet und als tragendes Bauteil in axialer Richtung zwischen einem Längsende des Rollladen- oder Sonnenschutzkastens und der Welle angeordnet ist.
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Eine erfindungsgemäße Integration des Funkmoduls in den Rollladen- oder Sonnenschutzkasten bietet eine platzsparende Option, das Funkmodul in einem Rollladenkasten bzw. Sonnenschutzkasten unterbringen zu können, ohne diesen vergrößern oder dessen Form verändern zu müssen. Darüber hinaus ist es bei einem derart integrierten Funkmodul nicht mehr notwendig, aufwendige Installationsarbeiten, wie sie beispielsweise bei der Installation von Unterputz-Modulen hinter bestehende Schalter in eine Gebäudewand anfallen, durchzuführen.
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Des Weiteren ist es möglich, herkömmliche Motoren wie beispielsweise handelsübliche Elektromotoren zu verwenden, die deutlich preisgünstiger als Funkmotoren sind. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht in der Unabhängigkeit von proprietärer Software, die in der Regel bei Funkmotoren auf diesem Einsatzgebiet genutzt werden muss. So ist es möglich, eine mit einem entsprechenden Funkmodul ausgestatteten Rollladen- bzw. Sonnenschutzanlage mit beliebigen Smart Home Systemen, wie beispielsweise der Applikation „Alexa“ des Herstellers Amazon, zu steuern.
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Es ist auch möglich, die Rollladen- bzw. Sonnenschutzanlage mittels eines herkömmlichen Wandschalters zu steuern. Dieser bedarf keiner Funkfunktion und kann wie üblich mit dem Elektromotor über einen elektrischen Kabelanschluss verbunden werden.
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Eine bevorzugte Ausbildung der Erfindung sieht vor, das Gehäuse an seinem einen Längsende über ein Lager an ein Längsende der Welle anzuschließen. Das Gehäuse kann beispielsweise mittels einer Presspassung in das Lager eingebracht werden. In diesem Fall rotiert das Gehäuse während des Auf- oder Abwickelns eines Rollladens, Beschattungsstoffs oder Seilzugs für Lamellen nicht mit der Welle mit.
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An seinem gegenüberliegenden anderen Längsende kann das Gehäuse im Betrieb drehfest mit einer Blendkappe des Rollladen- oder Sonnenschutzkastens oder direkt mit dem Rollladen- oder Sonnenschutzkasten verbunden werden. Dies kann beispielsweise auf Basis einer Schraubverbindung erfolgen.
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Alternativ kann das Gehäuse derart in den Rollladen- oder Sonnenschutzkasten integriert werden, so dass dieses während des Auf- oder Abwickelns eines Rollladens, Beschattungsstoffs oder Seilzugs für Lamellen mit der Welle rotiert.
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Der Zusammenbau der genannten Bauteile kann auch mit Hilfe anderer Verbindungstechniken wie beispielsweise Kleben oder Schweißen erfolgen. Es ist jedoch im Sinne der Wartungsfreundlichkeit der Rollladen- bzw. Sonnenschutzanlage vorteilhaft, lösbare oder zumindest bedingt lösbare Verbindungen zu wählen, um im Reparaturfall einen einfachen Austausch einzelner Bauteile zu ermöglichen.
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Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse aus mehreren Bauteilen besteht. Dies ermöglicht einen Einbau der elektronischen Komponenten wie eines Mikrocontrollers oder einer Datenspeichereinrichtung nach Herstellung des Gehäuses. Bevorzugt besteht das Gehäuse aus zwei Bauteilen, welche identisch oder nahezu identisch ausgebildet sind. Die Trennebene der Bauteile kann im eingebauten Zustand über eine in radialer Richtung der Welle aufgespannte Ebene definiert sein. Alternativ können die Bauteile als identische oder nahezu identische Halbschalen ausgebildet sein, die in radialer Richtung zu einem Gehäuse zusammengesetzt werden. Bei dieser Ausgestaltungsvariante verläuft die Trennebene der Bauteile im montierten Zustand durch die Drehachse der Welle.
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Eine weitere bevorzugte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse aus Kunststoff hergestellt ist. Aus Kunststoff gefertigte Bauteile können einfach und preisgünstig mittels Spritzgießen in großer Stückzahl hergestellt werden. Weiterer Vorteil eines aus Kunststoff hergestellten Gehäuses ist das im Vergleich zu anderen in Frage kommenden Materialien geringfügige Gewicht.
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Alternativ ist es denkbar, das Gehäuse aus Metall oder Keramik herzustellen. Von besonderer Bedeutung für die Erfindung ist, dass das Gehäuse als tragendes Bauteil ausgebildet ist, so dass es als Teil der Achse, um die sich die Welle dreht, in den Rolladen- oder Sonnenschutzkasten integriert werden kann.
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Bevorzugt weist das Gehäuse in radialer Richtung maximale Außenmaße von 365 mm, insbesondere von 120 mm und besonders bevorzugt Außenmaße von 60 mm oder weniger, auf. Aus optischen Gründen ist es bei Vorbaurollläden, die vor ein Fenster montiert werden, wünschenswert, die Außenmaße des Rollladenkastens möglichst zu reduzieren. Die Höhe und Tiefe eines Rollladenkastens werden maßgeblich durch die Maße der Welle in radialer Richtung beeinflusst. Diese wird daher mit möglichst geringem Durchmesser konstruiert.
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Da das Gehäuse erfindungsgemäß in axialer Richtung zwischen einem Längsende des Rollladenkastens und der Welle angeordnet ist und der Rollladen sich typischerweise bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung in Längsrichtung nicht nur über die Welle sondern ebenfalls über das Gehäuse erstreckt, sollte das Gehäuse in radialer Richtung ebenfalls möglichst geringe Maße aufweisen. Besonders vorteilhaft ist es daher, wenn die Maße des Gehäuses in radialer Richtung maximal denen der Welle entsprechen. Dies stellt sicher, dass das Funkmodul in einen herkömmlichen Rollladen- oder Sonnenschutzkasten integriert werden kann ohne dass dieser vergrößert werden muss.
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Gleiches Bestreben gilt aus einbautechnischen Gründen für Einbaurollläden, die oberhalb der Fensteröffnung in der Fassade integriert werden und Aufsatzrollläden, die vor dem Einbau auf das Fenster montiert und mit diesem zusammen in die Fensteröffnung gesetzt werden. Entsprechendes gilt auch für Sonnenschutzsysteme.
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Ebenfalls ist es bevorzugt vorgesehen, die Außenmaße des Gehäuses in axialer Richtung auf 100 mm zu beschränken. Die Breite des Rollladen- bzw. Sonnenschutzkastens wird maßgeblich durch die Breite des Rollladens bzw. des Beschattungsstoffs bestimmt. Um ein möglichst gutes Auf- und Abrollverhalten des Rollladens bzw. Beschattungsstoffs sicherzustellen, sollte sich die Welle über einen möglichst großen Teil des Rollladens bzw. Beschattungsstoffs in axialer Richtung erstrecken. Dementsprechend ist es wünschenswert, die Maße des Gehäuses in axialer Richtung möglichst zu reduzieren und bevorzugt auf 100 mm zu beschränken.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse spritzwassergeschützt ausgebildet ist. Rollladen- und Sonnenschutzanlagen sind im Besonderen im Falle von nachträglich eingebauten Vorbausystemen jeglichen Witterungsbedingungen ausgesetzt und müssen starkem Regen, Hagel, Schnee und dergleichen standhalten können. Bei einem erfindungsgemäßen Funkmodul befinden sich elektronische Komponenten innerhalb des Gehäuses, die sensibel auf Wasser reagieren. Dementsprechend ist es vorteilhaft, wenn das Gehäuse mittels entsprechenden Dichtungen spritzwassergeschützt ausgebildet ist, so dass die sich im Gehäuse befindlichen elektronischen Komponenten in besonderem Maße vor Witterungsbedingungen geschützt werden. Soll das Funkmodul in einer Rollladen- oder Sonnenschutzanlage eingebaut werden, die besondere Anforderungen hinsichtlich des Schutzes gegen Wasser erfüllen soll, ist es unter Umständen sinnvoll, dass das Gehäuse nicht nur spritzwassergeschützt ausgebildet ist, sondern beispielsweise auch Schutz gegen ein zeitweiliges Untertauchen in Wasser bietet. Demgegenüber kann es bei manchen Anwendungsfällen auch bereits genügen, wenn das Gehäuse die Auflagen für einen Schutz gegen Tropfwasser erfüllt.
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Neben Regen, Hagel, Schnee und dergleichen sollte das Funkmodul Temperaturen von -10 °C - 40 °C standhalten können. Besonders bevorzugt ist das Gehäuse hitzebeständig ausgebildet und bietet einen ausreichenden thermischen Schutz für die sich in dem Gehäuse befindlichen elektronischen Komponenten.
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Eine bevorzugte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass die Datenübertragungseinrichtung zum Empfangen von Daten mittels eines Kommunikationsstandards wie WLAN, Bluetooth, ZigBee, NFC, 4G, 5G oder dergleichen ausgebildet ist. Die gängigen Kommunikationsstandards werden mittlerweile von fast allen handelsüblichen mobilen Endgeräten wie Smartphones, Tablets, Wearables oder anderen Smart Devices unterstützt. Ist das Funkmodul in der Lage mittels der genannten Kommunikationsstandards Daten zu empfangen, wird eine Bedienung mit den oben genannten Geräten sichergestellt. Dies hat zum einen den Vorteil, dass auf proprietäre Fernbedienungen verzichtet werden kann. Zum anderen wird es von den meisten Endkunden als angenehm empfunden, die Steuerung von Rollladen- oder Sonnenschutzsystem auch aus der Ferne vornehmen zu können. Dies ist beispielsweise möglich, wenn das Funkmodul mit einem WLAN verbunden ist. Selbstverständlich setzt die Kommunikation zwischen dem Bediengerät und dem Funkmodul eine entsprechende Software auf beiden Geräten voraus. Ist das Bediengerät mittels geeigneter Soft- und Hardware ausgestattet, ist es ebenfalls möglich, das Rollladen- oder Sonnenschutzsystem per Sprachassistenten anzusteuern.
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Besonders bevorzugt umfasst die Datenübertragungseinrichtung eine Datensendeeinrichtung. Mittels einer Datensendeeinrichtung können weiterführende Informationen an das Bedienelement oder die Servereinrichtung übermittelt werden. Dabei kann es sich beispielsweise um Mitteilungen, die das Ausführen bestimmter Steuerbefehle bestätigen, oder um Fehlermeldungen handeln. Darüber hinaus können empfangene Daten wieder ausgesendet und an ein weiteres Steuerungsmodul übertragen werden. Auf diese Weise kann das erfindungsgemäße Funkmodul die Funktion eine Repeaters übernehmen und die Reichweite eines Signals vergrößern. So ist es beispielsweise möglich, Steuerungsbefehle einer Rollladen- oder Sonnenschutzanlage an benachbarte Rollladen- oder Sonnenschutzanlagen weiterzuleiten, die aufgrund einer geringfügigen Reichweite des WLANs nicht mehr selbst mit dem Bediengerät kommunizieren können.
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Die Datensendeeinrichtung ist, wie auch das Funkmodul selbst, so ausgebildet, um mit einem Kommunikationsstandard wie WLAN, Bluetooth, ZigBee, NFC, 4G, 5G oder dergleichen Daten versenden zu können. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Funkmodul von gängigen Smart Devices nicht nur Steuerbefehle empfangen sondern auch Daten an diese senden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Funkmodul eine Datenspeichereinrichtung auf. Kommt es zu einem Verbindungsabbruch wie beispielsweise zum WLAN, kann das Funkmodul Daten wie beispielsweise Fehlermeldungen für eine gewisse Zeit lokal speichern. Ist die Verbindung wieder aufgebaut, können die Daten nachträglich an das Bedienelement übermittelt werden. Auch gewisse Steuerungsprofile, in denen beispielsweise Uhrzeiten zum Auf- und Abrollen des Rollladens, Beschattungsstoffs oder Seilzugs für Lamellen gespeichert sind, können auf der lokalen Datenspeichereinrichtung gesichert werden.
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Darüber hinaus kann es von Vorteil sein, wenn das Funkmodul eine Messeinrichtung beinhaltet. Hier kann es sich beispielsweise um Sensoren, die das Laufverhalten des Motors aufzeichnen, handeln. Mit Hilfe einer derartigen Messeinrichtung können auf Basis des Abgleichs der Daten mit Soll-Werten Fehlfunktionen des Motors bzw. der gesamten Rollladen- oder Sonnenschutzanlage erkannt und an das Bediengerät übermittelt werden. So können gewisse Ersatzteile in einigen Fällen bereits frühzeitig ausgetauscht werden, bevor die Rollladen- oder Sonnenschutzanlage komplett ausfällt.
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Nach einer weiteren Lehre der Erfindung ist es vorgesehen, das Funkmodul mit zusätzlichen Eingängen für weitere Sensoren wie Windmesser, Regensensoren, Bewegungsmelder, Temperatursensoren oder dergleichen auszustatten. Umfasst die Rollladen- oder Sonnenschutzanlage beispielsweise Windsensoren, können die mittels dieser Sensoren gemessenen Daten direkt an das Funkmodul weitergeleitet werden. Das Funkmodul kann die Daten auswerten und Steuerungsbefehle nach bestimmten Vorgaben an den Motor senden. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, bei hoher Windintensität Beschattungsstoffe aufzurollen, um Beschädigungen vorzubeugen.
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Die Erfindung betrifft auch eine Rollladen- oder Sonnenschutzanlage mit einem Motor, insbesondere einem Elektromotor zum Aufwickeln eines Rollladens bzw. Beschattungsstoffs oder eines Seilzugs für Lamellen in einem zur Rollladen- oder Sonnenschutzanlage zugehörigen Rollladen- oder Sonnenschutzkasten. Erfindungsgemäß umfasst die Rollladen- oder Sonnenschutzanlage ein Funkmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei das Funkmodul mit dem Motor elektrisch verbunden ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Motor als elektrischer Rohrmotor ausgebildet. Mit Hilfe eines elektrischen Rohrmotors kann eine Rollladen- oder Sonnenschutzanlage platzsparend betrieben werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sonnenschutzanlage in perspektivischer Ansicht,
- 2 eine Vergrößerung des linken Bereichs der Sonnenschutzanlage aus 1 als Explosionszeichnung in perspektivischer Ansicht und
- 3 den linken Teil des Sonnenschutzkastens der Sonnenschutzanlage aus 1 im Horizontalschnitt in der Ebene III - III.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sonnenschutzanlage in perspektivischer Ansicht dargestellt. Die Sonnenschutzanlage umfasst einen Sonnenschutzkasten 1, der an seinen Längsenden jeweils eine Blendkappe 2 aufweist, zwei an den Längsenden des Sonnenschutzkastens 1, im rechten Winkel angeordnete Führungsschienen 3, einen Beschattungsstoff 4 und eine Endleiste 5. Der Beschattungsstoff 4 wird mit Hilfe der Endleiste 5 gespannt und kann in Richtung des Doppelpfeils nach oben und unten bewegt werden. Die Führungsschienen 3 dienen zum seitlichen Führen des Beschattungsstoffs 4.
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2 zeigt eine Vergrößerung des linken Bereichs der Sonnenschutzanlage aus 1 als Explosionszeichnung in perspektivischer Ansicht. Es ist zu erkennen, dass der Beschattungsstoff 4 über ein Wickelrohr 6 auf eine Welle 7 aufgewickelt werden kann. Die Welle 7 weist sich in radialer Richtung erstreckende Lamellen 8 auf, mittels derer das Wickelrohr 6 über eine Nut 9 mit der Welle 7 drehfest verbunden werden kann. In der als Hohlwelle ausgebildeten Welle 7 ist eine Walzenkapsel 10 angeordnet, über die die Welle 7 mit einem Lager 11 verbunden ist.
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Zwischen der in 2 links angeordneten Blendkappe 2 und dem Lager 11 befindet sich ein Funkmodul 12. Dieses umfasst eine Gehäuseunterteil 13, eine Gehäuseoberteil 14 und eine sich zwischen den Gehäuseteilen 13, 14 befindliche Platine 15. Auf der Platine 15 sind elektronische Komponenten wie eine Anschlusseinrichtung für einen Elektromotor und für eine Spannungsversorgung, ein Mikrocontroller, eine Datenübertragungseinrichtung etc. angeordnet.
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Oberhalb der Welle 7 sind zwei Kanäle 16 angeordnet, durch die Kabel beispielsweise für die Spannungsversorgung geschützt zum Funkmodul 12 geführt werden können.
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In 3 ist ein Teil des Sonnenschutzkastens 1 der Sonnenschutzanlage aus 1 im Horizontalschnitt dargestellt.
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Es ist zu erkennen, dass das Gehäuseoberteil 14 mit einer Ausnehmung 17 auf einem axial in Richtung des Gehäuses hervorstehenden Vorsprung 18 der Blendkappe 2 sitzt und der ebene, sich in radialer Richtung erstreckende Teil des Gehäuseoberteils 14 direkt auf dem ebenen Teil der Blendkappe 2 aufliegt.
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Das Gehäuseunterteil 13 ragt mit einem axial in Richtung der Welle 7 hervorstehenden Vorsprung 19 in das Lager 11 hinein. Die innere Umfangsfläche des Lagers 11 liegt dabei auf der Außenumfangsfläche des Vorsprungs 19 auf. Das Gehäuseunterteil 13 stößt mit seinem Vorsprung 19 in axialer Richtung auf ein Zapfen 20 der Walzenkapsel 10. Durch einen an der Außenseite der Walzenkapsel 10 in radialer Richtung hervorstehenden Vorsprung 21 wird verhindert, dass die Walzenkapsel 10 in die Welle 7 hineinrutschen kann.
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Das Gehäuseoberteil 14 und das Gehäuseunterteil 13 weisen jeweils einen radial umlaufenden Absatz 22, 23 auf, die im zusammengebauten Zustand ineinandergreifen, so dass das Gehäuseoberteil 14 mit dem Gehäuseunterteil 13 in radialer Richtung formschlüssig verbunden ist.
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Aus 3 geht demensprechend hervor, dass das Gehäuse mit seinem Oberteil 14 und Unterteil 13 eine formschlüssige Verbindung mit den anderen Komponenten in oben erläuterter Weise eingeht, so dass es im eingebauten Zustand als tragendes Bauteil dienen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017105196 A1 [0005]
- WO 2016/112043 A1 [0006]
- WO 2015/148042 A1 [0007]