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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Transport von Wertscheinen, mit einem durch eine Antriebseinheit angetriebenen Transportelement, einer Gegendruckrolle und einer Sensoreinheit. Die Wertscheine sind zwischen dem Transportelement und der Gegendruckrolle transportierbar.
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Bei Vorrichtungen zum Transport von Wertscheinen kann es beim Transport von Wertscheinen innerhalb einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen zu Wertscheinstaus kommen. Wertscheinstaus treten beispielsweise durch ein Verklemmen oder beim Schrägzug eines oder mehrere Wertscheine in der Transportvorrichtung auf. Ein Wertscheinstau kann dann zu einem Blockieren eines Transportbereichs der Transportvorrichtung führen.
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Aus dem Stand der Technik sind Lösungen zum Erkennen von Wertscheinstaus bekannt. Insbesondere werden Lichtschranken verwendet, um den Transportbereich von Transportvorrichtungen zu überwachen. Dabei kann die Lichtschranke einen aufgrund eines Wertscheinstaus im Transportbereich vorhandenen Wertschein erkennen, wenn die Lichtschranke durch den Wertschein über einen längeren Zeitraum verdeckt ist.
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Allerdings erhöht die Lichtschranke die Bauhöhe der Transportvorrichtung, da die Lichtschranke über und/oder unter dem Transportbereich angeordnet ist. Weiterhin ist mit Hilfe einer Lichtschranke eine Wertscheinstauerkennung nur mit Zeitverzögerung möglich. Um einem Wertscheinstau zu erkennen muss der Zeitraum abgewartet werden, den ein Wertschein bei ordnungsgemäßem Transport mindestens benötigt, um die Lichtschranke zu passieren. Weiterhin ist die Erkennung von unterschiedlichen Wertscheinen, beispielsweise teiltransparente Wertscheine, mit Lichtschranken die den Transportbereich überwachen kostenintensiv und fehleranfällig.
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Es ist Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Transport von Wertscheinen anzugeben, die einen Wertscheinstau sicher erkennen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Vorrichtung zum Transport von Wertscheinen umfasst ein durch eine Antriebseinheit angetriebenes Transportelement, eine Gegendruckrolle und eine Sensoreinheit, die die Rotation der Gegendruckrolle überwacht. Die Wertscheine sind zwischen dem Transportelement und der Gegendruckrolle transportierbar. Dadurch wird eine besonders schnelle und kostengünstige Kontrolle des korrekten Transports von Wertscheinen erreicht.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Gegendruckrolle der Vorrichtung drehfest auf einer Gegendruckwelle angeordnet ist, und ein Sensor der Sensoreinheit die Rotation der Gegendruckwelle überwacht. Dadurch wird erreicht, dass die Rotation der Gegendruckrolle sicher mit Hilfe des Sensors überwacht wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Sensoreinheit der Vorrichtung mit Hilfe der durch den Sensor ermittelten Rotation der Gegendruckwelle, die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrolle ermittelt. Dadurch wird eine sichere Überwachung der Rotation der Gegendruckrolle erreicht.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Transportelement ein Transportband oder eine Transportrolle umfasst. Dadurch wird ein einfacher und flexibler Aufbau der Vorrichtung erreicht.
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Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Antriebseinheit die Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements vorgibt. Dadurch wird eine einfache und schnelle Erfassung der Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements erreicht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Mantelfläche der Transportrolle oder eine Umfangsfläche des Transportbands, wenn die Vorrichtung keinen Wertschein transportiert, mit einer Mantelfläche der Gegendruckrolle in direktem Kontakt ist. Dadurch werden eine sichere Führung und ein sicherer Transport eines Wertscheins sichergestellt.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das angetriebene Transportelement, wenn die Vorrichtung keinen Wertschein transportiert oder wenn sie einen Wertschein ordnungsgemäß transportiert, die Gegendruckrolle rotiert. Dadurch wird erreicht, dass die Gegendruckrolle zur Fehlererkennung eingesetzt werden kann.
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Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das angetriebene Transportelement die Gegendruckrolle nicht rotiert, wenn sich ein Wertschein wegen eines Wertscheinstaus nicht fortbewegt. Dadurch wird eine sichere und robuste Erkennung von Wertscheinstaus erreicht.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrolle und die Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements gleich sind, wenn die Vorrichtung keinen Wertschein transportiert oder wenn sie den Wertschein ordnungsgemäß transportiert. Dadurch wird die ordnungsgemäße Funktion der Vorrichtung sichergestellt.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrolle von der Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements abweicht, wenn ein Fehler vorliegt. Dadurch wird erreicht, dass ein Fehler schnell und sicher festgestellt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrolle niedriger ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements, der Fehler vorliegt bzw. festgestellt wird. Dadurch wird eine genaue und schnelle Feststellung des Fehlers erreicht.
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Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn der Sensor die Rotation an einem Ende der Gegendruckwelle ermittelt und dass der Sensor außerhalb eines Transportbereichs angeordnet ist. Dadurch wird eine besonders kompakte und bauraumsparende Anordnung des Sensors erreicht.
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Außerdem ist es besonders vorteilhaft, wenn der Sensor eine Gabellichtschranke umfasst und die Gabellichtschranke die Rotation an einem Ende der Gegendruckwelle mit Hilfe einer Taktscheibe ermittelt. Dadurch wird eine besonders robuste und kostengünstige Bauweise erreicht.
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Ferner ist es besonders vorteilhaft, wenn die Gegendruckwelle freidrehend gelagert ist. Dadurch wird erreicht, dass die Gegendruckwelle durch die Rotation des Transportelements rotiert.
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Es ist vorteilhaft, wenn eine Steuereinheit eine Wertscheinstauerkennung umfasst, die bei einem Abweichen der Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrolle von der Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements, insbesondere wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrolle niedriger als die Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements ist, einen Fehlerzustand erkennt. Dadurch wird eine besonders schnelle Erfassung des Fehlerzustandes erreicht.
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Bei einem Verfahren zum Transport von Wertscheinen wird ein Transportelement durch eine Antriebseinheit angetrieben, Wertscheine zwischen dem Transportelement und einer Gegendruckrolle transportiert, und die Rotation der Gegendruckrolle mit Hilfe einer Sensoreinheit überwacht. Dadurch wird eine besonders schnelle und kostengünstige Kontrolle des Transports von Wertscheinen erreicht. Durch das Verfahren werden die gleichen Vorteile erreicht, wie durch die Vorrichtung nach Anspruch 1. Ferner kann das Verfahren in gleicher Weise weitergebildet werden wie zuvor für die Vorrichtung beschrieben, insbesondere durch die in den abhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Figuren Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen;
- 2 einen ersten Ausschnitt einer Transportvorrichtung zum Transport von Wertscheinen; und
- 3 einen zweiten Ausschnitt der Transportvorrichtung nach 2.
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In 1 ist eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung 100 zur Handhabung von Wertscheinen dargestellt. Die Vorrichtung 100 dient sowohl der Einzahlung von Wertscheinen durch eine Bedienperson als auch der Auszahlung von Wertscheinen an eine Bedienperson und wird auch als Recyclinggeldautomat bezeichnet. Alternativ kann die Vorrichtung 100 auch ausschließlich der Auszahlung von Wertscheinen oder der Einzahlung von Wertscheinen dienen. Des Weiteren kann die Vorrichtung 100 ein automatisches Kassensystem oder eine sogenannte automatische Tresorkasse sein.
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Die Vorrichtung 100 umfasst einen Tresor 10, in dem vier Geldkassetten 12a bis 12d angeordnet sind und der die Geldkassetten 12a bis 12d vor einem unautorisierten Zugriff, insbesondere vor Diebstahl und vor Manipulationsversuchen, schützt. Der Tresor 10 hat eine Tresortür 34, die über eine Schließeinheit 36 geöffnet und verschlossen werden kann. Die Geldkassetten 12a bis 12d sind im Tresor 10 jeweils in einem Aufnahmefach 32a bis 32d angeordnet.
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Die Geldkassetten 12a bis 12d können aus der Vorrichtung 100 entnommen werden und dienen zur Aufbewahrung und zum Transport von Wertscheinen, insbesondere von Banknoten und/oder Schecks. Die Wertscheine sind in den Geldkassetten 12a bis 12d in Form eines Stapels abgelegt. Einer dieser Stapel ist in der ersten Geldkassette 12a beispielsweise angedeutet. Einer der Wertscheine dieses Wertscheinstapels ist beispielsweise mit dem Bezugszeichen 13 bezeichnet. In der in 1 gezeigten Betriebsposition der Geldkassetten 12a bis 12d sind die Wertscheine 13 in den Geldkassetten 12a bis 12d auf einer ihrer Kanten, vorzugsweise auf einer ihrer Längskanten, stehend angeordnet.
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Jede Geldkassette 12a bis 12d hat jeweils eine Öffnung zum Zuführen von Wertscheinen 13 und zur Entnahme von Wertscheinen 13. Vor der Öffnung einer Geldkassette 12a bis 12d ist jeweils eine Vereinzelungs- und Stapeleinheit 14a bis 14d angeordnet, mit deren Hilfe zum einen Wertscheine 13 den Geldkassetten 12a bis 12d zugeführt werden können und zum anderen in den Geldkassetten 12a bis 12d aufbewahrte Wertscheine 13 von den in die Geldkassetten 12a bis 12d jeweils aufgenommenen Wertscheinstapel vereinzelt und der Geldkassette 12a bis 12d entnommen werden können. Vor jeder Vereinzelungs- und Stapeleinheit 14a bis 14d ist jeweils eine Weiche 16a bis 16d angeordnet, mit deren Hilfe einer den Geldkassetten 12a bis 12d zuzuführender Wertschein 13 aus dem Transportpfad 18 abgezweigt und derjenigen Vereinzelungs- und Stapeleinheit 14a bis 14d zugeführt wird, die vor derjenigen Geldkassette 12a bis 12d angeordnet ist, in die der Wertschein 13 transportiert werden soll.
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Ebenso dienen die Weichen 16a bis 16d dem Transport von den Geldkassetten 12a bis 12d entnommenen Wertscheinen 13 zum Transportpfad 18. Der Tresor 10 hat ferner eine Öffnung 20, durch die entlang des Transportpfads 18 transportierte Wertscheine 13 in den Tresor 10 hinein bzw. aus dem Tresor 10 heraus transportierbar sind.
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Ferner umfasst die Vorrichtung 100 ein Ein- und Ausgabefach 22 über das einzuzahlende Wertscheine 13 von einer Bedienperson in die Vorrichtung 100 eingegeben und auszuzahlende Wertscheine 13 an eine Bedienperson ausgegeben werden können. Bei einem reinen Auszahlungsgeldautomaten erfolgt über das Ein- und Ausgabefach 22 lediglich die Auszahlung von Wertscheinen 13, bei einem reinen Einzahlungsgeldautomaten erfolgt über das Ein- und Ausgabefach 22 lediglich die Einzahlung von Wertscheinen 13.
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Die über das Ein- und Ausgabefach 22 eingezahlten Wertscheine 13 werden vereinzelt und entlang des Transportpfads 24 einzeln der Leseeinheit 26 zugeführt, mit deren Hilfe die Echtheit, der Nominalwert und/oder die Seriennummer jedes eingezahlten Wertscheins 13 ermittelt werden kann. Weiterhin können eingezahlte und/oder auszuzahlende Wertscheine 13 in einem Zwischenspeicher 30 zwischengespeichert werden. Insbesondere kann der Zwischenspeicher 30 für die Auszahlung nicht geeignete Wertscheine 13 und/oder eingezahlte von der Leseeinheit 26 als nicht echt identifizierte Wertscheine 13 oder von einer Bedienperson nicht entnommene Wertscheine 13 zwischenspeichern.
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In 2 ist ein erster Ausschnitt einer Transportvorrichtung 200 zum Transport von Wertscheinen 13 dargestellt. Eine solche Transportvorrichtung 200 dient zum Transport von Wertscheinen 13 entlang der Transportpfade 18, 24, wobei die Vorrichtung 100 auch mehrere Transportvorrichtungen 200 umfassen kann. Der in 2 dargestellte Ausschnitt der Transportvorrichtung 200 zeigt zwei als Transportelemente dienende endlose umlaufende Riemen 38a, 38b. Weiterhin umfasst die Transportvorrichtung 200 zwei Gegendruckrollen 40a, 40b. Die Riemen 38a, 38b sind entlang einer Transportrichtung T1 zwischen einer Antriebswelle 42 und einer zweiten Welle 44 gespannt. Wertscheine 13 können zwischen den Riemen 38a, 38b und den Gegendruckrollen 40a, 40b in oder entgegen der Transportrichtung T1 transportiert werden.
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Zwischen der Antriebswelle 42 und der zweiten Welle 44 werden die Riemen 38a, 38b von den Gegendruckrollen 40a, 40b ausgelenkt und dadurch insbesondere gespannt. Außerdem werden die Riemen 38a, 38b von zwei Führungsrollen 46a, 46b ausgelenkt. Auf der Antriebswelle 42 und der zweiten Welle 44 sind Umlenkrollen 47a, 47b angeordnet und vorzugsweise drehfest mit der jeweiligen Welle 42, 44 verbunden. Die Riemen 38a, 38b werden über die Umlenkrollen 47a, 47b umgelenkt. Die zweite Welle 44 ist vorzugsweise frei drehend gelagert.
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Wird kein Wertschein 13 transportiert, haben die Gegendruckrollen 40a, 40b direkten Kontakt mit den Riemen 38a, 38b. Insbesondere ist eine Umfangsfläche der Riemen 38a, 38b mit einer Mantelfläche der Gegendruckrollen 40a, 40b in direktem Kontakt. Die angetriebenen Riemen 38a, 38b rotieren dann die Gegendruckrollen 40a, 40b aufgrund der Reibung an den Kontaktflächen zwischen den Riemen 38a, 38b und den Gegendruckrollen 40a, 40b.
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Alternativ umfasst das Transportelement anstatt Riemen 38a, 38b andere Transportbänder und/oder eine oder mehrere angetriebene Transportrollen. Beim Einsatz von Transportrollen hat mindestens eine Transportrolle direkten Kontakt mit mindestens einer Gegendruckrolle 40a, 40b.
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Die Gegendruckrollen 40a, 40b sind im Ausführungsbeispiel auf einer Gegendruckwelle 48 drehfest angeordnet, so dass sich bei Rotation einer der Gegendruckrollen 40a, 40b die Gegendruckwelle 48 und die jeweils andere Gegendruckrolle 40a, 40b rotiert. Die Gegendruckwelle 48 ist in der Transportvorrichtung 200 freidrehend angeordnet.
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Während des Transports von Wertscheinen 13 haben die angetriebenen Riemen 38a, 38b direkten Kontakt mit einer Vorder- und/oder Rückseite eines Wertscheins 13. Die Transportvorrichtung 200 transportiert hierbei Wertscheine 13 in einem Transportbereich zwischen den Riemen 38a, 38b und den Gegendruckrollen 40a, 40b, sowie zwischen den Riemen 38a, 38b und weiteren Leitelementen. Mit Hilfe von Haftreibung zwischen den angetriebenen Riemen 38a, 38b und den Wertscheinen 13 werden die Wertscheine 13 in Transportrichtung T1 fortbewegt. Vorzugsweise werden die Wertscheine 13 so transportiert, dass eine ihrer Längskanten quer zur Transportrichtung T1 angeordnet ist.
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Beim ordnungsgemäßen Transport von Wertscheinen 13, werden die Wertscheine 13 einzeln, nacheinander transportiert. Während des Transports eines Wertscheins 13 haben die Riemen 38a, 38b und die Gegendruckrollen 40a, 40b, für die Länge des Wertscheins 13 entlang der Transportrichtung T1, keinen direkten Kontakt. Die Gegendruckrollen 40a, 40b rotieren dann durch die Fortbewegung des Wertscheins 13 in Transportrichtung T1 und der Reibung zwischen einer Seite des Wertscheins 13 und den Gegendruckrollen 40a, 40b.
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Bei einem Wertscheinstau verbleibt mindestens ein Wertschein 13 in dem Transportpfad 18, 24 der Vorrichtung 100. Insbesondere werden bei einem Wertscheinstau die Wertscheine 13 nicht mehr einzeln fortbewegt, sondern es können sogar mehrere Wertscheine 13 übereinander im Transportpfad 18, 24 angeordnet sein. Wertscheinstaus können sowohl bei der Auszahlung von Wertscheinen 13 als auch bei der Einzahlung von Wertscheinen 13 auftreten, d.h. bei jedem beliebigen Transport. Wertscheinstaus treten beispielsweise durch ein Verklemmen oder beim Schrägzug eines Wertscheins 13 auf.
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In 3 ist ein zweiter Ausschnitt der Transportvorrichtung 200 nach 2 dargestellt. Zur besseren Darstellung einzelner Elemente der Transportvorrichtung 200 sind andere Elemente der Transportvorrichtung 200 in 3 nicht dargestellt.
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Im Ausführungsbeispiel umfasst die Transportvorrichtung 200 eine Sensoreinheit mit einem Sensor, insbesondere mit einer Gabellichtschranke 50. Der Sensor ist dabei außerhalb des Transportbereichs, vorzugsweise seitlich neben dem Transportbereich angeordnet. Außerdem ist der Sensor vorzugsweise so angeordnet, dass er insbesondere die Bauhöhe der Transportvorrichtung 200 nicht vergrößert. Die Gabellichtschranke 50 erfasst die Rotation der Gegendruckwelle 48 mit Hilfe einer Taktscheibe 52, die an einem Ende der Gegendruckwelle 48 drehfest an dieser angeordnet ist. Die Taktscheibe 52 hat im Ausführungsbeispiel nach den 2 und 3 zwei Flügel.
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Bei Rotation der Gegendruckwelle 48 rotiert die Taktscheibe 52 und mit jeder Umdrehung der Gegendruckwelle 48 passieren die zwei Flügel der Taktscheibe 52 die Gabellichtschranke 50. Bei jedem Umlauf der Taktscheibe 52 unterbrechen die Flügel die Lichtschranke und geben sie abwechselnd wieder frei. Da die Gegendruckrollen 40a, 40b drehfest mit der Gegendruckwelle 48 verbunden sind, ist die Rotation der Gegendruckwelle 48 gleich der Rotation der Gegendruckrollen 40a, 40b. Die Rotation kann auch als Winkelgeschwindigkeit, beispielsweise in Umdrehungen pro Sekunde, angegeben werden. Ausgehend von der Winkelgeschwindigkeit der Gegendruckwelle 48, und damit der Winkelgeschwindigkeit der Gegendruckrollen 40a, 40b, und abhängig vom Radius der Gegendruckrollen 40a, 40b, kann die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrollen 40a, 40b mit Hilfe der Sensoreinheit ermittelt werden.
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Alternativ kann die Taktscheibe 52 bei anderen Ausführungsformen eine andere Form haben. Beispielsweise kann die Taktscheibe auch einen, drei oder vier Flügel haben. Weiterhin kann die Rotation mit Hilfe eines anderen Sensors ermittelt werden, beispielsweise mit Hilfe eines Drehgebers, oder mit Hilfe eines optischen Sensors und eines Gray-Codes.
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Die Rotation des Transportelements, d.h. die Rotation der Riemen 38a, 38b der Transportvorrichtung 200, wird durch die Antriebseinheit des Transportelements 38a, 38b vorgegeben und durch diese ermittelt. Dafür kann die Antriebseinheit beispielsweise einen Drehgeber umfassen oder es werden die Antriebsschritte eines Schrittmotors erfasst.
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Ausgehend von der Rotation der Antriebswelle 42 kann die Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements 38a, 38b ermittelt werden. Da das Transportelement 38a, 38b und die Gegendruckrollen 40a, 40b, wenn kein Wertschein 13 transportiert wird, in direktem Kontakt sind, sind die Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements 38a, 38b und der Gegendruckrollen 40a, 40b gleich.
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Mit Hilfe einer Steuereinheit 28 überwacht die Transportvorrichtung 200 die Umfangsgeschwindigkeiten der Gegendruckrollen 40a, 40b und der Riemen 38a, 38b. Bei ordnungsgemäßem Transport von einem Wertschein 13 durch die Transportvorrichtung 200 rotieren die Gegendruckrollen 40a, 40b und die Riemen 38a, 38b mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit. Weiterhin umfasst die Steuereinheit 28 eine Wertscheinstauerkennung zum Erkennen von Wertscheinstaus.
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Bei einem Abweichen der beiden Umfangsgeschwindigkeiten ermittelt die Transportvorrichtung 200 mit Hilfe der Wertscheinstauerkennung der Steuereinheit 28 einen Fehlerzustand. Insbesondere wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrollen 40a, 40b geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Riemen 38a, 38b, liegt ein Fehlerzustand vor. Dieser Fehlerzustand tritt dann auf, wenn die Riemen 38a, 38b keinen oder nur unzureichenden Kontakt mit den Gegendruckrollen 40a, 40b haben und Schlupf zwischen den Riemen 38a, 38b und den Gegendruckrollen 40a, 40b auftritt. Der Fehlerzustand tritt auch auf, wenn in Folge eines Wertscheinstaus mindestens ein Wertschein 13 zwischen den Riemen 38a, 38b und den Gegendruckrollen 40a, 40b verbleibt.
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Ein Wertscheinstau kann insbesondere durch einen einzelnen Wertschein 13 ausgelöst werden, der so eingeklemmt ist, dass er sich auch bei direktem Kontakt mit den angetriebenen Riemen 38a, 38b nicht fortbewegt. Da auch in diesem Zustand die Gegendruckrollen 40a, 40b nicht rotieren, ist die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrollen 40a, 40b niedriger als die Umfangsgeschwindigkeit der Riemen 38a, 38b und die Wertscheinstauerkennung ermittelt einen Fehlerzustand. Weiterhin kann ein Wertscheinstau durch mehrere Wertscheine 13 ausgelöst werden und es können dann mehrere Wertscheine 13 im Transportbereich zwischen den Riemen 38a, 38b und den Gegendruckrollen 40a, 40b angeordnet sein.
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Weiterhin kann ein Fehlerzustand auf weitere Ereignisse zurückgeführt werden. Der Ausfall eines Elements der Transportvorrichtung 200 in Folge von Materialermüdung und/oder Verschleiß kann mit Hilfe der Steuereinheit 28 als Fehlerzustand erkannt werden, wenn dadurch die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrolle 40a, 40b geringer ist die Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements 38a, 38b. Außerdem kann bei Verschmutzung der Gegendruckrollen 40a, 40b und/oder des Transportelements 38a, 38b die Reibung zwischen den Gegendruckrollen 40a, 40b und dem Transportelement 38a, 38b und/oder dem Wertschein 13 so verringert sein, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrollen 40a, 40b verringert ist. Diese Fehlerzustände treten im Vergleich zu einem Wertscheinstau über einen längeren Zeitraum auf. Bei einem Wertscheinstau hingegen kann die verringerte Umfangsgeschwindigkeit der Gegendruckrolle 40a, 40b durch die Wertscheinstauerkennung mit dem Transport eines einzelnen Wertscheins 13 korreliert werden und damit ein nicht ordnungsgemäßer Transport des Wertscheins 13 und davon ausgehend ein Wertscheinstau ermittelt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen
- 200
- Vorrichtung zum Transport von Wertscheinen
- 10
- Tresor
- 12a-12d
- Geldkassette
- 13
- Wertschein
- 14a-14d
- Stapel-/ Vereinzelungseinheit
- 16a-16d
- Weiche
- 18
- Transportpfad
- 20
- Öffnung im Tresor
- 22
- Ein-/ Ausgabefach
- 24
- Transportpfad
- 26
- Leseeinheit
- 28
- Steuereinheit
- 32a-32d
- Aufnahmefach
- 30
- Zwischenspeicher
- 34
- Tresortür
- 36
- Schließeinheit
- 38a-38b
- Transportband
- 40a-40b
- Gegendruckrolle
- 42
- Antriebswelle
- 44
- Zweite Welle
- 46a-46b
- Führungsrolle
- 47a-47b
- Umlenkrolle
- 48
- Gegendruckwelle
- 50
- Gabellichtschranke
- 52
- Taktscheibe
- T1
- Transportrichtung