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Die Anmeldung betrifft einen Pfosten für Spalieranlagen, insbesondere für den Weinbau.
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Spalieranlagen haben im Weinbau in Deutschland ab etwa Ende der 50er Jahre die traditionelle Stockkultur weitgehend abgelöst.
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In Spalieranlagen werden die Rebstöcke in Reihen (Zeilen) gepflanzt, die überwiegend talwärts ausgerichtet sind. In die Reihen der Rebstöcke werden in Abständen Pfosten (Stickel) eingegraben oder eingeschlagen. Zwischen diesen werden in unterschiedlichen Höhen Drähte gespannt, die die Triebe der Kletterpflanze Weinrebe halten und/oder führen. Derartige Anlagen ermöglichen die Rebkultur nach der sogenannten Drahtrahmenerziehung, auch als Normalerziehung, Einheitsnormalerziehung, Standardspalier oder VSP Trellis (Vertical Shoot Positioning) bekannt. Sie lassen sich maschinell bearbeiten und sind dadurch den terrassierten, traditionellen Anlagen wirtschaftlich überlegen.
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Die im Jahreskreis regelmäßig anfallenden Arbeiten im Weinberg umfassen das
- - Biegen von ein oder zwei Trieben aus den Stämmchen der Weinreben als Bögen (insbesondere Flachbögen, Halbbögen oder Pendelbögen) auf den Spanndraht,
- - Auszwicken doppelter Triebe,
- - Formieren der aus den Bögen wachsenden Triebe in vertikaler Richtung zu einem heckenartigen Aussehen einer schmalen, geraden „Laubwand“, in der Regel zu einer Gesamthöhe von etwa 1,90 bis 2,50 m, zumeist von etwa 2,20 m, durch Heften, Stecken oder Binden zwischen Drähten,
- - Ausbrechen und Zurückschneiden von Trieben, zumeist 2- bis 5- mal im Jahr,
- - Entfernen von Trieben und Blättern (Laubarbeiten),
- - Weinlese, sowie
- - Schneiden der Weinreben / der einjährigen Triebe (Ruten) und Bögen nach der Lese bis auf ein oder zwei einjährige Triebe (Ruten) für das Folgejahr.
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Bei der sogenannten „Kordon“- Erziehung - Blätter und Früchte wachsen hier aus ein oder zwei waagrechten, streng formierten Stamm-Schenkeln; es sind einseitige Winkel und T-Formen möglich, der senkrechte Stamm bleibt meist unbegrünt - entfällt der erste Arbeitsschritt, das Biegen von ein oder zwei Trieben.
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Um die angestrebte „Laubwand“- Form zu erreichen, müssen die Doppeldrähte, nachdem die Triebe dazwischen in vertikaler Richtung hochgewachsen („eingestreift“) sind und die gewünschte Höhe erreicht haben, zusammengefasst bzw. geschlossen werden, wofür eine Vielzahl von Heftsystemen auf dem Markt sind. In dieser Arbeitsphase, der Formierung, ist eine enge Positionierung der Doppeldrähte zueinander erforderlich.
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In der Arbeitsphase des Schneidens - zumeist im Winter/zeitigem Frühjahr - stellt sich dagegen die hierzu konträre Anforderung, nämlich, dass der Rebschnitt durch die zuvor, bei der Formierung erforderlichen Drähte, und insbesondere durch eine enge Positionierung derselben, möglichst wenig behindert wird.
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Der Fachartikel von Ernst Weinmann et al. „Heftsysteme: Vergleich technischer Entwicklungen“ in „Der deutsche Weinbau“, 4. 5. 2012, Nr.9, stellt die aktuell verfügbaren Heftsysteme gegenüber, mit dem Fazit, dass es derzeit keine bedeutenden Rationalisierungsmöglichkeiten zu geben scheint.
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Es wird festgehalten, dass die Heftarbeiten regelmäßig in der ersten, frühen Wachstumsphase der Weinbergarbeit in starker zeitlicher Konkurrenz zum Rebschutz und den verschiedenen Bodenbearbeitungsmaßnahmen stehen. Gleichzeitig nimmt die zeitlich und qualitativ optimale Gestaltung der Heftarbeiten erheblichen Einfluss auf den Erfolg der Rebschutzmaßnahmen und damit auch auf die Beschaffenheit und Qualität und letztlich auf die Verwertung des Leseguts. Bei größer werdenden Betrieben spielt daher die organisatorische Bewältigung des Zeitkonfliktes und die qualitativ optimale Gestaltung der Heftarbeiten eine sehr große Rolle und trägt erheblich zum wirtschaftlichen Erfolg der weinbaulichen Produktion bei.
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Je nach Rebsorte, Schnittvariante und Durchführung der Laubarbeiten kann die Anzahl der Spanndrähte variieren: bekannt sind insbesondere Drahtrahmen mit einem beweglichen Heftdrahtpaar und zwei oder drei festen Rankdrähten, Drahtrahmen mit zwei beweglichen Heftdrahtpaaren und gegebenenfalls einem Rankdraht oder auch vereinfachte Drahtrahmen, die für den Einsatz von rollbaren Kunststoffnetzen ausgelegt sind.
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In manchen Weinbauregionen wird die Ausführungsform der Drahtrahmen mit zwei beweglichen Heftdrahtpaaren (und gegebenenfalls ein oder zwei Rankdrähten) ganz überwiegend eingesetzt.
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Neben der Gestaltung der Unterstützungsvorrichtungen im Weinbau mit fest platzierten Drähten und dem Einsatz von Heftmaschinen haben sich in den zurückliegenden Jahren, insbesondere mit der starken Umstellung auf Metallpfähle, Heftsysteme mit Federklammern in der weinbaulichen Praxis durchgesetzt.
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Entwicklungen auf diesem Gebiet sind zum Beispiel unter den Bezeichnungen Ausleger (Lorenzfeder), IWT Heftfeder, Heftsystem Pfeiffer und Südpfalzwerkstatt Heftdrahthalter, auf dem Markt.
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Heftdrahthalter sind jedoch nicht billig, müssen unterhalten werden, stören eventuell bei maschinellem Vorschnitt und ermöglichen kein Weghängen der Drähte vor dem Schnitt zur Erleichterung des Rebenherausziehens. Maschinelle Drahtaushebung, z. B. aus der oberen Station, scheidet hier ebenfalls aus. Aber gerade bei weniger aufrechtwachsenden Sorten und dort, wo z. B. wegen ungünstiger Geländeform, Spitzzeilen oder extremen Steigungen der Heftmaschineneinsatz nicht in Frage kommt, können diese Heftdrahthalter eine wertvolle Hilfe darstellen. Ein weiterer Nachteil der Heftdrahthalter besteht in der Gefahr von Schäden an den Bügeln beim Einsatz der Vorschneidemaschinen.
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Als weitere Variante wurde daher das Heften mit beweglichen Drähten entwickelt. Die Arbeitsweise sowie Vor- und Nachteile desselben sind z.B. in der Fachpublikation: „Heften mit beweglichen Drähten“ von Rudolf Fox, Staatliche Lehr-und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) dargelegt.
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Für bewegliche Heftdrähte eignen sich besonders gut aufrecht wachsende Sorten, z.B. Riesling und Lemberger, aber auch der Spätburgunder sowie Müller-Thurgau und Silvaner. Nachdem heute, in jungen Anlagen, in der Regel Stahlstickel mit Ausstanzungen auch unterhalb der Biegedrähte vorhanden sind, können die Drähte sowohl einfach heruntergehängt als auch, angepasst an die Wuchshöhe, variabel hochgehängt werden. In der Regel sind dabei zwei Heftdrahtpaare ausreichend. Hierbei wird, wie folgt, vorgegangen: Nach der Lese werden die Drähte aus der unteren Heftstation - je nach Sorte und Bogenformierung ca. 200 - 300 mm über dem oberen Biegedraht und somit kaum angerankt - ausgehängt und ca. 200 mm unter dem unteren Biegedraht eingehängt. Am Ende der Zeilen bleiben dabei die Drähte in der Höhe erhalten, lediglich die Kettchen werden „nachgelassen“. Beim Rebschnitt, dem Rebenherausziehen sowie Biegen ist damit ein weitgehend „ störungsfreies“ Arbeiten gegeben. Auch beim Rebenhäckseln oder der Unterstockbearbeitung stören die Drähte nicht, da sie etwa im Bereich um 500 mm über dem Boden fixiert sind.
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Zum ersten Heftgang wird dieses Drahtpaar „hochgezogen“, ca. 200 - 300 mm über dem oberen Biegedraht eingehängt sowie gleichzeitig das in der oberen Heftstation befindliche zweite Heftdrahtpaar „heruntergelegt“, bevor sich die jungen Triebe hier anranken können. Um möglichst alle Triebe im Draht dauerhaft zu erfassen, ist es dabei wichtig, die Drähte nicht zu früh hoch zu hängen. Dort, wo Bedenken wegen Bruchgefahr bestehen, kann bereits in Verbindung mit dem Biegen der Draht an jedem 3. - 4. Stickel kurz über dem oberen Biegedraht eingehängt werden und bietet somit bei angepasster Spannung - ähnlich wie bei Verwendung von Heftdrahtfedern - eine Stütze für die heranwachsenden Triebe. Das heruntergelegte Drahtpaar wird so angespannt bzw. eingehängt, dass es nötige Pflegearbeiten mit dem Traktor nicht stört. Grundsätzlich kann der erste Heftgang mit dem Ausbrechen kombiniert werden, wodurch ein separater Durchgang entfällt. Dies stellt besonders bei größeren Steigungen eine Entlastung dar. Überragen die Triebe die nächst höhere Heftstation - ca. 300 mm - 400 mm über der ersten - ausreichend, so wird das zweite Heftdrahtpaar hochgezogen. Je nach Laubwandhöhe, Sorte und Wuchs, kann dann später nochmals das obere Drahtpaar weiter nach oben verhängt oder bei aufrechtwachsenden Sorten auch belassen werden. Wird z. B. das untere Drahtpaar 300 mm über dem oberen Biegedraht sowie das zweite Heftdrahtpaar nochmals 400 mm darüber eingehängt, so ist es, zumindest bei aufrecht wachsenden Sorten, kaum erforderlich, dieses nochmals weiter nach oben zu hängen. Bei solchen Sorten kann die Laubwand weiter über das obere Heftdrahtpaar hinausragen, ohne Bruchschäden befürchten zu müssen. Ist bei weniger aufrecht wachsenden Sorten ein Hochhängen der zweiten Heftstation erforderlich, wird dies - ebenso wie der zweite Heftgang - dann durchgeführt, bevor sich die Triebe umlegen bzw. abzubrechen drohen.
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Es war demgegenüber Aufgabe der Erfindung, Spalieranlagen, insbesondere für den Weinbau, dergestalt zu modifizieren, dass in einfacher Weise, in allen Arbeitsphasen im Jahreskreis, eine optimale Positionierung der Doppeldrähte erreicht werden kann, insbesondere sowohl in der Arbeitsphase des Formierens einschließlich des Heftens, in der eine enge Positionierung erforderlich ist, wie auch in der Arbeitsphase des Schneidens nach der Lese, in der der Rebschnitt durch die zuvor, bei der Formierung erforderlichen Drähte, und insbesondere durch eine enge Positionierung derselben, möglichst wenig behindert werden soll. Dabei soll eine bevorzugt maschinelle Bearbeitung mit niedrigem Zeitaufwand ermöglich werden.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Pfosten für Spalieranlagen, insbesondere für den Weinbau, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er als Teleskop-Pfosten ausgebildet ist, umfassend zwei oder mehrere ineinander schiebbare Teilelemente, wovon ein erstes, unteres Teilelement im Boden verankerbar ausgebildet ist und ein zweites und gegebenenfalls ein oder mehrere weitere Teilelemente mit Einrichtungen, insbesondere Drahthaltern, zur Aufnahme von Doppeldrähten, ausgestattet sind.
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Es wurde gefunden, dass die erfindungsgemäße Aufgabe in einfacher Weise gelöst werden kann, indem die Pfosten der Spalieranlage als Teleskop-Pfosten ausgebildet werden.
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Die Bezeichnung Teleskop ist für einen zumeist zylindrischen Gegenstand üblich, der aus zwei oder mehreren, im Durchmesser reduzierten, koaxial jeweils ineinander liegenden zylindrischen oder prismatischen, eventuell auch leicht konischen Teilelementen gebildet ist, die ineinander schiebbar sind. Jedes der inneren Teilelemente kann aus dem jeweils nächstgrößeren, das ihn also unmittelbar umhüllt, axial ausgezogen werden. Jeder Auszug endet mit Anschlag oder Arretierung an einer Position, in der die Funktion des Teleskops als Ganzes noch gesichert ist, es also insbesondere Stütz-, Biegekraft oder Dichtheit gewährleistet.
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Vorliegend ist das erste, untere Teilelement, das das zweite und gegebenenfalls die weiteren Teilelemente umhüllt, im Boden verankerbar ausgebildet.
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Dabei ist es möglich, die Pfosten bereits bestehender Anlagen umzurüsten, indem dieselben als unterstes Teilelement genutzt werden, und ein oder mehrere weitere Teilelemente zur Verfügung gestellt werden, die teleskopisch darin einschiebbar sind, und die die Einrichtungen, insbesondere Drahthalter, zur Aufnahme der Doppeldrähte tragen.
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In dieser Ausführungsform, für Spalieranlagen aus dem Bestand, wird das erste, untere Teilelement, das das zweite und gegebenenfalls die weiteren Teilelemente umhüllt, in der Regel einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweisen. Pfosten aus dem Bestand sind darüber hinaus, in der Regel, an einer Längsseite offen. Dies ist insbesondere auch durch die überwiegend eingesetzte Herstellungsweise bedingt, bei der ein Metallprofil verzinkt wird.
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Bei Spalieranlagen aus dem Bestand weisen die Pfosten in der Regel eine Länge über dem Boden im Bereich von etwa 1800 mm bis 2100 mm auf, wobei zusätzlich etwa 500 mm bis 600 mm im Boden verankert sind.
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Die innenliegenden, zusätzlich zu den bestehenden Pfosten zur Verfügung gestellten Teilelemente, werden in der Regel, für den Rebschnitt, nach oben hinausgeschoben, zumeist um etwa 400 mm bis 600 mm, insbesondere auch, weil dadurch die einjährigen Ruten, die die Laubwand gebildet haben, nicht mehr von den Doppeldrähten fixiert werden und nicht mehr geheftet sind. Durch das noch oben Hinausschieben der Teilelemente, mit den Doppeldrähten, liegen die Ruten, die beim Rebschnitt zurückgeschnitten werden, komplett frei. Das sehr zeitaufwendige Herausziehen der Ruten zwischen den Doppeldrähten beim Rebschnitt ist dadurch hinfällig und nicht erforderlich.
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Die Geometrie derselben muss, um die teleskopische Verschiebbarkeit zu gewährleisten, an die Innenabmessungen des bestehenden Pfostens angepasst sein. Bei den üblichen Pfosten, mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt, sind somit in einfachster Weise, Teilelemente mit entsprechendem Außenprofil, unter Beachtung eines geeigneten Spiels, von etwa 1 mm bis 2 mm, zu wählen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform, kann das unterste Teilelement, mit einen im Wesentlichen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt, einen hohlzylindrischen Einsatz, zur Aufnahme und Führung des zweiten und gegebenenfalls der ein oder mehreren weiteren Teilelemente aufweisen, wobei die ein oder mehreren weiteren Teilelemente Rundrohre sind. Diese bevorzugte Ausführungsform, mit runden Teilelementen, hat den Vorteil, dass dieselben im Pfosten drehbar ausgebildet sein können, und dass dadurch die Drahthalter, die auf den Teilelementen angebracht sind, ebenfalls stufenlos in jede Position gedreht werden können. Diese Ausführungsform kann sowohl bei Spalieranlagen aus dem Bestand, als auch bei Neuanlagen zur Anwendung kommen. Sie bietet durch den rechteckigen oder quadratischen Querschnitt des untersten Teilelements, insbesondere auch den Vorteil, einer guten Verankerung im Boden.
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Bei Neuanlagen ist es darüber hinaus auch möglich, sämtliche Teilelemente der erfindungsgemäßen Teleskop-Pfosten als Rundrohre auszubilden, mit dem Vorteil, der oben erläuterten stufenlosen Drehbarkeit in jede beliebige Position. Diese Ausführungsform ist auch fertigungstechnisch am einfachsten, insbesondere erübrigt sich der hohlzylindrische Einsatz zur Aufnahme und Führung der Rundrohr-Teilelemente.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Teleskop-Pfosten drei ineinander schiebbare Teilelemente, wovon ein erstes, unteres Teilelement im Boden verankerbar ausgebildet ist und ein zweites, sowie ein weiteres Teilelement, mit Einrichtungen, insbesondere Drahthaltern zur Aufnahme von Doppeldrähten, ausgestattet sind.
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Vorteilhaft sind dabei die Drahthalter jeweils am oberen Ende des zweiten, beziehungsweise des weiteren, dritten Teilelementes, angeordnet. Dadurch können das zweite und das dritte Teilelement jeweils nahezu vollständig in das unterste, im Boden verankerte Teilelement, teleskopisch eingeschoben werden, auch mit dem Vorteil, dass der Drahthalter zusätzlich auch als Anschlag fungiert.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Teleskop-Pfosten zwei ineinander schiebbare Teilelemente, wovon ein erstes, unteres Teilelement im Boden verankerbar ausgebildet ist und ein zweites Teilelement mit zwei voneinander beabstandeten Einrichtungen, insbesondere Drahthaltern, zur Aufnahme von Doppeldrähten ausgestattet ist.
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Erfindungsgemäß ist das zweite und gegebenenfalls das eine oder die mehreren weiteren Teilelemente mit Einrichtungen, insbesondere Drahthaltern, zur Aufnahme von Doppeldrähten ausgestattet. Die Erfindung ist nicht eingeschränkt bezüglich der konkreten Ausgestaltung der obigen Einrichtungen.
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Besonders vorteilhaft sind Drahthalter aus einem gebogenen Federstahldraht, bevorzugt mit einem Durchmesser im Bereich von ca. 1 mm bis ca. 5 mm, insbesondere von ca. 2 mm bis ca. 4 mm, die in ihrem Zentrum am entsprechenden Teilelement befestigt sind und zwei freie Enden mit Einrichtungen, insbesondere Ösen, aufweisen, die vorteilhaft nicht vollständig geschlossen sind, zur Aufnahme der Drähte. Dadurch, dass die Ösen sind nicht vollständig geschlossen sind, können die Drähte in einfacher Weise eingelegt werden.
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Derartige Drahthalter sind zum Beispiel von der Firma Profil Alsace Zone Indstrielle Kiesweg, F-67630 Niederlauterbach (Dr. Reisacher) oder auch über die Firma BayWa AG, unter der Bezeichnung Drahtausleger erhältlich.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Drahthalter in Form von Metallstäben mit rundem oder rechteckigem Querschnitt ausgebildet.
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Vorteilhaft sind die Drahthalter in Form von Metallstäben mit rundem oder rechteckigem Querschnitt in Querrichtung zum entsprechenden Teilelement angeordnet und weisen zwei Teilstücke auf, die in jeweils entgegengesetzte Richtung über das Teilelement hinausstehen, insbesondere um jeweils ca. 5 cm bis ca.15 cm, bevorzugt um ca. 10 cm. Besonders vorteilhaft sind die beiden Teilstücke parallel zueinander und am Umfang des Teilelements zueinander versetzt angeordnet. In dieser Ausführungsform kann eine enge Positionierung der beiden Drähte eines Doppeldrahtpaares zueinander in einfacher Weise erreicht werden, indem der Drahthalter parallel zur Längsrichtung der Drähte gedreht wird.
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Als Werkstoffe für die Teilelemente können insbesondere Metalle oder Kunststoffe, insbesondere Stahl, bevorzugt verzinkter Stahl, Aluminium oder Kohlefasern eingesetzt werden.
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Das zweite und die weiteren Teilelemente des Teleskop-Pfostens müssen in der ausgezogenen Position und gegebenenfalls an weiteren Positionen jeweils arretierbar sein. Für die Arretierung kann jede geeignete Vorrichtung eingesetzt werden. Insbesondere kann zum Beispiel eine Klemmung mittels einer Schraube, die vorteilhaft mit einem Hebel durch die Wandung der Teilelemente eingedreht wird, genutzt werden.
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Um eine ausreichende Stabilität des Teleskop-Pfostens zu gewährleisten, sind die Teilelemente vorteilhaft dergestalt dimensioniert, dass in ausgezogenem Zustand noch mindestens die Hälfte jedes Teilelementes von dem dieses jeweils umschließende Teilelement, geführt wird.
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Um zu gewährleisten, dass die innenliegenden Teilelemente jederzeit wieder ausgezogen werden können, kann vorteilhaft am oberen Ende derselben ein Anschlag, insbesondere eine Anschlagplatte, vorgesehen sein. In Ausführungsformen mit Rundrohren mit darauf quer angeordneten Drahthaltern am oberen Ende derselben kann auf eine gesonderte Anschlagplatte verzichtet werden, da die Drahthalter bereits deren Funktion übernehmen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und einer Zeichnung näher erläutert.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils gleiche oder entsprechende Bauteile.
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Es zeigen im Einzelnen:
- 1 eine schematische Darstellung einer ersten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teleskop-Pfostens in ausgeschobenem Zustand,
- 2 eine schematische Darstellung derselben Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teleskop-Pfostens in eingeschobenem Zustand,
- 3 eine Detailansicht zur Verdeutlichung einer bevorzugten Fixierung eines Drahthalters,
- 4 eine schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teleskop-Pfostens in eingeschobenem Zustand und
- 5 eine schematische Darstellung derselben Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teleskop-Pfostens in ausgeschobenem Zustand.
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Die in 1 schematisch dargestellte Ausführungsform zeigt einen Teleskop-Pfosten P mit einem ersten, unteren Teilelement A mit rechteckigem Querschnitt und einem zweiten Teilelement B1 mit ebenfalls rechteckigem Querschnitt mit zwei voneinander beabstandeten Drahthaltern 1 aus Federstahl zur Aufnahme von Doppeldrähten 2. An beiden Enden der Drahthalter 2 ist jeweils eine Öse 3 zur Aufnahme eines der Doppeldrähte 2 vorgesehen. Die Doppeldrähte 2 sind durch eine entsprechende Stellung der Drahthalter 1 in einer weiten Position zueinander. Die Arretierung des Teilelements B1 in ausgeschobenem Zustand erfolgt mittels einer Klemmung 4. Am oberen Ende des Teilelements B1 ist eine Anschlagplatte 5 vorgesehen.
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In der schematischen Darstellung derselben Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teleskop-Pfostens in 2, jedoch in eingeschobenem Zustand, mit enger Positionierung der Doppeldrähte 2 durch eine entsprechende Stellung der Drahthalter 1. Die Anschlagplatte 5 verhindert, dass das Teilelement B1 vollständig in das untere Teilelement A hineinrutscht.
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Die Detailansicht in 3 zeigt einen Querschnitt durch die in 1 schematisch dargestellte Ausführungsform eines Teleskop-Pfostens P mit einem ersten, unteren Teilelement A mit rechteckigem Querschnitt und einem zweiten Teilelement B1 mit ebenfalls rechteckigem Querschnitt auf der Höhe der Fixierung des Drahthalters 1 in einer Nut 6 des Teilelements B1.
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In der in 4 schematisch dargestellten weiteren bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teleskop-Pfostens P sind alle drei Teilelemente A, B1 und B2 Rundrohre. Die Figur zeigt den Teleskop-Pfosten P in eingeschobenem Zustand und weiter Positionierung der Doppeldrähte 2.
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5 zeigt dieselbe bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teleskop-Pfostens P wie 4 mit allen drei Teilelementen A, B1 und B2 als Rundrohre jedoch ausgeschobenem Zustand und enger Positionierung der Doppeldrähte 2.
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Ausführungsbeispiel 1
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Ein erstes Ausführungsbeispiel geht aus von einem handelsüblichen Weinbergpfosten aus einem im wesentlichen rechteckigen, verzinkten Stahlprofil mit den Außenabmessungen 2500 mm x 53 mm x 45 mm (L x B x H) der Fa. Profil Alsace S.A.S, Zone Industrielle Kiesweg, F-67630 Niederlauterbach, das an einer Längsseite offen ist. Dieses wird als erstes, unteres Teilelement A genutzt und zu einem erfindungsgemäßen Teleskop-Pfosten P umgerüstet, indem ein zweites Teilelement B1 mit ebenfalls rechteckigem Querschnitt und geringfügig kleineren Außenabmessungen, von 1200 mm x 45 mm x 30 mm (L x B x H), aus Aluminium, zur Verfügung gestellt wird. Das Spiel zwischen den Innenabmessungen des unterem Teilelement A und den Außenabmessungen des Teilelement B1, beträgt an jeder beliebigen Stelle bevorzugt mindestens 1 mm. Das zweite Teilelement B1 weist eine Längsnut 6 auf, die zur Befestigung von zwei voneinander beabstandeten Drahthaltern 1 genutzt wird. Diese sind aus Federstahldraht gebildet. Sie enden in jeweils einer nicht vollständig geschlossenen Öse 3, in die die Doppeldrähte 2 einlegbar sind. Die beiden Drahthalter 1 sind im Abstand von 350 mm zueinander angeordnet, wobei der obere Drahthalter 1 am oberen Ende des zweiten Teilelements B1 befestigt ist. Das zweite Teilelement B1 endet in einer Anschlagplatte 5, die verhindert, dass dasselbe vollständig in das erste Teilelement A hineinrutscht. Mittels einer Klemmung 4 kann das zweite Teilelement B1 dergestalt arretiert werden, dass es um 500 mm über des erste Teilelement A hinausragt. Gegebenenfalls kann es an weiteren Positionen jeweils arretierbar sein.
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Das Ausführungsbeispiel ist in den 1 bis 3 verdeutlicht.
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Ausführungsbeispiel 2
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Ein zweites Ausführungsbeispiel ist eine Neukonstruktion ausschließlich aus Rundrohren aus Edelstahl, Werkstoffnummer 1.4301 und zwar sowohl für das erste, untere Teilelement A, als auch für zwei darin einschiebbaren und drehbaren Teilelemente B1 und B2. Diese tragen jeweils einen Drahthalter 1 an ihrem oberen Ende. Das Teilelement A hat eine Länge von 1600 mm wobei 500 mm in der Erde eingebracht werden und 1100 mm aus der Erde herausragen. Der Außendurchmesser des Teilelement A beträgt bevorzugt 50 mm, die Wandstärke beträgt 2 mm.
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Die Teilelemente B1 und B2 haben jeweils eine Länge von 900 mm, der Außendurchmesser des Teilelements B1 beträgt 44 mm, der Außendurchmesser des Teilelements B2 beträgt 38 mm und die Wandstärke beider Teilelemente (B1 und B2) betragen 2 mm.
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Das Ausführungsbeispiel ist in den 4 und 5 verdeutlicht.
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Bezugszeichenliste
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- P
- Pfosten
- A
- unteres im Boden verankerbares Teilelement
- B1, B2,...Bn
- zweites und weitere Teilelemente
- 1
- Einrichtungen, insbesondere Drahthalter zur Aufnahme von Doppeldrähten
- 2
- Doppeldrähte
- 3
- Ösen
- 4
- Klemmung
- 5
- Anschlag
- 6
- Nut im Teilelement B1