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Die Erfindung betrifft einen Schacht, dessen Schachtwände aus aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellten Wandelementen bestehen, die aufeinander aufgesetzt sind. Meist werden zwei oder drei Reihen von Wandelementen übereinander angeordnet, wobei der obere Abschluss der so gebildeten Schachtwände aus einem aufliegenden Stahlrahmen besteht, in den ein oder mehr Schachtdeckel angeordnet werden. An den Ecken des Schachtes sind die so aus Wandelementen zusammengesetzten Schachtwände aneinander befestigt.
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Die Wandelemente können integrierte Sollbruchflächen haben, die üblicherweise kreisrund sind und so ausgebildet sind, dass sie bei Bedarf ausbrechbar sind, um Wandöffnungen auszubilden, durch die Kabel, Rohrverbände und/oder Rohre in den Schacht eintreten und/oder den Schacht verlassen können. Wenn die Rohre oder Kabel kleinere Querschnittsabmessungen als die Wandöffnungen haben, durch die sie hindurchgeführt werden, können sie durch Stopfen hindurchgeführt werden, die in die Wandöffnungen eingesetzt werden, so dass die Schachtwände auch an den Wandöffnungen gegen eintretendes Wasser und/oder Sand, Schlamm oder Geröll aus dem Erdreich, in das ein Schacht der betrachteten Art eingelassen ist, abgedichtet ist. Wenn der Durchmesser der Rohre bzw. Kabel mit demjenigen der Wandöffnungen übereinstimmt, entfällt das Erfordernis der Abdichtung durch Stopfen.
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Es kommt in der Praxis vor, dass dort, wo ein Schacht in das Erdreich eingebaut werden soll, bereits Rohre und/oder Kabel verlaufen. Wenn ein vormontierter Schacht der betrachteten Art auf die Rohre oder Kabel aufgesetzt wird, hat dies zur Folge, dass der Boden des Schachtes schwerlich gegen eintretendes Wasser abgedichtet werden kann. Es ist bei herkömmlichen Schächten der betrachteten Art nicht möglich, die Rohre und/oder Kabel durch Wandöffnungen in den Schachtwänden hindurchzuführen, die durch Bohren oder Ausschneiden der Wandöffnungen oder Ausbrechen von Sollbruchflächen geöffnet werden können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schacht der betrachteten Art so weiter zu entwickeln, dass das obige Problem gelöst ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein Wandelement in der Einbaulage in einen oberen und einen unteren Wandelementteil geteilt ist, die lösbar zusammengesetzt sind, wobei die Trennlinie etwa mittig durch das Wandelement, bevorzugt durch Sollbruchflächen des Wandelements verläuft. Bevorzugt ist ferner, dass das wenigstens eine geteilte Wandelement das unterste Wandelement einer Schachtwand ist.
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Bevorzugt ist dabei, dass die untersten Wandelemente von zwei Schachtwänden, die einander gegenüber liegen, geteilt ausgebildet sind, wobei auch drei oder vier Schachtwände aus Wandelementteilen zusammengesetzt sein können.
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Durch diese Ausbildung wird erreicht, dass der Schacht bei seinem Einbau in das Erdreich auf durchlaufende Rohre und/oder Kabel aufgesetzt werden kann, nachdem bevorzugt an den beiden einander gegenüberliegenden kurzen Schachtwänden die unteren Wandelementteile der untersten Wandelemente abgenommen sind. Bei den beiden oberen und unteren Wandelementteilen können nun die im wesentlichen halbierten integrierten Sollbruchflächen herausgebrochen werden, woraufhin die unteren Wandelementteile mit den oberen Wandelementteilen wieder zusammengesetzt werden, wobei die Rohre und/oder Kabel angehoben werden und durch die so gebildeten Wandöffnungen verlaufen. Diese Wandöffnungen können erforderlichenfalls durch Stopfen verschlossen werden, die verbleibende Zwischenräume der Wandöffnung ausfüllen.
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Bevor der vormontierte Schacht auf die beschriebene Weise auf die durchlaufenden Rohre und/oder Kabel aufgesetzt wird, wird eine zugehörige Bodenplatte des Schachtes unter den Rohren und/oder Kabeln positioniert, woraufhin der vormontierte Schacht auf die Bodenplatte aufgesetzt wird.
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Mit großem Vorteil wird dabei vorgeschlagen, dass der untere Wandelementteil des geteilten Wandelements mit Hilfe von beidseitigen Federverschlüssen lösbar an dem oberen Wandelementteil befestigt ist. Die Federverschlüsse können dabei an seitlichen Rahmenabschnitten des Wandelements befestigt sein. Die Federverschlüsse können so ausgebildet sein, dass sie gegen die Kraft ihrer Federn seitlich von dem unteren Wandelementteil zurückziehbar sind, um das untere Wandelementteil frei zu geben, so dass es abgenommen werden kann. Wenn das untere Wandelementteil wieder befestigt werden soll, wird es auf die seitlichen Rahmenabschnitte aufgesetzt, wobei die Federverschlüsse in dieser Lage durch Federkraft auf den unteren Wandelementteil vorgeschoben werden.
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Auf diese Weise sind die unteren Wandelementteile ohne die Hilfe von Werkzeugen schnell und einfach abnehmbar und wieder anbringbar, um durchlaufende Rohre und/oder Kabel in ausgewählte Wandöffnungen der unteren Wandelemente der Schachtwände aufzunehmen.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schachtes sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine (unvollständige) Ansicht einer kurzen Schachtwand eines rechteckigen Schachtes;
- 2 die Schachtwand gemäß 1 mit abgenommenem unteren Wandelementteil;
- 3 eine vergrößerte Darstellung des rechten Randbereichs mit einem Federverschluss in dessen Befestigungsstellung;
- 4 eine Darstellung gemäß 3, wobei der Federverschluss in die offene Stellung verschoben ist;
- 5 eine vergrößerte Darstellung des linken Rahmenbereichs mit einem Federverschluss in der Befestigungsstellung;
- 6 den linken Federverschluss in der Freigabestellung.
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1 zeigt den unteren Bereich einer Schachtwand 1, die aus drei übereinander angeordneten Wandelementen 2, 3 und 4 besteht. Die Wandelemente 2, 3 und 4 sind aus Kunststoff im Spritzgießverfahren hergestellt und haben eine Rippenstruktur, die bei geringem Gewicht den Wandelementen eine hohe Stabilität verleiht. Auf halber Höhe jedes Wandelements sind drei kreisförmige Sollbruchflächen 5 integriert, die ausbrechbar sind, um Wandöffnungen auszubilden, durch die bei Bedarf Rohre, Kabel oder dergleichen in den Schacht eintreten können oder den Schacht verlassen können.
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Das unterste Wandelement 2 ist auf halber Höhe in zwei Wandelementteile 2' und 2" geteilt, wobei die Trennlinie in der Figur mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnet ist. Die Trennlinie 6 halbiert im wesentlichen die Sollbruchflächen 5.
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Der untere Wandelementteil 2' ist durch einen linken Federverschluss 7 und einen rechten Federverschluss 8 an seitlichen Rahmenabschnitten 9 bzw. 10 befestigt. Mit diesen Federverschlüssen 7, 8 ist der untere Wandelementteil 2' lösbar befestigt, so dass der untere Wandelementteil 2' bei Bedarf abgenommen werden kann, damit die Schachtwand 1 bzw. der gesamte Schacht auf in Bodennähe durchgehende Rohre oder Kabel aufgesetzt werden kann. Nachdem Sollbruchflächen 5 ausgebrochen sind, wird der untere Wandelementteil 2' wieder mit Hilfe der Federverschlüsse 7, 8 an den Rahmenabschnitten 9, 10 befestigt, wobei die Rohre und/oder Kabel so angehoben werden, dass sie durch die Wandöffnungen verlaufen.
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2 zeigt den Zustand, in dem der unter Wandelementteil 2' abgenommen wurde. Dabei wird eine aus Metallprofilen bestehende Bodenwand 11 sichtbar, auf die der Schacht aufgesetzt wird.
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Die Federverschlüsse haben jeweils einen Abschnitt, der unbeweglich an den zugehörigen Rahmenabschnitt 9 oder 10 befestigt ist, und einen beweglichen Verschlussabschnitt, der von einer Feder vorgespannt ist und horizontal zwischen einer Freigabestellung des unteren Wandelementteil 2' und seiner Befestigungslage bewegbar ist. Hierzu greift der in der Figur linke Federverschluss 7 in eine Aussparung 12 und der rechte Federverschluss 8 in eine Aussparung 13 der Rippenstruktur des unteren Wandelementteils 2' ein.
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Um das untere Wandelementteil 2' abnehmen zu können, schiebt ein Monteur die beiden Federverschlüsse 7, 8 gleichzeitig gegen Federkraft nach rechts bzw. links, wodurch das untere Wandelementteil 2' zur Abnahme freigegeben ist. Zu dessen erneuter Befestigung wird das untere Wandelementteil 2' auf die Federverschlüsse 7, 8 aufgesetzt, wobei durch schräge Wandabschnitte die beiden Federverschlüsse in die Öffnungsstellung verschoben werden und dann, wenn das untere Wandelementteil an den Rahmenelementen 9, 10 anliegt, in die Verschlussstellung einschnappen.
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Die 3 und 4 zeigen den rechten Federverschluss 8 zuerst in der Schließstellung und dann in der nach rechts verschobenen Freigabestellung, die durch Pfeile angedeutet ist.
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Entsprechend zeigen die 5 und 6 den Federverschluss 7 in der Schließstellung bzw. Blockierstellung und in der nach links zurück gezogenen Freigabestellung.