Die Erfindung betrifft Kupplungsscheiben mit wenigstens einem ringförmigen
Reibbelag, der mit wenigstens einem Trägerteil über Verbindungsmittel eine
Drehmomentübertragung ermöglichende Verbindung aufweist.
Die Erfindung betrifft insbesondere auch Kupplungsscheiben, vorzugsweise zur
Verwendung in Verbindung mit Kraftfahrzeugkupplungen, welche zwei ringförmige
Reibbeläge aufweisen, die mit mindestens einem Trägerteil drehverbunden sind,
wobei zwischen den Reibbelägen eine Belagfederung vorgesehen ist.
Derartige Kupplungsscheiben sind beispielsweise durch die DE-OS 30 23 634, die
DE-PS 27 20 664, die DE-AS 26 41 379, die US-PS 22 96 515 und die US-PS
5085307 bekannt geworden.
Bei Anfahrvorgängen werden während der Einrückphase der Reibungskupplung
die Reibbeläge allmählich zwischen einer Anpressplatte und Gegenanpressplatte,
wie zum Beispiel einem Schwungrad, eingeklemmt. Aufgrund des während der
Einrückphase zwischen den Reibbelägen, der Anpressplatte und der Gegenan
pressplatte vorhandenen Schlupfes wird Reibungswärme erzeugt, die zu einer
Aufheizung der Kupplung führt. Wie aus der US-PS 2902130 bekannt ist, verur
sacht die durch die Reibung bewirkte Erwärmung der Anpressplatte eine Telle
rung beziehungsweise konische Aufstellung derselben. Eine derartige Verformung
entsteht, wenn auch in geringerem Maße, an der Gegenanpressplatte. Der sich
dadurch zwischen den Reibflächen von Anpressplatte und Gegenanpressplatte
einstellende, sich radial nach außen oder nach innen hin erweiternde Spalt kann
durch eine in Achsrichtung der Kupplungsscheibe federnde Befestigung der Reib
beläge ausgeglichen werden. Eine derartige federnde Befestigung kann mittels
einer bereits oben erwähnten Belagfederung erfolgen.
Die insbesondere beim Betätigen der Reibungskupplung entstehende Reibungs
wärme bewirkt jedoch auch eine thermische Beanspruchung der die Reibbeläge
bildenden Werkstoffe sowie der diese tragenden Bauteile. Infolge der zwischen
den einzelnen Werkstoffen vorhandenen unterschiedlichen Ausdehnungskoeffi
zienten sowie auch infolge der sich einstellenden unterschiedlichen Temperaturen
zwischen den einzelnen Bauteilen, kann innerhalb der Kupplungsscheibe auf
grund sich aufbauender Spannungen ein Verzug von Bauteilen stattfinden, der
unter anderem im Bereich der Beläge und/oder der diese tragenden Bauteile auf
treten kann. Diese Verformungen können unter anderem eine Topfung oder axiale
Wellung der Reibbeläge bewirken, wodurch Freigangsprobleme bei Reibungs
kupplungen entstehen können. Diese Freigangsprobleme sind insbesondere dar
auf zurückzuführen, dass aufgrund einer Verformung der Reibbeläge beim Öffnen
der entsprechenden Reibungskupplung keine vollständige Trennung mehr zwi
schen den einzelnen Reibflächen möglich ist, so dass auch bei voll geöffneter
Reibungskupplung ein Schleppmoment zwischen Motor und Getriebe vorhanden
ist. Die erwähnten Verformungen von Bauteilen, insbesondere der Reibbeläge,
sind wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass bei der Wärmeeinleitung und
Abkühlung der Reibbeläge und der diese tragenden Bauteile ein bimetallähnlicher
Effekt auftritt, da die radiale Ausdehnung beziehungsweise mögliche radiale Ver
lagerung der einzelnen Bereiche der Reibbeläge und der diese tragenden Bau
teile, wie insbesondere Federsegmente, unterschiedlich groß sind.
Der vorerwähnte Effekt bewirkt jedoch nicht nur zumindest eine Verschlechterung
der Getriebeschaltung sondern auch einen ungleichmäßigen Verschleiß der
Reibbeläge, so dass die Lebensdauer der entsprechenden Kupplungsscheibe
dadurch erheblich reduziert werden kann.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten
Nachteile zu beseitigen und eine Kupplungsscheibe zu schaffen, die zumindest
einen teilweisen Ausgleich der durch die ungewollten Verformungen der entspre
chenden Reibbeläge bewirkten negativen Effekte ermöglicht. Die erfindungsge
mäße Kupplungsscheibe soll weiterhin in besonders einfacher und kostengünsti
ger Weise herstellbar sein.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erzielt, dass die Verbindung zwischen
den Reibbelägen und den diese tragenden Bauteilen derart ausgebildet wird, dass
eine radiale Verlagerungsmöglichkeit zwischen den Reibbelägen und den diese
tragenden Bauteilen geschaffen wird, welche die unterschiedlichen Ausdeh
nungseigenschaften zwischen den miteinander verbundenen Bauteilen ausglei
chen kann. Es soll also eine Verbindung geschaffen werden, die ein "Atmen" ei
nes Reibbelages gegenüber dem wenigstens einen Bauteil, auf dem dieser zur
Drehmomentübertragung befestigt ist, ermöglicht.
Insbesondere bei Verwendung von mechanischen Verbindungsmitteln - wie bei
spielsweise Niete - zur Herstellung einer Drehmomentübertragung zwischen ei
nem ringförmigen Reibbelag und dem wenigstens einen Trägerteil, kann es be
sonders vorteilhaft sein, wenn diese Verbindungsmittel derart ausgebildet und
zwischen dem wenigstens einen Reibbelag und dem wenigstens einen Trägerteil
derart angeordnet sind, dass eine zumindest geringfügige radiale Vergrößerung
und/oder Verkleinerung, also eine radiale Ausdehnung und/oder radiale Schrump
fung, zwischen dem Reibbelag und dem diesen tragenden Bauteil ermöglicht wird.
Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die vorerwähnte Relativbewegung zwi
schen Reibbelag und Trägerteil dadurch ermöglicht wird, dass die Verbindungs
mittel derart ausgestaltet und angeordnet sind, dass diese gegenüber wenigstens
dem Reibbelag und/oder dem Trägerteil eine entsprechende Bewegungsmöglich
keit besitzen. In vorteilhafter Weise können die Verbindungsmittel Niete bezie
hungsweise nietartige Elemente beziehungsweise nietartige Bereiche umfassen.
Die nietartigen Elemente beziehungsweise nietartigen Bereiche können dabei
durch zusätzliche Elemente oder aber durch entsprechende Anformungen an be
reits vorhandenen, auch andere Funktionen übernehmenden Bauteilen gebildet
sein. So können beispielsweise entsprechend ausgebildete Verbindungsmittel
beziehungsweise nietartige Elemente integraler Bestandteil eines Reibbelages
und/oder einer Belagfederung sein. Bei Reibbelägen, die aus wenigstens einem
Trägerbauteil und darauf aufgebrachtem Reibmaterial bestehen, können die Ver
bindungsmittel in vorteilhafter Weise einstückig mit dem wenigstens einen Träger
bauteil sein. Dieses Trägerbauteil kann beispielsweise ringförmig ausgebildet sein
und axial hervorstehende Verbindungsmittel, zum Beispiel rohrförmige Nietberei
che besitzen. Eine derartige Ausgestaltung kann insbesondere bei Trägerbautei
len aus Metall in einfacher Weise realisiert werden.
Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass wenigstens
eines der beiden Bauteile - nämlich Reibbelag und Trägerteil - Ausnehmungen
besitzt, in denen zumindest Bereiche der Verbindungsmittel aufgenommen sind,
wobei diese Ausnehmungen zumindest in radialer Richtung eine größere radiale
Ausdehnung besitzen als die darin aufgenommenen Bereiche der Verbindungs
mittel. Besonders vorteilhaft kann es dabei sein, wenn zwischen den Ausnehmun
gen und den darin aufgenommenen Bereichen der Verbindungsmittel - in Um
fangsrichtung des Reibbelages betrachtet - praktisch kein Spiel vorhanden ist,
vorzugsweise eine spielfreie Mitnahme gewährleistet wird.
In vorteilhafter Weise können die durch nietartige Elemente beziehungsweise
Niete gebildeten Verbindungsmittel in wenigstens einem der beiden Bauteile -
nämlich Reibbelag und Trägerteil - spielfrei in den entsprechenden Ausnehmun
gen dieses einen Bauteiles enthalten sein, wohingegen sie in den Ausnehmungen
des anderen dieser beiden Bauteile mit radialem Spiel aufgenommen sind.
Vorteilhaft kann es sein, wenn das wenigstens eine Trägerteil eine Belagfederung
aufweist beziehungsweise eine solche bildet. Auf dieser Belagfederung wird dann
der entsprechende Reibbelag befestigt. In vorteilhafter Weise kann die Belagfede
rung durch eine Mehrzahl am äußeren Bereich des Trägerteiles vorgesehene ra
dial vorstehende Belagfedersegmente gebildet sein. Die Belagfedersegmente
können dabei einstückig mit dem Trägerteil sein und somit ebenfalls das Träger
teil bilden oder aber auf ein ringförmiges Trägerteil aufgebracht sein. Diesbezüg
lich wird auf den eingangs zitierten Stand der Technik verwiesen. Die Belagfede
rung beziehungsweise die diese bildenden Belagfedersegmente können Aus
nehmungen für die Verbindungsmittel besitzen.
In vorteilhafter Weise kann der Reibbelag aus wenigstens einem im wesentlichen
ringförmigen Trägerelement beziehungsweise Trägerbauteil sowie aus auf diesem
aufgebrachtem Reibmaterial bestehen. Das Reibmaterial kann dabei auf einer
Seite des Trägerelementes aufgebracht sein oder aber es kann das Trägerele
ment im wesentlichen in dem Reibmaterial eingebettet sein. In diesem Zusam
menhang wird auf die DE 196 26 688 A1 und die DE 197 12 203 verwiesen. Das
Trägerelement kann in vorteilhafter Weise aus Blechmaterial hergestellt sein.
Zweckmäßig kann es sein, wenn die Kupplungsscheibe ein Trägerteil besitzt, an
dem radial außen eine durch in ringartiger Anordnung vorgesehene Federseg
mente gebildete Belagfederung vorgesehen ist, beidseits derer jeweils ein ring
förmiger Reibbelag angeordnet ist. Die Belagfederung kann dabei durch jeweils
paarweise einander zugeordnete Rücken an Rücken vorgesehene Federseg
mente gebildet sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Fi
gurenbeschreibung.
Anhand der Figuren sei die Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Kupplungsscheibe,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 die Einzelheit Y der Fig. 1 bei nicht zusammengedrückter Belag
federung und im vergrößerten Maßstab,
Fig. 3a einen Schnitt gemäß der Linie III-III der Fig. 3
Fig. 4 + 5 eine Ausführungsvariante der Erfindung und
die
Fig. 6 + 7 die Einzelheit Z der Fig. 5 bei zusammengedrückter Belagfede
rung und im vergrößerten Maßstab, wobei diese beiden Figuren
jeweils eine Ausführungsvariante der Erfindung darstellen.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kupplungsscheibe 1 besitzt einen das
Ausgangsteil der Kupplungsscheibe bildenden Nabenkörper 2 mit einer Innenver
zahnung 3 zur drehfesten Verbindung mit der Außenverzahnung einer Welle, wie
insbesondere einer Getriebeeingangswelle. Der Nabenkörper 2 trägt ein durch
einen scheibenartigen Flansch 4 gebildetes Eingangsteil. Das Eingangsteil bzw.
der Flansch 4 ist mit dem Nabenkörper 2 antriebsmäßig verbunden, und zwar bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel drehstarr. Hierfür kann der Flansch 4 mit
der Nabe 2 über eine Verstemmung 4a und/oder eine Verschweißung verbunden
sein. Der Flansch 4 trägt radial außen eine Belagfederung 5, an der die Reibbelä
ge 6a, 6b über Niete 7 befestigt sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die axial zwischen den Reibbelägen 6a, 6b vorgesehene Belagfederung 5
durch Federsegmente 8 gebildet, wobei die Federsegmente 8 eine sogenannte
Doppelbelagfederung bilden, bei der jeweils zwei Federsegmente 8a, 8b Rücken
an Rücken angeordnet sind und mit dem sie tragenden Bauteil - nämlich hier mit
dem Flansch 4 - verbunden sind. Diese Verbindung erfolgt über die Fußbereiche
9 der Federsegmente 8a, 8b, welche mit dem Flansch 4 über die Nietelemente 10
fest verbunden sind.
Sogenannte Doppelsegmentbelagfederungen sind beispielsweise durch die DE-
PS 2111892, die DE-OS 19 20 242, die DE-PS 14 25 186 und die DE-OS 43 00 665
bekannt geworden.
Die Erfindung kann jedoch auch bei Kupplungsscheiben mit zwischen den Reib
belägen vorgesehener Einfachsegmentbelagfederung verwendet werden. Derarti
ge Einfachsegmentbelagfederungen sind beispielsweise durch die DE-OS 39 39 120,
die DE-OS 36 19 894 und die DE-PS 36 18 878 bekannt geworden. Bei einer
derartigen Ausgestaltung der Belagfederung werden also zwei Rücken an Rücken
angeordnete Federsegmente 8a, 8b durch ein einziges entsprechend ausgebil
detes Federsegment ersetzt.
Es wird also bezüglich den in Verbindung mit der Erfindung verwendbaren Aus
gestaltungsmöglichkeiten von Belagfederungen beziehungsweise Belagfeder
segmenten auf den vorerwähnten Stand der Technik sowie auf die in die entspre
chenden Klassen der internationalen Patentklassifikation eingeordneten Schutz
rechte verwiesen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Federsegmente 8a, 8b durch
einzelne Elemente gebildet, die mit dem Flansch 4 vernietet sind. Die in ringartiger
Anordnung vorgesehenen Federsegmente 8a, 8b können jedoch auch durch ei
nen radial inneren, ringförmigen Bereich miteinander verbunden sein, so dass sie
als zusammenhängende Einheit verbaut werden können. Dieser ringförmige, die
einzelnen Federsegmente 8a beziehungsweise 8b eines Satzes von Federseg
menten miteinander verbindende Bereich kann radial innerhalb der Fußbereiche 9
oder anstelle der Fußbereiche 9 vorgesehen werden.
Weiterhin ist die Erfindung nicht auf drehstarre Kupplungsscheiben begrenzt,
sondern kann auch in vorteilhafter Weise bei Kupplungsscheiben Anwendung fin
den, welche einen Schwingungsdämpfer zwischen dem Eingangsteil bezie
hungsweise den Reibbelägen 6a, 6b und dem Ausgangsteil, wie zum Beispiel der
Nabe 2, aufweisen. Diesbezüglich wird ebenfalls auf den vorerwähnten Stand der
Technik verwiesen.
Aus Fig. 2 ist zu entnehmen, dass die Reibbeläge 6a, 6b beziehungsweise die
Federsegmente 8a, 8b zwischen der Anpressplatte 11 einer Reibungskupplung
und einer Gegenanpressplatte 12 einspannbar sind.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 zu entnehmen ist, besitzt die Kupplungsscheibe 1
einer Reibungskupplung zwei Reibbeläge 6a, 6b, die im unbelasteten Zustand,
das heißt bei ausgedrückter Reibungskupplung, am weitesten voreinander
beabstandet sind, und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel entspre
chend dem Abstand 13 in Fig. 3. In den Fig. 2 und 4 bis 7 sind die Feder
segmente 8a, 8b bzw. 108a, 108b im belasteten Zustand, also bei geschlossener
Reibungskupplung, dargestellt.
Die Reibbeläge 6a, 6b bestehen, wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, jeweils
aus einem Reibring 14, der mit einem Verstärkungs- beziehungsweise Träger
blech 15 verbunden ist. Diese Verbindung kann mittels Verklebung oder aber
durch Aufbacken des entsprechenden Reibringes 14 auf den zugeordneten Trä
ger 15 erfolgen. Die Reibbeläge 6a, 6b sind derart angeordnet, dass die Verstär
kungsbleche 15 der beiden Reibbeläge 6a, 6b einander zugekehrt sind. Im Be
reich zwischen den Verstärkungsblechen 15 sind die eine sogenannte Doppel
segmentbelagfederung bildenden Federsegmente 8a, 8b angeordnet. Wie aus
Fig. 1 zu entnehmen ist, erstrecken sich bei dem dargestellten Ausführungsbei
spiel die Federsegmente 8a, 8b - ausgehend von einem mittleren Bereich 16 - in
beide Umfangsrichtungen. Der mittlere Bereich 16 geht radial innen in einen Fuß
bereich 17 über, der zur Befestigung mit dem Träger 4 dient. Im Fußbereich 17
sind Ausnehmungen 18 für Vernietungen vorgesehen.
Wie aus Fig. 3 zu entnehmen ist, sind die Federsegmente 8a, 8b derartverbaut,
dass ein Wellenberg des einen Federsegmentes 8a einem Wellenberg des ande
ren Federsegmentes 8b gegenüberliegt. Im Bereich der Federsegmentwellenber
ge, vorzugsweise an den höchsten Stellen dieser Wellenberge, sind - wie aus
den Fig. 1 und 3 zu entnehmen ist - Niete 7 vorgesehen, die bei dem darge
stellten Ausführungsbeispiel auf einem gemeinsamen Vernietungsdurchmesser
20 (Fig. 1) angeordnet sind. Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 3 zu ent
nehmen ist, verbinden die Niete 7 - in Umfangsrichtung der Reibbeläge betrachtet
- wechselseitig einen Reibbelag 6a beziehungsweise 6b mit dem zugeordneten
Federsegment 8a beziehungsweise 8b. In Fig. 3 ist die Vernietung zwischen
dem Reibbelag 6a und einem zugeordneten Federsegment 8a dargestellt. Die
Vernietung zwischen dem Reibbelag 6b und dem zugeordneten Federsegment 8b
ist spiegelbildlich ausgebildet. Die Niete 7 besitzen einen Schließkopf 21, der die
axiale Verbindung zwischen einem Trägerblech 15 und dem zugeordneten Feder
segment 8a gewährleistet. Zur Bildung der Vernietungsbereiche 22 besitzen die
Federsegmente 8a, 8b im Bereich des Wellenberges 19a eine entsprechende
Ausnehmung 23, die mit entsprechenden Ausnehmungen in den Reibbelägen 6a,
6b beziehungsweise in den entsprechenden Verstärkungsblechen 15 axial über
einstimmen. Die Niete 7 besitzen einen gegenüber den Vernietungsbereichen 22
beziehungsweise den Ausnehmungen 23 im Durchmesser größeren Schaft 24,
der sich axial durch Ausnehmungen 27 im Federsegment 8b und im Reibbelag 6b
beziehungsweise im entsprechenden Verstärkungsblech 15 axial hindurcher
streckt. Der Schaft 24 trägt einen Kopf 25 mit einem größeren Durchmesser als
die Durchgangsöffnungen 27 für den Schaft 24. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist,
bildet ein derartiger Kopf 25 einen Axialanschlag für den entsprechenden Reib
belag 6b beziehungsweise für das entsprechende Verstärkungsblech 15. Die axi
ale Erstreckung des Schaftes 24 kann derart gewählt werden, dass im unbelas
teten Zustand der Kupplungsscheibe 1 die Federsegmente 8a, 8b eine gewisse
axiale Vorspannung aufweisen. Der Schaft 24 der einzelnen Niete 7 kann jedoch
auch derart bemessen sein, dass bei nicht beanspruchter Kupplungsscheibe 1 die
Federsegmente 8a, 8b zumindest annähernd voll entspannt sind.
Der Niet 7 gemäß Fig. 3 wird von der rechten Seite her in eine Öffnung 26 des
entsprechenden Reibringes 14 derart eingeführt, dass der noch nicht verformte
Vernietungsbereich 22 und der Schaft 24 in die in den entsprechenden Bauteilen
15, 8a, 8b vorgesehenen Öffnungen 23, 27 eindringen können. Durch Anformung
des Nietkopfes 21 werden dann die Federsegmente 8a mit dem zugeordneten
Verstärkungsblech 15 verbunden. Wie aus Fig. 3 zu entnehmen ist, sind beim
gezeigten Ausführungsbeispiel im Bereich eines Schließkopfes 21 die Reibringe
14 axial bis auf das Verstärkungsblech 15 ausgespart, so dass die jeweilige Ver
nietung lediglich zwischen einem Federsegment 8a beziehungsweise 8b und dem
mit diesem zusammenwirkenden Verstärkungsblech 15 stattfindet.
Die Niete 7 können durch Vollniete gebildet sein, vorzugsweise werden jedoch
Niete 7 verwendet, die zumindest im axialen Bereich des Schließkopfes 21 als
Hohlkörper ausgebildet sind, so dass die zur Bildung von Schließköpfen 21 erfor
derlichen Kräfte verhältnismäßig klein gehalten werden können. Die in Fig. 6 und
7 dargestellten Niete 107 sind über ihre gesamte axiale Erstreckung als Hohlkör
per ausgebildet.
Wie aus den Fig. 3 und 3a zu entnehmen ist, ist die Ausnehmung 23a des
Trägerbleches 15, durch welche sich der axiale Bereich 22a eines Vernietungsbe
reiches 22 hindurcherstreckt, in radialer Richtung der Kupplungsscheibe 1 (Fig.
1 und 2) betrachtet etwas größer ausgebildet, als zumindest die radiale Erstre
ckung des entsprechenden Bereiches 22a eines Vernietungsbereiches 22. In
Fig. 3 und 3a ist das dadurch gebildete Spiel mit dem Bezugszeichen 28 gekenn
zeichnet. In Umfangsrichtung betrachtet sind die Bereiche 22a vorzugsweise
spielfrei beziehungsweise zumindest im wesentlichen spielfrei in den Ausneh
mungen 23a aufgenommen. Dadurch kann eine Lockerung beziehungsweise ein
Ausschlagen der Vernietungsbereiche 22 innerhalb der Ausnehmungen 23a ver
hindert werden.
Das Spiel 28 ermöglicht zumindest eine radiale Ausdehnung der Reibbeläge 6a,
6b gegenüber den diese tragenden Bauteilen in Form von Federsegmenten 8a,
8b. Durch diese radiale Ausdehnungsmöglichkeit beziehungsweise Bewegungs
möglichkeit der Reibbeläge 6a, 6b gegenüber den Bauteilen 8a, 8b können Span
nungen und somit auch Verformungen innerhalb der über die Nietverbindungen
gekoppelten Bauteile weitgehend vermieden werden. Je nach Ausdehnungsver
halten der miteinander verbundenen Bauteile kann es auch zweckmäßig sein,
wenn bei Normaltemperatur (zum Beispiel 20°C) zwischen den Ausnehmungen
23a und den darin aufgenommenen Nietbereichen 22a sowohl ein radial inneres
Spiel 28 als auch ein radial äußeres Spiel 29, das strichpunktiert dargestellt ist,
vorhanden sind.
Gemäß einer anderen Ausführungsvariante ist der jeweilige Nietbereich 22a spiel
frei beziehungsweise praktisch spielfrei in einer entsprechend angepassten Aus
nehmung eines Trägerbleches 15 aufgenommen und die diesem Bereich 22a zu
geordnete Ausnehmung in den Bauteilen beziehungsweise Federsegmenten 8a,
8b ist gegenüber dem Nietbereich 22a in radialer Richtung größer ausgebildet,
wobei diese Ausnehmung eine Form aufweisen kann, wie die in Fig. 3a ersichtli
che Ausnehmung 23a.
Das Spiel 28 und/oder 29 zwischen einem Nietbereich 22a und der zugeordneten
Öffnung 23a ermöglicht zumindest eine radiale Bewegung beziehungsweise radi
ale Ausdehnung und/oder Schrumpfung der Reibbeläge 6a, 6b beziehungsweise
der diese aufnehmenden Trägerbauteile, hier in Form von Verstärkungsblechen
15, gegenüber den diese tragenden Bauteilen, hier in Form von Federsegmenten
8a, 8b.
Derartige radiale Bewegungen treten auf infolge der vorhandenen unterschiedli
chen thermischen Ausdehnungseigenschaften zwischen den über die Nieten 7
verbundenen Bauteilen.
Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung kann die Federcharakteristik
beziehungsweise Federkennlinie der die Belagfederung bildenden Federseg
mente derart ausgelegt werden, dass die zum Flachdrücken der Federsegmente
erforderliche Kraft größer ist als die auf die Anpressplatte der Reibungskupplung
axial einwirkende Axialkraft, welche in den meisten Fällen durch eine Tellerfeder
erzeugt wird. Dadurch wird gewährleistet, dass auch bei voll geschlossener
Reibungskupplung die Belagfederung eine Restfederung aufweist.
Die in den Fig. 4 bis 7 dargestellten Reibbeläge 106a, 106b besitzen ein
kreisringförmig ausgestaltetes Verstärkungs- beziehungsweise Trägerelement
115, welches zumindest teilweise, vorzugsweise praktisch vollständig in das die
Reibringe 114 bildende Reibmaterial eingebettet ist. Bezüglich der Ausgestaltung
eines solchen Verstärkungs- beziehungsweise Trägerelementes 115 und eines
damit versehenen Reibbelages 106a beziehungsweise 106b wird auf die DE-OS
19712203 verwiesen, deren diesbezüglicher Inhalt als in die vorliegende
Anmeldung offenbart zu betrachten ist. Bezüglich konstruktiver Ausgestaltungen
von Verstärkungs- beziehungsweise Trägerelementen sowie von mit diesen
versehenen Reibbelägen wird weiterhin auf die DE-OS 196 26 688 verwiesen.
Auch deren Inhalt soll als in die vorliegende Anmeldung offenbart betrachtet
werden.
In den Fig. 6 und 7 sind Vernietungen mit einem Niet 107 dargestellt, der ähn
lich ausgebildet und wirksam ist wie der Niet 7 der Vernietung gemäß Fig. 3. In
diesen Fig. 6 und 7 sind jedoch die Belagfedersegmente 108a, 108b in ver
spannter Lage dargestellt, welche diese bei voll eingerückter Reibungskupplung
einnehmen.
Die Fig. 6 und 7 unterscheiden sich dadurch, dass bei Fig. 6 das radiale
Spiel 128a durch eine Ausnehmung 123a gewährleistet wird, welche im Bereich
eines Federsegmentes 108b vorgesehen ist, wohingegen bei Fig. 7 das radiale
Spiel 128b durch eine Ausnehmung 123b gewährleistet wird, welche im Träger
element 115 und/oder in dem einen Reibring 114 bildenden Reibmaterial vorge
sehen ist.
Die in den Fig. 6 und 7 dargestellte Vernietung mittels eines Nietes 107
unterscheidet sich gegenüber der in Fig. 3 dargestellten Vernietung noch
dadurch, dass beim Entspannen der Belagfedersegmente 108a, 108b der
Nietkopf 125 unmittelbar am Federsegment 108a zur Anlage kommt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungs
beispiele beschränkt, sondern umfasst insbesondere auch Varianten, die durch
Kombination von in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung und dem
vorerwähnten Stand der Technik beschriebenen Merkmalen beziehungsweise
Elementen sowie Funktionsweisen gebildet werden können. Weiterhin können
einzelne, insbesondere in Verbindung mit den Figuren beschriebene Merkmale
beziehungsweise Funktionsweisen für sich alleine genommen eine selbständige
Erfindung darstellen. Die Anmelderin behält sich also vor, noch weitere, bisher nur
in der Beschreibung offenbarte Merkmale von erfindungswesentlicher Bedeutung
zu beanspruchen.
Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvor
schläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die An
melderin behält sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder
Zeichnungen offenbarte Merkmalskombination zu beanspruchen.
In Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbil
dung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweili
gen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der
rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Da die Gegenstände der Unteransprüche im Hinblick auf den Stand der Technik
am Prioritätstag eigene und unabhängige Erfindungen bilden können, behält die
Anmelderin sich vor, sie zum Gegenstand unabhängiger Ansprüche oder Tei
lungserklärungen zu machen. Sie können weiterhin auch selbständige Erfindun
gen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unteransprü
che unabhängige Gestaltung aufweisen.
Die Ausführungsbeispiele sind nicht als Einschränkung der Erfindung zu verste
hen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Abände
rungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente
und Kombinationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kombination
oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen Be
schreibung und Ausführungsformen sowie den Ansprüchen beschriebenen und in
den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschrit
ten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind
und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen
Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen, auch soweit sie Herstell-,
Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.