DE102019218523A1

DE102019218523A1 - Verfahren und Steuergerät zum Bestimmen eines Schaltdrucks und/oder zum Erkennen einer Leckage in einem pneumatischen Schaltsystem

Info

Publication number: DE102019218523A1
Application number: DE102019218523.1A
Authority: DE
Inventors: Alain Tierry Chamaken Kamde; Mario Steinborn; Wilhelm Moser
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2019-11-29
Filing date: 2019-11-29
Publication date: 2021-06-02

Abstract

Verfahren zum Bestimmen eines Schaltdrucks in einem Druckstellerraum (16) eines pneumatischen Schaltsystems eines Getriebes bei laufender Schaltungsausführung, wobei zwischen den Druckstellerraum (16), in welchem der Schaltdruck herrscht, und einen Vorratsbehälter (24), in welchem ein Systemdruck herrscht, mindestens ein Schaltventil (27) geschaltet ist, über welches der Schaltdruck im Druckstellerraum (16) einstellbar ist, mit folgenden Schritten: Ermitteln des aktiven Luftvolumens der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder (10, 11, 12). Ermitteln der Luftmasse im Getriebe während der laufenden Schaltungsausführung. Berechnen des Schaltdrucks in dem Druckstellerraum (16) abhängig vom ermittelten aktiven Luftvolumen und der ermittelten Luftmasse. Bei erfolgreicher Schaltungsausführung Adaptieren eines Ventilleitwerts des mindestens einen zwischen den Druckstellerraum (16) und den Vorratsbehälter (24) geschalteten Schaltventils (27) abhängig von einem gemessenen Schaltdruck und dem berechneten Schaltdruck und Adaptieren des berechneten Schaltdrucks abhängig vom adaptierten Ventilleitwert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Schaltdrucks in einem Druckstellerraum eines pneumatischen Schaltsystems eines Getriebes bei laufender Schaltungsausführung. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erkennen einer Leckage in einem pneumatischen Schaltsystem eines Getriebes bei laufender Schaltungsausführung und ein Steuergerät zur Durchführung des jeweiligen Verfahrens.
Aus der DE 10 2011 088 832 A1 ist ein Schaltsystem eines Getriebes mit druckmittelbetätigten Schaltzylindern bekannt. Mit jedem Schaltzylinder wirkt mindestens ein Schaltventil zusammen. Ein Druckstellerraum des Schaltsystems, von welchem aus die Schaltzylinder abhängig von der Schaltstellung der Schaltventile mit Druckmittel versorgt werden können, kann ausgehend von einem Vorratsbehälter mit Druckmittel versorgt werden. Der Druckstellerraum wird auch als Getriebestellerraum bezeichnet. Zwischen den Vorratsbehälter und den Druckstellerraum sind Schaltventile geschaltet, über die der Schaltdruck im Druckstellerraum des Getriebes geregelt werden kann. Die zwischen den Vorratsbehälter und den Druckstellerraum geschalteten Schaltventile werden auch als Hauptabschaltventile bezeichnet. Um den Schaltdruck im Druckstellerraum des Getriebes zu regeln, ist bei aus der Praxis bekannten Schaltsystemen im Druckstellerraum des Getriebes ein Drucksensor verbaut. Der Drucksensor erfasst den Schaltdruck im Druckstellerraum des Getriebes messtechnisch. Abhängig von einem messtechnisch erfassten Ist-Schaltdruck und einem gewünschten Soll-Schaltdruck können die zwischen den Druckstellerraum und den Vorratsbehälter geschalteten Schaltventile angesteuert werden, um im Druckstellerraum des Getriebes einen Ist-Schaltdruck bereitzustellen, der dem gewünschten Soll-Schaltdruck entspricht.
Der Schaltdruck im Druckstellerraum des Getriebes kann zusätzlich zur messtechnischen Erfassung auch berechnet werden.
Es besteht Bedarf an einem Verfahren und einem Steuergerät, mithilfe derer der Schaltdruck im Druckstellerraum des pneumatischen Schaltsystems des Getriebes genau berechnet werden kann.
Ferner besteht Bedarf an einem Verfahren und einem Steuergerät, mithilfe derer eine Leckage im pneumatischen Schaltsystem des Getriebes zuverlässig erkannt werden kann.
Sowohl ein ungenau berechneter Schaltdruck im Druckstellerraum des pneumatischen Schaltsystems des Getriebes als auch eine Leckage im pneumatischen Schaltsystem des Getriebes kann unter Umstanden dazu führen, dass eine auszuführende Schaltung nicht oder nicht mit gewünschter Schaltqualität ausgeführt werden kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde entsprechende Verfahren und Steuergerät zur Durchführung derselben zu schaffen.
Diese Aufgabe wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung durch ein Verfahren zum Bestimmen eines Schaltdrucks in einem Druckstellerraum eines pneumatischen Schaltsystems eines Getriebes bei laufender Schaltungsausführung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Das Verfahren zum Bestimmen eines Schaltdrucks in einem Druckstellerraum eines pneumatischen Schaltsystems eines Getriebes bei laufender Schaltungsausführung gemäß Patentanspruch 1 umfasst die folgenden Schritte: Ermitteln des aktiven Luftvolumens der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder. Ermitteln der Luftmasse im Getriebe während der laufenden Schaltungsausführung. Berechnen des Schaltdrucks in dem Druckstellerraum abhängig vom ermittelten aktiven Luftvolumen und der ermittelten Luftmasse. Bei erfolgreicher Schaltungsausführung Adaptieren eines Ventilleitwerts des mindestens einen zwischen den Druckstellerraum und den Vorratsbehälter geschalteten Schaltventils abhängig von einem gemessenen Schaltdruck und dem berechneten Schaltdruck und Adaptieren des berechneten Schaltdrucks abhängig vom adaptierten Ventilleitwert.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung kann der im Druckstellerraum des pneumatischen Schaltsystems herrschende Schaltdruck genau berechnet werden. Hierzu wird auf einen Ventilleitwert des mindestens einen zwischen den Druckstellerraum und den Vorratsbehälter geschalteten Schaltventils zugegriffen, der bei erfolgreicher Schaltungsausführung über die vom gemessenen Schaltdruck und berechneten Schaltdruck abhängige Adaption adaptiert wird. Hierzu wird vorzugsweise eine Optimierungsfunktion gelöst, die vom gemessenen Schaltdruck und berechneten Schaltdruck abhängig ist.
Diese Aufgabe wird nach einem zweiten Aspekt der Erfindung durch ein Verfahren zum Erkennen einer Leckage in dem pneumatischen Schaltsystem des Getriebes bei laufender Schaltungsausführung gemäß Patentanspruch 3 gelöst.
Das Verfahren zum Erkennen einer Leckage in dem pneumatischen Schaltsystem des Getriebes bei laufender Schaltungsausführung gemäß Patentanspruch 3 umfasst die folgenden Schritte: Ermitteln des aktiven Luftvolumens der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder. Ermitteln der Luftmasse im Getriebe während der laufenden Schaltungsausführung. Berechnen des Schaltdrucks in dem Druckstellerraum abhängig vom ermittelten aktiven Luftvolumen und der ermittelten Luftmasse. Erkennen einer Leckage in dem pneumatischen Schaltsystem dann, wenn eine Abweichung zwischen dem berechneten Schaltdruck und einem gemessenen Schaltdruck für eine definierte Zeitdauer größer als ein definierter Grenzwert ist.
Mit dem Verfahren nach dem zweiten Aspekt der Erfindung ist es möglich, eine Leckage in dem pneumatischen Schaltsystem zuverlässig zu erkennen. Dann, wenn die Differenz zwischen dem berechneten Schaltdruck und dem gemessenen Schaltdruck für die definierte Zeitdauer größer als der definierte Grenzwert ist, wird auf das Vorliegen einer Leckage im pneumatischen Schaltsystem erkannt.
Vorzugsweise findet beim Erkennen einer Leckage im Sinne des Patentanspruchs 3 ein im Sinne des Patentanspruchs 1 bestimmter Schaltdruck Verwendung.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des ersten und zweiten Aspekts der Erfindung werden das aktive Luftvolumen und die Luftmasse sowie der Luftdruck in jedem Abtastzeitpunkt k einer steuerungsseitigen Abtastrate ermittelt.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des ersten und zweiten Aspekts der Erfindung wird das aktive Luftvolumen der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder abhängig von einer gemessenen Position eines Kolbens des jeweiligen Druckmittelzylinders ermittelt. Die Luftmasse im Getriebe wird abhängig von einem Ventilleitwert des mindestens einen Ventils, das zwischen den Druckstellerraum und einen Vorratsbehälter geschaltet ist, und abhängig von einem Versorgungsdruck im Vorratsbehälter ermittelt. Der Schaltdruck in dem Druckstellerraum wird abhängig von einem Verhältnis zwischen dem aktiven Luftvolumen und der ermittelten Luftmasse ermittelt. Auf diese Art und Weise kann der Schaltdruck im Druckstellerraum besonders vorteilhaft ermittelt werden.
Das erfindungsgemäße Steuergerät ist in Anspruch 8 definiert.
Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

1 ein Schema eines Getriebes zur Verdeutlichung der Erfindung.

1 zeigt stark schematisiert ein Blockschaltbild eines pneumatischen Schaltsystems eines als Gruppengetriebe ausgebildeten Getriebes eines Kraftfahrzeugs.
So zeigt 1 Druckmittelzylinder 10, 11 und 12, nämlich einen Druckmittelzylinder 11 für eine sogenannte Hauptgruppe des Gruppengetriebes, einen Druckmittelzylinder 10 für eine sogenannte Vorschaltgruppe des Gruppengetriebes und einen Druckmittelzylinder 12 für eine sogenannte Nachschaltgruppe des Gruppengetriebes. Die Vorschaltgruppe wird auch als Splitter und die Nachschaltgruppe auch als Bereichsgruppe bezeichnet.
Ein jeder Druckmittelzylinder 10, 11, 12 verfügt über einen Kolben 13, 14 bzw. 15, der im jeweiligen Druckmittelzylinder 10, 11, 12 verschiebbar ist, um Schaltungen in der jeweiligen Gruppe des Gruppengetriebes auszuführen. Der jeweilige Druckmittelzylinder 10, 11, 12 kann ausgehend von einem Druckstellerraum 16 des Getriebes mit Druckluft versorgt werden, wobei hierzu vom Druckstellerraum 16 Druckluftleitungen 17, 18 bzw. 19, 20 bzw. 21, 22 in Richtung auf den jeweiligen Druckmittelzylinder 10, 11, 12 führen. Der Druckstellerraum 16 wird auch als Getriebestellerraum bezeichnet.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel führen zu jedem Druckmittelzylinder 10, 11, 12 jeweils zwei Druckluftleitungen 17, 18 bzw. 19, 20 bzw. 21, 22, um Druckkammern des jeweiligen Druckmittelzylinders 10, 11, 12 mit Druckluft zu versorgen. In jede der Druckluftleitungen 17 bis 22 ist dabei jeweils ein Ventil 23 integriert.
Der Druckstellerraum 16 kann ausgehend von einem Vorratsbehälter 24, der auch als Druckkessel bezeichnet wird, mit Druckluft versorgt werden. Vom Vorratsbehälter 24 führen Druckluftleitungen 25, 26 in Richtung auf den Druckstellerraum 16, um abhängig von der Stellung von Ventilen 27, die in diese Druckluftleitungen 25, 26 integriert sind, Druckluft ausgehend von Vorratsbehälter 24 in den Druckstellerraum 16 zu fördern. Die zwischen den Vorratsbehälter 24 und den Druckstellerraum 16 geschalteten Schaltventile 27 werden auch als Hauptabschaltventile bezeichnet.
Im Druckstellerraum 16 ist ein Drucksensor 28 verbaut, mithilfe dessen der Druck im Druckstellerraum 16 messtechnisch erfasst werden kann. Der Druck im Druckstellerraum 16 wird als Schaltdruck bezeichnet. Ein im Vorratsbehälter 24 herrschender Druck wird als Systemdruck bezeichnet.
Ein mithilfe des Drucksensors 28 messtechnisch erfasster Ist-Schaltdruck im Druckstellerraum 16 kann mit einem gewünschten Soll-Schaltdruck verglichen werden, um abhängig von einer Abweichung zwischen dem Ist-Schaltdruck und dem Soll-Schaltdruck die Ventile 27 zur Regelung des Schaltdrucks im Druckstellerraum 16 anzusteuern.
Neben der messtechnischen Erfassung des Schaltdrucks im Druckstellerraum 16 kann der Schaltdruck im Druckstellerraum 16 auch berechnet werden, und zwar während laufender Schaltungsausführung. Zur Berechnung des Drucks im Druckstellerraum 16 während laufender Schaltungsausführung werden folgende Schritte ausgeführt:

Ermitteln des aktiven Luftvolumens der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder.
Ermitteln der Luftmasse im Getriebe während der laufenden Schaltungsausführung. Hierbei handelt es sich um die ausgehend vom Vorratsbehälter 24 in den Druckstellerraum 16 während der Schaltungsausführung geförderte Luftmasse.
Ermitteln des Schaltdrucks im Druckstellerraum 16 abhängig vom ermittelten aktiven Luftvolumen der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder sowie abhängig von der ermittelten Luftmasse im Getriebe.

Das aktive Luftvolumen der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder wird abhängig von einer gemessenen Position eines Kolbens 13, 14, 15 des jeweiligen an der Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinders 10, 11, 12 ermittelt.
Das aktive Luftvolumen für jeden an der Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder wird nach folgender Formel ermittelt: $V_{i, k} = V_{i 0} + A_{i} * x_{i, k}$
wobei

Vi,k: das aktive Luftvolumen des Druckmittelzylinders i im Abtastzeitpunkt k ist,
Vi0: ein Totvolumen des Druckmittelzylinders ist,
Ai: eine 'Kolbenfläche des Druckmittelzylinders i ist,
xi,k: die gemessene Position des Kolbens des Druckmittelzylinders i im Abtastzeitpunkt k ist.

Auf obige Art und Weise kann für jeden an der Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder 10, 11, 12 das jeweilige aktive Luftvolumen berechnet werden.
Die Summe der obigen aktiven Luftvolumen aller an der Schaltungsausführung beteiligter Druckmittelzylinder entspricht dem aktiven Luftvolumen aller an der laufenden Schaltungsausführung beteiligter Druckmittelzylinder. Es gilt also: $V_{k} = \sum_{i} V_{i, k}$
wobei

Vk: das aktive Luftvolumen aller an der laufenden Schaltungsausführung beteiligter Druckmittelzylinder im Abtastzeitpunkt k ist,
Vi,k: das aktive Luftvolumen des Druckmittelzylinders i im Abtastzeitpunkt k ist.

Die Luftmasse im Getriebe während der Schaltungsausführung wird abhängig von einem Ventilleitwert des oder jedes aktiven Ventils 27, das zwischen den Druckstellerraum 16 und den Vorratsbehälter 24 geschaltet ist, und abhängig vom Systemdruck im Vorratsbehälter 24 ermittelt.
Die Luftmasse im Getriebe wird nach folgender Formel ermittelt: $m_{k} = m_{k - 1} + C * p_{S Y S} * ρ \sqrt{\frac{T}{T_{0}}} * T S$
wobei

mk: die Luftmasse im Abtastzeitpunkt k ist,
mk-1: die Luftmasse im vorhergehenden Abtastzeitpunkt k-1 ist,
C: der Ventilleitwert des oder jedes aktiven Ventils 27 ist,
TS: die Abtastperiode bzw. Abtastzeit ist p_SYS der Systemdruck im Vorratsbehälter ist,
p: die Luftdichte ist,
T: die Lufttemperatur ist,
T0: die Lufttemperatur im Normzustand ist.

Vorzugweise weisen beide Ventile 27 den gleichen Ventilleitwert C₂₇ auf. Sind beide Ventile 27 gelichzeitig geöffnet bzw. aktiv, so gilt C=2*C₂₇. Ist lediglich ein Ventil 27 geöffnet bzw. aktiv, so gilt C=C₂₇. Es kann auch nur ein solches Ventil 27 zwischen den Druckstellerraum 16 und den Vorratsbehälter 24 geschaltet sein.
Der Druck in dem Druckstellerraum 16 ist vom Verhältnis zwischen dem aktiven Luftvolumen aller an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder sowie der ermittelten Luftmasse im Getriebe abhängig.
Der Schaltdruck in dem Druckstellerraum 16 wird nach folgender Formel ermittelt: $p_{e, k} = \frac{m_{k} * R_{S} * T}{V_{k}}$
wobei

mk: die Schaltdruck im Druckstellerraum im Abtastzeitpunkt k ist,
Vk: das aktive Luftvolumen aller Druckmittelzylinder im Abtastzeitpunkt k ist,
Rs: die spezifische Gaskonstante von Luft ist,
T: die Lufttemperatur ist.

Der auf die obige Art und Weise bestimmte Schaltdruck p_e,k im Druckstellerraum 16 wird in jedem Abtastzeitpunkt k einer steuerungsseitigen Abtastrate ermittelt. Zu jedem Berechnungszeitpunkt bzw. Abtastzeitpunkt k kann demnach der Druck p_e,k im Druckstellerraum 16 berechnet werden.
Um den Schaltdruck im Druckstellerraum 16 genau zu ermitteln, wird bei erfolgreicher Schaltungsausführung im Getriebe der Ventilleitwert C des mindestens einen zwischen den Druckstellerraum 16 und den Vorratsbehälter 24 geschalteten Ventils 27 abhängig von dem berechneten Schaltdruck p_e,k und einem mithilfe des Drucksensors 28 gemessenen Schaltdrucks p_k adaptiert, wobei auf Grundlage des adaptierten Ventilleitwerts auch der berechnete Schaltdruck adaptiert und so besonders genau bestimmt werden kann.
Das Adaptieren des Ventilleitwerts C abhängig von dem gemessenen Schaltdruck und dem berechneten Schaltdruck erfolgt durch Lösung eines Optimierungsproblems bzw. einer Optimierungsfunktion, vorzugsweise nach folgender Formel: $C = min_{C_{k}} \sum_{k = 0}^{n} {(p_{k} - p_{e, k})}^{2}$
wobei

C: der adaptierte Ventilleitwert ist,
pk: der gemessene Schaltdruck im Druckstellerraum ist,
pe,k: der berechnete Schaltdruck im Druckstellerraum ist,
n: die Gesamtdauer der Optimierungsfunktion ist.

Die obige Gesamtdauer n der Optimierungsfunktion ist ein ganzzahliges Vielfaches der Abtastzeit TS und entspricht maximal der Gesamtdauer der auszuführenden Schaltung. Dann, wenn die obige Optimierungsfunktion vor Beendigung der auszuführenden Schaltung konvergiert, also gelöst werden kann, ist die Gesamtdauer n der Optimierungsfunktion kleiner als die Dauer der auszuführenden Schaltung.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine zuverlässige Ermittlung einer gegebenenfalls im pneumatischen Schaltsystem des Getriebes vorhandenen Leckage. Um eine Leckage zuverlässig zu erkennen, wird wiederum das aktive Volumen der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder sowie die Druckmittelmasse im Getriebe während der laufenden Schaltung ermittelt. Auch wird wiederum der Schaltdruck in dem Getriebestellerraum 16 abhängig von dem ermittelten aktiven Luftvolumen und der ermittelten Luftmasse berechnet, insbesondere abhängig vom adaptierten Ventilleitwert.
Es wird dann auf das Vorliegen einer Leckage im pneumatischen Schaltsystem erkannt, wenn eine Abweichung zwischen dem berechneten Schaltdruck p_e,k und dem gemessenen Schaltdruck p_k für eine definierte Zeitdauer größer als ein definierter Grenzwert ist. Die definierte Zeitdauer und der definierte Grenzwert sind steuerungsseitig vorgegeben.
Ist also der gemessene Schaltdruck für eine definierte Mindestzeit um einen Grenzwert kleiner als der gemessene Schaltdruck, so wird auf das Vorliegen einer Leckage im pneumatischen Schaltsystem erkannt. Da die während der Ausführung der Schaltung an der Ausführung der Schaltung beteiligten Teilgetriebe und damit Druckmittelzylinder 10, 11, 12 bekannt sind, kann die erkannte Leckage auch einem undichten Teilgetriebe bzw. undichten Druckmittelzylinder 10, 11, 12 zugeordnet werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Steuergerät, insbesondere ein Getriebesteuergerät, welches das erfindungsgemäße Verfahren ausführt. Das erfindungsgemäße Steuergerät ist demnach eingerichtet, das oben beschriebene Verfahren auszuführen und verfügt hierzu über hardwareseitige Mittel und softwareseitige Mittel. Zu den hardwareseitigen Mitteln zählen Datenschnittstellen, um mit den an der Durchführung des Verfahrens beteiligten Baugruppen Daten auszutauschen, so zum Beispiel mithilfe von Positionssensoren, welche die Position des jeweiligen Kolbens 13, 14 bzw. 15 des jeweiligen Druckmittelzylinders 10, 11 bzw. 12 im jeweiligen Abtastzeitpunkt k bestimmen. Zu den hardwareseitigen Mitteln zählt weiterhin Prozessor, der mit einer Abtastrate die Daten verarbeitet sowie ein Speicher, um Daten zu speichern. Zu den softwareseitigen Mitteln zählen Programmbausteine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bezugszeichenliste

10: Druckmittelzylinder
11: Druckmittelzylinder
12: Druckmittelzylinder
13: Kolben
14: Kolben
15: Kolben
16: Druckstellerraum
17: Druckmittelleitung
18: Druckmittelleitung
19: Druckmittelleitung
20: Druckmittelleitung
21: Druckmittelleitung
22: Druckmittelleitung
23: Ventil
24: Vorratsbehälter
25: Druckmittelleitung
26: Druckmittelleitung
27: Ventil
28: Drucksensor

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102011088832 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Bestimmen eines Schaltdrucks in einem Druckstellerraum (16) eines pneumatischen Schaltsystems eines Getriebes bei laufender Schaltungsausführung, wobei zwischen den Druckstellerraum (16), in welchem der Schaltdruck herrscht, und einen Vorratsbehälter (24), in welchem ein Systemdruck herrscht, mindestens ein Schaltventil (27) geschaltet ist, über welches der Schaltdruck im Druckstellerraum (16) einstellbar ist, mit folgenden Schritten: Ermitteln des aktiven Luftvolumens der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder (10, 11, 12), Ermitteln der Luftmasse im Getriebe während der laufenden Schaltungsausführung, Berechnen des Schaltdrucks in dem Druckstellerraum (16) abhängig vom ermittelten aktiven Luftvolumen und der ermittelten Luftmasse, bei erfolgreicher Schaltungsausführung Adaptieren eines Ventilleitwerts des mindestens einen zwischen den Druckstellerraum (16) und den Vorratsbehälter (24) geschalteten Schaltventils (27) abhängig von einem gemessenen Schaltdruck und dem berechneten Schaltdruck und Adaptieren des berechneten Schaltdrucks abhängig vom adaptierten Ventilleitwert.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Adaptieren des Ventilleitwerts abhängig von dem gemessenen Schaltdruck und dem berechneten Schaltdruck durch Lösung einer Optimierungsfunktion vorzugsweise nach folgender Formel erfolgt: $C = min_{C_{k}} \sum_{k = 0}^{n} {(p_{k} - p_{e, k})}^{2}$
wobei C der adaptierte Ventilleitwert ist, p_k der gemessene Schaltdruck im Druckstellerraum ist, p_e,k der berechnete Schaltdruck im Druckstellerraum ist, n die Gesamtdauer der Optimierungsfunktion ist.
Verfahren zum Erkennen einer Leckage in einem pneumatischen Schaltsystem eines Getriebes bei laufender Schaltungsausführung, wobei zwischen einen Druckstellerraum (16), in welchem ein Schaltdruck herrscht, und einen Vorratsbehälter (24), in welchem ein Systemdruck herrscht, mindestens ein Schaltventil (27) geschaltet sind, über welches der im Druckstellerraum (16) herrschende Schaltdruck einstellbar ist, mit folgenden Schritten: Ermitteln des aktiven Luftvolumens der an der laufenden Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder (10, 11, 12), Ermitteln der Luftmasse im Getriebe während der laufenden Schaltungsausführung, Berechnen des Schaltdrucks in dem Druckstellerraum (16) abhängig vom ermittelten aktiven Luftvolumen und der ermittelten Luftmasse, Erkennen einer Leckage in dem pneumatischen Schaltsystem dann, wenn eine Abweichung zwischen dem berechneten Schaltdruck und einem gemessenen Schaltdruck für eine definierte Zeitdauer größer als ein definierter Grenzwert ist.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der berechnete Schaltdruck nach Anspruch 1 oder 2 bestimmt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das aktive Luftvolumen für jeden an der Schaltungsausführung beteiligten Druckmittelzylinder (10, 11, 12) abhängig von einer gemessenen Position eines Kolbens (13, 14, 15) des jeweiligen Druckmittelzylinders (10, 11, 12) vorzugsweise nach folgender Formel ermittelt wird: $V_{i, k} = V_{i 0} + A_{i} + A_{i} * x_{i, k}$
wobei V_i,k das aktive Luftvolumen des Druckmittelzylinders i ist, V_i0 ein Totvolumen des Druckmittelzylinders i ist, A_i eine Kolbenfläche des Druckmittelzylinders i ist, x_i,k die gemessene Position des Kolbens des Druckmittelzylinders i ist, k ein Abtastzeitpunkt k.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftmasse im Getriebe abhängig von dem Ventilleitwert des mindestens einen Schaltventils (27), das zwischen den Druckstellerraum (16) und den Vorratsbehälter (24) geschaltet ist, und einem Systemdruck im Vorratsbehälter (24) vorzugsweise nach folgender Formel ermittelt wird: $m_{k} = m_{k - 1} + C_{k} * p_{S Y S} * ρ \sqrt{\frac{T}{T_{0}}} * T S$
wobei m_k die Luftmasse im Getriebe im Abtastzeitpunkt k ist, m_k-1 die Luftmasse im vorhergehenden Abtastzeitpunkt k-1 ist, C_k der Ventilleitwert ist, TS die Abtastzeit ist, p_SYS der Systemdruck im Vorratsbehälter ist, p die Luftdichte ist, T die Lufttemperatur ist, T₀ die Lufttemperatur im Normzustand ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltdruck in dem Druckstellerraum (16) abhängig von einem Verhältnis zwischen dem aktiven Luftvolumen und der ermittelten Luftmasse im Getriebe vorzugsweise nach folgenden Formeln berechnet wird: $\begin{matrix} p_{e, k} = \frac{m_{k} * R_{S} * T}{V_{k}} \\ V_{k} = \sum_{i} V_{i, k} \end{matrix}$
wobei p_e,k der berechnete Schaltdruck im Druckstellerraum ist, m_k die Luftmasse im Abtastzeitpunkt k ist, V_k das aktive Luftvolumen aller Druckmittelzylinder ist, V_i,k das aktive Luftvolumen des Druckmittelzylinders i ist, Rs die spezifische Gaskonstante von Luft ist, T die Lufttemperatur ist.
Steuergerät, dadurch gekennzeichnet, dass dasselbe eingerichtet ist das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen.