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Die Erfindung betrifft ein Ventil, das insbesondere zur Verteilung von Kühlmittel in einem Kühlsystem eines Kraftfahrzeugs genutzt werden soll.
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Derartige Ventile weisen insbesondere dann, wenn mittels diesen eine Verteilung unterschiedlicher Kühlmittelströme auf mehrere Fluidauslässe möglich ist, Steuerelemente auf, die üblicherweise in Form von Kugeln oder Zylindern mit darin ausgebildeten Ventilöffnungen ausgebildet sind. Die Ventilöffnungen können in Abhängigkeit von eingestellten Drehpositionen der Steuerelemente mehr oder weniger in Überdeckung mit einem oder mehreren Fluiddurchlässen der Ventile gebracht werden, um einen Kühlmittelstrom durch diese Fluiddurchlässe zu ermöglichen. Liegt eine solche Überdeckung nicht vor, werden die Fluiddurchlässe von den Steuerelementen abgedeckt und dadurch ein Kühlmittelstrom durch diese verhindert.
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Um ein solches Absperren der Fluiddurchlässe möglichst leckagefrei realisieren zu können, unterliegen die Geometrien solcher Steuerelemente hohen Anforderungen hinsichtlich der Fertigungstoleranzen. Zudem sind die Geometrien entsprechender Steuerelemente häufig infolge einer relativ großen Komplexität nur unter einem relativ großen Aufwand herstellbar.
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Die
DE 38 20 525 A1 offenbart einen Luftverteiler mit mehreren Auslässen und einem Absperrorgan in Form eines Folienschiebers, der auf der Anströmseite der Auslässe in Führungen verschiebbar angeordnet ist und der Durchgangsöffnungen aufweist, die bedarfsweise durch ein Verschieben des Folienschiebers in Überdeckung mit den Auslässen gebracht werden können.
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Die
DE 43 04 440 A1 offenbart ein Ventil mit einem Gehäuse, das mindestens zwei Öffnungen für die Zu- und Ableitung eines Mediums aufweist. Weiterhin umfasst das Ventil ein in dem Gehäuse verschiebbares Steuerorgan zum Sperren und Freigeben einer Strömung des Mediums, wobei das Steuerorgan ein aus einer dünnen Folie hergestellter Schieber ist.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Ventil zur Verteilung von Kühlmittel in einem Kühlsystem eines Kraftfahrzeugs anzugeben, das einfach aufgebaut dadurch kostengünstig herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird mittels eines Ventils gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Die Verwendung eines solchen Ventils zur Verteilung von Kühlmittel in einem Kühlsystem eines Kraftfahrzeugs ist Gegenstand des Patentanspruchs 15. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen Ventils sind Gegenstände der weiteren Patentansprüche und/oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist ein Ventil mit einem Gehäuse vorgesehen, wobei das Gehäuse mindestens eine Gruppe und vorzugsweise eine Mehrzahl von Gruppen mit jeweils mindestens zwei Fluiddurchlässen ausbildet. Die Fluiddurchlässe sind zumindest teilweise für die Zu- und/oder Ableitung eines insbesondere flüssigen Fluids zu dem Ventil und von dem Ventil vorgesehen. Weiterhin umfasst ein erfindungsgemäßes Ventil ein innerhalb des Gehäuses angeordnetes Steuerelement in Form einer Folie, wobei die Folie mindestens eine Ventilöffnung und vorzugsweise eine Mehrzahl von Ventilöffnungen ausbildet, über die (jeweils) eine fluidleitende Verbindung zwischen den Fluiddurchlässen der Gruppe oder einer der Gruppen herstellbar ist. Gekennzeichnet ist ein solches Ventil dadurch, dass die Folie für ein Verschieben der Ventilöffnung(en) beziehungsweise des die Ventilöffnung(en) umfassenden Abschnitts der Folie entlang einer Längsrichtung der Folie auf zumindest eine Welle auf- und abwickelbar ist. Als „Folie“ wird erfindungsgemäß ein flächiger, flexibler und damit biegsamer Körper verstanden, dessen Länge und Breite jeweils mindestens dem zehnfachen oder dem zwanzigfachen oder dem fünfzigfachen oder dem hundertfachen von dessen Stärke/Dicke entspricht.
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Die Folie eines erfindungsgemäßen Ventils kann vorzugsweise eine Dicke kleiner als 1 mm und insbesondere deutlich kleiner als 1 mm aufweisen. Dabei kann die Dimensionierung der Dicke insbesondere auch von der Wahl des Werkstoffs (vorzugsweise Metall oder Kunststoff), aus der diese ausgebildet ist, abhängen. Bei einer Ausgestaltung der Folie aus Metall kann eine Dicke von ca. 0,05 mm (± 10%) und bei einer Folie aus Kunststoff kann eine Dicke von zwischen 0,2 mm und 0,3 mm besonders vorteilhaft sein. Die Folie eines erfindungsgemäßen Ventils stellt ein geometrisch einfaches und insbesondere kostengünstig herstellbares Steuerelement dar. Ergänzend dazu eignet sich ein solches folienförmiges Steuerelement in vorteilhafter Weise auch dazu, relativ komplexe Fluidströme mittels des Ventils zu steuern, weil dieses infolge der flächigen Struktur vorteilhaft einer Vielzahl von Gruppen von Fluiddurchlässen zugeordnet werden kann und darin auch problemlos eine Vielzahl von Ventilöffnungen ausgebildet werden können. Durch das Auf- und Abwickeln der Folie auf die mindestens eine Welle kann dabei einerseits ein vorteilhaftes Aufbringen von Kräften auf die Folie realisiert und diese somit verschoben werden. Weiterhin wird dadurch auch ermöglicht, eine relativ große Folie, die insbesondere auch entsprechend viele Ventilöffnungen aufweisen kann und die somit auch eine relativ komplexe Steuerung von Fluidströmungen mittels des Ventils ermöglicht, in einem relativ klein bauenden Gehäuse unterzubringen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Ventils kann vorgesehen sein, dass die Folie an zwei sich gegenüberliegenden Seiten (mit dazwischenliegender/dazwischenliegenden Ventilöffnung(en)) auf jeweils eine Welle aufwickelbar ist. Dadurch wird insbesondere ermöglicht, die Folie als Steuerelement in beide Richtungen entlang ihrer Längserstreckung verschieben zu können und diese dabei im Wesentlichen ausschließlich auf Zug und nicht auf Druck zu belasten. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Folie immer gespannt gehalten wird, was sich vorteilhaft auf die Funktionsfähigkeit des Ventils auswirkt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung eines solchen Ventils kann noch vorgesehen sein, dass eine erste der Wellen mit einem (ersten) Antriebsmotor, insbesondere Elektromotor, und die zweite Welle mit einem zweiten Antriebsmotor, insbesondere Elektromotor, oder mit der ersten Welle antriebsverbunden ist. Eine Zuordnung unterschiedlicher Antriebsmotoren zu den zwei Wellen ermöglicht, diese bedarfsweise beim Verschieben der Folie mit unterschiedlichen Drehzahlen anzutreiben, um trotz möglicher unterschiedlicher Durchmesser der Aufwicklungen der Folie auf den Wellen identische Geschwindigkeiten beim Einlauf beziehungsweise Auslauf der Folie in die beziehungsweise aus den Aufwicklungen zu realisieren. Dadurch kann wiederum sichergestellt werden, dass die Folie stets gespannt gehalten wird. Die alternative Ausgestaltungsform, bei der die zweite Welle mit der ersten Welle antriebsverbunden ist, was vorzugsweise über ein Zahnrad-, oder Reibrad- oder Riemengetriebe (beispielsweise ein Flach, Keil-oder Zahnriemengetriebe) erfolgen kann, kann dagegen deutlich kostengünstiger herstellbar sein, weil lediglich ein Antriebsmotor für den direkten oder indirekten Antrieb beider Wellen genutzt werden kann. Um dabei trotz möglicher unterschiedlicher Durchmesser der Aufwicklungen der Folie auf den Wellen im Wesentlichen identische Geschwindigkeiten beim Einlauf beziehungsweise Auslauf der Folie in die beziehungsweise aus den Aufwicklungen zu realisieren, kann weiterhin bevorzugt vorgesehen sein, dass die Welle oder zumindest eine der Wellen über eine Torsionsfeder (torsionselastisch) mit einem Antriebselement, beispielsweise mit einer Abtriebswelle des Antriebsmotors, einem Zahnrad oder einem Riemenrad, drehantreibend verbunden ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Ventils kann vorgesehen sein, dass mehrere Gruppen der Fluiddurchlässe vorgesehen sind und diese mehreren Gruppen entlang einer Quererstreckung der Folie zueinander beabstandet angeordnet sind. Dadurch ist eine möglichst kompakte Ausgestaltung des Ventils realisierbar.
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Um mittels eines erfindungsgemäßen Ventils vorteilhaft auch komplexe Fluidströmungen steuern zu können, kann weiterhin bevorzugt vorgesehen sein, dass die Ventilöffnung oder zumindest einige, gegebenenfalls alle der Ventilöffnungen in Form von entlang der Längserstreckung der Folie verlaufenden Langlöchern ausgebildet sind und/oder eine Mehrzahl von entlang der Längserstreckung der Folie beabstandet angeordnete Ventilöffnungen vorgesehen sind, die derselben Gruppe der Fluiddurchlässe zugeordnet sind.
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Um eine möglichst leckagefreie Steuerung von Fluidströmungen mittels eines erfindungsgemäßen Ventils realisieren zu können, kann vorzugsweise ein Dichtelement oder können mehrere Dichtelemente vorgesehen sein, die zwischen der Folie und dem Gehäuse angeordnet sind. Dabei kann weiterhin bevorzugt vorgesehen sein, dass das Dichtelement oder zumindest eines, gegebenenfalls mehrere oder alle der Dichtelemente selbst elastisch deformiert in einem zwischen dem Gehäuse und der Folie ausgebildeten Spalt angeordnet sind und/oder mittels eines Federelements gegen die Folie gedrückt sind, um eine möglichst gute Dichtwirkung zu realisieren.
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Weiterhin bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Dichtelement oder zumindest eines, gegebenenfalls mehrere oder alle der Dichtelemente und/oder das Federelement oder zumindest eines, gegebenenfalls mehrere oder alle der Federelemente (jeweils) einen einzelnen Fluiddurchlass ringförmig umgeben. Dadurch kann nicht nur ein Austreten von Fluid aus dem Gehäuse sondern auch ein ungewolltes Überströmen des Fluids zwischen Fluiddurchlässen verschiedener Gruppen verhindert werden. Weiterhin wird dadurch ermöglicht, geometrisch einfach ausgebildete Dichtelemente, beispielsweise in Form von handelsüblichen O-Ringen zu verwenden, was sich vorteilhaft auf die Herstellungskosten für ein entsprechendes erfindungsgemäßes Ventil auswirken kann.
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Alternativ dazu kann in vorteilhafter Weise auch vorgesehen sein, dass das Dichtelement oder zumindest eines der Dichtelemente eine Mehrzahl von Durchgangsöffnungen aufweist, die mehreren Fluiddurchlässen einer Gruppe oder mehrerer, insbesondere auch aller Gruppen zugeordnet sind. Ein solches Dichtelement kann insbesondere flächig beziehungsweise in Form einer Dichtplatte ausgebildet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Ventils kann vorgesehen sein, dass Kontaktflächen des Gehäuses und/oder der Folie und/oder des Dichtelements oder der Dichtelemente, d.h. diejenigen Flächen, die für einen Kontakt mit einem dazu beim Verschieben der Folie relativ beweglichen Element vorgesehen sind, aus einem reibungsmindernden Material ausgebildet sind. Die Kontaktflächen können dabei insbesondere von einer Beschichtung ausgebildet sein, die auf einem Grundkörper des entsprechenden Elements, der aus einem von dem reibungsmindernden Material abweichenden Material ausgebildet sein kann, aufgebracht ist.
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Ein erfindungsgemäßes Ventil eignet sich in vorteilhafter Weise zur Verteilung von Kühlmittel in einem Kühlsystem eines Kraftfahrzeugs, wobei insbesondere auch eine Steuerung komplexer Strömungen des insbesondere flüssigen Kühlmittels mittels des Ventils möglich ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt, teilweise in vereinfachter Darstellung:
- 1: ein erfindungsgemäßes Ventil in einer perspektivischen Ansicht;
- 2: eine erste Variante zur Abdichtung der zwischen einem folienförmigen Steuerelement und Teilen eines Gehäuses eines erfindungsgemäßen Ventils ausgebildeten Spalte;
- 3: eine zweite Variante zur Abdichtung der zwischen einem folienförmigen Steuerelement und Teilen eines Gehäuses eines erfindungsgemäßen Ventils ausgebildeten Spalte; und
- 4: eine dritte Variante zur Abdichtung der zwischen einem folienförmigen Steuerelement und Teilen eines Gehäuses eines erfindungsgemäßen Ventils ausgebildeten Spalte.
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Die 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Ventil gemäß einer beispielhaften Ausgestaltungsform. Das Ventil umfasst ein Gehäuse 1, das einen Innenraum begrenzt, innerhalb dessen ein Steuerelement in Form einer Folie 2 angeordnet ist. Die Folie 2 ist an zwei sich gegenüberliegenden Seiten mit jeweils einem Endabschnitt auf eine Welle 3, 4, die mittels Lagerelementen 5 drehbar innerhalb des Gehäuses 1 gelagert ist, aufgewickelt, wobei eine erste (3) der Wellen 3, 4 mit einem ersten ihrer Enden direkt mit einer Abtriebswelle eines Antriebsmotors 6 drehfest beziehungsweise antriebsverbunden ist. Der Antriebsmotor 6 ist dabei beispielhaft außenseitig des Gehäuses 1 angeordnet und mit diesem verbunden, wobei sich die Abtriebswelle des Antriebsmotors 6 durch eine entsprechende Gehäuseöffnung in den Innenraum des Gehäuses 1 hinein erstreckt. Der Antriebsmotor 6 kann grundsätzlich teilweise oder vollständig innerhalb des Innenraums des Gehäuses 1 angeordnet sein.
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An ihrem zweiten Ende ist die erste Welle 3 drehfest mit einem Abtriebszahnrad 7 verbunden, das mit einem ebenfalls mittels eines Lagerelements 5 drehbar gelagerten Zwischenzahnrad 8 kämmt, das wiederum mit einem Antriebszahnrad 9 im Verzahnungseingriff steht. Das Antriebszahnrad 9 ist mit einem Ende der zweiten Welle 4 drehfest verbunden. Ein mittels des Antriebsmotors 7 bewirktes Drehen der ersten Welle 3 wird folglich über ein aus den Zahnrädern 7, 8, 9 gebildetes Zahnradgetriebe auf die zweite Welle 4 übertragen, wobei die beiden Wellen 3, 4 jeweils in gleicher Drehrichtung gedreht werden. Das Abtriebszahnrad 7 und das Antriebszahnrad 9 weisen dabei auch im Wesentlichen die gleiche Drehgeschwindigkeit auf. In Abhängigkeit von der Anzahl der Verwicklungen der Folie 2 auf den beiden Wellen 3, 4, die unterschiedlich sein können, könnten stets gleiche Drehzahlen der beiden Wellen 3, 4 jedoch zu einer deutlich schwankenden Spannung in dem zwischen den Wellen 3, 4 liegenden Abschnitt der Folie 2 führen, wodurch die Gefahr besteht, dass die Folie 2 in diesem Abschnitt zeitweise nicht exakt in einer Ebene sondern wellenförmig verläuft. Dies ist zu vermeiden, um eine sichere Funktionsfähigkeit des Ventils zu gewährleisten.
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Um eine möglichst konstante Spannung der Folie 2 in dem zwischen den Wellen 3, 4 gelegenen Abschnitt zu gewährleisten, ist die zweite Welle 4 nicht direkt sondern über eine stets vorgespannte Torsionsfeder 10, die konkret in Form einer um ihre Längsachse tordierten Blattfeder ausgebildet ist, mit dem Antriebszahnrad 9 verbunden. Die Rückstellkräfte der vorgespannten Torsionsfeder 10 wirken dabei in Zugrichtung auf die Folie 2 und stellen somit eine vordefinierte Spannung der Folie 2 sicher. Gleichzeitig ermöglicht die Torsionsfeder durch eine zunehmende oder abnehmende Torsion auch die Realisierung geringfügig unterschiedlicher Drehgeschwindigkeiten der Wellen 3, 4 infolge unterschiedlicher Wicklungszahlen der Folie 2 auf den Wellen 3, 4.
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Die als Steuerelement des Ventils dienende Folie 2 ist in dem zwischen den Wellen 3, 4 liegenden Abschnitt in einem relativ schmalen Spalt, der von dem Gehäuse 1 ausgebildet ist, geführt (vgl. die 2 bis 4). In diesem Abschnitt bildet das Gehäuse 1 auch mehrere (konkret vier) Gruppen von Fluiddurchlässen 11 aus, wobei die mehreren Gruppen entlang der Quererstreckung der Folie 2 und damit in einer Ausrichtung, die senkrecht zu der Bewegungsrichtung der Folie 2 gelegen ist, zueinander beabstandet angeordnet sind. Jede dieser Gruppen umfasst zwei Fluiddurchlässe 11, die in Form von Durchgangsöffnungen in den zwei sich gegenüberliegenden, durch die Folie 2 voneinander separierten Gehäuseteilen ausgebildet sind. Die Fluiddurchlässe 11 jeder Gruppe sind fluidleitend miteinander verbunden, wenn jeweils eine zugeordnete Ventilöffnung 12, die in der Folie 2 ausgebildet ist, mit diesen Fluiddurchlässen 11 in Überdeckung gebracht ist.
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Durch ein rotierendes Antreiben der Wellen 3, 4 mittels des Antriebsmotors 6 in einer der beiden möglichen Drehrichtungen wird die Folie 2 auf eine der Wellen 3, 4 im zunehmenden Maße aufgewickelt und gleichzeitig von der anderen der Wellen 3, 4 im zunehmenden Maße abgewickelt. Dabei werden die in der Folie 2 ausgebildeten Ventilöffnungen 12 relativ zu den dazugehörigen Gruppen von Fluiddurchlässen 11 verschoben. Dies ermöglicht eine Steuerung möglicher Fluidströmungen durch die Gruppen der Fluiddurchlässe 11, wobei es in Abhängigkeit von der Größe und insbesondere der Länge der Ventilöffnungen 12 entlang der Längserstreckung der Folie 2 sowie in Abhängigkeit von der Anordnung der verschiedenen Ventilöffnungen 12 entlang der Längserstreckung der Folie 2 möglich ist, Fluidströmungen durch sämtliche Gruppen der Fluiddurchlässe 11 zu verhindern oder durch einzelne oder gleichzeitig durch mehrere oder gleichzeitig durch alle der Gruppen der Fluiddurchlässe 11 zu ermöglichen.
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Um eine möglichst leckagefreie Führung des Fluids in dem Ventil zu gewährleisten, was auch ein Verhindern eines Überströmens von Fluid aus den Fluiddurchlässen 11 einer Gruppe zu den Fluiddurchlässen 11 einer anderen Gruppe umfasst, ist vorgesehen, die Spalte, die beidseitig der Folie 2 zwischen dieser und dem Gehäuse 1 ausgebildet sind, jeweils ringförmig um jeden der Fluiddurchlässe 11 mittels Dichtelementen 13 abzudichten. Dabei kann gemäß der 2 vorgesehen sein, dass um jeden der Fluiddurchlässe 11 eine ringförmige und insbesondere eine kreisringförmige Vertiefung 14 in dem Gehäuse 1 ausgebildet ist, innerhalb der einerseits ein entsprechend ringförmiges Federelement 15a aus einem hochelastischen Material, insbesondere einem Elastomer, sowie teilweise ein entsprechend ringförmiges Dichtelement 13a angeordnet sind, wobei die Dichtelemente 13a auch den jeweiligen Spalt zwischen dem Gehäuse 1 und der Folie 2 überbrücken. Die Federelemente 15a sind dabei elastisch komprimiert, so dass die daraus resultierenden Rückstellkräfte das dazugehörige Dichtelement 13a gegen die Folie 2 drücken, um eine ausreichende Dichtwirkung si cherzustell en.
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Alternativ dazu kann gemäß der 3 vorgesehen sein, dass in den beiden zwischen dem Gehäuse 1 und der Folie 2 ausgebildeten Spalten jeweils ein plattenförmiges Dichtelement 13b und zwischen dem Dichtelement 13b und dem angrenzenden Abschnitt des Gehäuses 1 ein ebenfalls plattenförmiges Federelement 15b aus einem hochelastischen Material, insbesondere einem Elastomer, angeordnet ist. Auch diese Federelemente 15b drücken das jeweils dazugehörige Dichtelement 13b infolge einer elastischen Komprimierung gegen die Folie 2, um eine ausreichende Dichtwirkung sicherzustellen.
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Während bei der Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Ventils gemäß der 2 separate Dichtelemente 13a und Federelemente 15a für jeden der Fluiddurchlässe 11 vorgesehen sind, ist bei dem Ventil gemäß der 3 lediglich jeweils ein Dichtelement 13b und jeweils ein Federelement 15b für jeden der beiden Spalte, die zwischen dem Gehäuse 1 und der Folie 2 ausgebildet sind, vorgesehen. Diese Dichtelemente 13b und Federelemente 15b weisen dazu jeweils eine der Anzahl an angrenzenden Fluiddurchlässen 11 entsprechende Anzahl an Durchgangsöffnungen auf.
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Bei der Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Ventils gemäß der 4 weisen die Dichtelemente 13c, die wiederum plattenförmig ausgebildet sind, jedoch auch ringförmig ausgebildet sein können, selbst eine ausreichend große Elastizität auf, so dass auf zusätzliche Federelemente verzichtet werden kann. In Abhängigkeit von dem für die Ausbildung der Dichtelemente 13c verwendeten Material kann es dabei sinnvoll sein, dass die benötigte Elastizität nicht ausschließlich eine Folge der Materialeigenschaften ist, sondern auch konstruktiv bewirkt wird, indem die Dichtelemente 13c beispielsweise eine gewebte oder nicht gewebte textile Struktur aufweisen. Besonders vorteilhaft herstellbar kann dabei eine Filzstruktur der Dichtelemente 13c sein.
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Um eine möglichst widerstandsarme Relativbewegung zwischen der Folie 2 und den Dichtelementen 13 zu realisieren, bestehen diese vorzugsweise aus einem reibungsmindernden Material, wie beispielsweise PVDF oder PTFE. Bei der Ausgestaltungsform der Dichtelemente 13c beziehungsweise des Ventils gemäß der 4 kann dies bedingen, die Dichtelemente 13c mit konstruktiv Maßnahmen relativ zu dem Gehäuse 1 lagezusichern, um deren Mitbewegen mit der Folie 2 zu verhindern. Gemäß der 4 können hierfür Vorsprünge16 in der entsprechenden Wandfläche des Gehäuses 1 vorgesehen sein, die in die Filzstruktur der Dichtelemente 13c eingreifen. Bei den Ventilen gemäß den 2 und 3 kann dagegen bereits die Ausgestaltung der Federelemente 15 aus einem Elastomer oder einem anderen geeigneten Werkstoff ausreichend sein, um einerseits eine ungewollte Relativbewegung der Dichtelemente 13a, 13b zu den dazugehörigen Federelementen 15 und andererseits der Federelemente 15 mitsamt der Dichtelemente 13a, 13b relativ zu dem Gehäuse 1 zu vermeiden. Grundsätzlich besteht bei diesen Ventilen jedoch auch die Möglichkeit, dass die Dichtelemente 13a, 13b mit den jeweils dazugehörigen Federelementen 15 fest verbunden, beispielsweise verklebt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Folie
- 3
- erste Welle
- 4
- zweite Welle
- 5
- Lagerelement
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Abtriebszahnrad
- 8
- Zwischenzahnrad
- 9
- Antriebszahnrad
- 10
- Torsionsfeder
- 11
- Fluiddurchlass
- 12
- Ventilöffnung
- 13
- Dichtelement
- 13a
- kreisringförmiges Dichtelement
- 13b
- plattenförmiges Dichtelement
- 13c
- Dichtelement mit Filzstruktur
- 14
- Vertiefung in dem Gehäuse
- 15
- Federelement
- 15a
- kreisringförmiges Federelement
- 15b
- plattenförmiges Federelement
- 16
- Vorsprung des Gehäuses
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3820525 A1 [0004]
- DE 4304440 A1 [0005]