-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein CO2-Mess-Zähler-System für ein Fahrzeug, umfassend einen CO2-Mess-Zähler mit einer Messeinheit, einer Auswerteeinheit und einer Kommunikationseinheit.
-
Die CO2-Bilanz bzw. der CO2-Fußabdruck eines Fahrzeuges im Straßenverkehr wird immer wichtiger. Die CO2-Bilanz bzw. der CO2-Fußabdruck ist ein Maß für einen Gesamtbetrag von Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen, der direkt bzw. indirekt durch Aktivitäten oder Lebensstadien, eines Produktes, in diesem Fall, eines Fahrzeuges, entsteht. Allein in der Bundesrepublik Deutschland müssen bis zum Jahr 2030 nochmal 35% der heutigen CO2-Belastungen eingespart werden. Ein Elektrofahrzeug (BEV) kann - je nach Strommix - mit einem deutschen Strommix von ca. 471g CO2 je kWh oder rein mit regenerativen Strom, also mit 0g CO2 kWh zu Buche schlagen. Bei einem Steckdosenhybrid (PHEV) hängt es davon ab, wie oft geladen wird und wiederum aus welchem Strommix. Bei einem Brennstoffzellenfahrzeug ist es analog. In diesen Fällen zeigt sich schon, dass erstens eine genaue CO2-Flotten-Bilanzierung und zweitens eine Fahrzeug individuelle CO2-Bilanz schwer möglich ist.
-
Bei anderen individuellen Funktionen verlangt der Gesetzgeber bereits ein CO2-Monitoring bzw. eine Überwachung, um feststellen zu können, ob z.B. verbrauchserhöhende Funktionen aktiv sind und wie oft. Hier ist beispielsweise das Fahren in einem Sportmodus „S“ zu nennen. Heute wird in vielen Ländern ein BEV mit 0g CO2 je km angerechnet. In der Praxis hängt der CO2-Wert jedoch vom Strommix ab.
-
Im Stand der Technik sind bereits Systeme zur Bestimmung eines Energieverbrauchs eines Autos bekannt.
-
So ist aus dem Dokument
US 2010 02 28 601 A1 ein System zum Bestimmen und Anzeigen von Informationen zum Stromverbrauch für ein bestimmtes Konto aus einem Stromverteilungssystem bekannt. Das System ermöglicht die Kommunikation zwischen Geräten, die einer bestimmten Anlage zugeordnet sind (z. B. einem Elektrofahrzeug (EV), einem Hybrid-Elektrofahrzeug (HEV) usw.) und einer Anzeige für diese Anlage. Die Anzeige kann mit einem Versorgungsknoten kommunizieren, der mit anderen Versorgungsknoten und/oder anderen Back-Office-Systemen kommuniziert, die Informationen zum Energieverbrauch, zu Energiequellen, zu Umweltauswirkungen usw. bereitstellen.
-
Aus dem Dokument
WO 2018 156 732 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ladung einer Batterie eines Elektrofahrzeuges bekannt. Diese bestimmen einen Leistungsladeplan zum Laden des Elektrofahrzeuges aus einem Mikrogitter auf der Grundlage von Ladevorzugsinformationen für das Elektrofahrzeug. Zudem werden Energieverbrauchsinformationen für Geräte im Mikronetz und Informationen über alternative Energiequellen bestimmt, die die Verfügbarkeit von elektrischer Energie für die Versorgung des Mikronetzes von einer alternativen Energiequelle im Mikronetz angeben und die über ein Kommunikationsnetz empfangen werden. Ein Ladeanweisungssignal zum Laden des Elektrofahrzeuges von dem Mikronetz gemäß dem Leistungsladeplan kann über das Kommunikationsnetz übertragen werden.
-
Um zukünftig eine gerechte und genaue Zuordnung einer CO2- Emission zu einem Fahrzeug zu ermöglichen und pauschale Mittelungen zu vermeiden ist eine genauere Erfassung der CO2-Emission bzw. CO2-Belastung eines Fahrzeuges notwendig.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein System bereitzustellen, das eine genaue und absolute Erfassung einer CO2-Emission und eines CO2-Fußabdrucks eines Fahrzeuges ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch ein CO2-Mess-Zähler-System mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen sind Gegenstand der Beschreibung und Beschreibung der Figuren.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein CO2-Mess-Zähler-System für ein Fahrzeug, umfassend einen CO2-Mess-Zähler mit einer Messeinheit, einer Auswerteeinheit und einer Kommunikationseinheit.
-
Erfindungsgemäß ist die Kommunikationseinheit eingerichtet, bei einer Aufladung bzw. Betankung des Fahrzeuges an einer Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung mit einem Strom bzw. einer Energie Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung des Stroms bzw. der Energie von der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung zu empfangen und in der Messeinheit zu speichern.
-
Bei der Aufladung bzw. Betankung wird das Fahrzeug mit einem Strom oder einer Energie versorgt. Die Energie kann dabei ein Kraftstoff wie Benzin, Diesel, E10, E85, e-fuels, Wasserstoff oder eine andere bekannte Energie sein. Bisher erfolgt bei den voranstehend genannten Kraftstoffen und bei der Aufladung mit einem Strom keine Kommunikation zwischen der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung und dem Fahrzeug, so dass eine genaue CO2-Auswirkung (Impact) bzw. die genaue CO2-Emission des Stroms bzw. der Energie nicht mit übertragen werden. Gerade bei beispielsweise einem normalen Benzin und e-fuels liegen dabei jedoch starke Unterschiede in der CO2-Bilanz vor. Ebenso bei klassisch erzeugtem Wasserstoff oder per regenerativem Strom erzeugtem Wasserstoff.
-
Die vorliegende Erfindung bietet somit den Vorteil, dass bei einer Aufladung bzw. Betankung von der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung eine direkte Übermittlung der Strom- bzw. Energiezusammensetzung des Stroms bzw. der Energie an das Fahrzeug erfolgt. Dadurch kann jeder Aufladung bzw. Betankung ein genauer und absoluter CO2-lmpact bzw. eine genaue CO2-Emission zugeordnet werden. Dadurch kann eine gerechte bzw. genaue Zuordnung der CO2-Emissionen auf ein Fahrzeug aus der jeweiligen Aufladung bzw. Betankung ermittelt werden. Mit dem erfindungsgemäßen CO2-Mess-Zähler-System kann somit ein realer Wert je Fahrzeug je Aufladung bzw. Betankung gemonitored bzw. überwacht werden. Optional ist somit ein realer Verbrauch einer gesamten Fahrzeugflotte ermittelbar.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Kommunikationseinheit eingerichtet, Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung bei einer Aufladung bzw. Betankung direkt von der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung zu empfangen und in der Messeinheit zu speichern. Dabei ist die Kommunikationseinheit eingerichtet, eine direkte Verbindung zwischen dem CO2-Mess-Zähler-System und der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung herzustellen. Beispielsweise kann eine derartige Verbindung mittels einer WLAN-Verbindung, einer Bluetooth-Verbindung oder einer Steckverbindung während der Aufladung bzw. Betankung eingerichtet sein. Dies bietet den Vorteil, dass direkt und ohne Zeitverzögerung eine direkte Übermittlung der Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung bei der Aufladung bzw. Betankung an das CO2-Mess-Zähler-System übertragbar sind.
-
Die Kommunikationseinheit ist typischerweise eingerichtet, Daten zum Volumen, zur Art und zur CO2-Emission der aufgeladenen bzw. getakteten Strom- bzw. Energiezusammensetzung zu empfangen. Die Auflade- bzw. Betankungsvorrichtung kann dabei auch als Ladesäule oder Wallbox ausgebildet sein
-
Die vorliegende Erfindung bietet somit den Vorteil, dass bereits beim Laden von der Auflade- bzw. Betankungsvorrichtung der entsprechende Strommix des Landes beim Ladevorgang mit an das Fahrzeug übermittelt werden kann und der CO2-Mess-Zähler im Fahrzeug entweder gar nicht (100% regenerativer Strom) oder sehr schnell (klassischer Strommix) weiter bewegt wird. Bei PHEVs kann über den Zähler einerseits der verbrauchte Kraftstoff bzw. dessen CO2-Impact mit angezeigt werden und eben mit erfasst werden, ob elektrisch geladen wird und mit welchem Strommix. Analog gilt dies für ein Brennstoffzellenfahrzeug.
-
In einer alternativen Ausgestaltung ist die Messeinheit des CO2-Mess-Zählers eingerichtet, während einer Aufladung bzw. Betankung die Strom- bzw. Energiezusammensetzung direkt in der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung zu ermitteln und zu speichern. Hierfür kann die Messeinheit beispielsweise einen Sensor umfassen, der in einem Verbindungsstück bzw. einem Aufladekabel oder einem Betankungsschlauch der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung angeordnet ist und eingerichtet ist, sowohl ein Volumen des aufgeladenen Stroms bzw. der getankten Energie als auch die jeweilige CO2-Emission des Stroms bzw. der Energie zu ermitteln und zu speichern.
-
In einer weiteren Weiterbildung umfasst das CO2-Mess-Zähler-System ein Backend, wobei das Backend eingerichtet ist, Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung zu empfangen und an die Kommunikationseinheit zu übermitteln, wobei die Kommunikationseinheit eingerichtet ist, die übermittelten Daten in der Messeinheit zu speichern. Das Backend ist dabei in der Regel als Server ausgestaltet.
-
Beispielweise können die Daten bezüglich der Strom- bzw. Energiezusammensetzung bei der Aufladung bzw. Betankung über einen Bezahlvorgang mittels einer Bezahlkarte und einem entsprechenden Abrechensystem erfasst werden und über das Backend an das Fahrzeug übermittelt werden. In der Regel werden diese Bezahlvorgänge mittels einer Bankkarte, Kreditkarte oder Charge & Fuel Tankkarte oder einer anderen digitalen Bezahlart abgewickelt. Mittels dieser Bezahlvorgänge sind so Daten bezüglich Zeit, Volumen, Art und Zusammensetzung des aufgeladenen Stroms bzw. der getankten Energie erfassbar. Die Daten bzw. Infos zum Strommix können auch anhand eines Standortes des Fahrzeugs und des Backends bzw. Servers an das Fahrzeug übermittelt werden.
-
In einer weiteren Ausgestaltung ist die Messeinheit eingerichtet, auf Basis der Daten die Strom- bzw. Energiezusammensetzung zu bestimmen. Das Messen des CO2-Mess-Zählers kann dabei die Übertragung von Aufladungs- bzw. Betankungsdaten über ein Backend ins Fahrzeug bzw. in den CO2-Mess-Zähler sein oder die Messung im Fahrzeug selbst oder die Messung über z.B. eine Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung, beispielsweise eine Strom-Ladesäule (mit nachfolgender Übertragung in das Fahrzeug). Die Messeinheit ist somit eingerichtet, basierend auf den zusammengetragenen und übermittelten Daten eine Strom- bzw. Energiezusammensetzung zu bestimmen.
-
Die Messeinheit des CO2-Mess-Zählers ist in der Regel eingerichtet, die CO2-Emission der aufgenommenen Energie bzw. des aufgenommenen Stroms erst im Fahrzeug zu erfassen bzw. zu messen. Typischerweise ist die Messeinheit eingerichtet, die CO2- Emissionen bzw. eine CO2-Auswirkung entsprechend einer erfassten Fahrweise bzw. eines erfassten Verbrauchs aufzusummieren. Dies bietet den Vorteil, dass für den Fahrzeuginsassen ein direkter Bezug zwischen seinem Fahren und den CO2-Emissionen hergestellt werden kann. Dadurch können für den Fahrzeuginsassen zwei absolute Werte angezeigt werden, einmal die CO2-Emission des aufgenommenen Stroms bzw. der aufgenommenen Energie und einmal die CO2-Emission bezogen auf einen aktuellen Verbrauch basierend auf der Fahrweise.
-
In Ausgestaltung ist die Messeinheit eingerichtet, eine Fahrweise des Fahrzeuges zu erfassen und zu speichern, wobei die Auswerteeinheit eingerichtet ist, auf die in der Messeinheit gespeicherten Daten zuzugreifen und einen Verbrauch des Fahrzeuges an Strom bzw. Energie in Bezug zu der gespeicherten erfassten Fahrweise zu ermitteln. Die Messeinheit ist dabei in der Regel eingerichtet, eine Fahrweise über einen vorgegebenen Zeitraum zu erfassen und zu speichern. Die Auswertungseinheit ist eingerichtet, auf die in der Messeinheit hinterlegten Daten zur Fahrweise zuzugreifen. Die Auswertungseinheit ist eingerichtet, basierend auf der hinterlegten bzw. gespeicherten Fahrweise einen aktuellen Verbrauch an Strom bzw. Energie und/oder einen Verbrauch an Strom bzw. Energie über einen vorgegebenen Zeitraum zu ermitteln.
-
In einer weiteren Ausgestaltung ist die Auswerteeinheit eingerichtet, aus den übermittelten Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung einer jeweiligen Aufladung bzw. Betankung und dem erfassten Verbrauch eine Zuordnung einer CO2-Emission zu dem Fahrzeug zu ermitteln. Dies bietet den Vorteil, dass eine genaue CO2-Emission des Fahrzeuges bezogen auf die ermittelte Fahrweise bzw. den ermittelten Verbrauch des Fahrzeuges abgebildet werden kann.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist die Auswerteeinheit eingerichtet, basierend auf dem erfassten Verbrauch des Fahrzeuges und der ermittelten CO2-Emission einen absoluten CO2-Fußabdruck des Fahrzeuges über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeuges anzugeben. Der CO2-Fußabdruck ist dabei ein Maß für einen Gesamtbetrag von CO2-Emissionen, die während der Lebenszeit des Fahrzeuges entstanden sind. Dabei können auch die von dem Fahrzeug verursachten CO2-Emissionen bei der Entstehung und zukünftige CO2-Emissionen beispielsweise bei einer zukünftigen Verschrottung mit berücksichtigt und mit eingebucht werden. Ebenso die voraussichtlichen Entsorgungskosten dieses Fahrzeugs. Je nach Konzept und Hersteller des Fahrzeuges können bei der Produktion und Entsorgung unterschiedlich hohe CO2-Emissionen damit verbunden sein. Der CO2-Fußabdruck eines bestimmten Fahrzeugs ist somit schon vor dem Kauf ersichtlich. Der restliche CO2-Impact bzw. die weiteren CO2-Emissionen werden dann durch den individuellen Gebrauch bestimmt.
-
In Ausgestaltung umfasst das CO2-Mess-Zähler-System zudem ein Anzeigeelement, wobei die Auswerteeinheit eingerichtet ist, die ermittelte CO2-Emission und/oder den CO2-Fußabdruck des Fahrzeuges an das Anzeigeelement zu übermitteln und wobei das Anzeigeelement eingerichtet ist, die ermittelte CO2-Emission und/oder den CO2-Fußabdruck für einen Fahrzeuginsassen darzustellen. Die CO2-Emission und der CO2-Fußabdruck sind dabei beispielsweise als absolute Werte, prozentual oder als aufbereitete Grafiken darstellbar. Das Anzeigeelement bietet den Vorteil, dass für den Fahrzeuginsassen die verursachten CO2-Emissionen und/oder der CO2-Fußabdruck bezogen auf die eigene Fahrweise angezeigt werden kann.
-
Das Anzeigeelement ist somit in der Regel eingerichtet, sowohl einen aktuellen Wert der verursachten CO2-Emissionen bezogen auf die aktuelle Fahrweise bzw. den aktuellen Verbrauch anzuzeigen als auch einen gesamten bisher verursachten CO2-Fußabdruck und/oder einen basierend auf den bisher erhobenen Daten geschätzten CO2-Fußabdruck für die gesamte Lebenszeit des Fahrzeuges.
-
In einer weiteren Ausgestaltung kann die Kommunikationseinheit eingerichtet sein, die ausgewerteten Daten an eine Applikation (App) zu übermitteln. Optional kann der CO2-Mess-Zähler auch analog eines klassischen Kilometerzählers im Fahrzeug integriert werden oder in einem MMI (Mensch-Maschinen-Interface) Menü auslesbar sein.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen CO2-Mess-Zähler für ein Fahrzeug, umfassend einen CO2-Mess-Zähler mit einer Messeinheit, einer Auswerteeinheit und einer Kommunikationseinheit.
-
Erfindungsgemäß ist die Kommunikationseinheit eingerichtet, bei einer Aufladung bzw. Betankung des Fahrzeuges an einer Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung mit einem Strom bzw. einer Energie Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung des Stroms bzw. der Energie von der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung zu empfangen und in der Messeinheit zu speichern.
-
Die Messeinheit ist eingerichtet, eine Fahrweise des Fahrzeuges zu erfassen und zu speichern, wobei die Auswerteeinheit eingerichtet ist, auf die in der Messeinheit gespeicherten Daten zuzugreifen und einen Verbrauch des Fahrzeuges an Strom bzw. Energie in Bezug zu der gespeicherten erfassten Fahrweise zu ermitteln.
-
In einer Weiterbildung ist die Auswerteeinheit eingerichtet, aus den übermittelten Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung einer jeweiligen Aufladung bzw. Betankung und dem erfassten Verbrauch eine Zuordnung einer CO2-Emission zu dem Fahrzeug zu ermitteln.
-
In einer weiteren Weiterbildung ist die Auswerteeinheit eingerichtet, basierend auf dem erfassten Verbrauch des Fahrzeuges und der ermittelten CO2-Emission einen absoluten CO2-Fußabdruck des Fahrzeuges über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeuges anzugeben.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren eine Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung zur Aufladung bzw. Betankung eines Fahrzeuges mit einem Strom bzw. einer Energie.
-
Erfindungsgemäß ist die Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung eingerichtet, bei einer Aufladung eines Fahrzeuges mit einem Strom bzw. einer Energie, Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung zu erfassen und an ein Backend und/oder direkt an eine Kommunikationseinheit zu übermitteln. Die erfindungsgemäße Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung bietet den Vorteil, dass die Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung genaue Angaben zu Art, Volumen und der genauen bzw. absoluten CO2-Emission pro Aufladung bzw. Betankung an einen CO2-Mess-Zähler bereitstellen kann.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren auch ein Verfahren zur Erfassung einer CO2-Belastung eines Fahrzeuges mit einem voranstehend beschriebenen CO2-Mess-Zähler-System mit einem CO2-Mess-Zähler.
-
Erfindungsgemäß werden in einem ersten Schritt bei einer Aufladung bzw. Betankung eines Fahrzeuges an einer Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung mit einem Strom bzw. einer Energie Daten zu einer Strom- bzw. Energiezusammensetzung des Stroms bzw. der Energie empfangen. Die Daten werden in der Regel von der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung bereitgestellt, wobei die Daten typischerweise über WLAN oder eine direkte Kabelverbindung an die Kommunikationseinheit des CO2-Mess-Zähler-Systems übermittelt werden. Die Kommunikationseinheit empfängt die von der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung übermittelten Daten.
-
In einem weiteren Schritt werden die empfangen Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung in der Messeinheit gespeichert. Die Kommunikationseinheit übermittelt die Daten an die Messeinheit, wobei die Messeinheit die Daten speichert. Optional ist die Messeinheit eingerichtet, aktiv Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung einer aufgetankten Energie bzw. eines aufgeladenen Stroms zu messen.
-
In einem weiteren Schritt wird durch die Messeinheit eine Fahrweise des Fahrzeuges gemessen bzw. erfasst. Die Messeinheit ermittelt die Fahrweise des Fahrzeuges und speichert diese.
-
In einem weiteren Schritt wertet die Auswerteeinheit einen Verbrauch des Fahrzeuges basierend auf der gemessenen Fahrweise aus. Die Auswerteeinheit greift dabei auf die in der Messeinheit hinterlegte Fahrweise zu.
-
In einem weiteren Schritt ordnet die Auswerteeinheit dem Fahrzeug eine CO2-Emission basierend auf dem ausgewerteten Verbrauch zu. So kann sowohl eine aktuelle CO2-Emission also auch basierend auf vorherigen Aufladungen bzw. Betankungen und bisher ermittelten Fahrweisen ein absoluter Wert für die bisherige CO2-Emission des Fahrzeuges ermittelt werden.
-
In einem weiteren Schritt ermittelt die Auswerteeinheit optional einen absoluten CO2-Fußabdruck des Fahrzeuges auf Lebenszeit. Dabei kann die Auswertung sowohl die CO2-Emissionen basierend auf der Fahrweise umfassen als auch den CO2-Fußabdruck für drei Lebensphasen: Entstehung, Betrieb und Recycling.
-
In einem weiteren Schritt wird optional eine aktuelle CO2-Emission und/oder der absolute CO2-Fußabdruck auf einer Anzeigevorrichtung dargestellt.
-
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung weiter beschrieben, wobei gleiche Komponenten mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet sind. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen CO2-Mess-Zähler-Systems mit einem CO2-Mess-Zähler,
- 2 einen schematischen Ablauf eines Verfahrens zur Erfassung einer CO2-Belastung eines Fahrzeuges mit einem - in 1 gezeigten - CO2-Mess-Zähler-System.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen CO2-Mess-Zähler-Systems 10 mit einem CO2-Mess-Zähler 12.
-
Der CO2-Mess-Zähler 12 umfasst dabei eine Messeinheit 13, eine Auswerteeinheit 14 und eine Kommunikationseinheit 15. Optional umfasst das CO2-Mess-Zähler-System 10 zumindest ein Backend 16.
-
Die Kommunikationseinheit 15 empfängt bei einer Aufladung bzw. Betankung des Fahrzeuges 11 mit einem Strom bzw. einer Energie an einer Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung 17 Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung des Stroms bzw. der Energie von der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung 17 und speichert diese in der Messeinheit 13. Die Kommunikationseinheit 15 kann dabei die Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung bei der Aufladung bzw. Betankung direkt von der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung 17 oder über das Backend 16 empfangen und in der Messeinheit 13 speichern. In der Regel werden die Daten von dem Backend 16 bezogen. Das Backend 16 ist eingerichtet, die Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung der Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung 17 zu verarbeiten.
-
In der Regel umfassen die Daten sowohl ein aufgeladenes bzw. getanktes Volumen des Stroms bzw. der Energie sowie die Art des Stroms bzw. der Energie und eine jeweilige CO2-Emission oder einen jeweiligen CO2-Fußabdruck des jeweiligen Stroms bzw. der jeweiligen Energie. Diese Daten können beispielsweise über ein Abrechensystem mittels einer Bankkarte verarbeitet werden und an das Backend 16 übermittelt werden. Die Kommunikationseinheit 18 des CO2-Mess-Zähler-Systems 10 ist eingerichtet, auf das Backend 16 zuzugreifen und die hinterlegten Daten abzurufen. Die Kommunikationseinheit 15 ist eingerichtet, die übermittelten Daten in der Messeinheit 13 des CO2-Mess-Zähler-Systems 10 zu speichern. Alternativ kann die Messeinheit 13 eingerichtet sein, bei der Aufladung- bzw. Betankung des Fahrzeuges 11 mit einem Strom bzw. einer Energie eine Strom- bzw. Energiezusammensetzung des Stroms bzw. der Energie direkt in dem Fahrzeug 11 zu erfassen und zu speichern.
-
Die Auswertungseinheit 14 ist eingerichtet, auf die in der Messeinheit 13 gespeicherten Daten zuzugreifen und einen Verbrauch des Fahrzeuges 11 an Strom bzw. Energie in Bezug zu der gespeicherten erfassten Fahrweise zu ermitteln. Die Auswerteeinheit 14 ist dabei eingerichtet, basierend auf den übermittelten Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung der jeweiligen Aufladung bzw. Betankung und dem erfassten Verbrauch des Fahrzeugs basierend auf der erfassten Fahrweise des Fahrzeuginsassen eine Zuordnung einer CO2-Emission zu dem Fahrzeug 11 zu ermitteln. Die Auswertungseinheit 14 ist ferner eingerichtet, basierend auf dem erfassten Verbrauch des Fahrzeuges 11 und der ermittelten CO2-Emission ebenfalls einen absoluten CO2-Fußabdruck des Fahrzeuges 11 über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeuges 11 zu ermitteln. Das Anzeigeelement ist eingerichtet, die ermittelte CO2-Emission und/oder den CO2-Fußabdruck darzustellen bzw. anzuzeigen. Die Daten können dabei beispielsweise grafisch oder als Absolutwerte dargestellt werden.
-
2 zeigt einen schematischen Ablauf eines Verfahrens zur Erfassung eines CO2-Fußabdrucks bzw. einer CO2-Belastung eines Fahrzeuges mit einem - in 1 gezeigten - CO2-Mess-Zähler-System. Das CO2-Mess-Zähler-System umfasst den CO2-Mess-Zähler mit der Messeinheit, der Auswerteeinheit und der Kommunikationseinheit. In einem ersten Schritt A werden Daten zu einer Strom- bzw. Energiezusammensetzung eines Stroms bzw. einer Energie bei einer Aufladung bzw. Betankung des Fahrzeuges mit einem Strom bzw. einer Energie an einer Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung empfangen. In einem weiteren Schritt B werden die Daten zur Strom- bzw. Energiezusammensetzung in der Messeinheit gespeichert. In einem weiteren Schritt C wird eine Fahrweise des Fahrzeuges durch die Messeinheit gemessen bzw. erfasst. In einem weiteren Schritt D wird ein Verbrauch des Fahrzeuges basierend auf der gemessenen Fahrweise ausgewertet. In einem weiteren Schritt E wird dem Fahrzeug basierend auf dem ausgewerteten Verbrauch eine CO2-Emission zugeordnet. In einem weiteren Schritt F wird ein absoluter CO2-Fußabdruck des Fahrzeuges auf Lebenszeit ermittelt. In einem weiteren Schritt G wird optional eine aktuelle CO2-Emission und der absolute CO2-Fußabdruck auf einer Anzeigevorrichtung dargestellt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- CO2-Mess-Zähler-Systerm
- 11
- Fahrzeug
- 12
- CO2-Mess-Zähler
- 13
- Messeinheit
- 14
- Auswerteeinheit
- 15
- Kommunikationseinheit
- 16
- Backend
- 17
- Aufladungs- bzw. Betankungsvorrichtung
- 18
- Anzeigeelement
- A
- erste Schritt
- B
- weiterer Schritt
- C
- weiterer Schritt
- D
- weiterer Schritt
- E
- weiterer Schritt
- F
- weiterer Schritt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 20100228601 A1 [0005]
- WO 2018156732 A1 [0006]