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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verwalten eines Stellplatzes zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines Fahrzeuges, wobei ein Ladezustand des Energiespeichers an ein mobiles Endgerät eines Nutzers des Fahrzeuges gesendet wird.
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Aus der
DE 10 2011 007 697 A1 sind eine Anordnung zum Laden eines Elektrofahrzeuges und ein Betriebsverfahren dafür bekannt. Die Anordnung zum Laden eines elektrisch betreibbaren Fahrzeuges mit elektrischer Energie umfasst eine die elektrische Energie bereitstellende Ladestation mit einem Steckelement, welches mit einer elektrischen Versorgungsleitung verbunden ist und über ein Gegensteckelement mit einem Energiespeicher des Fahrzeuges verbindbar ist. Zudem umfasst die Anordnung einen Stellplatz zum Abstellen des Fahrzeuges während des Ladens des Energiespeichers, wobei der Ladestation eine Detektoreinheit zur Erfassung eines Belegzustandes des Stellplatzes zugordnet ist.
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Darüber hinaus sind in der
US 2012/0173074 A1 ein Überwachungssystem und ein Verfahren zum Bereitstellen einer Fernbenachrichtigung eines Zustandes eines elektrischen Fahrzeuges an einen Benutzer beschrieben. Das Verfahren umfasst ein Empfangen wenigstens einer Eingabe von dem Benutzer des Fahrzeuges, wobei ein Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers, welcher geladen wird, bestimmt wird. Die Fernbenachrichtigung über den Ladezustand wird dem Benutzer basierend auf der Eingabe durch den Benutzer bereitgestellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Verwalten eines Stellplatzes zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zum Verwalten eines Stellplatzes zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines Fahrzeuges sieht vor, dass ein Ladezustand des Energiespeichers an ein mobiles Endgerät eines Nutzers des Fahrzeuges gesendet wird. Erfindungsgemäß wird automatisch überprüft, ob es sich bei dem den Stellplatz befahrenden Fahrzeug um ein Fahrzeug mit zumindest einem zu ladenden elektrischen Energiespeicher handelt, wobei hierzu mittels zumindest einer Sendeeinheit des Fahrzeuges ein Identifikationssignal als Berechtigung zur Belegung des Stellplatzes automatisch an eine entsprechende Instanz übertragen wird.
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Durch die Anwendung des Verfahrens wird eine Nutzung des Stellplatzes, insbesondere eine Nutzung einer Ladestation zum Laden elektrischer Energiespeicher von Fahrzeugen mit zumindest einem elektrischen Energiespeicher, optimiert.
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Liegt keine Berechtigung zur Belegung des Stellplatzes vor, beispielsweise weil das Laden des Energiespeichers beendet ist oder es sich bei dem Fahrzeug nicht um ein Fahrzeug mit zumindest einer elektrischen Antriebseinheit und somit mit einer Traktionsbatterie als elektrischen Energiespeicher handelt, wird vorzugsweise ein Entfernen des Fahrzeuges von dem Stellplatz automatisch veranlasst.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
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1 schematisch ein Fahrzeug mit zumindest einer Traktionsbatterie und ein Abschleppfahrzeug.
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In der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1 dargestellt, welches im hier dargestellten Ausführungsbeispiel als ein Elektrofahrzeug, ein Hybridfahrzeug oder ein mit Brennstoffzellen betriebenes Fahrzeug 1 ausgebildet ist und zumindest eine elektrische Antriebseinheit aufweist.
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Ein solches Fahrzeug 1 umfasst als Traktionsbatterie einen elektrischen Energiespeicher 2, welcher nach einer bestimmten Laufzeit der elektrischen Antriebseinheit entladen ist, so dass es erforderlich ist, den elektrischen Energiespeicher 2 zu laden.
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Dazu weist das Fahrzeug 1 eine mit dem elektrischen Energiespeicher 2 gekoppelte Ladevorrichtung 3 auf, die in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als Induktionseinheit ausgeführt ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Ladevorrichtung 3 auch ein Ladekabel mit einem Ladestecker oder einer Ladebuchse umfassen, wobei der Ladestecker mit einer Ladebuchse bzw. die Ladebuchse mit einem Ladestecker einer Ladestation 5 im öffentlichen Raum oder in einer privaten Garage koppelbar ist.
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Insbesondere eine Induktionsschleife 4 als eine im öffentlichen Raum angeordnete, mit der Ladevorrichtung 3 des Fahrzeuges 1 koppelbare Ladestation 5 ist in einen Stellplatz für das Fahrzeug 1 integriert, welcher in anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsbeispielen fälschlicherweise als Parkplatz auch für Fahrzeuge 1, die keine Elektrofahrzeuge, Hybridfahrzeuge oder mit Brennstoffzellen betriebene Fahrzeuge sind, genutzt wird.
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Eine Ladestation 5 mit einem Ladekabel ist im Vergleich zu einer eine Induktionsschleife 4 umfassenden Ladestation 5 besser erkennbar, so dass die Gefahr einer beispielsweise auch nur irrtümlichen Belegung mit Fahrzeugen 1, welche nicht geladen werden sollen, hier besonders hoch ist.
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Ebenso wird ein solcher Stellplatz auch als Parkplatz für ein als Elektrofahrzeug oder als Hybridfahrzeug ausgeführtes Fahrzeug 1 oder ein mit Brennstoffzellen betriebenes Fahrzeug 1 genutzt, wenn der elektrische Energiespeicher 2 bereits vollständig aufgeladen ist. Der Stellplatz wird also durch Fahrzeuge 1, welche den Stellplatz nicht zum Laden nutzen, blockiert, so dass die Ladestation 5 anderen Fahrzeugen 1 zum Laden ihres elektrischen Energiespeichers 2 nicht zur Verfügung steht.
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Um ein solches Blockieren einer Ladestation 5 zumindest weitestgehend ausschließen zu können, ist vorgesehen, das Fahrzeug 1 von dem Stellplatz zu entfernen, insbesondere abschleppen zu lassen, wenn es widerrechtlich auf dem Stellplatz abgestellt ist.
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Zur Ermittlung, ob es sich um ein Fahrzeug 1 handelt, welches berechtigterweise auf dem Stellplatz abgestellt ist, insbesondere um seinen elektrischen Energiespeicher 2 zu laden, weist das als Elektrofahrzeug, Hybridfahrzeug oder als ein mit Brennstoffzellen betriebenes Fahrzeug 1 eine nicht näher dargestellte Sendeeinheit auf, welche ein Identifikationssignal als Berechtigung zur Belegung des Stellplatzes automatisch an eine entsprechende Instanz, beispielsweise an ein Parkraummanagement, sendet.
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Die Ladestation 5 und/oder die Ladevorrichtung 3 des Fahrzeuges 1 ist mit einer nicht gezeigten Kommunikationseinheit verbunden, mittels welcher ein Ladezustand des elektrischen Energiespeichers 2 an ein mobiles Endgerät 6 eines Nutzers 7, insbesondere an ein Smartphone eines Fahrers des Fahrzeuges 1, gesendet wird. Insbesondere erhält der Nutzer 7 eine Benachrichtigung, wenn der Ladevorgang in einer vorgegebenen Zeitdauer, beispielsweise in 20 Minuten, beendet ist. Beispielsweise ist zum Empfangen einer solchen Benachrichtigung ein entsprechendes Anwendungsprogramm auf dem mobilen Endgerät 6 des Nutzers 7 installiert.
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Der Nutzer 7 des Fahrzeuges 1 empfängt die Benachrichtigung in Bezug auf den Ladezustand des elektrischen Energiespeichers 2 und hat somit im Wesentlichen ausreichend Zeit, sein Fahrzeug 1 rechtzeitig zur Beendigung des Ladens des Energiespeichers 2 abzuholen, den Stellplatz und somit die Ladestation 5 freizugeben. Besonders bevorzugt wird der Nutzer 7 mittels der Benachrichtigung zudem darauf hingewiesen, dass das Fahrzeug 1 nach einer vorgegebenen Zeitdauer nach Beendigung des Ladens kostenpflichtig von dem Stellplatz entfernt wird, da es nach Ablauf dieser vorgegebenen Zeitdauer nicht mehr als berechtigt auf dem Stellplatz abgestellt identifiziert wird.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel beschränkt sich die Berechtigung des Fahrzeuges 1 zur Belegung des Stellplatzes somit im Wesentlichen auf eine Zeitdauer des Ladens des Energiespeichers 2 und beispielswiese der zusätzlichen vorgegebenen Zeitdauer nach Beendigung des Ladens. Danach wird das Fahrzeug 1 als widerrechtlich auf dem Stellplatz abgestellt angesehen und mittels eines Abschleppfahrzeuges 8 von dem Stellplatz entfernt.
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In anderen Ausführungsbeispielen kann sich die Berechtigung zur Nutzung des Stellplatzes auf eine generelle Erlaubnis für als Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug ausgebildete Fahrzeuge 1 oder mit Brennstoffzellen betriebene Fahrzeuge 1 handeln.
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Weist in einem weiteren Ausführungsbeispiel das Fahrzeug 1 auf dem Stellplatz, anders als in 1 dargestellt, keine Sendeeinheit auf, so dass kein Identifikationssignal an die entsprechende Instanz gesendet wird, so wird dieses Fahrzeug 1 als unberechtigt identifiziert und mittels eines Abschleppfahrzeuges 8 von dem Stellplatz entfernt. Derartige Fahrzeuge 1, welche sich nicht als berechtigt identifizieren können, sind beispielsweise Fahrzeuge 1, die kein Elektrofahrzeug, kein Hybridfahrzeug oder kein Fahrzeug 1, welches mit Brennstoffzellen betrieben wird, sind. Derartige Fahrzeuge 1 weisen keine oben beschriebene Sendeeinheit auf, so dass solche Fahrzeuge 1 im abgestellten Zustand auf dem Stellplatz mit Ladestation 5 kein Identifikationssignal aussenden.
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Beispielsweise werden bzw. wird als Instanz zur Überprüfung der Berechtigung eine Polizeidienstelle, ein Ordnungsamt und/oder ein Abschleppdienst kontaktiert. Denkbar ist auch, dass bei einem privaten Betreiber des Stellplatzes mit Ladestation 5 dieser bei fehlender Berechtigung kontaktiert wird.
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Steht ein berechtigtes Fahrzeug 1 auf dem Stellplatz, übermittelt dieses das Identifikationssignal an die Instanz, wobei es als Fahrzeug 1 zumindest eine elektrische Antriebseinheit aufweist, und/oder übermittelt, dass der elektrische Energiespeicher 2 momentan geladen wird und das Laden nach Ablauf einer jeweiligen bestimmten Zeitdauer beendet ist.
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In Abhängigkeit von der entsprechenden Berechtigung kann die Instanz beispielsweise automatisch entscheiden, ob das Fahrzeug 1 von dem Stellplatz entfernt werden darf, kann oder muss. Dadurch ist es beispielsweise möglich, das Fahrzeug 1, insbesondere nach Beendigung des Ladens des elektrischen Energiespeichers 2, von dem Stellplatz zu entfernen und auf einem anderen Stellplatz, insbesondere ohne Ladestation 5, abzustellen.
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Fehlt die Berechtigung zum Abstellen des Fahrzeuges 1 auf dem Stellplatz mit der Ladestation 5, weil es sich beispielsweise nicht um ein Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug oder um ein mit Brennstoffzellen betriebenes Fahrzeug 1 handelt, oder ist eine vorgegebene Zeitdauer nach Beendigung des Ladens des elektrischen Energiespeichers 2 des Fahrzeuges 1 abgelaufen, wird zweckmäßigerweise ein Signal an ein Transportunternehmen, insbesondere an einen Abschleppdienst, gesendet. Beispielsweise enthält das Signal folgenden Hinweis: ”Achtung, nicht berechtigtes Fahrzeug steht auf Aufladungsfläche”. Das Transportunternehmen, insbesondere der Abschleppdienst, fährt nach Empfangen des Signals zu dem Stellplatz mit Ladestation 5 und entfernt das unberechtigte Fahrzeug 1 von diesem Stellplatz.
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D. h. handelt es sich in einem hier nicht dargestellten Beispiel bei dem Fahrzeug 1 nicht um ein Fahrzeug 1 mit zumindest einer elektrischen Antriebseinheit oder um ein Fahrzeug 1, dessen elektrischer Energiespeicher 2 nicht geladen wurde, wird es, wie oben bereits beschrieben, als die Ladestation 5 nicht nutzendes und daher widerrechtlich abgestelltes Fahrzeug 1 angesehen und von einem Abschleppfahrzeug 8 eines Abschleppdienstes von dem Stellplatz mit der Ladestation 5 entfernt und beispielsweise auf einen anderen Stellplatz verbracht.
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Dadurch, dass anhand des Identifikationssignals ermittelt werden kann, ob das Fahrzeug 1 über eine Berechtigung zum Abstellen auf dem Stellplatz mit Ladestation 5 verfügt, und dann, wenn es, insbesondere aus den oben genannten Gründen, über keine solche Berechtigung verfügt, von dem Stellplatz entfernt wird, kann eine Verfügbarkeit von Stellplätzen mit Ladestation 5 erhöht werden. Dadurch wiederum kann erreicht werden, dass mehrere Nutzer 7 auf ein Fahrzeug 1 mit zumindest einer elektrischen Antriebseinheit zurückgreifen, da Ladestationen 5 nicht von Fahrzeugen 1 ohne Berechtigung zugestellt werden.
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Insbesondere werden aufgrund des Entfernens unberechtigt abgestellter Fahrzeuge 1, d. h. insbesondere von Fahrzeugen 1, die die Ladestation 5 nicht oder nicht mehr in Anspruch nehmen, von solchen Stellplätzen mit Ladestation 5, insbesondere in Ballungsgebieten, diese Stellplätze nicht ”wild” zugeparkt. Mittels des Verfahrens wird es des Weiteren beispielsweise ermöglicht, an bestimmten Ladestationen 5 bestimmte Fahrzeuge 1, zum Beispiel Fahrzeuge 1 einer vorgegebenen Herstellermarke, zu bevorzugen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011007697 A1 [0002]
- US 2012/0173074 A1 [0003]