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Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zum Befestigen von Lasten auf Fahrzeugen,
umfassend
- - eine Lastschiene und
- - einen auf der Lastschiene angeordneten und auf der Lastschiene entlang einer Erstreckungsrichtung der Lastschiene verfahrbaren Lastschlitten,
wobei der Lastschlitten wenigstens eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen eines Sicherungselements aufweist,
und wobei der Lastschlitten an unterschiedlichen Verfahrpositionen an der Lastschiene arretierbar ist.
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Befestigungssysteme werden in vielen Fahrzeugen benötigt, um Lasten im Fahrzeug zu sichern, insbesondere gegen Umfallen und Verrutschen. Einfache Befestigungssysteme basieren auf im Fahrzeug fest installierten Befestigungseinrichtungen wie Ösen, in oder an denen Sicherungselemente wie Seile oder Gurte verzurrt werden können. Mit den Sicherungselementen werden die Lasten beispielsweise umspannt und dadurch im Fahrzeug fixiert.
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Für eine größere Flexibilität ist es auch bekannt, Befestigungseinrichtungen auf Lastschlitten anzuordnen. Im Fahrzeug sind Lastschienen installiert, auf denen die Lastschlitten verfahren und an verschiedenen Stellen arretiert werden können. Die Verfahrposition des Lastschlittens auf der Lastschiene kann an die zu befestigende (zu sichernde) Last angepasst werden.
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Bei dem aus der
DE 60 2004 004 731 T2 bekannten Befestigungssystem ist eine im Querschnitt im Wesentlichen C-förmige Schiene vorgesehen, auf der eine Verbinderbaugruppe verfahrbar ist. Die Verbinderbaugruppe umfasst einen Halter, der einenends die Schiene mit einem Querstück untergreift und anderenends mit einem Gewinde ausgestattet ist, das in einen Drehgriff eingeschraubt ist. Ein Schaft des Halters durchragt den Schlitz der Schiene und einen Druckausüber der Verbinderbaugruppe. Durch Drehen des Griffs kann das Querstück auf den Griff zu bewegt werden, wodurch die Schiene zur Arretierung der Verbinderbaugruppe zwischen dem Querstück und dem Druckausüber verspannt wird. Die Verbinderbaugruppe weist eine Öse und zwei in Längsrichtung ausgreifende Verzurrhaken auf, wobei die Öse oberhalb des Drehgriffs angeordnet ist.
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Um bei diesem Befestigungssystem die Verbinderbaugruppe zu arretieren, muss ein unter der Öse liegender Griff gedreht werden, was manuelle vergleichsweise schwierig ist. Die Klemmkraft hängt zudem von der Kraft des Benutzers ab, so dass bei schwächeren Benutzern wie Senioren das Befestigungssystem sich leicht lösen kann. Zudem kann das Querstück beim Verfahren der Verbinderbaugruppe leicht blockieren, etwa durch ein Verkanten in der Schiene, oder auch bei einer Verschmutzung der Schiene.
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Befestigungssysteme sind zudem bekannt geworden aus
WO 2017/034532 A1 ,
WO 01/96144 A1 ,
US 9,914,386 B2 ,
US 2015/0071727 A1 ,
US 7,578,645 B2 ,
US 6,256,844 B1 ,
DE 20 2018 106 361 U1 ,
US 2019/0031078 A1 ,
DE 10 2017 117 758 A1 oder
DE 10 2008 021 806 B4 .
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Befestigungssystem bereit zu stellen, dass einfacher zu bedienen und zuverlässiger einzusetzen ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Befestigungssystem der eingangs genannten Art, dass dadurch gekennzeichnet ist,
dass der Lastschlitten die Lastschiene von außen umgreift,
dass außen an der Lastschiene eine Vielzahl von Rastrücksprüngen ausgebildet ist, wobei die Rastrücksprünge entlang der Erstreckungsrichtung der Lastschiene aufeinander folgen,
und dass der Lastschlitten eine drehbar gelagerte Nocke aufweist, die mit einem Betätigungselement starr verbunden ist und die mit dem Betätigungselement zwischen einer verriegelten Position und einer entriegelten Position verdreht werden kann,
wobei in der verriegelten Position die Nocke in einen der Rastrücksprünge eingreifen und dadurch die Verfahrposition des Lastschlittens arretieren kann, und in der entriegelten Position die Nocke bezüglich der Rastrücksprünge außer Eingriff ist und dadurch der Lastschlitten auf der Lastschiene verfahren werden kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Arretiermechanik kann der Lastschlitten auf der Lastschiene auf einfache und zuverlässige, und insbesondere auch robuste Weise verklemmt werden.
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Gemäß der Erfindung umgreift der Lastschlitten die Schiene von außen. Mit diesem Umgriff kann Kraft über eine vergleichsweise große Fläche und über einen vergleichsweise großen Raumwinkelbereich in die Lastschiene eingeleitet werden, verglichen mit einem verklemmten Querstück oder Nutenstück, dass durch einen Schlitz hindurch eine C-förmige Lastschiene des Standes der Technik untergreift. Insbesondere kann auch Kraft unmittelbar in Außenseiten der Lastschiene eingeleitet werden. Dadurch, dass die Lastschiene von außen umgriffen wird, braucht diese nicht mit einem offenen Innenraum ausgebildet werden, der leicht verschmutzen kann (und dadurch einen Lastschlitten blockieren könnte) und schwer zu reinigen ist. Schmutz, der sich beim erfindungsgemäßen Befestigungssystem auf der Lastschiene absetzt, kann mit dem Lastschlitten einfach weggeschoben bzw. ausgefördert werden und beispielsweise zu Boden fallen. Entsprechend besteht kaum eine Gefahr, dass der Lastschlitten auf der Lastschiene beim erfindungsgemäßen Befestigungssystem blockiert oder verkantet.
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Die Arretiermechanik des erfindungsgemäßen Befestigungssystems beruht auf einer Nocke, die in außen an der Lastschiene ausgebildete Rastrücksprünge eingreifen kann. Die Rastrücksprünge sind, da außen gelegen, leicht zu fertigen, etwa durch Fräsen, und sind ggf. auch einfach zu reinigen. Die Nocke kann je nach Drehstellung das Verfahren des Lastschlittens auf der Lastschiene bei in einen Rastrücksprung eingreifender Nocke durch Formschluss blockieren, oder bei nicht eingreifender Nocke freigeben. Für die Arretierung ist nur die Drehstellung der Nocke bzw. die Position des Betätigungselements relevant, nicht aber die Kraft des Benutzers (solange er nur die Drehstellung des Betätigungselements korrekt einstellen kann, was grundsätzlich leicht möglich ist).
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Die Lastschiene und der Lastschlitten können durch die Erfindung so eingerichtet werden, dass die Nocke bzw. das Betätigungselement nur dann in die verriegelte Position gebracht werden können, wenn sich auch ein entsprechender Rastrücksprung am Ort der Nocke befindet, und damit ausreichend Platz für die Nocke in der zugehörigen Drehstellung ist. Befindet sich der Lastschlitten nicht am Ort einer Nocke, so blockiert die (an diesem Ort keinen Rücksprung aufweisende) Lastschiene das Verdrehen der Nocke in die verriegelte Position, und das Betätigungselement kann nicht von der entriegelten Position in die verriegelte Position gebracht werden. Dadurch ist sichergestellt, dass wenn das Betätigungselement in der verriegelten Position ist, der Lastschlitten auch stets arretiert ist. Die Position des Betätigungselements (die der Drehposition der mit dem Betätigungselement starr verbundenen Nocke entspricht) ist für den Benutzer in der Regel leicht ersichtlich, etwa einfach über die Stellung eines beispielsweise als Hebel ausgebildeten Betätigungselements. Falls gewünscht, kann zusätzlich eine optische Visualisierung der Position des Betätigungselements vorgenommen werden, etwa durch in den unterschiedlichen Positionen jeweils verdeckte bzw. freiliegende Hinweisflächen unterschiedlicher Farbe, beispielsweise mit einer in verriegelter Position sichtbaren grünen Fläche, und in nicht verriegelter Position sichtbaren roten Fläche.
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Da die Nocke auf außen an der Lastschiene ausgebildete Rastrücksprünge zugreift, kann die Betätigungsmechanik der Nocke, insbesondere das Betätigungselement, am Lastschlitten leicht zugänglich und einfach zu bedienen eingerichtet werden. In der Regel ist problemlos eine einhändige Bedienung des Betätigungselements möglich, und meist kann der Lastschlitten insgesamt einhändig gehandhabt werden, einschließlich einem Verfahren an der Lastschiene.
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Bevorzugt sind die Rastrücksprünge als (zylindrisch) runde Vertiefungen ausgebildet, wodurch eine gewisse Selbstzentrierung des Lastschlittens auf den Rastrücksprung beim Verriegeln eintritt. Die Nocke greift typischerweise mit einem runden Außenabschnitt in die Vertiefungen ein.
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Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Befestigungssystems
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystem ist vorgesehen, dass die Lastschiene umfasst:
- - einen Fußbereich, an dem eine Anlagefläche zur Anlage der Lastschiene an das Fahrzeug ausgebildet ist,
- - und einen Kopfbereich, der an zwei gegenüberliegenden Seiten mit Kragenstücken gegenüber dem Fußbereich seitlich übersteht,
und dass der Lastschlitten den Kopfbereich umgreift und dabei die Kragenstücke des Kopfbereichs mit Klemmstücken des Lastschlittens hintergreift. Dieser Aufbau ist besonders robust und einfach zu installieren. Der Lastschlitten wird unverlierbar gehalten, und kann Kräfte aus einem besonders großen Raumwinkelbereich problemlos aufnehmen. Die Lastschiene kann beispielsweise auf einer Seitenwand oder einem Boden in einem Laderaum aufgesetzt und befestigt werden, etwa mit Schrauben. Die Lastschiene kann im Querschnitt insbesondere pilzförmig ausgebildet sein, wobei der Kopfbereich nach vorne hin (von der Anlagefläche weg) und bevorzugt auch zu den Seiten hin abgerundet ausgebildet ist; letzteres vermeidet auf einfache Weise Beschädigungen am Ladegut.
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Bevorzugt ist eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei der die Rastrücksprünge an einem der Kragenstücke ausgebildet sind, insbesondere wobei die Rastrücksprünge außenseitlich an diesem Kragenstück ausgebildet sind. Dies ist einfach zu fertigen. Zudem kann dadurch erreicht werden, dass die Arretiermechanik im Wesentlichen seitlich der Lastschiene angeordnet werden kann (und insbesondere nicht vor/über der Lastschiene angeordnet zu werden braucht), wodurch der Laderaum besonders effizient genutzt werden kann.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Betätigungselement mit einer Schraube am Lastschlitten befestigt, die von einer der Anlagefläche zugewandten Seite des Lastschlittens in den Lastschlitten eingeschraubt ist. Dadurch ist die Schraube bei montiertem Befestigungssystem in der Regel einem Ladeboden oder eine Laderaumwand zugewandt und daher für einen unbefugten Zugriff (etwa eines Diebes) nur schwer oder gar nicht zugänglich.
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Ebenfalls vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei der in einem Querschnitt senkrecht zur Erstreckungsrichtung der Lastschiene eine jeweilige Kontaktfläche zwischen den Klemmstücken und den Kragenstücken zumindest in einem hintergreifenden Abschnitt unter einem Winkel α zur Flächennormalen der Anlagefläche, mit α>90°, verläuft. Der Hintergriff der Kragenstücke mit den Klemmstücken erfolgt sozusagen mit einem „überspitzen“ Winkel. Dadurch ist ein Abrutschen des Lastschlittens von der Lastschiene auch bei großen, wirkenden Kräften (etwa der Last/dem Ladegut), praktisch ausgeschlossen. Eine elastische Verformung infolge Krafteinwirkung kann den Hintergriff von Lastschlitten und Lastschiene bei dieser Geometrie nicht verkleinern.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Lastschlitten eine Hilfsrasteinrichtung mit einem federnden Element aufweist,
dass die Lastschiene eine Vielzahl von Hilfsrastrücksprüngen aufweist,
dass beim Verfahren des Lastschlittens auf der Lastschiene das federnde Element selbsttätig an einer Vielzahl von Verfahrpositionen in einen der Hilfsrastrücksprünge einschnappen kann,
und dass an diesen eingeschnappten Verfahrpositionen des Lastschlittens die Nocke jeweils an einem der Rastrücksprünge angeordnet ist, so dass bei Einstellung der verriegelten Position mit dem Betätigungselement die Nocke in den Rastrücksprung eingreifen kann. Mit dem federnden Element kann der Lastschlitten auf einfache Weise an Verfahrpositionen, die aufgrund der Verteilung der Rastrücksprünge für eine Verriegelung mit der Nocke geeignet sind, auf der Lastschiene vorpositioniert werden. Dadurch wird die Verriegelung des Befestigungssystems erleichtert, insbesondere wenn aufgrund einer merklichen Beabstandung der Rastrücksprünge eine Verriegelung nur an bestimmten Stellen oder in bestimmten Bereichen der Lastschiene möglich ist. Bevorzugt schnappt das federnde Element bei Erreichen einer geeigneten Verfahrposition des Lastschlittens spürbar und/oder hörbar ein. Man beachte, dass eine grobe Vorpositionierung ausreicht, wenn aufgrund der Form der Rastrücksprünge und/oder der Nocke beim Verriegeln eine gewisse Selbstzentrierung des Lastschlittens an einem Rastrücksprung erfolgt. Die Einschnappung des federnden Elements kann durch manuellen Krafteinsatz leicht überwunden werden, typischerweise mit einer Hand, und reicht für sich genommen für eine Fixierung des Lastschlittens unter Last grundsätzlich nicht aus.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform sind die Rastrücksprünge für die Nocke gleichzeitig die Hilfsrastrücksprünge für das federnde Element. Wenn die Rastrücksprünge für die Nocke gleichzeitig als die Hilfsrastrücksprünge für das federnde Element genutzt werden, ist dies besonders einfach herzustellen und damit kostengünstig. Man beachte, dass die Nocke und das federnde Element dabei zur selben Zeit verschiedene (beispielsweise benachbarte) Rastrücksprünge nutzen. Alternativ können auch an der Lastschiene separate Sätze von Rastrücksprüngen und Hilfsrastrücksprüngen vorgesehen sein.
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Bevorzugt ist auch eine Weiterbildung, bei der das federnde Element als federndes Druckstück ausgebildet ist. Durch ein federndes Druckstück kann auf einfache und robuste Weise die Vorpositionierung des Lastschlittens erfolgen. Das federnde Druckstück greift mit einer Kugel in die Hilfsrastrücksprünge ein, und kann gegen die Kraft einer Feder in eine Druckstückhülse, in der die Feder und an der die Kugel gelagert sind, eingedrückt werden, um den Lastschlitten zu verfahren. Wenn die Rastrücksprünge auch als Hilfsrastrücksprünge genutzt werden, hat die Kugel meist ein gewisses Spiel in einem Rastrücksprung.
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Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform, bei der die Rastrücksprünge in Erstreckungsrichtung der Lastschiene unmittelbar aufeinanderfolgend angeordnet sind. Dadurch kann zum einen der Lastschlitten sehr genau auf der Lastschiene positioniert werden. Zum anderen kann oft auf eine Hilfsrasteinrichtung verzichtet werden, da die Nocke praktisch immer in einen Rastrücksprung eingleiten und der Lastschlitten sich bezüglich dieses Rastrücksprungs dabei selbsttätig zentrieren kann. Hierfür weisen typischerweise die Rastrücksprünge und/oder die Nocke eine (zumindest abschnittsweise) runde oder zusammenlaufende Form auf.
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Bei einer alternativen, bevorzugten Ausführungsform sind die Rastrücksprünge in Erstreckungsrichtung der Lastschiene voneinander beabstandet angeordnet, insbesondere periodisch voneinander beabstandet angeordnet. In diesem Fall brauchen weniger Rastrücksprünge gefertigt werden, was die Herstellungskosten des Befestigungssystems senkt. Zudem behält die Lastschiene einen robusteren Gesamtaufbau. Bei dieser Bauform wird meist eine Hilfsrasteinrichtung eingesetzt, um den Lastschlitten für eine Verriegelung geeignet zu vorpositionieren. Typischerweise weisen die Rastrücksprünge einen Mittenabstand auf, der wenigstens doppelt so groß ist, bevorzugt wenigstens dreimal so groß ist, wie die Breite der Rastrücksprünge in Erstreckungsrichtung.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das Betätigungselement als ein Hebel ausgebildet ist,
insbesondere wobei in der verriegelten Position der Hebel parallel zur Erstreckungsrichtung der Lastschiene ausgerichtet und/oder an den Lastschlitten angelegt ist, und in der entriegelten Position der Hebel quer zur Lastschiene ausgerichtet ist und/oder vom Lastschlitten absteht. Der Hebel ist besonders einfach zu bedienen, und gestattet auch durch seine Stellung eine einfache und intuitive visuelle Erfassung der Verriegelungsposition. Alternativ kann das Betätigungselement auch beispielsweise als Drehknopf ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der ein Anschlag für das Betätigungselement in der verriegelten Position vorhanden ist, insbesondere wobei weiterhin ein weiterer Anschlag für das Betätigungselement in der entriegelten Position vorhanden ist. Durch Anschläge werden Fehlbedienungen des Betätigungselements, insbesondere resultierend in einer nicht ausreichenden Klemmkraft aufgrund zu kleiner Auslenkung des Betätigungselements, vermieden. Der Bediener kann das Betätigungselement einfach (jeweils) bis zum Anschlag drehen.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist eine Fixiereinrichtung vorhanden, mit der das Betätigungselement in der verriegelten Position fixierbar ist, bevorzugt wobei mit der Fixiereinrichtung das Betätigungselement auch in der entriegelten Position fixierbar ist. Durch die Fixiereinrichtung wird vermieden, dass das Betätigungselement sich unbeabsichtigt aus der verriegelten Position löst und damit der Lastschlitten unbeabsichtigt verfahren kann. Bevorzugt wird durch die Fixiereinrichtung weiterhin vermieden, dass das Betätigungselement sich unbeabsichtigt aus der entriegelten Position löst, insbesondere sich das Betätigungselement (z.B. aufgrund der Schwerkraft) ein wenig in Richtung „verriegelt“ bewegt; dies verhindert eine Fehlstellung der Nocke bzw. ein Verkanten des Lastschlittens auf der Lastschiene beim Verschieben. Die Fixiereinrichtung kann bevorzugt durch manuellen Krafteinsatz überwunden werden, nicht aber durch übliche, mit dem Fahren des Fahrzeugs verbundene Einwirkungen (etwa Erschütterungen beim Durchfahren von Schlaglöchern oder Vibrationen durch den laufenden Antrieb des Fahrzeugs). Bevorzugt schnappt die Fixiereinrichtung bei Erreichen der verriegelten Position und ggf. auch der entriegelten Position spürbar und/oder hörbar ein. Eine Fixiereinrichtung, die sowohl in der verriegelten Position als auch in der entriegelten Position fixierbar ist, kann beispielsweise dadurch eingerichtet werden, dass ein erster Antagonist der Fixiereinrichtung (etwa ein federndes Druckstück) an einem Teil des Betätigungselements (etwa einer Nase) eingerichtet ist, der sowohl in der entriegelten Position als auch in der verriegelten Position vor dem Lastschlitten angeordnet ist, und dass gegenüberliegend zu diesem Teil (etwa der Nase) für jede der beiden Positionen am Lastschlitten ein eigener zweiter Antagonist (etwa eine Vertiefung oder Ausnehmung, in die das federnde Druckstück eingreift) der Fixiereinrichtung ausgebildet ist, insgesamt also zwei zweite Antagonisten am Lastschlitten ausgebildet sind.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform ist die Fixiereinrichtung als federnde Fixiereinrichtung ausgebildet ist, insbesondere mit einem federnden Druckstück. Die Ausbildung mit einer federnden Fixiereinrichtung ist besonders einfach. Ein federndes Druckstück am Betätigungselement kann insbesondere mit seiner Kugel in eine (in der verriegelten und ggf. auch in entriegelten Stellung) gegenüberliegende Ausnehmung an einem Grundkörper des Lastschlittens eingreifen oder umgekehrt. Alternativ kann die Fixiereinrichtung beispielsweise auch magnetisch ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der die Nocke einen runden Außenabschnitt mit veränderlichem Radius aufweist, so dass bei Verschwenkung des Betätigungselements von der entriegelten Position in die verriegelte Position der Eingriff der Nocke in den Rastrücksprung tiefer wird,
insbesondere wobei der runde Außenabschnitt als Exzenter ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform kann eine Klemmkraft zwischen dem Lastschlitten und der Schiene über die Verdrehung des Betätigungselements allmählich gesteigert werden, was einfach in der Bedienung ist, und auch die Selbstzentrierung erleichtern kann. Typischerweise nimmt der Radius des runden Außenabschnitts über dessen Verlauf streng monoton zu. Der Exzenter kann insbesondere dadurch ausgebildet werden, dass über einen Teil des runden Außenabschnitts ein Krümmungsradiusmittelpunkt gegenüber einem übrigen Teil verschoben ist.
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Bevorzugt ist zudem eine Ausführungsform, bei der die Nocke einen abgeflachten Außenabschnitt aufweist, so dass in der entriegelten Position der abgeflachte Au-ßenabschnitt zumindest im Wesentlichen parallel zur Erstreckungsrichtung der Lastschiene liegt. Dadurch kann auf engem Raum die Nocke für die entriegelte Position aus dem Eingriff mit einem Rastrücksprung gebracht werden.
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Vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der die Nocke mit einem Nockenkern aus Metall und einer Nockenhülse aus Kunststoff, die den Nockenkern umgibt, ausgebildet ist. Durch die Nockenhülse (oder Nockenbuchse) aus Kunststoff ist es möglich, die Reibung zwischen der Nocke und der Lastschiene (die in der Regel aus Metall, etwa Stahl, gefertigt ist) im Eingriff zu reduzieren. Die Betätigung der Arretiermechanik erzeugt typischerweise auch weniger Geräusche. Zudem kann (je nach Materialauswahl) auch die Korrosion an der Nocke und/oder an der Lastschiene reduziert werden. Der Nockenkern aus Metall (etwa aus Stahl) verleiht der Nocke eine gute mechanische Stabilität. Die Nockenhülse umschließt den Nockenkern typischerweise an seinen gesamten Umfang; es ist aber nicht nötig, die Stirnseiten des Nockenkerns zu umschließen (jedoch kann zur Befestigung der Nockenhülse an kragenartiger Umgriff vorgesehen sein). Die Nockenhülse weist typischerweise eine einheitliche Dicke über ihren Umfang auf, und zeichnet dadurch die Form des Nockenkerns nach. Um ein Verrutschen der Nockenhülse auf dem Nockenkern zu vermeiden, ist es bevorzugt, wenn der Nockenkern nicht-rotationssymmetrisch ausgebildet ist, sondern beispielsweise einen abgeflachten (Außen-)Abschnitt aufweist. Ein bevorzugtes Material für die Nockenhülse ist Polytetrafluorethylen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die wenigstens eine Befestigungseinrichtung eine Lastöse und/oder zwei einander gegenüberliegende Verzurrungshaken. Mit der Lastöse oder auch den Verzurrungshaken kann auf einfache Weise ein Sicherungselement (etwa ein Seil oder Gurt) fixiert bzw. verspannt werden. Ein Seil oder Gurt kann durch die Öse geführt oder an der Öse eingehakt werden. Ein Seil kann insbesondere mit einem Doppelacht-Schlag um die Verzurrungshaken geschlungen werden.
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In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Fahrzeug, insbesondere Pick-Up-Truck, mit einem erfindungsgemäßen, oben beschriebenen Befestigungssystem, wobei die Lastschiene mit darauf angeordnetem Lastschlitten im Bereich eines Laderaums oder einer Ladefläche am Fahrzeug befestigt ist. Mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem ist eine einfache und zuverlässige Befestigung von Lasten (etwa Gepäck in einem PKW, oder Behälter/Kisten/Paletten in einem Lastwagen) im Fahrzeug möglich. Die Befestigung der Lastschiene kann insbesondere auf einfache Weise mit Schrauben erfolgen, die beispielsweise durch eine Anlagefläche eines Fußbereichs der Lastschiene hindurchgeführt werden können. Das Fahrzeug kann mehrere erfindungsgemäße Befestigungssysteme umfassen, und die Befestigungssysteme können auch mehrere Lastschlitten für je eine Lastschiene umfassen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sieht vor, dass die Lastschiene an ihren beiden Enden jeweils einen Endanschlag für den Lastschlitten aufweist, der entweder am Fahrzeug fest ausgebildet ist oder nur durch Öffnen einer verschließbaren Ladeklappe oder Tür aufgehoben werden kann. Dadurch wird auf einfache, aber effektive Weise ein Diebstahl des Lastschlittens erschwert.
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Ebenfalls in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt die Verwendung eines erfindungsgemäßen, oben beschriebenen Befestigungssystems zum Befestigen einer Last auf einem Fahrzeug,
wobei die Lastschiene mit darauf angeordnetem Lastschlitten im Bereich eines Laderaums oder einer Ladefläche am Fahrzeug befestigt wird,
wobei der Lastschlitten auf der Lastschiene in eine gewünschte Verfahrposition verfahren und in dieser auf der Lastschiene arretiert wird,
und wobei ein Sicherungselement für die Last, insbesondere ein Gurt oder ein Seil, an der wenigstens einen Befestigungseinrichtung des Lastschlittens befestigt wird, insbesondere verspannt wird. Das erfindungsgemäße Befestigungssystem ist einfach im oder am Fahrzeug zu installieren, kann auf einfache Weise auf die zu befestigende Last mit einer geeigneten Verfahrposition auf der Lastschiene eingestellt werden, und ist zudem zuverlässig und robust.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Figurenliste
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- 1 zeigt in einer schematischen Ansicht von schräg vorne eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems;
- 2 zeigt eine schematische Ansicht von schräg hinten des Befestigungssystems von 1;
- 3 zeigt eine schematische Stirnansicht des Befestigungssystems von 1, mit dem Betätigungselement in der verriegelten Position;
- 4 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch das Befestigungssystem von 3 durch die Ebene IV;
- 5 zeigt eine schematische Stirnansicht des Befestigungssystems von 1, mit dem Betätigungselement in der entriegelten Position;
- 6 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch das Befestigungssystem von 5 durch die Ebene VI;
- 7 zeigt einen schematischen Querschnitt durch das Befestigungssystem von 1, bei der Ebene VII, durch ein elastisches Fixierelement zur Fixierung des Betätigungselements in der verriegelten Position;
- 8 zeigt eine schematische Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems, wobei die Fixiereinrichtung sowohl eine verriegelte Position als auch eine entriegelte Position des Betätigungselements fixieren kann;
- 9 zeigt einen schematischen Querschnitt durch das Befestigungssystem von 8, an der mit IX markierten Ebene;
- 10 zeigt eine schematische Ansicht von schräg vorne auf eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems, wobei die Lastschiene in ihrer Erstreckungsrichtung unmittelbar aufeinanderfolgende Rastrücksprünge aufweist;
- 11 zeigt eine schematische Ansicht eines Pick-up-Trucks mit mehreren erfindungsgemäßen Befestigungssystemen, wobei eine Last mittels der Lastschlitten und Seilen auf der Ladefläche verspannt ist.
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Die 1 in einer Ansicht von schräg vorne, die 2 in einer Ansicht von schräg hinten, und die 3 in einer Stirnansicht zeigen ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem 1 in einer ersten Ausführungsform.
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Das Befestigungssystem 1 umfasst eine Lastschiene 2 zur Befestigung in oder an einem Laderaum oder einer Ladefläche eines Fahrzeugs (vgl. hierzu 9) sowie wenigstens einen Lastschlitten 3, der auf der Lastschiene 2 entlang einer Erstreckungsrichtung ER der Lastschiene 2 verfahrbar ist.
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Die Lastschiene 2 weist an einigen Stellen Bohrungen 4a, 4b auf, um diese an einem Ladeboden oder einer Laderaumwand festzuschrauben. An der Vorderseite 5 der Lastschiene 2 ausgebildete Bohrungen 4a sind hierbei größer als an einer Rückseite 6 ausgebildete Bohrungen 4b, so dass Befestigungsschrauben durch die Bohrungen 4a durchgesteckt werden können, und der Hintergriff der Schraubenköpfe der Befestigungsschrauben an den Bohrungen 4b erfolgen kann. Die Lastschiene 2 wird dabei mit einer rückseitigen Anlagefläche 7 auf dem Ladeboden oder an die Laderaumwand angelegt und anliegend fixiert.
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Die Lastschiene 2 weist einen Fußbereich 8 auf, an welchem die Anlagefläche 7 ausgebildet ist, und weist weiterhin einen Kopfbereich 9 auf. Der Kopfbereich 9 übergreift mit Kragenstücken 10a, 10b seitlich (in 3 nach oben und unten) den Fußbereich 8. Die Kragenstücke 10a, 10b sind zur Vorderseite 5 hin abgerundet, so dass sich ein insgesamt pilzförmiger Querschnitt der Lastschiene 2 ergibt.
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Außenseitlich an der Lastschiene 2, hier am oberen Kragenstück 10a, sind Rastrücksprünge 22 vorgesehen, die hier als zylindrisch-runde Vertiefungen ausgebildet sind. Die Rastrücksprünge 22 sind in Erstreckungsrichtung ER deutlich voneinander beabstandet (hier mit einem Mittenabstand, der ca. 3-mal so groß ist wie die Breite eines Rastrücksprungs 22 in Erstreckungsrichtung ER); die Rastrücksprünge 22 sind dabei periodisch an der Lastschiene 2 angeordnet.
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Der Lastschlitten 3 umgreift die Lastschiene 2 am Kopfbereich 9 näherungsweise C-förmig, wobei die Kragenstücke 10a, 10b des Kopfbereichs 9 der Lastschiene 2 von Klemmstücken 11a, 11b des Lastschlittens 3 hintergriffen werden. In einem jeweiligen Abschnitt 12a, 12b einer hintergreifenden Kontaktfläche zwischen den Kragenstücken 10a, 10b und den Klemmstücken 11a, 11b beträgt ein Winkel α, α' zur Flächennormalen 13 der Anlagefläche 7 hier ca. 105°, also mehr als 90°.
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Am Lastschlitten 3 ist eine Arretiermechanik ausgebildet, mit der der Lastschlitten 3 an verschiedenen Verfahrpositionen entlang der Erstreckungsrichtung ER auf der Lastschiene 2 arretiert werden kann. Die Arretiermechanik wird mit einem hier als Hebel 14 ausgebildeten Betätigungselement 15 bedient, wobei der Hebel 14 um eine Drehachse DA verschwenkbar ist (siehe hierzu weiter unten). Der Hebel 14 ist mit einer Schraube 19 (hier einer Bundschraube) am übrigen Lastschlitten 3 befestigt, die von der Rückseite 6 aus, also von der Seite der Anlagefläche 7 aus, in den Lastschlitten 3 eingeschraubt ist.
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Die gezeigte, angeklappte Position des Hebels 14, die einer verriegelten Position entspricht, ist durch einen Anschlag 29 definiert, der hier durch die Oberseite 31a eines Fortsatzes 31 am Lastschlitten 3 ausgebildet ist, an der der Hebel 14 in der verriegelten Position anliegt. Der Hebel 14 erstreckt sich im Wesentlichen parallel zur Erstreckungsrichtung ER der Lastschiene 2.
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Der Lastschlitten 3 verfügt über hier zwei Befestigungseinrichtungen 16, nämlich eine Lastöse 17 und ein Paar von einander gegenüberliegenden Verzurrungshaken 18a, 18b. An der Lastöse 17 kann beispielsweise ein Seil oder ein Gurt eingehakt werden oder durchgeführt werden. Um die Verzurrungshaken 18a, 18b kann ein Seil oder Gurt geschlungen werden, beispielsweise in einem Doppelacht-Schlag (nicht näher dargestellt).
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Die 4 zeigt einen Längsschnitt durch das Befestigungssystem 1, entlang der in 3 mit IV bezeichneten Ebene, insbesondere zur Illustration der Arretiermechanik des Befestigungssystems 1 sowie einer zusätzlich Hilfsarretiereinrichtung 20.
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Mit dem Betätigungselement des Lastschlittens 3 starr verbunden ist eine Nocke 21, die mit dem Betätigungselement zusammen um die Drehachse DA gedreht werden kann. In der in 4 gezeigten verriegelten Position des Betätigungselements (vgl. hierzu auch die vorhergehenden 1 bis 3) greift die Nocke 21 in einen Rastrücksprung 22 der Lastschiene 2 ein. Dadurch ist ein Verfahren des Lastschlittens 3 auf der Lastschiene 2 durch Formschluss blockiert; der Lastschlitten 3 ist in der in 4 gezeigten Verfahrposition auf der Lastschiene 2 arretiert. Die Nocke 21 greift dabei mit einem runden Außenabschnitt 23 in den Rastrücksprung 22 ein, wobei der runde Außenabschnitt 23 einen veränderlichen Radius bezüglich der Drehachse DA aufweist. Die Nocke 21 weist weiterhin einen abgeflachten Außenabschnitt 24 auf (mehr dazu bei 6).
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Die Nocke 21 ist in der gezeigten Ausführungsform mit einem Nockenkern 21a, der aus Metall gefertigt ist, sowie mit einer Nockenhülse 21b, die aus Kunststoff gefertigt ist, ausgebildet. Die Nockenhülse 21b, deren Innenbereich (Innenprofil) im Wesentlichen gegengleich dem Außenbereich (Außenprofil) des Nockenkerns 21a ausgebildet ist, dient als eine Art Buchse, in welche der Nockenkern 21a eingesteckt ist, um eine metallische Reibung zwischen der Lastschiene 2 und der Nocke 21 bzw. dem Nockenkern 21a zu verhindern; die Nockenhülse 21b wird daher auch als Nockenbuchse bezeichnet. Diese Bauweise vermeidet hohen Verschleiß sowie Korrosion und Oxidation. Auch werden unerwünschte Geräusche verhindert. In der gezeigten Bauform zeichnet die Nockenhülse 21b mit ihrem (radialen) Außenprofil das (radiale) Außenprofil des Nockenkerns 21a nach (in 4 verdeckt), und die Nockenhülse 21b umgreift kragenartig die Stirnseiten des Nockenkerns 21a, wobei der größte Teil der Stirnseiten des Nockenkerns 21a unabgedeckt bleibt.
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Damit die in 4 gezeigte Verfahrposition des Lastschlittens 3 auf der Lastschiene 2 vor einem Verriegeln leicht (zumindest näherungsweise) gefunden werden kann, ist die Hilfsrasteinrichtung 20 vorgesehen. Diese bildet am Lastschlitten 3 ein federndes Element 25 aus, hier ein federndes Druckstück 26. In einer Druckstückhülse 26a ist dabei eine Druckkugel 26b gelagert, die von einer Druckfeder 26c nach außen (in 4 nach unten) geschoben wird und hier in einen Hilfsrastrücksprung 27 der Lastschiene 2 einragt; der Hilfsrastrücksprung 27 ist hier einer der Rastrücksprunge 22', der auch von der Nocke 21 genutzt werden könnte. Die Kraft der Druckfeder 26c kann leicht manuell überwunden werden, wenn der Lastschlitten 3 auf der Lastschiene 2 (noch ohne Eingriff der Nocke 21) verschoben wird, und ein Einschnappen der Druckkugel 26b in einen Hilfsrastrücksprung 27 ist leicht zu spüren und zu hören. Wenn der Lastschlitten 3 mit der Hilfsrasteinrichtung 20 eingeschnappt ist, ist gleichzeitig die Nocke 21 ausreichend genau über einem Rastrücksprung 22 platziert, um einen Eingriff vornehmen zu können. Man beachte, dass durch die runde Form der Rastrücksprünge 22 und der Nocke 21 (im Bereich des runden Außenabschnitts 23) beim Verriegeln der Arretiermechanik der Lastschlitten 3 (bzw. die Nocke 21) gegenüber der Lastschiene 2 (bzw. der Rastrücknehmung 22) selbsttätig zentriert wird, also die Nocke 21 mittig in die Rastrücknehmung 22 eingleitet und dabei nötigenfalls den Lastschlitten 3 mitnimmt.
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Wenn das Betätigungselement 15 bzw. der Hebel 14 in die entriegelte Position verschwenkt wurde (hier mit vom übrigen Lastschlitten 3 abstehendem Hebel 14), wie in 5 gezeigt, kann der Lastschlitten 3 auf der Lastschiene 2 verfahren werden. Die entriegelte Endposition des Hebels 14 ist hier durch einen weiteren Anschlag 32 definiert, der durch eine Unterseite 31b des Fortsatzes 31 und eine Nase 32a am Betätigungselement 15 (vgl. 1 hierzu) ausgebildet ist. Die entriegelte Position ist im Längsschnitt der 6, die in der in 5 mit VI markierten Ebene erfolgte, gezeigt (wobei der Hebel 14 zur Vereinfachung nur teilweise dargestellt ist).
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Die Nocke 21 ist nun so um die Drehachse DA verdreht, dass der abgeflachte Außenabschnitt 24 der Lastschiene 2 zugewandt ist und (näherungsweise) parallel zu dieser steht. Die Nocke 21, insbesondere der abgerundete Außenabschnitt 23, befindet sich nun außer Eingriff bezüglich der Rastrücksprünge 22 und behindert daher ein Verfahren des Lastschlittens 3 entlang der Lastschiene 2 in Erstreckungsrichtung ER nicht.
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Zwar greift die Druckkugel 26b der Hilfsrasteinrichtung 20 in der gezeigten Verfahrposition des Lastschlittens 3 noch in den Rastrücksprung 22' ein, jedoch kann die Druckkugel 26b durch manuelle Kraft leicht in die Druckstückhülse 26a zurückgeschoben werden, wenn beim Verfahren des Lastschlittens 3 die Druckkugel 26b über einen Zwischenabschnitt 28 zwischen den Rastrücksprüngen 22, 22' gelangt.
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Man beachte, dass der abgerundete Außenabschnitt 23 einen über seinen Verlauf veränderlichen Radius bezüglich der Drehachse DA aufweist, so dass beim Eindrehen der Nocke 21 in den Rastrücksprung 22 (vgl. Pfeilrichtung 30) der eingreifende Radius allmählich zunimmt (vgl. den Spalt zwischen dem Nockenlager und Nocke 21, der entgegen der Pfeilrichtung 30 allmählich kleiner wird). Dadurch kann eine sich allmählich steigernde Klemmkraft beim Verschwenken des Hebels 14 auf die verriegelte Position erreicht werden.
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Man beachte, dass das Verschwenken des Hebels 14 bzw. des Betätigungselements 15 von der entriegelten Position, wie in 6 dargestellt, in die verriegelte Position, wie in 4 dargestellt, nur möglich ist, wenn die Nocke 21 sich bei (hier über) einem Rastrücksprungs 22 befindet; anderenfalls würde der Hebel 14, bevor die durch den Anschlag 29 (vgl. 1 hierzu) definierte angeklappte Endposition des Hebels 14 erreicht ist, an einem Zwischenabschnitt 28 blockieren.
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Die 7 zeigt in einem Querschnitt (senkrecht zur Erstreckungsrichtung) das Befestigungssystem 1 auf Höhe einer federnden Fixiereinrichtung 33 für den Hebel 14 bzw. das Betätigungselement 15, vgl. dazu auch die markierte Ebene VII in 1.
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In der gezeigten Ausführungsform ist die federnde Fixiereinrichtung 33 mit einem federnden Druckstück 34 ausgebildet, das in den Hebel 14 integriert ist, hier näherungsweise in der Mitte des Hebels 14. Die Druckkugel 34b, die von der Druckfeder 34c aus der Druckstückhülse 34a in 7 nach links herausgedrückt wird, greift in der verriegelten Position des Betätigungselements 15 in eine gegenüberliegende Ausnehmung 35 im Lastschlitten 3 ein. Dadurch ist der Hebel 14 am Anschlag 29, hier aufliegend auf der Oberseite 31a des Fortsatzes 31, eingeschnappt. Wenn der Hebel 14 nach oben (auf die entriegelte Position zu) verschwenkt werden soll, muss die Kraft der Druckfeder 34c überwunden werden, und die Druckkugel 34b etwas in die Druckstückhülse 34a hineingedrückt werden. Dies ist manuell durch einen Bediener einfach möglich, sichert aber den Hebel 14 ausreichend gegen ein unbeabsichtigtes Lösen/Verlassen der verriegelten Position, etwa während der Fahrt eines Fahrzeugs bei fahrtbedingten Erschütterungen.
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Die 8 in einer schematischen Vorderansicht und die 9 in einem schematischen Querschnitt senkrecht zur Erstreckungsrichtung ER an der in 8 mit IX markierten Ebene zeigen eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1. Dieses Befestigungssystem 1 entspricht weitgehend der Ausführungsform von 1-7, so dass hier nur die wesentlichen Unterschiede erläutert werden.
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Bei der gezeigten Ausführungsform ist die federnde Fixiereinrichtung 33 mit einem federnden Druckstück 34 ausgebildet, das in der Nase 32a des Betätigungselements 15 angeordnet ist. Die Nase 32a ist so ausgebildet, dass die Nase 32a bei Verschwenken des Hebels 14 vor der Vorderseite des Lastschlittens 3 im Bereich einer Führungsbahn 37 am Lastschlitten 3 verschwenkt. An den beiden Enden der Führungsbahn 37 sind zwei Ausnehmungen (Vertiefungen) 35, 38 ausgebildet.
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In der verriegelten Position des Betätigungselements 15, die in 8 und 9 dargestellt ist, liegt der Hebel 14 an der Oberseite 31a des Fortsatzes 31 als Anschlag 29 an, und die Nase 32a ist vom Fortsatz 31 weg geschwenkt. Die Druckkugel 34b des federnden Druckstücks 34 greift in die unter der Nase 32a liegende Ausnehmung 35 ein (in 8 verdeckt, vgl. aber hierzu 9) und verrastet (fixiert) dadurch die verriegelte Position des Betätigungselements 15. Der Lastschlitten 3 ist durch den Eingriff der Nocke in eine Rastausnehmung (in 8-9 verdeckt) auf der Lastschiene 2 gesichert.
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Wird das Betätigungselement 15 in Pfeilrichtung 39 um die Drehachse DA in die entriegelte Position verschwenkt, so muss die Druckkugel 34b gegen die Kraft der Druckfeder 34c etwas in die Druckstückhülse 34a eingedrückt werden, was mit manuellem Kraftaufwand leicht möglich ist, und kann dann auf der Führungsbahn 37 verfahren. Sobald die Nase 32a über der weiteren Ausnehmung 38 angekommen ist (und die Nase 32a an der Unterseite 31b des Fortsatzes 31 als weiterem Anschlag 32 anliegt), kann die Druckkugel 34b in diese weitere Ausnehmung 38 einschnappen und dadurch auch die entriegelte Position des Betätigungselements 15 verrasten (fixieren) (nicht näher dargestellt). In der entriegelten Position kann der Lastschlitten 3 auf der Lastschiene 2 entlang der Erstreckungsrichtung ER verfahren werden.
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In analoger Weise kann der Hebel 14 auch wieder mit geringem manuellem Kraftaufwand zurück in die verriegelte Position geschwenkt werden.
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Die 10 zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1, das weitgehend der Ausführungsform von 1-7 und insbesondere wie in 1 dargestellt entspricht. Es werden daher nur die wesentlichen Unterschiede erläutert.
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Bei diesem Befestigungssystem 1 weist die Lastschiene 2 in Erstreckungsrichtung ER der Lastschiene 2 unmittelbar aufeinanderfolgende Rastrücksprünge 22 auf, wobei zwischen benachbarten runden Rastrücksprüngen 22 nur ein minimaler Steg 36 verbleibt; der Steg 36 ist bevorzugt schmaler als 1/20 der Breite eines Rastrücksprungs 22 in Erstreckungsrichtung, und besonders bevorzugt spitz zulaufend ausgebildet. Der Steg 36 ist so schmal, dass die Nocke (in 8 verdeckt, vgl. aber 4 oben) des Lastschlittens 3 in der Regel problemlos (und unabhängig von der zunächst erreichten Verfahrposition des Lastschlittens 2) in einen der Rastrücksprünge 22 eingleitet (und dabei den Lastschlitten 2 nötigenfalls etwas mitnimmt), wenn das Betätigungselement 15 in die verriegelte Position verschwenkt wird. In diesem Fall ist eine Hilfsrasteinrichtung entbehrlich und wird typischerweise im Rahmen der Erfindung auch nicht verwendet.
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Die 11 illustriert beispielhaft die Verwendung von erfindungsgemäßen Befestigungssystemen 1 (wie etwa in 1-10 dargestellt) auf einem Fahrzeug 40. Das Fahrzeug 40 ist hier als ein Pick-Up-Truck 41 ausgebildet und verfügt über eine Ladefläche 42, die von zwei Seitenwänden (Laderaumwänden) 43, 44, einer heckseitigen Ladeklappe 45 und frontseitig durch eine Passagierkabine 46 begrenzt wird.
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An den Innenseiten der Seitenwände 43, 44 ist jeweils ein erfindungsgemäßen Befestigungssystem 1 installiert (das Befestigungssystem 1 an der Innenseite der Seitenwand 44 ist verdeckt, und deshalb gepunktet dargestellt). Jedes Befestigungssystem 1 verfügt hier über eine Lastschiene 2, die an der jeweiligen Seitenwand festgeschraubt ist, und hier zwei Lastschlitten 3, die auf der jeweiligen Lastschiene 2 verfahrbar und arretierbar sind.
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Zur Befestigung einer Last 47 auf der Ladefläche 42 wurden hier Sicherungselemente 48, nämlich Seile, durch Lastösen der Lastschlitten 3 geführt und über der Last 47 verspannt. Dafür wurde zunächst eine geeignete Verfahrposition der Lastschlitten 3 auf den Lastschienen 2 aufgesucht und arretiert.
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In der gezeigten Bauform sind die Lastschienen 2 an ihren beiden Enden mit Endanschlägen 49, 50 versehen. Die in 9 rechtsseitigen Endanschläge 49 sind hier durch an den Seitenwänden 43, 44 fest installierte Anschlagstücke eingerichtet, und die linksseitigen Endanschläge 50 sind durch die Ladeklappe 45 eingerichtet, vor der die Lastschienen 2 in geringem Abstand enden. Solange die Ladeklappe 45 geschlossen ist, sind die Lastschlitten 3 unverlierbar an den Lastschienen 2 gehalten. Entsprechend können durch Verschließen der Ladeklappe 45 die Lastschlitten 3 gegen Diebstahl auf einfache Weise gesichert werden. Andererseits kann der Fahrzeugbesitzer problemlos Lastschlitten 3 ergänzen oder entfernen, wenn er die Ladeklappe 45 öffnet (vgl. Öffnungsbewegung 51), typischerweise nach einem Aufschließen mit einem mechanischen Schlüssel oder einer Fernbedienung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungssystem
- 2
- Lastschiene
- 3
- Lastschlitten
- 4a
- (vorderes) Bohrloch
- 4b
- (hinteres) Bohrloch
- 5
- Vorderseite
- 6
- Rückseite/der Anlagefläche zugewandte Seite
- 7
- Anlagefläche
- 8
- Fußbereich
- 9
- Kopfbereich
- 10a-b
- Kragenstück
- 11a-b
- Klemmstück
- 12a-b
- Abschnitt der Kontaktfläche
- 13
- Flächennormale der Anlagefläche
- 14
- Hebel
- 15
- Betätigungselement
- 16
- Befestigungseinrichtung
- 17
- Lastöse
- 18a-b
- Verzurrungshaken
- 19
- Schraube
- 20
- Hilfsrasteinrichtung
- 21
- Nocke
- 21a
- Nockenkern
- 21b
- Nockenhülse (Nockenbuchse)
- 22
- Rastrücknehmung
- 22'
- Rastrücknehmung (als Hilfsrastrücknehmung dienend)
- 23
- runder Außenabschnitt
- 24
- abgeflachter Außenabschnitt
- 25
- federndes Element
- 26
- federndes Druckstück
- 26a
- Druckstückhülse
- 26b
- Druckkugel
- 26c
- Druckfeder
- 27
- Hilfsrastrücksprung
- 28
- Zwischenabschnitt
- 29
- Anschlag
- 30
- Pfeilrichtung (Eindrehen der Nocke)
- 31
- Fortsatz
- 31a
- Oberseite (Fortsatz)
- 31b
- Unterseite (Fortsatz)
- 32
- weiterer Anschlag
- 32a
- Nase (Betätigungselement)
- 33
- federnde Fixiereinrichtung
- 34
- federndes Druckstück
- 34a
- Druckstückhülse
- 34b
- Druckkugel
- 34c
- Druckfeder
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Steg
- 37
- Führungsbahn
- 38
- weitere Ausnehmung
- 39
- Pfeilrichtung (Verschwenkrichtung des Betätigungselements)
- 40
- Fahrzeug
- 41
- Pick-Up-Truck
- 42
- Ladefläche
- 43
- Seitenwand
- 44
- Seitenwand
- 45
- Ladeklappe
- 46
- Passagierkabine
- 47
- Last (Ladegut)
- 48
- Sicherungselement (hier Seil)
- 49
- Endanschlag (fest intalliert)
- 50
- Endanschlag (Ladeklappe)
- 51
- Öffnungsbewegung (Ladeklappe)
- α, α'
- Winkel
- DA
- Drehachse
- ER
- Erstreckungsrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 602004004731 T2 [0002, 0005]
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- WO 0196144 A1 [0008]
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- DE 102017117758 A1 [0008]
- DE 102008021806 B4 [0008]