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Die Erfindung betrifft ein Rundlager für Schüttgut für die gleichzeitige Einlagerung von verschiedenen Schüttgütern.
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Für verschiedene Prozesse, zum Beispiel bei der Zementherstellung, ist regelmäßig die Verwendung verschiedener Schüttgüter zur Herstellung eines Produktes notwendig. Diese verschiedenen Schüttgüter können in einzelnen getrennten Lagern bereitgestellt werden, was jedoch nur bei großen Mengen des einzelnen Schüttguts wirtschaftlich sinnvoll ist. Oftmals ist es mengenmäßig günstiger ein Lager zu haben, in welchem mehrere Schüttgüter getrennt durch Trennwände gelagert und abrufbar sind.
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Aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel um die Lärm- und Staubemissionen auf die Umgebung zu minimieren oder die Umwelteinflüsse wie Regen und Schnee auf den Prozess zu minimieren, ist es vorteilhaft, Lager innerhalb von Gebäuden zu errichten. Die Kosten für das Gebäude sind vergleichsweise hoch gegenüber den Maschinenkosten. Darüber hinaus sind Gebäude für Rundlager günstiger in der Herstellung als Gebäude für Längslager. Aus diesem Grund sind Rundlager zu bevorzugen.
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Bei Rundlager ergibt sich jedoch das Problem, dass bei radialer Anordnung der Trennwände und durch die endliche Dicke der Trennwand sowie des Schüttgutabtragen Förderorgans ein Totvolumen des Schüttguts an der Trennwand vorliegt, welches nicht gefördert werden kann.
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Um dieses Totvolumen zu reduzieren sind verschiedene Ansätze bekannt.
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Aus der
DE 31 21 518 C2 ist ein Rundlager für Schüttgüter mit radialen Zwischenwänden bekannt.
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Aus der
EP 0 219 365 A1 ist ein Kratzerförderer für einen kreisförmigen Lagerbereich bekannt.
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Insbesondere die beidseitige Halterung des Kratzerförderers auf Schienen, wie zum Beispiel in der
EP 0 219 365 A1 gestaltet sich aufwendig, da auf beiden Seiten die Antriebe zueinander gesteuert und verfahren werden müssen. Zudem müssen die Schienen während des Betriebes von Staub und Verschmutzungen befreit werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine kompakte und langzeitstabile Entnahmevorrichtung für ein Rundlager mit verschiedenen Schüttgütern, welche durch Trennwände voneinander getrennt sind, bereitzustellen, welche das Schüttgut ohne Entstehung von Toträumen wieder aufnehmen kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Rundlager mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie ein Verfahren mit den in Anspruch 17 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Das erfindungsgemäße Rundlager für Schüttgut weist wenigstens einen ersten Lagerbereich für Schüttgut und einen zweiten Lagerbereich für Schüttgut auf. Der erste Lagerbereich und der zweite Lagerbereich sind durch wenigstens eine erste Trennwand getrennt.
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Das Rundlager kann genau zwei Lagerbereiche, den ersten Lagerbereich und den zweiten Lagerbereich aufweisen. In diesem Fall sind der erste Lagerbereich und der zweite Lagerbereich auf der einen Seite durch eine erste Trennwand und auf der gegenüberliegenden Seite durch eine zweite Trennwand voneinander getrennt. Bevorzugt weist das Rundlager drei bis zehn Lagerbereiche auf, welche jeweils durch Trennwände voneinander getrennt sind. Besonders bevorzugt weist das Rundlager vier bis acht Lagerbereiche auf, welche jeweils durch Trennwände voneinander getrennt sind. Die Lagerbereiche müssen hierbei nicht gleich groß sein, sondern können verschiedene Größen aufweisen. Dieses ist vorteilhaft wenn verschiedene Schüttgüter in verschiedenen Mengen für die nachfolgenden Prozesse benötigt werden. Es kann vorgesehen sein, dass ein Lagerbereich permanent schüttgutfrei bleibt, um einen permanenten Zugang zu ermöglichen.
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Das Rundlager weist wenigstens eine erste Entnahmevorrichtung auf, wobei die erste Entnahmevorrichtung um die zentrale Achse des Rundlagers drehbar angeordnet ist. Die zentrale Achse ist senkrecht angeordnet. Die zentrale Achse ergibt sich aus der Senkrechten, welche auf der Mitte des Rundlager umschließenden Kreises steht. Die erste Entnahmevorrichtung weist ein erstes Förderorgan auf.
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Die erste Entnahmevorrichtung weist eine zweite Achse auf, wobei die zweite Achse parallel und mit einem ersten Achsabstand zur zentralen Achse angeordnet ist. Die erste Entnahmevorrichtung weist einen ersten Arm auf. Der erste Arm ist eine Konstruktion, die die zentrale Achse mit der zweiten Achse miteinander verbindet. Der erste Arm ist um die zentrale Achse rotierbar. Die zentrale Achse und die zweite Achse verlaufen durch den ersten Arm. Das erste Förderorgan ist um die zweite Achse drehbar mit dem ersten Arm verbunden.
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Durch die Rotierbarkeit des ersten Armes um die zentrale Achse sowie des ersten Förderorgans um die zweite Achse kann das erste Förderorgan ohne Totraum parallel zur Trennwand ausgerichtet werden. Durch die Verbindung der Elemente an den Achsen können diese durch Radialdichtungen sehr gut und zuverlässig abgedichtet und damit geschützt werden. Somit müssen diese nicht wie bei offen liegenden Schienen während des Betriebes von Staub und Verschmutzungen befreit werden.
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Beispiele für Schüttgüter, welche in ein Rundlager eingelagert werden können, sind Kalkstein, Sand, Erz, Gips, Schlacke und Ton, aber beispielsweise auch Filterstäube oder Aschen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung verläuft die zweite Achse durch das äußere Ende des ersten Arms, wobei das äußere Ende des ersten Arms von der zentralen Achse abgewandt ist.
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Unter dem äußeren Ende versteht der Fachmann, dass diese Achse nicht am äußersten Ende angeordnet sein muss, da dann keine tragende Funktion mehr gegeben sein kann. Daher ist unter dem äußeren Ende der Bereich zu verstehen der von dem äußersten Ende bis um die Breite des Bauteils entfernt ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die erste Entnahmevorrichtung einen ersten Drehantrieb auf, wobei der erste Drehantrieb zur Rotation des ersten Armes um die zentrale Achse ausgebildet ist. Drehantriebe sind robust, durch Radialdichtungen gut abdichtbar und leicht steuerbar.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die erste Entnahmevorrichtung einen zweiten Drehantrieb auf, wobei der zweite Drehantrieb zur Rotation des ersten Förderorgans um die zweite Achse ausgebildet ist. Drehantriebe sind robust, durch Radialdichtungen gut abdichtbar und leicht steuerbar.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das erste Förderorgan vertikal schwenkbar. Die vertikale Schwenkbarkeit erfolgt bevorzugt um eine dritte Achse. Die vertikale Schwenkbarkeit dient der Anpassung des ersten Förderorgans an den Füllstand des Schüttguts. Weiter kann die abzutragende Schichtdicke des Schüttgutes eingestellt werden. Die dritte Achse ist vorzugsweise horizontal angeordnet.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das erste Förderorgan als Kettenausleger ausgebildet. Ein Kettenausleger trägt das Schüttgut ab, in dem schaufelförmige oder eimerförmige Vorrichtungen über das Schüttgut gezogen und das Schüttgut somit in die Mitte des Rundlagers gefordert wird. Ein Kettenausleger weist somit vorzugsweise ein umlaufendes Transportaggregat auf, auf welchen die schaufelförmigen oder eimerförmigen Vorrichtungen angeordnet sind. Das Transportaggregat kann in Form einer Kette ausgeführt sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Rundlager eine Zentralschurre auf, wobei die Zentralschurre mittig um die zentrale Achse angeordnet ist. Die Zentralschurre transportiert das durch das erste Förderorgan geförderte Schüttgut nach unten ab. Die Zentralschurre ist insbesondere trichterförmig ausgebildet.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist unterhalb des Rundlagers und unterhalb der Zentralschurre ein Abtransportband angeordnet, wobei das Abtransportband zum Abtransport des Schüttgutes ausgebildet ist. Insbesondere erstreckt sich das Abtransportband über das Rundlager hinaus, um Schüttgut an andere Einrichtungen übergeben zu können.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist, das Rundlager wenigstens drei, bevorzugt drei bis zehn, besonders bevorzugt vier bis acht Lagerbereiche auf, welche jeweils durch Trennwände voneinander getrennt sind.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Abwurfpunkt des ersten Förderorgans oberhalb der Zentralschurre angeordnet. Hierdurch ist zum einen sichergestellt, dass das Schüttgut durch das erste Förderorgan direkt in die Zentralschurre gefördert wird. Zum anderen erstrecken sich die Trennwände nicht über die Zentralschurre, da hier eine Trennfunktion nicht benötigt wird. Somit kann der erste Arm sich im Bereich oberhalb der Zentralschurre frei rotierend bewegen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das erste Förderorgan einen ersten Seitenbereich und einen zweiten Seitenbereich auf, wobei der erste Seitenbereich und der zweite Seitenbereich senkrecht entlang der Längsrichtung des ersten Förderorgans angeordnet sind. An dem ersten Seitenbereich ist eine erste Schneidvorrichtung angeordnet und an dem zweiten Seitenbereich ist eine zweite Schneidvorrichtung angeordnet. Die Schneidvorrichtungen können dazu eingesetzt werden, an den Trennwänden anhaftendes Material abzukratzen. Hierdurch kann verhindert werden das, beispielsweise scheibenartige, Materialansammlungen entstehen, welche einbrechen könnten und das erste Förderorgan beschädigen oder überfüllen könnten.
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Bevorzugt sind die Schneidvorrichtungen in Längsrichtung des ersten Förderorgans mit Wirkrichtung nach unten angeordnet. Bevorzugt ist die Schneidvorrichtung über die Gesamtlänge des ersten Förderorgans angeordnet. Alternativ können eine Mehrzahl an Schneidvorrichtungen nebeneinander und/oder höhenversetzt zueinander angeordnet sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Gesamtlänge des ersten Förderorgans größer als der Achsabstand der zentralen Achse und der zweiten Achse von der ersten Entnahmevorrichtung. Dieser ermöglicht eine besonders wirtschaftliche Ausführungsform.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Rundlager einen ersten Bandausleger auf, wobei der erste Bandausleger um die zentrale Achse drehbar angeordnet ist. Der erste Bandausleger ist zum Einbringen von Schüttgut in den ersten Lagerbereich und den zweiten Lagerbereich ausgebildet. Bevorzugt weist das Rundlager weiter eine erste Bandbrücke auf, wobei die erste Bandbrücke oberhalb des ersten Bandauslegers angeordnet ist. Die erste Bandbrücke ist zur Zuführung von Schüttgut zum ersten Bandausleger ausgebildet.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der erste Bandausleger vertikal schwenkbar. Hierdurch kann die Abwurfhöhe des Schüttguts an den Füllstand angepasst werden, sodass Staubentwicklung reduziert wird.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung weist der erste Bandausleger eine Teleskopschurre auf. Hierdurch kann auf die mechanische Nachführung des ersten Bandauslegers auf den unterschiedlichen Füllstand des Schüttgutes verzichtet werden, es wird lediglich die Länge der Teleskopschurre entsprechend des Füllstandes angepasst, sodass Staubentwicklung reduziert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Rundlager einen Transferturm auf, wobei der Transferturm entlang der zentralen Achse angeordnet ist. Bevorzugt ist der erste Arm Teil des Transferturms.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Ausstapeln von Schüttgut aus einem erfindungsgemäßen Rundlager, wobei der erste Lagerbereich auf der einen Seite eine erste Trennwand und auf der gegenüberliegenden Seite eine zweite Trennwand aufweist. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- a) Anordnung des ersten Förderorgans der ersten Entnahmevorrichtung oberhalb des ersten Lagerbereichs,
- b) Absenken des ersten Förderorgans bis das erste Förderorgan das Schüttgut berührt, welches im ersten Lagerbereich angeordnet ist,
- c) seitliches Verschwenken des ersten Förderorgans in Richtung der ersten Trennwand,
- d) Absenken des ersten Förderorgans um die Höhe der abzutragenden Schichtdicke des Schüttgutes,
- e) seitliches Verschwenken des ersten Förderorgans von der ersten Trennwand in Richtung der zweiten Trennwand,
- f) Absenken des ersten Förderorgans um die Höhe der abzutragenden Schichtdicke des Schüttguts.
Das erste Förderorgan ist am Ende von Schritt c) parallel zur ersten Trennwand und am Ende von Schritt e) parallel zur zweiten Trennwand angeordnet.
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Durch die Rotationsfähigkeit um die zentrale Achse und die Rotationsfähigkeit um die zweite Achse kann das erste Förderorgan so verfahren werden, dass es parallel zur jeweiligen Trennwand angeordnet werden kann.
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Nach Schritt f) kann das Verfahren mit Schritt c) fortgeführt werden, bis die gewünschte Menge an Schüttgut aus dem ersten Lagerbereich entnommen wurde.
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Analog erfolgt ebenfalls die Entnahme von Schüttgut aus allen weiteren Lagerbereichen. Zur Auswahl des angeforderten Schüttguts wird dafür der jeweilige Lagerbereich, welcher mit dem angeforderten Schüttgut gefüllt ist, angefahren.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird in Schritt c) das erste Förderorgan um die zweite Achse in Richtung der ersten Trennwand verschwenkt, wobei der erste Arm um die zentrale Achse entgegen der Verschwenkrichtung des ersten Förderorgans verschwenkt wird. Diese Ausführungsform ist für Lagerbereiche mit einem kleinen Winkel zwischen den Trennwänden bevorzugt.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung wird in Schritt c) das erste Förderorgan um die zweite Achse in Richtung der ersten Trennwand verschwenkt, wobei der erste Arm um die zentrale Achse in die Verschwenkrichtung des ersten Förderorgans, jedoch mit einem kleineren Verschwenkwinkel, verschwenkt wird. Diese Ausführungsform ist für Lagerbereiche mit einem großen Winkel zwischen den Trennwänden bevorzugt.
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Besonders bevorzugt erfolgt eine synchrone Verschwenkung, wobei die Verschwenkwinkel um die zentrale Achse und die zweite Achse abhängig sind vom Winkel zwischen den Trennwänden, der Breite der Trennwände und der Breite des ersten Förderorgans. Eine synchrone Verschwenkung kann durch unterschiedliche Verschwenkgeschwindigkeiten erreicht werden. Hierdurch ist ein kontinuierlicher Betrieb ohne zeitliche Verluste für das Ausrichten des ersten Förderorgans parallel zur Trennwand möglich. Zudem führt dieses zu einer während des seitlichen Verschwenkens konstanten Fördervolumens. Dies ist für die weiteren Prozessschritte vorteilhaft.
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Alternativ können die Verschwenkungen um die zentrale Achse und um die zweite Achse abwechselnd durchgeführt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird in Schritt c) das erste Förderorgan in einem ersten Abstand zur ersten Trennwand angehoben und nach dem Erreichen der ersten Trennwand in Schritt d) in die Endposition abgesenkt. Der erste Abstand ist geringer als die Förderbreite des ersten Förderorgans. Hierdurch wird ein Abkratzen von an der ersten Trennwand anhaftenden Materialresten möglich. Dieses ist bevorzugt, wenn seitlich Schneidvorrichtung an dem ersten Förderorgan angebracht sind.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird Schüttgut über den ersten Bandausleger in den zweiten Lagerbereich eingestapelt. Dieses kann zeitgleich der Abtragung von Schüttgut aus dem ersten Lagerbereich erfolgen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Rundlager Sensoren zur Bestimmung der Füllhöhe des Schüttguts sowie zur Position und Stellung des ersten Förderorgans auf. Diese Sensoren ermöglichen eine Automatisierung des Ausbringvorgangs des Schüttguts. Bevorzugt weist das Rundlager weiter Sensoren zur Bestimmung der Position und Stellung des ersten Bandauslegers bzw. des Abwurfpunktes auf. Diese Sensoren ermöglichen eine Automatisierung des Einbringvorgangs des Schüttguts. Unter Stellung ist die vertikale Verkippung zu verstehen.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung daher auch ein Computerprogrammprodukt mit maschinell ausführbaren Instruktionen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Nachfolgend ist das erfindungsgemäße Rundlager anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- 1 Aufsicht auf ein Rundlager
- 2 Querschnitt durch das Rundlager
- 3 perspektivische Ansicht eines teilgefüllten Rundlagers
- 4 schematische Aufsicht auf ein Rundlager, Darstellung der zweiten Achse in einer ersten Position
- 5 schematische Aufsicht auf ein Rundlager, Darstellung der zweiten Achse in einer zweiten Position
- 6 Verfahren zur Entfernung von Randanhaftungen, in einer Schnittansicht
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1, 2 und 3 zeigen ein Rundlager 10 aus verschiedenen Perspektiven. Das beispielhafte Rundlager 10 weist im gezeigten Fall sieben getrennte Lagerbereiche 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32 auf. Die Lagerbereiche 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32 sind durch sieben Trennwände 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52 getrennt. Das Rundlager 10 ist in einem Gebäude 80 angeordnet. Durch das Gebäude 80 werden die Schüttgüter 21, 23 vor Umwelteinflüssen geschützt und Emissionen, insbesondere Lärm und Staub auf die Umgebung, vermindert. In der Mitte des Rundlagers 10 auf der zentralen Achse 90 ist ein Transferturm angeordnet. Teil des Transferturms ist eine erste Entnahmevorrichtung, welche aus einem ersten Arm 140 und einem ersten Förderorgan 60 gebildet wird. Das erste Förderorgan 60 ist über eine Hebevorrichtung 62 vertikal um die dritte Achse verschwenkbar, um sich dem Füllstand des Schüttguts 21, 23 anpassen zu können. Zum Kräfteausgleich weist die erste Entnahmevorrichtung ein Gegengewicht 64 auf. Das erste Förderorgan 60 fördert Schüttgut in die Zentralschurre 120, von wo das Schüttgut über ein Abtransportband 130 aus dem Rundlager 10 entnommen werden kann. Um neues Schüttgut in das Rundlager 10 einbringen zu können weist das Rundlager 10 am oberen Ende des Transferturm eine erste Bandbrücke 110 auf, über welche Schüttgut zugeführt werden kann. Von hier fällt das Schüttgut auf den ersten Bandausleger 70, welcher drehbar um die zentrale Achse 90 gelagert ist. Hierdurch kann Schüttgut in jeden Lagerbereich 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32 eingebracht werden. Zur Vermeidung von Staubentwicklung ist der erste Bandausleger 70 im gezeigten Beispiel vertikal verschwenkbar ausgebildet.
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Um den wesentlichen Aspekt des ersten Arms 140 und die Verschwenkbarkeit um die zweite Achse 100 zu verdeutlichen ist dieser Ausschnitt schematisch stark vereinfacht in 4 und 5 in zwei verschiedenen Positionen gezeigt. Das erste Förderorgan 60 befindet sich zwischen der ersten Trennwand 40 und der zweiten Trennwand 42. Im gezeigten Beispiel ist der Öffnungswinkel des ersten Lagerbereichs 20 zwischen der ersten Trennwand 40 und der zweiten Trennwand 42 35°. Erkennbar ist, dass die Breite des ersten Förderorgans 60 aber auch die Breiten der ersten Trennwand 40 und der zweiten Trennwand 42 dazu führen würden, dass ohne eine Beweglichkeit um die zweite Achse 100 ein Abtransport von Schüttgut aus dem ersten Lagerbereich 20 nicht vollständig und ohne Totraumbildung möglich wäre. In 4 ist das erste Förderorgan 60 parallel und unmittelbar benachbart zur zweiten Trennwand 42 angeordnet. Hierzu ist der erste Arm 140 um 6° gegenüber der ersten Trennwand 40 verschwenkt und das erste Förderorgan 60 um weitere 29° gegenüber dem ersten Arm 140. In 5 ist der erste Arm 140 um 29° gegenüber der ersten Trennwand 40 und das erste Förderorgan 60 um 29° gegenüber dem ersten Arm 140 in die entgegengesetzte Richtung verschwenkt. Somit ist das erste Förderorgan 60 parallel zur ersten Trennwand 40 angeordnet.
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Um einen kontinuierlichen Abtransport von Schüttgut zu ermöglichen wird vorzugsweise der erste Arm 140 aus der in 4 gezeigten Position um 23° im Uhrzeigersinn verschwenkt, während gleichzeitig das erste Förderorgan 60 um 58° entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt wird. So wird die in 5 gezeigte Position erreicht. Anschließend kehrt sich die Bewegung um, der erste Arm 140 wird um 23° entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, während das erste Förderorgan 60 um 58° im Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Jeweils an den Umkehrpunkten wird das erste Förderorgan 60 um die Höhe der abzutragenden Schichtdicke des Schüttgutes abgesenkt.
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4 und 5 zeigen auch die dritte Achse 105, um welche das erste Förderorgan vertikal verschwenkbar ist.
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6 zeigt, wie mit einer Schneidvorrichtung 66, welche an dem ersten Förderorgan angeordnet ist, eine Materialanhaftung an der ersten Trennwand 40 entfernt werden kann. Das erste Förderorgan 60 wird in Richtung der ersten Trennwand 40 bewegt. In einem ersten Abstand zur ersten Trennwand, welche geringer ist als die Förderbreite des ersten Förderorgan 60, wird das erste Förderorgan 60 angehoben. Nach dem Erreichen der ersten Trennwand 40 wird das Förderorgan 60 abgesenkt und zwar, um den Betrag um welchen das erste Förderorgan 60 zuvor angehoben wurde, zuzüglich der Höhe der abzutragenden Schichtdicke des Schüttgutes, welche sich aus dem gewünschten Fördervolumen ergibt. Hierdurch wird die erste Schneidvorrichtung 66 in einem materialfreien Bereich sehr nah an die ersten Trennwand 40 geführt. Anhaftendes Material wird durch die Abwärtsbewegung der Schneidvorrichtung 66 von der ersten Trennwand 40 entfernt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rundlager
- 20
- erster Lagerbereich
- 21
- erstes Schüttgut
- 22
- zweiter Lagerbereich
- 23
- zweites Schüttgut
- 24
- dritter Lagerbereich
- 26
- vierter Lagerbereich
- 28
- fünfter Lagerbereich
- 30
- sechster Lagerbereich
- 32
- siebter Lagerbereich
- 40
- erste Trennwand
- 42
- zweite Trennwand
- 44
- dritte Trennwand
- 46
- vierte Trennwand
- 48
- fünfte Trennwand
- 50
- sechste Trennwand
- 52
- siebte Trennwand
- 60
- erstes Förderorgan
- 62
- Hebevorrichtung
- 64
- Gegengewicht
- 66
- Schneidvorrichtung
- 70
- erster Bandausleger
- 80
- Gebäude
- 90
- zentrale Achse
- 100
- zweite Achse
- 105
- dritte Achse
- 110
- erste Bandbrücke
- 120
- Zentralschurre
- 130
- Abtransportband
- 140
- erster Arm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3121518 C2 [0006]
- EP 0219365 A1 [0007, 0008]