DE102019201431A1 - Transdermales Therapeutisches System (TTS) mit Feststoffreservoir - Google Patents

Transdermales Therapeutisches System (TTS) mit Feststoffreservoir Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein TTS mit einem Feststoffreservoir. Durch Einlegen eines mit Wirkstoff dotierten Fasermaterials, z.B. eines Vlieses zwischen die auf die Rückschicht aufgebrachte Matrix und die hautseitige Klebematrix wird durch Gleichgewichtsreaktion die Menge des an die Haut abgegebenen Wirkstoffs wieder aus dem Feststoffreservoir nachgelöst. Das Fasermaterial wird vor dem Einlegen zwischen die beiden Matrices mit einer Wirkstofflösung getränkt und getrocknet, wobei dieser Vorgang so lange wiederholt wird, bis die gewünschte, d.h. vorbestimmte, Menge an Wirkstoff auf dem Fasermaterial ist.

Description

  • Ein transdermales therapeutisches System (TTS) ist eine Darreichungsform für die systemische Verabreichung von Arzneistoffen in Pflasterform. Es wird auf die Haut geklebt und setzt den Wirkstoff kontrolliert frei, welcher dann über die Haut resorbiert wird. Der Wirkstoff gelangt in das Blutgefäßsystem, ohne vorzeitig im Magen-DarmTrakt oder der Leber abgebaut zu werden. TTS setzen den Wirkstoff passiv über einen längeren Zeitraum frei und sind zum Aufkleben auf die unversehrte Haut vorgesehen.
  • Allen TTS eigen ist eine Deckschicht (Rückschicht, backing layer), welche das Pflaster und seinen Inhalt nach außen schützt. Zur Hautseite hin ist es mit einer Abziehfolie versehen (Schutzschicht, release liner), die die klebrige Pflasterseite abdeckt. Die Abziehfolie wird vor dem Aufkleben des Pflasters entfernt und ist zwecks leichteren Ablösens oftmals silikonisiert.
  • Hinsichtlich der Technik der kontrollierten Wirkstoffabgabe aus dem Pflaster unterscheidet man „Matrix-Pflaster“ und „Depot-Pflaster“. Bei Matrix-Pflastern ist der Wirkstoff in einer aus einer oder mehreren Schichten bestehenden Matrix enthalten, die mit Hilfe einer Kleberschicht direkt auf der Haut aufliegt. Die Diffusionsgeschwindigkeit des Wirkstoffs aus der Matrix heraus bestimmt die Resorptionsgeschwindigkeit. Bei Depot-Pflastern liegt unter einer Trägerfolie ein Reservoir des Wirkstoffs, der aus dem Reservoir kontrolliert durch eine poröse Membran, die meist auch gleichzeitig die hautseitige Kleberschicht darstellt, in die Haut abgegeben wird.
  • Solche Depot-Pflaster sind bekannt und beispielsweise beschrieben in DE 10042411 A1 , DE 19912477 A1 , DD 0290580 A5 , DE 3843238 C1 , DE 10019311 A1 oder DE 10110953 A1 . So wird in der DD 0290580 A5 ein transdermales therapeutisches System zur Verabreichung von Physostigmin beschrieben, enthaltend eine wirkstoffundurchlässige Deckschicht, eine haftklebende Reservoirschicht und gegebenenfalls eine wiederablösbare Schutzschicht, wobei auf einer vorgefertigten, selbstklebenden, gegebenenfalls mit einer ablösbaren Schutzschicht versehenen Matrixschicht ein textiles Flächengebilde angeordnet ist, worauf das Physostigmin in Lösung unter Bildung eines Wirkstoffdepots aufgebracht wird und wobei Matrix und Wirkstoffdepot mit einer Deckschicht versehen sind.
  • Ein Problem bei Transdermalen System allgemein liegt in der Auswahl der Materialien für das Wirkstoffdepot - sofern vorhanden - und für die Klebermatrix. In Abhängigkeit vom zu verabreichenden Wirkstoff ist dieser in den Polymeren der Matrixschichten mehr oder weniger löslich. Ist er nicht oder nur wenig im Matrixpolymer löslich, so entstehen Probleme bei der Einarbeitung des Wirkstoffs in die Polymermasse. Die Polymer/Wirkstoff-Dispersionen sind meist nicht stabil; der Wirkstoff neigt zur Agglomeration oder Kristallisation bzw. muss zur Vermeidung dieser Nachteile aufwendig stabilisiert werden. Bei löslichen Wirkstoffen ist der maximale Wirkstoffgehalt im Kleberpolymeren durch die Löslichkeit beschränkt; höheren Wirkstoffmengen, insbesondere für eine längere Tragezeit, sind somit Grenzen gesetzt. Auch die gleichmäßige Abgabe über einen größeren Zeitraum wird durch die - bei Nutzung - geringer werdende Konzentration abnehmen.
  • Dieses Problem von TTS mit Wirkstoffen, die in der Polymermatrix gelöst sind wird nunmehr durch die vorliegende Erfindung durch die Herstellung eines TTS mit einem Feststoffreservoir gelöst. Durch Einlegen eines mit Wirkstoff dotierten Fasermaterials, z.B. eines Vlieses zwischen die auf die Rückschicht aufgebrachte Matrix und die hautseitige Klebematrix wird durch Gleichgewichtsreaktion die Menge des an die Haut abgegebenen Wirkstoffs wieder aus dem Feststoffreservoir nachgelöst. Das Fasermaterial wird vor dem Einlegen zwischen die beiden Matrices mit einer Wirkstofflösung getränkt und getrocknet, wobei dieser Vorgang so lange wiederholt wird, bis die gewünschte, d.h. vorbestimmte, Menge an Wirkstoff auf dem Fasermaterial ist.
  • Die Erfindung betrifft demnach ein Transdermales therapeutisches System (TTS), umfassend
    1. a) eine der Haut abgewandte, für den Wirkstoff undurchlässige Rückschicht;
    2. b) eine erste haftklebende Wirkstoffmatrix, in der der Wirkstoff bis zur Sättigungsgrenze gelöst ist;
    3. c) ein Wirkstoffreservoir, in dem der Wirkstoff in fester Form vorliegt;
    4. d) eine zweite haftklebende Wirkstoffmatrix, in der der Wirkstoff bis zur Sättigungsgrenze gelöst ist;
    5. e) eine ablösbare Schutzschicht,
    wobei die Schichten in der Reihenfolge a), b), c), d), e) angeordnet sind; und
    wobei der Wirkstoff in der ersten und zweiten haftklebenden Wirkstoffmatrix und in dem Wirkstoffreservoir identisch ist.
  • Der Aufbau des erfindungsgemäßen TTS ist in Abbildung 1 dargestellt. 1 zeigt die Rückschicht (1), die erste haftklebende Wirkstoffmatrix (2), das Wirkstoffreservoir (3), die zweite haftklebende Wirkstoffmatrix (4) und die ablösbare Schutzschicht (5).
  • Die Rückschicht (1) kann aus flexiblem oder nichtflexiblem Material bestehen und ein oder mehrschichtig ausgestaltet sein. Substanzen, die zu ihrer Herstellung verwendet werden können, sind polymere Substanzen, wie beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyethylenterephthalat, Polyamid.
  • Bevorzugt ist, dass das mit Wirkstoff getränkte Fasermaterial (=Wirkstoffreservoir (3)) flächenmäßig kleiner ist, als die haftklebenden Wirkstoffmatrizen (2) und (4), so dass das Fasermaterial von den beiden haftklebenden Wirkstoffmatrizen eingeschlossen wird. Somit kann sich der Wirkstoff gleichmäßig in die Klebematrix hinein lösen. Vorteilshafterweise kann er nicht direkt aus dem TTS in die Umgebung austreten. Der Vorteil des Einschlusses liegt darin, dass der Wirkstoff gleichzeitig in alle Richtungen aus dem Reservoir abgegeben werden kann. Zusätzlich wird das Wirkstoffreservoir an der Trägerfolie fixiert.
  • Insbesondere sind Nonwovens geeignet (nach DIN ISO 9092: 1988-05 bzw. CEN Standard DIN EN 29092: 1992-08) als eine bearbeitete Schicht, ein Vlies oder ein Faserflor aus gerichteten oder willkürlich zueinander orientierten Fasern, verfestigt durch Reibung und/oder Kohäsion und/oder Adhäsion.
  • Die Wirkstoffmatrizen (2) und (4) sind zumindest aus einem haftklebenden Polymer und einem Wirkstoff aufgebaut. Grundsätzlich kommen alle Polymere in Frage, die bei der Herstellung von Haftklebern eingesetzt werden, physiologisch unbedenklich sind und den Wirkstoff nicht zersetzen. Die Auswahl des haftklebenden Polymers wird dann in Abhängigkeit des zu verabreichenden Wirkstoffs ausgewählt. Da sich der Wirkstoff gut in dem Matrixpolymeren lösen soll, wird für hydrophile Wirkstoffe ein hydrophiles Polymer ausgewählt und für hydrophobe Wirkstoffe ein hydrophobes Polymer. Geeignet sind beispielsweise haftklebende Polymere auf Basis von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure sowie deren Ester, Polyacrylate, Polyisobutyle, Polyvinylacetat, Ethylen-Vinylacetat-copolymer, natürliche und/oder partielle bis vollsynthetische Kautschuke, beispielsweise Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, Butylkautschuk oder Neoprenkautschuk, Styrol-Dien-Copolymere wie StyrolButadien-Blockcopolymere und haftklebende Silikonpolymere, wie Polysiloxane z.B. Polydimethylsiloxane, wobei auch Kombinationen solcher Polymere eingesetzt werden könne. Durch diese Polymerschicht wird eine Steuerung der Fluxrate bzw. eine kontrollierte Verzögerung der Wirkstofffreisetzung ermöglicht.
  • Als Wirkstoffe können alle transdermal verabreichbaren Wirkstoffe eingesetzt werden. Typische Beispiele dafür sind:
    • - Nicotin
    • - Corticosteroide wie Hydrocortison, Prednisolon, Beclomethason-propionat, Flumethason, Triamcinolon, Triamcinolon-acetonid, Fluocinolon, Fluocinolin-acetonid, Fluocinolon-acetonidacetat, Clobetasol-propionat, usw.
    • - Analgetische, anti-inflammatorische Mittel wie Acetaminophen, Mefenaminosäure, Flufenaminsäure, Diclofenac, Diclofenac-Natrium-Alclofenac, Oxyphenbutazon, Phenylbutazon, Ibuprofen, Flurbiprofen, Salicylsäure, 1-Menthol, Campher, Sulindac-tolmetin-Natrium, Naproxen, Fenbufen, usw.
    • - Hypnotisch wirksame Sedativa wie Phenobarbital, Amobarbital, Cyclobarbital, Triazolam, Nitrazepam, Lorazepam, Haloperidol, usw.
    • - Tranquilizer wie Fluphenazin, Thioridazin, Lorazepam, Flunitrazepam, Chlorpromazin, usw.
    • - Antihypertensiva wie Pindolol, Indenolol, Nifedipin, Lofexidin, Nipradinol, Bucumolol, usw.
    • - Antihypertensiv wirkende Diuretica wie Hydrothiazid, Bendroflumethiazid, Cyclopenthiazid, usw.
    • - Antibiotica wie Penicillin, Tetracyclin, Oxytetracyclin, Fradiomycinsulfat, Erythromycin, Chloramphenicol, usw.
    • - Anästhetika wie Lidocain, Benzocain, Ethylaminobenzoat, usw.
    • - Antimikrobielle Mittel wie Benzalkoniumchlorid, Nitrofurazon, Nystatin, Acetosulfamin, Clotrimazol, usw.
    • - Antifungus-Mittel wie Pentamycin, Amphotericin B, Pyrrolnitrin, Clotrimazol, usw.
    • - Vitamine wie Vitamin A, Ergocalciferol, Cholecalciferol, Octotiamin, Riboflavinbutyrat, usw.
    • - Antiepileptika wie Nitrazepam, Meprobamat, Clonazepam, usw.
    • - Coronar-Vasodilatatoren wie Dipyridamol, Erythrittetranitrat, Pentaerythrit-tetranitrat, Propatyl-nitrat, usw.
    • - Antihistaminika wie Diphenylhydramin-hydrochlorid, Chlorpheniramin, Diphenylimidazol, usw.
    • - Antitussiva wie Dertromethorphan (Hydrobromid), Terbutalin (Sulfat), Ephedrin (Hydrochlorid), Salbutanol (Sulfat), Isoproterenol (Sulfat, Hydrochlorid), usw.
    • - Sexualhormone wie Progesteron, usw.
    • - Thymoleptika wie Doxepin, usw.
    • - weitere Arzneimittel wie 5-Fluoruracil, Fentanyl, Buprenorphin, Desmopressin, Domperdon, Scopalamin (Hydrobromid), Rotigotin, Peptide usw.
    Selbstverständlich ist diese Aufzählung nicht abschließend.
  • Unter dem Begriff „bis zur Sättigungsgrenze gelöst“ versteht man eine Wirkstoffkonzentration in den Wirkstoffmatrices, die bevorzugt im Sättigungsbereich liegt, d.h. bevorzugt im Bereich von > 90 % der Sättigungskonzentration.
  • Zur Herstellung der wirkstoffhaltigen Klebematrix wird der Wirkstoff in das Polymer dieser Matrix eingearbeitet. Dies kann beispielsweise geschehen, indem man Wirkstoff und Polymer in Lösungsmittel - welche identisch oder verschieden sein können -löst und dann die beiden Lösungen vermischt. Es entsteht eine Lösung, die sowohl Polymer als auch Wirkstoff enthält. Anschließend wird dann das Lösungsmittel abgedampft oder im Unterdruck entfernt, bis eine verarbeitbare Masse mit geeigneter Viskosität entsteht, so dass sie auf einen Träger, beispielsweise die Rückschicht ausgestrichen werden kann.
  • Das Fasermaterial (=Wirkstoffreservoir (3)) kann ein textiles, z.B. gewobenes oder gewirktes Flächenmaterial, oder auch ein nichttextiler Vliesverbund sein. Das Grundmaterial der Fasern sollte ohne Limitierung Grundsätzen der toxikologischen Eignung zur Verwendung auf der Haut entsprechen. Zur Vermeidung von Inkompatibilitäten sind weitgehend inerte Grundpolymere wie Polyethylen, Polypropylen, Polyester, z.B. PET, bevorzugt, aber auch Viskose, Baumwolle, Wolle oder Seide können dem erfindungsgemäßen Zweck entsprechen.
  • Die Bindung der Fasern untereinander ist grundsätzlich beliebig. Sofern eine mechanisch-textile Verknüpfung nicht vorhanden oder nicht ausreichend ist, kann mit Hilfe physikalischer oder chemischer Verfahren eine zusätzliche Bindung und Verfestigung der Materialien erreicht werden. Besonders bevorzugt ist das Wirkstoffreservoir eine Ronde aus einem Vlies-Stoff (Fasergemisch Zellwolle/Baumwolle 50 : 50 mit einem Flächengewicht von 40 g/m2 bzw. 80 g/m2) mit einem an das TTS angepassten Durchmesser, beispielsweise von 20-50 mm. Andere Textilien und andere Durchmesser sind möglich. Die Dicke des Fasermaterials ist nicht kritisch, sollte aber vor dem Hintergrund der gewünschten Unauffälligkeit des fertigen TTS nicht zu dick sein; bevorzugt sind Dicken von 0,1-1,0 mm.
  • Die Menge an Wirkstoff, die auf das Vlies aufgebracht wird, richtet sich nach dem Wirkstoff, dessen Diffusions- und Resorptionsgeschwindigkeit, dem gewünschten Plasmaspiegel und der beabsichtigten Applikationsdauer. In Abhängigkeit von diesen bekannten Wirkstoff-Kenngrößen kann der Fachmann die notwendige Menge an Wirkstoff, die auf das Vlies aufgebracht werden soll ermitteln.
  • Sofern erforderlich können den wirkstoffhaltigen Systemen auch Permeationsbeschleuniger zugesetzt werden. Als Permeationsbeschleuniger (Enhancer) eignen sich beispielsweise Stoffe, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die Polyoxyethylenfettsäureester, Polyoxyethylensorbitan-fettsäureester, Sorbitanfettsäureester, Ester von Fettsäuren mit Methanol, Ethanol oder Isopropanol, und Ester von Fettalkoholen mit Essigsäure oder Milchsäure umfasst. Um den Wirkstoff-Flux zu optimieren, können auch Kombinationen zweier oder mehrerer Enhancer eingesetzt werden.
  • Die ablösbare Schutzschicht (5), die vor der Anwendung entfernt wird, besteht beispielsweise aus denselben Materialien, wie sie zur Herstellung der Rückschicht (1) benutzt werden, vorausgesetzt, dass sie ablösbar gemacht werden, wie z. B. durch eine Siliconbehandlung. Andere ablösbare Schutzschichten sind z. B. Polytetrafluorethylen, behandeltes Papier, Cellophan, Polyvinylchlorid u. ä.. Wird das erfindungsgemäße Laminat vor Aufbringen der Schutzschicht in therapiegerechte Formate (Pflaster) aufgeteilt, so können die dann aufzubringenden Schutzschichtformate ein überstehendes Ende aufweisen, mit dessen Hilfe sie leichter von dem Pflaster abgezogen werden können.
  • Die Herstellung des TTS geschieht beispielsweise, indem man zunächst eine Rückschichtfolie mit einer viskosen Lösung des ersten wirkstoffhaltigen haftklebenden Polymers bestreicht und die beschichtet Rückschichtfolie trocknet. Getrennt hiervon wird das Fasermaterial mit einer Wirkstofflösung getränkt und dann getrocknet; gegebenenfalls wird dieser Vorgang ein- oder mehrfach wiederholt. Die wirkstoffhaltige Faserschicht kann dann mit einer viskosen Lösung des zweiten wirkstoffhaltigen haftklebenden Polymers bestrichen und anschließend getrocknet werden. Aus diesem Laminat aus wirkstoffhaltiger Faserschicht und den zweiten wirkstoffhaltigem haftklebenden Polymer werden dann Ronden herausgestanzt, die dann mit der Faserschichtseite auf die erste haftklebend beschichtete wirkstoffhaltige Rückschichtfolie verbracht werden. Schließlich wird das wirkstoffhaltig beschichtete Rückschicht-Faserschicht-Wirkstoffmatrix-Laminat mit einer Schutzfolie abgedeckt. Es ist auch möglich zunächst die wirkstoffhaltige Faserschicht gesondert herzustellen und das wirkstoffhaltige haftklebende Polymer auf die Schutzfolie auszustreichen und dann diese beiden Schichten zusammenzuführen und mit der haftklebend beschichteten wirkstoffhaltigen Rückschichtfolie zu laminieren. Die fertigen TTS werden aus dem Laminat der Schichten (1), (2), (3), (4) und (5) so ausgestanzt, dass die wirkstoffhaltige Faserschicht und die zweite haftklebende wirkstoffhaltige Schicht eine kleinere Fläche besitzen als die Rückschicht und die erste haftklebende wirkstoffhaltige Schicht, so dass die Rückschicht und die erste haftklebende wirkstoffhaltige Schicht die wirkstoffhaltige Faserschicht und die zweite wirkstoffhaltige haftklebende Schicht allseitig überragen.
  • Die erfindungsgemäßen TTS eignen sich insbesondere für TTS mit langen Tragezeiten von 3 oder mehr Tagen; z.B. für Langzeit-TTS mit dem Wirkstoff Buprenorphin, wobei mit dem erfindungsgemäßen TTS Tragezeiten von bis zu 7 Tagen realisiert werden können.
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  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 10042411 A1 [0004]
    • DE 19912477 A1 [0004]
    • DD 0290580 A5 [0004]
    • DE 3843238 C1 [0004]
    • DE 10019311 A1 [0004]
    • DE 10110953 A1 [0004]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • DIN ISO 9092: 1988-05 [0011]
    • DIN EN 29092: 1992-08 [0011]

Claims (10)

  1. Transdermales therapeutisches System (TTS), umfassend a) eine für Wirkstoff undurchlässige Rückschicht; b) eine erste haftklebende Wirkstoffmatrix, in der ein Wirkstoff bis zur Sättigungsgrenze gelöst ist; c) ein Wirkstoffreservoir, in dem der Wirkstoff in fester Form vorliegt; d) eine zweite haftklebende Wirkstoffmatrix, in der der Wirkstoff bis zur Sättigungsgrenze gelöst ist; e) eine ablösbare Schutzschicht, wobei die Schichten in der Reihenfolge a), b), c), d), e) angeordnet und laminiert sind; und wobei der Wirkstoff in der ersten und zweiten haftklebenden Wirkstoffmatrix und in dem Wirkstoffreservoir identisch ist.
  2. Transdermales therapeutisches System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das haftklebende Polymers ein Polymer ist auf Basis von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure sowie deren Ester, Polyacrylaten, Polyisobutylen, Polyvinylacetaten, Ethylen-Vinylacetat-copolymeren, natürlichen und/oder partiellen bis vollsynthetischen Kautschuken, Styrol-Dien-Copolymeren und haftklebenden Silikonpolymeren, wie Polysiloxanen, wobei auch Kombinationen solcher Polymere eingesetzt werden können.
  3. Transdermales therapeutisches System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff ausgewählt ist aus: - Nicotin - Corticosteroiden wie Hydrocortison, Prednisolon, Beclomethason-propionat, Flumethason, Triamcinolon, Triamcinolon-acetonid, Fluocinolon, Fluocinolin-acetonid, Fluocinolon-acetonidacetat, Clobetasol-propionat, - Analgetischen, anti-inflammatorischen Mittel wie Acetaminophen, Mefenaminosäure, Flufenaminsäure, Diclofenac, Diclofenac-Natrium-Alclofenac, Oxyphenbutazon, Phenylbutazon, Ibuprofen, Flurbiprofen, Salicylsäure, 1-Menthol, Campher, Sulindac-tolmetin-Natrium, Naproxen, Fenbufen, - Hypnotisch wirksamen Sedativa wie Phenobarbital, Amobarbital, Cyclobarbital, Triazolam, Nitrazepam, Lorazepam, Haloperidol, - Tranquilizern wie Fluphenazin, Thioridazin, Lorazepam, Flunitrazepam, Chlorpromazin, - Antihypertensiva wie Pindolol, Indenolol, Nifedipin, Lofexidin, Nipradinol, Bucumolol, - Antihypertensiv wirkenden Diuretica wie Hydrothiazid, Bendroflumethiazid, Cyclopenthiazid, - Antibiotica wie Penicillin, Tetracyclin, Oxytetracyclin, Fradiomycinsulfat, Erythromycin, Chloramphenicol, - Anästhetika wie Lidocain, Benzocain, Ethylaminobenzoat, - Antimikrobiellen Mitteln wie Benzalkoniumchlorid, Nitrofurazon, Nystatin, Acetosulfamin, Clotrimazol, - Antifungus-Mitteln wie Pentamycin, Amphotericin B, Pyrrolnitrin, Clotrimazol, - Vitaminen wie Vitamin A, Ergocalciferol, Cholecalciferol, Octotiamin, Riboflavinbutyrat, - Antiepileptika wie Nitrazepam, Meprobamat, Clonazepam, - Coronar-Vasodilatatoren wie Dipyridamol, Erythrittetranitrat, Pentaerythrit-tetranitrat, Propatyl-nitrat, - Antihistaminika wie Diphenylhydramin-hydrochlorid, Chlorpheniramin, Diphenylimidazol, - Antitussiva wie Dertromethorphan (Hydrobromid), Terbutalin (Sulfat), Ephedrin (Hydrochlorid), Salbutanol (Sulfat), Isoproterenol (Sulfat, Hydrochlorid), - Sexualhormonen wie Progesteron, - Thymoleptika wie Doxepin, und - weiteren Arzneimitteln wie 5-Fluoruracil, Fentanyl, Buprenorphin, Desmopressin, Domperdon, Scopalamin (Hydrobromid), Rotigotin, Peptide.
  4. Transdermales therapeutisches System nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Wirkstoffreservoir ein textiles Flächenmaterial, oder ein nichttextiler Vliesverbund verwendet wird, dessen Fasermaterial aus Polyethylen, Polypropylen, Polyester, bevorzugt, aus Viskose, Baumwolle, Wolle oder Seide besteht.
  5. Transdermales therapeutisches System nach Anspruch 4, wobei das Wirkstoffreservoir eine Ronde aus einem Vlies-Stoff ist, bevorzugt mit einem Fasergemisch von Zellwolle zu Baumwolle von 50 : 50.
  6. Transdermales therapeutisches System nach Anspruch 4 oder 5, wobei das Wirkstoffreservoir einen Durchmesser von 20-50 mm besitzt.
  7. Transdermales therapeutisches System nach Anspruch 4, 5 oder 6, wobei das Wirkstoffreservoir eine Dicke von 0,1-1,0 mm besitzt.
  8. Verfahren zur Herstellung eines transdermalen therapeutischen Systems nach Anspruch 1, wobei man zunächst eine Rückschichtfolie mit einer viskosen Lösung eines ersten wirkstoffhaltigen haftklebenden Polymers bestreicht und die so beschichtet Rückschichtfolie trocknet und wobei man getrennt hiervon ein Fasermaterial mit einer Wirkstofflösung tränkt und dann trocknet, wobei gegebenenfalls dieser Vorgang ein- oder mehrfach wiederholt wird und die so entstandene wirkstoffhaltige Faserschicht mit einer viskosen Lösung eines zweiten wirkstoffhaltigen haftklebenden Polymers bestreicht und anschließend trocknet und dann aus diesem Laminat aus wirkstoffhaltiger Faserschicht und dem zweiten wirkstoffhaltigem haftklebenden Polymer Ronden herausstanzt, die dann mit der Faserschichtseite auf die erste haftklebend beschichtete wirkstoffhaltige Rückschichtfolie verbracht werden und abschließend das wirkstoffhaltig beschichtete Rückschicht-Faserschicht-Wirkstoffmatrix-Laminat mit einer Schutzfolie abgedeckt wobei der Wirkstoff in dem ersten und zweiten haftklebenden Polymer und in der wirkstoffhaltigen Faserschicht identisch ist.
  9. Verwendung eines transdermalen therapeutischen Systems nach Anspruch 1, als Langzeit-TTS.
  10. Verwendung nach Anspruch 9, wobei die Tragezeit 3 Tage oder mehr beträgt.
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