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Die Erfindung betrifft eine medizinische Fluidleitungsanordnung zur fluidführenden Überleitung eines medizinischen Fluids zwischen einer medizinischen Elastomerpumpe und einem patientenseitigen Zugang, aufweisend einen Fluidleitungskanal mit einem Einlass, der zur fluidleitenden Verbindung mit einem Auslass der Elastomerpumpe vorgesehen ist, und einem Auslass, der zur fluidleitenden Verbindung mit dem patientenseitigen Zugang vorgesehen ist, und ein Drosselelement, das fluidleitend mit dem Einlass und mit dem Auslass des Fluidleitungskanals verbunden ist und durch das ein Abschnitt des Fluidleitungskanals erstreckt ist, wobei das Drosselelement eine abschnittsweise Verengung eines strömungswirksamen Querschnitts des Fluidleitungskanals bewirkt.
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Die Erfindung betrifft zudem eine medizinische Elastomerpumpe zur Förderung eines medizinischen Fluids mit einer elastomeren Membran, die ein Pumpvolumen zur Aufnahme und Förderung des medizinischen Fluids ausbildet, wobei die elastomere Membran in einem wenigstens teilweise mit dem medizinischen Fluid befüllten Füllzustand elastisch gedehnt ist und einen dehnungsbedingten Förderdruck auf das Pumpvolumen bewirkt, und wobei mittels des Förderdrucks ein Volumenstrom des medizinischen Fluids durch einen Auslass des Pumpvolumens förderbar ist.
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Eine derartige medizinische Elastomerpumpe und eine derartige medizinische Fluidleitungsanordnung sind im Bereich der Medizintechnik allgemein bekannt und zur Verwendung bei einer Infusionstherapie vorgesehen. Solche Elastomerpumpen weisen eine elastomere Membran auf, die ein Pumpvolumen zur Aufnahme und Förderung eines im Rahmen der Infusionstherapie zu verabreichenden medizinischen Fluids ausbildet. Bei einer Befüllung des Pumpvolumens mit dem medizinischen Fluid wird die Membran ballonartig elastisch gedehnt. Die auf diese Weise gedehnte Membran bewirkt einen Förderdruck auf das Pumpvolumen. Die bekannte medizinische Fluidleitungsanordnung dient einer fluidführenden Überleitung des medizinischen Fluids von der medizinischen Elastomerpumpe zu einem patientenseitigen Zugang. Solche Fluidleitungsanordnungen weisen üblicherweise einen Fluidleitungskanal auf, der einlassseitig fluidleitend mit einem Auslass des Pumpvolumens verbunden ist. Auslassseitig ist der Fluidleitungskanal fluidleitend mit dem patientenseitigen Zugang verbindbar. Die bekannte Fluidleitungsanordnung ist schlauchförmig ausgebildet und kann auch als Überleitungssystem bezeichnet werden. Um eine korrekte Dosierung des medizinischen Fluids zu erreichen, weist die Fluidleitungsanordnung üblicherweise ein Drosselelement auf, das auch als Flussmengenbegrenzer bezeichnet werden kann. Das Drosselelement bildet eine abschnittsweise Verengung des Fluidleitungskanals aus. Diese Verengung bewirkt eine Drosselung des mittels der Elastomerpumpe durch den Fluidleitungskanal geförderten Volumenstroms des medizinischen Fluids.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine medizinische Fluidleitungsanordnung und eine medizinische Elastomerpumpe der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine verbesserte Abgabe des medizinischen Fluids ermöglichen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine gegenüber äußeren Einflüssen möglichst robuste Förderung und/oder Überleitung des medizinischen Fluids zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird für die Fluidleitungsanordnung dadurch gelöst, dass das Drosselelement wenigstens abschnittsweise in einen Wärmeleitkörper eingekapselt ist, der eine - im Vergleich zu einer Außenoberfläche des Drosselelements - vergrößerte Wärmeaufnahmefläche aufweist, die zur flächigen Applizierung auf einer patientenseitigen Hautoberfläche vorgesehen ist. Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass die Wirkung des Drosselelements - und damit letztlich die Abgabe des medizinischen Fluids - insbesondere von einer Viskosität des medizinischen Fluids abhängt. Die Viskosität ist wiederum insbesondere abhängig von einer Temperatur des medizinischen Fluids. Diese Temperatur ist wiederum durch äußere Faktoren, wie eine Umgebungstemperatur und eine Temperatur fluidführender Komponenten der Fluidleitungsanordnung, beeinflusst. Diese Faktoren unterliegen naturgemäß gewissen Schwankungen. Durch die erfindungsgemäße Lösung kann unerwünschten Auswirkungen dieser Schwankungen auf die Wirkung des Drosselelements und damit die Abgabe des medizinischen Fluids entgegengewirkt werden. Dabei gewährleistet die Fluidleitungsanordnung - jedenfalls in einem auf der Hautoberfläche applizierten Zustand der Wärmeaufnahmefläche - eine möglichst konstante Temperatur des Drosselelements. Insoweit dient der Wärmeleitkörper als eine Art Wärmeübertrager zwischen der Hautoberfläche des Patienten und dem Drosselelement. Durch die im Vergleich zu der Außenoberfläche des Drosselelements vergrößerte Wärmeaufnahmefläche kann eine verbesserte Wärmeübertragung zwischen der Hautoberfläche und der Außenoberfläche des Drosselelements erreicht werden. Diese Wärmeübertragung wirkt einer Beeinflussung der Drosselwirkung durch äußere Temperaturschwankungen entgegen. Durch die erfindungsgemäße Lösung kann somit letztlich eine gegenüber äußeren Einflüssen möglichst robuste Abgabe des medizinischen Fluids erreicht werden. Der Fluidleitungskanal erstreckt sich sowohl abschnittsweise stromaufwärts und abschnittsweise stromabwärts des Drosselelements als auch abschnittsweise durch das Drosselelement. Der Fluidleitungskanal kann insbesondere durch schlauch- oder rohrförmige Fluidleitungsabschnitte gebildet sein. Vorzugsweise ist der Fluidleitungskanal durch biegeflexible und aus Kunststoff gefertigte Schlauchabschnitte gebildet, die einstückig zusammenhängend gefertigt und/oder separat gefertigt und hiernach fluidleitend zusammengefügt sein können. Der Einlass des Fluidleitungskanals kann einen Konnektor zur lösbaren Verbindung mit dem Auslass der medizinischen Elastomerpumpe aufweisen. Alternativ kann der Einlass zur unlösbaren fluidleitenden Verbindung mit dem Auslass der Elastomerpumpe vorgesehen sein. Der Auslass des Fluidleitungskanals weist vorzugsweise einen Konnektor zur lösbaren fluidleitenden Verbindung mit dem patientenseitigen Zugang auf. Das Drosselelement kann in Form einer Flussdrossel, einer Blende oder dergleichen ausgebildet sein. Vorzugsweise weist das Drosselelement einen kapillarartigen Durchlass auf, der die abschnittsweise Verengung des Fluidleitungskanals zur Drosselung des medizinischen Fluids bewirkt. Der kapillarartige Durchlass kann auch als Kapillare bezeichnet werden und kann - im Vergleich zu dem strömungswirksamen Querschnitt des Fluidleitungskanals im Übrigen - einen um wenigstens eine Größenordnung, vorzugsweise wenigstens zwei Größenordnungen, geringeren strömungswirksamen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise weist das Drosselelement - im Vergleich zu einem Fluidwiderstand des Fluidkanals im Übrigen - einen um wenigstens eine Größenordnung, vorzugsweise wenigstens zwei Größenordnungen, höheren Fluidwiderstand auf. Das Drosselelement kann insbesondere schlauch- oder rohrförmig ausgebildet sein. Das Drosselelement kann beispielsweise aus Kunststoff oder Glas gefertigt sein. Vorzugsweise weist das Drosselelement eine kreiszylindrische Außenoberfläche auf. Das Drosselelement ist mittels des Wärmeleitkörpers wenigstens abschnittsweise eingekapselt und somit wenigstens abschnittsweise von dem Wärmeleitkörper flächenkontaktierend umhüllt und/oder eingeschlossen. Diese Einkapselung kann auf unterschiedlichste Arten ausgebildet sein. Beispielsweise kann der Wärmeleitkörper eine kanalartige Aussparung aufweisen, in die das Drosselelement von dem Wärmeleitkörper dicht umschlossen eingeschoben und/oder eingelegt ist. Alternativ kann das Drosselelement mit einem Werkstoff umgossen sein, der im erstarrten Zustand den Wärmeleitkörper ausbildet. Vorzugsweise ist der Wärmeleitkörper wenigstens im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, nicht aus Kunststoff gefertigt. Vorzugsweise ist die Wärmeaufnahmefläche wenigstens um einen Faktor 2, bevorzugt um einen Faktor 5 und besonders bevorzugt um einen Faktor größer als 10, im Vergleich zu der Außenoberfläche des Drosselelements vergrößert.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist das Drosselelement vollständig in dem Wärmeleitkörper eingekapselt. „Vollständig“ meint, dass das Drosselelement über seine gesamte Länge und seinen gesamten Umfang hinweg vollflächig mit dem Wärmeleitkörper in Kontakt ist. Von diesem Kontakt ausgenommen sind selbstverständlich solche Bereiche des Drosselelements, die einem Eintritt und/oder einem Austritt des abschnittsweise durch das Drosselelement erstreckten Fluidleitungskanals dienen. Durch diese Ausgestaltung der Erfindung kann eine nochmals verbesserte Wärmeübertragung zwischen dem Wärmeleitkörper und dem Drosselelement erreicht werden. Hierdurch wird letztlich eine verbesserte Wärmeübertragung von der Hautoberfläche auf das Drosselelement ermöglicht. Auf diese Weise kann unerwünschten Temperaturschwankungen am Drosselelement in nochmals verbesserter Weise entgegengewirkt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Drosselelement aus wenigstens einem ersten Material gefertigt, und der Wärmeleitkörper ist aus wenigstens einem zweiten Material gefertigt, das im Vergleich zu dem ersten Material einen höheren Wärmeleitkoeffizienten aufweist. Durch diese Materialwahl kann eine nochmals verbesserte Wärmeübertragung von der Hautoberfläche auf das Drosselelement erreicht werden. Insbesondere gegenüber einer denkbaren bloßen Vergrößerung der Außenoberfläche des Drosselelements und einer unmittelbaren Anlage derselben auf der Hautoberfläche kann durch diese Ausgestaltung der Erfindung eine deutliche Verbesserung der Wärmeübertragung erreicht werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Wärmeleitkörper aus einem Metall und/oder einer Wärmeleitkeramik gefertigt. Als besonders vorteilhaft hat sich hierbei die Verwendung von Aluminium und/oder Kupfer erwiesen. Als Wärmeleitkeramik kommen insbesondere Aluminiumoxid und/oder Aluminiumnitrid infrage. Durch diese Ausgestaltung der Erfindung kann ein besonders hoher Wärmeleitkoeffizient des Wärmeleitkörpers erreicht werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Wärmeleitkörper in Form eines Wärmeleitkissens ausgebildet, das eine flexible kissenförmige Hülle und ein von der Hülle fluiddicht umhülltes flüssiges und/oder gelförmiges Wärmeleitmedium aufweist. Die kissenförmige Hülle ist im Vergleich zu den übrigen Abmessungen des Wärmeleitkissens vorzugsweise dünnwandig ausgebildet. Die Hülle kann beispielsweise aus einem elastischen Kunststoff, einem fluiddicht ausgerüsteten Textil oder dergleichen gefertigt sein. Zur Umhüllung des Wärmeleitmediums können einzelne Abschnitte der kissenförmigen Hülle miteinander verklebt, vernäht oder auf sonstige Weise zusammengefügt sein. Das Wärmeleitmedium kann insbesondere eine Paste, eine Creme, ein Gel oder eine Flüssigkeit sein. Durch die flexible Gestaltung der Hülle einerseits und das flüssige und/oder gelförmige Wärmeleitmedium andererseits ist das Wärmeleitkissen form- und/oder gestaltnachgiebig. Hierdurch ist die Wärmeaufnahmefläche besonders einfach und konturgerecht auf der Hautoberfläche applizierbar. Dies gewährleistet einen möglichst vollflächigen Kontakt zwischen der Hautoberfläche und der Wärmeaufnahmefläche, was eine nochmals verbesserte Wärmeübertragung ermöglicht. Zum anderen ergibt sich ein verbesserter Tragekomfort gegenüber einem unnachgiebig gestalteten Wärmeleitkörper.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Wärmeaufnahmefläche mit einer Klebeschicht versehen. Die Klebeschicht dient der Applizierung des Wärmeleitkörpers auf der Hautoberfläche. Durch die Klebeschicht kann auf ein gesondertes Anbringen von Heft- und/oder Verbandsmaterial zur Applizierung des Wärmeleitkörpers am Patienten verzichtet werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Fluidleitungskanal in einem - in Bezug auf eine Flussrichtung des medizinischen Fluids - stromaufwärts an das Drosselelement angrenzenden Bereich in den Wärmeleitkörper eingekapselt. Dieser angrenzende Bereich kann auch als Vorwärmbereich bezeichnet werden. Durch die Einkapselung des Vorwärmbereichs in den Wärmeleitkörper wird erreicht, dass das medizinische Fluid bereits vor Eintritt in das Drosselelement vorgewärmt wird. Durch die Erwärmung des medizinischen Fluids bereits vor dem Drosselelement können temperaturbedingte Einflüsse auf die Drosselwirkung nochmals vermindert werden. Da der Vorwärmbereich stromaufwärts an das Drosselelement angrenzt, ist gewährleistet, dass das medizinische Fluid in nur einem begrenzten Bereich vorerwärmt wird. Dies ist insbesondere für temperaturempfindliche medizinische Fluide von Bedeutung.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird für die eingangs genannte medizinische Elastomerpumpe dadurch gelöst, dass eine medizinische Fluidleitungsanordnung gemäß der vorstehenden Beschreibung vorgesehen ist, die einlassseitig fluidleitend mit dem Auslass des Pumpvolumens verbunden ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
- 1 zeigt in schematisch stark vereinfachter Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen medizinischen Elastomerpumpe, an deren Auslass eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen medizinischen Fluidleitungsanordnung fluidleitend angeschlossen ist,
- 2 in teilweise ab- und freigeschnittener vergrößerter Detaildarstellung einen Bereich II der Fluidleitungsanordnung nach 1,
- 3 den Bereich gemäß 2 in einer teilweise ab- und freigeschnittenen Seitenansicht und
- 4 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen medizinischen Fluidleitungsanordnung in einem Bereich II nach 1 und in einer Darstellungsweise gemäß 3.
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Gemäß 1 ist eine medizinische Elastomerpumpe 1 zur Verwendung bei einer ambulanten und/oder stationären Infusionstherapie vorgesehen. Die medizinische Elastomerpumpe 1 dient einer Aufnahme und Förderung eines medizinischen Fluids 4 und kann auch als elastomere Infusionspumpe bezeichnet werden.
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Die medizinische Elastomerpumpe 1 weist eine elastomere Membran 2 auf, die ein Pumpvolumen 3 zur Aufnahme und Förderung des medizinischen Fluids 4 ausbildet. Das medizinische Fluid ist vorliegend eine nicht näher bezeichnete Medikamentenflüssigkeit 4. Anhand 1 ist die medizinische Elastomerpumpe 1 in einem Füllzustand gezeigt. In diesem Füllzustand ist das Pumpvolumen 3 mit dem medizinischen Fluid 4 befüllt, wodurch die elastomere Membran 2 infolge einer mechanischen Einwirkung des medizinischen Fluids 4 ballonartig weichelastisch gedehnt ist. Dabei ist die elastomere Membran 2 anhand 1 aus zeichnerischen Gründen mit einer überhöhten Wandungsstärke dargestellt. Demgegenüber ist die elastomere Membran 2 in einem nicht befüllten Zustand schlaff oder jedenfalls weniger stark elastisch gedehnt. Zum Befüllen des Pumpvolumens 3 mit dem medizinischen Fluid ist ein wiederverschließbarer Einfüllstutzen 5 vorgesehen, der auf grundsätzlich bekannte Weise fluiddicht an die Membran 2 angeschlossen ist. Die elastische Dehnung der elastomeren Membran 2 bewirkt einen Förderdruck p auf das Pumpvolumen 3, mittels dessen das medizinischen Fluid 4 durch einen Auslass 6 des Pumpvolumens 3 in eine fluidleitend mit dem Auslass 6 verbundene medizinische Fluidleitungsanordnung 7 förderbar ist. Wie weiter anhand 1 ersichtlich ist, ist der Auslass 6 des Pumpvolumens 3 im Bereich eines Durchlassstutzens 8 angeordnet, der an einem dem Einfüllstutzen 5 abgewandten Stirnendbereich der elastomeren Membran 2 auf grundsätzlich bekannte Weise fluiddicht an dieselbe angeschlossen ist.
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Die medizinische Fluidleitungsanordnung 7 ist anhand 1 lediglich stark vereinfacht schematisch und teilweise abgeschnitten dargestellt. Die medizinische Fluidleitungsanordnung 7 dient einer Überleitung des medizinischen Fluids 4 ausgehend von dem Pumpvolumen 3 der Elastomerpumpe 1 zu einem patientenseitigen Zugang 9, der zeichnerisch lediglich angedeutet ist. Zur Überleitung des medizinischen Fluids 4 weist die Fluidleitungsanordnung 7 einen strichpunktiert eingezeichneten Fluidleitungskanal 10 auf. Der Fluidleitungskanal 10 weist einen Einlass 11 und einen Auslass 12 auf. Der Einlass 11 ist vorliegend unlösbar an dem Durchlassstutzen 8 festgelegt und fluidleitend mit dem Auslass 6 verbunden. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform kann der Auslass 11 zur lösbaren fluidleitenden Verbindung mit der Elastomerpumpe 1 mit einem entsprechenden Konnektor versehen sein. Der Auslass 12 mündet vorliegend in einen Konnektor 13, der zur fluidleitenden Verbindung mit dem patientenseitigen Zugang 9 vorgesehen ist. Der Konnektor 13 ist vorliegend ein Luer-Anschluss, was jedoch nicht zwingend ist. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform kann der Konnektor 13 beispielsweise in Form eines NRFit-Anschlusses ausgebildet sein. Mittels des Förderdrucks p ist das medizinische Fluid 4 somit ausgehend von dem Pumpvolumen 3 über den Auslass 6 in den Einlass 11 des Fluidleitungskanals 10 förderbar und kann von diesem weiter durch den Auslass 12 über den Konnektor 13 in den patientenseitigen Zugang 9 gefördert werden.
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Die medizinische Elastomerpumpe 1 ist vorliegend derart dimensioniert, dass sie ohne weiteres von einem Patienten am Körper getragen und ohne eine externe Energieversorgung insbesondere im Rahmen einer ambulanten Therapie verwendbar ist. Die medizinische Elastomerpumpe 1 ist dementsprechend leicht und kompakt dimensioniert, wobei das Pumpvolumen 3 vorliegend nominal mit 400 ml bemessen ist. Es versteht sich, dass das Pumpvolumen 3 auch hiervon abweichend, beispielsweise nominal mit zwischen 50 ml und 750 ml, bemessen sein kann.
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Anhand der 2 und 3 ist ersichtlich, dass die Fluidleitungsanordnung 7 zudem ein Drosselelement 14 aufweist, das fluidleitend mit dem Einlass 11 und mit dem Auslass 12 verbunden ist. Insoweit erstreckt sich der Fluidleitungskanal 10 wenigstens abschnittsweise durch das Drosselelement 14. Anhand der 2 und 3 ist dies mittels der dort ersichtlichen strichpunktierten Linien zur Verdeutlichung des Fluidleitungskanals 10 erkennbar. Das Drosselelement 14 bewirkt eine abschnittsweise Verengung E eines strömungswirksamen Querschnitts Q des Fluidleitungskanals 10. Dabei dient das Drosselelement 14 einer Drosselung eines mittels der Elastomerpumpe 1 durch den Fluidleitungskanal 10 geförderten Volumenstroms V des medizinischen Fluids 4.
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Das Drosselelement ist vorliegend in Form eines Kapillarelements 14 ausgebildet und aus Kunststoff gefertigt. Im Übrigen kann das Drosselelement 14 auch als Flussmengenbegrenzer bezeichnet werden.
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Der Fluidleitungskanal 11 ist vorliegend aus einer Anordnung mehrerer Leitungsabschnitte 15, 16 sowie dem Drosselelement 14 gebildet. Die Leitungsabschnitte sind vorliegend jeweils in Form eines biegeflexiblen und aus Kunststoff gefertigten Schlauchabschnitts 15, 16 ausgebildet. Dabei grenzt der Schlauchabschnitt 15 - in Bezug auf eine anhand 1 ersichtliche Förderrichtung des Volumenstroms V - stromaufwärts an das Drosselelement 14 an. Der Schlauchabschnitt 16 grenzt stromabwärts an das Drosselelement 14 an. Dabei ist ein nicht näher bezeichneter Auslass des Schlauchabschnitts 15 fluidleitend mit einem Einlass 17 des Drosselelements 14 verbunden. Ein nicht näher bezeichneter Einlass des Schlauchabschnitts 16 ist demgegenüber mit einem Auslass 18 des Drosselelements 14 fluidleitend verbunden. Hierfür können die Schlauchabschnitte 15, 16 und das Drosselelement 14 auf grundsätzlich bekannte Weise zusammengefügt sein. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform kann stattdessen lediglich ein zwischen Einlass 11 und Auslass 12 durchgängig erstreckter Schlauchabschnitt vorgesehen sein, an dem ein Drosselelement einstückig ausgebildet ist.
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Die Fluidleitungsanordnung 7 weist zudem einen Wärmeleitkörper 19 auf. Das Drosselelement 14 ist wenigstens abschnittsweise in den Wärmeleitkörper 19 eingekapselt. Der Wärmeleitkörper 19 weist eine - im Vergleich zu einer Außenoberfläche F - vergrößerte Wärmeaufnahmefläche W auf, die zur flächigen Applizierung auf einer patientenseitigen Hautoberfläche H vorgesehen ist (3).
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Der Wärmeleitkörper 19 dient einer Übertragung von Körperwärme ausgehend von der Hautoberfläche H auf das Drosselelement 14. Hierdurch soll in erster Linie Temperaturschwankungen am Drosselelement 14 entgegengewirkt werden. Solche ungewollten Temperaturschwankungen können zu einer Viskositätsänderung des medizinischen Fluids 4 im Bereich des Drosselelements und damit zu einer Änderung der Drosselwirkung desselben führen. Hierdurch können sich Schwankungen des Volumenstroms V ergeben, die letztlich die gesamte Verabreichung des medizinischen Fluids 4 negativ beeinflussen können. Der Wärmeleitkörper 19 und die übrige Gestaltung der Fluidleitungsanordnung 7 wirken dem entgegen.
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Das Drosselelement 14 weist vorliegend eine kreiszylindrische Außenkontur auf. Die Außenoberfläche F ist somit vorliegend eine Kreiszylinder-Mantelfläche. Der Wärmeleitkörper 19 weist vorliegend eine quaderförmige Gestaltung auf, die als rein exemplarisch zu verstehen ist. Die Wärmeaufnahmefläche W ist um ein Mehrfaches größer als die Außenoberfläche F. Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Wärmeaufnahmefläche W um wenigstens eine Größenordnung größer sein als die Außenoberfläche F. Der Wärmeleitkörper 19 umhüllt das Drosselelement 14, so dass eine nicht näher bezeichnete Innenwandung des Wärmeleitkörpers 19 flächig mit der Außenoberfläche F kontaktiert ist. Dabei ist das Drosselelement 14 vorliegend vollständig - mit Ausnahme der stirnendseitig mit den Schlauchabschnitten 15, 16 zusammengefügten Bereiche - in den Wärmeleitkörper 19 eingekapselt.
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Das Drosselelement 14 ist vorliegend aus wenigstens einem ersten Material M1 gefertigt. Der Wärmeleitkörper 19 ist aus wenigstens einem zweiten Material M2 gefertigt. Das zweite Material M2 weist im Vergleich zu dem ersten Material M1 einen höheren Wärmeleitkoeffizienten auf. Das erste Material M1 ist vorliegend ein nicht näher bezeichneter Kunststoff. Das zweite Material M2 ist ein Metall. Vorliegend ist als Metall Aluminium gewählt. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform kann als Metall beispielsweise Kupfer gewählt sein. Bei einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform kann der Wärmeleitkörper aus einer Wärmeleitkeramik, beispielsweise aus Aluminiumoxid und/oder Aluminiumnitrid, gefertigt sein.
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Zur Applizierung der Wärmeaufnahmefläche W auf der Hautoberfläche H ist vorliegend eine Klebeschicht 20 vorgesehen. Die Klebeschicht 20 ist unterseitig an dem Wärmeleitkörper 19 angeordnet. In einem nicht dargestellten Auslieferungszustand der Fluidleitungsanordnung 7 kann die Klebeschicht 20 mit einer Abdeckfolie oder dergleichen versehen sein, die ein ungewolltes Verkleben der Klebeschicht 20 verhindert und vor dem Applizieren des Wärmeleitkörpers 19 von der Klebeschicht 20 entfernt werden kann. Die Klebeschicht 20 muss nicht zwingend vorgesehen sein. Zur Applizierung des Wärmeleitkörpers 19 auf der Hautoberfläche H kann stattdessen beispielsweise Heft- und/oder Verbandsmaterial verwendet oder eine Platzierung unterhalb einer Bekleidungsschicht des Patienten vorgesehen werden, was jedoch weniger vorteilhaft ist.
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Wie insbesondere anhand 3 ersichtlich ist, ist der Fluidleitungskanal 10 in einem - in Bezug auf die Richtung des Volumenstroms V - stromaufwärts an das Drosselelement 14 angrenzenden Bereich B in den Wärmeleitkörper 19 eingekapselt. Hierdurch kann das medizinische Fluid 4 bereits vor einem Eintritt in das Drosselelement 14 erwärmt werden. Der Bereich B kann somit auch als Vorwärmbereich bezeichnet werden. Eine Länge des Vorwärmbereichs B ist dabei vorteilhafterweise derart bemessen, dass der Volumenstrom V bei Eintritt in das Drosselelement 14 bereits auf eine maximal erreichbare Temperatur erwärmt ist. Hierfür sind insbesondere die Länge des Vorwärmbereichs B, die übrigen Abmessungen des Wärmeleitkörpers 19, die Wärmeleiteigenschaften des zweiten Materials M2 sowie die Wärmeaufnahmefläche W unter Berücksichtigung des Volumenstroms V aufeinander abzustimmen.
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Anhand 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fluidleitungsanordnung dargestellt, wobei sich die Darstellung auf den Bereich II nach 1 beschränkt. Die Fluidleitungsanordnung gemäß 4 unterscheidet sich lediglich durch die Ausgestaltung des dortigen Wärmeleitkörpers 19a von der anhand der 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsform. Identisch gestaltete Bauteile und Abschnitte sind insoweit mit identischen Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals gesondert beschrieben. Vielmehr wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Offenbarung zu der Fluidleitungsanordnung 7 nach den 1 bis 3 verwiesen, die - abgesehen von der Gestaltung des Wärmeleitkörpers 19a - in entsprechender Weise für die Ausführungsform nach 4 gilt.
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Der anhand 4 ersichtliche Wärmeleitkörper ist in Form eines Wärmeleitkissens 19a ausgebildet. Das Wärmeleitkissen 19a weist eine flexible kissenförmige Hülle 21a und ein zweites Material in Form eines flüssigen und/oder gelförmigen Wärmeleitmediums M2' auf. Das Wärmeleitmedium M2' ist fluiddicht in der Hülle 21a eingeschlossen. Aufgrund der flexiblen Gestaltung der kissenförmigen Hülle 21a und dem flüssigen und/oder gelförmigen Zustand des Wärmeleitmediums M2' ist das Wärmeleitkissen 19a formnachgiebig. Hierdurch kann zum einen eine besonders vorteilhafte vollflächige Applizierung der Wärmeaufnahmefläche Wa auf der Hautoberfläche H erreicht werden. Zum anderen erhöht die formnachgiebige Gestaltung einen Tragekomfort.
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Die kissenförmige Hülle 21a ist vorliegend aus einer aus einem nicht näher bezeichneten Kunststoff gefertigten Folie gefertigt. Vorliegend weist die Hülle 21a einen - in Bezug auf die Zeichenebene der 4 - oberen Abschnitt 22a und einen unteren Abschnitt 23a auf, wobei die Abschnitte 22a, 23a randseitig fluiddicht zusammengefügt sind. Beispielsweise können die Abschnitte 22a, 23a miteinander verklebt, vernäht oder auf sonstige geeignete Weise fluiddicht zusammengefügt sein.
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Das Wärmeleitmedium M2' ist vorliegend ein nicht näher bezeichnetes Gel. Das Gel M2' liegt vollflächig an der Außenoberfläche F des Drosselelements 14 an. Vorliegend ist ein gesamtes Volumen der Hülle 21a von dem Gel M2' ausgefüllt, so dass keine Lufteinschlüsse verbleiben. Im Übrigen ist die Hülle 21a auf im Detail nicht dargestellte Weise fluiddicht an einen Außenumfang des Schlauchabschnitts 15 und an einen Außenumfang des Schlauchabschnitts 16 angeschlossen, so dass auch in diesen Anschlussbereichen kein Austritt des Wärmeleitmediums M2' aus der Hülle 21a stattfindet.
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Es versteht sich, dass das Wärmeleitkissen 19a unterseitig im Bereich der Wärmeaufnahmefläche Wa mit einer Klebeschicht 20 (vgl. 3) versehen sein kann.