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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aktor und einen Fahrzeugsitz mit einem derartigen Aktor.
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Stand der Technik
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Kraftfahrzeugsitze weisen normalerweise eine Kopfstütze auf, deren Höhe zum Anpassen an die Größe des Sitzinsassen verstellt werden kann.
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Ebenfalls bekannt sind Kraftfahrzeugsitze, für die die Position der Kopfstütze in Längsrichtung verstellbar ist, um sie näher an den Kopf des Insassen zu bringen und damit die Gefahr eines Traumas der Halswirbelsäule („Schleudertrauma“) zu vermindern oder sogar zu eliminieren, besonders im Falle eines Front- oder Heckaufpralls.
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Die Verstellung der Position der Kopfstütze in Längsrichtung ist jedoch im Allgemeinen unabhängig von der Höhenverstellung, so dass Benutzer sich nicht die Zeit nehmen, diese zusätzliche Einstellung vorzunehmen.
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Zudem sind Kraftfahrzeuge mit einem Gurt mit drei Verankerungspunkten und einer Aufrolleinrichtung ausgestattet. Wird also ein Sicherheitsgurt angelegt und vom Sitzinsassen getragen, so umfasst er im Wesentlichen zwei aktive Riemen: einen Brustgurt und einen Bauchgurt, welche beide aufgrund der durch die Aufrolleinrichtung erzeugten Zug am Insassen anliegend verbleiben. Der Brustgurt verläuft diagonal über den Torso des Insassen, ähnliche einem Bandelier, während der Bauchgurt quer verläuft, im Wesentlichen an den Hüften des Insassen. In dieser Position verläuft der Gurt von der Aufrolleinrichtung zum Gurtverschluss, welcher über eine Gurtrückführung die Gurtzunge aufnimmt. Die Gurtrückführung führt den Sicherheitsgurt von einem im Wesentlichen vertikal aufwärts verlaufenden Abschnitt zwischen der Aufrolleinrichtung und der Gurtrückführung zu dem vertikal abwärts und diagonal verlaufenden Brustgurt.
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Im Sinne eines verbesserten Benutzerkomforts und erhöhter Sicherheit ist es auch nützlich, wenn man die vertikale Position der Sitzgurtrückführung verstellen kann, vorteilhafterweise entsprechend der Höhenverstellung der Nackenstütze, um die Anzahl der vom Insassen durchzuführenden Handgriffe zu begrenzen.
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Aus der
US-A-5 998 759 oder der
CA-C-2 118 952 ist daher ein Kraftfahrzeugsitz bekannt, bei dem die Nackenstütze integral mit der Gurtrückführung ausgeführt ist. Dementsprechend erfolgt die Einstellung der Höhe der Nackenstütze und der Gurtrückführung gleichzeitig.
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Der hauptsächliche Nachteil eines derartigen Sitzes liegt jedoch darin, dass die Höhe der Gurtrückführung, welche im Wesentlichen der Höhe der Schultern des Sitzinsassen entspricht, und die Höhe der Nackenstütze, von der Größe des Fahrzeugsitzinsassen abhängt, nicht entsprechend der Größe des Insassen mit derselben Veränderungsrate verändert wird.
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Des Weiteren ist aus der
DE-A-198 51 650 ein Fahrzeugsitz bekannt, der eine einen Wegesensor für eine Gurtrückführungsverstellung und eine elektronische Steuereinheit enthält, die dazu vorgesehen ist, die Wegeinformationen betreffend die Gurtrückführungsverstellung von dem Sensor zu empfangen und die Höhenverstellung der Nackenstütze entsprechend zu steuern. Die
DE-A-198 51 650 offenbart eine alternative Ausführungsform, bei der die Höhe der Nackenstütze synchron mit der Höhe der Gurtrückführung verstellt wird.
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In beiden Fällen ist der Fahrzeugsitz komplex, mit zwei separaten Aktoren zum Verstellen der Höhe der Nackenstütze und der Gurtrückführung, wobei die beiden Aktoren entsprechend gesteuert werden müssen, um die Komfort und die Sicherheit des Sitzinsassen zu gewährleisten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere, einen Aktor für einen Fahrzeugsitz, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, anzugeben, der die bei Produkten des Standes der Technik vorherrschenden Probleme löst.
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Zu diesem Zweck sieht die Erfindung einen Aktor für einen Fahrzeugsitz vor, enthaltend:
- - einen Elektromotor mit einem Rotor und einem Stator, wobei der Rotor eine erste Abtriebswelle des Elektromotors und eine zweite Abtriebswelle des Elektromotors zur Drehung bringt;
- - ein erstes durch die erste Abtriebswelle zur Drehung gebrachtes Untersetzungsgetriebe, wobei das erste Untersetzungsgetriebe ein erstes Untersetzungsverhältnis aufweist, wobei ein Abtriebsritzel des ersten Untersetzungsgetriebes eine erste gekerbte Welle mit einem ersten Kerbenabstand antreibt;
- - ein zweites durch die zweite Abtriebswelle zur Drehung gebrachtes Untersetzungsgetriebe, wobei das zweite Getriebe ein zweites Untersetzungsverhältnis aufweist, wobei ein Abtriebsritzel des zweiten Untersetzungsgetriebes eine zweite gekerbte Welle mit einem zweiten Kerbenabstand antreibt,
wobei das erste Untersetzungsverhältnis des Aktors anders ist als das zweite Untersetzungsverhältnis und/oder wobei der erste Kerbenabstand anders ist als der zweite Kerbenabstand.
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Vorteilhafterweise kann der Aktor damit dazu eingesetzt werden, die Bewegungen zweier separater Vorrichtungen zu steuern, und zwar mit Bewegungsgeschwindigkeiten und/oder Bewegungswegen, die proportional sind.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen weist der beschriebene Aktor eines oder mehrere der folgenden Merkmale, allein oder in Kombination miteinander auf:
- - der Rotor, die erste Abtriebswelle des Elektromotors und die zweite Abtriebswelle des Elektromotors sind in einem Stück ausgeführt;
- - die erste Abtriebswelle des Elektromotors und die zweite Abtriebswelle des Elektromotors sind verbunden mit dem Rotor des Elektromotors, wobei vorzugsweise zwischen die erste Abtriebswelle des Elektromotors und die zweite Abtriebswelle des Elektromotors einerseits und den Rotor des Elektromotors andererseits jeweils ein elastisches Verbindungsteil eingefügt ist;
- - eines der Bauteile, erste Abtriebswelle des Elektromotors oder zweite Abtriebswelle des Elektromotors, einstückig mit dem Rotor des Elektromotors ausgebildet ist, während das andere der Bauteile, erste Abtriebswelle des Elektromotors oder zweite Abtriebswelle des Elektromotors, mit dem Rotor des Elektromotors verbunden ist, wobei vorzugsweise zwischen das andere der Bauteile, erste Abtriebswelle des Elektromotors oder zweite Abtriebswelle des Elektromotors, ein elastisches Verbindungsteil eingefügt ist;
- - das Verhältnis zwischen dem ersten Untersetzungsverhältnis und dem zweiten Untersetzungsverhältnis ist größer oder gleich 0,25 und/oder kleiner oder gleich 0,75;
- - das Verhältnis zwischen dem ersten Kerbenabstand und dem zweiten Kerbenabstand ist größer oder gleich 0,25 und/oder kleiner oder gleich 0,75;
- - die erste gekerbte Welle und/oder die zweite gekerbte Welle ist/sind eine Schnecke oder eine Stange;
- - die erste gekerbte Welle und die zweite gekerbte Welle verlaufen in zwei nicht-parallelen Richtungen; und
- - die erste gekerbte Welle und die zweite gekerbte Welle verlaufen in zwei parallelen Richtungen.
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Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung auch einen Fahrzeugsitz, enthaltend ein Sitzteil, eine Rückenlehne, ein an der Rückenlehne angebrachte Nackenstütze und einen Aktor, wie oben beschrieben in einer beliebigen der angegebenen Kombinationen, wobei der Aktor mit der Nackenstütze wirkverbunden ist, um die Position der Nackenstütze relativ zu der Rückenlehne gleichzeitig in zwei unterschiedliche Richtungen zu verstellen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung auch einen Fahrzeugsitz, enthaltend ein Sitzteil, eine Rückenlehne, ein an der Rückenlehne angebrachte Nackenstütze, eine ebenfalls an der Rückenlehne befestigte Gurtrückführung und einen Aktor, wie oben beschrieben in einer beliebigen der angegebenen Kombinationen, wobei der Aktor mit der Nackenstütze einerseits und mit der Gurtrückführung andererseits wirkverbunden ist, um die Höhe der Nackenstütze und der Gurtrückführung relativ zu der Rückenlehne gleichzeitig zu verstellen.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale, Details und Vorteile der Erfindung werden ersichtlich beim Studium der nachstehenden detaillierten Beschreibung und bei Analyse der anliegenden Zeichnungen, wobei:
- [1] eine schematische Seitenansicht eines beispielhaften Fahrzeugsitzes ist;
- [2] eine schematische perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes nach 1 ist;
- [3] eine perspektivische Ansicht eines Aktors zeigt, der in den Fahrzeugsitz nach 1 und 2 implementiert werden kann;
- [4] eine perspektivische Ansicht eines anderen beispielhaften Fahrzeugsitzes ist; und
- [5] eine perspektivische Ansicht eines Aktors ist, der in den Fahrzeugsitz nach 4 implementiert werden kann.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Soweit in der nachfolgenden Beschreibung Termini betreffend die absolute Position, wie etwa die Begriffe „vorn“, „hinten“, „oben“, „unten“, „links“, „rechts“ etc., oder relative Termini, wie etwa die Begriffe „oberhalb“, „unterhalb“, „obere(s/r)“, „untere(s/r)“ etc., oder Termini betreffend die Orientierung, wie etwa „horizontal“, „vertikal“ etc., verwendet werden, so beziehen sich diese auf die Orientierung in den Figuren oder bei einem Sitz in seiner normalen Gebrauchsposition, soweit nicht anders spezifiziert.
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1 zeigt schematisch einen Sitz 1 eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einem Sitzteil 2 zur Aufnahme eines Insassen des Sitzes 1 und einer eine Nackenstütze 4 tragende Rückenlehne 3. Das Sitzteil 3 ist an einer festen Struktur 5 angebracht, insbesondere am Boden des Fahrzeugs. Vorteilhafterweise ist der Sitz mittels eines Schienenmechanismus` oder eines anderen Mittels am Boden 5 des Kraftfahrzeugs befestigt, das ein Verstellen der Position des Sitzes 1 mindestens in Längsrichtung X erlaubt.
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2 zeigt den Sitz 1 nach 1 noch detaillierter.
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Er umfasst ein Sitzteil 2 mit einem Sitzteilrahmen 10 und eine Rückenlehne 3 mit einem Rückenlehnenrahmen 12. Der Sitzteilrahmen 10 und der Rückenlehnenrahmen 12 sind vorteilhafterweise relativ zueinander um eine im Wesentlichen quer orientierte Achse drehbar, ein Verstellen der Neigung des Rückenlehnenrahmens 12 relativ zu dem Sitzteilrahmen 10 zu ermöglichen. Der Mechanismus zum Anlenken des Rückenlehnenrahmens 12 an den Sitzteilrahmen 10 ist gut bekannt und wird daher der Kürze halber in dieser Beschreibung nicht detailliert beschrieben. Die Steuerung dieses Scharniermechanismus` des Rückenlehnenrahmens kann entweder manuell oder motorbetrieben sein.
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Wie bereits erwähnt kann der Sitzteilrahmen 10 des Sitzes 1 an Vorrichtungen angebracht sein, die ein Verschieben des Sitzes 1 in Längsrichtung und/oder das Kippen des Sitzteilrahmens 10 relativ zum Boden des Fahrzeugs ermöglichen, insbesondere durch Verwenden einer an sich bekannten Hebevorrichtung.
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Der Sitz 1 weist weiterhin eine Nackenstütze 4 mit einem Nackenstützenrahmen 14 auf.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Nackenstütze 4 hierbei relativ zu dem Rückenlehnenrahmen 12 in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung und in einer im Wesentlichen längs verlaufenden Richtung des Sitzes 1 bewegbar ist. Zum Beispiel kann es erwünscht sein, die Nackenstütze in einer aufwärts gerichteten vertikalen Bewegung - mit anderen Worten: weg vom Sitzteilrahmen 12 - gleichzeitig mit einer kleineren Längsbewegung der Nackenstütze, zum Beispiel in Richtung zur Front des Fahrzeugsitzes 1, zu verstellen. In der Tat ist die Rückenlehne 3 des Sitzes 1 im Allgemeinen zur Rückseite der Rückenlehne 3 des Sitzes hin orientiert, so dass das Anheben der Nackenstütze 4 zu einem größeren Abstand zwischen dem Kopf des Insassen des Sitzes 1 und der Nackenstütze 4 führt. Es ist bekannt, dass ein solcher Abstand gefährlich sein kann, besonders im Falle eines Aufpralls auf die Front oder das Heck des Fahrzeugs. Ein solcher Abstand kann dann zu einem indirekten Flexions-/ Extensionstrauma der Halswirbelsäule (oder „Schleudertrauma“) führen. Es wird daher bevorzugt, die Nackenstütze 4 zur Front des Sitzes 1 zu bringen, wenn der Insasse groß ist und ein Anheben der Nackenstütze 4 relativ zu dem Rückenlehnenrahmen 12 anordnet.
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Die gleichzeitige Steuerung des Anhebens der Nackenstütze 4 und das Nach-Vorn-Bringen der Nackenstütze 4 lässt sich mittels eines einzigen Aktors 32 erreichen, wie ersichtlich in 3.
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Der Aktor 32 enthält zunächst einen einzelnen Elektromotor 34. In bekannter Weise enthält der Elektromotor 34 einen Rotor und einen Stator S, wobei der Stator S die Drehung des Rotors antreibt. Der Motor 34 enthält eine erste Abtriebswelle des Elektromotors und eine zweite Abtriebswelle des Elektromotors, wobei die erste und zweite Abtriebswelle integral in die Drehung des Rotors des Elektromotors 34 eingebunden sind. So können zum Beispiel die erste und die zweite Abtriebswelle des Elektromotors als Einzeleinheit mit dem Rotor des Elektromotors 34 ausgebildet sein. Alternativ kann mindestens eines der Bauteile erste Abtriebswelle des Elektromotors 34 und zweite Abtriebswelle des Elektromotors 34 an dem Rotor des Elektromotors 34 befestigt sein. In diesem Fall kann ein elastisches Verbindungsteil zwischen den Rotor und jedes der Bauteile erste und zweite Abtriebswelle des Elektromotors 34, angebracht am Rotor des Elektromotors 34, eingefügt sein.
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Die erste Abtriebswelle des Elektromotors 34 versetzt ein erstes Untersetzungsgetriebe 36 mit einem ersten Untersetzungsverhältnis in Drehung. Das erste Untersetzungsgetriebe 36 versetzt eine erste Schnecke 38 mit einem ersten Schneckenabstand in Drehung. Die Drehung dieser ersten Schnecke 38 steuert eine im Wesentlichen vertikale Bewegung des Nackenstützenrahmens 14. Hierzu ist der Nackenstützenrahmen 14 zum Beispiel integral mit einer Stange ausgebildet, die aufgrund der Drehung der ersten Schnecke 38 translational bewegt wird, und zwar entlang der Richtung, in die die erste Schnecke 38 verläuft. Alternativ ist der Nackenstützenrahmen 14 integral mit einer an der ersten Schnecke 38 angebrachten Nuss ausgebildet, wobei diese Nuss daran gehindert wird sich zu drehen, wenn sich die Schnecke 38 um die eigene Achse dreht, zum Beispiel mittels Eingriff mit einem oder mehreren Anschlägen.
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Die zweite Abtriebswelle des Elektromotors 34 versetzt ein zweites Untersetzungsgetriebe 40 mit einem zweiten Untersetzungsverhältnis in Drehung. Das zweite Untersetzungsgetriebe 40 versetzt eine zweite Schnecke 42 mit einem zweiten Schneckenabstand in Drehung. Die Drehung dieser zweiten Schnecke 42 steuert eine im Wesentlichen längs gerichtete Bewegung des Nackenstützenrahmens 14. Hierzu ist der Nackenstützenrahmen 14 zum Beispiel integral mit einer Stange ausgebildet, die aufgrund der Drehung der zweiten Schnecke 42 translational bewegt wird, und zwar entlang der im Wesentlichen längs gerichteten Richtung, in die die zweite Schnecke 42 verläuft. Alternativ ist der Nackenstützenrahmen 14 integral mit einer zweiten, an der zweiten Schnecke 42 angebrachten Nuss ausgebildet, wobei diese Nuss daran gehindert wird sich zu drehen, wenn sich die zweite Schnecke 42 um die eigene Achse dreht, zum Beispiel mittels Eingriff mit einem oder mehreren Anschlägen.
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In dem Fall des in 3 dargestellten Aktors 32 verläuft die erste Schnecke entlang einer ersten Achse A1, und die zweite Schnecke 42 verläuft entlang einer zweiten Achse A2, wobei die ersten und zweiten Achsen A1, A2 nicht parallel sind. Genauer gesagt ist mit „nicht parallelen Achsen“ in diesem Zusammenhang gemeint, dass sich die Verlängerungen A'1, A'2 der ersten und zweiten Achsen A1, A2, in einer Ebene P senkrecht zur Drehachse A des Rotors des Elektromotors 34 in dieser Ebene P überschneiden. In dem vorliegenden Fall stehen die Verlängerungen A'1, A'2 der Achsen A1, A2 senkrecht zu dieser Achse P, so dass diese Achsen A1, A2 als senkrecht bezeichnet werden.
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Da die ersten und zweiten Achsen A1, A2 im Wesentlichen quer zueinander liegen, lässt sich die Bewegung der Nackenstütze 4 auf koordinierte Weise in zwei zueinander senkrechten Richtungen steuern.
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Es sei darauf hingewiesen, dass sich das erste Untersetzungsverhältnis hier von dem zweiten Untersetzungsverhältnis unterscheidet und/oder sich der erste Schneckenabstand von dem zweiten Schneckenabstand unterscheidet. Die Drehung des Elektromotors 34 steuert also eine koordinierte Bewegung der Nackenstütze 4 nach oben/nach unten und nach vorn/zurück, jedoch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und/oder Einstellbereichen. Insbesondere wird mit der Drehung des Elektromotors 34 eine größere Bewegung der Nackenstütze 4 nach oben/nach unten als nach vorn/zurück gesteuert. Die Sitzkonfiguration kann daher mit höherem Benutzerkomfort und sicherer verstellt werden.
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Das Verhältnis zwischen dem ersten Untersetzungsverhältnis und dem zweiten Untersetzungsverhältnis ist zum Beispiel größer als oder gleich 0,25 und/oder kleiner als oder gleich 0,75.
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Zusätzlich oder alternativ ist das Verhältnis zwischen dem ersten Schneckenabstand und dem zweiten Schneckenabstand größer als oder gleich 0,25 und/oder kleiner als oder gleich 0,75.
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Weiterhin enthält der in 4 dargestellte Sitz 1 ein Sitzgurtsystem, ähnlich dem in 2 gezeigten. Das Sitzgurtsystem enthält einen Sitzgurt 18. Der Sitzgurt 18 ist mittels einer Schlaufe 20 an einem Ende 18a des Sitzteilrahmens 10 befestigt. Alternativ kann das Ende 18a des Gurtes 18 an dem Rückenlehnenrahmen 12 oder sogar am Chassis des Kraftfahrzeugs angebracht sein. Es ist jedoch erwünscht, dieses Ende 18a des Gurtes 18 entweder am Sitzteil oder am Rückenlehnenrahmen 10, 12 anzubringen. In diesem Fall folgt nämlich dieses Ende 18a des Gurtes dem Sitz 1, wenn er vom Benutzer in Längsrichtung verschoben wird, insbesondere zum Einstellen der Fahrposition auf seine Größe. Die Schlaufe 20 kann insbesondere mittels einer Schraube oder Niete befestigt sein.
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An seinem anderen Ende ist der Gurt 18 innerhalb einer Aufrolleinrichtung 22 aufgerollt. Eine solche, an sich bekannte Aufrolleinrichtung 22, ermöglicht das Straffziehen des Gurtes 18. Die Aufrolleinrichtung 22 erlaubt insbesondere das Aufrollen des Gurtes 18, wenn er nicht in Gebrauch ist, so dass er nicht am Sitz 1 oder am Boden des Fahrgastraums des Fahrzeugs herunter hängt. Die Aufrolleinrichtung 22 ist vorteilhafterweise am Sitzteilrahmen 10 oder am Rückenlehnenrahmen 12 angebracht, um bei Verstellung des Sitzes 1 durch den Benutzer der Bewegung des Sitzes im Wesentlichen zu folgen. Die Aufrolleinrichtung 22 ist hier relativ zur Schlaufe 20 an der gegenüberliegenden Fläche der Rückenlehne angeordnet. Die Aufrolleinrichtung 22 kann auch in den Sitz 1 integriert sein, so dass sie außerhalb des Sitzes nicht sichtbar ist.
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Wenn der Gurt 18 nicht angelegt ist, besitzt der Gurt 18 von der Aufrolleinrichtung 22 bis zur Schlaufe 20 einen ersten aufsteigenden Gurt 181 und einen zweiten Gurt 182 , die vertikal verlaufen. Diese beiden Gurte 181 , 182 werden mittels einer Gurtrückführung 26 geführt. Hier ist die Gurtrückführung 26 auf der rechten Seite in der Figur implementiert, da es sich um einen Sitz 1 zum Einbau auf der linken Seite in einem Fahrzeug (in der normalen Fahrtrichtung des Fahrzeugs) handelt. Bei einem zum Einbau auf der rechten Seite vorgesehenen Sitz würde man die Gurtrückführung 26 spiegelverkehrt anbringen.
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Diese Gurtrückführung 26 stellt im Wesentlichen das Bauteil dar, das den Sitzgurt 18 zwischen dem aufsteigenden Gurt 181 und dem absteigenden Gurt 182 wendet. Die Gurtrückführung 26 definiert damit den vertikal höchsten Punkt des Sitzgurtes 18.
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Der absteigende Gurt 182 des Gurtes 18 ist mit einer Befestigungszunge 28 versehen, die dazu vorgesehen ist, auf an sich bekannte Weise, insbesondere durch Einrasten, in einem Sitzgurtschloss 30 befestigt zu werden. Wiederum um den Sitz bei Längsverstellung der Sitzposition zu folgen, ist das Sitzgurtschloss 30 vorteilhafterweise am Sitzteilrahmen 10 oder am Rückenlehnenrahmen 12 befestigt. Alternativ kann das Sitzgurtschloss 30 jedoch am Chassis des Kraftfahrzeugs angebracht sein.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Höhe der Nackenstütze 4 relativ zum Rückenlehnenrahmen 12 hier auf koordinierte Weise mit der Höhe der Gurtrückführung 26 relativ zu demselben Rückenlehnenrahmen 12 verstellt werden kann. Hierzu wird ein Aktor 32 verwendet, ersichtlich in 5.
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Der Aktor 32 nach 5 unterscheidet sich von demjenigen nach 3 im Wesentlichen dadurch, dass die erste Schnecke 38 und die zweite Schnecke 42 in zwei im Wesentlichen parallelen Richtungen verlaufen. In diesem Fall wird die Position der Nackenstütze 4 und der Gurtrückführung 26 in im Wesentlichen parallelen Richtungen verstellt.
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Wie bereits im Zusammenhang mit 3 erwähnt, unterscheidet sich das erste Untersetzungsverhältnis von dem zweiten Untersetzungsverhältnis und/oder der erste Schneckenabstand unterscheidet sich von dem zweiten Schneckenabstand. Die Drehung des Elektromotors 34 steuert damit eine koordinierte Bewegung der Nackenstütze 4 und der Gurtrückführung 26, jedoch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und/oder Einstellbereichen. Insbesondere wird mit der Drehung des Motors eine größere Verschiebung der Nackenstütze 4 als der Gurtrückführung 26 gesteuert. Die Sitzkonfiguration kann daher mit verbessertem Benutzerkomfort und verbesserter Sicherheit verstellt werden.
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Das Verhältnis zwischen dem ersten Untersetzungsverhältnis und dem zweiten Untersetzungsverhältnis ist zum Beispiel größer als oder gleich 0,25 und/oder kleiner als oder gleich 0,75.
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Zusätzlich oder alternativ ist das Verhältnis zwischen dem ersten Schneckenabstand und dem zweiten Schneckenabstand größer als oder gleich 0,25 und/oder kleiner als oder gleich 0,75.
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Bei dem hier gezeigten Beispiel beträgt zum Beispiel ein Einstellbereich für die Höhe der Nackenstütze 4, entsprechend im Wesentlichen der Länge der ersten Schnecke 38, etwa 210 mm, während der Einstellbereich für die Höhe der Gurtrückführung 26, entsprechend im Wesentlichen der Länge der zweiten Schnecke 42, ungefähr 80 mm beträgt.
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Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die hier zur Erläuterung und nicht zur Einschränkung dargestellten Ausführungsformen beschränkt ist. Im Gegenteil: die Erfindung schließt zahlreiche Varianten ein, die für den Fachmann auf diesem Gebiet ersichtlich sind.
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So drehen z.B. die in den Beispielen beschriebenen Getriebe Schnecken mit einem Schneckenabstand. Alternativ können die Getriebe Stangen mit einem Abstand zwischen den Zähnen der Stangen antreiben. Allgemeiner gesagt kann jedes der Getriebe eine gekerbte Welle mit einem Abstand zwischen den Kerben antreiben. Im Falle einer Schnecke sind die Kerben dann durch das Gewinde ausgebildet, und der Abstand zwischen den Kerben ist durch den Schneckenabstand definiert. Im Falle einer Stange entsprechen die Kerben den Zähnen der Stange, und der Abstand zwischen den Kerben entspricht dem Abstand zwischen den Zähnen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5998759 A [0007]
- CA 2118952 C [0007]
- DE 19851650 A [0009]