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Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsvorrichtung zum Bearbeiten von, vorzugsweise gefüllten und geschlossenen, Packungen, insbesondere Karton-Verbundpackungen, mit einer Bearbeitungsstation zum Bearbeiten der Packungen, vorzugsweise zum Formen der Packungen und/oder zum Applizieren von Packhilfsmitteln an die Packungen, mit einer Vereinzelungseinrichtung zum Vereinzeln von herangeführten, zu bearbeitenden Packungen, mit einer Zuführeinrichtung zum Zuführen von, insbesondere aufgestauten, auf wenigstens einem Zuführförderer, insbesondere Zuführbandförderer oder Zuführkettenförderer, stehenden Packungen entlang eines Zuführpfads zur Vereinzelungseinrichtung und mit einer Weitergabeeinrichtung zur Weitergabe von durch die Vereinzelungseinrichtung vereinzelten Packungen in Richtung der Bearbeitungsstation entlang eines Weitergabepfads, wobei die Vereinzelungseinrichtung wenigstens ein Schiebemittel zum formschlüssigen Verschieben der Packungen vom Zuführpfad auf den Weitergabepfad wenigstens im Wesentlichen quer, insbesondere wenigstens im Wesentlichen senkrecht, zum Zuführpfad und/oder Weitergabepfad in einem Vereinzelungsbereich der Vereinzelungseinrichtung aufweist, wobei die Weitergabeeinrichtung wenigstens einen Weitergabeförderer, insbesondere Weitergabebandförderer oder Weitergabekettenförderer, zum Weitergeben von vereinzelten, auf dem Weitergabeförderer stehenden Packungen umfasst und wenigstens einem Vereinzelungsbereich der Vereineinzelungseinrichtung ein seitlich der vereinzelten Packungen angeordnetes, umlaufendes Nockenband zum seitlichen Ergreifen der durch das wenigstens eine Schiebemittel vereinzelten Packungen und zum Verschieben der ergriffenen Packungen in der Weitergabeeinrichtung vorgesehen ist.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bearbeiten von, vorzugsweise gefüllten und geschlossenen, Packungen, insbesondere Karton-Verbundverpackungen, unter Verwendung einer solchen Bearbeitungsvorrichtung.
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Bearbeitungsvorrichtungen zum Bearbeiten von Packungen sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt, wobei die Packungen durch die Verpackung und das darin aufgenommene Packgut gebildet werden. Als Verpackung kommen dabei beispielsweise Flaschen, Schlauchbeutel, Dosen etc. infrage. Die Bearbeitungsvorrichtungen dienen zudem vornehmlich dem Bearbeiten von bereits gefüllten und verschlossenen Packungen, an denen beispielsweise Packhilfsmittel, wie Strohhalme, die auch als Trinkhalme bezeichnet werden, wiederverschließbare Ausgieß- und/oder Öffnungselemente, Aufreißlaschen, die auch als Pull-tabs bezeichnet werden, Etiketten oder dergleichen, appliziert werden sollen. Alternativ oder zusätzlich kann die Bearbeitungsvorrichtung bei bestimmten Packungen aber auch dem Formen der Packungen dienen, so dass die Packungen eine gewünschte, insbesondere ansprechende, endgültige Form annehmen. Die entsprechenden Bearbeitungsvorrichtungen sind dann bedarfsweise als sogenannte Formstationen ausgebildet, in denen Presswerkzeuge zum Einsatz kommen, um den Packungen die gewünschte Form „aufzuprägen“. Weitere Bearbeitungsschritte sind denkbar.
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Bei den vorliegenden Packungen handelt es sich vornehmlich um Verbundpackungen, die alternativ zu beispielsweise Flaschen oder Dosen verwendet werden. Entsprechende Verpackungen werden meist in einer sogenannten Füllmaschine mit dem Packgut gefüllt und verschlossen, die bei Karton-Verbundpackungen nicht selten in Anlehnung an ihre Hauptfunktionen, nämlich das Formen der Verpackung, das Füllen der Verpackung und das Siegeln der Verpackung, auch als Form-/Fill-/Seal-Maschinen bezeichnet werden.
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Als Packgut kommen insbesondere fließfähige, also flüssige oder wenigstens pastöse, Packgüter infrage, die bedarfsweise noch stückige Anteile aufweisen können. Trockene und rieselfähige Packgüter sind nicht ausgeschlossen, spielen in der Praxis aber keine bedeutende Rolle. Vielfach sind in den Packungen Lebensmittel aufgenommen, wie Getränke, insbesondere Milch, Säfte, Nektare, Molkereiprodukte, und Suppen. Im Falle von Getränken werden die Karton-Verbundpackungen auch als Getränkekarton-Verbundpackungen bezeichnet.
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Verbundpackungen sind aus miteinander verbundenen Packstoffen gebildet, die einen flächigen Schichtaufbau, das sogenannte Packungslaminat bilden. Karton-Verbundpackungen haben eine Kartonschicht, die der Packung Stabilität verleiht und als Trägerschicht für zu beiden Seiten der Kartonschicht angeordnete Kunststoffschichten dienen kann. Kunststoffschichten dienen beispielsweise als Flüssigkeitssperre. So wird beispielsweise das Eindringen von fließfähigen Produkten in das Packungslaminat, insbesondere die Kartonschicht, oder gar das Auslaufen von fließfähigen Produkten ebenso vermieden, wie das Eindringen von Feuchtigkeit von außen. Ferner lassen sich thermoplastische Kunststoffe unter Ausbildung von stoffschlüssigen Siegelnähten siegeln, um so eine Verpackung zu formen und die Packung zu verschließen. Das Packungslaminat kann weitere Schichten und Packstoffe aufweisen. So stellt beispielsweise eine Aluminiumschicht eine Barrierewirkung gegen Gase und Licht bereit. Um das flächige Packungslaminat falzen, d.h. maschinell falten, zu können, werden oft Rillungen in das Packungslaminat eingebracht, welche die späteren Falzlinien vordefinieren. Die Falzungen bilden an der Packung die Packungskanten und/oder ermöglichen das Ausformen von Packungsboden und/oder Packungskopf. Packungslaminate sind zudem meist mit einem Dekor bedruckt.
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Das Packungslaminat kann vor dem Formen der Verpackung zugeschnitten werden, wodurch sogenannte Zuschnitte erzeugt werden. Diese können zu sogenannten Packungsmantelrohlingen weiterverarbeitet werden. Dazu werden die Längsränder übereinandergelegt und unter Ausbildung einer Längssiegelnaht aufeinandergesiegelt. Man erhält so einen rohrförmigen Mantel bzw. einen sogenannten Packungsmantelrohling bzw. Packungssleeve. Alternativ kann das Packungslaminat als Endlosmaterial, insbesondere als Rollenware, bereitgestellt werden, aus dem, ohne zunächst einen Zuschnitt zu erzeugen, direkt eine Verpackung geformt werden kann.
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In der
EP 3 395 730 A1 sind eine Bearbeitungsvorrichtung und ein entsprechendes Verfahren beschrieben, wonach in einer Vereinzelungseinrichtung die über einen Zuführförderer entlang eines Zuführpfads herangeführten und zu bearbeitenden Packungen vor dem Bearbeiten vereinzelt werden. Die Packungen werden dabei zunächst an der Vereinzelungseinrichtung aufgestaut und nach dem Vereinzeln von einer Weitergabeeinrichtung entlang eines Weitergabepfads in Richtung einer Bearbeitungsstation weitergegeben. Die Vereinzelungseinrichtung weist zum Vereinzeln der Packungen Schiebemittel auf, die die Packungen in einem Vereinzelungsbereich vom Zuführpfad senkrecht auf den Weitergabepfad schieben. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die entsprechende Handhabung der Packungen nicht immer zu zufriedenstellenden Ergebnissen führt. So kann es infolge des Handlings der Packungen zu Einwirkungen insbesondere auf den Boden der Packungen kommen, welche zu unansehnlichen Böden führen oder die äußere Feuchtigkeitsbarriere beschädigen können, so dass Feuchtigkeit eindringen kann und die Packungen damit unbrauchbar werden können.
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In der
WO 93/02923 A1 sind eine Bearbeitungsvorrichtung und ein entsprechendes Verfahren beschrieben, bei dem Packungen vor dem Bearbeiten in einer Vereinzelungseinrichtung vereinzelt werden. Die Packungen werden vor der Vereinzelungseinrichtung über einen Zuführförderer entlang eines Zuführpfads herangeführt und sodann aufgestaut und nach dem Vereinzeln mit einem Weitergabeförderer einer Weitergabeeinrichtung entlang eines Weitergabepfads in Richtung einer Bearbeitungsstation weitergegeben. Dabei stehen die Packungen auf dem Zuführförderer und auf dem Weitergabeförderer und bedient sich die Vereinzelungseinrichtung Schiebemitteln zum Verschieben der Packungen vom Zuführpfad auf den Weitergabepfad. Gerade bei hohen Durchsätzen zu bearbeitender Packungen kommt es jedoch bei der bekannten Bearbeitungsvorrichtung zu Störungen im Vereinzelungsbereich der Packungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Packungen keine völlig quaderförmige Gestalt aufweisen und einzelne Seiten nicht eben und rechtwinklig bzw. parallel zueinander ausgebildet sind.
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Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Bearbeitungsvorrichtung und das Verfahren jeweils der eingangs genannten und zuvor näher erläuterten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass ein schonendes und zugleich zuverlässiges Handling der Packungen ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe ist bei einer Bearbeitungsvorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass das Nockenband und das wenigstens eine Schiebemittel derart synchronisiert sind, dass die Packung erst nach dem Abschluss des formschlüssigen Verschiebens der Packungen durch das wenigstens eine Schiebemittel vom Zuführpfad auf den Weitergabepfad von dem Nockenband zum Verschieben der Packung in der Weitergabeeinrichtung ergriffen wird.
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Die genannte Aufgabe ist ferner gemäß Anspruch 10 gelöst durch ein Verfahren zum Bearbeiten von, vorzugsweise gefüllten und geschlossenen, Packungen, insbesondere Karton-Verbundverpackungen, unter Verwendung einer Bearbeitungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
- - bei dem die zu vereinzelnden Packungen vor der Vereinzelungseinrichtung und/oder von der Vereinzelungseinrichtung aufgestaut werden,
- - bei dem die aufgestauten Packungen nacheinander von der Vereinzelungseinrichtung vereinzelt werden,
- - bei dem der Zuführförderer, insbesondere Zuführbandförderer oder Zuführkettenförderer, mit einer kleineren Transportgeschwindigkeit als der Weitergabeförderer, insbesondere Weitergabebandförderer oder Weitergabekettenförderer, betrieben wird.
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Die Erfindung hat erkannt, dass das Handling der Packungen im Bereich der Vereinzelungseinrichtung durch die Verwendung von zwei separaten Förderern verbessert werden kann. So ist erfindungsgemäß die Weitergabeeinrichtung mit einem Weitergabeförderer und die Zuführeinrichtung mit einem Zufuhrförderer versehen, wobei die Packungen zunächst auf dem Zuführförderer und anschließend auf dem Weitergabeförderer stehen, um stehend von dem Zufuhrförderer und dem Weitergabeförderer transportiert zu werden. Der Zufuhrförderer führt die zu vereinzelnden Packungen entlang eines Zuführpfads zur Vereinzelungseinrichtung zu. Bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, wenn der Zuführförderer derart betrieben wird, dass die Packungen vor der Vereinzelungseinrichtung gestaut und mithin gestaut dem Vereinzelungsbereich der Vereinzelungseinrichtung zugeführt werden. Der Weitergabeförderer gibt die durch die Vereinzelungseinrichtung vereinzelten Packungen entlang eines Weitergabepfads in Richtung der Bearbeitungsstation weiter.
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Dabei ist es grundsätzlich für einen einfachen und zugleich zuverlässigen Transport der Packungen zweckmäßig, wenn der Zuführförderer als Zuführbandförderer oder Zuführkettenförderer ausgebildet ist. Aus demselben Grund kann der Weitergabeförderer alternativ oder zusätzlich in Form eines Weitergabebandförderers oder eines Weitergabekettenförderers ausgebildet sein.
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Dies erlaubt es, den Zuführförderer und den Weitergabeförderer in weiten Teilen unabhängig von einander zu betreiben und insbesondere hinsichtlich der jeweiligen Transportgeschwindigkeiten weitgehend unabhängig voneinander zu optimieren. Dies führt dazu, dass sich die Transportgeschwindigkeiten des Zuführförderers und des Weitergabeförderers voneinander unterscheiden und gerade so groß sein können, wie es für das Packungshandling, die Vereinzelung und die anschließende Bearbeitung der Packungen in der Bearbeitungsstation zweckmäßig ist. Auf diese Weise können beispielsweise unnötige Beschleunigungen der Packungen ebenso verhindert werden wie ein übermäßiger Schlupf des Zuführförderers und/oder des Weitergabeförderers unter den darauf stehenden Packungen. So können die Packungen bedarfsweise mit einer kleineren Geschwindigkeit gestaut zugeführt und mit einer größeren Geschwindigkeit bearbeitet bzw. aus der Bearbeitungsvorrichtung abgegeben werden. Gleichzeitig ist es möglich, unabhängig von dem Zuführen der Packungen, eine Applikation eines Packhilfsmittels mit einer konstanten Geschwindigkeit und damit mit reproduzierbaren Verhältnissen sehr zuverlässig durchzuführen.
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Das Nockenband und das wenigstens eine Schiebemittel sind derart synchronisiert, dass die Packungen erst nach dem Abschluss des formschlüssigen Verschiebens der Packungen durch das wenigstens eine Schiebemittel vom Zuführpfad auf den Weitergabepfad von dem Nockenband zum Verschieben der Packung in der Weitergabeeinrichtung ergriffen werden. Dadurch können beide Bewegungen und die entsprechenden Impulse durch das Schiebemittel und das Nockenband zeitlich voneinander getrennt werden. Dies ist nicht nur schonender für die Packungen, sondern auch zuverlässiger für den Transport der Packungen. Es wird beispielsweise verhindert, dass die Packungen versehentlich auf die Nocken des Nockenbands geschoben werden und sich infolgedessen unerwünscht drehen, was bei der nachfolgenden Bearbeitung der Packungen zu Problemen führen würde. Mithin wird zwar eine Synchronisation zwischen dem Schiebemittel und dem Nockenband gefordert, allerdings muss diese Synchronisation weniger exakt sein und verzeiht daher zuverlässiger unvermeidliche geringe Abweichungen im Packungshandling bzw. Packungstransport, ohne dass dies die nachfolgenden Prozesse, insbesondere das nachfolgende Bearbeiten der Packungen, nachhaltig beeinträchtigt.
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Auf die beschriebene Weise lässt sich insbesondere das Handling von nicht wenigstens im Wesentlichen quaderförmigen Packungen verbessern. Solche Packungen können wenigstens eine Seite aufweisen, die beispielsweise wenigstens teilweise konkav oder konvex gewölbt ist. Es sind aber auch andere Seitenwände denkbar, die nicht eben ausgebildet sind. Solche Packungen werden von den Konsumenten und/oder Lieferanten zunehmend nachgefragt.
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Es kann sich dabei beispielsweise um eine Packung handeln, wie sie bereits aus der
EP 3 228 552 A1 bekannt ist, die hiermit durch Bezugnahme vollumfänglich zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. Bei der entsprechenden Packung handelt es sich um eine solche, die einen Packungskanten aufweisenden und eine Packungshochachse definierenden Packungsgrundkörper, einen wenigstens teilweise eckigen Packungsboden und einen wenigstens teilweise eckigen Packungsgiebel umfasst, wobei der Packungsgrundkörper idealisiert eine Packungsvorderseite, eine Packungsrückseite und wenigstens zwei, an die Packungsrückseite anschließende seitliche Packungsseiten definiert, die sich im Wesentlichen an gedachten Projektionen durch die jeweiligen Packungsbodenecken und die jeweiligen Packungsgiebelecken aufspannen und im Giebel- und Bodenbereich begrenzt sind. Die Packungsvorderseite weist bezüglich und entlang der Packungshochachse wenigstens abschnittsweise eine positive Auswölbung auf, wobei im Bereich wenigstens einer der die Packungsrückseite definierenden Projektionen wenigstens abschnittsweise keine Packungskante ausgebildet ist. Ein so ausgeformter Packungsgrundkörper lässt einen Konsumenten die Packung besonders gut greifen und halten.
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Im Bereich beider, die Packungsrückseite definierenden Projektionen können wenigstens abschnittsweise keine Packungskanten ausgebildet sein. Ist an beiden rückwärtigen Seitenenden ein „kantenloser“ Abschnitt ausgebildet, so stehen zwei Angriffsbereiche zur Verfügung. In beiden, die Packungsrückseite definierenden Projektionen können auch wenigstens im Bereich der hinteren Packungsbodenecken und/oder hinteren Packungsgiebelecken Packungskanten ausgebildet sein. Dies erleichtert die Fertigung der Packung, da so die kritischen Eckbereiche stets durch Kanten definiert bleiben und größere Belastungen im Material vermieden werden. Wenn im Bereich der die Packungsrückseite definierenden Projektionen wenigstens teilweise weitgehend ebene Angriffsflächen vorgesehen sind, können die Haptik und Taktilität verbessert werden. Im Falle einer positiven Auswölbung entlang der Packungshochachse, die länger als die halbe Höhe des Packungsgrundkörpers ist, wird ebenso eine zuverlässige Handhabung erreicht, wie im Falle einer positiven Auswölbung, die sich über die die Packungsvorderseite definierenden Projektionen erstreckt und jeweils in eine seitliche Packungsseite übergeht. Zur Erhöhung der Standfestigkeit kann der Packungsboden alternativ oder zusätzlich genau vier Bodenecken aufweisen und gegebenenfalls als Blockboden ausgebildet sein.
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Der besseren Verständlichkeit halber und zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen werden nachfolgend die Bearbeitungsvorrichtung und das Verfahren gemeinsam beschrieben, ohne jeweils im Einzelnen zwischen der Bearbeitungsvorrichtung und dem Verfahren zu unterscheiden. Für den Fachmann ist jedoch ersichtlich, welche Merkmale jeweils in Bezug auf die Bearbeitungsvorrichtung und das Verfahren besonders bevorzugt sind.
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Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung der Bearbeitungsvorrichtung endet der Zuführförderer in der Transportrichtung der Packungen gesehen vor dem Vereinzelungsbereich der Vereinzelungseinrichtung und beginnt der Weitergabeförderer in der Transportrichtung der Packungen gesehen nach dem Vereinzelungsbereich der Vereinzelungseinrichtung. Durch diese Beabstandung von Zuführförderer und Weitergabeförderer kann eine zuverlässige Vereinzelung erreicht werden, da diese von dem Transport der Packungen durch den Zuführförderer und den Weitergabeförderer weitgehend entkoppelt werden kann. Dies dient letztlich einer höheren Zuverlässigkeit beim Handling der Packungen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Vereinzelungseinrichtung mehrere Schiebemittel aufweisen, die entlang einer gemeinsamen und geschlossenen Transportbahn umlaufend vorgesehen sind. Die Anordnung der Schiebemittel ist zum Zwecke eines gleichmäßigen Betriebs so gewählt, dass die Schiebemittel entlang der Transportbahn verteilt sind. In diesem Zusammenhang bietet sich eine gleichmäßige Verteilung der Schiebemittel entlang der Transportbahn besonders an. Die mehreren Schiebemittel ermöglichen es sehr schnell und zuverlässig, eine große Anzahl von Packungen zu vereinzeln. Dabei können die Schiebemittel der Vereinzelungseinrichtung beispielsweise um eine Drehachse in Rotation versetzt werden. Wenn die Schiebemittel an zwei in vertikaler Richtung voneinander beabstandeten und um jeweils eine Drehachse drehbaren Drehtellern montiert sind, lässt sich eine entsprechende Rotation in apparativ einfacher und zugleich zweckmäßiger Weise erreichen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Drehachsen der Drehteller parallel zueinander ausgerichtet und horizontal voneinander beabstandet angeordnet sind.
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Eine weitere konstruktive und verfahrensmäßige Vereinfachung kann erzielt werden, wenn die Schiebemittel drehbar mit wenigstens einem Drehteller verbunden sind und/oder wenn ein Drehteller über einen Antrieb und der andere Drehteller über den ersten Drehteller und die die beiden Drehteller verbindenden Schiebemittel angetrieben sind. Eine Vergleichmäßigung des Betriebs und eine Erhöhung der Zuverlässigkeit lässt sich bedarfsweise alternativ oder zusätzlich erreichen, wenn die Schiebemittel in einem wenigstens im Wesentlichen einheitlichen Radius von der Drehachse eines Drehtellers mit dem Drehteller verbunden sind. Dies gilt umso mehr, wenn die Schiebemittel in einem wenigstens im Wesentlichen einheitlichen Radius von den jeweiligen Drehachsen der Drehteller mit den Drehtellern verbunden sind.
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Eine apparative Vereinfachung, die zu einer verfahrenstechnischen Vereinfachung führt, kann zudem erhalten werden, wenn die Schiebemittel wenigstens eine Anschlagfläche zur Anlage an die jeweils nächste zu vereinzelnde Packung aufweisen. Dann werden die aufgestauten Packungen gezielt und stets abgestimmt an die Bewegung der Schiebemittel dem Vereinzelungsbereich zugeführt, ohne dass es besonderer Regelungen und/oder Steuerungen hierfür bedarf. Dies gilt in besonderem Maße, wenn die Anschlagfläche zum formschlüssigen Bremsen der zu vereinzelnden Packungen in Bezug auf die Transportgeschwindigkeit des die Packungen tragenden Zuführförderers ausgebildet ist. Der Zuführförderer kann dann weiter mit hinreichender Geschwindigkeit weitere Packungen zum Aufstauen zuführen, um einen Packungsstau vor dem Vereinzelungsbereich der Vereinzelungseinrichtung sicherzustellen.
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Alternativ oder zusätzlich kann im Vereinzelungsbereich der Vereineinzelungseinrichtung eine ortsfeste Schiebefläche zum Vereinzeln von auf der Schiebefläche stehenden Packungen vorgesehen sein. Auf diese Weise kann eine vorteilhaft konstruktive Anordnung der verwendeten Bauteile, wie beispielsweise Antreibe erreicht werden. Ferner können Beeinträchtigungen oder gar Beschädigungen der Packungen beim Vereinzeln vermieden werden, die auftreten können, wenn die Packungen beim Vereinzeln auf dem Zuführförderer und/oder dem Weitergabeförderer verschoben würden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Schiebefläche von einem Blech gebildet ist. Das Blech kann dann sehr glatt und ohne erhöhten Reibwiderstand ausgebildet werden. Bedarfsweise lässt sich die Schiebefläche derart zwischen dem Zuführförderer und dem Weitergabeförderer anordnen, dass die Packungen vom Zuführförderer an die Schiebefläche übergeben und von der Schiebefläche an den Weitergabeförderer weitergegeben werden. So lässt sich eine reproduzierbare und sehr zuverlässige Handhabung der Packungen erreichen.
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Um ein gezieltes, reproduzierbares und zuverlässiges Vereinzeln der Packungen sicherzustellen, bietet es sich an, wenn wenigstens dem Vereinzelungsbereich der Vereineinzelungseinrichtung ein seitlich der vereinzelten Packungen angeordnetes, umlaufendes Nockenband zum seitlichen Ergreifen der durch das wenigstens eine Schiebemittel vereinzelten Packungen und zum Verschieben der ergriffenen Packungen in der Weitergaberichtung vorgesehen ist. Über das Nockenband können die vereinzelten Packungen dann geführt und in einem vorbestimmten Abstand voneinander aus dem Vereinzelungsbereich der Vereinzelungseinrichtung abtransportiert werden. Wenn das Nockenband zudem dazu ausgebildet ist, die durch das wenigstens eine Schiebemittel vereinzelten Packungen wenigstens von der Schiebefläche auf den Weitergabeförderer zu schieben, kann die beim Vereinzeln auf die Packungen wirkende Beschleunigung noch auf der Schiebefläche erfolgen, was sehr schonend für die Packungen sein kann. Gleichzeitig wird aber der Abtransport der Packungen gemeinsam von dem Nockenband und dem Weitergabeförderer sehr reproduzierbar und zuverlässig bewerkstelligt.
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Ergänzend sind das Nockenband und der Weitergabeförderer mithin zur gemeinsamen Weitergabe der vereinzelten Packungen an die Bearbeitungsstation parallel zueinander von der Schiebefläche bis zur Bearbeitungsstation vorgesehen.
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Gemeinsam kann ein positionsgenauer und damit höchst zuverlässiger und reproduzierbarer Transport der Packungen zu der Bearbeitungsstation sichergestellt werden. Dies gilt in besonderem Maße dann, wenn wenigstens eine Antriebseinrichtung vorgesehen ist, welche das Nockenband mit einer definiert größeren Geschwindigkeit als der Weitergabeförderer zwischen der Vereinzelungseinrichtung und der Bearbeitungsstation bewegt. Dann werden die Packungen stets exakt an der in die Transportrichtung weisenden Flanke der Nocken im Abstand der Nocken in Richtung der Bearbeitungseinrichtung transportiert.
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Der Weitergabeförderer zum Abtransport der bearbeiteten Packungen kann sich in bevorzugter Weise von der Bearbeitungsstation in der Transportrichtung bis über die Bearbeitungsstation hinaus erstrecken. Dann ist keine weitere Übergabe der Packungen nach deren Bearbeitung erforderlich, die zu einer Beeinträchtigung oder gar Beschädigung der Packungen führen könnte. Da ein exakt positionsgenauer Abtransport der Packungen von der Bearbeitungsstation nach der Bearbeitung der Packungen nicht mehr zwingend erforderlich sein muss, kann es insbesondere zur weiteren Schonung der Packungen zweckmäßig sein, wenn sich der Weitergabeförderer weiter in der Transportrichtung erstreckt als das Nockenband. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Nockenband im Bereich der Bearbeitungsstation endet.
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Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist die Transportgeschwindigkeit des Weitergabeförderers um wenigstens 5%, vorzugsweise wenigstens 10%, insbesondere wenigstens 15%, größer als die Transportgeschwindigkeit des Zuführförderers. Auf diese Weise wird eine zuverlässige Vereinzelung erreicht und gleichzeitig ein zuverlässiges Aufstauen der Packungen vor dem Vereinzelungsbereich der Vereinzelungseinrichtung sichergestellt. Das Aufstauen ist für ein definiertes und fehlerfreies Vereinzeln der Packungen wünschenswert. Dabei kommt es mit einem zunehmenden Geschwindigkeitsunterschied zu einer zuverlässigeren Vereinzelung. Gleichzeitig steigt dann aber die Gefahr, dass die Zuverlässigkeit des Aufstauens der Packungen unter ein gewünschtes Mindestmaß absinkt. Daher kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, dass die Transportgeschwindigkeit des Weitergabeförderers um höchstens 30%, vorzugsweise höchstens 25%, insbesondere höchstens 20%, größer ist als die Transportgeschwindigkeit des Zuführförderers.
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Um Betriebsstörungen einfach und zuverlässig zu vermeiden sowie gleichzeitig ein definiertes Packungshandling sicherzustellen, kann es sich anbieten, wenn die jeweils vorderste aufgestaute Packung wenigstens zeitweise an wenigstens einer Anschlagfläche des wenigstens einen Schiebemittels anliegt. Hierbei lässt sich zudem das Aufstauen der Packungen begünstigen, wenn die jeweils vorderste aufgestaute Packung von der Anschlagfläche an einem schnelleren Transport in der Transportrichtung des Zuführförderers gehindert wird. Dann werden durch den Zuführförderer weitere Packungen zum Aufstauen nachgeführt, während die vordere Packung zuverlässig zum Vereinzeln vorgehalten wird und zudem definiert dem Vereinzeln zugeführt wird.
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Wenn die zu vereinzelnden Packungen auf dem Zuführförderer stehend in Richtung der Vereinzelungseinrichtung transportiert werden, ist das Nachführen der Packungen zuverlässig und apparativ sehr einfach möglich. Dabei wird das packungsschonende und apparativ einfache Aufstauen der Packungen begünstigt, wenn der Zuführförderer mit Schlupf unter den aufgestauten Packungen hinweg bewegt wird.
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Ein definiertes Vereinzeln der Packungen und ein definiertes Beabstanden der Packungen kann zweckmäßig erreicht werden, wenn die Packungen während des Vereinzelns jeweils einzeln von Nocken des Nockenbandes ergriffen und sodann vereinzelt in Richtung der Bearbeitungsstation bewegt werden. Dies gilt in besonderem Maße, wenn die Packungen von dem wenigstens einen Schiebemittel nacheinander zwischen jeweils zwei Nocken des Nockenbands geschoben und/oder die auf der Schiebefläche der Vereinzelungseinrichtung stehenden Packungen von den Nocken des Nockenbands ergriffen werden.
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Das Nockenband und der Weitergabeförderer können gemeinsam die auf dem Weitergabeförderer stehenden, vereinzelten Packungen zur Bearbeitungsstation transportieren. Dies stellt einen definierten und damit in hohem Maße reproduzierbaren Transport der vereinzelten Packungen zur Bearbeitungsstation sicher. Wenn zudem die Transportgeschwindigkeit des Nockenbands größer ist als die Transportgeschwindigkeit des Weitergabeförderers, werden die Packungen an den in Transportrichtung weisenden Flanken der Nocken positioniert, so dass die Packungen in einem definierten Abstand zueinander entlang des Weitergabepfads transportiert und bedarfsweise so an die Bearbeitungsstation übergeben werden können.
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Dies wird in besonders zuverlässiger Weise erreicht, wenn die Transportgeschwindigkeit des Nockenbands um wenigstens 1%, vorzugsweise wenigstens 2%, insbesondere wenigstens 3%, größer ist als die Transportgeschwindigkeit des Weitergabeförderers. Dabei nimmt die entsprechende Zuverlässigkeit mit der Geschwindigkeitsdifferenz zu. Gleichzeitig kommt es aber auch zu einer höheren Beanspruchung der Packungen. Um die Packungen zu schonen bietet es sich daher alternativ oder zusätzlich an, wenn die Transportgeschwindigkeit des Nockenbands um höchstens 10%, vorzugsweise höchstens 7%, insbesondere höchstens 5%, größer ist als die Transportgeschwindigkeit des Weitergabeförderers.
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Unabhängig davon kann eine besonders schonende Bearbeitung der Packungen und ein besonders schonendes Handling der zu bearbeitenden Packungen erreicht werden, wenn die Transportgeschwingkeit des Nockenbands wenigstens im Wesentlichen der Bearbeitungsgeschwindigkeit der Bearbeitungsstation entspricht. Dann können die Packungen bedarfsweise und vereinfacht gesprochen in demselben Takt der Bearbeitungsstation zugeführt werden in dem die Packungen in der Bearbeitungsstation bearbeitet werden.
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Für ein schonendes Handling der Packungen kann es alternativ oder zusätzlich zweckmäßig sein, wenn die zu vereinzelnden Packungen von dem Zuführförderer auf die Schiebefläche der Vereinzelungseinrichtung geschoben werden und/oder die vereinzelten Packungen von dem Nockenband, insbesondere von der Schiebefläche der Vereinzelungseinrichtung, auf den Weitergabeförderer geschoben werden. Das Handling der Packungen nachfolgend zu einer Bearbeitung der Packungen in der Bearbeitungsstation kann alternativ oder zusätzlich besonders schonend ausgestaltet werden, wenn die bearbeiteten vereinzelten Packungen auf dem Weitergabeförderer stehend, insbesondere nach dem Freigeben durch das Nockenband, von der Bearbeitungsstation abtransportiert werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 einen Abschnitt einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung in einer schematischen und perspektivischen Ansicht,
- 2 den Abschnitt der Bearbeitungsvorrichtung aus 1 in einer schematischen Draufsicht,
- 3 ein Detail der Vereinzelungseinrichtung der Bearbeitungsvorrichtung aus 1 in einer perspektivischen Ansicht und
- 4A-E eine beispielhafte Packung zur Verwendung in der Bearbeitungsvorrichtung aus der 1 in unterschiedlichen Ansichten.
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In den
1 und
2 ist ein Abschnitt einer Bearbeitungsvorrichtung
1 dargestellt, wobei auf die Darstellung der Bearbeitungsstation der Bearbeitungsvorrichtung
1 der besseren Verständlichkeit halber verzichtet worden ist. Es kommen vorliegend nämlich grundsätzlich sehr viele unterschiedliche Bearbeitungsstationen in Frage, die an und für sich grundsätzlich bekannt sind. So könnte die Bearbeitungsstation beispielsweise dazu ausgebildet sein, Packhilfsmittel, wie etwa Strohhalme an die Packungen
2 heranzuführen und an einer Außenseite der Packungen
2 anzukleben. Eine entsprechende Bearbeitungsstation ist exemplarisch in der
EP 3 395 730 A1 beschrieben und dargestellt. Es sind aber auch andere Packhilfsmittel wie Ausgießermittel, kleine Info-Broschüren und/oder Werbemittel, beispielsweise sogenannte Give-Aways, denkbar. Die Bearbeitungsstation muss aber auch keine Packhilfsmittel ergänzen, sondern kann die Packungen
2, insbesondere einzelne Seiten der Packungen
2, auch einfach weiter formen, so dass die Packungen
2 nach der Bearbeitungsstation beispielsweise definiert konkave oder konvexe Seitenflächen aufweisen. Bei all diesen Bearbeitungsstationen ist eine separate Bearbeitung von zuvor vereinzelten Packungen
2 wünschenswert, die zudem bevorzugt mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit und/oder einem vorbestimmten Abstand zueinander der Bearbeitungsstation zugeführt werden. Deshalb weist die Bearbeitungsvorrichtung
1 unter anderem eine Vereinzelungseinrichtung
3 auf, welche die definierte Zuführung der Packungen
2 zur Bearbeitungsstation sicherstellt.
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Der Vereinzelungseinrichtung 3 werden die zu vereinzelnden und bei der dargestellten und insoweit bevorzugten Bearbeitungseinrichtung 1 als Karton-Verbundverpackungen ausgebildeten Packungen 2 über eine Zuführeinrichtung 4 entlang eines Zuführpfads 5 zugeführt, die einen Zuführförderer 4' in Form eines Zuführbandförderers umfasst, auf dem zuzuführende Packungen 2 stehen. Das Band 6 des Zuführförderers 4' wird über einen Antrieb 7 angetrieben, so dass sich das Obertrum des Zuführförderers 4' in einer Transportrichtung entlang des Zuführpfads 5 bewegt. Die Packungen 2 werden dabei über die Zuführeinrichtung 4 so zugeführt, dass die Packungen 2 vor der Vereinzelungseinrichtung 3 aufgestaut werden. Das Band 6 des Zuführförderers 4' wird dabei unter den aufgestauten Packungen 2 in der Transportrichtung mit Schlupf hinwegbewegt. Im Bereich des Zuführpfads 5 sind bei der dargestellten und insoweit bevorzugten Bearbeitungsvorrichtung 1 den gegenüberliegenden Seiten der Zuführeinrichtung 4 zugeordnet Leitschienen 8 vorgesehen, die einen Zuführspalt definieren, durch den die Packungen 2 der Vereinzelungseinrichtung 3 zugeführt werden. Der Zuführspalt ist dabei marginal breiter als die zuzuführenden Packungen 2. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Packungen 2 exakt und gleichmäßig ausgerichtet entlang des Zuführpfads 5 der Vereinzelungseinrichtung 3 zugeführt werden.
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Bevor die Packungen 2 dem Vereinzelungsbereich 9 der Vereinzelungseinrichtung 3 zugeführt werden, werden die Packungen 2 aufgestaut und, insbesondere im aufgestauten Zustand, von der Zuführeinrichtung 4 auf eine Schiebefläche 10 übergeben, die sich bei der dargestellten und insoweit bevorzugten Bearbeitungsvorrichtung 1 über den gesamten Vereinzelungsbereich 9 erstreckt. Während die Packungen 2 zunächst auf der Zuführeinrichtung 4 gestanden sind und von dieser Zuführeinrichtung 4 in Richtung der Vereinzelungseinrichtung 3 transportiert worden sind, werden die Packungen 2 nach der Übergabe auf die Schiebefläche 10 auf der Schiebefläche 10 stehend weitertransportiert. Dies erfolgt einerseits angetrieben durch die Zuführeinrichtung 4, die auf den Stau von Packungen 2 einwirkt und andererseits durch die Vereinzelungseinrichtung 3 selbst, die im Vereinzelungsbereich 9 die Vereinzelung der Packungen 2 bewirkt.
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Dazu weist die Vereinzelungseinrichtung 3, von der ein Detail in der 3 vergrößert dargestellt ist, Schiebemittel 11 auf, die seitlich in Bezug auf den Zuführpfad 5 in Anlage an die aufgestauten Packungen 2 gelangen und sodann die Packungen 2 nacheinander wenigstens im Wesentlichen senkrecht zum Zuführpfad 5 auf einen Weitergabepfad 13 schieben, der wenigstens im Wesentlichen parallel aber seitlich versetzt zu dem Zuführpfad 5 angeordnet ist. Die Schiebemittel 11 weisen dazu jeweils wenigstens eine Vereinzelungsfläche 12 auf und sind drehbar mit zwei Drehtellern 14,15 verbunden, von denen ein Drehteller 14 motorisch angetrieben ist, so dass der weitere Drehteller 15 über die Schiebemittel 11 zusammen mit dem ersten Drehteller 14 in dieselbe Drehrichtung und mit derselben Winkelgeschwindigkeit angetrieben ist. Daher drehen sich die Schiebemittel 11 relativ zu den Packungen 2 und bewegen sich dabei entlang einer kreisförmigen Transportbahn. Um diese Transportbahn herum sind die Schiebemittel 11 bei der dargestellten und insoweit bevorzugten Bearbeitungsvorrichtung 1 gleichmäßig verteilt angeordnet. Die umlaufenden Schiebemittel 11 verschieben die Packungen 2 vom Zuführpfad 5 auf den Weitergabepfad 13 und vereinzeln die aufgestauten Packungen 2 dabei in dem entsprechenden Vereinzelungsbereich 9 der Vereinzelungseinrichtung 3. Währenddessen stehen die Packungen 2 auf der Schiebefläche 10, die vorliegend als glattes, insbesondere poliertes Blech ausgebildet ist, um dem Verschieben der Packungen 2 einen geringen Reibwiderstand entgegenzusetzen.
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Die Schiebemittel 11 weisen neben den Vereinzelungsflächen 12 zum Vereinzeln der Packungen 2 noch Anschlagflächen 16 auf, an denen die jeweils vordere Packung 2 des Packungsstaus 11 in Anlage kommt, um ein Aufstauen der Packungen 2 zu bewirken. Die jeweils vordere Packung 2 des Packungsstaus wird so in einer vorgegebenen Position gehalten, aus der die Packung 2 dann von der wenigstens einen Vereinzelungsfläche 12 des nachfolgenden Schiebemittels 11 ergriffen und in Richtung des Weitergabepfads 13 verschoben wird. Dabei hält das entsprechende nachfolgende Schiebemittel 11 mit seiner wenigstens einen Anschlagfläche 16 die dann wiederum vorderste Packung 2 des Packungsstaus formschlüssig fest, um das Aufstauen der nachfolgenden Packungen 2 zu erreichen.
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Wenigstens im Wesentlichen parallel zum Weitergabepfad 13 verläuft ein Nockenband 17, dessen Nocken 18 in Richtung der Packungen 2 weisen. Die Schiebemittel 11 schieben die Packungen 2 vom Zuführpfand 5 nacheinander zwischen jeweils zwei Nocken 18 des Nockenbands 17 auf den Weitergabepfad 13. Sodann gelangen die vereinzelten Packungen 2 an die vordere Flanke des hinter den Packungen 2 herangeführten Nockens 18 und werden von den entsprechenden Nocken 18 in der Weitergaberichtung entlang des Weitergabepfads 13 bewegt. Dabei stehen die Packungen 2 zunächst weiter auf der Schiebefläche 10 auf und gleiten auf der Schiebefläche 10 entlang des Weitergabepfads 13 auf eine Weitergabeeinrichtung 19, die einen Weitergabeförderer 19' in Form eines Weitergabebandförderers umfasst. Der Antrieb 22 des Nockenbands 17 und der Antrieb 23 der Schiebemittel 11 sind dabei aufeinander abgestimmt. Dementsprechend werden die Bewegungen des Nockenbands 17 bzw. der Nocken 18 des Nockenbands 17 einerseits und der Schiebemittel 11 andererseits zueinander synchronisiert. Auf diese Weise wird zuverlässig erreicht, dass die entsprechenden Packungen 2, erst nachdem sie vollständig und abschließend von dem jeweils zugeordneten Schiebemittel 11 formschlüssig vom Zuführpfad 5 auf den Weitergabepfad 13 verschoben worden sind, vom nachfolgenden Nocken 18 des Nockenbands 17 ergriffen werden. Durch den jeweiligen Nocken 18 werden die Packungen 2 dann nicht wie beim Vereinzeln durch die Schiebemittel 11 vom Zuführpfad 5 auf den Weitergabepfad 13 verschoben, sondern in der Weitergabeeinrichtung entlang des Weitergabepfads 13 verschoben.
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Das Band 20 des Weitergabeförderes 19' wird bei der dargestellten und insoweit bevorzugten Bearbeitungsvorrichtung 1 von einem Antrieb 21 so angetrieben, dass das Obertrum des Weitergabeförderes 19' entlang des Weitergabepfads 13 in Richtung der Bearbeitungsstation bewegt wird. Dabei stehen die Packungen 2 dann nach dem Verlassen der Schiebefläche 10 der Vereinzelungseinrichtung 3 auf dem Obertrum des Weitergabeförderers 19' auf. Die Weitergabeeinrichtung 19 bewegt sich dabei in der Transportrichtung etwas langsamer als das wenigstens im Wesentlichen parallel verlaufende Nockenband 17, so dass die Packungen 2 stets an der vorderen Flanke des Nockens 18 anliegen und ein geringfügiger Schlupf zwischen dem Weitergabeförderer 19' und den darauf stehenden Packungen 2 auftritt. Des Weiteren ist die entsprechende Transportgeschwindigkeit der Weitergabeeinrichtung 19 nicht nur etwas geringer als die Transportgeschwindigkeit des Nockenbands 17, sondern gleichzeitig etwas schneller als die Transportgeschwindigkeit der Zuführeinrichtung 4 in Richtung des Zuführförderpfads 5.
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Das Nockenband 17 endet frühestens nach der definierten Übergabe der Packungen 2 an die Bearbeitungsstation oder erst nachdem die Packungen 2 von der Bearbeitungsstation bearbeitet worden sind. Die Weitergabeeinrichtung 19 erstreckt sich dagegen bevorzugt in Richtung des Weitergabepfads 13 bis über die Bearbeitungsstation und bedarfsweise auch bis über das Nockenband 17 hinaus, so dass die Packungen 2 mittels der Weitergabeeinrichtung 19 von der Bearbeitungsstation abtransportiert werden. Zwingend erforderlich ist dies jedoch nicht. Das Nockenband wird bei der dargestellten uns insoweit bevorzugten Bearbeitungsvorrichtung ebenso wie die Vereinzelungseinrichtung durch jeweils einen separaten Antrieb 22,23 angetrieben.
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Die in 4A dargestellte Packung 2' ist durch einen Packungsgrundkörper 30, einen ihn verschließenden Packungsboden 31 und einen den Kopfteil der Packung 2' bildenden Packungsgiebel 32 gebildet. Alle drei Teile sind durch umformende Falzvorgänge aus ein und demselben Packungsmaterial geformt. Die bei der Ausformung des Packungsgiebels 32 entstehenden überschüssigen Packungsmaterialabschnitte bilden Packungsohren 33, die über Falzungen umgelegt und an den Seitenwänden des Packungsgrundkörpers 30 befestigt sind. Die Packung 2' hat ferner vier Packungsbodenecken 34-37 und vier Packungsgiebelecken 38-41, wie dies in der 4B dargestellt ist. Am Packungsgrundkörper 30 sind weitere Packungsfalzlinien 42 ausgebildet, die an der ausgeformten Packung 2' weitere Packungskanten 43 und Giebelvorderkanten 44 definieren. Um die Verbundpackung 2' geometrisch zu beschreiben, sind durch die Ecken des Packungsbodens 3 und des Packungsgiebels 32 Projektionen PJ1, PJ2, PJ3, PJ4 gelegt. Der Packungsgrundkörper 30 definiert eine vertikale Packungshochachse PA. Die Packungshochachse PA und die Projektionen PJ1, PJ2, PJ3, PJ4 liegen im Wesentlichen parallel zueinander. Idealisiert lassen sich so über an den Projektionen PJ1, PJ2, PJ3, PJ4 aufgespannte Flächen Packungsvorderseite PV, die Packungsrückseite PH und zwei seitliche Packungsseiten PS definieren. Begrenzt sind diese Flächen durch die Packungskanten 43 an Packungsboden 31 und Packungsgiebel 32. Die Packungsvorderseite PV ist bezüglich und entlang der Packungshochachse PA positiv ausgewölbt. Diese positive Auswölbung 45 erstreckt sich beinahe über die gesamte Höhe der Packung 2' und ist seitlich über die Projektionen PJ1, PJ2 weitergeführt und geht in die seitlichen Packungsseiten PS über.
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In der 4C ist die Packungsrückseite PH der fertigen Packung 2' mit einer Längssiegelnaht 46 dargestellt. Die rückwärtigen Projektionen PJ3, PJ4 sind lediglich im Bereich der Packungsbodenecken 36,37 und im Bereich der Packungsgiebelecken 40,41 als Packungskanten 43 ausgebildet. Über einen relativ weiten Bereich sind anstelle der Packungskanten 4 weitgehend ebene Angriffsflächen 47 ausgebildet. In der 4D ist die Packung 2' dagegen von unten dargestellt. Der Packungsboden 31 ist im Ausführungsbeispiel als Blockboden ausgeführt. Der in der Mitte der Packung 2' ausgebildete Griff- und Haltebereich der Packung 2' ist entlang der Fläche 1-1 geschnitten, so dass in der Schnittansicht der 4E die Kontur des Packungsmaterials ersichtlich ist. Sie zeigt die beiden weitgehend ebenen Angriffsflächen 47 auf der Packungsrückseite PH und die positive Auswölbung 45 auf der Packungsvorderseite PV.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bearbeitungsvorrichtung
- 2,2'
- Packung
- 3
- Vereinzelungseinrichtung
- 4
- Zuführeinrichtung
- 4'
- Zuführförderer
- 5
- Zuführpfad
- 6
- Band
- 7
- Antrieb
- 8
- Leitschienen
- 9
- Vereinzelungsbereich
- 10
- Schiebefläche
- 11
- Schiebemittel
- 12
- Vereinzelungsflächen
- 13
- Weitergabepfad
- 14,15
- Drehteller
- 16
- Anschlagfläche
- 17
- Nockenband
- 18
- Nocken
- 19
- Weitergabeeinrichtung
- 19'
- Weitergabeförderer
- 20
- Band
- 21-23
- Antrieb
- 30
- Packungsgrundkörper
- 31
- Packungsboden
- 32
- Packungsgiebel
- 33
- Packungsohr
- 34-37
- Packungsbodenecke
- 38-41
- Packungsgiebelecke
- 42
- Packungsfalzlinie
- 43
- Packungskanten
- 44
- Giebelvorderkante
- 45
- Auswölbung
- 46
- Längssiegelnaht
- 47
- Angriffsfläche
- PA
- Packungshochachse
- PH
- Packungsrückseite
- PJ1-4
- Projektionen
- PS
- Packungsseite
- PV
- Packungsvorderseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3395730 A1 [0008, 0039]
- WO 9302923 A1 [0009]
- EP 3228552 A1 [0018]