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Die Erfindung betrifft eine Sonnenblende eines Cabriolets. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Cabriolet.
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Aus der
DE 10 2011 104 492 B3 ist eine Sonnenblende eines Cabriolets bekannt, die einen an einem Scheibenrahmen einer Frontscheibe bzw. Windschutzscheibe klappbar befestigten Blendschutzkörper aufweist. Die Sonnenblende verfügt weiterhin über einen Windabweiser, der um eine zweite Schwenkachse klappbar ist. Die Sonnenblende mit dem Windabweiser und Blendschutzkörper ist dabei dreiteilig ausgebildet, und zwar mit zwei Schwenkachsen an einem Grundrahmen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Sonnenblende eines Cabriolets zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch eine Sonnenblende eines Cabriolets gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist der Windabweiser in einer einseitig offenen Ausnehmung des Blendschutzkörpers, die an einer der ersten Seite des Blendschutzkörpers gegenüberliegenden Seite des Blendschutzkörpers offen ist, linear verlagerbar aufgenommen, wobei der Windabweiser in einer Nichtgebrauchsstellung in die Ausnehmung hineinbewegt ist, und wobei der Windabweiser in einer Gebrauchsstellung aus der Ausnehmung zumindest abschnittsweise heraus bewegt ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Sonnenblende ist der Windabweiser in einer einseitig offenen Ausnehmung des Blendschutzkörpers positioniert und translatorisch aus dieser Ausnehmung heraus sowie translatorisch in diese Ausnehmung hinein verlagerbar, um den Windabweiser relativ zum Blendschutzkörper zwischen der Nichtgebrauchsstellung und der Gebrauchsstellung zu verlagern. Eine derartige Sonnenblende ist nicht, wie im Stand der Technik vorgeschlagen, dreiteilig ausgeführt, sondern vielmehr zweiteilig und verfügt daher über einen deutlich einfacheren Aufbau.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ragt der Windabweiser in der Gebrauchsstellung unverrastet aus dem Blendschutzkörper heraus, derart, dass durch Aufbringen einer Kraft in Fahrtrichtung der Windabweiser in die Ausnehmung des Blendschutzkörpers hinein bewegbar ist. Ein Anschlag des Blendschutzkörpers begrenzt das Herausbewegen des Windabweisers aus dem Blendschutzkörper. Durch diese Ausgestaltung wird die Verletzungsgefahr deutlich reduziert. Bei Kontakt des in die Gebrauchsstellung aus der Ausnehmung heraus bewegten Windabweisers zum Beispiel mit einem Kopf eines Fahrers oder Beifahrers wird der Windabweiser automatisch in die Ausnehmung des Blendschutzkörpers hinein bewegt, ohne dass eine Verrastung überwunden werden muss.
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In der Nichtgebrauchsstellung ist der Windabweiser flächenbündig in die Ausnehmung des Blendschutzkörpers hinein bewegt und in der Nichtgebrauchsstellung verrastet, wobei in der Nichtgebrauchsstellung ein Rand des Windabweisers an der einseitig offenen Ausnehmung des Blendschutzkörpers zugänglich ist. Dies erlaubt einerseits in der Nichtgebrauchsstellung eine besonders vorteilhafte Integration des Windabweisers in den Blendschutzkörper, andererseits eine gute Zugänglichkeit desselben, um den Windabweiser aus der Ausnehmung heraus in die Gebrauchsstellung zu überführen.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Windabweiser im Blendschutzkörper über einen Push-Push-Mechanismus zwischen der Gebrauchsstellung und der Nichtgebrauchsstellung überführbar. Ein Push-Push-Mechanismus ist zur Überführung des Windabweisers zwischen der Gebrauchsstellung und Nichtgebrauchsstellung besonders bevorzugt.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist das lineare Herausbewegen des Windabweisers aus dem Blendschutzkörper und/oder das lineare Hineinbewegen des Windabweisers in den Blendschutzkörper an das Klappen des Blendschutzkörpers relativ zum Scheibenrahmen der Frontscheibe automatisch gekoppelt.
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Eine derartige Zwangskopplung der Klappbewegung des Blendschutzkörpers relativ zum Scheibenrahmen an die lineare Verlagerung des Windabweisers relativ zum Blendschutzkörper ist besonders bevorzugt, um automatisch in der Gebrauchsstellung des Blendschutzkörpers auch die Gebrauchsstellung des Windabweisers bereitzustellen, und um umgekehrt in der Nichtgebrauchsstellung des Blendschutzkörpers automatisch den Windabweiser in die Nichtgebrauchsstellung zu überführen.
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Das erfindungsgemäße Cabriolet ist in Anspruch 9 definiert.
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Vorzugsweise ist bei einer Verlagerung des Cabriolet-Verdecks oder Cabriolet-Dachs von der Offenstellung in die Schließstellung der Windabweiser relativ zum Blendschutzkörper automatisch von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung überführbar, und/oder bei einer Verlagerung des Cabriolet-Verdecks oder Cabriolet-Dachs von der Schließstellung in die Offenstellung ist der Windabweiser relativ zum Blendschutzkörper automatisch von der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung überführbar.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 einen Ausschnitt aus einem Cabriolet mit einer erfindungsgemäßen Sonnenblende.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Cabriolet bei geöffnetem Cabriolet-Verdeck bzw. Cabriolet-Dach im Bereich eines Scheibenrahmens 10 einer Frontscheibe bzw. Windschutzscheibe und einer Sonnenblende 11, die an einem oberen Abschnitt des Scheibenrahmens 10 der Frontscheibe des Cabriolets klappbar befestigt ist.
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Die erfindungsgemäße Sonnenblende 11 ist zweiteilig ausgeführt und verfügt über einen Blendschutzkörper 12 sowie einen Windabweiser 13.
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Der Blendschutzkörper 12 ist an einer ersten Seite 12a desselben an dem Scheibenrahmen 10 klappbar befestigt.
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Der Windabweiser 13 ist derart am Blendschutzkörper 12 befestigt, dass der Windabweiser 13 relativ zum Blendschutzkörper 12 in Richtung des in 1 gezeigten Doppelpfeils 14 translatorisch relativ zum Blendschutzkörper 12 verlagerbar ist, und zwar zwischen einer in 1 gezeigten Gebrauchsstellung und einer Nichtgebrauchsstellung.
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Der Windabweiser 13 ist dabei in einer einseitig offenen Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12, die an einer der ersten Seite 12a des Blendschutzkörpers 12 gegenüberliegenden Seite 12b des Blendschutzkörpers 12 offen ist, aufgenommen und linear zum Blendschutzkörper 12 in Richtung des Doppelpfeils 14 verlagerbar.
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In der Nichtgebrauchsstellung ist der Windabweiser 13 in diese Ausnehmung linear hineinbewegt. In der Gebrauchsstellung ist der Windabweiser 13 aus dieser Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 heraus bewegt, nämlich abschnittsweise.
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Der Windabweiser 13 ragt in der Gebrauchsstellung unverrastet aus dem Blendschutzkörper 12 heraus. Durch Aufbringen einer Kraft in Fahrtrichtung kann so der Windabweiser 13 ohne die Notwendigkeit eine Rastkraft zu überwinden in die Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 hinein bewegt werden, sodass insbesondere im Crash-Fall keine Gefahr besteht, dass sich ein Insasse an der Sonnenblende verletzt. Sollte im Crash-Fall der Kopf eines Insassen auf den in die Gebrauchsstellung verlagerten Windabweiser 13 gelangen, so wird derselbe automatisch durch das Auftreffen des Kopfes auf den Windabweiser 13 in die Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 hinein verlagert.
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Ein am Blendschutzkörper 12 ausgebildeter Anschlag (nicht gezeigt) begrenzt das Herausbewegen des Windabweisers 13 aus dem Blendschutzkörper 12.
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In der Nichtgebrauchsstellung ist der Windabweiser 13 flächenbündig in die Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 hinein bewegt und in der Nichtgebrauchsstellung vorzugsweise verrastet. Dabei ist dann lediglich ein Rand des Windabweisers 13 sichtbar und an der zweiten Seite 12b des Blendschutzkörpers 12 zur Betätigung zugänglich. In der Nichtgebrauchsstellung ist demnach der Windabweiser 13 in dem Blendschutzkörper 12 eingebettet, lediglich ein Rand desselben ist an der einseitig offenen Ausnehmung im Bereich der zweiten Seite 12b des Blendschutzkörpers 12 sichtbar und zugänglich.
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Vorzugsweise dient ein Push-Push-Mechanismus der Betätigung des Windabweisers 13 bei der Verlagerung desselben zwischen der Gebrauchsstellung und der Nichtgebrauchsstellung. Dabei ist der Push-Push-Mechanismus vorzugsweise derart ausgeführt, dass derselbe den Windabweiser 13 in der Nichtgebrauchsstellung verrastet und in der Gebrauchsstellung nicht verrastet.
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In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Zwangskopplung zwischen der Klappbewegung des Blendschutzkörpers 12 relativ zum Scheibenrahmen 10 und der linearen Verlagerbarkeit des Windabweisers 13 relativ zum Blendschutzkörper 12 besteht. So kann vorgesehen sein, dass das lineare Herausbewegen des Windabweisers 13 aus dem Blendschutzkörper und/oder das lineare Hineinbewegen des Windabweisers 13 in den Blendschutzkörper 12 an das Klappen des Blendschutzkörpers relativ zum Scheibenrahmen 10 der Frontscheibe automatisch gekoppelt ist.
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So kann beim Klappen des Blendschutzkörpers 12 von seiner Nichtgebrauchsstellung in seine Gebrauchsstellung automatisch der Windabweiser 13 aus der Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 heraus in seine Gebrauchsstellung verlagert werden.
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Auch kann umgekehrt bei dem Klappen des Blendschutzkörpers 12 von seiner Gebrauchsstellung in seine Nichtgebrauchsstellung der Windabweiser 13 automatisch in die Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 hinein in seine Nichtgebrauchsstellung verlagert werden.
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Diese Zwangskopplung kann zum Beispiel durch eine in der Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 integrierte Lenkerkinematik erfolgen, die eine Klappbewegung des Blendschutzkörpers 12 zwangsgekoppelt in eine lineare Bewegung des Windabweisers 13 relativ zum Blendschutzkörper 12 umsetzt.
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Die Erfindung betrifft nicht nur die Sonnenblende 11 als solche, sondern darüber hinaus auch ein Cabriolet mit mindestens einer solchen Sonnenblende 11.
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Dabei kann in einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Cabriolets vorgesehen sein, dass eine Zwangskopplung zwischen der Verlagerung des Cabriolet-Verdecks oder Cabriolet-Dachs zwischen der Offenstellung und der Schließstellung und der Verlagerung des Windabweisers 13 relativ zum Blendschutzkörper 12 besteht. Dabei kann zum Beispiel vorgesehen sein, das bei der Verlagerung des Cabriolet-Verdecks oder Cabriolet-Dachs von der Offenstellung in die Schließstellung der Windabweiser 13 automatisch von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung in die Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 hinein überführbar ist, und/oder dass bei einer Verlagerung des Cabriolet-Verdecks oder Cabriolet-Dachs von der Schließstellung in die Offenstellung der Windabweiser 13 automatisch aus der Ausnehmung des Blendschutzkörpers 12 heraus in die Gebrauchsstellung überführbar ist. Bei dieser Zwangskopplung kann auch die Verlagerung des Blendschutzkörpers 12 relativ zum Scheibenrahmen 10 an die Verlagerung des Cabriolet-Verdecks oder Cabriolet-Dachs zwischen der Offenstellung und der Schließstellung zwangsgekoppelt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011104492 B3 [0002]