DE102004014692B4 - Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Fahrzeug (1) mit- einer einem Karosserieseitenteil (6) zugeordneten Tür (5), in der ein Scheibenelement (4) zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung wahlweise verfahrbar ist,- einem in einem Dachbereich des Fahrzeugs (1) angeordneten Klappenteil (2, 3)- einer sowohl durch die Tür (5) als auch durch das Klappenteil (2, 3) abdeckbaren Einstiegsöffnung, wobei in der Schließstellung von Klappenteil (2, 3), Tür (5) und Scheibenelement (4) das Klappenteil (2, 3) das Scheibenelement (4) überragt, und wobei durch zwei Klappenteile (2,3) ein komplettes Fahrzeugdach gebildet ist und ein die zwei Klappenteile (2, 3) schwenkbeweglich lagernder und in etwa in Fahrzeugmitte verlaufender Dachlängsträger (11) auf Querträgern (9,10) mittelbar oder unmittelbar abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Klappenteilen (2, 3) und einer aus den Querträgern (9, 10) gebildeten Trägerstruktur Aktuatoren (7, 8), insbesondere Gasdruckfedern, angeordnet sind, und dass die Klappenteile (2, 3), der Dachlängsträger (11) und die Aktuatoren (7,8) eine gemeinsame, komplett abnehmbare Baugruppe bilden, wobei die Aktuatoren (7,8) durch Lösen aus Steckgeometrien (16 bis 19) in den Querträgern (12,13) vom Fahrzeug abgekoppelt an den Klappenteilen (2,3) verbleiben.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Gattungsgemäße Fahrzeuge sind beispielsweise bekannt geworden aus den Schriften
DE 28 54 884 C2 undUS-4626026 . Die DruckschriftUS 4,821,394 A offenbart ein gattungsgemäßes Fahrzeug, bei welchem im Dachbereich zwei ein Fahrzeugdach bildende Klappenteile angeordnet sind, die an einem etwa mittig verlaufenden Dachlängsträger, der auf Querträgern abstützbar ist, gelagert sind. Die DruckschriftUS 2,857,198 A offenbart ein Fahrzeug mit schwenkbeweglich gelagerten Klappenteilen, welchen Aktuatoren zugeordnet sind. Die DruckschriftUS 2,815,977 A zeigt weiterhin ein Fahrzeug, das zwei an einem Dachlängsträger fest angeordnet verschwenkbar gelagerte Klappenteile aufweist. Die DruckschriftDE 42 44 233 A1 offenbart ein Fahrzeug, bei welchem ein Klappteil schwenkbeweglich an einem Dachlängsträger angeordnet ist, wobei zwischen dem jeweiligen Klappenteil und den Querträgern des Fahrzeugs Aktuatoren vorgesehen sind. Derartige Konzepte mit schwenkbaren Klappenteilen im Dachbereich sind vorteilhaft, weil beim Öffnen eines solchen Klappenteils ein weiterer Ausschnitt des Fahrzeugs freigegeben wird, so dass der Ein- oder Ausstieg erleichtert wird. Problematisch ist jedoch die Gestaltung der durch das zusätzliche Klappenteil eingebrachten Fugen. Bei den dort gezeigten Ausführungsbeispielen ist durch die Vielzahl der zusätzlich eingebrachten Fugen auch das optische Erscheinungsbild eher nachteilig. Letzteres gilt ebenso für Fahrzeuge, wie sie in den als gattungsfremd anzusehenden SchriftenDE 42 44 233 undEP 1 036 681 A1 offenbart sind. Die dort gezeigten Fahrzeuge weisen scheibenlose Türen auf, weil die Seitenfensterfunktion den dachseitig angelenkten Klappenteilen zugewiesen ist. Diese Konzepte erlauben aber keine Fensteröffnung während der Fahrt, weil insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten damit zu rechnen ist, dass die Klappenteile durch den Fahrtwind deformiert oder gar weggerissen werden. - Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Fahrzeuge unter Vermeidung der vorstehend genannten Nachteile zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch Fahrzeuge gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 Besondere Weiterbildungen dieser Einzellösungen oder Kombinationen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Gemäß einer ersten Lösungsvariante werden das dachseitig angelenkte Klappenteil und das der Tür zugeordnete Scheibenelement so zueinander angeordnet, dass in deren Schließstellungen das Scheibenelement von dem Klappenteil überlappt wird. Wie bei rahmenlosen Türen bekannt, kann also damit in bewährter Weise die Scheibe von unten gegen das Klappenteil gefahren werden, so dass für einen vor dem Fahrzeug stehenden Betrachter keine Stoßfuge ersichtlich ist. Darüber hinaus kann auf dem Klappenteil gegebenenfalls vorhandenes Wasser direkt an der Scheibe ablaufen.
- Der vorgenannte Gesichtspunkt ist auch bedeutsam im Zusammenhang mit der zweiten Lösungsvariante. Diese sieht vor, dass sich das Klappenteil von einer Frontscheibe bis zu einer Eckscheibe erstreckt und damit letztlich querverlaufende Stoßfugen vermieden werden.
- Im Hinblick auf die Bereitstellung einer hohen Variabilität des Fahrzeugs ist die erste Lösungsvariante von besonderer Bedeutung. Diese sieht vor, dass durch zwei Klappenteile ein komplettes Fahrzeugdach gebildet ist, das erfindungsgemäß - mit einfachen Handgriffen bevorzugt über Schnellverschlusssysteme - abnehmbar ausgeführt ist und damit eine Verwandlung des Fahrzeuges in ein Cabrio oder in ein so genanntes Targa-Fahrzeug möglich ist.
- Besonders hervorzuheben ist die erfindungsgemäße Ausbildung, bei der erfindungsgemäße Klappenteile zusammen mit einem in etwa in Fahrzeugmitte verlaufenden Dachlängsträger einen Zusammenbau bilden, der als ganzes an dem Fahrzeug applizierbar und auch von diesem wieder entfernbar ist. Bevorzugt sind die Klappenteile samt Dachlängsträger (auch Mittenholm genannt) so zusammenlegbar, dass sie nach dem Abbauen von der Fahrzeugstruktur im zusammengelegten Zustand beispielsweise in einem dafür vorbereiteten Ablagebereich des Kofferraums untergebracht werden können.
- Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Lösungen sind darin zu sehen, dass diese einen erleichterten Einstieg auch für besonders flach ausgeführte Autos ermöglichen, und zwar selbst dann, wenn diese sich in einer engen Parklücke befinden. Auch Fahrzeuge mit relativ hohen Schwellen können bequem bestiegen oder verlassen werden.
- Zur Verbesserung des Einstiegskomforts ist vorgesehen, dass sich bei Öffnung der Tür automatisch die Klappenteile heben, so dass auch mit einer Einhandbedienung bereits für eine Einstiegserleichterung gesorgt ist.
- Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel für die vorgenannte Lösungsvariante ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
-
1 : ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit geschlossener Tür und geschlossenen Klappenteilen, -
2 : ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einer geöffneten Tür und einem geöffneten Klappenteil, -
3 : ein erfindungsgemäßes Fahrzeug, dass durch Ausbau von zwei Klappenteilen in ein Targa-Fahrzeug umgewandelt wurde, -
4 : eine Vorstufe für die in3 dargestellte Ausbausituation, -
5 : eine Ansicht gemäß SchnittV - V in1 . -
6 : eine Ansicht gemäß SchnittVI - VI in1 . - Gleiche Bauteile oder Bauteilabschnitte weisen in sämtlichen Figuren die gleiche Bezifferung auf.
- Man erkennt in
1 ein insgesamt mit1 bezeichnetes Fahrzeug, dessen für die Erfindung wesentliche Elemente hier Klappenteile2 und3 sowie eine mit einem Scheibenelement4 versehene Tür5 sind. Letztere ist an einem Karosserieseitenteil6 hier in konventioneller Weise über Scharniere angelenkt und bildet wie in2 ersichtlich zusammen mit dem Scheibenelement4 eine rahmenlose Tür. Hervorzuheben sind auch Aktuatoren7 ,8 , die aus Übersichtlichkeitsgründen hier nur dem Klappenteil3 zugeordnet sind, in spiegelsymmetrischer Anordnung aber auch für das Klappenteil2 vorgesehen sind. Diese beispielsweise nach Art einer konventionellen Gasdruckfeder ausgeführten Aktuatoren7 ,8 sind fahrzeugseitig an einem bevorzugt als Überrollbügel ausgeführten Heckquerträger9 und einem Frontquerträger10 angelenkt. Zwischen diesen verläuft ein hier als Mittenholm11 bezeichneter Dachlängsträger, der im ausgebauten Zustand in4 deutlicher zu sehen ist. Zum Zwecke der in3 dargestellten Ausbausituation für die Klappenteile2 und3 wird der Mittenholm11 aus Aufnahmen12 und13 in den Querträgern9 ,10 herausgehoben. Über nur symbolisch angedeutete Scharniere14 ,15 sind die Klappenteile2 ,3 in der Weise an dem Mittenholm11 angelenkt, dass sie mit diesem zusammen als komplett abnehmbare Baueinheit ein Fahrzeugdach bilden. Für die in1 ersichtliche Einbausituation wird deutlich, dass der Mittenholm11 in der Schließstellung der Klappenteile2 ,3 bedeckt ist und damit optisch nicht in Erscheinung tritt. Bevorzugt sind auch die Aktuatoren7 ,8 Bestandteil der das Fahrzeugdach bildenden Baueinheit. Diese Aktuatoren7 ,8 werden durch Lösen aus Steckgeometrien16 bis19 in den Querträgern12 ,13 ebenfalls vom Fahrzeug abgekoppelt und werden an den Klappenteilen2 und3 verbleibend beispielsweise in einem mit20a bezifferten Kofferraum oder Ablagebereich des Fahrzeuges1 ineinander gelegt untergebracht. Für den besonders leichten Ein- und Ausbau sind nicht weiter dargestellte Schnellverschlusssysteme (Schnappverschlüsse, Bajonettverschlüsse oder dergleichen) vorgesehen, die bevorzugt ebenfalls als Einhandbedienung ausgelegt sind. - Aus der
5 ist ersichtlich, wie gemäß den Variantena) undb) das Klappenteil2 bzw.3 das jeweils zugeordnete Scheibenelement4 überragt. Die Bewegbarkeit des Scheibenelementes4 kann für den Fall an die Türbewegung automatisch gekoppelt sein, dass das Scheibenelement4 in seiner Schließstellung von dem überragenden Abschnitt des Klappenteils2 ,3 nach Art einer Überlappung umgriffen wird. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist dem Klappenteil2 bzw.3 ein Dichtelement20 direkt zugeordnet, gegen das das auf- und abbewegbare Scheibenelement4 verfahrbar ist. In vergleichbarer Weise veranschaulicht die6 , dass die Klappenteile2 und3 auf den Querträgern9 und10 aufliegen und dabei von einer Frontscheibe21 bis zur einer mit Strichlinien22 angedeuteten Heckscheibe reichen. Auf diese Weise wird ein homogenes Dachbild erzeugt, in dem lediglich eine zwischen den Klappenteilen2 und3 verlaufende Längsfuge verbleibt, die gestalterisch allerdings in die Gesamtoptik des Fahrzeugs1 hervorragend einbezogen werden kann. Außerdem bereitet diese eine Längsfuge keine besonderen Abdichtungsprobleme, zumal gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Mittenholm11 auch die Funktion eines Regenablaufs übernehmen kann. - In der Zeichnung nicht weiter dargestellt sind elektrische und/oder pneumatische und/oder hydraulische Betätigungselemente und Steuerglieder, die dafür sorgen, dass beim Öffnen der Tür
5 zur vollständigen Freigabe der Einstiegsöffnung automatisch auch das Klappenteil3 geöffnet wird. Ebenso ist gemäß einer besonders bevorzugen Weiterbildung vorgesehen, dass nach dem Schließen der Tür5 das Klappenteil3 ebenfalls selbsttätig in Schließstellung bewegt wird, ohne dass zur vollständigen Abdeckung der Einstiegsöffnung weitere Handgriffe des Fahrzeuginsassen erforderlich sind. Die Einstiegsöffnung wird somit gemeinsam durch die Tür5 und das Klappenteil3 geschlossen. Anstelle einer Kombination von Betätigungselementen und Steuergliedern ist allerdings durch eine Zwangskopplung über Hebel- und/oder Seilzugmechaniken möglich, die zwischen den Türen5 und den Klappenteilen2 bzw.3 ungeordnet sind. Das Öffnen und Schließen der Türen5 löst dann zwangsläufig eine Öffnungs- oder Schließbewegung an dem jeweiligen Klappenteil2 oder3 aus. - Eine vereinfachte Ausführungsform sieht vor, dass die als Gasdruckfedern ausgeführten Aktuatoren
7 ,8 in der Schließstellung der Klappenteile2 ,3 vorgespannt sind und letzte selbsttätig nach oben bewegen, sobald die Tür5 geöffnet wird. Das Schließen der Klappenteile erfolgt dann allerdings durch einen weiteren Handgriff nach vorherigem Schließen der Tür5 . - Ingesamt wird mit den erfindungsgemäßen Lösungsvarianten die Verwirklichung eines Fahrzeugs möglich, dass in Hinblick auf Komfort und gefällige Optik besonders gut auslegbar ist und überdies ein hohes Maß an Variabilität bereitstellt.
Claims (9)
- Fahrzeug (1) mit - einer einem Karosserieseitenteil (6) zugeordneten Tür (5), in der ein Scheibenelement (4) zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung wahlweise verfahrbar ist, - einem in einem Dachbereich des Fahrzeugs (1) angeordneten Klappenteil (2, 3) - einer sowohl durch die Tür (5) als auch durch das Klappenteil (2, 3) abdeckbaren Einstiegsöffnung, wobei in der Schließstellung von Klappenteil (2, 3), Tür (5) und Scheibenelement (4) das Klappenteil (2, 3) das Scheibenelement (4) überragt, und wobei durch zwei Klappenteile (2,3) ein komplettes Fahrzeugdach gebildet ist und ein die zwei Klappenteile (2, 3) schwenkbeweglich lagernder und in etwa in Fahrzeugmitte verlaufender Dachlängsträger (11) auf Querträgern (9,10) mittelbar oder unmittelbar abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Klappenteilen (2, 3) und einer aus den Querträgern (9, 10) gebildeten Trägerstruktur Aktuatoren (7, 8), insbesondere Gasdruckfedern, angeordnet sind, und dass die Klappenteile (2, 3), der Dachlängsträger (11) und die Aktuatoren (7,8) eine gemeinsame, komplett abnehmbare Baugruppe bilden, wobei die Aktuatoren (7,8) durch Lösen aus Steckgeometrien (16 bis 19) in den Querträgern (12,13) vom Fahrzeug abgekoppelt an den Klappenteilen (2,3) verbleiben.
- Fahrzeug (1) nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, dass sich das Klappenteil (2, 3) von einer Frontscheibe (21) bis zu einer Heckscheibe (22) erstreckt.
- Fahrzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dachlängsträger (11) in der Schließstellung der Klappenteile (2, 3) von diesen zumindest abschnittsweise bedeckt ist.
- Fahrzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dachlängsträger (11) und/oder die Klappenteile (2, 3) über Schnellverschlusssysteme an das Fahrzeug (1) angebunden sind und durch einfache Handgriffe von diesem abnehmbar sind.
- Fahrzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappenteile (2, 3) im abgenommenen Zustand ineinanderlegbar sind.
- Fahrzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappenteile (2, 3) oder die aus den Klappenteilen (2, 3) und dem Dachlängsträger (11) gebildete Baugruppe in einem Kofferraum (20a) des Fahrzeugs (1) ablegbar sind.
- Fahrzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Zusammenhang mit der Öffnung der Tür (5) automatisch eine Bewegung des Klappenelements (3) in Richtung Offenstellung erfolgt.
- Fahrzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Zusammenhang mit der Schließung der Tür (5) automatisch eine Bewegung des Klappenteils (3) in Richtung Schließstellung erfolgt.
- Fahrzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappenteile (2, 3) auf einen als Überrollbügel ausgeführten Querträger (9) des Fahrzeugs auflegbar sind.
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