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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung eines Bremshebels an einem Lenker eines Fahrzeugs mit einer Montageanordnung. Der Lenker weist eine Lenkerlängsachse auf. Die Montageanordnung umfasst mindestens ein Befestigungselement zur Befestigung des Bremshebels an dem Lenker. Die Montageanordnung umfasst ein Befestigungsgegenstück für das mindestens eine Befestigungselement, wobei das Befestigungsgegenstück dem Bremshebel zugeordnet ist. Im Rahmen des Verfahrens werden das Befestigungsgegenstück und das mindestens eine Befestigungsgegenstück in einer Schieberichtung entlang der Lenkerlängsachse auf den Lenker aufgeschoben. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Montageanordnung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 5.
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Bremshebel zum Beispiel eines Zweirads, wie z.B. eines Fahrrads oder Scooters, sind an einem Lenker des Zweirads angeordnet, um händisch eine Bremseinheit an einem Rad des Zweirads auszulösen und das Zweirad abzubremsen. Bekannt ist es, den Bremshebel an dem Lenker mittels einer Klemme zu befestigen, wobei die Klemme oftmals durch eine Schraube gesichert ist.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 100 25 696 A1 eine Steuerungsvorrichtung für die Bremse eines Rades. Die Steuerungseinrichtung weist ein Anschlussstück auf, das wie ein Klemme an dem Lenker montiert ist.
Die Druckschrift
EP 0 788 968 B1 zeigt einen Bremshebel, der über eine Schraubverbindung an einem Lenker eines Zweirads befestigt ist.
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Aus der
DE 20 2008 011 887 U1 ist eine Befestigung für einen Drehgriffschalter an einem Fahrradlenker bekannt, welche einen geschlitzten Klemmkonusring, welcher außen konisch ist und innen den Durchmesser des Fahrradlenkers hat, ein Gehäuse des Schaltgriffs, welches eine Aufnahme für den Klemmkonusring aufweist und eine Griffhülse, welche in ein Innengewinde der Klemmkonusaufnahme geschraubt wird. Weiterer Stand der Technik ist in der
US 5 860 326 A offenbart.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktionale, raumsparende und optisch ansprechende Montageanordnung zur Befestigung eines Bremshebels an einem Lenker eines Fahrzeugs und ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Befestigung eines Bremshebels an einem Lenker eines Fahrzeugs mit einer Montageanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Montageanordnung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird ein Verfahren zur Befestigung eines Bremshebels an einem Lenker eines Fahrzeugs mit einer Montageanordnung vorgeschlagen. Bevorzugt ist das Fahrzeug als ein Klein- oder Kleinstfahrzeug oder als ein Elektromobil ausgebildet. Das Fahrzeug weist vorzugsweise mindestens ein Rad auf. Mit nur einem Rad kann das Fahrzeug als ein elektrisches Einrad, z.B. als ein sogenanntes Monowheel oder Solowheel ausgebildet sein. Mit zwei oder mehr Rädern ist das Fahrzeug bevorzugt als ein Roller, insbesondere als ein Elektromotorrad, als ein Elektromotorroller, als ein Elektroroller, Elektrotretroller, Elektroscooter, z.B. E-Scooter, als ein Segway, Hoverboard, Kickboard, Skateboard, Longboard o.ä. ausgebildet. Alternativ kann das Fahrzeug als ein Fahrrad, insbesondere als ein Elektrofahrrad, z.B. als ein Pedelec oder als ein E-Bike ausgebildet sein. Das Fahrzeug kann alternativ als ein mehrspuriges Fahrrad, insbesondere mit drei oder mehr Rädern ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Fahrzeug ein Transport- oder Lastenrad, insbesondere ein motorisiertes bzw. elektrisch angetriebenes Transport- oder Lastenrad, im Speziellen ein Dreirad- oder Vierrad-Pedelec oder eine Rikscha, insbesondere mit oder ohne Dach, oder ein Kabinenroller sein.
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Mittels des Lenkers kann ein Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug händisch lenken. Der Lenker weist eine Lenkerlängsachse auf. Beispielsweise erstreckt sich die Lenkerlängsachse winklig, insbesondere rechtwinklig, zu einer Lenkachse des Fahrzeugs, wobei ein zu lenkendes Rad des Fahrzeugs bevorzugt um die Lenkachse schwenken kann.
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Die Montageanordnung umfasst mindestens ein Befestigungselement. Das Befestigungselement ist dazu ausgebildet, den Bremshebel an dem Lenker zu befestigen.
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Die Montageanordnung umfasst ein Befestigungsgegenstück für das mindestens eine Befestigungselement. Das Befestigungsgegenstück ist dem Bremshebel zugeordnet. Vorzugsweise ist das Befestigungsgegenstück mit dem Bremshebel verbunden. Besonders bevorzugt ist, dass das Befestigungsgegenstück einen integralen Bestandteil des Bremshebels bildet.
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Erfindungsgemäß werden das mindestens eine Befestigungselement und das Befestigungsgegenstück, insbesondere zur Montage und/oder Befestigung des Bremshebels an dem Lenker, in einer Schieberichtung entlang der Lenkerlängsachse auf den Lenker aufgeschoben. Bevorzugt ist es im Rahmen der Erfindung, dass zunächst das Befestigungsgegenstück in der Schieberichtung auf den Lenker aufgeschoben wird und danach das mindestens eine Befestigungselement. Insbesondere wird das mindestens eine Befestigungselement soweit entlang der Lenkerlängsachse verschoben, bis es benachbart zu dem Befestigungsgegenstück angeordnet ist.
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In einem möglichen Verfahrensschritt wird das mindestens eine Befestigungselement in einer Montagerichtung zumindest abschnittsweise in das Befestigungsstück eingeschoben. Dadurch wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass das Befestigungsgegenstück das mindestens eine Befestigungselement zumindest abschnittsweise radial umgibt. Vorzugsweise ist das mindestens eine Befestigungselement dadurch zumindest abschnittsweise in dem Befestigungsgegenstück aufgenommen.
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Bevorzugt wird das mindestens eine Befestigungselement teilweise oder größtenteils in das Befestigungsgegenstück eingeschoben, sodass es in axialer Richtung, bezogen auf die Lenkerlängsachse, noch etwas vorsteht oder herausragt. In diesem Fall ist es im Rahmen der Erfindung vorstellbar, dass der vorstehende oder herausragende Abschnitt des mindestens einen Befestigungselements von einer Abdeckung bedeckt wird. Die Abdeckung kann z.B. in die Schieberichtung entlang der Lenkerlängsachse auf den Abschnitt aufgeschoben werden. Möglich ist auch, dass ein an dem Lenker befestigter Griff soweit verlängert ist, dass er den vorstehenden oder herausragenden Abschnitt bedecken kann. Hierzu kann der Griff über den Abschnitt gezogen werden, bis dieser vollständig bedeckt ist. Alternativ kann das mindestens eine Befestigungselement vollständig in das Befestigungsgegenstück eingeschoben werden, sodass es darin vollständig aufgenommen ist.
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Das zumindest abschnittsweise Einschieben des mindestens einen Befestigungselements in das Befestigungsgegenstück hat den Vorteil, dass das an dem Lenker angebrachte Befestigungsgegenstück und das mindestens eine Befestigungselement einen übereinstimmenden Durchmesser aufweisen. Insbesondere gehen das mindestens eine Befestigungselement und das Befestigungsgegenstück stufenlos ineinander über. Von der Lenkerlängsachse abragende und dadurch störende Befestigungsmittel, zum Beispiel Klemmen und/oder Schraubenköpfe, können in vorteilhafter Weise vermieden werden. Somit kann der Lenker optisch ansprechend und zugleich funktional gestaltet werden. Störkonturen an dem Lenker, an denen ein Fahrer zum Beispiel mit einem Ärmel seiner Jacke hängen bleiben kann oder an denen er sich stoßen kann, sind nicht mehr vorhanden.
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Besonders bevorzugt ist es im Rahmen der Erfindung, dass die Montagerichtung der Schieberichtung entspricht. Dadurch dass das mindestens eine Befestigungselement zur Befestigung und/oder Montage des Bremshebels an dem Lenker in der Schieberichtung auf dem Lenker aufgeschoben wird und unter Beibehaltung der gleichen Schiebebewegung in das Befestigungsgegenstück eingeschoben wird, wird eine einfache und schnelle Montage des Lenkhebels auf dem Lenker ermöglicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein erstes Befestigungselement und ein zweites Befestigungselement vorgesehen. Vorzugsweise wird das erste Befestigungselement im Rahmen des Verfahrens abschnittsweise oder vollständig auf das zweite Befestigungselement aufgeschoben. Dadurch umgibt das erste Befestigungselement das zweite Befestigungselement abschnittsweise oder vollständig in radialer Richtung. Insbesondere wird das zweite Befestigungselement abschnittsweise oder vollständig in dem ersten Befestigungselement aufgenommen. Im Speziellen ist aus dem ersten Befestigungselement und dem zweiten Befestigungselement ein Befestigungspaar gebildet. Insbesondere wirken die beiden Befestigungselemente des Befestigungspaars bei der Befestigung und/oder Montage des Bremshebels an dem Lenker zusammen. Vorzugsweise kann das Befestigungspaar gemeinsam in die Schieberichtung entlang der Lenkerlängsachse verschoben werden.
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Besonders bevorzugt ist im Rahmen des Verfahrens, dass das erste Befestigungselement gemeinsam mit dem zweiten Befestigungselement, insbesondere als das Befestigungspaar, in das Befestigungsgegenstück eingebracht, eingeschoben und/oder eingeschraubt wird. Vorzugsweise wird während des Einbringens, Einschiebens, Eindrehens und/oder Einschraubens eine Montageschnittstelle in das Befestigungsgegenstück eingebracht, die mit einer Montagegegenschnittstelle des Befestigungspaars zusammenwirken kann. Bei dem Einbringen, Einschieben, Eindrehen und/oder Einschrauben des Befestigungspaars wird ein Innengewinde als die Montageschnittstelle in dem Befestigungsgegenstück geformt. Bevorzugt kann das Innengewinde mit einem Außengewinde, des ersten Befestigungselements, insbesondere als die Montagegegenschnittstelle, zusammenwirken. Vorzugsweise kann das erste Befestigungselement dadurch mit dem Befestigungsgegenstück in Eingriff gebracht und/oder verschraubt werden. Zum Formen des Innengewindes in den Innenumfang das Befestigungsgegenstücks weist das erste Befestigungselement vorzugsweise an seinem Außenumfang ein selbstschneidendes Gewinde als das Außengewinde auf.
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In einem weiteren möglichen Verfahrensschritt wird das Befestigungsgegenstück während des Einbringens, Einschiebens, Eindrehens und/oder Einschraubens des Befestigungspaars mit dem zweiten Befestigungselement verklemmt und/oder verkeilt. Insbesondere wird das Befestigungsgegenstück durch das Verklemmen und/oder Verkeilen mit dem zweiten Befestigungselement an dem Lenker schiebe- und drehfest befestigt und/oder montiert. Vorzugsweise wirken die beiden Befestigungselemente des Befestigungspaars bei dem Einbringen, Einschieben, Eindrehens und/oder Einschrauben zusammen, sodass sich die Sicherungshülse mit dem Befestigungsgegenstück verklemmt und/oder verkeilt.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Montageanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 4. Die Montageanordnung umfasst das erste Befestigungselement und das zweite Befestigungselement zur Befestigung des Bremshebels an dem Lenker. Die Montageanordnung umfasst weiterhin das Befestigungsgegenstück für das erste und/oder zweite Befestigungselement. Das Befestigungsgegenstück ist dem Bremshebel zugeordnet.
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Im Rahmen der Erfindung ist es vorgesehen, dass das erste Befestigungselement als eine Gewindemutter, insbesondere mit einem Innendurchmesser, ausgebildet ist. Vorzugsweise weist die Gewindemutter das Außengewinde auf. Besonders bevorzugt ist, dass das Außengewinde selbstschneidend ausgebildet ist. Dadurch kann das Innengewinde in den Innenumfang des Befestigungsgegenstücks eingebracht werden, wenn das Befestigungspaar in dieses eingebracht, eingeschoben, eingedreht und/oder eingeschraubt wird. Insbesondere wird das Befestigungspaar zum Formen des Innengewindes relativ zu dem Befestigungsgegenstück als das Gehäuse um die Lenkerlängsachse verdreht und in den Innenumfang des Gehäuses eingedreht. Das Formen des Innengewindes durch das selbstschneidende Gewinde des ersten Befestigungselements ist insbesondere dann vorgesehen, wenn das Befestigungsgegenstück aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist. Wenn es aus einer Metalllegierung gebildet ist, weist das Befestigungsgegenstück vorzugsweise ein bereits vorgefertigtes Innengewinde auf.
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Das zweite Befestigungselement ist als eine Sicherungshülse, insbesondere mit einem Außendurchmesser, ausgebildet. Vorzugsweise weist die Sicherungshülse einen radial verlaufenden Schlitz auf. Insbesondere handelt es sich um eine geschlitzte Sicherungshülse. Der Schlitz dient optional dazu in das Befestigungsgegenstück bei dem Einbringen, Einschieben, Eindrehen und/oder Einschrauben des Befestigungspaars einzugreifen. Insbesondere wird das zweite Befestigungselement als die Sicherungshülse dadurch mit dem Befestigungsgegenstück als das Gehäuse verkeilt und/oder verklemmt.
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Bevorzugt weisen das erste und zweite Befestigungselement zusammenwirkende Schnittstellen auf, die das Verkeilen und/oder Verklemmen der Sicherungshülse bei dem Verdrehen und/oder Einschrauben des Befestigungspaars mit dem Befestigungsgegenstück gewährleisten. Insbesondere steht das zweite Befestigungselement über die Schnittstellen mit dem ersten Befestigungselement in Eingriff, sodass beide Befestigungselemente in dem Gehäuse verdreht werden und sich dabei der Schlitz in dem ersten Befestigungselement mit dem Befestigungsgegenstück verkeilt und/oder verklemmt. Vorzugsweise wird der Bremshebel bei und/oder durch das Verkeilen und/oder Verklemmen des Befestigungsgegenstücks und des zweiten Befestigungselements an dem Lenker befestigt und/oder montiert.
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Der Außendurchmesser der Sicherungshülse als das zweite Befestigungselement entspricht insbesondere im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Gewindemutter als das erste Befestigungselement. Dadurch kann gewährleistet werden, dass das zweite Befestigungselement in das erste Befestigungselement während des Verschiebens entlang der Lenkerlängsachse eingeschoben werden kann und darin aufgenommen werden/sein kann. Bevorzugt ist zwischen dem ersten Befestigungselement und dem zweiten Befestigungselement eine Übergangspassung oder eine Presspassung gebildet, wenn das zweite Befestigungselement in dem ersten Befestigungselement aufgenommen ist.
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Zum abschnittsweisen Einschieben des Befestigungspaars in das Befestigungsgegenstück weist die Sicherungshülse z.B. eine eiförmige oder olivenförmige Form auf. Wenn das Befestigungspaar raumsparend vollständig in dem Befestigungsgegenstück aufgenommen werden soll, ist die Sicherungshülse bevorzugt keilförmig ausgebildet. In diesem Fall weist das zweite Befestigungselement in der Ausbildung als die Gewindehülse ein seiner Innenumfangsfläche einen Konus auf, mit dem er mit der keilförmigen Sicherungshülse zusammenwirken kann, sodass diese bei dem Verdrehen des Befestigungspaars um die Lenkerlängsachse mit dem Befestigungsgegenstück verkeilt und/oder verklemmt werden kann.
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Beispielsweise ist das Befestigungsgegenstück als ein zylinderförmiges Gehäuse, z.B. als ein Befestigungszylinder, ausgebildet. Vorzugsweise weist das Befestigungsgegenstück als das Gehäuse an seinem Innenumfang einen Innendurchmesser auf. Bevorzugt entspricht der Innendurchmesser des Gehäuses als das Befestigungsgegenstück insbesondere im Wesentlichen einem Außendurchmesser des ersten Befestigungselements, welches z.B. als die Gewindemutter ausgebildet ist. Dadurch kann das erste Befestigungselement zumindest abschnittsweise in das Befestigungsgegenstück eingebracht, eingeschoben, relativ zu diesem verdreht und/oder mit diesem verschraubt werden.
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Vorzugsweise weist das Befestigungsgegenstück in der Ausbildung als das Gehäuse an seinem Innenumfang das Innengewinde auf. Insbesondere kann das Innengewinde mit dem Außengewinde des ersten Befestigungselements, das zum Beispiel als die Gewindemutter ausgebildet ist, zusammenwirken, sodass die beiden Teile in Eingriff gebracht und/oder miteinander verschraubt werden können.
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Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass das erste Befestigungselement als die Gewindemutter an seinem Außenumfang das selbstschneidende Gewinde zum Formen des Innengewindes an dem Innenumfang des Befestigungsgegenstücks, insbesondere in der Ausbildung als das zylinderförmige Gehäuse, umfasst. Somit kann das Innengewinde während des Einbringens, Einschiebens, Verdrehens und/oder Verschraubens des ersten Befestigungselements um die Lenkerlängsachse in das Befestigungsgegenstück eingebracht werden.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1a eine seitliche Draufsicht auf einen Lenker eines Fahrzeugs, einen Bremshebel und eine Montageanordnung mit mindestens einem Befestigungselement und einem Befestigungsgegenstück zur Befestigung des Bremshebels an dem Lenker;
- 1b der Lenker mit dem Bremshebel und mit der Montageanordnung in einer perspektivischen Seitenansicht;
- 2 die Montageanordnung in einer Schnittansicht, wobei eine Schnittlinie entlang einer Lenkerlängsachse verläuft;
- 3 eine alternative Montageanordnung in der Schnittansicht;
- 4 der Lenker, der Bremshebel und die Montageanordnung in einer perspektivischen Explosionsdarstellung und Montagereihenfolge.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1a zeigt einen Lenker 6 mit einer Lenkerlängsachse A für ein Fahrzeug in einer seitlichen Draufsicht. An dem Lenker ist ein Bremshebel 5 angeordnet. Der Bremshebel 5 ist durch eine Montageanordnung 1 an dem Lenker 6 befestigt. In der 1b ist der Lenker 6 und der durch die Montageanordnung 1 daran befestigte Bremshebel 5 in einer perspektivischen Seitenansicht gezeigt.
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Bei dem Fahrzeug handelt es sich bevorzugt um ein Zweirad, insbesondere um einen Elektroscooter. Ein Fahrer des Fahrzeugs greift mit beiden Händen an dem Lenker 6 an um das Fahrzeug während der Fahrt zu lenken. Hierzu sind zwei Handgriffe an dem Lenker 6 vorgesehen, von denen ein Handgriff 7 in den 1a, 1b gezeigt ist. Des Weiteren ist an dem Lenker 6 ein Gasdrehgriff 8 zur Steuerung einer Motorleistung des Fahrzeugs angeordnet. Der an dem Lenker 6 befestigte Bremshebel 5 ist zwischen dem Handgriff 7 und dem Gasdrehgriff 8 angeordnet.
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Die Montageanordnung 1 ist in unterschiedlichen Ausgestaltungen in den 2 und 3 in axialen Schnittansichten bezogen auf die Lenkerlängsachse A gezeigt. Der Bremshebel 5 ist mittels der Montageanordnung 1 an dem Lenker 6 befestigt.
Die Montageanordnung 1 umfasst mindestens ein Befestigungselement, insbesondere ein erstes Befestigungselement 2 und ein zweites Befestigungselement 3 (siehe 2). Die Montageanordnung 1 umfasst weiterhin ein Befestigungsgegenstück 4. Mittels der Montageanordnung 1 kann der Bremshebel 5 an einem Lenker 6 befestigt und/oder montiert werden.
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Das erste Befestigungselement 2 ist als eine Gewindemutter 20 ausgebildet. Die Gewindemutter 20 weist ein Außengewinde 21 und eine Schnittstelle 22 zum Zusammenwirken mit dem zweiten Befestigungselement 3 auf, welche in der 3 ersichtlich sind. Die Schnittstelle 22 ist gemäß der 3 als Konus an der Gewindemutter 20 ausgebildet.
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Das zweite Befestigungselement 3 ist als eine Sicherungshülse 30 ausgebildet. In der 2 ist die Sicherungshülse 30 eiförmig oder olivenförmig ausgebildet. Dagegen zeigt die 3 die Sicherungshülse 30 in einer Keilform. Die Sicherungshülse 30 weist einen radialen Schlitz 31 zum Verkeilen und/oder Verklemmen mit dem Befestigungsgegenstück 4 auf. Es umfasst einen Gegenschnittstelle 32 zum Zusammenwirken mit der Schnittstelle 22 der Gewindemutter 20, sodass das Verkeilen und/oder Verklemmen bei der Montage erreicht werden kann.
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Die Gewindemutter 20 weist einen Innenumfang mit einem Innendurchmesser und einen Außenumfang mit einem Außendurchmesser auf. Der Innendurchmesser der Gewindemutter 20 entspricht im Wesentlichen einem Außenumfang der Sicherungshülse 30. Die Sicherungshülse 30 ist in einer Übergangspassung oder in einer Presspassung in der Gewindemutter 20 aufgenommen. Die Gewindemutter 20 als das erste Befestigungselement 2 und die Sicherungshülse 30 als das zweite Befestigungselement 3 bilden somit zusammen ein Befestigungspaar 9.
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Das Befestigungsgegenstück 4 ist als ein zylinderförmiges Gehäuse 40, insbesondere als ein Befestigungszylinder, für den Bremshebel 5 (1a, 1b) ausgebildet. Das Befestigungsgegenstück 4 ist dem Bremshebel 5 zugeordnet. Es ist mit dem Bremshebel 5 verbunden oder bildet einen integralen Bestandteil des Bremshebels 5. Wenn das Befestigungsgegenstück 4 aus einer Metalllegierung gebildet ist, weist es an einer Innenumfangsfläche ein Innengewinde für das Außengewinde 21 der Gewindemutter 20 auf. Wenn es aus einem Kunststoff gebildet ist, kann das Innengewinde durch das Außengewinde 21 in die Innenumfangsfläche geformt werden.
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Das Befestigungspaar 9 und das Gehäuse 40 sitzen auf dem Lenker 6 und umgeben diesen bezogen auf die Lenkerlängsachse A vollständig radial. Das Befestigungspaar 9 ist in dem Gehäuse 40 aufgenommen. Gemäß der 2 ist die Gewindemutter 20 abschnittsweise und gemäß der 3 vollständig in dem Gehäuse 40 aufgenommen. Insbesondere umgibt das Gehäuse 40 die Gewindemutter 20 teilweise bzw. vollständig in radialer Richtung bezogen auf die Lenkerlängsachse A. Die Sicherungshülse 30 ist in beiden Fällen vollständig in dem Gehäuse 40 aufgenommen und/oder von diesem umgeben.
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Die 4 zeigt eine perspektivische Explosions- und Schnittdarstellung des Lenkers 6, des Bremshebels 5 und der Bestandteile der Montageanordnung 1. Aus der 4 ist auch eine Montagereihenfolge zur Befestigung und/oder Montage des Bremshebels 5 an dem Lenker 6 zu erkennen.
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Der Gasdrehgriff 8 und der Bremshebel 5, der das Befestigungsgegenstück 4 in der Ausbildung als das zylinderförmige Gehäuse 40 umfasst, werden in Schieberichtung R entlang der Lenkerlängsachse A auf den Lenker 6 aufgeschoben und angrenzend oder benachbart zueinander positioniert. Insbesondere verläuft der Lenker 6 durch einen Innenumfang des Gasdrehgriffs und durch den Innenumfang des Gehäuses 40 hindurch.
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Anschließend werden zunächst das zweite Befestigungselement 3 in der Ausbildung als die Sicherungshülse 30 und unmittelbar anschließend das zweite Befestigungselement 2 in der Ausbildung als die Gewindemutter 20 in der Schieberichtung R entlang der Lenkerlängsachse A auf den Lenker 6 aufgeschoben und an das Gehäuse 40 angenähert. Insbesondere erstreckt sich der Lenker 6 dabei durch die Innenumfänge der Sicherungshülse 30 und der Gewindemutter 20. Während des Verschiebens entlang des Lenkers 6 oder bei Erreichen des Gehäuses 40 wird die Sicherungshülse 30 in die Gewindemutter 20 eingeschoben, sodass das Befestigungspaar 9 (2, 3) gebildet ist. Bei dem Befestigungspaar 9 sind die Sicherungsmutter 20 radial außen und die Sicherungshülse 30 radial innen angeordnet.
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Nach der Bildung des Sicherungspaars 9 oder alternativ nach der Montage des Bremshebels 5 an dem Lenker 6 kann eine nicht gezeigte Abdeckung auf den Lenker 6 in der Schieberichtung R aufgeschoben werden. Danach wird der Griff 7 auf den Lenker 6 aufgeschoben.
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Zur Montage des Bremshebels 5 an dem Lenker 6 wird das Befestigungspaar 9 in eine Montagerichtung M, die der Schieberichtung R entspricht, in das Gehäuse 40 eingeschoben. Anschließend wird das Befestigungspaar 9 relativ zu dem Gehäuse 40 um die Lenkerlängsachse A gedreht. Dadurch greift das Außengewinde 21 der Gewindemutter 20 in das Innengewinde des Gehäuses 40 ein, wodurch die Gewindemutter 20 mit dem Gehäuses 40 verschraubt wird. Alternativ wird das Innengewinde während des Drehens und Einschiebens der Gewindemutter 20 in das Gehäuse 40 zum Verschrauben der beiden Teile in die Innenumlauffläche geformt.
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Wenn die Sicherungshülse 20 gemäß der 2 ei- oder olivenförmig ausgebildet ist, kann die Gewindemutter 20 durch das Einschieben, Drehen und/oder Schrauben abschnittsweise in dem Gehäuse 40 aufgenommen werden und/oder abschnittsweise von dem Gehäuse 40 radial umgeben sein. Insbesondere steht ein Abschnitt der Gewindemutter 20 axial von dem Gehäuse 40 vor. Die Sicherungshülse 20 wird dagegen vollständig in dem Gehäuse 40 aufgenommen.
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Der von dem Gehäuse 40 vorstehende Abschnitt der Sicherungsmutter 20 kann durch eine nicht gezeigte Abdeckung bedeckt werden. Die Abdeckung kann z.B. als ein Kunststoff- oder Gummiring ausgebildet sein, der in der Schieberichtung R auf den Lenker 6 und auf den vorstehenden Abschnitt der Sicherungsmutter 20 aufgeschoben wird. Die Abdeckung kann aber auch entfallen und durch eine Verlängerung des Griffs 7 gebildet sein. Die Verlängerung kann den Abschnitt bedecken, indem der Griff 7 ausreichend weit den Lenker 6 aufgeschoben wird und die Verlängerung über den Abschnitt gezogen wird.
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Wenn die Sicherungsmutter 20 gemäß der 3 keilförmig ausgebildet ist, kann die Gewindemutter 20 weiter in das Gehäuse 40 eingeschoben, eingedreht und/oder geschraubt werden und dadurch vollständig in diesem aufgenommen werden. Somit umgibt das Gehäuse 40 die Gewindemutter 20 radial vollständig. Die Sicherungshülse 30 ist auch in diesem Ausführungsbeispiel vollständig von dem Gehäuse 40 umgeben.
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Während des Einschiebens, Eindrehens und/oder Schraubens des Sicherungspaars 9 zu dessen Anordnung in dem Innenumfang des Gehäuses 40 wirken die Schnittstelle 22 der Gewindemutter 20 und die Gegenschnittstelle der Sicherungshülse 30 in der Form zusammen, dass der Schlitz 32 der Sicherungshülse 30 in das Gehäuse 40 eingreift und die Sicherungshülse 30 dadurch mit dem Gehäuse 40 verkeilt und/oder verklemmt wird. Durch das Verkeilen und/oder Verklemmen wird das Gehäuse 40 und somit der Bremshebel 5 form- und/oder kraftschlüssig und drehfest an dem Lenker 6 befestigt. Insbesondere ist der Bremshebel 5 damit sicher an dem Lenker 6 montiert.
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Der Vorteil der Befestigung des Bremshebels 5 mittels der Montageanordnung 1 ist, dass von dem Lenker 6 bezogen auf die Lenkerlängsachse A keine durch andere oder weitere Befestigungselemente, wie z.B. Klemmen oder Schrauben, gebildete Störkonturen radial abstehen. Vielmehr bildet die Montageanordnung 1 einen einheitlichen und übereinstimmenden zur Montage des Bremshebels 5 benötigten Durchmesser an dem Lenker 6. Das Gehäuse 40, die Gewindemutter 20 und die Sicherungshülse 30 sind entlang der Lenkerlängsachse A stufenlos, insbesondere zumindest größtenteils oder sogar vollständig übereinander und/oder überdeckend angeordnet. Dadurch kann der Lenker 6 mit dem daran befestigten Bremshebel 5 optisch ansprechend und zugleich funktional gestaltet werden. Außerdem gewährleistet die Montageanordnung 1 eine einfache und schnelle Montage des Bremshebels 5.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Montageanordnung
- 2
- erstes Befestigungselement
- 3
- zweites Befestigungselement
- 4
- Befestigungsgegenstück
- 5
- Bremshebel
- 6
- Lenker
- 7
- Griff
- 8
- Gasdrehgriff
- 9
- Befestigungspaar
- 20
- Gewindemutter
- 21
- Schnittstelle
- 22
- Außengewinde
- 30
- Sicherungshülse
- 31
- Gegenschnittstelle
- 32
- Schlitz
- A
- Lenkerlängsachse
- M
- Montagerichtung
- R
- Schieberichtung