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Die vorliegende Erfindung betrifft eine zweiteilige Ölwanne für einen Verbrennungsmotor.
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Ölwannen sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt und kommen beispielsweise bei Verbrennungsmotoren oder Getrieben zum Einsatz. Dort dienen sie dazu, eine für die Schmierung des Verbrennungsmotors oder des Getriebes erforderliche Ölmenge aufzunehmen und vorzuhalten. Das Schmiersystem weist dazu in der Regel eine Ölpumpe auf, die das Schmieröl aus der Ölwanne in einen Schmierkreislauf fördert. Nach dem Durchlaufen des Schmierkreislaufes wird das umlaufende Öl dann in der Regel wieder in der Ölwanne gesammelt. Der Rücklauf geschieht dabei meistens infolge der auf das Öl einwirkenden Schwerkraft. Aus diesem Grund sind Ölwannen bei Verbrennungsmotoren in der Regel unterhalb eines Kurbelgehäuses angeordnet. Häufig sind Ölwannen zudem als einteiliges Blech oder Gussteil ausgeführt. Es sind allerdings auch z. B. zweiteilige Ölwannen bekannt.
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Aus der
DE 10 2006 003 664 A1 ist beispielsweise eine Ölwanne für Kraftfahrzeuge mit Vorderrad- oder Allradantrieb bekannt, die ein als Gussteil ausgeführtes Oberteil, an dem eine Getriebeachsdurchführung einstückig ausgebildet ist, und ein an das Oberteil angeflanschtes Unterteil aufweist. Dabei ist eine Längsseite des Oberteils mit Bohrungen zur Aufnahme von Schrauben versehen, mit denen ein Vorderachsgetriebe befestigbar ist. Die andere Längsseite des Oberteils ist mit Bohrungen zur Aufnahme von Schrauben versehen, mit denen ein Steckachsen-Lagerbock befestigbar ist. Das Oberteil ist dabei kastenartig ausgebildet und im überwiegenden Bereich seiner Unterseite offen bzw. ohne Boden ausgeführt. Dabei sind in dem keinen Boden aufweisenden Bereich des Oberteils in Querrichtung verlaufende Streben angeordnet, die mit den Seitenwänden des Oberteils verbunden sind.
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Bei den im Stand der Technik bekannten Varianten ist das akustische Verhalten der Ölwannen noch verbesserungsfähig. In der Praxis zeigt sich beispielsweise, dass KörperschallSchwingungen und/oder Luftschall-Schwingungen aus einem von Kurbelgehäuse und der Ölwanne umschlossenen Ölinnenraum insbesondere über die Ölwanne nach außen abgestrahlt werden. Insbesondere in der Ölwanne montierte, in der Praxis voll oder teilweise vollständig von Öl umspülten Bauteile leiten im Betrieb typischerweise Körperschall über ihre Verbindungspunkte in die Ölwanne oder der Schall wird über das zwischen Bauteil und Ölwanneninnenwand befindliche Öl übertragen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Ölwanne bereitzustellen, die ein verbessertes akustisches Verhalten aufweist.
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Zur Lösung der oben genannten Aufgabe wird eine Ölwanne gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale in beliebiger Weise miteinander kombinierbar sind. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, erläutert die Erfindung und gibt weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an.
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Beschrieben werden soll eine zweiteilige Ölwanne für einen Verbrennungsmotor, wobei die Ölwanne einen Kastenabschnitt und einen Wannenabschnitt aufweist, wobei der Wannenabschnitt einen Boden der Ölwanne und der Kastenabschnitt eine Wannenwand der Ölwanne bildet, wobei der Kastenabschnitt und der Wannenabschnitt an einem umlaufenden Rand mit einer umlaufenden ersten Dichtfläche an dem Wannenabschnitt und einer umlaufenden zweiten Dichtfläche an dem Kastenabschnitt mit ersten Verbindungsmitteln dicht miteinander verbunden sind, wobei der Wannenabschnitt und der Kastenabschnitt zusätzlich mit mindestens einem zweiten Verbindungsmittel miteinander verbunden sind, welches innerhalb des Randes und zudem in einem Abstand zu diesem Rand angeordnet ist.
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Die zweitteilige Ölwanne ist für den Einsatz an einem Kurbelgehäuse eines Verbrennungsmotors ausgebildet, wobei die Ölwanne einen (in der Einbausituation untenliegenden) Wannenabschnitt mit einem Boden und einen daran (in der Einbausituation nach oben) anschließenden Rand aufweist. Der Wannenabschnitt weist eine zu einem darüberliegend angeordneten Kastenabschnitt ausgerichtete Öffnung mit einer ersten Dichtfläche auf, wobei die Dichtfläche bevorzugt an einer Oberseite des Rands angeordnet ist.
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Ferner weist der Kastenabschnitt an einer Unterseite eine zweite Dichtfläche auf, wobei die erste Dichtfläche des Wannenabschnitts und die zweite Dichtfläche des Kastenabschnitts zueinander komplementär geformt sind, sodass sie im zusammengebauten Zustand einen Ölinnenraum dicht umschließen. „Komplementär“ bedeutet in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die Dichtflächen z. B. eine Form, Breite, etc. aufweisen, sodass diese bei Anlage aneinander einen Durchlass von Öl verhindern. Der Kastenabschnitt bildet eine Wannenwand aus, die sich ausgehend von dem Boden der Ölwanne nach oben erstreckt.
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Weiterhin sind erste Verbindungsmittel zur Verbindung des Rands des Wannenabschnitts mit dem Kastenabschnitt und wenigstens ein zusätzliches zweites Verbindungsmittel zur Verbindung des Bodens des Wannenabschnitts mit dem Kastenabschnitt vorgesehen, wobei das zweite Verbindungsmittel innerhalb des Randes und zudem in einem Abstand zu diesem Rand angeordnet ist. Erste Verbindungsmittel sind dabei bevorzugt entlang des Randes verteilt angeordnet, beispielsweise in Form von Verschraubungen.
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Nachfolgend wird der Begriff Verbindungsmittel verwendet, wobei damit einzelne oder mehrere Bestandteile eines jeweiligen Verbindungsmittels gemeint sind. So kann ein Verbindungsmittel aus einer Schraube, einem Gewindeabschnitt im Kastenabschnitt und einer Bohrung im Wannenabschnitt bestehen. Sind in einer Abbildung beispielsweise nur die Bohrung und eine Schraube gezeigt, so werden diese trotzdem als erstes oder zweites Verbindungsmittel bezeichnet. Das Verbindungsmittel kann auch als ein Verbindungselement, Verbindungseinrichtung oder dergleichen bezeichnet werden.
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Die Begriffe „oben“ und „unten“ beziehen sich auf die vertikale Richtung und sind im Sinne von vertikal oben und vertikal unten zu verstehen, wobei hierbei jeweils auf die übliche Einbaulage der Ölwanne unterhalb einer Verbrennungskraftmaschine in einem Kraftfahrzeug Bezug genommen wird. Entsprechend ist der Begriff „seitlich“ im Sinne von horizontal seitlich zu verstehen.
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Unter dem Boden ist der unten angeordnete Abschnitt des Wannenabschnitts zu verstehen, der die Ölwanne öldicht nach unten abschließt. Entsprechend ist der Rand der Abschnitt des Wannenabschnitts, der die Ölwanne seitlich öldicht abschließt. An den Rand schließt sich der Kastenabschnitt bzw. die von dem Kastenabschnitt gebildete Wannenwand der Ölwanne an, der die Ölwanne ebenfalls öldicht abschließt.
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Bei bekannten Ölwannen ist vorgesehen, dass lediglich an bzw. über die seitlichen Ränder der Ölwanne eine Verbindung zwischen der Ölwanne und dem Kurbelgehäuse geschaffen wird. Der Boden der Ölwanne ist damit nur an dem Rand und insbesondere nicht in seinem Zentrum fest angebunden.
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Davon abweichend wird nun vorgeschlagen wenigstens ein zweites Verbindungsmittel vorzusehen und dieses in einem Abstand vom Rand des Wannenabschnitts so anzuordnen, dass das zweite Verbindungsmittel bevorzugt den Boden des Wannenabschnitts direkt mit dem Kastenabschnitt verbindet. So wird eine vorteilhafte Versteifung des Wannenabschnitts erreicht. Eine Anordnung des zweiten Verbindungsmittels „innerhalb des Randes“ bedeutet in diesem Zusammenhang insbesondere, dass der Rand eine Innenfläche umgibt, durch die das zweite Verbindungsmittel (oder diese ausbildende/aufnehmende lokale Vorsprünge des Bodens bzw. Kastenabschnitts) hindurchragt. Die Positionierung mit einem Abstand bringt insbesondere zum Ausdruck, dass (betrachtet man diese vom Rand umschlossene Innenfläche) ein Spalt, Freiraum, etc. zwischen dem Rand und dem zweiten Verbindungsmittel vorliegt, also kein unmittelbarer bzw. ineinander übergehender Kontakt zwischen Rand und zweitem Verbindungsmittel realisiert ist.
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Der Wannenabschnitt ist damit über seinen Rand und das erste Verbindungsmittel und zusätzlich über den Boden und das zweite Verbindungsmittel mit dem Kastenabschnitt verbunden. Hierdurch können unerwünschte Schwingungen des Bodens des Wannenabschnitts, vor allem in dessen Zentrum, wirksam vermieden werden. Da der Boden des Wannenabschnitts ähnlich einer Membran schwingt, ist die durch die vorliegende Erfindung erzielte Verbesserung der akustischen Eigenschaften umso größer, je größer der Abstand des zweiten Verbindungsmittel zum Rand des Wannenabschnitts gewählt wird und je mehr zweite Verbindungsmittel verwendet werden. Dabei verändert das zweite Verbindungsmittel die Eigenfrequenz des montierten Wannenabschnitts grundsätzlich so, dass diese deutlich erhöht wird. Die Erhöhung der Eigenfrequenz führt dann dazu, dass aus dem Ölinnenraum abgestrahlte Schallschwingungen nicht mehr oder nur noch in deutlich reduziertem Umfang über die zweiteilige Ölwanne in die Umgebung emittiert werden. Überlagert zu der gesamthaften Erhöhung der Eigenfrequenz des Systems kommt es zu einem vorteilhaften Aufbrechen zentraler Anregungspunkte in spezifischen Frequenzbereichen. Ziel ist es, die Schwingungs-Energie statt an einer Stelle über mehrere Stellen im System abzuleiten.
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Mit einer zweiteiligen Ölwanne kann vorteilhafterweise auch das von der Ölwanne umschlossene Ölvolumen einfach variiert werden, indem die Höhe des Kastenabschnitts und damit auch die Höhe der Wannenwand variiert werden. Zudem kann der Kastenabschnitt so ausgebildet sein, dass er noch zusätzliche Komponenten aufnimmt, wie beispielsweise Antriebseinrichtungen für einen Vorderradantrieb oder Allradantrieb.
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Besonders bevorzugt ist die Ölwanne, wenn der Kastenabschnitt mindestens eine Querstrebe aufweist, der zwei voneinander beabstandete Bereiche der Wannenwand miteinander verbindet, wobei der Wannenabschnitt und der Kastenabschnitt an der Querstrebe mit dem zweiten Verbindungsmittel miteinander verbunden sind.
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Zur Verbindung des Wannenabschnitts mit dem Kastenabschnitt mit dem zweiten Verbindungsmittel, kann der Kastenabschnitt beispielsweise mit Querstreben versteift sein, die sogenannte Schraubbutzen aufweisen, um darüber eine Schraubverbindung mit dem Boden des Wannenabschnitts herzustellen. Hierbei können die Querstreben zur zusätzlichen mechanischen Versteifung der zweiteiligen Ölwanne beitragen und Verwindungen der Ölwanne im Fahrbetrieb verhindern.
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Insbesondere können zudem an der ersten Dichtfläche zwischen dem Kastenabschnitt und dem Wannenabschnitt erste Dichtmittel vorgesehen werden. Diese ersten Dichtmittel stellen sicher, dass der umlaufende Rand zwischen dem Kastenabschnitt und dem Wannenabschnitt zuverlässig abgedichtet werden.
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Insbesondere können an dem zweiten Verbindungsmittel zusätzliche zweite Dichtmittel zur Abdichtung des Bodens vorgesehen werden. Diese zweiten Dichtmittel stellen sicher, dass auch der Bereich des Bodens, an dem das zweite Dichtmittel angeordnet ist, dicht verschlossen ist, sodass kein Öl aus dem Ölinnenraum austreten kann.
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Insbesondere kann auch der Abstand zwischen dem zweiten Verbindungsmittel und dem Rand, gemessen in orthogonaler Richtung von einer Innenseite des Rands, so gewählt werden, dass dieser mindestens 20 mm [Millimeter], vorzugsweise mindestens 100 mm beträgt. Ordnet man ein zweites Verbindungsmittel in diesem Mindestabstand oder einem größeren Abstand zum Rand an, können deutliche Erhöhungen der Eigenfrequenz der Ölwanne bzw. des Wandabschnitts bzw. des Bodens erzielt werden und damit auch die akustischen Eigenschaften dahingehend deutlich verbessert werden, dass die Schallabstrahlung reduziert wird. Der hier vorgeschlagene Abstand ist bevorzugt ein minimaler Abstand hin zu dem nächstliegenden Abschnitt des Randes; dass bedeutet mit anderen Worten, dass der Abstand bevorzugt gegenüber keinem anderen Abschnitt des Randes kleiner ist (betrachtet man den innenliegenden Querschnitt bzw. oben genannte Innenfläche auf Höhe des Randes).
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Insbesondere kann das zweite Verbindungsmittel innerhalb eines Radius R um einen Flächenschwerpunkt des Bodens des Wannenabschnitts angeordnet werden. Der Flächenschwerpunkt ist dabei der geometrische Flächenschwerpunkt des Bodens. Bei besonders einfachen Geometrien, wie beispielsweise einem Kreis oder einem Quadrat, liegt der Flächenschwerpunkt exakt im Mittelpunkt des Bodens. In der Praxis weisen Ölwannen jedoch häufig komplexere Geometrien auf. In diesem Fall ist es möglich, den Rand des Wannenabschnitts auf eine zum Rand orthogonal, vorzugsweise horizontal, angeordnete Ebene zu projizieren und den Flächenschwerpunkt anhand der von dem projizierten Rand umschlossenen Fläche zu bestimmen. Im Normalfall ist diese Ebene eine horizontale Ebene, da das Öl aufgrund der Schwerkraft vom Kurbelgehäuse aus in vertikaler Richtung nach unten in die Ölwanne zurückströmt und daher die Ränder der Ölwanne bzw. der Wannenabschnitte sich im Wesentlichen in vertikaler Richtung erstrecken.
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Idealerweise liegt dann mindestens ein zweites Befestigungsmittel im Bereich dieses Flächenschwerpunkts, der auch als Zentrum bezeichnet werden kann. Alternativ können aber auch mehrere zweite Befestigungsmittel in einem Bereich um den Flächenschwerpunkt herum angeordnet werden, sofern dort kein ausreichender Bauraum zur Verfügung steht. Der Flächenschwerpunkt bzw. das Zentrum ist besonders günstig als Positionierungshilfe für das zweite Verbindungsmittel, da dort die größten Schwingungsamplituden des schwingenden Bodens zu erwarten sind.
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Insbesondere können Verbrennungsmotoren mit einer beschriebenen zweiteiligen Ölwanne ausgestattet werden. Diese Verbrennungsmotoren verfügen dann über eine geringere Emission von Schall, da die Abgabe von Schallemissionen über die Ölwanne deutlich reduziert ist. Neben der Verwendung der so gestalteten Ölwanne an einem Verbrennungsmotor, kann eine solche Ölwanne auch bei anderen Gelegenheiten eingesetzt werden. Beispielsweise bei Getriebeeinheiten, die über eigenständige Schmiersysteme verfügen. Insbesondere bei größeren Getrieben, wie sie beispielsweise im Anlagenbau oder bei Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen, können separate und erfindungsgemäße zweiteilige Ölwannen ebenfalls zu einer deutlichen Verbesserung der akustischen Eigenschaften beitragen.
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Insbesondere können Kraftfahrzeuge mit einem beschriebenen Verbrennungsmotor ausgerüstet werden, wobei diese Fahrzeuge aufgrund der geringeren Schallemission keine oder nur deutlich reduzierte Dämmungsmaßnahmen im Bereich des Motors erfordern. Hierdurch können gleichzeitig Kosteneinsparungen und Gewichtseinsparungen realisiert werden.
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Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter („erste“, „zweite“, ...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- 1: eine Schrägansicht einer zweiteiligen Ölwanne gemäß dem Stand der Technik;
- 2: eine vertikale Schnittansicht durch die Ölwanne nach 1;
- 3: eine Schrägansicht von oben auf einen erfindungsgemäßen Wannenabschnitt;
- 4: eine vertikale Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße zweiteilige Ölwanne
- 5: eine Schrägansicht von unten auf einen erfindungsgemäßen Wannenabschnitt
- 6: eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen zweiteiligen Ölwanne; und
- 7: eine graphische Gegenüberstellung der Messergebnisse gemäß dem Stand der Technik und der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist eine zweiteilige Ölwanne 1 gemäß dem Stand der Technik in einer Schrägansicht dargestellt. Diese besteht aus einem oberen Kastenabschnitt 2 und einem unteren Wannenabschnitt 3. Der Wannenabschnitt 3 weist einen Boden 4, einen den Boden 4 seitlich umgebenden Rand 5 sowie eine erste Dichtfläche 6 auf. Der Kastenabschnitt 2 bildet eine umlaufende Wannenwand 18 und eine zweite Dichtfläche 12. Im Bereich der Dichtfläche 6 ist eine Vielzahl von Bohrungen 7 vorgesehen, durch die der Wannenabschnitt 3 mit Hilfe von ersten Verbindungsmitteln 8, die als Schrauben ausgeführt sein können mit dem Kastenabschnitt 2 verbunden werden kann. Der Boden 4 des Wannenabschnitts 3 erstreckt sich im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene, die parallel zu der X-Y-Ebene des angegebenen Koordinatensystems ausgerichtet ist.
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2 zeigt eine vertikale Schnittansicht der zweiteiligen Ölwanne 1 nach 1 mit dem oben liegenden Kastenabschnitt 2 mit der Wannenwand 18 und einer Öffnung 16, die von dem unten liegenden Wannenabschnitt 3 verschlossen ist. Der Boden 4 des Wannenabschnitts 3 ist im Wesentlichen horizontal ausgerichtet und dessen Rand 5 im Wesentlichen vertikal, d. h. parallel zu der dargestellten Z-Richtung. Die Anbindung des Wannenabschnitts 3 an den Kastenabschnitt 2 erfolgt ausschließlich über erste Verbindungsmittel 8, die entlang des umlaufenden Randes 5 angeordnet sind. Ein mittlerer Bereich des Bodens 4 des Wannenabschnitts 3 kann somit ähnlich einer Membran relativ frei schwingen.
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In 3 ist ein Wannenabschnitt 3 für eine erfindungsgemäße Ölwanne in einer Schrägansicht von oben dargestellt. Der Wannenabschnitt 3 weist einen umlaufenden Rand 5 mit einer ersten Dichtfläche 6 auf, wobei entlang des Randes 5 eine Vielzahl erster Verbindungsmittel 8 angeordnet sind. Zusätzlich weist dieser Wannenabschnitt 3 noch zwei zweite Verbindungsmittel 9 auf, die jeweils in einem Abstand A vom Rand 5 beabstandet angeordnet sind. Dabei wird der Abstand A zum Rand 5, wie dargestellt, in orthogonaler Richtung zur nach Innen gerichteten Oberfläche des Rands 5 gemessen. Durch die Anordnung der beiden zweiten Verbindungsmittel 9 kann das Schwingungsverhalten des Bodens 4 positiv beeinflusst werden, indem im verbauten Zustand die Eigenfrequenz des Bodens 4 durch die zusätzlichen zweiten Verbindungsmittel 9 deutlich erhöht wird.
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In 4 ist eine vertikale Schnittansicht durch die erfindungsgemäße Ölwanne 1 gezeigt, wobei die beiden zweiten Verbindungsmittel 9 angeschnitten sind. Die Ölwanne 1 wird von dem Kastenabschnitt 2 und dem Wannenabschnitt 3 gebildet, die über die ersten Verbindungsmittel 8 und zusätzlich über die zweiten Verbindungsmittel 9 miteinander verbunden sind. Zu erkennen sind der von dem Wannenabschnitt 3 gebildete Boden 4, der Rand 5 sowie die von dem Kastenabschnitt 2 gebildete Wannenwand 18. Zur Ausbildung der zweiten Verbindungsmittel 9 weist der Kastenabschnitt 2 zwei Schraubbutzen 10 auf, in die Schrauben 11 durch die Bohrungen 7 hindurch eingeschraubt werden können. Die zweiten Verbindungsmittel 9 bzw. die Schraubbutzen 10 sind an einer Querstrebe 17 angeordnet, die voneinander beabstandete Bereiche 19 der Wannenwand 18 miteinander verbindet. Die Querstrebe 17 bewirkt eine Versteifung der Ölwanne 1. Zwischen der ersten Dichtfläche 6 des Wannenabschnitts 3 und einer zweiten Dichtfläche 12 des Kastenabschnitt 2 ist ein nicht näher dargestelltes erstes Dichtmittel 13 angeordnet, das die Ölwanne 1 öldicht abschließt. Zusätzlich sind an den zweiten Verbindungsmitteln 9 zweite Dichtmittel 14 vorgesehen, um auch diese Bereiche öldicht nach außen hin abzuschließen.
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5 zeigt einen erfindungsgemäßen Wannenabschnitt 3 in einer Schrägansicht von unten, wobei die ersten Verbindungsmittel 8 und die zweiten Verbindungsmittel 9 erkennbar sind. Gut erkennbar ist hierbei, dass die zweiten Verbindungsmittel 9 möglichst (weit) beabstandet zum Rand 5 angeordnet werden sollen.
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Die 6 zeigt, die erfindungsgemäße Ölwanne 1 in einer Schrägansicht, wobei der Kastenabschnitt 2 vom Wannenabschnitt 3 in vertikaler Richtung, d. h. in Z-Richtung, separiert dargestellt ist. Der Wannenabschnitt 3 bildet den Boden 4 mit dem Rand 5 und der Kastenabschnitt 2 bildet die Wannenwand 18 mit der Öffnung 16, die durch den Boden 4 bzw. durch den Wannenabschnitt 3 verschlossen ist.
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Der Kastenabschnitt 3 verfügt über eine Flanschfläche 15 an der ein nicht dargestelltes Kurbelgehäuse eines Verbrennungsmotors angeflanscht werden kann. Gut erkennbar ist auch eine der vorgesehenen Schraubbutzen 10, die zur Aufnahme der Schrauben 11 und zur Ausbildung von zweiten Verbindungsmittel 9 vorgesehen sind. Durch die zusätzliche Anbindung des Wannenabschnitts 3 an den Kastenabschnitt 2 mit den zweiten Verbindungsmitteln 9 werden die akustischen Eigenschaften der Ölwanne 1 positiv beeinflusst. Neben der Verbesserung der Akustik bietet die vorliegende Erfindung noch weitere Vorteile. So kann die Ölwanne 1 durch die zusätzlichen zweiten Verbindungsmittel 9 wesentlich versteift werden. Die Ölwanne 1 erfährt damit im Belastungsfall deutlich geringere Verformungen bzw. kann je nach Anwendung auch geringer und damit leichter dimensioniert werden. Weiterhin kann eine Gewichtseinsparung realisiert werden da fahrzeugseitig weniger Schallisolationsmaßnahmen erforderlich sind. Zudem kann auch die Anzahl der im Bereich des Randes 5 benötigten ersten Verbindungsmittel 8 reduziert werden, da ein Teil der Kräfte über die zweiten Verbindungsmittel 9 übertragen werden.
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Schließlich zeigt 7 anhand einer Grafik die gemessenen Verbesserungen der akustischen Eigenschaften durch die Erfindung gegenüber Ölwannen ohne zweite Verbindungsmittel. Dabei ist auf der horizontalen Achse die jeweils gemessene Frequenz in Hertz aufgetragen und auf der vertikalen Achse die Schallleistung in Watt. Die vertikale Achse ist zudem logarithmisch ansteigend. Der bei jeder Frequenz jeweils links aufgetragene Balken zeigt die Messwerte eines Wannenabschnitts 3, der nach dem Stand der Technik ausgebildet ist. Rechts daneben finden sich jeweils die Messwerte eines Wannenabschnitts 3, der gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet ist. Deutlich erkennbar ist hierbei, dass die Schallleistungen des erfindungsgemäß mit zweiten Verbindungsmitteln ausgebildeten Wannenabschnitts deutlich geringer sind, als die Schallleistungen eines Wannenabschnitts der gemäß dem Stand der Technik ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1)
- Ölwanne
- 2)
- Kastenabschnitt
- 3)
- Wannenabschnitt
- 4)
- Boden
- 5)
- Rand
- 6)
- erste Dichtfläche
- 7)
- Bohrungen
- 8)
- erste Verbindungsmittel
- 9)
- zweite Verbindungsmittel
- 10)
- Schraubbutze
- 11)
- Schraube
- 12)
- zweite Dichtfläche
- 13)
- erstes Dichtmittel
- 14)
- zweites Dichtmittel
- 15)
- Flanschfläche
- 16)
- Öffnung
- 17)
- Querstrebe
- 18)
- Wannenwand
- 19)
- beabstandete Bereiche
- A)
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006003664 A1 [0003]