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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Darstellen einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs und ein System zum Darstellen einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs.
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Der Innenraum eines Kraftfahrzeugs wird auch als Passagierbereich bezeichnet und umfasst den von der Fahrzeugkarosserie umbauten Raum und dessen Komponenten, wie Verkleidungen, Sitze, Sitzbänke, Armaturenbrett, sonstige Armaturen und Bedienelemente. Als direkte Umgebung des Fahrers und der Beifahrer ist der Innenraum der wesentliche Erlebnisbereich. Seine Gestaltung ist somit für Insassen von hoher Bedeutung. Weiterhin hat sich gezeigt, dass die Relevanz der Innenraumgestaltung bei einer Kaufentscheidung gegenüber dem äußeren Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugs steigt.
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Der Innenraum wird zunächst durch Bedienergonomie beeinflusst bzw. vorgegeben, wobei eine Anordnung, Form und Zugänglichkeit aller Bedienelemente, sowie aller Informationsmedien im Vordergrund steht. Ein von den Insassen wahrgenommener Komfort des Innenraums kann darüber hinaus maßgeblich auch durch eine Formgebung und eine, insbesondere auf den Nutzer abgestimmte, Farbgebung bzw. Farbgestaltung der Innenraumkomponenten beeinflusst werden. Um diesem Wunsch nach einem individuell gestalteten Innenraum gerecht zu werden, werden beispielsweise austauschbare Zierblenden an Lüftungsdüsen, Mittelkonsole und Türen angeboten.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine individualisierbare Gestaltung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und ein System zum Darstellen einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs, sowie durch ein Fahrzeug mit einem solchen System gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beansprucht.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs und weist folgende Schritte auf: Erfassen einer Blickrichtung eines Insassen des Kraftfahrzeugs; Bestimmen eines Bereichs einer Oberfläche der Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs auf Basis der erfassten Blickrichtung, welcher im Blickfeld des Insassen liegt; Bestimmen der darzustellenden Graphik; und Darstellen der Graphik auf dem Bereich der Oberfläche, solange der Bereich im Blickfeld des Insassen ist.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein System zur Darstellung einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs. Dieser weist eine Erfassungseinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, eine Blickrichtung eines Insassen des Kraftfahrzeugs zu erfassen. Zudem weist das System eine Steuerungseinrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, einen Bereich einer Oberfläche der Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs auf der Basis der erfassten Blickrichtung, welcher im Blickfeld des Insassen liegt, zu bestimmen, eine darzustellende Graphik zu bestimmen und eine Anzeigevorrichtung, welche dazu eingerichtet ist, die Graphik auf dem Bereich der Oberfläche darzustellen, solange der Bereich im Blickfeld des Insassen ist.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, und weist ein erfindungsgemäßes System zum Darstellen einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs auf.
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Eine Innenverkleidung im Sinne der Erfindung ist vorzugsweise eine Ummantelung, Schalung, ein Bezug oder ein Gehäuse einer Fahrzeugkomponente des Innenraums und umfasst vorzugsweise Sitze, Sitzbänke, Armaturenbrett, Türen, sonstige Armaturen und Bedienelemente. Ein Innenraum des Fahrzeugs umfasst vorzugsweise einen Kofferraum.
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Eine Graphik im Sinne der Erfindung ist vorzugsweise eine visuell erfassbare Darstellung, vorzugsweise die Darstellung einer Farbe, eines Bildes, eines Designs, eines Texts, einer Struktur oder einer Textur. Weiter vorzugsweise ist die Graphik in Teilbereiche unterteilt, und setzt sich aus einzelnen, vorzugsweise unterschiedlichen, Graphikelementen zusammen. Die Graphik oder das Graphikelement kann über die Zeit statisch oder veränderlich, insbesondere dynamisch, dargestellt werden.
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Eine Graphik wird im Sinne der Erfindung vorzugsweise dadurch bestimmt, dass eine Graphik aus einer Auswahl an vorbestimmten Graphiken ausgewählt oder eingelesen wird. Alternativ oder zusätzlich wird vorzugsweise beim Bestimmen eine Graphik digital erstellt, gerendert und/oder auf Basis vorbestimmter Maßgaben berechnet oder aufbereitet. Eine bestimmte bzw. darzustellende Graphik ist vorzugsweise eine zweidimensionale Vorlage zum Abbilden in einem dreidimensionalen Raum. Das Abbilden bzw. Darstellen der bestimmten Graphik erfolgt vorzugsweise mittels der vorher genannten Anzeigevorrichtung. Die Erfindung verfolgt den Ansatz, eine Blickrichtung mindestens eines Insassen zu erfassen und damit vorzugsweise ein Blickfeld des Insassen bzw. der Person zu bestimmen. Das Blickfeld umfasst vorzugsweise einen Bereich einer Umgebung, in dem Objekte durch die Person mit den Augen fixierbar sind. In anderen Worten, ist ein Objekt, welches sich im Blickfeld der Person befindet, durch diese visuell wahrnehmbar. Eine Graphik, welche in diesem Blickfeld, insbesondere auf einer Oberfläche eines Objekts abgebildet wird, ist für die Person sichtbar und beeinflusst vorzugsweise das Erscheinungsbild des oder der Objekte im Blickfeld. Für den Insassen ist dadurch ein verändertes Gesamterscheinungsbild des Fahrzeuginnenraums wahrnehmbar.
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Ein Vorteil der Erfindung ist, dass die Gestaltung des Fahrzeuginnenraums, insbesondere in der Wahrnehmung eines Insassen, schnell und umfassend angepasst werden kann. Die Anpassung des wahrgenommenen Designs des Innenraums ermöglicht es, auf teure Ein- und Umbauten zu verzichten. Ferner ist eine Änderung der Gestaltung des Innenraums oder Teile dessen einfach und ohne zusätzliche Kosten möglich. Hierdurch ist eine hohe Individualisierung oder sogar Einzigartigkeit der Gestaltung des Innenraums eines Fahrzeugs möglich.
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Eine Darstellung der Graphik erfolgt vorzugsweise so lange, wie sich der Bereich der Oberfläche im Blickfeld des Insassen befindet. Ändert sich die Blickrichtung des Insassen, so ändert sich auch der Bereich in dem die Graphik darstellt wird, sowie vorzugsweise auch die darzustellende Graphik. Dadurch ist ein dynamisches visuelles Bespielen der für den Insassen sichtbaren Oberflächen möglich und der Insasse nimmt zu jeder Zeit, in jeder von ihm eingenommenen Blickrichtung eine vorzugsweise gewähltes oder vorbestimme visuelle Gestaltung des Innenraums bzw. der Innenverkleidung wahr.
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Vorzugsweise sind bei der Darstellung der Graphik eine Beleuchtungssituation und/oder eine Lichtstimmung abbildbar. Hierdurch kann eine Atmosphäre oder eine Gemütsstimmung des oder der Insassen positiv beeinflusst werden. Ferner ist vorzugsweise ermöglicht, mittels photophysiologischer Effekte auf einen Wachheits- oder Aufmerksamkeitsgrad des Fahrers einzuwirken. Weiter vorzugsweise kann der Fahrer über die Innenverkleidung auf Gefahrensituationen in der Umgebung des Fahrzeugs, beispielsweise im nicht einsehbaren toten Winkel hinter der Innenverkleidung, aufmerksam gemacht werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die Graphik in Abhängigkeit von der erfassten Blickrichtung bestimmt. Vorzugsweise ist einer Blickrichtung des Insassen eine Graphik zugeordnet, die auf der oder den im Blickfeld des Insassen befindlichen Fahrzeugkomponenten abbildbar ist. Eine Darstellung der Graphik kann so besonders effektiv und zeitnah erfolgen. Eine Änderung der Blickrichtung wird vorzugsweise dynamisch abgebildet, die Graphik entsprechend verändert und/oder in einem anderen Bereich dargestellt.
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In einer bevorzugten Ausführung wird die Graphik in Abhängigkeit von dem bestimmten Bereich der Oberfläche der Innenverkleidung bestimmt. Die Graphik oder ein Teilbereich der Graphik ist vorzugsweise einer Komponente des Innenraums zugeordnet. Vorzugsweise ist einer Armatur oder einem Bedienelement ein anderes Design oder Graphikelement zugeordnet als beispielsweise einem Sitz oder einer Zierleiste. Dadurch können bestimmte Komponenten mit zugeordneten Darstellungen optisch hervorgehoben und/oder optisch voneinander abgegrenzt werden.
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In einer bevorzugten Ausführung werden Nutzerdaten ermittelt und die Graphik wird in Abhängigkeit von den bestimmten Nutzerdaten bestimmt. Hierdurch wird ermöglicht, dass eine auf den Nutzer angepasste und/oder individualisierte Graphik dargestellt wird. Hierzu kann eine Identifikation des Insassen über geeignete Identifikationsmittel, wie einen Funkschlüssel, einen RFID-Chip oder biometrische Messungen, zB. durch Bilderkennung, erfolgen. Dem Insassen sind vorzugsweise vorbestimmte Nutzerdaten bzw. ein Nutzerprofil zugeordnet, auf dessen Basis die Graphik bestimmt wird.
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Darüber hinaus werden die Nutzerdaten vorzugsweise zumindest teilweise durch eine Eingabe des Insassen bestimmt. Der Nutzer bzw. Insasse wählt vorzugsweise über eine Eingabe über geeignete Eingabemittel eine Graphik aus. Hierzu kann vorzugsweise einem vorbestimmten Farb- oder Designsortiment zur Verfügung stehen, aus welchem der Insasse wählen kann. Diese Auswahl wird vorzugsweise in einem Nutzerprofil gespeichert und bei der Bestimmung der Graphik verwendet. So ist die darzustellende Grafik optimal auf den Wunsch oder die Bedürfnisse des Nutzers anpassbar.
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In einer bevorzugten Ausführung wird die Graphik auf Basis eines Signals einer Fahrinformationseinrichtung bestimmt und die Graphik beinhaltet eine Fahrinformation. Eine Fahrinformation umfasst vorzugsweise eine Verkehrsmeldung, eine Gefahrenmeldung, eine Information über eine Geschwindigkeitsbegrenzung, einen Navigationshinweis und/oder eine Information über den Betriebszustand des Fahrzeugs.
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Die Fahrinformation wird vorzugsweise in einem Teilbereich der Graphik dargestellt und/oder unterscheidet sich optisch von der Graphik. Vorzugsweise wird die Graphik von der Fahrinformation visuell überlagert. Dadurch, dass die Fahrinformation im Blickfeld des Nutzers angezeigt wird, kann dieser die Information unmittelbar wahrnehmen. Durch eine optische Abgrenzung bzw. Betonung der Fahrinformation gegenüber der Graphik wird ein Erkennen bzw. Erfassen zusätzlich begünstigt.
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In einer bevorzugten Ausführung wird die Graphik auf die Oberfläche projiziert. Vorzugsweise wird eine elektronisch codierte bzw. digitale Vorlage der Graphik mittels eines optischen Geräts auf den bestimmten Bereich des Objekts projiziert. Zum Projizieren ist vorzugsweise mindestens ein Videoprojektor oder ein Laserprojektor vorgesehen. Durch Projizieren der Graphik auf die Oberfläche ist eine besonders flexible Darstellung ermöglicht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird die Graphik durch die Oberfläche angezeigt. Hierzu weist die Oberfläche vorzugsweise mindestens ein LED- und/oder OLED-Element zur Darstellung der Graphik auf. Weiter bevorzugt weist die Oberfläche vorzugsweise ein transparentes und/oder transluzentes Material auf und ist dazu ausgebildet eine Graphik mittels Hinterleuchtung des Materials darzustellen. Bei OLED-Elementen ist die Oberfläche selbst optisch aktiv. Hierdurch wir die Graphik unmittelbar auf der bzw. durch die bestimmte Oberfläche dargestellt. Eine Verdeckung der Projektion der Graphik kann so vermieden werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung verändert der Bereich der Oberfläche zum Anzeigen der Graphik seine Textur. Ein optischer Effekt der mittels der Graphik erzeugt wird kann durch eine Texturänderung begünstig oder verstärkt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird die bestimmte Graphik gespeichert. Eine solche gespeicherte Graphik kann zu einem späteren Zeitpunkt einfacher und /oder schneller bestimmt und wiedergegeben werden.
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Im Vorhergehenden wurden Merkmale und Vorteile der Erfindung in Bezug auf bevorzugte Ausführungen des Verfahrens zum Darstellen einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Diese Merkmale und Vorteile geltend entsprechend auch für das System zum Darstellen einer Graphik und das Fahrzeug mit einem solchen System und umgekehrt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Systems weist die Erfassungseinrichtung eine Kamera auf. Die Kamera ist vorzugsweise derart in dem Fahrzeug angeordnet, dass die Blickrichtung des oder der Insassen zuverlässig erfassen kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Erfassungseinrichtung auch als Brille mit entsprechender Sensorik ausgestaltet sein, mit deren Hilfe die Blickrichtung erfasst wird. Die Übermittlung der erfassten Blickrichtung und/oder sonstiger für die Funktion des Systems relevanter Daten erfolgt vorzugsweise mittels drahtloser Datenübertragung zwischen der Erfassungseinrichtung, der Steuereinrichtung und der Anzeigevorrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführung weist die Anzeigevorrichtung eine Projektionseinrichtung zum Projizieren von Licht, insbesondere von Licht verschiedener Wellenlängen, auf. Weiter bevorzugt sind mehrere Projektoren zum Projizieren der Graphik vorgesehen. Somit ist ermöglicht, die dargestellte Graphik aus mehreren sich überlagernden Bildebenen von unterschiedlichen Projektoren zusammenzusetzen. Eine Lebendigkeit und/oder Tiefenwirkung der Darstellung kann so verbessert werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele in Bezug auf die Figuren hervor. Die Figuren zeigen wenigstens teilweise schematisch:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Systems zum Darstellen einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs; und
- 2 ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Darstellen einer Graphik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Systems 1 zum Darstellen einer Graphik 2a, 2b im Innenraum 3 eines Kraftfahrzeugs 4. Der Innenraum 3 ist insbesondere der von der Fahrzeugkarosserie umbaute Raum, in dem sich Insassen 3 des Kraftfahrzeugs aufhalten. Der Innenraum 3 weist eine Innenverkleidung, insbesondere sichtbare Oberflächen 5a, 5b einer Innenverkleidung, auf. Die Innenverkleidung umfasst vorzugsweise Verkleidungen, Sitze, Sitzbänke, Armaturenbrett, Türen, sonstige Armaturen und Bedienelemente. Diese Komponenten sind nicht dargestellt.
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Das System weist eine Erfassungseinrichtung 6a, 6b zum Erfassen einer Blickrichtung 7a, 7b eines Insassen 8 des Kraftfahrzeugs 4 auf. Die Erfassungseinrichtung weist vorzugsweise eine Kamera 6a auf. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorzugsweise mindestens eine Erfassungseinrichtung 6a im Innenraum 3 angeordnet. Vorzugsweise ist die Erfassungseinrichtung 6a derart im Innenraum 3 angeordnet, dass eine Blickrichtung 7a, 7b des Insassen 8 erfassbar ist. Besonders bevorzugt ist die Erfassungseinrichtung 6a im Bereich eines Innenspiegels angeordnet.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Erfassungseinrichtung als Brille 6b ausgebildet. Dadurch, dass die Brille 6b die Blickrichtung 7a, 7b gebrauchsgemäß vorzugsweise in unmittelbarer Nähe der Augen erfasst, wird die Blickrichtung 7a, 7b besonders zuverlässig bestimmt.
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Vorzugsweise weist die Erfassungseinrichtung 6a, 6b eine Schnittstelle 9 auf, die dazu ausgebildet ist, Information über die Blickrichtung 7a, 7b des Insassen 8 an eine Steuerungseinrichtung 10 zu übermitteln. Die Steuerungseinrichtung 10 ist vorzugsweise in eine Fahrzeugsteuerung des Kraftfahrzeugs 4 integriert.
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Die Steuerungseinrichtung 10 ist eingerichtet, auf der Basis der erfassten Blickrichtung 7a, 7b, einen Bereich einer Oberfläche 5a, 5b der Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs 4 zu bestimmen, welcher im Blickfeld des Insassen 8 liegt. Vorzugsweise ist ein Bereich einer Oberfläche 5a, 5b ein sichtbarer Teilbereich oder mehrere sichtbare Teilbereiche einer Innenverkleidung oder deren Komponenten.
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Des Weiteren ist die Steuerungseinrichtung 10 dazu eingerichtet, die Graphik 2a, 2b zu bestimmen, die in dem Bereich der Oberfläche 5a, 5b darzustellen ist. Die darzustellende Graphik 2a, 2b ist vorzugsweise eine Farbe, ein Farbverlauf, ein Bild, ein Video, eine Struktur und/oder eine Textur, wie beispielweise Leder oder Metall. Weiter bevorzugt ist eine Graphik 2a, 2b eine Animation, beispielsweise eine Drehung eines Objekts im Blickfeld, eine Simulation, beispielsweise eines Effekts, wie Funkeln einer Oberfläche 5a, 5b oder eine Darstellung einer Transparenz oder eines Spiegeleffekts.
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Vorzugsweise wird die Graphik 2a, 2b in Abhängigkeit von der Blickrichtung 7a, 7b des Insassen 8 bestimmt. Weiter bevorzugt wird die Graphik 2a, 2b in Abhängigkeit von dem bestimmten Bereich der Oberfläche 5a, 5b der Innenverkleidung bestimmt, vorzugsweise in Abhängigkeit der Objekte, welche sich im Blickfeld des Insassen 8 befinden.
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Die darzustellende Graphik 2a, 2b wird mittels einer Anzeigevorrichtung 11 auf dem Bereich der Oberfläche 5a, 5b dargestellt, solange der Bereich im Blickfeld des Insassen 8 ist. Ist der Bereich nicht mehr im Blickfeld, so wird das Darstellen vorzugsweise beendet. Die Anzeigevorrichtung 11 ist ein visuelles Ausgabegerät, vorzugsweise eine Projektionseinrichtung zum Projizieren von Licht, insbesondere von Licht verschiedener Wellenlängen. Weiter bevorzugt ist alternativ oder zusätzlich vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Oberflächen 5a, 5b der Innenverkleidung als Anzeigevorrichtung ausgebildet ist. Vorzugsweise weist eine solche Oberfläche 5a, 5b mindestens ein LED- oder OLED-Element zur Darstellung der Graphik 2a, 2b auf.
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2 ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens 100 zum Darstellen einer Graphik im Innenraum 3 eines Kraftfahrzeugs 4. Das Verfahren 100 kann insbesondere unter Verwendung eines Systems 1, wie oben beschriebenen, ausgeführt werden. Die angegebene Reihenfolge der gezeigten Schritte kann in weiteren Ausführungsbeispielen variiert werden, wie ein Fachmann mühelos erkennt. Nicht alle hierin beschriebenen Ausführungsbeispielen sind im vorliegenden Ablaufdiagramm wiedergegeben.
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In einem ersten Schritt 101 wird eine Blickrichtung 7a, 7b des Insassen 8 mittels einer Erfassungseinrichtung 6a, 6b erfasst. Die Erfassungseinrichtung 6a, 6b weist vorzugsweise eine Kamera auf, oder ist als Kamera 6a ausgebildet. Vorzugsweise erfasst die Erfassungsvorrichtung 6a, 6b die Blickrichtung 7a, 7b eines Insassen bzw. einer Person, insbesondere des Fahrers. In einem weiteren Ausführungsbeispiel erfasst eine Erfassungsvorrichtung 6a, die Blickrichtung 7a, 7b mehrerer Insassen 8, oder mehrere Erfassungsvorrichtungen 6a, 6b erfassen die Blickrichtung 7a, 7b jeweils eines von mehreren Personen.
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In einem zweiten Schritt 102 wird ein Bereich einer Oberfläche 5a, 5b einer Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs 4 auf der Basis der erfassten Blickrichtung 7a, 7b bestimmt. Dieser zweite Schritt 102 wir bevorzugt mittels der Steuereinrichtung 10 des Systems 1 durchgeführt. Eine Oberfläche 5a, 5b der Innenverkleidung ist dabei ein für den Insassen 8 sichtbarer Teil der Innenverkleidung oder einer oder mehrerer derer Komponenten. Es wird ein Bereich 5a; 5b einer Oberfläche bestimmt, der sich im Blickfeld des Insassen 8 befindet. Das Blickfeld ist vorzugsweise der Bereich 5a; 5b, in dem Objekte für den Insassen 8 mit seinen Augen fixierbar sind. In anderen Worten wird ein Bereich 5a, 5b einer Oberfläche bzw. der sichtbaren Objekte bestimmt, den der Insasse 8 betrachtet bzw. sieht. Dieser Bereich 5a; 5b umfasst vorzugsweise eine randseitige Umgebung des Blickfelds.
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In einem dritten Schritt 103 wird die darzustellende Graphik 2a, 2b vorzugsweise auf Basis der erfassten Blickrichtung 7a, 7b, bestimmt. Einer ersten erfassten Blickrichtung 7a ist vorzugsweise eine erste Graphik 2a zugeordnet. Einer zweiten erfassten Blickrichtung 7b ist vorzugsweise eine zweite Graphik 2b zugeordnet.
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Optional wird die darzustellende Graphik 2a, 2b vorzugsweise auf Basis des bestimmten Bereichs 5a, 5b der Oberfläche der Innenverkleidung bestimmt 103. Bevorzugt ist eine Graphik 2a, 2b, aus Graphikelementen gebildet. Einem ersten bestimmten Bereich der Oberfläche 5a ist vorzugsweise eine erste Graphik 2a zugeordnet. Einem zweiten bestimmten Bereich der Oberfläche 5b ist vorzugsweise eine zweite Graphik 2b zugeordnet.
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Bevorzugt werden Objekte, die sich in diesem bestimmten Bereich 5a, 5b befinden, bestimmt. Solchen Objekten ist vorzugsweise eine Graphik 2a, 2b zugeordnet. Eine darzustellende Graphik 2a, 2b ist vorzugsweise aus mehreren Graphiken 2a, 2b zusammengesetzt.
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Vorzugsweise wird in einem vierten Schritt 104 eine Graphik 2a, 2b, die vorzugsweise in Abhängigkeit einer erfassten Blickrichtung 7a, 7b oder einem Bereich 5a, 5b einer Oberfläche 5a, 5b bestimmt wurde, gespeichert. Hierzu kann das System 1 eine Speichereinrichtung aufweisen. Bei erneutem Erfassen 101 der gleichen Blickrichtung 7a, 7b kann die darzustellende Graphik 2a, 2b durch ein Zurückgreifen auf die gespeicherte Information vereinfacht bestimmt werden.
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In einem fünften Schritt 105 wird die bestimmte Graphik 2a, 2b in dem Bereich der Oberfläche 5a, 5b dargestellt, solange sich der Bereich der Oberfläche 5a, 5b im Blickfeld des Insassen 8 befindet. Das Darstellen 105 der Graphik 2a, 2b erfolgt vorzugsweise mittels mindestens einer Anzeigevorrichtung 11, insbesondere eines visuellen Ausgabegeräts. Besonders bevorzugt wird die Graphik 2a, 2b mittels eines Licht- oder Laserprojektors auf die bestimmte Oberfläche 5a, 5b projiziert.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Innenverkleidung oder die Oberfläche oder ein Teilbereich einer Oberfläche der Innenverkleidung als Anzeigevorrichtung ausgebildet und eingerichtet, eine Graphik 2a, 2b in dem Bereich 5a, 5b darzustellen. Weiterbevorzugt ist die Innenverkleidung oder die Oberfläche oder ein Teilbereich einer Oberfläche der Innenverkleidung dazu ausgebildet, selbst eine Textur oder eine Struktur abzubilden, zu bilden oder zu verändern.
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Ein Erfassen der Blickrichtung 7a, 7b im ersten Schritt 101 erfolgt vorzugsweise dynamisch, ebenso die weiteren zweiten bis fünften Schritte 102 - 105 des Verfahrens 100. Ändert der Insasse 8 seine Blickrichtung 7a, 7b, so wird dies von der Erfassungseinrichtung 6a, 6b erfasst, und eine aktuelle Blickrichtung 7a, 7b wird wiederum gemäß dem ersten Schritt 101 erfasst und das Verfahren 100 erneut durchlaufen.
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Bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen handelt es sich lediglich um Beispiele, die den Schutzbereich und die Anwendung und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere im Hinblick auf die Funktion und die Anordnung der beschriebenen Bestandteile vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen dieser und äquivalenter Merkmalskombinationen ergibt. Insbesondere können einzelne Ausführungsbeispiele miteinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2a, 2b
- Graphik
- 3
- Innenraum
- 4
- Kraftfahrzeug
- 5a, 5b
- Oberfläche, Bereich der Oberfläche
- 6a, 6b
- Erfassungsvorrichtung, Kamera, Brille
- 7a, 7b
- Blickrichtung
- 8
- Insasse, Nutzer, Person
- 9
- Schnittstelle
- 10
- Steuerungseinrichtung
- 11
- Anzeigevorrichtung
- 100
- Verfahren
- 101
- Erfassen Blickrichtung
- 102
- Bestimmen Bereich der Oberfläche
- 103
- Bestimmen Graphik
- 104
- Speichern Graphik
- 105
- Darstellen Graphik