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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Aufmerksamkeitssteuerung des Fahrers eines Fahrzeugs. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer Anordnung zur Aufmerksamkeitssteuerung des Fahrers eines Fahrzeugs und ein Fahrzeug, das eine solches Anordnung aufweist oder eingerichtet ist, ein solches Verfahren auszuführen.
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In vielen Bereichen der Technik werden für eine Interaktion mit Maschinen und Geräten Mensch-Maschine-Schnittstellen (abgekürzt HMI von englisch „Human Machine Interface“) eingesetzt. So weisen auch Kraftfahrzeuge solche Schnittstellen auf, wobei diese inzwischen mit einem umfangreichen Funktionsumfang mit einer Vielzahl von HMI-Elementen ausgestattet sind. So umfasst das HMI mittlerweile neben den klassischen Bedienelementen des Fahrzeugs, wie Lenkrad, Schalthebel und Pedale, häufig ein Display oder auch mehrere Displays, gegebenenfalls mit einer Touchsteuerung, Sprach- oder Gestensteuerungen, aber auch komplexere Vorrichtungen wie beispielsweise Fahrerassistenzsysteme.
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Displays sind besonders geeignet umfassende Informationen über das Umfeld des Fahrzeugs wiederzugeben. Hierbei kann eine Anzeige auf dem Kombiinstrument, das mittlerweile häufig als frei programmierbares Kombiinstrument ausgestaltet ist, aber auch auf zentralen Displays im Bereich der Mittelkonsole und auch in anderen Bereichen des Cockpits erfolgen. Weiterhin ermöglicht ein Head-up-Display (HUD) eine oberhalb des Lenkrads auf die Frontscheibe projizierte Anzeige, sodass der Fahrer des Fahrzeugs die von einer bildgebenden Einheit dargestellten Inhalte und gleichzeitig die reale Welt hinter der Scheibe sehen kann. So offenbart die
US 2016 0325676 A1 auf einem HUD Gefahrenquellen, die auf einem potentiellen Kollisionskurs sind zu signalisieren, wobei unterschiedliche Bereiche eines Lichtarrays nacheinander in Richtung der Gefahrenquelle zum Leuchten gebracht werden können und auch die Entfernung der Gefahrenquelle signalisiert werden kann.
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Ebenso ist es bekannt dem Fahrer eines Fahrzeugs Warnhinweise mittels mehrerer Leuchtdioden (LEDs) zu geben. So offenbart die
DE 11 2013 005 118 T5 ein Assistenzsystem, das mit LEDs im Lenkrad Anzeige- und Warnlichtsignale bereitstellt. Weiterhin offenbart die
US 2013 0222212 A1 mittels mehrerer LEDs im Cockpit, die nacheinander in Richtung der Windschutzscheibe aktiviert werden, einen visuellen Warnhinweis zu geben wenn der Fahrer auf ein Display statt auf die Straße schaut und eine Kollision drohen sollte.
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Ein noch neuer Ansatz für HMIs im Fahrzeug ist die Verwendung von Lichtleisten bzw. Leuchtbändern. Während diese zunächst im Fahrzeug verbaut wurden, um eine ambiente Beleuchtung im Innenraum zu erzeugen, gibt es nun auch Vorschläge diese gezielt für Hinweise an den Fahrer anzusteuern.
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So offenbart die
DE 102007057725 A1 eine aus mehreren LEDs bestehende Anzeigeeinrichtung, die sich unterhalb der Windschutzscheibe erstreckt, wobei ein Lichtsignal auf die Richtung eines auftretenden Ereignisses, insbesondere eine Gefahrquelle, hinweist. Eine Steuerungseinrichtung kann die von der Anzeigeeinrichtung erzeugten Lichtsignale, insbesondere im Hinblick auf deren Farbe oder Helligkeit, an die jeweilige Art des auftretenden Ereignisses und damit an die jeweilige Warn- und/oder Informationssituation anpassen.
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Ähnlich offenbart die
DE 102005042912 A1 eine Fahrerassistenzvorichtung bei der ein aus mehreren Leuchtelementen bestehendes Leuchtband oberhalb der Windschutzscheibe mit einem Lichtpunkt eine Gefahrquelle signalisiert.
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Auch die
DE 102013225033 A1 betrifft ein Fahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem welches ein Leuchtband aus nebeneinander angeordneten und jeweils einzeln ansteuerbaren Leuchtsegmenten entlang der Frontscheibe aufweist, wobei die Leuchtsegmente des Leuchtbandes in Abhängigkeit von der Detektion und von den gemessenen momentanen Positionen detektierter vorausfahrender Fahrzeuge einzeln angesteuert werden.
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Schließlich beschreibt die
DE 102011121392 A1 eine aus einer Vielzahl von LEDs bestehende Lichtleiste, die als ein Dekorelement im Fahrzeuginnenraum vorgesehen ist und sich von einer linken Fahrertür eines Kraftfahrzeugs ausgehend, dann unterhalb einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs über das gesamte Cockpit bis zu einer rechten Fahrertür des Kraftfahrzeugs erstreckt. Ein Lichtmuster in Form einiger leuchtender LED's der Lichtleiste signalisiert eine Position eines sich annähernden Fremdfahrzeugs oder einer sich annähernden Person, wobei sich das Lichtmuster entlang der Lichtleiste bewegt und an die Geschwindigkeit und Richtung des sich annähernden Fremdfahrzeugs oder der sich annähernden Person angepasst sein kann.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zur Aufmerksamkeitssteuerung des Fahrers eines Fahrzeugs und ein Verfahren zur Ansteuerung einer solchen Anordnung zur Aufmerksamkeitssteuerung zur Verfügung zu stellen, dass eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Lokalisierung von Objekten und Gefahrquellen im Fahrzeugumfeld ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie durch eines entsprechendes Verfahren gemäß Anspruch 10 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Anordnung zur Aufmerksamkeitssteuerung des Fahrers eines Fahrzeugs umfasst eine Erfassungseinheit zur Erfassung des Fahrzeugumfelds, eine Steuereinheit und eine Leuchteinrichtung im Fahrzeuginnenraum, wobei die Leuchteinrichtung mehrere Leuchtelemente aufweist, die von der Steuereinheit separat angesteuert werden können, wobei die Steuereinheit sowohl einen Teil der Leuchtelemente der Leuchteinrichtung als auch eine im Sichtfeld des Fahrers angeordnete Displayeinheit in Abhängigkeit von dem durch die Erfassungseinheit erfassten Fahrzeugumfeld ansteuert.
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Sowohl die Ansteuerung der Leuchtelemente der Leuchteinrichtung als auch der im Sichtfeld des Fahrers angeordneten Displayeinheit ermöglicht jeweils für sich alleine genommen bereits die Aufmerksamkeit des Fahrers zu erregen bzw. zu steuern. Durch die kombinierte Ansteuerung erhöht sich demgegenüber der Informationsinhalt, so dass die Aufmerksamkeit des Fahrers zielgerichteter gesteuert werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ermittelt eine Computereinheit die Richtung eines im Fahrzeugumfeld erfassten Objekts in Bezug auf den Fahrer des Fahrzeugs und führt eine Information hierüber der Steuereinheit zu, die in Abhängigkeit hiervon die Leuchtelemente der Leuchteinrichtung und die Displayeinheit derart ansteuert, dass ein Hinweis auf das erfasste Objekt gegeben wird.
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Dieses ermöglicht eine genauere Verortung von Objekten im Fahrzeugumfeld. So kann der Fahrer beispielsweise bei einer Erfassung von Gefahrquellen im Fahrzeugumfeld durch geeignete Sensoren diese Gefahrquellen bei eingeschränkter Sicht in der Nacht oder bei einer Verdeckung durch andere Verkehrsteilnehmer besser lokalisieren.
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Vorzugsweise steuert die Steuereinheit von der Leuchteinrichtung eines oder mehrere Leuchtelemente an, deren Position der horizontalen Richtung des erfassten Objekts entspricht und die Displayeinheit so an, dass auf dieser ein grafisches Element dargestellt wird, dass der vertikalen Richtung des erfassten Objekts entspricht.
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Vorzugsweise sind die einzelnen Leuchtelemente als Leuchtdioden ausgestaltet, die in einer oder mehreren LED-Leisten unterhalb und/oder oberhalb der Frontscheibe des Fahrzeugs angeordnet sind.
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Vorzugsweise ist die im Sichtfeld des Fahrers angeordnete Displayeinheit ein Head-Up-Display.
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Besonders vorteilhaft wird dann auf dem Rand des Darstellungsbereichs des Head-Up-Displays, welches dem erfassten Objekt zugewandt ist, ein grafisches Element wiedergegeben, wenn das Objekt sich aus Sicht des Fahrers nicht hinter dem Darstellungsbereich des Head-Up-Displays befindet.
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Vorteilhafterweise wird auf dem Darstellungsbereich des Head-Up-Displays ein grafisches Element wiedergegeben, wenn das Objekt sich aus Sicht des Fahrers hinter dem Darstellungsbereich des Head-Up-Displays befindet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird zusätzlich zu der Richtung auch die Distanz zu dem detektierten Objekt signalisiert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden der Erfassungseinheit zur Erfassung des Fahrzeugumfelds Daten von Sensoren des Fahrzeugs, einer online-Datenbank, einem mobilen Gerät einer fahrzeugexternen Personen, oder einem anderen Fahrzeug zugeführt und von dieser ausgewertet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufmerksamkeitssteuerung des Fahrers eines Fahrzeugs, erfasst das Fahrzeug das Fahrzeugumfeld und weist eine Leuchteinrichtung mit mehreren Leuchtelementen auf, die separat angesteuert werden können, wobei sowohl ein Teil der Leuchtelemente der Leuchteinrichtung als auch eine im Sichtfeld des Fahrers angeordnete Displayeinheit in Abhängigkeit von dem erfassten Fahrzeugumfeld angesteuert werden.
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Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich.
- 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Anordnung zur Aufmerksamkeitssteuerung des Fahrers eines Fahrzeugs mit einer kombinierten Ansteuerung eines Head-up-Displays und einer LED-Leiste;
- 2 zeigt schematisch eine Darstellung des Lokalisierungskonzepts bei einer kombinierten Ansteuerung eines Head-up-Displays und einer LED-Leiste;
- 3 zeigt schematisch die erfindungsgemäße Anordnung aus 1 wenn ein markiertes Objekt sich in der Anzeigefläche des Head-up-Display befindet;
- 4 zeigt schematisch ein Blockschaltbild für die erfindungsgemäße Anordnung.
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Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert ist, zu verlassen.
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1 zeigt schematisch einen Teil eines Fahrzeuginnenraums mit einer erfindungsgemäßen Anordnung. Eine LED-Leiste 1, die eine Vielzahl von Leuchtdioden aufweist, erstreckt sich in etwa parallel zum unteren Rand der Frontscheibe über das Cockpit. Oberhalb des schematisch angedeuteten Lenkrads 2 befindet sich der Anzeigebereich eines herkömmlichen Head-up-Display 3. Gemäß der Erfindung wird nun eine Anzeige mittels der LED-Leiste mit einer Anzeige auf dem Head-up-Display kombiniert.
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Hierbei werden nun einerseits die Teilbereiche 4 der LED-Leiste aktiviert, die sich im direkten Sichtstrahl zwischen dem Fahrer und einem relevanten Objekt 5, beispielhaft ein Fußgänger, befinden. Der Fußgänger ist in der Figur aus Gründen der Sichtbarkeit sehr groß, unmittelbar vor der Motorhaube befindlich dargestellt. Besondere Relevanz besitzt die Erfindung jedoch für fernere, weniger gut sichtbare Objekte oder für Objekte, die sich in einer besonders komplexen Fahrzeugumgebung befinden. Die Augenposition des Fahrers kann dabei entweder aus Einstellungen des Fahrersitzes, des Lenkrads und/oder der Außenspiegel bestimmt werden oder über eine entsprechende Innenraumsensorik wie eine hierfür vorgesehene Kamera ermittelt werden. Die aktivierten LED-Segmente dienen hierbei zum einen dazu, die auf Wirksamkeit des Fahrers zu erregen und schlagen als „Peilhilfe“ dem Fahrer eine Blickrichtung vor. Da aus Sicht des Fahrers unter der Person ein entsprechendes LED-Segment 4 aktiviert wird, muss der Fahrer lediglich „über“ dem LED-Segment aus der Windschutzscheibe blicken um den Fußgänger wahrzunehmen.
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Darüber hinaus wird die visuelle Verortung mittels der LED-Leisten durch das Head-up-Display unterstützt, auch wenn sich das relevante Objekt gar nicht in der eigentlichen Anzeigefläche des HUD befindet. Hierzu werden an den Rändern des Anzeigebereichs des Head-up-Display grafische Einblendungen 6 vorgenommen, die sich auf das betreffende Objekt beziehen. Im hier gewählten Beispiel wird hierzu ein grafisches Element 6 am rechten Rand des Anzeigebereichs des Head-up-Displays dargestellt. Damit wird der Fahrer des Fahrzeugs, wenn dieser sich bei der Fahrt des Fahrzeugs auf die Fahrt konzentriert und ausschließlich nach vorne blickt, darauf hingewiesen, dass sich auf der rechten Seite des Fahrzeugs ein relevantes Objekt befindet.
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Die grafischen Einblendungen an den Rändern des Anzeigebereichs des Head-up-Display können hierbei in Abhängigkeit von der vertikalen Position des jeweiligen Objekts erfolgen. So kann das grafische Element in Höhe des jeweiligen Objekts bzw. der Mitte des betreffenden Objekts erfolgen. Wenn das Objekt sich oberhalb oder unterhalb des Anzeigebereiches des Head-up-Display befindet, kann das grafische Element in der entsprechenden oberen bzw. unteren Ecke des Anzeigebereiches eingeblendet werden. Ebenso kann aber auch eine andere Zuordnung der vertikalen Position des Objekts zu der Einblendung des grafischen Elements erfolgen. Beispielsweise kann das grafische Element in der oberen Ecke des Anzeigebereichs eingeblendet werden, wenn das Objekt sich oberhalb des durch die Frontscheibe bedingten Sichtbereiches des Fahrers befindet, entsprechend in der unteren Ecke des Anzeigebereichs, wenn das Objekt sich so weit unten befindet, dass es durch die Motorhaube verdeckt wird, und dazwischen am Rand des Anzeigebereichs in Abhängigkeit von der vertikalen Position des Objekts eingeblendet werden.
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Wie in 2 dargestellt, ergibt sich durch diesen Lokalisierungsansatz eine Möglichkeit der Verortung, die auf den Prinzipien eines herkömmlichen Koordinatensystems beruht. Dabei kann das aktivierte Element auf der LED-Leiste die X-Position und die entsprechende Anzeige innerhalb des HUD-Systems die Y-Koordinate eines Objektes angeben. Auf der gedachten Kreuzung beider Anzeigen befindet sich dann das Objekt. So befindet sich in 2A das lokalisierte Objekt vom Fahrer ausgesehen auf der rechten Fahrzeugseite. Ein unterhalb des Objekts befindliches Segment der LED-Leiste wird aktiviert und erlaubt das Objekt lateral zu verorten und aus Fahrersicht auf einer gedachten „X-Achse“ zu markieren. Eine entsprechende Verortung auf einer gedachten y-Achse wird durch einen grafisches Element am rechten Rand des Anzeigebereichs des Head-up-Display vorgenommen. Die Kombination der beiden Anzeichen ermöglicht dann dem Fahrer eine genauere Verortung des Fahrzeugumfeld erfassten Objekts. Eine entsprechende Lokalisierung für ein vom Fahrer aus gesehen auf der linken Fahrzeugseite befindliches Objekt ist in 2B dargestellt. Wiederum wird ein unterhalb des Objekts befindliches Segment der LED-Leiste aktiviert. Für die Verortung in senkrechter Richtung wird das grafische Element nun am linken Rand des Anzeigebereichs des Head-up-Display angezeigt.
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Die Markierung eines im Fahrzeugumfeld erfassten Objektes erfolgt vorzugsweise in Echtzeit, sodass die entsprechenden Anzeigen sich mit dem jeweiligen Objekt mit bewegen. Bewegt sich ein markiertes Objekt in die Anzeigefläche des Head-up-Display hinein, erfolgt statt der seitlich dargestellten Grafik eine grafische Darstellung innerhalb der Anzeigefläche, wie in 3 dargestellt. Die grafische Darstellung bewegt sich hierbei kontaktanalog „auf“ dem jeweiligen Objekt mit. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass ein systemseitig erkanntes Objekt durch als „wahrgenommen“ markiert werden. Auf diese Weise kann beispielsweise bei automatischen Fahrfunktionen den Insassen eines autonom gefahrenen Fahrzeugs auf intuitive Weise vermittelt werden, welche Objekte ein System erfasst hat und kann so zur Vertrauensbildung der Insassen in die automatische Fahrfunktion beitragen.
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Im vorangegangenen Beispiel wird lediglich ein Objekt im Fahrzeugumfeld markiert, es ist aber ebenso denkbar dass mehrere Objekte markiert und entsprechende optische Hinweise gegeben werden.
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Statt nur im Bereich des Cockpits können LED-Leisten auch in der Fahrer- und Beifahrertür angeordnet sein oder auch den Fahrzeuginnenraum komplett umlaufen und sich beispielsweise über die hinteren Fahrzeugtüren, soweit vorhanden, und dann unterhalb oder oberhalb der Heckscheibe fortsetzen. Ferner können die LED-Leisten sowohl für eine ambiente Beleuchtung als auch für den Hinweis auf ein Objekt im Fahrzeugumfeld benutzt werden. So kann die ambiente Beleuchtung in einer hierfür vorgesehenen Farbe, beispielsweise blau, und der Hinweis auf das Objekt in einer anderen Farbe, beispielsweise rot, erfolgen. Ebenso kann auch eine LED-Leiste im Bereich der A-Säule auf Fahrer- und/oder Beifahrerseiter vorgesehen sein, die für eine vertikale Verortung so angesteuert werden kann, das in Höhe des erfassten Objektes LED-Segmente zum Leuchten gebracht werden. Dieses kann statt der Anzeige des grafischen Elements auf dem Head-up-Display oder zusätzlich zu diesem erfolgen.
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Grundsätzlich kann der erfindungsgemäße Lokalisierungsansatz für die Verortung von im Fahrzeugumfeld erfassten Objekten auch für den Beifahrer verwendet werden. Dieses kann beispielsweise erfolgen wenn eine fahrzeuginterne Logik feststellt, dass der Fahrer ein Objekt nicht sehen kann, oder mangels geeigneter optischer Elemente in der „Peilrichtung“ des Fahrers zum Objekt nicht gewarnt werden kann. Hierbei werden dann entsprechend LED-Elemente, die in „Peilrichtung“ zwischen Beifahrer und Objekt liegen, angesteuert, wobei die vertikale Verortung durch ein Beifahrer-HUD oder durch eine LED-Leiste im Bereich der A-Säule erfolgen kann. Die Bestimmung der Augenposition des Beifahrers erfolgt dann auf gleiche Weise wie für den Fahrer. Zudem kann zunächst über eine Sensoreinheit festgestellt werden, ob sich ein Beifahrer im Fahrzeug befindet, z.B. durch Sitzsensoren die auch für die Gurtwarnung verwendet werden. Schließlich kann dieses Prinzip auch auf weitere Insassen innerhalb des Fahrzeuges erweitert werden. Auch ist es möglich, für Fahrer und Beifahrer oder verschiedene Insassen durch geeignete Anzeigetechniken ähnlich wie bei einem Dual-View-Display für unterschiedliche Blickwinkel verschiedene optische Hinweise zu geben.
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Ebenso kann es vorgesehen sein, erfasste Objekte im Fahrzeugumfeld zusätzlich über eine akustische Warnung anzukündigen. Die akustische Komponente würde in diesem Fall eine unspezifische Information bzw. Warnung beinhalten während die visuelle Information über die LED-Leiste eine räumliche Verortung des relevanten Objekts ermöglichen würde.
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Weiterhin kann die Distanz zu einem erfassten Objekten über die Helligkeit des angesteuerten LED-Segmente signalisiert werden, beispielsweise in dem abnehmende Distanzen über heller werdende LED-Segmente dargestellt werden, während zunehmende Distanzen durch ein „Ausfaden“ symbolisiert werden. Ebenso können verschiedene Distanzen durch unterschiedliche Farben signalisiert werden. Wenn mehrere Leuchtelemente gleichzeitig angesteuert werden, können diese in der gleichen Helligkeit und Farbe illuminiert werden. Es ist aber ebenso möglich die Leuchtelemente an den Rändern des illuminierten Bereichs andersfarbig oder mit einer anderen Helligkeit zu betreiben. Ebenso können die Leuchtelemente der Leuchteinrichtung nacheinander so angesteuert werden, dass dadurch ein Lichtverlauf erfolgt.
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4 zeigt schematisch ein Blockschaltbild für die erfindungsgemäße Anordnung mit einem Head-up-Display 3 und einem LED-Streifen 1. Der LED-Streifen 1 wird hinter dem schematisch angedeuteten Lenkrad 2 durch ein Kombiinstrument 12 unterbrochen, auf dem gegebenenfalls zusätzlich eine umfassende Umfelddarstellung des Fahrzeugs inklusive anderer Verkehrsteilnehmer, beispielsweise aus der Vogelperspektive, dargestellt werden kann. Ebenso können auf dem Display des Kombiinstruments Hinweise auf erfasste Objekte im Fahrzeugumfeld detaillierter erklärt werden.
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Daten 10 zu Objekten im Fahrzeugumfeld werden einer Erfassungseinheit 7 zugeführt. Die Daten können hierbei von einem oder mehreren nicht dargestellten Sensoren stammen, die beispielsweise als Radarsensor, Lidar-Sensor oder Kamera ausgestaltet sein können. Die Sensoren können hierbei Objekte, insbesondere andere Verkehrsteilnehmer, vor, neben oder hinter dem Fahrzeug detektieren. Hierbei kann auch die relative Position und der Abstand des anderen Verkehrsteilnehmers vom Fahrzeug ermittelt werden. Weiterhin kann mit geeigneten Auswerte-Algorithmen eine voraussichtliche Geschwindigkeit, Position und Trajektorie des anderen Verkehrsteilnehmers abgeschätzt werden. Ebenso können auch Daten aus anderen Informationsquellen ausgewertet werden. So können Daten beispielsweise aus Onlinedatenbanken oder von mobilen Endgeräten anderer Verkehrsteilnehmer, aber insbesondere auch von benachbarten Fahrzeugen über Car2Car- bzw. Vehicel-to-Vehicel-Technologien ausgewertet werden um Erkenntnisse über das Fahrzeugumfeld zu gewinnen. Ebenso werden der Erfassungseinheit 7 auch Daten 11 von im Fahrzeuginneren befindlichen Sensoren, beispielsweise einer Kamera zur Erfassung der Augenposition des Fahrers, zugeführt werden. Eine Computereinheit 8 ermittelt aus diesen Daten die Richtung eines im Fahrzeugumfeld erfassten Objekts in Bezug auf die Augenposition des Fahrers und führt eine Information hierüber einer Steuereinheit 9 zu, die in Abhängigkeit hiervon sowohl einzelne Leuchtelemente des LED-Streifens 1 als auch das Head-up-Display derart ansteuert, dass jeweils entsprechend der Richtung des erfassten Objekts ein Hinweis auf das Objekt gegeben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- LED-Leiste
- 2
- Lenkrad
- 3
- Head-up-Display
- 4
- aktivierter Teilbereich der LED-Leiste
- 5
- verfasstes Objekt
- 6
- grafische Einblendung
- 7
- Erfassungseinheit
- 8
- Computereinheit
- 9
- Steuereinheit
- 10
- Daten zum Fahrzeugumfeld
- 11
- Daten von im Fahrzeuginneren befindlichen Sensoren,
- 12
- Kombiinstrument
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 20160325676 A1 [0003]
- DE 112013005118 T5 [0004]
- US 20130222212 A1 [0004]
- DE 102007057725 A1 [0006]
- DE 102005042912 A1 [0007]
- DE 102013225033 A1 [0008]
- DE 102011121392 A1 [0009]