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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf Halbleitervorrichtungen, insbesondere auf Siliziumcarbid- (SiC-) Halbleitervorrichtungen und Herstellungsverfahren dafür.
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HINTERGRUND
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Die Technologieentwicklung von SiC-Halbleitervorrichtungen, z.B. Feldeffekttransistoren mit isoliertem Gate (IGFETs), die Feldeffekttransistorzellen enthalten, zielt darauf ab, einen flächenspezifischen Durchlasswiderstand R
DS(on) zu reduzieren, ohne ein Sperrspannungsvermögen V
DS zwischen Lastanschlüssen, z.B. Source und Drain, nachteilig zu beeinflussen. Beispielhafte IGFETs sind in den Druckschriften
US 2007 / 0 114 602 A1 and
US 6 888 195 B2 beschrieben. Wenngleich eine Vorrichtungscharakteristik verbessert werden kann, indem ein bestimmter Vorrichtungsparameter variiert wird, kann dies zu einer Verschlechterung einer anderen Vorrichtungscharakteristik führen. Als ein Beispiel kann der flächenspezifische Durchlasswiderstand R
DS(on) verbessert werden, indem zum Beispiel eine Driftzonen-Dotierungskonzentration erhöht wird, was jedoch zu einer Verschlechterung des Sperrspannungsvermögens V
DS zwischen Source und Drain führen kann. Somit werden während der Technologieentwicklung Vorrichtungsparameter basierend auf einer Anzahl von Kompromissen ausgelegt, die im Hinblick auf Ziel-Vorrichtungsspezifikation erfüllt werden sollen.
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Es besteht ein Bedarf darin, auf Siliziumcarbid basierende Halbleitervorrichtungen zu verbessern.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein Beispiel der vorliegenden Offenbarung bezieht sich auf eine Halbleitervorrichtung. Die Halbleitervorrichtung enthält einen Siliziumcarbid-Körper. Die Halbleitervorrichtung enthält ferner ein erstes Abschirmgebiet eines ersten Leitfähigkeitstyps. Das erste Abschirmgebiet ist mit einem ersten Kontakt an einer ersten Oberfläche des Siliziumcarbid-Halbleiterkörpers elektrisch verbunden. Die Halbleitervorrichtung enthält ferner ein Stromspreizgebiet eines zweiten Leitfähigkeitstyps. Das Stromspreizgebiet ist mit einem zweiten Kontakt an einer zweiten Oberfläche des Siliziumcarbid-Halbleiterkörpers elektrisch verbunden. Das erste Abschirmgebiet und das Stromspreizgebiet bilden einen pn-Übergang. Ein Dotierungskonzentrationsprofil des Stromspreizgebiets enthält eine Vielzahl von Spitzen entlang einer zur ersten Oberfläche senkrechten vertikalen Richtung. Eine Dotierungskonzentration einer Spitze oder einer Spitzengruppe der Vielzahl von Dotierungsspitzen ist um zumindest 50 % größer als eine Dotierungskonzentration irgendeiner anderen der Vielzahl von Spitzen des Stromspreizgebiets. Ein erster vertikaler Abstand zwischen einer Spitze oder der einen Spitzengruppe des Stromspreizgebiets und der ersten Oberfläche kann größer als ein zweiter vertikaler Abstand zwischen der zweiten Oberfläche und einer maximalen Dotierungsspitze des ersten Abschirmgebiets entlang der vertikalen Richtung sein.
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Der Fachmann wird zusätzliche Merkmale und Vorteile beim Lesen der folgenden detaillierten Beschreibung und Betrachten der beiliegenden Zeichnungen erkennen.
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Figurenliste
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Die begleitenden Zeichnungen sind beigeschlossen, um ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen zu liefern, und sie sind in diese Patentbeschreibung einbezogen und bilden einen Teil von ihr. Die Zeichnungen veranschaulichen Beispiele von SiC-Halbleitervorrichtungen und Verfahren zum Herstellen einer Siliziumcarbid-Vorrichtung und dienen zusammen mit der Beschreibung zum Erläutern von Prinzipien der Beispiele. Weitere Beispiele werden in der folgenden detaillierten Beschreibung und den Ansprüchen beschrieben.
- 1 ist eine schematische Querschnittsansicht zum Veranschaulichen einer SiC-Halbleitervorrichtung, die ein Stromspreizgebiet enthält.
- 2A bis 6 sind schematische Querschnitts- und Draufsichten zum Veranschaulichen von Beispielen von SiC-Halbleitervorrichtungen, die auf dem Beispiel von 1 basieren.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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In der folgenden detaillierten Beschreibung wird Bezug genommen auf die begleitenden Zeichnungen, die einen Teil hiervon bilden und in denen für Veranschaulichungszwecke spezifische Beispiele gezeigt sind, in denen SiC-Halbleitervorrichtungen und Verfahren zum Herstellen einer Siliziumcarbid-Vorrichtung in die Praxis umgesetzt werden können. Es ist zu verstehen, dass weitere Beispiele genutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Beispielsweise können Merkmale, die für ein Beispiel veranschaulicht oder beschrieben sind, bei oder im Zusammenhang mit anderen Beispielen verwendet werden, um zu noch einem weiteren Beispiel zu gelangen. Es ist beabsichtigt, dass die vorliegende Offenbarung derartige Modifikationen und Veränderungen umfasst. Die Beispiele sind mittels einer spezifischen Sprache beschrieben, die nicht als den Umfang der beigefügten Ansprüche begrenzend aufgefasst werden sollte. Die Zeichnungen sind nicht maßstabsgetreu und dienen lediglich für Veranschaulichungszwecke. Entsprechende Elemente sind mit den gleichen Bezugszeichen in den verschiedenen Zeichnungen bezeichnet, falls nicht etwas anderes festgestellt wird.
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Die Begriffe „haben“, „enthalten“, „umfassen“, „aufweisen“ und dergleichen sind offene Begriffe, und die Begriffe geben das Vorhandensein der festgestellten Strukturen, Elemente oder Merkmale an, schließen jedoch zusätzliche Elemente oder Merkmale nicht aus. Die unbestimmten Artikel und die bestimmten Artikel sollen sowohl den Plural als auch den Singular umfassen, falls sich aus dem Zusammenhang nicht klar etwas anderes ergibt.
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Der Begriff „elektrisch verbunden“ beschreibt eine permanente niederohmige Verbindung zwischen elektrisch verbundenen Elementen, beispielsweise einen direkten Kontakt zwischen den betreffenden Elementen oder eine niederohmige Verbindung über ein Metall und/oder ein hochdotiertes Halbleitermaterial. Der Begriff „elektrisch gekoppelt“ umfasst, dass ein oder mehrere dazwischenliegende Elemente, die für eine Signalübertragung gestaltet sind, zwischen den elektrisch gekoppelten Elementen vorhanden sein können, beispielsweise Elemente, die zeitweise eine niederohmige Verbindung in einem ersten Zustand und eine hochohmige elektrische Entkopplung in einem zweiten Zustand vorsehen.
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Ein ohmscher Kontakt ist ein nicht gleichrichtender elektrischer Übergang mit einer linearen oder nahezu linearen Strom-Spannung-Charakteristik. Ein Schottky-Kontakt ist ein Metall-Halbleiter-Übergang mit gleichrichtenden Charakteristiken, wobei die Austrittsarbeit des Metalls und die Dotierstoffkonzentration im Halbleitermaterial so ausgewählt werden, dass sich bei Abwesenheit eines extern angelegten elektrischen Feldes eine Verarmungszone im Halbleitermaterial entlang dem Metall-Halbleiter-Übergang ausbildet. Im Kontext eines Schottky-Kontakts kann sich der Begriff „Metall-Halbleiter-Übergang“ auch auf einen Übergang zwischen einem metallartigen Halbleiter und einem Halbleiter beziehen, wobei der Übergang die gleichen Charakteristiken wie ein Metall-Halbleiter-Übergang aufweist. Beispielsweise kann es möglich sein, einen Schottky-Kontakt zwischen polykristallinem Silizium und Siliziumcarbid auszubilden. Falls zwei Komponenten (z.B. zwei Gebiete) jeweils einen ohmschen Kontakt oder einen Schottky-Kontakt ausbilden, kann dies bedeuten, dass ein ohmscher Kontakt oder ein Schottky-Kontakt zwischen den beiden Komponenten vorhanden ist. In beiden Fällen kann es möglich sein, dass die beiden Gebiete direkt aneinander grenzen. Jedoch kann es auch möglich sein, dass eine weitere Komponente zwischen den beiden Komponenten positioniert ist.
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Für physikalische Abmessungen angegebene Bereiche schließen die Randwerte ein. Beispielsweise liest sich ein Bereich für einen Parameter y von a bis b als a ≤ y ≤ b. Das Gleiche gilt für Bereich mit einem Randwert wie „höchstens“ und mindestens.
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Hauptbestandteile einer Schicht oder einer Struktur aus einer chemischen Verbindung oder Legierung sind solche Elemente, deren Atome die chemische Verbindung oder Legierung bilden. Beispielsweise sind Silizium (Si) und Kohlenstoff (C) die Hauptbestandteile einer Siliziumcarbid-Schicht.
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Der Begriff „auf“ ist nicht dahingehend aufzufassen, dass er nur „direkt auf“ bedeutet. Vielmehr kann, falls ein Element „auf“ einem anderen Element positioniert ist (z.B. eine Schicht „auf“ einer anderen Schicht oder „auf“ einem Substrat ist), eine weitere Komponente (z.B. eine weitere Schicht) zwischen den zwei Elementen positioniert sein (z.B. kann eine weitere Schicht zwischen einer Schicht und einem Substrat, falls die Schicht „auf“ dem Substrat ist, positioniert sein).
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Ein Beispiel einer Halbleitervorrichtung kann einen Siliziumcarbid-Halbleiterkörper einschließen. Die Halbleitervorrichtung kann ferner ein erstes Abschirmgebiet eines ersten Leitfähigkeitstyps enthalten. Das erste Abschirmgebiet kann mit einem ersten Kontakt an einer ersten Oberfläche des Siliziumcarbid-Halbleiterkörpers elektrisch verbunden sein. Die Halbleitervorrichtung kann ferner ein Stromspreizgebiet eines zweiten Leitfähigkeitstyps enthalten. Das Stromspreizgebiet kann mit einem zweiten Kontakt an einer zweiten Oberfläche des Siliziumcarbid-Körpers elektrisch verbunden sein. Das erste Abschirmgebiet und das Stromspreizgebiet können einen pn-Übergang ausbilden. Ein Dotierungskonzentrationsprofil des Stromspreizgebiets kann eine Vielzahl von Spitzen entlang einer vertikalen Richtung senkrecht zur ersten Oberfläche enthalten.
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Eine Dotierungskonzentration einer Spitze oder einer Spitzengruppe (das heißt, jeder der Spitzen einer Spitzengruppe) der Vielzahl von Dotierungsspitzen kann um zumindest 50 % größer als eine Dotierungskonzentration irgendeiner anderen der Vielzahl von Spitzen des Stromspreizgebiets sein. Eine Spitze kann zum Beispiel in einem Querschnitt der Halbleitervorrichtung ein einziges Maximum der Dotierungskonzentration sein. Eine Spitze in der Dotierungskonzentration kann zum Beispiel durch eine Ionenimplantation mit einem einzigen Schuss mit einer ausreichend hohen Ionenkonzentration oder mittels einer Vielzahl von Schüssen erzeugt werden. Im letztgenannten Fall kann jeder der Vielzahl von Schüssen verglichen mit einer Ionenimplantation mit einem einzigen Schuss eine niedrigere Konzentration, aber annähernd die gleiche Implantationsenergie aufweisen. Zusätzlich oder als Alternative dazu können sich aus einer Implantation mit einem einzigen Schuss z.B. in Kombination mit einem Winkeldurchlauf mehrere Spitzen ergeben. Dies kann eine Konsequenz eines Channeling- bzw. Gitterführungseffekts sein.
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Eine Spitzengruppe kann zumindest zwei Spitzen (typischerweise genau zwei Spitzen) aufweisen. Benachbarte Spitzen einer Spitzengruppe können überlappen und/oder teilweise verschmelzen. Die Dotierungskonzentration einer Spitzengruppe ist zum Beispiel die durchschnittliche Dotierungskonzentration aller Spitzen der Spitzengruppe. Beispielsweise kann die Dotierungskonzentration jeder der Spitzen der Spitzengruppe um zumindest 50 % größer als eine durchschnittliche Dotierungskonzentration aller anderen Spitzen der Vielzahl von Spitzen des Stromspreizgebiets sein.
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Ein erster vertikaler Abstand zwischen der einen Spitze oder der einen Spitzengruppe des Stromspreizgebiets und der ersten Oberfläche kann größer als ein zweiter vertikaler Abstand zwischen der ersten Oberfläche und einer maximalen Dotierungsspitze des ersten Abschirmgebiets entlang der vertikalen Richtung sein.
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Der Siliziumcarbid-Halbleiterkörper kann ein kristallines Halbleitersubstrat sein. Beispielsweise kann der Siliziumcarbid-Kristall einen hexagonalen Polytyp, z.B. 4H oder 6H, aufweisen. Der Siliziumcarbid-Halbleiterkörper kann homogen dotiert sein oder kann verschieden dotierte SiC-Schichtbereiche enthalten. Der Siliziumcarbid-Halbleiterkörper kann eine oder mehr Schichten aus einem anderen Material mit einem Schmelzpunkt nahe kristallinem Siliziumcarbid oder höher enthalten. Beispielsweise können die Schichten aus einem anderen Material im kristallinen Siliziumcarbid-Substrat eingebettet sein.
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Der Siliziumcarbid-Halbleiterkörper kann zwei im Wesentlichen parallele Hauptoberflächen der gleichen Form und Größe und einen lateralen Oberflächenbereich aufweisen, der die Ränder der beiden Hauptoberflächen verbindet. Beispielsweise kann der Siliziumcarbid-Halbleiterkörper ein rechtwinkliges Prisma mit oder ohne verrundete Kanten bzw. Ränder oder ein rechter Zylinder oder ein leicht schräger Zylinder (z.B. bei dem sich die Seiten mit einem Winkel von höchstens 8° oder höchstens 5° oder höchstens 3° neigen) mit einem oder mehr Flats oder Notches oder ohne solche entlang dem äußeren Umfang sein.
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Der Siliziumcarbid-Halbleiterkörper kann sich lateral in Richtungen erstrecken, die von (auch „horizontale Richtungen“ genannten) lateralen Richtungen aufgespannt wird.
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Senkrecht zu den lateralen Richtungen kann der Siliziumcarbid-Halbleiterkörper in einer vertikalen Richtung eine Dicke aufweisen, die verglichen mit der jeweiligen Ausdehnung des Siliziumcarbid-Halbleiterkörpers in den lateralen Richtungen gering ist. Die lateralen Richtungen können parallel zu den Hauptoberflächen verlaufen oder können einen Winkel von höchstens 10° oder höchstens 8° oder höchstens 5° mit zumindest einer der Hauptoberflächen einschließen.
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Das erste Abschirmgebiet kann einen unteren Bereich und einen oberen Bereich umfassen, wobei der obere Bereich zwischen der ersten Oberfläche und dem unteren Bereich liegt. Jeder des oberen und unteren Bereichs des ersten Abschirmgebiets kann eine Vielzahl von Dotierungsspitzen enthalten. Beispielsweise kann sich eine entlang einer vertikalen Erstreckung des oberen Bereichs gemittelte mittlere Dotierungskonzentration von einer entlang einer vertikalen Erstreckung des unteren Bereichs gemittelten mittleren Dotierungskonzentration unterscheiden, z.B. größer oder kleiner als diese sein. Ein Abschirmgebiet kann eine Vielzahl lateral beabstandeter Abschirmgebiete enthalten, die z.B. das erste und ein zweites, drittes, viertes und so weiter Abschirmgebiet benachbarter Transistorzellen einschließen. Die Vielzahl lateral beabstandeter Abschirmgebiete kann zum Beispiel mittels eines maskierten Ionenimplantationsprozesses gleichzeitig gebildet werden. Die Maskenstruktur kann beispielsweise einen lateralen Abstand der ersten und zweiten Abschirmgebiete definieren. Benachbarte untere Bereiche der lateral beabstandeten Abschirmgebiete können als Teil eines Junction- bzw. Sperrschicht-Feldeffekttransistors (JFET) mit dem Stromspreizgebiet und/oder einem Driftgebiet als Teil eines Kanalgebiets betrachtet werden oder ähnlich einem solchen arbeiten. Eine Leitfähigkeit des Kanalgebiets des JFET kann von einer Sperrspannung zwischen dem Abschirmgebiet und dem Stromspreizgebiet und/oder dem Driftgebiet, z.B. einer Sperrspannung zwischen Lastkontakten der Halbleitervorrichtung, abhängen. Wenn sich Raumladungsgebiete zwischen dem Stromspreizgebiet/Driftgebiet und gegenüberliegenden unteren Bereichen der lateral beabstandeten ersten und zweiten Abschirmgebiete aufeinander zu ausdehnen, z.B. wenn eine Sperrspannung zwischen Lastkontakten der Halbleitervorrichtung zunimmt, kann beispielsweise eine Kanalleitfähigkeit des JFET abnehmen.
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Das Dotierungsprofil des Stromspreizgebiets kann mittels einer ungleichen Gewichtung von Ionenimplantationsdosen gebildet werden, die genutzt werden, um das Stromspreizgebiet zu bilden. Beispielsweise kann eine Dosis der tiefsten Ionenimplantation für das Stromspreizgebiet auf Kosten der einen oder mehreren Ionenimplantationen des Stromspreizgebiets erhöht werden, die mittels niedrigerer Ionenimplantationsenergien, d.h. näher zur ersten Oberfläche, gebildet werden.
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Beispielsweise kann eine Gesamt-Ionenimplantationsdosis für diesen Abschnitt des Stromspreizgebiets, der Teil des JFET ist, in Bezug auf eine Gesamt-Ionenimplantationsdosis konstant gehalten werden, die in Implantationen mit gleichen Dosen aufgeteilt wird. Falls die Halbleitervorrichtung eine Graben-Gatestruktur aufweist, die ein Gate-Dielektrikum (z.B. ein Gate-Oxid) aufweist, kann ein Konstanthalten der Gesamt-Ionenimplantationsdosis erleichtern, ein maximales elektrisches Feld im Gate-Dielektrikum an einem Boden der Graben-Gatestruktur zu halten, oder sogar dies ermöglichen. Dies kann beispielsweise eine Verbesserung eines Kompromisses zwischen einem flächenspezifischen Durchlasswiderstand RonxA und einem maximalen elektrischen Feld im Gate-Oxid in einem Sperrmodus erlauben.
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Das Stromspreizgebiet kann zum Beispiel an einen Boden bzw. eine Unterseite des ersten Abschirmgebiets grenzen. Der pn-Übergang kann zwischen dem Stromspreizgebiet und der Unterseite des ersten Abschirmgebiets ausgebildet werden. Darüber hinaus kann das Stromspreizgebiet auch an eine Seitenfläche, z.B. eine laterale Fläche, des ersten Abschirmgebiets grenzen. Somit kann sich der pn-Übergang von der Unterseite des ersten Abschirmgebiets entlang der Seitenfläche zu einer Unterseite eines Bodygebiets erstrecken. Der pn-Übergang kann zum Beispiel an einem Gate-Dielektrikum einer Graben-Gatestruktur der Halbleitervorrichtung enden.
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Die Halbleitervorrichtung kann ferner beispielsweise ein Driftgebiet enthalten. Das Driftgebiet kann an eine Unterseite des Stromspreizgebiets grenzen. Eine Oberseite des Stromspreizgebiets kann zum Beispiel an ein Bodygebiet grenzen. Eine Dotierungskonzentration der einen Spitze oder der Spitzen der einen Spitzengruppe kann zumindest um einen Faktor 5 oder einen Faktor 10 (eine Größenordnung) oder zumindest einen Faktor 100 (zwei Größenordnungen) oder einen Faktor 500 größer als eine minimale Dotierungskonzentration im Driftgebiet, z.B. ein von 5 bis 500 reichender Faktor, sein. Beispielhafte Werte für eine mittlere Netto-Dotierstoffkonzentration im Driftgebiet können im Bereich von 1015 cm3 bis 5×1016 cm3 liegen. Eine mittlere Netto-Dotierstoffkonzentration im Stromspreizgebiet kann z.B. um einen von 2 bis 200 reichenden Faktor oder einen von 3 bis 100 reichenden Faktor oder einen von 5 bis 50 reichenden Faktor beispielsweise größer als die mittlere Netto-Dotierstoffkonzentration im Driftgebiet sein. Eine Anordnung des Stromspreizgebiets kann beispielsweise eine weitere Reduzierung des flächenspezifischen Durchlasswiderstands RonxA ermöglichen.
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Beispielsweise kann eine Anzahl der Vielzahl an Spitzen im Dotierungskonzentrationsprofil des Stromspreizgebiets von 3 bis 20 oder von 4 bis 15 oder von 5 bis 10 reichen. Die Anzahl der Vielzahl an Spitzen kann im Hinblick auf eine vertikale Ziel-Erstreckung des Stromspreizgebiets und Profile implantierter Dotierstoffe eingestellt werden, die zum Beispiel durch eine Wärmebilanz während einer Herstellung der Halbleitervorrichtung mittels Diffusion verbreitert werden können.
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Beispielsweise kann der erste vertikale Abstand zwischen der einen Spitze oder der einen Spitzengruppe des Stromspreizgebiets und der ersten Oberfläche größer sein als ein vertikaler Abstand zwischen irgendeiner anderen der Vielzahl von Dotierungsspitzen des Stromspreizgebiets und der ersten Oberfläche. Ein vertikales Profil des Stromspreizgebiets kann somit beispielsweise von der einen Spitze oder der einen Spitzengruppe in Richtung eines Dotierungsniveaus der Driftzone abnehmen. Gemäß einem anderen Beispiel können eine oder mehr Spitzen mit einer geringeren Dotierungskonzentration als die eine Spitze oder die eine Spitzengruppe in einem größeren vertikalen Abstand zur ersten Oberfläche als die eine Spitze oder die eine Spitzengruppe angeordnet werden.
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Der erste vertikale Abstand kann beispielsweise größer als ein dritter vertikaler Abstand zwischen einer Unterseite des Stromspreizgebiets und der ersten Oberfläche sein. Gemäß einem anderen Beispiel kann der erste vertikale Abstand kleiner als ein dritter vertikaler Abstand zwischen einer Unterseite des Stromspreizgebiets und der ersten Oberfläche sein.
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Ferner kann die Halbleitervorrichtung beispielsweise ein Bodygebiet des ersten Leitfähigkeitstyps aufweisen. Eine Oberseite des Stromspreizgebiets kann an eine Unterseite des Bodygebiets grenzen. Ein in einem Kanalgebiet nahe einer Grenzfläche zwischen dem Bodygebiet und einem Gate-Dielektrikum fließender Kanalstrom kann direkt in das Stromspreizgebiet eintreten und kann durch die Driftzone zu einem zweiten Kontakt an einer zweiten Oberfläche des Halbleiterkörpers geleitet werden. Die zweite Oberfläche ist der ersten Oberfläche beispielsweise entgegengesetzt.
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Die Halbleitervorrichtung kann ferner eine Graben-Gatestruktur aufweisen. Das Bodygebiet kann direkt an eine erste Seitenwand der Graben-Gatestruktur grenzen, und das erste Abschirmgebiet kann direkt an eine zweite Seitenwand der Graben-Gatestruktur grenzen, die der ersten Seitenwand gegenüberliegt. Beispielsweise kann das Bodygebiet nur an der ersten Seitenwand, aber nicht an der zweiten Seitenwand direkt an die Graben-Gatestruktur grenzen. Das Abschirmgebiet kann beispielsweise nur an der zweiten Seitenwand, nicht aber an der ersten Seitenwand direkt an die Graben-Gatestruktur grenzen. In einigen anderen Beispielen kann das Bodygebiet an die erste Seitenwand bzw. die zweite Seitenwand grenzen. Somit kann ein Kanalstrom entlang jeder der gegenüberliegenden Seitenwände der Graben-Gatestruktur fließen. Das Bodygebiet kann zum Beispiel zumindest zwei Teilgebiete aufweisen. Zumindest eines der Teilgebiete kann an die erste Seitenwand grenzen, und das andere der Teilgebiete kann an die zweite Seitenwand grenzen.
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Die Graben-Gatestruktur kann ein Gate-Dielektrikum und eine Gateelektrode enthalten. Das Gate-Dielektrikum kann die Gateelektrode entlang zumindest einer Seite der Graben-Gatestruktur vom Siliziumcarbid-Halbleiterkörper trennen. Das Gate-Dielektrikum kann thermisch gewachsenes oder abgeschiedenes Siliziumoxid, Siliziumnitrid, Siliziumoxidnitrid, ein anderes abgeschiedenes dielektrisches Material oder eine beliebige Kombination davon enthalten oder daraus bestehen. Eine Dicke des Gate-Dielektrikums kann eingestellt werden, um zum Beispiel eine Schwellenspannung in einem Bereich von 1,0 V bis 8 V einzustellen. Die Graben-Gatestruktur kann ausschließlich die Gateelektrode und das Gate-Dielektrikum enthalten oder kann zusätzlich zu der Gateelektrode und dem Gate-Dielektrikum weitere leitfähige und/oder dielektrische Strukturen enthalten. Die Gateelektrode und irgendeine optionale zusätzliche Hilfselektrode können ein Elektrodenmaterial oder eine Kombination von Elektrodenmaterialien, zum Beispiel ein dotiertes Halbleitermaterial (z.B. ein entartetes dotiertes Halbleitermaterial) wie etwa beispielsweise dotiertes polykristallines Silizium, Metall oder eine Metallverbindung, enthalten oder daraus bestehen. Die Gateelektrode kann auch eine Kombination dieser Materialien, z.B. ein Auskleidungsmaterial oder eine Metallfüllung wie etwa Titannitrid (TiN) und Wolfram (W), enthalten.
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Die Halbleitervorrichtung kann ferner beispielsweise ein zweites Abschirmgebiet des ersten Leitfähigkeitstyps aufweisen. Die ersten und zweiten Abschirmgebiete können z.B. durch zumindest einen maskierten Ionenimplantationsprozess als lateral beabstandete Teile eines Abschirmgebiets gleichzeitig gebildet werden. Zumindest ein oberer Teil des Stromspreizgebiets ist zwischen dem ersten Abschirmgebiet und dem zweiten Abschirmgebiet entlang einer zur vertikalen Richtung senkrechten lateralen Richtung angeordnet. Der obere Teil des Stromspreizgebiets kann zum Beispiel ein Teil eines Diodengebiets sein. Die ersten und zweiten Abschirmgebiete können Teil eines JFET mit einem Teil des Stromspreizgebiets als Kanalgebiet sein. Eine Leitfähigkeit des Kanalgebiets des JFET kann durch ein Raumladungsgebiet am pn-Übergang modifiziert werden, der zwischen dem Stromspreizgebiet und den ersten bzw. zweiten Abschirmgebieten beispielsweise ausgebildet ist.
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Die Halbleitervorrichtung kann ferner beispielsweise ein Diodengebiet des zweiten Leitfähigkeitstyps aufweisen. Das Diodengebiet kann an die erste Oberfläche grenzen. Zumindest ein Teil eines vertikalen Dotierungskonzentrationsprofils des Diodengebiets entlang der vertikalen Richtung kann gleich zumindest einem Teil eines vertikalen Dotierungskonzentrationsprofils des Stromspreizgebiets sein. Beispielsweise können das Diodengebiet und das Stromspreizgebiet mittels Ionenimplantationsprozesse, die zumindest in Bezug auf einen Transistorzellenbereich beispielsweise unmaskiert sein können, gleichzeitig gebildet werden. Das erste Abschirmgebiet kann zum Beispiel an einer ersten Seite des ersten Abschirmgebiets direkt an die zweite Seitenwand einer Graben-Gatestruktur grenzen. Das erste Abschirmgebiet kann zum Beispiel ferner an einer zweiten Seite des ersten Abschirmgebiets an das Diodengebiet grenzen, wobei die zweite Seite der ersten Seite entgegengesetzt ist.
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Eine Gesamtzahl der Vielzahl an Spitzen in dem vertikalen Dotierungskonzentrationsprofil des Stromspreizgebiets kann beispielsweise kleiner als eine Gesamtzahl an Spitzen in dem vertikalen Dotierungskonzentrationsprofils des Diodengebiets sein. Beispielsweise kann sich das Diodengebiet bis zur ersten Oberfläche des Halbleiterkörpers erstrecken, und eine Oberseite des Stromspreizgebiets kann an eine Unterseite des Bodygebiets grenzen.
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Weiter kann die Halbleitervorrichtung beispielsweise eine Elektrode aufweisen, die an der ersten Oberfläche an das Diodengebiet grenzt. Das Diodengebiet und die Elektrode können einen Schottky-Kontakt ausbilden. Die Elektrode kann ein Metall oder eine Metalllegierung enthalten, das oder die beispielsweise einen Schottky-Kontakt mit dem Diodengebiet ausbildet.
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In zumindest einem Betriebsmodus der Halbleitervorrichtung, z.B. einem rückwärtsleitenden Modus, kann ein bipolarer Strom, der Löcher und Elektronen enthält, durch den Siliziumcarbid-Körper fließen, wobei der bipolare Strom zumindest einen pn-Übergang einer Transistorzelle passieren kann. Insbesondere in der Nähe der pn-Übergänge und ferner, falls anwendbar, in der Nähe unipolarer Übergänge können Löcher und Elektronen mit einer mehr als vernachlässigbaren Rate rekombinieren. Die Rekombination kann Energie (z.B. thermische Energie) und/oder Impuls freisetzen, die eine bipolare Verschlechterung fördern können. Eine bipolare Verschlechterung bezeichnet das Wachstum von vorher bestehenden kristallografischen Defekten. Beispielsweise können sich BPD (Basalebenenversetzungen) zwischen benachbarten Gitterebenen in SSFs (Shockley-Stalking-Fehler) transformieren, die entlang den Gitterebenen in einer Richtung wachsen, die vorwiegend transversal zu einem vertikalen Laststromfluss durch den Siliziumcarbid-Körper liegt, so dass die Gitterdefekte den vertikalen Laststromfluss durch den Siliziumcarbid-Körper mehr und mehr behindern.
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Ein Vorwärtsspannungsabfall über einen Schottky-Kontakt in Siliziumcarbid ist typischerweise geringer als ein Vorwärtsspannungsabfall über einen pn-Übergang in Siliziumcarbid, so dass ein Rückstrom durch den Siliziumcarbid-Körper vorwiegend über den Schottky-Kontakt fließen kann. Dies kann ermöglichen, einen Maximalstrom in einem unipolaren Betrieb zu erhöhen und somit beispielsweise einen unerwünschten bipolaren Betrieb zu höheren Schwellenspannungen zu verschieben. Dies kann beispielsweise ermöglichen, einer bipolaren Verschlechterung in der Halbleitervorrichtung entgegenzuwirken oder diese zu unterdrücken.
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Die Halbleitervorrichtung kann ferner beispielsweise eine Gatestruktur enthalten, die sich entlang einer ersten lateralen Richtung erstreckt. Die erste laterale Richtung kann zum Beispiel eine longitudinale Richtung eines streifenförmigen Grabens oder einer planaren Gatestruktur sein. Die Halbleitervorrichtung kann weiter eine Vielzahl von Sourcegebieten aufweisen, die in einem lateralen Abstand entlang der ersten lateralen Richtung nachfolgend angeordnet sind.
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Die Halbleitervorrichtung kann ferner beispielsweise eine Vielzahl an Bodygebieten enthalten, die in einem lateralen Abstand entlang der ersten lateralen Richtung nachfolgend angeordnet sind. Dies kann ermöglichen, einen Kanalstrom nicht nur entlang einer lateralen Richtung senkrecht zur ersten lateralen Richtung der Gatestruktur, sondern auch entlang der ersten lateralen Richtung z.B. einer longitudinalen Richtung der Gatestruktur, zu spreizen. Das Abschirmgebiet kann zum Beispiel zwischen einigen der Bodygebiete oder allen angeordnet sein, die entlang der longitudinalen Richtung der Gatestruktur nachfolgend angeordnet sind. Zusätzlich oder als Alternative dazu kann zumindest ein Schottky-Kontaktgebiet zwischen zumindest zwei der Bodygebiete oder allen angeordnet sein, die entlang der longitudinalen Richtung der Gatestruktur nachfolgend angeordnet sind.
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Gemäß einem Beispiel kann die Halbleitervorrichtung ferner zumindest zwei Sourcegebiete aufweisen. Das Bodygebiet kann zwischen den zumindest zwei Sourcegebieten gelegen sein.
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Ein Beispiel eines Verfahrens zum Herstellen der Halbleitervorrichtung, wie sie in den obigen Beispielen beschrieben wurde, kann ein Ausbilden des Stromspreizgebiets mittels einer Vielzahl von Ionenimplantationen von Dotierstoffen mit unterschiedlichen Ionenimplantationsenergien einschließen. Eine Ionenimplantationsdosis der einen der Vielzahl von Ionenimplantationen mit einer größten Ionenimplantationsenergie kann größer als eine Ionenimplantationsdosis irgendeiner anderen der Vielzahl von Ionenimplantationen sein. Beispielsweise kann die Ionenimplantationsdosis der einen der Vielzahl von Ionenimplantationen zumindest um einen Faktor 1,5 oder einen Faktor 2 oder einen Faktor 3 größer und höchstens um einen Faktor 50 oder einen Faktor 25 oder einen Faktor 10 größer als eine Ionenimplantationsdosis irgendeiner anderen der Vielzahl von Ionenimplantationen sein.
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Die oben beschriebenen Beispiele können Beispiele einer Leistungs-Halbleitervorrichtung oder Beispiele zum Herstellen einer Leistungs-Halbleitervorrichtung, z.B. einer Leistungs-Halbleitervorrichtung aus Siliziumcarbid, sein. Die Leistungs-Halbleitervorrichtung oder eine elektrische Struktur (z.B. ein Transistor der Siliziumcarbid-Vorrichtung) der Leistungs-Halbleitervorrichtung kann beispielsweise eine Durchbruchspannung oder eine Sperrspannung von mehr als 100 V (z.B. eine Durchbruchspannung von 200 V, 300 V, 400 V oder 500 V) oder mehr als 500 V (z.B. eine Durchbruchspannung von 600 V, 700 V, 800 V oder 1000 V) oder mehr als 1000 V (z.B. eine Durchbruchspannung von 1200 V, 1500 V, 1700 V, 2000 V, 3300 V oder 6500 V) aufweisen.
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Die oben und im Folgenden beschriebenen Beispiele und Merkmale können kombiniert werden.
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Einige der obigen und folgenden Beispiele sind in Verbindung mit einem Siliziumcarbid-Substrat beschrieben. Alternativ dazu kann ein Substrat aus einem Halbleiter mit breiter Bandlücke, z.B. ein Wafer mit breiter Bandlücke, prozessiert werden, der z.B. ein von Siliziumcarbid verschiedenes Halbleitermaterial mit breiter Bandlücke aufweist. Der Wafer aus einem Halbleiter mit breiter Bandlücke kann eine größere Bandlücke als die Bandlücke als von Silizium (1,1 eV) aufweisen. Der Wafer aus einem Halbleiter mit breiter Bandlücke kann zum Beispiel ein Wafer aus Siliziumcarbid (SiC) oder ein Wafer aus Galliumarsenid (GaAs) oder ein Wafer aus Galliumnitrid (GaN) sein.
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Mehr Einzelheiten und Aspekte werden in Verbindung mit den oben oder im Folgenden beschriebenen Beispielen angeführt. Eine Bearbeitung des Wafers aus einem Halbleiter mit breiter Bandlücke kann ein oder mehr optionale zusätzliche Merkmale entsprechend einem oder mehr Aspekten aufweisen, die in Verbindung mit dem vorgeschlagenen Konzept oder einem oder mehreren, oben oder im Folgenden beschriebenen Beispiele entsprechen.
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Die Aspekte und Merkmale, die zusammen mit einem oder mehreren der vorher beschriebenen Beispiele und Zeichnungen erwähnt und beschrieben werden, können auch mit einem oder mehreren der anderen Beispiele kombiniert werden, um ein gleiches Merkmal des anderen Beispiels zu ersetzen oder das Merkmal in dem anderen Beispiel zusätzlich einzuführen.
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Die Verfahren können zum Herstellen der Halbleitervorrichtung wie in Bezug auf irgendeines der obigen Beispiele oder irgendeines der Beispiele, die im Folgenden in Verbindung mit den Zeichnungen beschrieben werden, angewendet werden. In zumindest einigen Beispielen des Verfahrens gelten die folgenden Merkmale (falls anwendbar) allein oder in Kombination:
- (i) ein Ausbilden zumindest eines des Sourcegebiets, des Bodygebiets, des Stromspreizgebiets, des Diodengebiets und des Abschirmgebiets kann zumindest einen maskierten oder nicht maskierten Ionenimplantationsprozess einschließen;
- (ii) das Diodengebiet kann durch mehr Ionenimplantationsprozesse als das Stromspreizgebiet gebildet werden;
- (iii) zumindest ein Teil des Diodengebiets kann mittels einer Vielzahl von Ionenimplantationsprozessen gleichzeitig mit dem Stromspreizgebiet ausgebildet werden;
- (iv) zumindest ein Teil der Ionenimplantationsprozesse zum Ausbilden des Stromspreizgebiets kann in Bezug auf einen Transistorzellenbereich eines IGFET unmaskiert sein;
- (v) Bodygebiete können entlang einer longitudinalen Richtung einer Gatestruktur mittels zumindest eines maskierten Ionenimplantationsprozesses voneinander lateral beabstandet werden;
- (vi) Sourcegebiete können entlang einer longitudinalen Richtung einer Gatestruktur mittels zumindest eines maskierten Ionenimplantationsprozesses voneinander lateral beabstandet werden.
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Es versteht sich, dass, während das Verfahren oben und im Folgenden als eine Reihe von Schritten oder Ereignissen beschrieben wird, die beschriebene Reihenfolge solcher Schritte oder Ereignisse nicht in einem einschränkenden Sinne zu interpretieren ist. Vielmehr können einige Schritte in unterschiedlichen Reihenfolgen und/oder gleichzeitig mit anderen Schritten oder Ereignissen abgesehen von jenen, die oben und im Folgenden beschrieben werden, stattfinden.
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Funktionale und strukturierte Details, die in Bezug auf die obigen Beispiele beschrieben wurden, sollen gleichermaßen für die beispielhaften Beispiele gelten, die in den Zeichnungen veranschaulicht und im Folgenden weiter beschrieben werden.
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Bezugnehmend auf die schematische Querschnittsansicht von 1 ist ein Beispiel einer Halbleitervorrichtung 100 veranschaulicht.
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Die Halbleitervorrichtung 100 enthält einen Siliziumcarbid-Halbleiterkörper 102. Ein p-dotiertes erstes Abschirmgebiet 104 ist mit einem ersten Kontakt 106 an einer ersten Oberfläche 108 des Siliziumcarbid-Halbleiterkörpers 102 elektrisch verbunden. Der erste Kontakt 106 kann direkt an den Siliziumcarbid-Halbleiterkörper 102 an der ersten Oberfläche 108 grenzen. Der erste Kontakt 106 kann ferner ein leitfähiges Material oder eine Kombination leitfähiger Materialien, zum Beispiel ein dotiertes Halbleitermaterial (z.B. ein entartetes dotiertes Halbleitermaterial) wie etwa beispielsweise polykristallines Silizium, ein Metall oder eine Metallverbindung, enthalten oder daraus bestehen. Der erste Kontakt 106 kann auch eine Kombination dieser Materialien, z.B. ein Auskleidungs- oder Haftmaterial und ein Elektrodenmaterial, enthalten. Beispielhafte Kontaktmaterialien umfassen beispielsweise eines oder mehrere von Titannitrid (TiN) und Wolfram (W), Aluminium (Al), Kupfer (Cu), Legierungen von Aluminium oder Kupfer, z.B. AlSi, AlCu oder AlSiCu, Nickel (Ni), Titan (Ti), Wolfram (W), Tantal (Ta), Silber (Ag), Gold (Au), Platin (Pt), Palladium (Pd). Der erste Kontakt 106 kann einen über dem Siliziumcarbid-Halbleiterkörper 102 ausgebildeten Verdrahtungsbereich bilden oder ein Teil davon sein. Der Verdrahtungsbereich kann eine, zwei, drei oder sogar mehr Verdrahtungsebenen enthalten, die strukturierte oder nicht strukturierte Metallschichten und Zwischenschicht-Dielektrika, die zwischen den strukturierten oder nicht strukturierten Metallschichten angeordnet sind, enthalten. Kontaktlöcher können beispielsweise die verschiedenen Verdrahtungsebenen elektrisch miteinander verbinden.
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Die Halbleitervorrichtung 100 enthält ferner ein n-dotiertes Stromspreizgebiet 110. Das Stromspreizgebiet 110 ist an einer zweiten Oberfläche 114 des Siliziumcarbid-Halbleiterkörpers 102 mit einem zweiten Kontakt 112 elektrisch verbunden. Beispielhafte Kontaktmaterialien, die für den ersten Kontakt 106 oben beschrieben wurden, finden gleichermaßen Anwendung für den zweiten Kontakt 112. Das erste Abschirmgebiet 104 und das Stromspreizgebiet 110 bilden einen pn-Übergang 116.
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Ein Profil einer Dotierungskonzentration c des Stromspreizgebiets 110 enthält eine Vielzahl von Spitzen P1, P2, P3, P4 entlang einer zur ersten Oberfläche 108 senkrechten vertikalen Richtung y. Eine Dotierungskonzentration c1 einer Spitze oder aller Spitzen einer Spitzengruppe P1 der Vielzahl von Dotierungsspitzen P1, P2, P3, P4 ist um zumindest 50 % größer als eine Dotierungskonzentration irgendeiner anderen der Vielzahl von Spitzen des Stromspreizgebiets 110, z.B. eine Dotierungskonzentration c2 der Spitzen P2, P3, P4, die in 1 veranschaulicht sind. In der schematischen Veranschaulichung des Profils einer Dotierungskonzentration c des Stromspreizgebiets 110 in 1 beträgt die Anzahl an Spitzen vier, und die Spitzen P2, P3, P4 sind mit gleicher Dotierungskonzentration c2 veranschaulicht. Die Dotierungskonzentrationen der Spitzen P2, P3, P4 können sich auch voneinander unterscheiden, und die Anzahl an Spitzen kann größer oder kleiner als vier sein.
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Ein erster vertikaler Abstand vd1 zwischen der einen Spitze oder der einen Spitzengruppe P1 des Stromspreizgebiets 110 und der ersten Oberfläche 108 ist größer als ein zweiter vertikaler Abstand vd2 zwischen der ersten Oberfläche 108 und einer maximalen Dotierungsspitze des ersten Abschirmgebiets 104 entlang der vertikalen Richtung y.
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Die Halbleitervorrichtung 100 kann eine vertikale Halbleitervorrichtung sein. In einer vertikalen Halbleitervorrichtung kann beispielsweise ein Laststrom entlang der vertikalen Richtung y zwischen dem ersten Kontakt 106 an der ersten Oberfläche 108 und dem zweiten Kontakt 112 an der zweiten Oberfläche 114 fließen. Der erste Kontakt 106 kann ein erster Lastanschluss, z.B. ein Anodenanschluss einer MCD (MOSgesteuerten Diode), ein Sourceanschluss eines IGFET oder ein Emitteranschluss eines IGBT, sein. Der zweite Kontakt 112 kann beispielsweise ein zweiter Lastanschluss L2, z.B. ein Kathodenanschluss einer MCD, ein Drainanschluss eines IGFET oder ein Kollektoranschluss eines IGBT, sein.
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Bezugnehmend auf die schematische Querschnittsansicht von 2A wird ein anderes Beispiel einer Halbleitervorrichtung 100 veranschaulicht. Das Beispiel basiert auf dem Beispiel von 1, ist aber zum Teil detaillierter veranschaulicht. Die Halbleitervorrichtung 100 kann ein IGFET (Feldeffekttransistor mit isoliertem Gate), zum Beispiel ein MOSFET (Metall-Oxid-Halbleiter-FET), sein oder einen solchen enthalten.
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Die Halbleitervorrichtung 100 enthält eine Graben-Gatestruktur 118, die sich von der ersten Oberfläche 108 entlang der vertikalen Richtung y in den Siliziumcarbid-Körper 102 erstreckt. Die Graben-Gatestruktur 118 enthält ein Gate-Dielektrikum 1181 und eine Gateelektrode 1182. Ein Zwischenschicht-Dielektrikum 119 ist auf der Gateelektrode 1182 angeordnet. Das Zwischenschicht-Dielektrikum 119 isoliert beispielsweise die Gateelektrode 1182 elektrisch von leitfähigen Elementen in einem Verdrahtungsbereich oberhalb des Siliziumcarbid-Halbleiterkörpers 102.
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Ein n+-dotiertes Sourcegebiet 120 und ein p-dotiertes Bodygebiet 122 grenzen an eine erste Seitenwand 124 der Graben-Gatestruktur 118. Das n+-dotierte Sourcegebiet 120 und das p-dotierte Bodygebiet 122 sind mit dem ersten Kontakt 106, z.B. einer Sourceelektrode, elektrisch verbunden. Der erste Kontakt 106 beispielsweise kann in einem (in 1 nicht veranschaulichten) Verdrahtungsbereich oberhalb der ersten Oberfläche 108 ausgebildet sein. Ein hochdotiertes Bodykontaktgebiet kann beispielsweise zwischen dem Bodygebiet 122 und dem ersten Kontakt 106 angeordnet sein, um einen ohmschen Kontakt zwischen dem Bodygebiet 122 und dem ersten Kontakt 106 zu verbessern. Das Sourcegebiet 120 und das Bodygebiet 122 können beispielsweise an Sourcekontaktbereichen bzw. Bodykontaktbereichen an der ersten Oberfläche 108 mit dem ersten Kontakt 106 elektrisch verbunden sein. Diese Kontraktbereiche können sich entlang einer longitudinalen Richtung der Graben-Gatestruktur 118 an der ersten Oberfläche 108 abwechseln. Alternativ dazu oder zusätzlich kann ein sich in den Siliziumcarbid-Halbleiterkörper 102 erstreckender Vertiefungskontakt an einer Unterseite und optional an den Seitenwänden des Vertiefungskontakts mit dem Bodygebiet 122 und/oder mit dem Bodykontaktgebiet elektrisch verbunden sein. Der Vertiefungskontakt kann auch an den Seitenwänden des Vertiefungskontakts mit dem Sourcegebiet 120 elektrisch verbunden sein. Beispielsweise kann das Bodygebiet 122 nur an der ersten Seitenwand 124, nicht aber an der zweiten Seitenwand 126 direkt an die Graben-Gatestruktur 118 grenzen. Das Sourcegebiet 120 kann zum Beispiel nur an der ersten Seitenwand 124, nicht aber an der zweiten Seitenwand 126 direkt an die Graben-Gatestruktur 118 grenzen.
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Eine Leitfähigkeit eines Kanals nahe einer Grenzfläche zwischen dem Bodygebiet 122 und dem Gate-Dielektrikum 1181 kann zum Beispiel durch eine an die Gateelektrode 1182 angelegte Spannung gesteuert werden.
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Das p-dotierte erste Abschirmgebiet 104 grenzt an eine der ersten Seitenwand 124 gegenüberliegende zweite Seitenwand 126 der Graben-Gatestruktur 118. Das p-dotierte erste Abschirmgebiet 104 grenzt an eine Unterseite der Graben-Gatestruktur 108.
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Das Stromspreizgebiet 110 kann wie in Bezug auf die obigen Beispiele beschrieben ausgebildet sein. Ein n-dotiertes Driftgebiet 130 ist zwischen dem Stromspreizgebiet 110 und der zweiten Oberfläche 114 angeordnet.
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Das in 2B veranschaulichte Beispiel enthält entlang der longitudinalen Richtung der Graben-Gatestruktur 118 auch einen oder mehr Abschnitte, wo das Bodygebiet 122 ebenfalls an die zweite Seitenwand 126 grenzt. Somit können Kanalströme beispielsweise entlang den gegenüberliegenden ersten und zweiten Seitenwänden der Graben-Gatestruktur 118 fließen.
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Bezugnehmend auf die schematische Querschnittsansicht von 3 ist ein anderes Beispiel einer Halbleitervorrichtung 100 veranschaulicht. Das Beispiel basiert auf den Beispielen der 1 und 2A, ist aber zum Teil detaillierter veranschaulicht.
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Die Halbleitervorrichtung 100 enthält ferner ein p-dotiertes zweites Abschirmgebiet 1042. Die ersten und zweiten Abschirmgebiete 104, 1042 können z.B. durch zumindest einen maskierten Ionenimplantationsprozess als lateral beabstandete Teile eines Abschirmgebiets gleichzeitig ausgebildet werden. Ein oberer Teil des Stromspreizgebiets 110 ist zwischen dem ersten Abschirmgebiet 104 und dem zweiten Abschirmgebiet 1042 entlang einer zur vertikalen Richtung y senkrechten lateralen Richtung x angeordnet. Die ersten und zweiten Abschirmgebiete 104, 1042 sind Teil eines JFET mit einem Teil des Stromspreizgebiets 110 als Kanalgebiet. Eine Leitfähigkeit des Kanalgebiets des JFET kann durch ein Raumladungsgebiet an einem pn-Übergang 1321, 1322 modifiziert werden, der beispielsweise zwischen dem Stromspreizgebiet 110 und den ersten bzw. zweiten Abschirmgebieten 104, 1042 ausgebildet ist.
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Die Halbleitervorrichtung 100 enthält ferner ein n-dotiertes Diodengebiet 134. Das Diodengebiet 134 grenzt an die erste Oberfläche 108. Zumindest ein Teil eines vertikalen Dotierungskonzentrationsprofils des Diodengebiets 134 entlang der vertikalen Richtung y ist gleich zumindest einem Teil eines vertikalen Dotierungskonzentrationsprofils des Stromspreizgebiets 110. Beispielsweise können das Diodengebiet 134 und das Stromspreizgebiet 110 mittels Ionenimplantationsprozesse, die zum Beispiel unmaskiert sein können, gleichzeitig gebildet werden.
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Die Halbleitervorrichtung 100 enthält ferner eine an das Diodengebiet 134 grenzende Elektrode 136, die an der ersten Oberfläche 108. Das Diodengebiet 134 und die Elektrode 136 bilden einen Schottky-Kontakt. Die Elektrode 136 und der erste Kontakt 106 können gleichzeitig gebildet werden, wenn zum Beispiel ein Verdrahtungsbereich oberhalb des Siliziumcarbid-Halbleiterkörpers 102 ausgebildet wird.
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Die Graben-Gatestruktur 118 kann beispielsweise als Streifen angeordnet sein, die sich entlang einer longitudinalen Richtung erstrecken, die sich senkrecht zur Zeichnungsebene von 3 erstreckt. Das Sourcegebiet 120 und/oder das Bodygebiet 122 können beispielsweise ebenfalls als Streifen angeordnet sein, die sich entlang einer longitudinalen Richtung erstrecken. In einigen Beispielen ist, z.B. wie in der schematischen Draufsicht in 4 beispielhaft veranschaulicht ist, eine Vielzahl an Sourcegebieten 120 in einem Abstand d entlang einer longitudinalen Richtung z nachfolgend angeordnet. In einigen Ausführungsformen können benachbarte Sourcegebiete 120 durch zumindest ein p-dotiertes Gebiet, z.B. ein Diodengebiet, getrennt sein.
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In der schematischen Draufsicht von 5 sind Diodengebiete 134, z.B. zum Ausbilden von Schottky-Kontaktbereichen, entlang der longitudinalen Richtung der Graben-Gatestruktur 118 zwischen benachbarten Sourcegebieten 120 angeordnet. Die Diodengebiete 134 sind durch Isolierungsgebiete 135, z.B. p-dotierte Gebiete, von den Sourcegebieten 120 elektrisch isoliert.
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In der schematischen Draufsicht von 6 sind die ersten Diodengebiete 104 zwischen benachbarten Sourcegebieten 120 entlang der longitudinalen Richtung der Graben-Gatestruktur 118 angeordnet.
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Der erste Leitfähigkeitstyp kann ein n-Typ sein und der zweite Leitfähigkeitstyp kann ein p-Typ sein. Alternativ dazu kann der erste Leitfähigkeitstyp ein p-Typ sein und kann der zweite Leitfähigkeitstyp ein n-Typ sein.