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HINTERGRUND
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Gleichrichtende Übergänge
lassen den Strom in einer Richtung durch, sperren jedoch in der anderen
Richtung. Beispiele für gleichrichtende Übergänge
sind pn-Übergänge und Schottky-Übergänge.
Für hochfrequente Anwendungen werden insbesondere Schottky-Dioden
verwendet. Darüber hinaus werden Schottky-Dioden auch als
Leistungshalbleitergleichrichter verwendet.
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Schottky-Dioden
können als vertikale oder laterale Bauelemente ausgebildet
sein. Bei Anwendung als Leistungshalbleiter überwiegen
vertikale Bauelemente, die großflächige Schottky-Kontakte aufweisen.
Der Stromfluss erfolgt senkrecht zur lateralen Ausdehnung des Halbleiterbauelements
und typischerweise von einer ersten Oberfläche zu einer gegenüberliegenden
zweiten Oberfläche des Halbleitersubstrats.
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Schottky-Dioden
für Leistungsanwendungen sind beispielsweise in
US 2004-0046244 und
im Fachartikel von
Jon Mark Hancock, Power Electronics Technology,
Juni 2006, S. 28–35 beschrieben. Die darin beschriebene
Kombination aus pn-Dioden und Schottky-Dioden wird auch als Junction
Barrier Schottky-Diode oder "merged pn-Schottky diode" bezeichnet.
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Um
die Barrierenhöhe bei Schottky-Kontakten, die auf epiktaktisch
abgeschiedenen Schichten erzeugt werden, reproduzierbar einstellen
zu können, wird in
DE
199 54 866 bzw.
US 6
905 916 vorgeschlagen, den oberen Schichtbereich der epiktaktisch
abgeschiedenen Schicht zu entfernen und dann nasschemisch zu reinigen,
bevor ein Metall zur Bildung des Schottky-Kontakts auf die epitaktisch
abgeschiedene Schicht abgeschieden wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem Ausführungsbeispiel wird ein Halbleiterbauelement
bereitgestellt, wobei das Halbleiterbauelement aufweist: einen Halbleiterkörper
mit einem ersten Halbleitergebiet vom ersten Leitungstyp; mindestens
einen ersten gleichrichtenden Übergang zum ersten Halbleitergebiet;
mindestens einen zweiten gleichrichtenden Übergang zum
ersten Halbleitergebiet; und mindestens einen dritten gleichrichtenden Übergang
zum ersten Halbleitergebiet; wobei die drei gleichrichtenden Übergänge
jeweils eine unterschiedlich hohe Barrierenhöhe aufweisen.
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Durch
die mindestens drei gleichrichtenden Übergänge
mit jeweils unterschiedlich hoher Barrierenhöhe lassen
sich gezielt Eigenschaften des Halbleiterbauelements einstellen.
So kann beispielsweise das Temperaturverhalten des Halbleiterbauelements gezielt
gesteuert werden. Außerdem ist es möglich, die
Sperreigenschaften weitgehend unabhängig von den Durchlasseigenschaften
einzustellen. Insbesondere kann durch geeignete Wahl der Barrierenhöhen der
Sperrstrom verringert werden, ohne gleichzeitig die Schwellspannung
zu erhöhen. Außerdem ist es möglich,
die gleichrichtenden Übergänge so anzuordnen,
dass gleichrichtende Übergänge mit einer geringen
Barrierenhöhe im Bereich von geringen elektrischen Feldstärken
und gleichrichtende Übergänge mit hohen Barrierenhöhen
im Bereich von hohen elektrischen Feldstärken angeordnet
sind. Dadurch lässt sich der Einfluss der unterschiedlichen Feldstärken
auf den Sperr strom durch Verwendung unterschiedlicher gleichrichtender Übergänge
weitgehend ausgleichen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von in den anhängenden
Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen beschrieben, aus
denen sich weitere Vorteile und Modifikationen ergeben. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf die konkret beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern kann in geeigneter Weise modifiziert
und abgewandelt werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, einzelne
Merkmale und Merkmalskombinationen eines Ausführungsbeispiels
mit Merkmalen und Merkmalskombinationen eines anderen Ausführungsbeispiels
geeignet zu kombinieren, um zu weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
zu gelangen.
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1 zeigt
am Beispiel einer vertikalen Diode ein Halbleiterbauelement mit
drei gleichrichtenden Übergängen mit jeweils unterschiedlich
hoher Barrierenhöhe, wobei die unterschiedlichen gleichrichtenden Übergänge
durch mindestens einen pn-Übergang und zwei unterschiedliche
Schottky-Kontakte realisiert werden.
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2 zeigt
ein Halbleiterbauelement mit einer Vielzahl von gleichrichtenden Übergängen,
wobei zwischen benachbarten pn-Übergängen jeweils
eine Schottky-Diode mit mindestens zwei Schottky-Kontakten angeordnet
ist.
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3 zeigt
die elektrische Feldverteilung im Sperrfall des in 1 gezeigten
Halbleiterbauelements.
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4 zeigt
den elektrischen Feldverlauf an der Halbleiteroberfläche
der in 1 gezeigten Struktur sowie entsprechend des Feldverlaufs
angeordnete Schottky-Kontakte mit unterschiedlich hoher Barrierenhöhe.
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5A bis 5I zeigen
einzelne Verfahrensschritte zur Herstellung eines Halbleiterbauelements
mit drei gleichrichtenden Übergängen mit jeweils
unterschiedlich hoher Barrierenhöhe.
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6A bis 6C zeigen
Verfahrensschritte eines weiteren Herstellungsverfahrens zur Herstellung
eines Halbleiterbauelements mit drei gleichrichtenden Übergängen
mit jeweils unterschiedlich hoher Barrierenhöhe.
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7 zeigt
einen Teilausschnitt einer Diode für Leistungsanwendungen,
welche pn-Übergänge und zwischen den pn-Übergängen
angeordnete Schottky-Dioden aufweist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Nachfolgend
sollen einige Ausführungsbeispiele erläutert werden.
Dabei sind gleiche strukturelle Merkmale in den Figuren mit gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem gleichrichtenden Übergang
ein Übergang mit ausgeprägter Diodencharakteristik
verstanden. Gleichrichtende Übergänge weisen demnach eine
Sperrrichtung und eine zu dieser entgegengesetzte Durchlassrichtung
auf, wobei sich die jeweilige Richtung auf die Polarität
eines über den gleichrichtenden Übergang angelegten
elektrischen Feldes bezieht. Beispiele von gleichrichtenden Übergängen sind
pn-Übergänge sowie Schottky-Übergänge.
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Im
Rahmen der Erfindung soll unter einer Schottky-Diode eine Anordnung
verstanden werden, die zumindest zwei Bereiche mit unterschiedlich
hoher Schottky-Barriere (Barrierenhöhe) aufweist. Diese
Bereiche werden auch als Schottky-Kontakt bezeichnet. Demnach weist
eine Schottky-Diode zumindest zwei Schottky-Kontakte mit unterschiedlich hoher
Barrierenhöhe auf. Ein Schottky-Kontakt ist dabei der Kontaktbereich
zwischen einem zur Ausbildung eines Schottky-Übergangs
geeigneten Kontaktmaterial und einem Halbleitermaterial. In diesem Kontaktbereich
weist der Schottky-Kontakt eine vorgegebene, im wesentliche konstante
Barrierenhöhe auf.
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Der
Begriff "lateral" bezieht sich auf die laterale Erstreckung eines
Halbleitermaterials bzw. eines Halbleitergrundmaterials. Typischerweise
liegen diese als dünne Wafer bzw. Chips vor. Der Begriff
"vertikal" bezieht sich dagegen auf die zur lateralen Erstreckung
senkrechte Richtung, die in Dickenrichtung des Wafers bzw. des Chips
verläuft.
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Die
in den Ausführungsbeispielen verwendeten Dotierungen sind
lediglich beispielhaft und können auch entsprechend komplementär
dotiert sein.
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Um
die Schwellspannung bei Halbleiterbauelementen mit gleichrichtenden Übergängen
und insbesondere bei Dioden mit Schottky-Kontakt zu verringern,
weist das in 1 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel gezeigte Halbleiterbauelement 10 eine
Schottky-Diode 4 auf, die mindestens zwei Schottky-Kontakte 1 und 2 mit
jeweils unterschiedlich hoher Barrierenhöhe aufweist. Die
Schottky-Kontakte 1 und 2 sind zwischen einer
Schicht 20, die auf einer ersten Oberfläche 23 eines
Halbleitersubstrats 24 angeordnet ist, und einem im Halbleitersubstrat 24 angeordneten
ersten Halbleitergebiets 11 vom ersten Leitungstyp ausgebildet.
Im Halbleitersubstrat 24 sind weiter hin zwei lateral zueinander
beabstandete zweite Halbleitergebiete 12 vom zum ersten
Leitungstyp komplementären zweiten Leitungstyp angeordnet,
welche die Schottky-Diode 4 lateral begrenzen. Die zueinander
lateral beabstandeten zweiten Halbleitergebiete 12 sind
in das Halbleitersubstrat 24 eingebettet und bilden mit
dem Halbleitersubstrat 24, welches hier gleichzeitig das
erste Halbleitergebiet 11 darstellt, jeweils einen pn-Übergang 3 aus.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Halbleitersubstrat 24 n-dotiert,
dagegen sind die zweiten Halbleitergebiete 12 p-dotiert.
Bei dem Halbleitersubstrat 24 kann es sich um eine epitaktisch
hergestellte Schicht handeln.
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Die
Schottky-Diode 4 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
einen ersten Schottky-Kontakt 1 und zwei zweite Schottky-Kontakte 2 auf.
Der erste Schottky-Kontakt 1 ist jeweils von den zweiten
Halbleitergebieten 12 und damit von den pn-Übergängen 3 lateral
beabstandet. Dabei ist der erste Schottky-Kontakt 1 insbesondere
so angeordnet, dass er zu den beiden zweiten Halbleitergebieten 12 jeweils
einen gleich großen lateralen Abstand aufweist. Zwischen
dem ersten Schottky-Kontakt 1 und jeweils einem zweiten
Halbleitergebiet 12 ist jeweils ein zweiter Schottky-Kontakt 2 angeordnet.
Die zweiten Schottky-Kontakte 2 haben jeweils eine laterale
Ausdehnung, die etwa dem lateralen Abstand zwischen dem ersten Schottky-Kontakt 1 und
den zweiten Halbleitergebieten 12 bzw. den pn-Übergängen 3 entspricht.
Die zweiten Halbleitergebiete 12, der erste Schottky-Kontakt 1 sowie
die beiden zweiten Schottky-Kontakte 2 sind insbesondere
spiegelsymmetrisch zu einer senkrecht zur ersten Oberfläche 23 verlaufenden
Symmetrieebene 29 angeordnet, welche mittig durch den ersten
Schottky-Kontakt 1 verläuft.
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Die
laterale Ausdehnung von Schottky-Diode 4 sowie von erstem
und zweitem Schottky-Kontakt ist in 1 durch
Pfeile angedeutet.
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Der
erste Schottky-Kontakt bildet im vorliegenden Ausführungsbeispiel
den ersten gleichrichtenden Übergang. Dagegen bildet jeweils
ein zweiter Schottky-Kontakt 2 einen zweiten gleichrichtenden Übergang.
Die pn-Übergänge 3 bilden jeweilige dritte gleichrichtende Übergänge.
Die Barrierenhöhe der einzelnen gleichrichtenden Übergänge
lässt sich beispielsweise durch geeignete Materialwahl
einstellen. Da die drei unterschiedlichen gleichrichtenden Übergänge 1, 2 und 3 jeweils
einen Übergang zum Halbleitersubstrat 24 bzw.
zum ersten Halbleitergebiet 11 bilden, wird die Barrierenhöhe
durch die Art des Materials bestimmt, welche durch Kontakt mit dem
ersten Halbleitergebiet 11 den jeweiligen Übergang
ausbildet. Im Fall der dritten gleichrichtenden Übergänge 3 (pn-Übergänge)
wird die Barrierenhöhe des pn-Übergangs typischerweise
vom Bandabstand des verwendeten Halbleitermaterials bestimmt. Typischerweise
wird für das erste und zweite Halbleitergebiet 11, 12 bzw.
das Halbleitersubstrat 24 das gleiche Halbleitermaterial
verwendet. Das Halbleitermaterial kann beispielsweise Siliziumkarbid
(SiC) sein. Dagegen wird die Barrierenhöhe der ersten und
zweiten gleichrichtenden Übergänge 1 und 2,
die hier vom ersten Schottky-Kontakt 1 und zweiten Schottky-Kontakt 2 gebildet
werden, von der Differenz der Austrittsarbeiten des jeweils verwendeten
Kontaktmaterials und des für das erste Halbleitergebiet 11 verwendeten
Halbleitermaterials bestimmt. Dabei ist die Barrierenhöhe
der Schottky-Kontakte 1 und 2 zum ersten Halbleitergebiet 11 in
der Regel immer geringer als die Barrierenhöhe des pn-Übergangs 3.
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Zur
Ausbildung des ersten und zweiten Schottky-Kontakts 1 und 2 können
beispielsweise unterschiedliche Materialien verwendet werden, die in
direktem Kontakt zur ersten Oberfläche 23 des Halbleitersubstrats 24 und
insbesondere in Kontakt mit einer freiliegenden Oberfläche
des ersten Halbleitergebiets 11 stehen. Dabei werden die
Materialien so ausgewählt, dass der erste Schottky-Kontakt 1 eine
höhere Barrierenhöhe als die zweiten Schottky-Kontakte 2 aufweist.
Zur Ausbildung der jeweiligen Schottky-Kontakte 1 und 2 können
grundsätzlich alle Materialien verwendet werden, die zur
Ausbildung eines Schottky-Übergangs geeignet sind. Beispielsweise
eignet sich eine Vielzahl von Metallen zur Ausbildung von Schottky-Übergängen,
wobei die Metalle dann in direktem Kontakt mit dem Halbleitergebiet 11 treten.
In diesem Fall liegen dann Metall-Halbleiterübergänge
vor. Beispielsweise wird der erste Schottky-Kontakt 1 durch
Verwendung eines ersten Metalls (Metal 1) als Kontaktmaterial ausgebildet, während
der zweite Schottky-Kontakt durch Verwendung eines zweiten Metalls
(Metal 2) als Kontaktmaterial ausgebildet wird.
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Schottky-Übergänge
vom Metall-Halbleitertyp können auch durch Verwendung von
sehr hoch dotiertem Halbleitermaterial als Kontaktmaterial ausgebildet
werden, wobei das Kontaktmaterial dann aus dem gleichen Halbleitergrundmaterial
wie das erste Halbleitergebiet 11 besteht. In diesem Fall
liegt ein homogener Halbleiterübergang vor, wobei sich „homogener" Übergang
auf das Halbleitergrundmaterial bezieht. Ein solcher Übergang
stellt jedoch keinen pn-Übergang dar, da das sehr hoch
dotierte Halbleitermaterial nahezu metallische Eigenschaften aufweist.
Solche metallisch leitenden Halbleitergebiete weisen in der Regel
eine äußerst hohe Störstellenkonzentration
auf, die größer gleich 1·1020 pro
cm3 ist. Dagegen weisen Halbleitergebiete,
welche echte pn-Übergänge bilden, Störstellenkonzentration
kleiner 1·1020 pro cm3 auf.
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Wird
der erste Schottky-Kontakt 1 zwischen der beispielsweise
in 1 gezeigten Schicht 21 und dem ersten
Halbleitergebiet 11 gebildet, so weist die Schicht 21 für
den Fall, dass es sich hier um ein Halbeitermaterial vom gleichen
Grundtyp wie für das erste Halbleitergebiet 11 handelt,
eine deutlich höhere Störstellenkonzentration
als das erste Halbleitergebiet 11 und zweite Halbeitergebiet 12 auf.
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Ein
zu Schottky-Kontakten vergleichbares Verhalten kann jedoch auch
durch sogenannte Heteroübergänge erreicht werden,
d. h. Übergänge zwischen Halbleitermaterialien
von unterschiedlichen Grundtypen. In diesem Fall besteht dann die
Schicht 21 aus einem anderen Halbleitermaterial als das Halbleitersubstrat 24 bzw.
das erste Halbleitergebiet 11. Ein solcher Heteroübergang
kann durch epitaktische Abscheidung des anderen Halbleitermaterials auf
die freiliegende Oberfläche des ersten Halbleitergebiets 11 hergestellt
werden. Sofern die Schicht 21 monokristallin ist (beispielsweise
bei epitaktischer Abscheidung) wird auch von einem echten Heteroübergang
gesprochen. Dagegen werden unechte Heteroübergänge
zwischen einem monokristallinen Halbleitermaterial, beispielsweise
dem ersten Halbleitergebiet 11, und einem anderen polykristallinen Halbleitermaterial
(beispielsweise Schicht 21, wenn sie nicht epitaktisch
abgeschieden wurde) gebildet. Wenn das Halbleitersubstrat 24 bzw.
das erste Halbleitergebiet 11 aus beispielsweise SiC besteht,
kann für unechte Heteroübergänge beispielsweise
sowohl n- als auch p-dotiertes Polysilizium verwendet werden.
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Die
Barrierenhöhe eines Schottky-Übergangs bzw. Schottky-Kontakts
hängt jedoch nicht nur von der Differenz der Austrittsarbeiten
zwischen Halbleitermaterial und dem zur Ausbildung eines Schottky-Übergangs
verwendeten Kontaktmaterials ab, sondern auch von der Qualität
der Grenzfläche zwischen den beiden Materialien. Dabei
können Grenzflächenzustände die Bar rierenhöhe
zum Teil erheblich verschieben. Es ist daher auch möglich, Schottky-Kontakte
mit unterschiedlich hohen Barrierenhöhen durch gezielte
Modifikation der Oberfläche des Halbleitermaterials herzustellen.
Es kann dann sogar das gleiche Material für beide Schottky-Kontakte
verwendet werden. Lediglich die Oberfläche im Bereich der
zu bildenden unterschiedlichen Schottky-Kontakte wird jeweils unterschiedlich
modifiziert.
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Eine
Möglichkeit, die Oberfläche des Halbleitersubstrats
bzw. des ersten Halbleitergebiets geeignet zu modifizieren, besteht
darin, die Oberfläche des ersten Halbleitergebiets im Bereich
wenigstens eines der beiden Schottky-Kontakte oberflächig
zu oxydieren und diese Oxydschicht dann wieder nasschemisch zu entfernen,
bevor das Kontaktmaterial abgeschieden wird. Eine andere Möglichkeit
der Oberflächenmodifizierung ist eine selektive Plasmabehandlung
des zu modifizierenden Oberflächenbereichs.
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Durch
die Verwendung von zwei Schottky-Kontakten mit jeweils unterschiedlich
hoher Barrierenhöhe kann die Schwellspannung der Schottky-Diode
erniedrigt werden, ohne dass dies zu einer Erhöhung des
Sperrstroms führt. Der physikalische Hintergrund lässt
sich dabei, ohne sich einschränken zu wollen, wie folgt
verstehen.
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Sowohl
die Schwellspannung in Durchlassrichtung als auch die Höhe
des Sperrstroms in Sperrrichtung sind von der Barrierenhöhe
des Schottky-Kontakts abhängig. Um die Schwellspannung möglichst
niedrig zu halten, ist eine möglichst geringe Barrierenhöhe
gewünscht. Eine geringe Barrierenhöhe führt
jedoch gleichzeitig zu einer geringeren Sperrwirkung, so dass damit
der Sperrstrom zunimmt, da der Sperrstrom exponentiell mit abnehmender
Barrierenhöhe steigt. Weiterhin hängt der Sperrstrom einer
Schottky-Diode exponentiell von der elektrischen Feldstärke
im Bereich der Schottky-Kontakte ab. Die elektrische Feldstärke
in diesem Bereich ist insbesondere in dessen Randbereichen nicht
homogen. Dadurch lässt sich dieser Bereich in Teilbereiche
mit unterschiedlich hoher Feldstärke aufteilen. Sofern
nun in einem Teilbereich hoher elektrischer Feldstärken
ein Schottky-Kontakt mit einer vergleichsweise hohen Barrierenhöhe
ausgebildet wird, wird in diesem Teilbereich der Sperrstrom im Vergleich
zu dem Fall, dass der Schottky-Kontakt dort eine geringe Barrierenhöhe
aufweist, reduziert, denn die hohe Barrierenhöhe führt
dort zu einer Verringerung des Sperrstroms. In den Teilbereichen,
in denen dagegen die elektrische Feldstärke nicht so hoch
ist, wird ein Schottky-Kontakt dagegen mit einer geringeren Barrierenhöhe
ausgebildet werden. Somit wird in Bereichen hoher Feldstärken,
in denen typischerweise der Sperrstrom am höchsten ist,
der Sperrstrom durch die vergleichsweise hohe Barrierenhöhe
reduziert. Der Sperrstrom weist damit räumlich gesehen
eine homogenere Verteilung und absolut eine geringere Stärke
auf. Der Sperrstrom lässt sich damit insgesamt reduzieren.
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In
Durchlassrichtung führt der Schottky-Kontakt mit der hohen
Barrierenhöhe allerdings zu einer hohen Schwellspannung.
Dies wird jedoch durch den Schottky-Kontakt mit einer geringeren
Barrierenhöhe kompensiert. Der oder die Schottky-Kontakte
mit der geringen Barrierenhöhe weist/weisen nur eine geringe
Schwellspannung auf, so dass in Durchlassrichtung diese Kontakte
selbst bei kleinen Durchlassspannungen bereits zum Stromfluss beitragen.
Der Stromfluss erfolgt dann bei geringen Spannungen in Durchlassrichtung
zunächst über die Kontakte mit der geringen Barrierenhöhe
und setzt bei zunehmender Durchlassspannung auch in den Kontakten
mit hoher Barrierenhöhe ein. Insgesamt lässt sich
dadurch die Schwellspannung verringern und so die Verlustleistung
minimieren.
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Somit
wird die Schottky-Diode so ausgebildet, dass, bezogen auf den räumlichen
Verlauf der elektrische Feldstärke im Sperrfall, Schottky-Kontakte
(erster gleichrichtender Übergang) mit einer hohen Barrierenhöhe
im Bereich hoher elektrischer Feldstärken und Schottky-Kontakte
(zweiter gleichrichtender Übergang) mit einer dazu geringeren
Barrierenhöhe im Bereich niedriger elektrischer Feldstärken
angeordnet werden. Zur Unterscheidung zwischen hoher und niedriger
elektrischer Feldstärke kann ein Schwellwert definiert
werden, der beispielsweise einem vorgegebenen Prozentsatz der an
der Schottky-Diode anliegenden elektrischen Maximalfeldstärke
entspricht.
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Zur
besseren Verdeutlichung des Verlaufs der Feldstärke sowie
der räumlichen Anordnung der einzelnen Schottky-Kontakte
wird auf 3 und 4 verwiesen.
In 3 ist die elektrische Feldstärkeverteilung
im Halbleitersubstrat 24 im Sperrfall gezeigt. Im mittleren
Bereich ist die Schottky-Diode 4 erkennbar, die von zwei
pn-Übergängen 3 begrenzt wird. Eine beispielhafte
Ausdehnung der pn-Übergänge bzw. der zweiten Halbleitergebiete 12 ist
in 3 angegeben. Das zweite Halbleitergebiet links in 3 hat
dabei die Funktion einer Zündinsel, während das
in 3 gezeigte zweite Halbleitergebiet 12 die
Funktion einer Abschirmung übernimmt.
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In 4 ist
die in 1 gezeigte Struktur einer Misch-Diode aus Schottky-Diode
und pn-Übergang sowie der Verlauf der elektrischen Feldstärke im
Sperrfall an der Oberfläche 23 des ersten Halbleitergebiets
entlang einer Verbindungslinie, welche die beiden zweiten Halbleitergebiete 12 miteinander
verbindet, dargestellt. Wie erkennbar, steigt die elektrische Feldstärke
an der Oberfläche des ersten Halbleitergebiets 11 ausgehend
von einander gegenüberliegenden Randbereichen der zweiten
Halbleitergebiete 12 stark an. Bereits nach vergleichsweise
kurzer Entfernung vom Randbereich der zweiten Halbleitergebiete 12 erreicht
die elektrische Feldstärke mehr als 60% der maximalen elektrischen
Feldstärke, die im Zentralbereich der Schottky-Diode 4 vorliegt.
Die besondere Struktur dieses Feldstärkeverlaufs wird durch
die zweiten Halbleitergebiete 12 hervorgerufen, welche
das elektrische Feld aus den Randbereichen der Schottky-Diode verdrängen.
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Der
erste Schottky-Kontakt 1 mit einer hohen Barrierenhöhe
wird nun so ausgebildet, dass er in Bereichen angeordnet ist, in
denen die elektrische Feldstärke höher als ein
vorgewählter Schwellwert, beispielsweise mindestens 60%
der Maximalfeldstärke, beträgt. Im vorliegenden
Bereich ist dies der Zentralbereich der Schottky-Diode 4.
Aufgrund der exponentiellen Abhängigkeit des Sperrstroms
von der elektrischen Feldstärke wird der Schottky-Kontakt 1 beispielsweise
so angeordnet, dass er von den jeweils gegenüberliegenden
Rändern der zweiten Halbleitergebiete 12 jeweils
den gleichen Abstand aufweist. Dieser Abstand ist in 4 mit
d2 bezeichnet. Die laterale Ausdehnung der Schottky-Diode 4 zwischen
den beiden zweiten Halbleitergebieten 12 ist dagegen mit
d1 bezeichnet. Im vorliegenden Fall entspricht die laterale Ausdehnung
d1 der Schottky-Diode 4 auch dem lateralen Abstand benachbarter
zweiter Halbleitergebiete 12, wobei sich deren Abstand
auf einander gegenüberliegende Außenkanten benachbarter
zweiter Halbleitergebiete 12 bezieht. Im Zwischenbereich
zwischen erstem Schottky-Kontakt 1 und den zweiten Halbleitergebieten 12 ist
dagegen der zweite Schottky-Kontakt 2 mit einer im Vergleich
zum ersten Schottky-Kontakt 1 geringeren Barrierenhöhe
ausgebildet.
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In 4 ist
mit Kurve 30 der typischerweise auftretende Verlauf der
Feldstärke und mit Kurve 31 der Verlauf der Feldstär ke
kurz vor Durchbruch (worst case) dargestellt. Die in 4 beispielhaft
angedeutete Relation zwischen der Ausdehnung der zweiten Schottky-Kontakte 2 bzw.
dem Abstand d2 des ersten Schottky-Kontakt 1 von den zweiten
Halbleitergebieten 12 und der relativen elektrischen Feldstärke
kann anwendungsabhängig geeignet modifiziert werden. Insbesondere
ist es möglich, weitere Schottky-Kontakte vorzusehen. So
kann beispielsweise ein dritter Schottky-Kontakt symmetrisch zu den
zweiten Halbleitergebieten 12 im Zentralbereich der Schottky-Diode 4 vorgesehen
werden, wobei der dritte Schottky-Kontakt dann im Vergleich zum
ersten Schottky-Kontakt 1 eine noch höhere Barrierenhöhe aufweist.
Der dritte Schottky-Kontakt kann dann beispielsweise in den Bereichen
angeordnet sein, in denen die elektrische Feldstärke im
Sperrfall mindestens 80% der Maximalfeldstärke beträgt.
Der erste Schottky-Kontakt würde dann die Bereiche oberhalb von
60% der Maximalfeldstärke bis ca. 80% der Maximalfeldstärke
einnehmen. Es ist auch möglich, mehr als drei Schottky-Kontakte
mit unterschiedlicher Barrierenhöhe zu verwenden. Dadurch
können die unterschiedlichen Schottky-Kontakte der Schottky-Diode
in kleineren Stufen und damit noch besser an den Verlauf der elektrischen
Feldstärke angepasst werden.
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Wie
aus der Abszisse in 4 erkennbar, hat die Schottky-Diode 4 eine
laterale Ausdehnung von beispielsweise etwa 2–3 μm.
Die zweiten Halbleitergebiete 12 haben ebenfalls eine Ausdehnung
von einigen μm. Wird diese Struktur zugrunde gelegt und als
Halbleitergrundmaterial für das Halbleitersubstrat 24 und
die ersten und zweiten Halbleitergebiete 11 und 12 SiC
verwendet, so ist es beispielsweise geeignet, zur Ausbildung des
ersten Schottky-Kontakts als Metal 1 Titan mit einer Barrierenhöhe
von etwa 1,3 eV und für die Ausbildung der zweiten Schottky-Kontakte 2 als
Metal 2 Aluminium mit einer Barrierenhöhe von etwa 1 eV
zu verwenden. Bei Verwendung dieser Materi alien und den sich daraus
ergebenden Barrierenhöhen sollten die zweiten Schottky-Kontakte 2 eine
solche laterale Ausdehnung d2 aufweisen, dass das maximale elektrische
Feld an den zweiten Schottky-Kontakten etwa 60% der maximalen Feldstärke
der Schottky-Diode 4 bei einer Barrierenhöhe von
1,3 eV beträgt. In diesem Fall ist der Sperrstrom durch
den ersten Schottky-Kontakt 1 in etwa genauso groß wie
der durch die zweiten Schottky-Kontakte 2 fließende
Sperrstrom. Konkret bedeutet dies für dieses Ausführungsbeispiel,
dass die Kontaktbreite des Aluminiums auf dem ersten Halbleitergebiet 11,
bei dem es sich hier um ein n-leitendes Gebiet handelt, etwa 0,3 μm
beträgt. Damit sind etwa 20% der Kontaktfläche
der Schottky-Diode 4 mit Aluminium versehen. Der erste
Schottky-Kontakt 1 weist damit im Vergleich zu den zweiten
Schottky-Kontakten eine größere Kontaktfläche
zum ersten Halbleitergebiet 11 auf.
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In
Flussrichtung wird unter normalen Betriebsbedingungen die Schwellspannung
von Metall 1, d. h. im vorliegenden Fall von Titan, nicht überschritten.
In diesem Fall ist der erste Schottky-Kontakt 1 auch in
Flussrichtung, d. h. in Durchlassrichtung, gesperrt. Allerdings
kann durch Erhöhung der Spannung in Durchlassrichtung auch
der erste Schottky-Kontakt 1 zum elektrischen Stromfluss
beitragen. Darüber hinaus kann es bei hohen Stromdichten
vorkommen, dass auf der halben Breite von Metall 1 die Schwellspannungsdifferenz
der beiden Metalle abfällt und somit auch Metall 1 zum
Stromfluss beiträgt. Die dazu nötige Stromdichte
unterhalb von Metall 1 ist beispielsweise für die 600 Volt
Spannungsklasse mit einer typischen Dotierung von 1,17·1016 pro cm3 etwa 5000
A/cm2. Da bei Leistungshalbleitern in der
Regel mehrere Schottky-Dioden in Form von Zellen parallel geschaltet
sind, ist die erforderliche Stromdichte umgerechnet auf die gesamte Chipfläche
je nach Zellgeometrie dagegen wesentlich niedriger.
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Wird
anstelle von unterschiedlichen Kontaktmaterialien zur Ausbildung
der mindestens zwei Schottky-Kontakte lediglich ein gemeinsames
Kontaktmaterial gewählt und die unterschiedlichen Barrierenhöhen
durch selektive Oberflächenmodifikation des Halbleitersubstrats
eingestellt, kann die räumliche Aufteilung der einzelnen
Bereiche wie bei Verwendung von unterschiedlichen Kontaktmaterialien erfolgen.
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Die
drei gleichrichtenden Übergänge, d. h. die zwei
Schottky-Kontakte 1 und 2 sowie der pn-Übergang 3,
sind beispielsweise parallel zueinander geschaltet. Dies lässt
sich beispielsweise dadurch erreichen, dass die zur Ausbildung der
ersten und zweiten Schottky-Kontakte 1 und 2 verwendeten Materialien
elektrisch leitend mit dem zweiten Halbleitergebiet 12 bzw.
den zweiten Halbleitergebieten 12 verbunden sind. Werden
beispielsweise unterschiedliche Metalle (Metal 1 für den
ersten Schottky-Kontakt; Metal 2 für den zweiten Schottky-Kontakt)
für die Ausbildung des ersten und zweiten Schottky-Kontakts 1 und 2 verwendet,
steht beispielsweise Metall 2 in direktem Kontakt einerseits mit
dem zweiten Halbleitergebiet 12 und andererseits mit Metal
1.
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Typischerweise
sind die gleichrichtenden Übergänge benachbart
zueinander angeordnet. Dabei grenzt der erste gleichrichtende Übergang 1 unmittelbar
an den zweiten gleichrichtenden Übergang 2 und
der dritte gleichrichtende Übergang 3 unmittelbar
an den zweiten gleichrichtenden Übergang 2 an. Allerdings
ist der erste gleichrichtende Übergang 1 vom dritten
gleichrichtenden Übergang 3 beabstandet, wobei
der zweite gleichrichtende Übergang 2 zwischen
den beiden anderen gleichrichtenden Übergängen
angeordnet ist. Der zweite gleichrichtende Übergang 2 wird
somit lateral von den beiden anderen gleichrichtenden Übergängen
begrenzt.
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Beispielsweise
hat das Halbleiterbauelement wenigstens zwei zweite gleichrichtende Übergänge, die
jeweils auf gegenüberliegenden Seiten des ersten gleichrichtenden Übergangs
angeordnet sind. Weiterhin weist das Halbleiterbauelement beispielsweise
wenigstens zwei dritte gleichrichtende Übergänge
auf, zwischen denen der erste und die zwei zweiten gleichrichtenden Übergänge
angeordnet sind, wobei die zweiten gleichrichtenden Übergängen
zwischen den dritten und dem ersten gleichrichtenden Übergang
angeordnet und an diese jeweils angrenzen. Diese Anordnung ist insbesondere
symmetrisch ausgestaltet. Ein solches Halbleiterbauelement zeigt
beispielsweise 4.
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Der
Vorteil der hier beschriebenen Ausführungsbeispiele liegt
insbesondere in der geeigneten geometrischen Anordnung der gleichrichtenden Übergänge,
d. h. insbesondere von erstem und zweiten gleichrichtenden Übergang
(erster und zweiter Schottky-Kontakt), in Bezug auf den elektrischen Feldstärkeverlauf,
wobei der erste gleichrichtende Übergang im Bereich hoher
und der zweite gleichrichtende Übergang im Bereich geringer
elektrischer Feldstärken angeordnet ist.
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Bei
Leistungshalbleitern wird eine Vielzahl von regelmäßig
angeordneten Schottky-Dioden verwendet. Zwischen benachbarten Schottky-Dioden sitzt
dann jeweils ein pn-Übergang. Ein Ausschnitt eines solchen
Leistungshalbleiter-Bauelements ist in 2 dargestellt.
Die Schottky-Dioden 4 weisen in ihrem mittleren Bereich
jeweils einen ersten Schottky-Kontakt 1 und im Randbereich
zu benachbarten pn-Übergängen 3 jeweils
einen zweiten Schottky-Kontakt 2 auf. Die Ausbildung der
ersten und zweiten Schottky-Übergänge 1 und 2 entspricht
in etwa der in 1 gezeigten räumlichen
Anordnung. Die räumliche Anordnung ist dabei anhand eines
vertikalen Schnitts durch das betreffende Halbleiterbauelement gezeigt.
Bei Leistungshalbleitern bilden die einzelnen Schottky-Dioden 4 jeweils
eine einzelne Zelle. Eine solche Zelle kann dabei bei Draufsicht
auf die erste Oberfläche 23 des Halbleitersubstrats 24 beispielsweise
kreisförmig oder hexagonal sein. Bei solchen Anordnungen
ist es daher auch möglich, dass der Zentralbereich der
Schottky-Diode 4 vom ersten Schottky-Kontakt 1 gebildet
wird, der vollständig kreisförmig vom zweiten
Schottky-Kontakt 2 umgeben ist.
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Zur
Bildung des ersten Schottky-Kontakts wird beispielsweise ein erstes
Metall 1 (Schicht 21) beispielsweise selbstjustiert zu
den Rändern der zweiten Halbleitergebiete 12 auf
die erste Oberfläche 23 des Halbleitersubstrats 24 aufgebracht.
Danach wird ganzflächig ein Metall 2 (Schicht 22)
abgeschieden, welches in Randbereichen zwischen dem Metall 1 und
den zweiten Halbleitergebieten 12 die zweiten Schottky-Kontakte 2 bildet.
Gleichzeitig stellt das Metall 2 die elektrisch leitende Verbindung
zwischen dem Metall 1 und den zweiten Halbleitergebieten 12 dar.
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Das
Halbleitersubstrat 24 umfasst typischerweise eine epitaktisch
hergestellte Schicht, die gleichzeitig das erste Halbleitergebiet 11 bildet.
Das Halbleitersubstrat 24 umfasst weiterhin ein Halbleitergrundsubstrat 26 und
kann weiterhin eine Feldstopperschicht 25 aufweisen, die
zwischen dem Halbleitergrundsubstrat 26 und der epitaktischen Schicht 11 angeordnet
ist. Auf einer zweiten Oberfläche 27 des Halbleitersubstrats 24,
die gegenüber der ersten Oberfläche 23 angeordnet
ist, sitzt eine großflächige Rückseitenmetallisierung 28 zum
rückseitigen Kontaktieren des Halbleitersubstrats 24.
Eine derartige Struktur zeigt 2.
-
7 zeigt
eine merged pn-Schottky-Leistungsdiode mit einer Vielzahl von einzelnen
Schottky-Dioden 4, zwischen denen je weils pn-Übergänge 3 angeordnet
sind. Die vollständige Struktur der Leistungsdiode kann
durch Spiegelung der in 7 dargestellten Struktur an
der linken vertikalen Kante erreicht werden. Zusätzlich
ist in 7 noch ein Randabschluss 35 sowie eine
Randisolation 36 gezeigt. Auf dem ebenfalls hier verwendeten
Metall 2 (Schicht 22) kann noch eine zum Bonden geeignete Kontaktschicht 37 sitzen,
auf welche ein Bondkontakt 38 aufgebracht ist.
-
Die
Kombination von drei gleichrichtenden Übergängen
hat neben dem bereits oben erwähnten Vorteil der Reduzierung
der Schwellspannung ohne gleichzeitigen nennenswerten Anstieg des
Sperrstroms den weiteren Vorteil, dass die Temperaturabhängigkeit
des Halbleiterbauelements reduziert werden kann. Schottky-Dioden
weisen bei hohen Stromdichten in der Regel einen positiven Temperaturkoeffizienten
auf, d. h. mit steigender Temperatur nimmt der Widerstand der Diode
zu. Dagegen haben pn-Übergänge eine negative Temperaturabhängigkeit,
d. h. deren Widerstand sinkt mit zunehmender Temperatur. Durch Kombination
und Integration dieser Bauelemente kann ein ausgewogenes Temperaturverhalten
erreicht werden.
-
Im
Folgenden soll die Herstellung des Halbleiterbauelements mit Bezug
auf 5A bis 5I erläutert
werden. Zunächst wird ein Halbleitersubstrat 24 bereitgestellt.
Dabei kann es sich um eine n-dotierte, epitaktisch auf ein Halbleitergrundsubstrat 26 (in 2 gezeigt)
abgeschiedene Schicht 24 handeln. Das Halbleitersubstrat 24 bildet
nachfolgend das erste Halbleitergebiet 11. Auf eine erste
Oberfläche 23 des Halbleitersubstrats 24 wird
dann eine Maskenschicht aus beispielsweise einem Oxid (z. B. Siliziumoxid)
abgeschieden und unter Zuhilfenahme einer Fotomaske 40 geeignet
strukturiert. Dabei kann beispielsweise ein RIE (Reactive Ion Etching)-Trockenätzschritt 42 eingesetzt
werden. Die aus der Masken schicht hergestellte Maske 41,
im vorliegenden Fall eine Hartmaske aus Siliziumoxid, ist in 5A gezeigt.
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Anschließend
werden Dotierstoffe zur Bildung von zweiten Halbleitergebieten 12 in
das Halbleitersubstrat 24 eingebracht. Dies kann beispielsweise
durch Implantation 43 mit anschließender thermischer
Behandlung zur Aktivierung der Dotierstoffe und zur Ausheilung von
Implantationsschäden erfolgen. Die Fotomaske 40 kann
vor oder nach der Implantation entfernt werden. Die laterale Ausdehnung der
Maske 41 bestimmt hier den Abstand d1 benachbarter zweiter
Halbleitergebiete 12. Die so erhaltene Struktur zeigt 5B.
-
Nach
der Implantation wird, wie in 5C gezeigt,
die Maske 41 isotrop zurückgeätzt. Dies kann
beispielsweise nasschemisch erfolgen. Dadurch entsteht eine zurückgeätzte
Maske 41a. Durch die Rückätzung haben
die Außenkanten der zurückgeätzten Maske 41a nun
einen gewissen Abstand von den Außenkanten der zweiten
Halbleitergebiete 12. Auf die zurückgeätzte
Maske 41a wird, wie in 5C dargestellt,
eine dünne Hilfsschicht 44 konform aus dem gleichen
Material wie die zurückgeätzte Maske 41a abgeschieden.
Im vorliegenden Fall ist dies Siliziumoxid. Die Dicke der Hilfsschicht 44 wird so
gewählt, dass die vertikalen Flächen der Hilfsschicht 44 an
den Flanken der Maske weiterhin von den Dotierungsgebieten beabstandet
sind. Durch diesen Abstand wird der Abstand d2 des später
zu bildenden ersten Schottky-Kontakts vom zweiten Halbleitergebiet 12 definiert.
Dagegen definiert die Breite der zurückgeätzten
Maske 41a zusammen mit der Hilfsschicht 44 an
deren Flanken die Breite des ersten Schottky-Kontakts.
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Anschließend
wird, wie in 5D gezeigt, eine Deckschicht 46 aus
beispielsweise Fotolack ganzflächig mit einer Dicke abgeschieden,
die größer als die Dicke von zurückgeätzter
Maske 41a und Hilfsschicht 44 ist. Die Deckschicht 46 bedeckt
somit die Maske 41 und die Hilfsschicht 44 vollständig.
Anstelle des Fotolacks kann auch ein anderes Material für
die Deckschicht 46 verwendet werden, wobei darauf geachtet
werden soll, dass das Material der zurückgeätzten
Maske 41a und der Hilfsschicht 44 zum Material
der Deckschicht 46 selektiv ätzbar ist. Weiterhin
sollte sich das Material der Deckschicht 46 relativ leicht
wieder entfernen lassen, da aus der Deckschicht 46 später
eine Opfermaske gebildet wird.
-
Die
Deckschicht 46 wird nachfolgend zurückgeätzt,
beispielsweise mittels eines Trockenätzschritts, bis die
Hilfsschicht 44 auf der zurückgeätzten
Maske 41a freigelegt ist. Seitlich neben der zurückgeätzten
Maske 41a verbleibt dagegen die Deckschicht 46.
Alternativ kann im Fall von Fotolack zum Rückätzen
ein Ionenstrahlbelichtungsverfahren verwendet werden. Bei diesem
Verfahren wird der Umstand ausgenutzt, dass ein geeignet gewählter
Fotolack nur von Ionen mit einer Energie in einem gewissen Energiebereich
modifiziert und dadurch "belichtet" wird. Beim Durchdringen der
Fotolackschicht verlieren die Ionen an Energie und erzeugen Fotoelektronen,
die den Fotolack belichten. Der Fotolack ist daher lediglich bis
in eine gewisse Tiefe belichtet. Die Belichtungstiefe lässt
sich durch Wahl der Anfangsenergie der Ionen einstellen. Belichtete
Bereiche können dann chemisch entfernt werden. Die erhaltene Struktur
zeigt 5E.
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Nachfolgend
wird mittels eines isotropen Ätzschrittes, beispielsweise
eine nasschemische Ätzung, die zurückgeätzte
Maske 41a entfernt. Gleichzeitig wird die Hilfsschicht 44 auf
der zurückgeätzten Maske 41a entfernt
und im Bereich der nach dem Zurückätzen verbliebenen
Deckschicht 46 teilweise unterätzt. Dadurch entsteht
eine Opfermaske 48 mit Öffnungen 49,
welche die Ausdehnung des ersten Schottky-Kontakts definieren, wie
in 5F gezeigt.
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Wie
in 5G gezeigt, wird dann ganzflächig eine
elektrisch leitende erste Schicht 50 zur Ausbildung des
ersten Schottky-Übergangs aufgebracht. Die erste Schicht 50 bildet
sich nur auf horizontalen Flächen aus. Wie in 5G gezeigt,
wird die erste Schicht 50 durch die Opfermaske 48 in
den Öffnungen 49 zu Schichtbereichen 50a strukturiert,
die unmittelbar auf der freiliegenden Oberfläche des ersten Halbleitergebiets 11 liegen.
Da die Opfermaske 48 die zweiten Halbleitergebiete 12 seitlich überragt, sind
die Schichtbereiche 50a lateral von den Außenkanten
der zweiten Halbleitergebiete 12 beabstandet. Die Schichtbereiche 50a bedecken
einen ersten Oberflächenbereich des ersten Halbleitergebiets 11.
-
Die
Opfermaske 48 sowie die verbliebenen Reste der Hilfsschicht 44 werden
nachfolgend entfernt. Dadurch werden gleichzeitig die Schichtbereiche
der ersten Schicht 50, die auf der Opfermaske 48 liegen,
entfernt. Dies entspricht einer Abhebetechnik (Lift-Off). Die Opfermaske 48 kann
bei Verwendung eines Fotolacks beispielsweise nasschemisch entfernt
werden. Die Hilfsschicht 44 lässt sich ebenfalls nasschemisch
entfernen. Die so erhaltene Struktur zeigt 5H.
-
Abschließend
wird eine elektrisch leitende zweite Schicht 52 ganzflächig
abgeschieden. Die zweite Schicht 52 tritt seitlich neben
den Schichtbereichen 50a mit der freiliegenden Oberfläche
des ersten Halbleitergebiets 11 (zweiter Oberflächenbereich des
ersten Halbleitergebiets 11) in Kontakt und führt dort
zur Ausbildung des zweiten Schottky-Kontakts. Die zweite Schicht 52 steht
weiterhin mit dem zweiten Halbleitergebiet 12 in Kontakt
und verbindet damit die Schichtbereiche 50a der ersten
Schicht elektrisch leitend mit den zweiten Halbleitergebieten 12.
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Die
erste und zweite Schicht 50, 52 bestehen aus unterschiedlichen
Kontaktmaterialien, die zusammen mit dem Halbleitermaterial des
ersten Halbleitergebiets 11 jeweils einen Schottky-Kontakt
mit unterschiedlich hoher Barrierenhöhe ausbilden. Die verwendeten
Kontaktmaterialien sowie die räumliche Ausdehnung des ersten
und zweiten Schottky-Kontakts soll so gewählt werden, dass
im Sperrfall ein möglichst geringer Sperrstrom fließt.
Geeignete Materialien sind unter anderem Metalle.
-
Geeignete
Materialien sind unter anderem Aluminium, Tantal, Wolfram, Titan
und Nickel. Diese Metalle weisen eine in Aufzählungsrichtung
steigende Barrierenhöhe auf, wobei die Barriere zu n-dotiertem
SiC bei Aluminium und Tantal etwa 1,0 eV, bei Wolfram etwa 1,05
eV, bei Titan etwa 1,27 eV und bei Nickel etwa 1,4 eV beträgt.
Geeignete Kombinationen für Metal 1 (Schicht 50)/Metal
2 (Schicht 52) sind demnach beispielsweise Titan/Aluminium
oder Nickel/Titan.
-
Da
die Barrierenhöhe, wie bereits weiter oben beschrieben,
nicht nur von der Differenz der Austrittsarbeiten, sondern auch
von der Qualität der Grenzfläche zwischen Halbleitermaterial
und Kontaktmaterial abhängt, empfiehlt es sich, geeignete Testreihen
von diskreten Schottky-Kontakten, die zwischen unterschiedlichen
Kontaktmaterialien und dem Halbleitermaterial ausgebildet sind,
durchzuführen, um die Barrierenhöhe der einzelnen
Kontaktmaterialien zuvor zu ermitteln. Dadurch lässt sich
die Barrierenhöhe jedes Kontakts für das gewählte
Halbleitermaterial unter Berücksichtigung von spezifischen
Prozessparametern separat experimentell bestimmen.
-
Es
soll angemerkt werden, dass nicht jeder Kontakt zwischen einem Metall
und einem Halbleitermaterial zu einem Schottky-Kontakt führt.
Beispielsweise hängt die Ausdehnung der Verarmungszone im
Halbleitermaterial stark von der Dotierstoffkonzentration ab. Bei
entsprechend hoher Dotierung wird die Verarmungszone und damit die
räumliche Ausdehnung der Schottky-Barriere im Halbleitermaterial
so schmal, dass sie vernachlässigt werden kann und sich
der Übergang zwischen Metall und Halbleitermaterial wie
ein Ohm'scher Widerstand verhält.
-
Weiterhin
kann durch geeignete Legierungsbildung, beispielsweise durch Ausbildung
eines Metallsilizids an der Grenzfläche zwischen Metall
und Halbleitermaterial, der Schottky-Kontakt in einen Ohm'schen
Kontakt überführt werden. Dies erfolgt beispielsweise
bei entsprechend langer Temperaturbehandlung bei entsprechend hohen
Temperaturen.
-
Um
die Einflüsse von Prozessschritten, die der Herstellung
der Schottky-Kontakte nachgelagert sind, zu berücksichtigen,
empfiehlt es sich, diese Prozessschritte auch bei den Testreihen
zur Bestimmung der Schottky-Barrierenhöhe zu berücksichtigen.
-
Alternativ
zu dem in 5I gezeigten Schritt, bei dem
ganzflächig eine zweite Schicht 52 zur Bildung
des zweiten Schottky-Übergangs abgeschieden wird, kann
auch eine Oberflächenmodifizierung mit anschließender
Abscheidung einer Materialschicht 56, die aus dem Materials
der ersten Schicht 50 und der Schichtbereiche 50a besteht,
durchgeführt werden. Diese Alternative zeigen 6A bis 6C.
-
Ausgangspunkt
ist beispielsweise die in 5H erhaltene
Struktur, die in 6A wiedergegeben ist. Somit
können die in 5A bis 5H gezeigten
Schritten dem in 6A bis 6C gezeigten
Verfahren vorangestellt werden. Es ist jedoch auch möglich,
die Schichtbereiche 50a durch andere Verfahrensschritte,
beispielsweise durch Ätzung, herzustellen.
-
6B zeigt
eine Plasmabehandlung, durch welche die von den Schichtbereichen 50a der
ersten Schicht 50 nicht bedeckte und daher freiliegende Oberfläche
des ersten Halbleitergebiets 11 modifiziert wird. Durch
die Plasmabehandlung werden Oberflächenzustände,
beispielsweise Defekte, verändert, welche die Barrierenhöhe
beeinflussen.
-
Anstelle
der Plasmabehandlung kann auch eine oberflächige Oxidation
der freiliegenden Oberfläche mit anschließender
nasschemischer Entfernung der dünnen Oxidschicht durchgeführt
werden. Dadurch werden ebenfalls Oberflächenzustände
modifiziert. Diese Verfahrensführung kann beispielsweise
auch vor Abscheidung der Schichtbereiche 50a durchgeführt
werden.
-
Es
versteht sich von selbst, dass eine selektive oder gemeinsame Oberflächenmodifizierung auch
bei Verwendung von unterschiedlichen Kontaktmaterialien durchgeführt
werden kann, um die Barrierenhöhen geeignet einzustellen.
-
Bei
dem beschriebenen Halbleiterbauelement handelt es sich insbesondere
um eine merged pn-Schottky-Diode, typischerweise für Leistungsanwendungen.
Weiterhin kann das Halbleiterbauelement eine Body-Diode eines MOSFETs
zwischen Source und Kanal/Substrat sein.
-
Die
oben beschriebenen Ausführungsformen weisen typischerweise
drei gleichrichtende Übergänge auf. Es können
jedoch noch weitere gleichrichtende Übergänge
mit jeweils unterschiedlicher Barrierehöhe vorgesehen werden.
Insbesondere mehr als zwei Schottky-Übergänge
führen zu einer noch besseren Performance des Halbleiterbauelements.
-
- 1
- erster
gleichrichtender Übergang/erster Schottky-Kontakt
- 2
- zweiter
gleichrichtender Übergang/zweiter Schottky-Kontakt
- 3
- dritter
gleichrichtender Übergang/pn-Übergang
- 4
- Schottky-Diode
- 10
- Halbleiterbauelement/merged
pn-Schottky-Diode
- 11
- erstes
Halbleitergebiet/epitaktische Schicht
- 12
- zweites
Halbleitergebiet
- 20
- Schicht
- 21
- Metall
1/erste Schicht/erste Metallschicht
- 22
- Metall
2/zweite Schicht/zweite Metallschicht
- 23
- erste
Oberfläche
- 24
- Halbleitersubstrat
- 25
- Feldstopperschicht
- 26
- Halbleitergrundsubstrat
- 27
- zweite
Oberfläche
- 28
- Rückseitenmetallisierung
- 29
- Symmetrieebene
- 30
- typischer
Feldstärkeverlauf
- 31
- Feldstärkeverlauf
vor Durchbruch
- 35
- Randabschluss
- 36
- Randisolation
- 37
- Kontaktschicht
- 38
- Bondkontakt
- 40
- Fotomaske
- 41
- Maske/Hartmaske
- 41a
- zurückgeätzte
Maske/Hartmaske
- 42
- RIE-Trockenätzung
- 43
- Implantation
- 44
- Hilfsschicht
- 46
- Deckschicht
- 48
- Opfermaske
- 49
- Öffnung
- 50
- erste
Schicht
- 50a
- Schichtbereiche
der ersten Schicht 50
- 52
- zweite
Schicht
- 54
- Plasmabehandlung
- 56
- Materialschicht
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2004-0046244 [0003]
- - US 5262668 [0004]
- - US 6362495 [0004]
- - DE 19954866 [0005]
- - US 6905916 [0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Jon Mark Hancock,
Power Electronics Technology, Juni 2006, S. 28–35 [0003]