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Die Erfindung betrifft eine Kettenspannvorrichtung einer Kettensäge mit einem Kettenführungsschwert mit einem benachbart eines Antriebsritzels eingebrachten und zur Längsrichtung des Kettenführungsschwertes parallelen Führungsschlitz sowie einer Mitnehmeraufnahme für einen Mitnehmer eines Spanngehäuses, der über eine darin gelagerte Spannschraube parallel zum Führungsschlitz beweglich ist und das Kettenführungsschwert relativ zum Antriebsritzel gegen eine um dieses und das Kettenführungsschwert geführte Endlossägekette verspannt, wobei das Kettenführungsschwert über eine dem Spanngehäuse gegenüberliegende Halteplatte dazwischen gehalten ist.
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Es ist ein Kettenspanner für Motorkettensägen bekannt,
DE 37 42 121 C3 , der so aufgebaut ist, wobei bei diesem bekannten Kettenspanner nachteilig ist, dass die Endlossägekette bereits nach kurzer Zeit nachgespannt werden muss, d.h. im Normalbetrieb alle 3 bis 4 Betriebsstunden. Nachteilig ist weiterhin, dass diesem Nachspannen jedes Mal ein erforderlicher hoher Reinigungsaufwand vorhergehen muss, um die Einstellschrauben für die Spannvorrichtung und die Haltemuttern des Kettenführungsschwertes erreichen zu können.
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Es ist auch ein Spannungseinstellmittel für Kettensägen bekannt,
US 3 194 284 A , welches eine Schraubenfeder zur Spannungsvoreinstellung aufweist, ebenso wie ein Spannmittel für Kettenführungsschwerter,
US 3 232 325 A , und auch eine Vorrichtung zum automatischen Spannen einer Kette einer einen Kettenantrieb aufweisenden Werkzeugmaschine, insbesondere einer Kettensäge,
DE 10 2006 035 744 A1 , wie auch eine Kettensägen-Spannvorrichtung,
GB 2 452 723 A , oder ein Schnellwechsel-Kettensäge-System,
US 8 707 569 B1 und eine Kettensäge mit Kettenspannungs-Einstellmechanismus,
DE 20 2015 004 337 U1 , wobei diese Schraubenfedern, ebenso wie das Federelement der weiterhin bekannten Spannvorrichtung für Kettensägeschienen,
US 2004 / 0 148 788 A1 , den Nachteil aufweisen, dass die Vorspannkraft bei steigender Längung der Sägekette ebenfalls nachlässt, sodass das Federelement nur in einem eng begrenzten Wirkungsbereich eine optimale Federvorspannung und damit Kettenspannung zur Verfügung stellen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kettenspannvorrichtung einer Kettensäge zur Verfügung zu stellen, die dem Anwender ein dauerndes Nachspannen einer Endlossägekette erspart und dieses, sofern es doch erforderlich ist, weiter vereinfacht, ebenso wie die Lebensdauer einer Endlossägekette aufgrund permanent optimal eingestellter Spannung deutlich verlängert und die Handhabung bei einem Kettenwechsel wesentlich vereinfacht werden soll.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des ersten Patentanspruches erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den technischen Merkmalen dessen kennzeichnenden Teils dadurch, dass am Mitnehmer mittelbar oder unmittelbar eine Spannfeder angreift, die von der Spannschraube in eine dem Antriebsritzel entgegengesetzte Richtung vorspannbar ausgebildet ist und dass am Spanngehäuse und/ oder an der Halteplatte ein ein- oder mehrteiliger Führungssteg angeordnet ist, der ein geringfügig größeres Höhenmaß als das Dickenmaß des Kettenführungsschwertes aufweist.
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Durch letztere Maßnahme wird vorteilhaft erreicht, dass das Kettenführungsschwert sich bei nur geringem Spiel noch auf dem Führungssteg verschieben lässt, wobei es von der Spannfeder permanent in eine vom Antriebsritzel entgegengesetzte Richtung vorgespannt wird, sodass bei einer im Betrieb immer stattfindenden Dehnung und Längung der Endlossägekette die Spannfeder stets eine erforderliche Spannkraft aufrechterhält, ohne dass eine Sägevorrichtung zum Nachspannen der Kettenspannvorrichtung stillgesetzt werden müsste, was auch die Wirtschaftlichkeit einer gesamten Sägeeinrichtung wesentlich verbessert.
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Die erfinderische Kettenspannvorrichtung erlaubt es somit die Arbeitsintervalle einer Sägevorrichtung von 3 bis 4 Betriebsstunden bis auf 20 Betriebsstunden zu verlängern, ohne dass die Endlossägekette gespannt werden müsste. Auch der Kettenwechsel wird bei dieser Kettenspannvorrichtung wesentlich erleichtert, da nur die Spannfeder entlastet und das Schwert in Richtung des Antriebsritzels gedrückt werden muss, um die alte Kette einfach entnehmen und eine neue Kette aufziehen zu können, woraufhin die Spannschraube anschließend einfach wieder mit der erforderlichen Kraft angezogen werden muss.
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Als weiterer Vorteil ist zu hervorzuheben, dass diese erfinderische Kettenspannvorrichtung eine in Betrieb befindliche Endlossägekette dadurch erheblich schont, dass sie harte Stöße abfedert und minimiert, wenn etwa die Endlossägekette im Holz hakt oder sich kurzzeitig festsetzt, sodass die verschleißbedingte Kettenlängung um ein Vielfaches reduziert wird und sich die Lebensdauer der Endlossägekette enorm erhöht.
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Gemäß der Erfindung ist die Spannfeder oder sind mehrere Spannfedern als Gleichkraftfedern ausgebildet, die über einen definierten Federweg eine im wesentlichen konstante Spannkraft und damit eine horizontale Federkennlinie aufrechterhalten, sodass die Endlossägekette optimalerweise vom Neuzustand bis zu ihrem Verschleißzustand oder zumindest bis zu einem Zustand in dem sie nachgeschliffen werden muss, ohne Wechsel mit einer im Wesentlichen konstant bleibenden Spannkraft betrieben werden kann.
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Eine solche Gleichkraftfeder kann beispielsweise als Tellerfeder ausgebildet sein oder mehrere Gleichkraftfedern als Tellerfederpaket.
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Weitere Vorteile der erfinderischen Kettenspannvorrichtung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die Spannschraube parallel zum Kettenführungsschwert und in dessen Längsrichtung in oder in entgegengesetzter Richtung des Antriebsritzels, sodass sie gut zugänglich ist und bei einer Ausführung mit einem üblichen Schraubenkopf auch leicht mit einem Maul- oder Ringschlüssel zu bedienen ist, sodass die Vorrichtung zum ggf. doch gelegentlich erforderlichen Nachspannen oder zu einer Kontrolle nur grob gereinigt werden muss.
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Die Mitnehmeraufnahme befindet sich vorteilhafterweise seitlich neben dem Führungsschlitz des Kettenführungsschwertes oder auch beidseitig daneben, sodass das Kettenführungsschwert in zweierlei Einbaupositionen in die Kettenvorspannvorrichtung eingesetzt werden kann.
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Bei einer alternativen Ausführungsform bildet dagegen das dem Antriebsritzel entgegengesetzte Ende des Führungsschlitzes die Mitnehmeraufnahme, sodass keine separate Mitnehmeraufnahme in dem Kettenführungsschwert erzeugt werden muss und zudem eine Drehmomente verhindernde Aufhängung des Kettenführungsschwertes in der Kettenspannvorrichtung erzeugt ist.
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Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Mitnehmer in einer zum Führungssteg parallelen Längsausnehmung im Spanngehäuse geführt, wobei sich die Spannschraube in einer ersten Ausführungsform frei durch eine Bohrung in de Wandung des Spanngehäuses parallel zur Längsausnehmung in Richtung des Antriebsritzels in ein radiales Gewinde des Mitnehmers erstreckt und die Spannfeder zwischen Gehäusewandung und dem Schraubenkopf der Spannschraube angeordnet ist, sodass das Kettenführungsschwert beim in der Mitnehmeraufnahme steckenden Mitnehmer permanent in eine dem Antriebsritzel entgegengesetzte Richtung vorgespannt wird und dadurch die beide umlaufende Endlossägekette spannt.
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Bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die Spannschraube durch ein Gewinde in der Wandung des Spanngehäuses parallel zur Längsausnehmung entgegen der Richtung des Antriebsritzels, wobei die Spannfeder zwischen der Spannschraube und dem Mitnehmer angeordnet ist, sodass auch hier von hinten eine permanente Spannkraft in das Kettenführungsschwert übertragen wird, die die Endlossägekette mit einer optimalen Vorspannkraft beaufschlagt, insbesondere wenn die Spannfeder über einen weiten Verspannweg eine möglichst flache Federkennlinie aufweist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfinderischen Kettenspannvorrichtung sind die dem Kettenführungsschwert zugewandten Kontaktflächen des Spanngehäuses und/ oder der Halteplatte oder auch das Kettenführungsschwert an den Kontaktflächen mit dem Spanngehäuse und der Halteplatte mit einer reibungsvermindernden Oberflächenbeschichtung ausgestattet, die vorteilhafterweise aus PTFE bestehen kann, sodass die von der Spannschraube auf die Endlossägekette aufgebrachte Spannkraft nicht zur Überwindung der Festkörperreibung zwischen dem Spanngehäuse, der Haltplatte und dem Kettenführungsschwert aufgebraucht wird.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Kettenspannvorrichtung als Nachrüstsatz bekannter Kettensägen ausgebildet, sodass ihre Vorzüge auch an älteren Sägevorrichtungen verwirklicht werden können.
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Nachfolgend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine räumliche Explosionsdarstellung einer Kettenspannvorrichtung mit einem Kettenführungsschwert,
- 2 die Kettenspannvorrichtung gemäß 1 in vergrößerter Darstellung ohne Kettenführungsschwert,
- 3 eine räumliche Darstellung eines Spanngehäuses einer zweiten Version einer Kettenspannvorrichtung, und
- 4 eine Federkennlinie einer Gleichkraftfeder in einem Kraft-Weg-Diagramm.
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Die Kettenspannvorrichtung 1 einer Kettensäge besteht aus einem Kettenführungsschwert 2 mit einem benachbart eines Antriebsritzels eingebrachten und zur Längsrichtung des Kettenführungsschwertes 2 parallelen Führungsschlitz 3 sowie einer seitlich für einen Mitnehmer 5; 15 angeordneten Mitnehmeraufnahme 4, der in einer Längsausnehmung 13; 14 eines Spanngehäuses 6; 16 angeordnet ist.
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Der Mitnehmer 5; 15 wird über eine im Spanngehäuse 6; 16 gelagerte Spannschraube 7; 8 parallel zum Führungsschlitz 3 beweglich geführt, wobei das Kettenführungsschwert 2 relativ zum Antriebsritzel gegen eine um dieses und das Kettenführungsschwert 2 geführte Endlossägekette verspannt wird und das Kettenführungsschwert 2 über eine dem Spanngehäuse 6; 16 gegenüberliegende Halteplatte 9 dazwischen verschieblich gehalten ist, wozu ein an dem Spanngehäuse 6; 16 ausgebildeter Führungssteg 12 mit einem geringfügig größeren Höhenmaß als dem Dickenmaß des Kettenführungsschwertes 2 ausgestattet ist, um ein minimales Spiel zu erzeugen. Am Mitnehmer 5; 15 greift eine Spannfeder 10; 11 an, die ihn von der Spannschraube 7; 8 in eine dem Antriebsritzel entgegengesetzte Richtung verspannt.
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Die Spannschraube 7; 8 ist dabei parallel zum Kettenführungsschwert 2 und in dessen Längsrichtung angeordnet, wobei in einer ersten Version, wie sie in den 1, 2 dargestellt ist, sich die Spannschraube 7 in der Richtung des Antriebsritzels erstreckt und in einer Version, wie sie in 3 dargestellt ist, in entgegengesetzter Richtung.
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Die Mitnehmeraufnahme 4 ist, wie in 1 dargestellt, als seitlich des Führungsschlitzes 3 eingebrachte Bohrungen ausgebildet, sodass das Kettenführungsschwert 2 in zwei entgegengesetzten Positionen in der Kettenspannvorrichtung 1 einsetzbar ist.
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Der Mitnehmer 5; 15 ist in einer zum Führungssteg 12 parallelen Längsausnehmung 13; 14 im Spanngehäuse 6; 16 geführt, wobei in einer ersten Version, wie sie in den 1, 2 dargestellt ist, die Spannschraube 7 sich frei durch eine Bohrung in einer Wandung des Spanngehäuses 6 parallel zur Längsausnehmung 13 in Richtung des Antriebsritzels in ein radiales Gewinde des Mitnehmers 5 erstreckt und die Spannfeder 10 zwischen Gehäusewandung und einem Schraubenkopf der Spannschraube 7 angeordnet ist.
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In einer zweiten Version, wie sie in 3 dargestellt ist, erstreckt sich die Spannschraube 8 durch ein Gewinde in einer Wandung des Spanngehäuses 16 parallel zur Längsausnehmung 14 entgegen der Richtung des Antriebsritzels, wobei die Spannfeder 11 zwischen der Spannschraube 8 und dem Mitnehmer 15 angeordnet ist.
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Die Spannfeder 10; 11 oder mehrere Spannfedern 10; 11 sind als Gleichkraftfedern ausgebildet, wobei, wie in 4 dargestellt, sie über einen definierten Federweg Δ S eine konstante Spannkraft F aufrechterhalten, sodass die Endlossägekette über einen langen Benutzungszeitraum mit einer optimalen und gleichbleibenden Vorspannkraft arbeiten könnend vorgespannt bleibt.
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Wie auch bei anderen Spanngehäusen 6; 16 und Halteplatten 9 üblich, sind diese noch mit Befestigungsbohrungen 17 und das Spanngehäuse 6; 16 mit einem Schmierkanal 18 mit einem Dichtring 19 zur Abdichtung zwischen dem Kettenführungsschwert 2 und dem Spanngehäuse 6; 16 versehen.