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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Karosserierohbau, einer Rücksitzvorrichtung, welche im hinteren Bereich einer Fahrgastzelle angeordnet ist, einer Befestigungsanordnung zur Befestigung der Rücksitzvorrichtung am Kraftfahrzeugrohbau, wobei die Befestigungsanordnung eine erste Sitzaufnahme, welche am Kraftfahrzeugrohbau vorgesehen ist, eine zweite Sitzaufnahme, welche am Kraftfahrzeugrohbau vorgesehen ist und zur ersten Sitzaufnahme in Fahrzeugquerrichtung beabstandet angeordnet ist, und jeweils ein an der Rücksitzvorrichtung angeordnetes, zur ersten und zweiten Sitzaufnahme komplementäres Aufnahmegegenstück aufweist, und einem Abdeckelement, welches bei einer nichtmontierten Rücksitzvorrichtung im Bereich der Rücksitzvorrichtung befestigbar ist.
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Kraftfahrzeuge weisen im Regelfall zwei Vordersitze, nämlich einen Fahrersitz und einen Beifahrersitz, und eine Rücksitzvorrichtung mit mehreren Rücksitzen auf. Die Rücksitzvorrichtung setzt sich üblicherweise aus einer Rücksitzbank mit einem einzigen Sitzelement und einer einzigen Rückenlehne oder aus mehreren, separaten Rücksitzmodulen mit jeweils einem separaten Sitzelement und einer separaten Rückenlehne zusammen. Alternativ kann die Rücksitzvorrichtung durch eine Kombination aus einer einzigen Rückenlehne und mehreren, separaten Sitzelementen ausgeführt sein.
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Die Rücksitze werden üblicherweise über eine Befestigungsanordnung an einem Kraftfahrzeugrohbau befestigt. Die Befestigungsanordnung weist mehrere Sitzaufnahmen auf, welche am Karosserierohbau angeordnet sind, und mehrere zu den Sitzaufnahmen komplementäre und an der Rücksitzvorrichtung vorgesehene Aufnahmegegenstücke auf.
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Bei Kraftfahrzeugen, insbesondere bei sportlichen Kraftfahrzeugen, kann die Rücksitzvorrichtung, beispielsweise zur Reduzierung des Fahrzeuggewichts, entfernt werden oder bereits bei der Auslieferung des Kraftfahrzeugs nicht verbaut sein. Bei einer nichtverbauten Rücksitzvorrichtung wird ein Abdeckelement im Bereich der Rücksitzvorrichtung vorgesehen, wobei das Abdeckelement üblicherweise über zusätzliche Befestigungselemente am Kraftfahrzeugrohbau befestigt wird. Durch das Abdeckelement können der Kraftfahrzeugrohbau und die Komponenten, welche üblicherweise unterhalb der Rücksitzvorrichtung angeordnet sind, abgedeckt werden.
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Nachteilig an einem derartigen Abdeckelement ist, dass das Abdeckelement über zusätzliche Befestigungselemente am Karosserierohbau befestigt ist, wodurch die Herstellungskosten des Kraftfahrzeugs erhöht werden.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, bei welchem das Abdeckelement einfach und kostengünstig in der Fahrgastzelle fixiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch, dass das Abdeckelement zumindest über die Sitzaufnahmen am Karosserierohbau befestigbar ist, wobei das Abdeckelement jeweils ein zu den Sitzaufnahmen komplementäres Aufnahmegegenstück aufweist, kann das Abdeckelement auf eine einfache und kostengünstige Weise am Kraftfahrzeugrohbau befestigt werden. Dabei werden die bereits zur Montage der Rücksitzvorrichtung vorhandenen Sitzaufnahmen als Befestigungselemente für das Abdeckelement verwendet, so dass am Karosserierohbau keine zusätzlichen Komponenten zur Befestigung des Abdeckelements vorgesehen werden müssen und dadurch die Befestigung des Abdeckelements keine zusätzlichen Rohbau-Herstellungskosten verursacht. Das Abdeckelement kann unter anderem als Ablage für Gepäckstücke genutzt werden, wobei das Abdeckelement eine plane Ablegefläche aufweist, auf welche das Gepäckstück abgelegt werden kann. Durch die Lagerung des Abdeckelements an den Sitzaufnahmen kann die Festigkeit der Lagerung des Abdeckelements, auch bei Gepäckstücken mit einem hohen Gewicht, gewährleisteten werden.
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Vorzugsweise ist über die Sitzaufnahmen eine Rückenlehne der Rücksitzvorrichtung am Kraftfahrzeugrohbau befestigbar. Dabei werden die Sitzelemente und die Rückenlehne der Rücksitzvorrichtung separat am Kraftfahrzeugrohbau befestigt, wobei ausschließlich die Rückenlehne über die Sitzaufnahmen am Karosserierohbau befestigt wird. Dadurch ist für die Befestigung des Abdeckelements bereits ausreichend, wenn nur die Rückenlehne entfernt wird. Die Teilung der Rücksitzvorrichtung in mehrere Komponenten vereinfacht das Entfernen der Rücksitzvorrichtung aus der Fahrgastzelle, wobei die einzelnen Komponenten der Rücksitzvorrichtung separat demontiert und aus der Fahrgastzellen gehoben werden können.
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Vorzugsweise ist die Rückenlehne in Fahrzeugquerrichtung zweigeteilt ausgeführt, wobei die Befestigungsanordnung eine dritte Sitzaufnahme zur Befestigung der zweigeteilten Rückenlehne aufweist, wobei eine erste und eine zweite Lehnenkomponente der zweigeteilten Rückenlehne jeweils ein zur dritten Sitzaufnahme korrespondierendes Aufnahmegegenstück aufweisen. Durch die Zweiteilung der Rückenlehne kann die Montage der Rückenlehne vereinfacht werden. Das Abdeckelement ist im montierten Zustand über der dritten Sitzaufnahme angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die erste Sitzaufnahme und die zweite Sitzaufnahme in Fahrzeugquerrichtung in einer gemeinsamen Achse angeordnet, wodurch sowohl die Rückenlehne als auch das Abdeckelement im montierten Zustand schwenkbar gelagert werden können. Dadurch kann die Rückenlehne umgeklappt und ein Kofferraumvolumen vergrößert werden. Durch die schwenkbare Ausgestaltung des Abdeckelements wird ein unter dem Abdeckelement vorgesehener Hohlraum zugänglich, wobei in dem Hohlraum Gegenstände abgelegt werden können. Durch ein Verschwenken des Abdeckelements in eine offene Stellung können Gegenstände in den Hohlraum hineingelegt oder aus dem Hohlraum entnommen werden. In einer geschlossenen Stellung sind die im Hohlraum abgelegten Gegenstände durch das Abdeckelement abgedeckt.
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Vorzugsweise ist mindestens ein Abdeckelement-Fixierungselement vorgesehen, welches in Fahrzeuglängsrichtung beabstandet von der ersten Lageraufnahme angeordnet ist, wobei das Abdeckelement ein zum Abdeckelement-Fixierungselement komplementäres Fixierungsgegenstück aufweist. Dadurch kann das Abdeckelement zuverlässig am Kraftfahrzeugrohbau montiert werden, indem das Abdeckelement über in Fahrzeuglängsrichtung und in Fahrzeugquerrichtung vorgesehene Befestigungspunkte am Kraftfahrzeugrohbau befestigt ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind das Abdeckelement-Fixierungselement und das komplementäre Fixierungsgegenstück als Rastverbindung ausgeführt. Dadurch kann die Montage des Abdeckelements vereinfacht werden.
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Vorzugsweise weist die erste Sitzaufnahme und die zweite Sitzaufnahme eine Lageröffnung auf, wobei die Aufnahmegegenstücke als Lagerbolzen ausgeführt sind und in die Lageröffnungen eingreifen. Dadurch können die Sitzaufnahme und das Aufnahmegegenstück einfach und kostengünstig ausgeführt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist mindestens einer der beiden Lagerbolzen in Fahrzeugquerrichtung verschiebbar am Abdeckelement gelagert und über ein Federelement federvorgespannt, wodurch die Montage des Abdeckelements vereinfacht wird. Das Federelement ist in Fahrzeugquerrichtung zwischen dem Lagerbolzen und dem Abdeckelement angeordnet. Im Montagevorgang wird zunächst ein starr am Abdeckelement befestigter Lagerbolzen in die erste Sitzaufnahme eingeführt, der verschiebbar gelagerte Lagerbolzen gegen die Federkraft verschoben, der verschobenen Lagerbolzen in eine zur entsprechenden Lageöffnung fluchtende Stellung bewegt und abschließend der verschiebbar gelagerte Lagerbolzen durch die Federvorspannung in die zweite Sitzaufnahme gedrückt.
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Vorzugsweise weist das Abdeckelement mindestens eine Deckelöffnung auf, wobei in der Deckelöffnung ein Deckel angeordnet ist, welcher schwenkbar am Abdeckelement gelagert ist. Durch die Deckelöffnung ist der unterhalb des Abdeckelements angeordnete Hohlraum zugänglich, ohne dass das Abdeckelement demontiert werden muss. Der durch die Deckelöffnung zugängliche Hohlraum kann als Stauraum für Gegenstände benutzt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Abdeckelement eine Aussparung auf, in welcher eine am Rohbau befestigte Öse angeordnet ist. Die Öse kann in Kombination mit einem Riemen zum Festzurren der auf dem Abdeckelement abgelegten Gepäckstücke genutzt werden, wodurch ein unkontrolliertes Bewegen des Gepäckstücks, beispielsweise bei einem Unfall, verhindert werden kann und dadurch die Verletzungsgefahr für die Insassen reduziert werden kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Öse an der dritten Sitzaufnahme befestigt. Dadurch kann die Befestigung der Öse vereinfacht werden.
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Vorzugsweise sind die erste Sitzaufnahme an einer ersten Seitenwand des Kraftfahrzeugrohbaus, die zweite Sitzaufnahme an einer zweiten Seitenwand des Rohbaus und das Abdeckelement-Fixierungselement an einem Querträger des Kraftfahrzeugrohbaus angeordnet, wodurch die Befestigungsanordnung und das Abdeckelement-Fixierungselement einfach und kostengünstig ausgeführt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
- 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeugs,
- 2a und 2b zeigen schematisch eine Rücksitzvorrichtung,
- 3 zeigt schematisch ein Abdeckelement in einer Unterseitenansicht, und
- 4 zeigt schematisch das Abdeckelement in einer Oberseitenansicht.
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Die 1 zeigt einen Ausschnitt des Kraftfahrzeugs 10, wobei der Ausschnitt eine Fahrgastzelle 14, insbesondere den Fondbereich des Kraftfahrzeugs 10, zeigt. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst einen Kraftfahrzeugrohbau 12. Im Fondbereich der Fahrgastzelle 14 ist eine Rücksitzvorrichtung 90 angeordnet, welche in den 2a und 2b schematisch gezeigt ist. Die in 2a gezeigte Rücksitzvorrichtung 90 umfasst zwei separate Sitzelemente 94, 96 und eine durchgehende Rückenlehne 92. Die in 2b gezeigte Rücksitzvorrichtung 90 umfasst zwei separate Sitzelemente 94, 96 und eine in Fahrzeugquerrichtung zweigeteilte Rückenlehne 92 mit einer ersten Lehnenkomponente 91 und einer zweiten Lehnenkomponente 93. Die Sitzelemente 94, 96 und die Rückenlehne 92 sind über eine Befestigungsanordnung 20 am Kraftfahrzeugrohbau 12 befestigt.
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Die Sitzelemente 94, 96 sind über mehrere in den Figuren nicht gezeigte Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben, am Kraftfahrzeugrohbau 12 befestigt. Zur Befestigung der Rückenlehne 92 weist die Befestigungsanordnung 20 eine erste Sitzaufnahme 22 und eine zweite Sitzaufnahme 24 auf, wobei die Sitzaufnahmen 22, 24 in einer gemeinsamen Achse angeordnet sind. Die erste Sitzaufnahme 22 ist an einer ersten Seitenwand 70 des Kraftfahrzeugrohbau 12 und die zweite Sitzaufnahme 24 ist an einer zweiten Seitenwand 72 des Kraftfahrzeugrohbau 12 angeordnet. Die Rückenlehne 92 weist ein zur ersten Sitzaufnahme 22 komplementäres erstes Aufnahmegegenstück 26 und ein zur zweiten Sitzaufnahme 24 komplementäres zweites Aufnahmegegenstück 28 auf. Die Sitzaufnahmen 22, 24 sind als fest in dem Kraftfahrzeugrohbau 12 angeordnete Hülsen ausgeführt und weisen jeweils eine Lageröffnung 23, 25 auf. In die Lageröffnungen 23, 25 greift jeweils das als Lagerbolzen ausgeführte Aufnahmegegenstück 26, 28 ein. Die Lehnenkomponente 91, 93 der zweiteiligen Rückenlehne 92 aus 2b sind zusätzlich über jeweils ein zusätzliches Aufnahmegegenstück 27, 29 an einer dritten Sitzaufnahme 21 befestigt.
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Bei Kraftfahrzeugen 10, insbesondere bei sportlichen Kraftfahrzeugen, kann die Rücksitzvorrichtung 90, beispielsweise zur Reduzierung des Fahrzeuggewichts, entfernt werden oder bereits bei der Auslieferung des Kraftfahrzeugs 10 nicht verbaut sein. Bei einer nicht verbauten Rücksitzvorrichtung 90 wird ein Abdeckelement 30 im Bereich der Rücksitzvorrichtung 90 vorgesehen. Die 2 und 3 zeigen das Abdeckelement 30.
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Erfindungsgemäß ist das Abdeckelement 30 über die Sitzaufnahmen 22, 24 am Kraftfahrzeugrohbau 12 gelagert. Das Abdeckelement 30 weist zwei sich entgegengesetzt angeordnete und zu den Sitzaufnahmen 22, 24 komplementäre Aufnahmegegenstücke 32, 34 auf. Die Aufnahmegegenstücke 32, 34 sind als Lagerbolzen 33, 35 ausgeführt, wobei die Lagerbolzen 33, 35 in die Lageröffnungen 23, 25 der Sitzaufnahmen 22, 24 eingreifen. Einer der beiden Lagerbolzen 33, 35 ist über ein Federelement 37 federvorgespannt. Zusätzlich ist am Abdeckelement 30 ein Fixierungsgegenstück 42 vorgesehen, welches mit einem Abdeckelement-Fixierungselement 40 zusammenwirkt. Das Abdeckelement-Fixierungselement 40 ist in Fahrzeuglängsrichtung versetzt zu den beiden Sitzaufnahmen 22, 24 angeordnet und ist an einem Querträger 74 montiert. Das Abdeckelement-Fixierungselement 40 und das Fixierungsgegenstück 42 sind als Rastverbindung ausgeführt.
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Im endmontierten Zustand des Abdeckelements 30 ist unterhalb des Abdeckelements 30 ein erster Hohlraum 80 und ein zweiter Hohlraum 82 angeordnet, wobei die beiden Hohlräume 80, 82 durch einen Mittelkanal 75 des Kraftfahrzeugrohbaus 12 getrennt sind. In den Hohlräumen 80, 82 ist bei eingebauter Rücksitzvorrichtung 90 jeweils ein Sitzelement 94, 96 angeordnet. Das Abdeckelement 30 ist schwenkbar über die Sitzaufnahmen 22, 24 gelagert, wobei durch ein Verschwenken des Abdeckelements 30 in eine Offenstellung können Gegenstände in die Hohlräume 80, 82 eingelegt werden. Zum Verschwenken des Abdeckelements 30 wird die Rastverbindung zwischen dem Abdeckelement-Fixierungselement 40 und dem Fixierungsgegenstück 42 gelöst.
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Zusätzlich weist das Abdeckelement 30 im Bereich des ersten Hohlraums 80 eine erste Öffnung 54 und im Bereich des zweiten Hohlraums 82 eine zweite Öffnung 50 auf. Durch die Öffnungen 50, 54 können Gegenstände in die Hohlräume 80, 82 hineingelegt werden, ohne dass das Abdeckelement 30 in seine Offenstellung geschwenkt werden muss. Die Öffnungen 50, 54 sind durch jeweils einen Deckel 52, 56 abgedeckt, wobei die Deckel 52, 56 schwenkbar am Abdeckelement 30 gelagert sind.
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Außerdem weist das Abdeckelement 30 eine Aussparung 60 auf, durch welche sich eine am Kraftfahrzeugrohbau 12, insbesondere an der Sitzaufnahme 21, befestigte Öse 62 erstreckt. Die Öse 62 dient in Verbindung mit einem Riemen zur Befestigung eines auf dem Abdeckelement 30 abgelegten Gepäckstücks.
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Es sind auch andere konstruktive Ausführungsformen als die beschriebenen Ausführungsformen möglich, die in den Schutzbereich des Hauptanspruchs fallen. Es kann beispielsweise das Abdeckelement 30, die Befestigungsanordnung 20 oder die Rücksitzvorrichtung 90 anders ausgeführt sein.