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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und Verfahren zur automatischen Steuerung von Ladevorgängen eines zumindest teilweise elektrisch betriebenen Fahrzeugs.
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Der Ladevorgang von elektrisch betriebenen Fahrzeugen an Stromtankstellen kann zeitaufwändig und umständlich sein, insbesondere, da die Lade-Infrastruktur längst nicht zufriedenstellend ist. Nutzer von elektrisch betriebenen Fahrzeugen bereits heute vor der Herausforderung, eine Ladesäule in einer akzeptablen Entfernung zu finden, die verfügbar ist, um das Fahrzeug zu laden. Zudem muss der Nutzer das Elektrofahrzeug oft manuell über ein geeignetes Ladekabel mit der Ladesäule verbinden, damit die Batterie des Fahrzeugs geladen werden kann. Darüber hinaus ist es aus dem Stand der Technik bekannt, mobile Ladestationen als Dienstleistung bereitzustellen. Hier werden elektrische Energiespeicher zu den zu ladenden Elektrofahrzeugen - beispielsweise per Fahrradanhänger - transportiert, so dass das Elektrofahrzeug vor Ort geladen werden kann. So eine Lade-Dienstleistung kann beispielsweise über ein Smartphone geordert werden. Innerhalb eines gewissen Zeitrahmens wird dann die mobile Ladestation zum Elektrofahrzeug transportiert, wo dann der Ladevorgang durchgeführt werden kann. Nachteilig daran ist, dass der Nutzer des Elektrofahrzeugs den Ladevorgang aktiv planen muss. Allerdings ist die Akzeptanz von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen abhängig von einer zufriedenstellenden Ladeinfrastruktur, die dem Nutzer ein zeitlich akzeptables, bequemes und jederzeit verfügbares Laden des Fahrzeugs ermöglicht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Lösung bereitzustellen, die eine flexible, automatische Durchführung von Ladevorgängen batteriebetriebener Elektrofahrzeuge ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch ein System zur automatischen Steuerung von Ladevorgängen eines Elektrofahrzeugs gelöst, umfassend:
- eine Überwachungseinheit die eingerichtet ist,
- - den Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs zu überwachen;
- - eine Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers mit Bezug auf vorbestimmbare Ladekriterien zu erkennen; und
- - bei erkannter Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers automatisch eine Lade-Anfrage umfassend die vorbestimmbaren Ladekriterien zur Durchführung eines Lade-Vorgangs zu generieren;
einen Server der eingerichtet ist,
- - die Lade-Anfrage vom Fahrzeug zu empfangen; und
- - einen Ladevorgang des elektrischen Energiespeichers entsprechend den vorbestimmbaren Ladekriterien zu initiieren.
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Das System umfasst Elektrofahrzeug (im Folgenden auch Fahrzeug genannt). Der Begriff Elektrofahrzeug umfasst im Rahmen des Dokuments mobile Verkehrsmittel, die dem Transport von Personen (Personenverkehr), Gütern (Güterverkehr) oder Werkzeugen (Maschinen oder Hilfsmittel) dienen. Insbesondere umfasst der Begriff Fahrzeug elektrisch betriebene Zweiräder und Roller sowie Elektroautos, die zumindest teilweise elektrisch angetrieben sein können. Mit anderen Worten umfasst der Begriff rein elektrisch betriebene Fahrzeuge (Battery Electric Vehicle, BEV) sowie Plug-In-Hybridfahrzeuge (Plug-In Hybrid Electric Vehicle, PHEV) sowie automatisiert fahrende, teilweise elektrisch betriebene Fahrzeuge. Der Begriff „automatisiertes fahrendes Fahrzeug“ bzw. „automatisiertes Fahren“ umfasst im Rahmen des Dokuments ein Fahren mit automatisierter Längs- oder Querführung oder ein autonomes Fahren mit automatisierter Längs- und Querführung verstanden werden. Bei dem automatisierten Fahren kann es sich beispielsweise um ein zeitlich längeres Fahren auf der Autobahn oder um ein zeitlich begrenztes Fahren im Rahmen des Einparkens oder Rangierens handeln. Der Begriff „automatisiertes Fahren“ umfasst ein automatisiertes Fahren mit einem beliebigen Automatisierungsgrad. Beispielhafte Automatisierungsgrade sind ein assistiertes, teilautomatisiertes, hochautomatisiertes oder vollautomatisiertes Fahren. Diese Automatisierungsgrade wurden von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) definiert (siehe BASt-Publikation „Forschung kompakt“, Ausgabe 11/2012). Beim assistierten Fahren führt der Fahrer dauerhaft die Längs- oder Querführung aus, während das System die jeweils andere Funktion in gewissen Grenzen übernimmt. Beim teilautomatisierten Fahren übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum und/oder in spezifischen Situationen, wobei der Fahrer das System wie beim assistierten Fahren dauerhaft überwachen muss. Beim hochautomatisierten Fahren übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum, ohne dass der Fahrer das System dauerhaft überwachen muss; der Fahrer muss aber in einer gewissen Zeit in der Lage sein, die Fahrzeugführung zu übernehmen. Beim vollautomatisierten Fahren kann das System für einen spezifischen Anwendungsfall das Fahren in allen Situationen automatisch bewältigen; für diesen Anwendungsfall ist kein Fahrer mehr erforderlich. Die vorstehend genannten vier Automatisierungsgrade entsprechen den SAE-Level 1 bis 4 der Norm SAE J3016 (SAE - Society of Automotive Engineering). Ferner ist in der SAE J3016 noch der SAE-Level 5 als höchster Automatisierungsgrad vorgesehen, der in der Definition der BASt nicht enthalten ist. Der SAE-Level 5 entspricht einem fahrerlosen Fahren, bei dem das System während der ganzen Fahrt alle Situationen wie ein menschlicher Fahrer automatisch bewältigen kann.
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Das Elektrofahrzeug umfasst eine Überwachungseinheit die eingerichtet ist, den Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs zu überwachen.
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Die Überwachungseinheit ist eingerichtet, eine Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers mit Bezug auf vorbestimmbare Ladekriterien zu erkennen.
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Die Überwachungseinheit ist zudem eingerichtet, bei erkannter Unterschreitung des Ladezustands automatisch eine Lade-Anfrage umfassend die vorbestimmbaren Ladekriterien zur Durchführung des Lade-Vorgangs zu generieren.
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Das System umfasst zudem einen Server. Der Server ist eingerichtet, die Lade-Anfrage vom Fahrzeug zu empfangen.
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Das Fahrzeug kann ein Kommunikationsmodul zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung mit anderen Kommunikationsteilnehmern, z.B. anderen Fahrzeugen, dem Server, mobilen Endgeräten etc., umfassen. Die Kommunikationsverbindung kann zur Datenübertragung verwendet werden. Das Kommunikationsmodul kann ein Teilnehmeridentitätsmodul bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte (nicht gezeigt) umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem bzw. das Mobilfunknetz aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul identifiziert dabei das Kommunikationsmodul eindeutig im Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Auch eine drahtlose Kommunikationsverbindung über weitere gängige und künftige Technologien, z.B. lokale Netzwerke bzw. Local Area Networks (LANs) wie z.B. Wireless LANs etc. kann über das Kommunikationsmodul mit anderen Kommunikationsteilnehmern aufgebaut werden.
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Das Fahrzeug kann die Lade-Anfrage bzw. das Lade-Request (Client-Server Paradigma) mithilfe des Kommunikationsmoduls an den Server übermitteln. Der Server kann die so übermittelte Lade-Anfrage vom Fahrzeug empfangen.
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Der Server ist zudem eingerichtet, einen Ladevorgang des elektrischen Energiespeichers entsprechend den vorbestimmbaren Ladekriterien zu initiieren.
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Vorzugsweise umfassen die vorbestimmbaren Ladekriterien:
- - Positionsdaten des Fahrzeugs; und/oder
- - Sensordaten des Fahrzeugs; und/oder
- - ein persönlicher Kalender eines Nutzers des Fahrzeugs; und/oder
- - persönliche Nutzereinstellungen des Nutzers des Fahrzeugs;
- - ein Nutzerprofil des Nutzers des Fahrzeugs.
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Das Fahrzeug kann eine Positionsermittlungseinheit zur Ermittlung Hochpräziser Positionsdaten einer geografischen Position unter Verwendung eines Navigationssatellitensystems umfassen. Bei dem Navigationssatellitensystem kann es sich um jedes gängige sowie künftige globale Navigationssatellitensystem bzw. Global Navigation Satellite System (GNSS) zur Positionsbestimmung und Navigation durch den Empfang der Signale von Navigationssatelliten und/oder Pseudoliten handeln. Beispielsweise kann es sich dabei handeln um das Global Positioning System (GPS), GLObal NAvigation Satellite System (GLONASS), Galileo, positioning system, und/oder BeiDou Navigation Satellite System, handeln. Somit können Positionsdaten, die die geografische Position des Fahrzeugs darstellen, exakt ermittelt werden.
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Die vorbestimmbaren Ladekriterien können aktuelle Positionsdaten des Fahrzeugs umfassen. Somit kann die Lade-Anfrage die Positionsdaten des Fahrzeugs umfassen bzw. unter Berücksichtigung der Tracking-Daten generiert werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die vorbestimmbaren Ladekriterien Sensordaten des Fahrzeugs umfassen. Beispielsweise können Positionsdaten eines vom Nutzer des Fahrzeugs verwendeten mobilen Endgeräts (z.B. Smartphone) in regelmäßigen Abständen abgerufen werden („Tracking“), um festzustellen, ob sich der Nutzer des Fahrzeugs in Richtung Fahrzeug bewegt. Somit kann die Lade-Anfrage unter Berücksichtigung der Tracking-Daten generiert werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die vorbestimmbaren Ladekriterien einen persönlichen Kalender eines Nutzers des Fahrzeugs umfassen. Beispielsweise können aus einem mit dem Fahrzeug kommunikativ verbundenen bzw. gekoppelten mobilen Endgerät (z.B. Smartphone) Kalendereinträge eines persönlichen Kalenders ausgelesen werden. Aus diesen können Termine, Adressdaten, etc. ausgelesen werden. Aus diesen kann die Überwachungseinheit ermitteln, zu welchem Zeitpunkt und über welchen Zeitraum ein Nutzer des Fahrzeugs an einem geografischen Ort „beschäftigt“ ist. Somit kann die Lade-Anfrage die vorgenannten Daten umfassen bzw. unter Berücksichtigung der vorgenannten Daten erstellt werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die vorbestimmbaren Ladekriterien persönliche Nutzereinstellungen des Nutzers des Fahrzeugs umfassen. Beispielsweise kann der Nutzer des Fahrzeugs über eine Ein- und Ausgabeeinheit im Fahrzeug manuell eingeben, dass das Fahrzeug für einen bestimmten Zeitraum nicht bewegt wird. Somit kann die Lade-Anfrage die persönlichen Nutzereinstellungen umfassen bzw. unter Berücksichtigung der persönlichen Nutzereinstellungen generiert werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die vorbestimmten Lade-Kriterien ein Nutzerprofil des Nutzers des Fahrzeugs umfassen. Das Nutzerprofil kann auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise erstellt werden. Das Nutzerprofil kann voraussichtliche Bewegungen des Fahrzeugs durch den Nutzer des Fahrzeugs umfassen. Somit kann die Lade-Anfrage unter Berücksichtigung des Nutzerprofils generiert werden.
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Vorteilhafter Weise kann unter Berücksichtigung der Ladekriterien ermittelt werden, wann bzw. zu welchem Zeitpunkt das Fahrzeug voraussichtlich über welche Distanz bewegt wird. Die Lade-Anfrage kann unter Berücksichtigung dieser Informationen generiert werden. Dadurch kann eine Lade-Anfrage für einen Zeitraum, in dem gem. der Ladekriterien das Fahrzeug nicht bewegt wird, generiert werden.
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Vorzugsweise umfasst das Erkennen der Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers ein Unterschreiten der benötigten Energie für eine nächste Fahrt des Fahrzeugs.
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Unter Zuhilfenahme des Ladestatus des elektrischen Energiespeichers unter Berücksichtigung der Ladekriterien kann ermittelt werden, wann bzw. zu welchem Zeitpunkt das Fahrzeug voraussichtlich über welche Distanz bewegt wird. Das Überwachungs-Modul kann unter Berücksichtigung der vorgenannten Faktoren eine Unterschreitung des Ladestatus des elektrischen Energiespeichers für eine nächste Fahrt des Fahrzeugs ermitteln bzw. erkennen.
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Vorzugsweise umfasst das Initiieren des Ladevorgangs des elektrischen Energiespeichers entsprechend den vorbestimmbaren Ladekriterien das Anfordern eines mobilen Lade-Dienstleisters zur aktuellen geografischen Position des Fahrzeugs.
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Vorteilhafter Weise kann das Fahrzeug geladen werden, ohne dass das Fahrzeug zu einer Ladesäule bewegt werden muss.
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Somit kann das Fahrzeug vorteilhafter Weise geladen werden, ohne dass der Nutzer des Fahrzeugs sich um Ladezeitpunkt und/oder Ladeort kümmern muss muss. Vielmehr kann so automatisch sichergestellt werden, dass der Ladestatus des elektrischen Energiespeichers zu jedem Zeitpunkt ausreicht, um eine nächste Fahrt anzutreten.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird die zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren zur automatischen Steuerung von Ladevorgängen eines Elektrofahrzeugs gelöst, umfassend:
- Überwachen, mittels einer Überwachungseinheit, des Ladezustands eines elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs;
- Erkennen, mittels der Überwachungseinheit, einer Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers mit Bezug auf vorbestimmbare Ladekriterien; und
- bei erkannter Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers automatisches Generieren, mittels der Überwachungseinheit einer Lade-Anfrage umfassend die vorbestimmbaren Ladekriterien zur Durchführung eines Lade-Vorgangs;
- Empfangen, an einem Server, der Lade-Anfrage vom Fahrzeug; und
- Initiieren, durch den Server, des Lade-Vorgangs des elektrischen Energiespeichers entsprechend den vorbestimmbaren Ladekriterien.
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Vorzugsweise umfassen die vorbestimmbaren Ladekriterien:
- - Positionsdaten des Fahrzeugs; und/oder
- - Sensordaten des Fahrzeugs; und/oder
- - ein persönlicher Kalender eines Nutzers des Fahrzeugs; und/oder
- - persönliche Nutzereinstellungen des Nutzers des Fahrzeugs;
- - ein Nutzerprofil des Nutzers des Fahrzeugs.
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Vorzugsweise umfasst das Erkennen der Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers ein Unterschreiten der benötigten Energie für eine nächste Fahrt des Fahrzeugs.
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Vorzugsweise umfasst das Initiieren des Ladevorgangs des elektrischen Energiespeichers entsprechend den vorbestimmbaren Ladekriterien das Anfordern eines mobilen Lade-Dienstleisters zur aktuellen geografischen Position des Fahrzeugs.
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Diese und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und der beiliegenden Figuren verdeutlicht. Es ist ersichtlich, dass - obwohl Ausführungsformen separat beschrieben werden - einzelne Merkmale daraus zu zusätzlichen Ausführungsformen kombiniert werden können.
- 1 zeigt ein schematisches System zur automatischen Steuerung von Ladevorgängen eines Elektrofahrzeugs;
- 2 zeigt ein beispielhaftes Verfahren zur automatischen Steuerung von Ladevorgängen eines Elektrofahrzeugs.
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1 zeigt schematisch ein beispielhaftes System 100 zur automatischen Steuerung von Ladevorgängen eines elektrischen Energiespeichers 115 eines Elektrofahrzeugs 110.
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Das System umfasst das Elektrofahrzeug 110. Das Elektrofahrzeug umfasst eine Überwachungseinheit 120 die eingerichtet ist, den Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers 115 des Elektrofahrzeugs 110 zu überwachen.
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Insbesondere ist die Überwachungseinheit 120 eingerichtet, eine Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers 115 des Elektrofahrzeugs 110 mit Bezug auf vorbestimmbare bzw. vorbestimmte Ladekriterien zu erkennen.
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Das Erkennen der Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers 115 kann ein Unterschreiten der benötigten Energie für eine nächste Fahrt des Fahrzeugs 110 umfassen.
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Unter Zuhilfenahme des Ladestatus des elektrischen Energiespeichers 115 unter Berücksichtigung der vorbestimmbaren bzw. vorbestimmten Ladekriterien (siehe unten) kann ermittelt werden, wann bzw. zu welchem Zeitpunkt das Fahrzeug 110 voraussichtlich über welche Distanz bewegt wird. Das Überwachungs-Modul 120 kann unter Berücksichtigung der vorgenannten Faktoren eine Unterschreitung des Ladestatus des elektrischen Energiespeichers 115 für eine nächste Fahrt des Fahrzeugs 110 ermitteln bzw. erkennen.
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Mit anderen Worten umfasst das Überwachen des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers 115 das Erkennen einer Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers 115 mit Bezug auf die vorbestimmbaren bzw. vorbestimmten Ladekriterien.
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Die vorbestimmbaren bzw. vorbestimmten Ladekriterien können Positionsdaten des Fahrzeugs 110 umfassen. Das Fahrzeug 110 kann eine Positionsermittlungseinheit 130 zur Ermittlung Hochpräziser Positionsdaten einer geografischen Position unter Verwendung eines Navigationssatellitensystems umfassen. Die vorbestimmbaren Ladekriterien können aktuelle Positionsdaten des Fahrzeugs 110 umfassen. Somit kann die Lade-Anfrage (siehe unten) die Positionsdaten des Fahrzeugs umfassen bzw. unter Berücksichtigung der Positionsdaten generiert werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die vorbestimmbaren bzw. vorbestimmten Ladekriterien Sensordaten des Fahrzeugs 110 umfassen. Beispielsweise können Positionsdaten eines vom Nutzer des Fahrzeugs 110 verwendeten mobilen Endgeräts (z.B. Smartphone; nicht gezeigt) in regelmäßigen Abständen abgerufen werden („Tracking“), um festzustellen, ob sich der Nutzer des Fahrzeugs in Richtung Fahrzeug 110 bewegt. Vorteilhafter Weise kann die Lade-Anfrage unter Berücksichtigung der Tracking-Daten des mobilen Endgeräts generiert werden bzw. die Tracking-Daten umfassen.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die vorbestimmbaren bzw. vorbestimmten Ladekriterien einen persönlichen Kalender eines Nutzers des Fahrzeugs 110 umfassen. Beispielsweise können aus einem mit dem Fahrzeug 110 kommunikativ verbundenen bzw. gekoppelten mobilen Endgerät (z.B. Smartphone, nicht gezeugt) Kalendereinträge eines persönlichen Kalenders ausgelesen werden. Aus diesen kann die Überwachungseinheit 120 Termine, Adressdaten, etc. auslesen. Aus den ausgelesenen Daten kann die Überwachungseinheit 120 ermitteln, zu welchem Zeitpunkt und über welchen Zeitraum ein Nutzer des Fahrzeugs 110 an einem geografischen Ort „beschäftigt“ ist. Somit kann die Lade-Anfrage die vorgenannten Daten umfassen bzw. unter Berücksichtigung der vorgenannten Daten erstellt werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die vorbestimmbaren bzw. vorbestimmten Ladekriterien persönliche Nutzereinstellungen des Nutzers des Fahrzeugs 110 umfassen. Beispielsweise kann der Nutzer des Fahrzeugs 110 über eine Ein- und Ausgabeeinheit (nicht gezeigt) im Fahrzeug 110 manuell eingeben, dass das Fahrzeug 110 für einen bestimmten Zeitraum nicht bewegt wird. Vorteilhafter Weise kann die Lade-Anfrage die persönlichen Nutzereinstellungen umfassen bzw. unter Berücksichtigung der persönlichen Nutzereinstellungen generiert werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die vorbestimmbaren bzw. vorbestimmten Ladekriterien ein Nutzerprofil des Nutzers des Fahrzeugs 110 umfassen. Das Nutzerprofil kann auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise erstellt werden. Das Nutzerprofil kann voraussichtliche Bewegungen des Fahrzeugs 110 durch den Nutzer des Fahrzeugs 110 umfassen. Somit kann die Lade-Anfrage unter Berücksichtigung des Nutzerprofils generiert werden.
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Vorteilhafter Weise kann unter Berücksichtigung der vordefinierbaren bzw. vordefinierten Ladekriterien ermittelt werden, wann bzw. zu welchem Zeitpunkt das Fahrzeug 110 voraussichtlich über welche Distanz bewegt wird. Die Lade-Anfrage kann die so ermittelten Informationen erfassen bzw. unter Berücksichtigung der so ermittelten Informationen generiert werden.
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Die Überwachungseinheit 120 ist eingerichtet, bei erkannter Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers 115 automatisch eine Lade-Anfrage bzw. einen Lade-Request (Client-Server-Paradigma) umfassend die vorbestimmbaren Ladekriterien bzw. unter Berücksichtigung der vorbestimmbaren Ladekriterien zur Durchführung des Lade-Vorgangs zu generieren.
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Das System 100 umfasst zudem einen Server 140. Der Server 140 ist eingerichtet, die Lade-Anfrage vom Fahrzeug 110 zu empfangen. Das Fahrzeug 110 kann ein Kommunikationsmodul 135 zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung mit anderen Kommunikationsteilnehmern, z.B. anderen Fahrzeugen, dem Server 140, mobilen Endgeräten etc., umfassen. Die Kommunikationsverbindung kann zur Datenübertragung verwendet werden. Das Kommunikationsmodul kann ein Teilnehmeridentitätsmodul bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte (nicht gezeigt) umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem bzw. das Mobilfunknetz aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul identifiziert dabei das Kommunikationsmodul eindeutig im Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Auch eine drahtlose Kommunikationsverbindung über weitere gängige und künftige Technologien, z.B. lokale Netzwerke bzw. Local Area Networks (LANs) wie z.B. Wireless LANs etc. kann über das Kommunikationsmodul mit anderen Kommunikationsteilnehmern aufgebaut werden.
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Das Fahrzeug 110 kann die Lade-Anfrage bzw. das Lade-Request (Request-Response Paradigma) mithilfe des Kommunikationsmoduls 135 an den Server 140 übermitteln. Der Server 140 kann die so übermittelte Lade-Anfrage vom Fahrzeug 110 empfangen.
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Der Server 140 ist zudem eingerichtet, einen Ladevorgang des elektrischen Energiespeichers entsprechend den vorbestimmbaren Ladekriterien zu initiieren.
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Das Initiieren des Ladevorgangs des elektrischen Energiespeichers entsprechend den vorbestimmbaren Ladekriterien kann das Anfordern eines mobilen Lade-Dienstleisters zur aktuellen geografischen Position des Fahrzeugs 110 durch den Server 140 umfassen.
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Vorteilhafter Weise kann das Fahrzeug 110 geladen werden, ohne dass das Fahrzeug zu einer Ladesäule bewegt werden muss. Vorteilhafter Weise kann das Fahrzeug 110 geladen werden, ohne dass der Nutzer des Fahrzeugs 110 sich um Ladezeitpunkt und/oder Ladeort kümmern muss. Vielmehr kann so automatisch sichergestellt werden, dass der Ladestatus des elektrischen Energiespeichers 115 zu jedem Zeitpunkt ausreicht, um eine nächste Fahrt anzutreten.
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2 zeigt ein Verfahren 200 zur automatischen Steuerung von Ladevorgängen eines Elektrofahrzeugs 110, das über ein System 100 wie mit Bezug auf 1 beschrieben ausgeführt werden kann.
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Das Verfahren 200 umfasst:
- Überwachen 210, mittels einer Überwachungseinheit 120, des Ladezustands eines elektrischen Energiespeichers 115 des Elektrofahrzeugs 110;
- Erkennen 220, mittels der Überwachungseinheit 120, einer Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers 115 mit Bezug auf vorbestimmbare Ladekriterien; und
- bei erkannter Unterschreitung des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers 115 automatisches Generieren 230, mittels der Überwachungseinheit 120 einer Lade-Anfrage umfassend die vorbestimmbaren Ladekriterien zur Durchführung eines Lade-Vorgangs;
- Empfangen 240, an einem Server 140, der Lade-Anfrage vom Fahrzeug 110; und Initiieren 250, durch den Server 140, des Lade-Vorgangs des elektrischen Energiespeichers 115 entsprechend den vorbestimmbaren Ladekriterien.
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Dar Verfahren 200 kann zudem umfassen:
- Steuern 240, mittels einer Steuereinheit 150, des Fahrzeugs 110 bei ermittelter Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit entlang der Abschnittskontroll-Strecke derart, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit des Fahrzeugs 110 entlang der gesamten Abschnittskontroll-Strecke die zulässige Höchstgeschwindigkeit entlang der Abschnittskontroll-Strecke nicht überschreitet.
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Das Detektieren 210 der Abschnittskontrollstrecke kann umfassen:
- - kamerabasierte Detektion einer Abschnittskontroll-Strecke; und/oder
- - Detektion der Abschnittskontroll-Strecke bei Positionsübereinstimmung des Fahrzeugs 110 mit einer entsprechenden Geo-Markierung auf einer digitalen Karte; und/oder
- - Eingabe über eine Ein- und Ausgabeeinheit 160.
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Das Ermitteln 220 der Durchschnittsgeschwindigkeit kann mithilfe einer Positionsermittlungseinheit 170 und/oder eines Tachometers und/oder eines Beschleunigungssensors erfolgen.