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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Bestimmung und Abrechnung von Verbrauchs- und Verschleißparametern einer Fahrt im Fahrzeug.
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Das Ride-Sharing erfreut sich nicht zuletzt in urbanen Gebieten mit hohem Verkehrsaufkommen einer immer höheren Beliebtheit. Dabei ist es nicht immer einfach, die technischen Fahrparameter, die den bei Fahrt auftretenden Verschleiß des Fahrzeugs sowie den Kraftstoff- und/oder Batterieverbrauch darstellen, auf eine Fahrt bezogen zu ermitteln, damit dieser den jeweiligen Fahrzeuginsassen zugeordnet werden kann. Eine auf eine Fahrt bezogene Bestimmung von Verbrauchs- und Verschleißparametern und somit ermöglichte gerechte und unkomplizierte Aufteilung der Fahrkosten pro Fahrt stellt einen zentralen Erfolgsfaktor von Fahrgemeinschaften bzw. Ride-Sharing dar.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Lösung bereitzustellen, die eine Bestimmung Verbrauchs- und Verschleißparametern einer Fahrt und somit eine gerechte Aufteilung der während der Fahrt entstandenen Kosten zwischen den Fahrzeuginsassen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch ein System zur Bestimmung von Verbrauchs-und Verschleißparametern einer Fahrt im Fahrzeug gelöst, umfassend:
- eine Sensoreinheit, die eingerichtet ist:
- - Verschleiß- und Verbrauchsparameter während einer Fahrt zu erfassen; und
- - Personendaten mit Bezug auf alle Fahrzeuginsassen zu erfassen; und
- eine Recheneinheit, die eingerichtet ist:
- - mittels der erfassten Personendaten die Fahrzeuginsassen zu ermitteln;
- - nach Beendigung der Fahrt aus den erfassten Verschleiß- und Verbrauchsparametern einen Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch der Fahrt zu ermitteln; und
- - den ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch zwischen den ermittelten Fahrzeuginsassen aufzuteilen.
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Der Begriff Fahrzeug umfasst im Rahmen des Dokuments mobile Verkehrsmittel, die dem Transport von Personen (Personenverkehr), Gütern (Güterverkehr) oder Werkzeugen (Maschinen oder Hilfsmittel) dienen. Insbesondere umfasst der Begriff Fahrzeug Kraftfahrzeuge sowie Kraftfahrzeuge, die zumindest teilweise elektrisch angetrieben sein können (Elektroauto, Hybridfahrzeuge).
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Das Fahrzeug kann von einem Fahrzeugführer gesteuert werden. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann das Fahrzeug ein zumindest teilweise automatisiert fahrendes Fahrzeug sein. Unter dem Begriff „automatisiertes fahrendes Fahrzeug“ bzw. „automatisiertes Fahren“ kann im Rahmen des Dokuments ein Fahren mit automatisierter Längs- oder Querführung oder ein autonomes Fahren mit automatisierter Längs- und Querführung verstanden werden. Bei dem automatisierten Fahren kann es sich beispielsweise um ein zeitlich längeres Fahren auf der Autobahn oder um ein zeitlich begrenztes Fahren im Rahmen des Einparkens oder Rangierens handeln. Der Begriff „automatisiertes Fahren“ umfasst ein automatisiertes Fahren mit einem beliebigen Automatisierungsgrad. Beispielhafte Automatisierungsgrade sind ein assistiertes, teilautomatisiertes, hochautomatisiertes oder vollautomatisiertes Fahren. Diese Automatisierungsgrade wurden von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) definiert (siehe BASt-Publikation „Forschung kompakt“, Ausgabe 11/2012). Beim assistierten Fahren führt der Fahrer dauerhaft die Längs- oder Querführung aus, während das System die jeweils andere Funktion in gewissen Grenzen übernimmt. Beim teilautomatisierten Fahren übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum und/oder in spezifischen Situationen, wobei der Fahrer das System wie beim assistierten Fahren dauerhaft überwachen muss. Beim hochautomatisierten Fahren übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum, ohne dass der Fahrer das System dauerhaft überwachen muss; der Fahrer muss aber in einer gewissen Zeit in der Lage sein, die Fahrzeugführung zu übernehmen. Beim vollautomatisierten Fahren kann das System für einen spezifischen Anwendungsfall das Fahren in allen Situationen automatisch bewältigen; für diesen Anwendungsfall ist kein Fahrer mehr erforderlich. Die vorstehend genannten vier Automatisierungsgrade entsprechen den SAE-Level 1 bis 4 der Norm SAE J3016 (SAE - Society of Automotive Engineering). Ferner ist in der SAE J3016 noch der SAE-Level 5 als höchster Automatisierungsgrad vorgesehen, der in der Definition der BASt nicht enthalten ist. Der SAE-Level 5 entspricht einem fahrerlosen Fahren, bei dem das System während der ganzen Fahrt alle Situationen wie ein menschlicher Fahrer automatisch bewältigen kann.
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Der Begriff Ridesharing umfasst im Rahmen dieses Dokuments die gemeinsame Nutzung eines Fahrzeugs für den Transport von Personen von einem Ort zu einem anderen. Dies umfasst ein privates Teilen einer Autofahrt mit Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen (Fahrgemeinschaft) sowie das buchen eine Mitfahrgelegenheit über Vermittlungsagenturen bzw. Vermittlungsdienste. Der Vorteil von Ridesharing ist es, eine höhere Auslastung privater Fahrzeuge zu erreichen, wodurch der Emissionsausstoß durch die Fahrzeuge verringert wird.
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Das Fahrzeug umfasst eine Sensoreinheit, die eingerichtet ist, Verschleiß- und Verbrauchsparameter zu erfassen. Verschleißparameter umfassen im Rahmen dieses Dokuments Parameter mit Bezug auf Anschaffungskosten des Fahrzeugs, den Verschleiß des Fahrzeugs unter Berücksichtigung der Fahrzeuginsassen und/oder des Gewichts der Fahrzeuginsassen umfassend alle verschleißrelevanten Komponenten des Fahrzeugs, z.B. Bremsscheiben, Bremsbeläge, Kupplung, Inspektionsintervalle, Verschleiß durch schlechte Infrastruktur wie z.B. Schlaglöcher, Fahrbahnerhebungen, Reifen, Scheibenwischer, Luftfilter, Öl- und Schmierstoffe, etc. Verbrauchsparameter umfassen im Rahmen dieses Dokuments den Verbrauch des Fahrzeugs während der Fahrt. Dies kann beispielsweise Kraftstoffverbrauch bei Verbrennungsmotoren und/oder den Stromverbrauch bei Batteriebetriebenen Fahrzeugen bzw. Plug-in-Hybriden umfassen. Bei Brennstoffzellen-Fahrzeugen kann dies den Wasserstoffverbrauch umfassen. Dies gilt analog für andere Antriebsarten wie z.B. Fahrzeugen mit Gasantrieb, etc. Darüber hinaus ist die Sensoreinheit eingerichtet, Personendaten mit Bezug auf alle Fahrzeuginsassen zu erfassen.
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Das Fahrzeug umfasst zudem eine Recheneinheit, die eingerichtet ist, mittels der erfassten Personendaten die Fahrzeuginsassen zu ermitteln. Zudem ist die Recheneinheit eingerichtet, nach Beendigung der Fahrt aus den erfassten Verschleiß- und Verbrauchsparametern einen Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch der Fahrt zu ermitteln und den ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch zwischen den ermittelten Fahrzeuginsassen aufzuteilen.
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Vorteilhafterweise kann somit für Ridesharing Dienste eine exakte und gerechte Aufteilung der entstandenen Kosten für den Verbrauch und den Verschleiß, der bei einer Fahrt entsteht, zwischen den Fahrzeuginsassen erfolgen.
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Vorzugsweise umfasst die Sensoreinheit einen Tankfüllstandssensor und/oder einen Batteriesensor;
- wobei die Verbrauchsparameter während der Fahrt Daten des Tankfüllstandssensors und/oder Batteriesensors umfassen; und/oder
- die Sensoreinheit umfasst einen oder mehrere Sensoren zur Erfassung des Fahrverhaltens;
- wobei die Verschleißparameter während der Fahrt Daten mit Bezug auf das Fahrverhalten umfassen.
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Die Sensoreinheit kann einen Tankfüllstandsensor und/oder einen Batteriesensor umfassen. Die Verbrauchsparameter während der Fahrt können Daten des Tankfüllstandsensors und oder Batteriesensors umfassen.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die Sensoreinheit einen oder mehrere Sensoren zur Erfassung des Fahrverhaltens des Fahrers des Fahrzeugs umfassen. Die Verschleißparameter während der Fahrt können Daten mit Bezug auf das erfasste Fahrverhalten umfassen.
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Vorteilhafterweise können so die entstandenen Verbrauchskosten und oder Verschleißkosten einer Fahrt exakt ermittelt werden.
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Vorzugsweise umfasst die Sensoreinheit zumindest eine Innenraumkamera;
wobei das Ermitteln der Fahrzeuginsassen eine Identifikation dieser mittels geeigneter Gesichtserkennungsalgorithmen umfasst.
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Die Sensoreinheit kann zumindest eine Innenraumkamera umfassen. Die Innenraumkamera ist eingerichtet, Daten mit Bezug auf die Fahrzeuginsassen zu erfassen. Bei den Daten kann es sich insbesondere um Bilddaten der Fahrzeuginsassen handeln. Das Ermitteln der Fahrzeuginsassen durch die Recheneinheit kann eine Identifikation der Fahrzeuginsassen mittels geeigneter Gesichtserkennungsalgorithmen umfassen.
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Vorteilhafterweise können somit die Fahrzeuginsassen eines Fahrzeugs während einer Fahrt identifiziert werden.
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Vorzugsweise umfasst das Aufteilen des ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauchs der Fahrt zwischen den Fahrzeuginsassen:
- - Ermitteln eines Nutzerkontos für jeden ermittelten Fahrzeuginsassen;
- - Ermitteln der entstandenen Fahrtkosten für den ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch der Fahrt;
- - Aufteilen der entstandenen Fahrtkosten unter den ermittelten Nutzerkonten.
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Das Aufteilen des ermittelten Gesamtverschleiß Gesamtverbrauchs der Fahrer zwischen den Fahrzeuginsassen durch die Recheneinheit kann dabei das Ermitteln eines Nutzerkontos für jeden ermittelten bzw. identifizierten Fahrzeuginsassen umfassen. In einem nächsten Schritt können entstandenen Fahrtkosten für den ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch der Fahrt durch die Recheneinheit ermittelt werden. In einem letzten Schritt können die entstandenen Fahrtkosten unter den ermittelten Nutzerkonten der Fahrzeuginsassen des Fahrzeugs nach der Fahrt unter den ermittelten Nutzerkonten aufgeteilt werden.
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Vorteilhafterweise kann somit automatisch ein aufteilen der ermittelten Fahrtkosten unter den Fahrzeuginsassen erfolgen.
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Vorzugsweise sind zu jedem Nutzerkonto geeignete Zahlungsdaten hinterlegt,
wobei das Aufteilen der entstandenen Fahrtkosten unter den ermittelten Nutzerkonten ein sofortiges Buchen der entstandenen Fahrtkosten unter Verwendung der Zahlungsdaten umfasst.
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Zu jedem Nutzerkonto können geeignete Zahlungsdaten hinterlegt sein. Dies kann beispielsweise das hinterlegen von Kreditkartendaten umfassen. Darüber hinaus oder alternativ dazu können weitere bekannte bzw. in der Zukunft eingerichtete Bezahlsysteme mit dem Nutzerkonto verknüpft sein bzw. zu jedem Nutzerkonto hinterlegt sein. Dies kann eine Abrechnung der Fahrtkosten über entsprechende Bezahldienste, eine Abrechnung über hinterlegte Kreditkartendaten, eine Bezahlung über E-Wallet bzw. Digital Wallet bzw. Cyberwallet - Dienste etc. umfassen.
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Vorteilhafterweise findet somit eine sofortige, und für alle Fahrzeuginsassen transparente Abrechnung der ermittelten Fahrtkosten unter den identifizierten Fahrzeuginsassen statt. Dies führt zu einer erhöhten Akzeptanz von Ride-Sharing in der Bevölkerung.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird die zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren zur Bestimmung von Verbrauchs- und Verschleißparametern einer Fahrt im Fahrzeug gelöst, umfassend:
- Erfassen, durch eine Sensoreinheit, von Verschleiß- und Verbrauchsparametern während einer Fahrt;
- Erfassen, durch die Sensoreinheit, von Personendaten mit Bezug auf alle F ah rzeuginsassen;
- Ermitteln, durch eine Recheneinheit, der Fahrzeuginsassen mittels der erfassten Personendaten;
- Ermitteln, durch die Recheneinheit, eines Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauchs der Fahrt nach Beendigung der Fahrt; und
- Aufteilen, durch die Recheneinheit, des ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauchs zwischen den ermittelten Fahrzeuginsassen.
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Vorzugsweise umfasst die Sensoreinheit einen Tankfüllstandssensor und/oder einen Batteriesensor;
- wobei die Verbrauchsparameter während der Fahrt Daten des Tankfüllstandssensors und/oder Batteriesensors umfassen; und/oder
- die Sensoreinheit umfasst einen oder mehrere Sensoren zur Erfassung des Fahrverhaltens;
- wobei die Verschleißparameter während der Fahrt Daten mit Bezug auf das Fahrverhalten umfassen.
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Vorzugsweise umfasst die Sensoreinheit zumindest eine Innenraumkamera;
wobei das Ermitteln der Fahrzeuginsassen eine Identifikation dieser mittels geeigneter Gesichtserkennungsalgorithmen umfasst.
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Vorzugsweise umfasst das Aufteilen des ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauchs der Fahrt zwischen den Fahrzeuginsassen:
- - Ermitteln eines Nutzerkontos für jeden ermittelten Fahrzeuginsassen;
- - Ermitteln der entstandenen Fahrtkosten für den ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch der Fahrt;
- - Aufteilen der entstandenen Fahrtkosten unter den ermittelten Nutzerkonten.
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Vorzugsweise sind zu jedem Nutzerkonto geeignete Zahlungsdaten hinterlegt,
wobei das Aufteilen der entstandenen Fahrtkosten unter den ermittelten Nutzerkonten ein sofortiges Buchen der entstandenen Fahrtkosten unter Verwendung der Zahlungsdaten umfasst.
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Diese und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und der beiliegenden Figuren verdeutlicht. Es ist ersichtlich, dass - obwohl Ausführungsformen separat beschrieben werden - einzelne Merkmale daraus zu zusätzlichen Ausführungsformen kombiniert werden können.
- 1 zeigt schematisch ein System zur Bestimmung von Verbrauchs- und Verschleißparametern einer Fahrt im Fahrzeug;
- 2 zeigt ein beispielhaftes Verfahren zur Bestimmung von Verbrauchs- und Verschleißparametern einer Fahrt im Fahrzeug.
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1 zeigt schematisch ein System 100 zur Bestimmung von Verbrauchs- und Verschleißparametern einer Fahrt im Fahrzeug 110.
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Das System 100 umfasst zumindest ein Fahrzeug 110. Das Fahrzeug 110 umfasst eine Sensoreinheit 111, die eingerichtet ist, Verschleiß- und Verbrauchsparameter zu erfassen. Wie bereits oben aufgeführt, umfassen Verschleißparameter im Rahmen dieses Dokuments Parameter mit Bezug auf Anschaffungskosten des Fahrzeugs, den Verschleiß des Fahrzeugs 110 unter Berücksichtigung der Fahrzeuginsassen und/oder des Gewichts der Fahrzeuginsassen umfassend alle verschleißrelevanten Komponenten des Fahrzeugs, z.B. Bremsscheiben, Bremsbeläge, Kupplung, Inspektionsintervalle, Verschleiß durch schlechte Infrastruktur wie z.B. Schlaglöcher, Fahrbahnerhebungen, Reifen, Scheibenwischer, Luftfilter, Öl- und Schmierstoffe, etc. Verbrauchsparameter umfassen im Rahmen dieses Dokuments den Verbrauch des Fahrzeugs 110 während der Fahrt. Dies kann beispielsweise Kraftstoffverbrauch bei Verbrennungsmotoren und/oder den Stromverbrauch bei Batteriebetriebenen Fahrzeugen bzw. Plug-in-Hybriden umfassen. Bei Brennstoffzellen-Fahrzeugen kann dies den Wasserstoffverbrauch umfassen. Dies gilt analog für andere Antriebsarten wie z.B. Fahrzeugen mit Gasantrieb, etc. Darüber hinaus ist die Sensoreinheit 111 eingerichtet, Personendaten mit Bezug auf alle Fahrzeuginsassen zu erfassen.
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Das Fahrzeug 110 umfasst zudem eine Recheneinheit 112, die eingerichtet ist, mittels der erfassten Personendaten die Fahrzeuginsassen zu ermitteln. Zudem ist die Recheneinheit 112 eingerichtet, nach Beendigung der Fahrt aus den erfassten Verschleiß- und Verbrauchsparametern einen Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch der Fahrt zu ermitteln und den ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch zwischen den ermittelten Fahrzeuginsassen aufzuteilen.
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Die Sensoreinheit 111 kann einen Tankfüllstandssensor und/oder einen Batteriesensor umfassen. Die Verbrauchsparameter können in diesem Fall während der Fahrt und/oder nach einer Fahrt erfasste Daten des Tankfüllstandssensors und/oder Batteriesensors umfassen.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die Sensoreinheit 111 einen oder mehrere Sensoren zur Erfassung des Fahrverhaltens umfassen. In diesem Fall können die Verschleißparameter während der Fahrt erfasste Daten mit Bezug auf das Fahrverhalten des Fahrers des Fahrzeugs 110 umfassen. Der Einsatz von Sensoren zur Erfassung des Fahrverhaltens kann Sensoren umfassen, die Daten zur Fahrzeugbeschleunigungsvorgängen, zur Fahrzeuggeschwindigkeit zu Kurvenverhalten sowie Bremsvorgängen umfassen, wie z.B.:
- - einen Beschleunigungssensor bzw. Accelerometer, der eine Beschleunigung durch die Messung einer auf eine Masse oder Test-Masse wirkende Trägheitskraft bestimmt, so dass dieser die Beschleunigung, eine Geschwindigkeitszunahme bzw. - abnahme und/oder eine Fahrtrichtung des Fahrzeugs 110 ermitteln kann; und/oder
- - einen Gyrosensor, der ein Beschleunigungs- bzw. Lagesensor ist, der eingerichtet ist, kleinste Beschleunigungen, Drehbewegungen und/oder Lageänderung einer Masse oder Test-Masse erfasst. Daten des Gyrosensors können mit Positionsdaten eines Navigationsmoduls kombiniert werden. Durch die Kombination von Gyrosensor-Daten und Positions-Daten können beispielsweise Richtungsänderungen sehr genau bestimmt werden; und/oder
- - einen Geschwindigkeitssensor; und/oder
- - einen Drehzahlsensor; und/oder
- - weitere Sensoren, die eingerichtet Sind, Daten mit Bezug auf ein Fahrverhalten eines Fahrers eines Fahrzeugs zu erfassen.
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Daten zur aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit können durch die Recheneinheit mit einer zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort erlaubten Höchstgeschwindigkeit korreliert werden. Auf Daten mit Bezug auf eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit kann die Recheneinheit 112 über ein Backend 120 unter Verwendung einer Kommunikationseinheit 116 zugreifen. Das Backend 120 zumindest einen Backend-Server umfassen und/oder Teil von Cloud-Computing bzw. einer IT-Infrastruktur, die über das Internet Speicherplatz, Rechenleistung und/oder Anwendungssoftware als Dienstleistung zur Verfügung stellt (Service Provider), sein. Die Kommunikationseinheit 116 kann eine im Fahrzeug 110 angeordnete Kommunikationseinheit 116 sein, die eingerichtet ist, eine Kommunikationsverbindung mit anderen Kommunikationsteilnehmern, beispielsweise einem Backend 120 und/oder dem mobilen Endgerät 130, aufzubauen. Die Kommunikationseinheit 116 kann ein Teilnehmeridentitätsmodul bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul identifiziert dabei die Kommunikationseinheit 116 eindeutig im Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Die Kommunikation kann nach dem Cellular Vehicle To X (C-V2X)-Paradigma gemäß dem LTE-Standard Version 14 erfolgen. Darüber hinaus kann die Kommunikationseinheit 116 unabhängig vom Mobilfunknetz bzw. der Verfügbarkeit ausreichender Kapazitäten des aktuell verfügbaren Mobilfunknetzes über eine andere Luftschnittstelle, beispielsweise WLAN, kommunizieren. Dazu kann IST-G5 bzw. IEEE 802.11p bei der Vehicle-to-Vehicle (V2V)-Kommunikation verwendet werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können Daten mit Bezug auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in einer Speichereinheit 114 hinterlegt sein. Diese Daten können mithilfe einer in Fahrtrichtung gerichteten Kamera, die die Sensoreinheit 111 umfassen kann, überprüft und ggf. aktualisiert werden. Ein Navigationsmodul (nicht gezeigt) kann dazu stets die dazu erforderliche aktuelle Position des Fahrzeugs 110 ermitteln. Das Navigationsmodul kann zur Erfassung bzw. Ermittlung der geografischen Position aktuelle Positionsdaten mithilfe eines Navigationssatellitensystems ermitteln bzw. erfassen. Bei dem Navigationssatellitensystem kann es sich um jedes gängige sowie künftige globale Navigationssatellitensystem bzw. Global Navigation Satellite System (GNSS) zur Positionsbestimmung und Navigation durch den Empfang der Signale von Navigationssatelliten und/oder Pseudoliten handeln. Beispielsweise kann es sich dabei handeln um das Global Positioning System (GPS), GLObal NAvigation Satellite System (GLONASS), Galileo, positioning system, und/oder BeiDou Navigation Satellite System, handeln. Im Beispiel von GPS kann das Navigationsmodul ein GPS-Modul umfassen, das eingerichtet ist, aktuelle GPS-Positionsdaten des Fahrzeugs 110 bzw. des zu einem Fahrzeug 110 zugehörigen mobilen Endgeräts 130 zu ermitteln.
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Die Sensoreinheit 111 kann zumindest eine Innenraumkamera umfassen. Die Innenraumkamera ist eingerichtet, Daten mit Bezug auf die Fahrzeuginsassen zu erfassen. Bei den Daten kann es sich insbesondere um Bilddaten der Fahrzeuginsassen handeln. Das Ermitteln der Fahrzeuginsassen durch die Recheneinheit kann eine Identifikation der Fahrzeuginsassen mittels geeigneter Gesichtserkennungsalgorithmen umfassen.
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Das Aufteilen des ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauchs der Fahrt zwischen den Fahrzeuginsassen durch die Recheneinheit 112 kann dabei das Ermitteln eines Nutzerkontos für jeden ermittelten bzw. identifizierten Fahrzeuginsassen umfassen. Dazu kann es erforderlich sein, dass sich jeder Fahrzeuginsasse im Vorfeld einmalig bei einem entsprechenden Dienstleister bzw. Service Provider über ein Backend 120 registriert. Bei der Registrierung können Daten, die erforderlich sind, um die jeweilige Person eindeutig identifizieren, erfasst werden, wie z.B. Login-Daten, personenbezogene Daten (Name, Anschrift, Geburtsdatum, etc.), Abrechnungsdaten (z.B. Kreditkartennummer, Daten zu einem Konto eines Abrechnungsdienstes) sowie zumindest ein Bild der Person zum Trainieren der Gesichtserkennungsalgorithmen, etc.) umfassen. Das Nutzerkonto kann durch die Recheneinheit zu jeder identifizierten Person vom Backend 120 abgerufen werden und/oder in der Speichereinheit 114 hinterlegt sein.
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In einem nächsten Schritt kann die Recheneinheit 112 die entstandenen Fahrtkosten für den ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch der Fahrt ermitteln. Beispielsweise können in der Speichereinheit 114 bzw. im Backend 120 Daten mit Bezug auf aktuelle Spritkosten und/oder Stromkosten und/oder eine Korrelation von einem Fahrstil zu Verschleißkosten mit Bezug auf die Verschleißparameter hinterlegt sein. Darüber hinaus oder alternativ dazu können in der Speichereinheit 114 und/oder im Backend 120 Daten mit Bezug auf während der Fahrt entstandene Mautkosten (z.B. Städtemaut bzw. Citymaut, bei der es sich um die Erhebung von Gebühren für die Nutzung innerstädtischer Verkehrsinfrastruktur handelt, Autobahnvignetten, Mautkosten auf Autobahnen, etc.) hinterlegt sein. Aus diesen Daten kann die Recheneinheit 112 die Kosten für die Fahrt exakt ermitteln. In einem letzten Schritt können die entstandenen Fahrtkosten unter den ermittelten Nutzerkonten der Fahrzeuginsassen des Fahrzeugs nach der Fahrt unter den ermittelten Nutzerkonten aufgeteilt werden.
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Wie bereits ausgeführt, können zu jedem Nutzerkonto geeignete Zahlungsdaten hinterlegt sein. Dies kann beispielsweise das hinterlegen von Kreditkartendaten umfassen. Darüber hinaus oder alternativ dazu können weitere bekannte bzw. in der Zukunft eingerichtete Bezahlsysteme mit dem Nutzerkonto verknüpft sein bzw. zu jedem Nutzerkonto hinterlegt sein. Dies kann eine Abrechnung der Fahrtkosten über entsprechende Bezahldienste, eine Abrechnung über hinterlegte Kreditkartendaten, eine Bezahlung über E-Wallet bzw. Digital Wallet bzw. Cyberwallet - Dienste etc. umfassen.
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Vorteilhafterweise findet somit eine sofortige, und für alle Fahrzeuginsassen transparente Abrechnung der ermittelten Fahrtkosten unter den identifizierten Fahrzeuginsassen statt. Dies führt zu einer erhöhten Akzeptanz von Ride-Sharing in der Bevölkerung.
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2 zeigt ein Verfahren 200 zur Bestimmung von Verbrauchs- und Verschleißparametern einer Fahrt im Fahrzeug 100, das von einem System 100 wie mit Bezug auf 1 beschrieben ausgeführt werden kann.
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Das Verfahren 200 umfasst:
- Erfassen 210, durch eine Sensoreinheit 111, von Verschleiß- und Verbrauchsparametern während einer Fahrt;
- Erfassen 220, durch die Sensoreinheit 111, von Personendaten mit Bezug auf alle Fahrzeuginsassen;
- Ermitteln 230, durch eine Recheneinheit 112, der Fahrzeuginsassen mittels der erfassten Personendaten;
- Ermitteln 240, durch die Recheneinheit 112, eines Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauchs der Fahrt nach Beendigung der Fahrt; und
- Aufteilen 250, durch die Recheneinheit 112, des ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauchs zwischen den ermittelten Fahrzeuginsassen.
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Die Sensoreinheit 111 kann einen Tankfüllstandssensor und/oder einen Batteriesensor umfassen; und
- wobei die Verbrauchsparameter während der Fahrt Daten des Tankfüllstandssensors und/oder Batteriesensors umfassen; und/oder
- wobei die Sensoreinheit 111 einen oder mehrere Sensoren zur Erfassung des Fahrverhaltens umfasst; und
- wobei die Verschleißparameter während der Fahrt Daten mit Bezug auf das Fahrverhalten umfassen.
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Das Sensoreinheit 111 kann zumindest eine Innenraumkamera umfassen; und
wobei das Ermitteln der Fahrzeuginsassen eine Identifikation dieser mittels geeigneter Gesichtserkennungsalgorithmen umfasst.
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Die das Aufteilen des ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauchs der Fahrt zwischen den Fahrzeuginsassen kann umfassen:
- - Ermitteln eines Nutzerkontos für jeden ermittelten Fahrzeuginsassen;
- - Ermitteln der entstandenen Fahrtkosten für den ermittelten Gesamtverschleiß und Gesamtverbrauch der Fahrt; und
- - Aufteilen der entstandenen Fahrtkosten unter den ermittelten Nutzerkonten.
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Zu jedem Nutzerkonto können geeignete Zahlungsdaten hinterlegt sein;
wobei das Aufteilen der entstandenen Fahrtkosten unter den ermittelten Nutzerkonten ein sofortiges Buchen der entstandenen Fahrtkosten unter Verwendung der Zahlungsdaten umfassen kann.