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Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine, insbesondere Nähmaschine, vorzugsweise Steppstichnähmaschine, mit einem Greifer, der um eine Rotationsachse drehbar ist und eine Aufnahme aufweist, einer Spule, die einen Unterfaden bereitstellt und in die Aufnahme, insbesondere mit einer Spulenkapsel oder einem Spulengehäuse einsetzbar ist, und einer Vorrichtung zur Zuführung der Spule in die Aufnahme, wobei die Spule verdrehbar in der Aufnahme angeordnet ist.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Textilmaschine, insbesondere einer Nähmaschine, vorzugsweise einer Steppstichnähmaschine, wobei im Betrieb der Nähmaschine ein Unterfaden von einer Spule bereitgestellt wird, welche Spule verdrehbar in einer Aufnahme eines Greifers angeordnet ist, und wobei die Spule mittels einer Vorrichtung der Aufnahme zugeführt oder aus der Aufnahme entnommen wird.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Nähmaschinen und Verfahren zu deren Betrieb bekannt. Die
EP 1 751 339 B1 betrifft eine Einrichtung an Näh- oder Stickmaschinen zum Wechsel der Spule für den Greiferfaden. Die Spule ist hierbei in herkömmlicher Weise in einer Spulenkapsel aufgenommen. Diese Spulenkapsel wird in eine Aufnahme im Greifer eingesetzt. Hierzu weist der Greifer einen axialen Zapfen auf, welcher an seinem freien Ende einen Einschnitt aufweist. Dieser Einschnitt kann von einem Sperrschieber der Spulenkapsel hintergriffen werden, so dass dann die Spulenkapsel am Greifer gehalten ist. Der Sperrschieber der Spule wird in bekannter Weise durch eine Spulenkapselklappe betätigt. Von dieser Halteeinrichtung für die Spulenkapsel ist baulich getrennt eine Transporteinrichtung vorgesehen. Diese verfügt über einen Mechanismus, um die Spulenkapselklappe zu öffnen und somit die Spulenkapsel aus der Aufnahme im Greifer zu lösen. Die Transporteinrichtung ist translatorisch bewegbar ausgebildet.
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Eine alternative Halterung der Spulenkapsel im Greifer ist aus der
CH 332 443 bekannt.
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Dort ist offenbart, dass die Spulenkapsel entweder mit einer sogenannten Brille, oder aber ausschließlich durch magnetische Mittel im Greifer gehalten ist. Eine Entnahme einer Spulenkapsel aus dem Greifer erfolgt manuell.
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Die
DE 100 28 231 B4 greift den Gedanken einer magnetischen Halterung der Spulenkapsel auf. Die Spulenkapsel weist zentrisch an ihrer nach außen weisenden Wand einen Magneten auf, welcher mit dem freien Ende eines in der Aufnahme im Greifer vorhandenen Zapfens zusammenwirkt. Diese Anordnung bildet das Haltemittel für die Spulenkapsel. Davon baulich getrennt ist eine Transporteinrichtung vorgesehen, mit welcher die Spulenkapsel aus der Aufnahme im Greifer heraus transportiert werden kann. Diese Transporteinrichtung ist translatorisch bewegbar und verfügt ebenfalls über einen Magneten, dessen auf die Spulenkapsel ausgeübte Kraft größer ist als die zwischen dem Zapfen und dem Magneten der Spule ausgebildete Magnetkraft.
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Die
DE 10 2012 108 412 A1 offenbart schließlich eine Nähmaschine. Diese verfügt über einen Greifer, welcher von einer Hohlwelle angetrieben wird. In der Hohlwelle ist ein Kolben in axialer Richtung beweglich gelagert. Der Kolben weist einen Elektromagneten auf, welcher mit an den Spulenkapseln angeordneten Dauermagneten zusammenwirken kann. Auf diese Weise fördert der Kolben eine Spulenkapsel aus einem Magazin durch die Hohlwelle hindurch zum Greifer. Hierbei ist der Elektromagnet am Kolben so bestromt, dass er ein anziehendes Magnetfeld erzeugt. Beim Nähen bzw. Sticken wird der Elektromagnet hingegen so bestromt, dass sich der Dauermagnet der Spulenkapsel und der Elektromagnet des Kolbens abstoßen. Auf diese Weise wird die Spulenkapsel während des Nähens im Greifer gehalten.
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Es hat sich nun herausgestellt, dass das in der
DE 10 2012 108 412 A1 vorgeschlagene Prinzip nicht frei von Nachteilen ist. So erfordert die gesamte Konstruktion aufgrund der vergleichsweise ausladenden Bauform des Kolbens einen ganz erheblichen Bauraum. Außerdem muss aufgrund der mit der Bauform einhergehenden Masse der vorgeschlagenen Vorrichtung eine erhebliche Energie aufgewendet werden, wenn die Vorrichtung beispielsweise bei einer Portalnähmaschine während des Betriebs laufend bewegt werden muss. Schließlich können bei der bekannten Vorrichtung die Spulenkapseln innerhalb der Hohlwelle während des Transports verkanten, was dann eine aufwendige Fehlerbeseitigung und somit längere Stillstandzeit der Nähmaschine mit sich bringt.
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Schließlich ist aus der
DE 10 2015 106 886 B3 eine gattungsgemäße Textilmaschine und ein gattungsgemäßes Verfahren bekannt, welche bzw. welches sich bewährt haben. Dennoch besteht Verbesserungsbedarf insbesondere hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung und der Vereinfachung der Handhabung dieser Textilmaschine.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung sowie ein gattungsgemäßes Verfahren dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Betriebssicherheit erhöht ist bei zugleich geringem Gewicht und Raumbedarf der Komponenten der Textilmaschine und wobei die Anwendung in der Praxis deutlich verbessert ist.
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Zur Lösung schlägt die Erfindung eine Textilmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor.
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Bei einer Textilmaschine, insbesondere einer Steppstichnähmaschine mit einem rotierend angetriebenen Greifer ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Vorrichtung zur Zuführung der Spule zur Aufnahme im Greifer zwei Halte- und Transporteinrichtungen aufweist, die alternierend zwischen zwei Stellungen bewegbar sind und die Spule mit Unterfaden aus einer ersten Stellung außerhalb des Greifers in eine zweite Stellung im Greifer bzw. ohne Unterfaden aus der zweiten Stellung im Greifer in die erste Stellung außerhalb des Greifers überführt.
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Durch die Ausgestaltung der Vorrichtung mit zwei Halte- und Transporteinrichtungen ist es nämlich möglich, dass mit einer Halte- und Transporteinrichtung in einem ersten Schritt eine gefüllte Spule, d.h. eine Spule mit aufgespultem Unterfaden in die entsprechende Halterung des Greifers eingesetzt wird. Hierbei ist es grundsätzlich möglich, dass die Halte- und Transporteinrichtung für den Transport der Spule und auch für die Halterung der Spule im Greifer ausgebildet ist, insoweit die Halte- und Transporteinrichtung beispielsweise die sogenannte Brille aufweist, die plattenförmig ausgebildet ist und den Greifer bei eingesetzter Spule abdeckt, so dass die Spule nicht aus dem Greifer herausfallen kann. Bei solchen Ausführungsformen ist die Spule in der Regel in einer Spulenkapsel angeordnet, die gemeinsam mit der Spule in den Greifer einsetzbar ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die erfindungsgemäße Textilmaschine derart auszubilden, dass Greifer und Spulengehäuse ein integrales Bauteil bilden, wobei in das Spulengehäuse eine Spulenkapsel mit der darin angeordneten Spule eingesetzt werden. In diesem Fall transportiert die Halte- und Transporteinrichtung die Spulenkapsel mit der darin angeordneten Spule.
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Während die erste Halte- und Transporteinrichtung die Spule (bzw. Spulenkapsel) im Greifer sichert und der Unterfaden während des Betriebs der Textilmaschine zur Ausführung beispielsweise eines Nähvorgangs abgespult wird, kann die zweite Halte- und Transporteinrichtung mit einer gefüllten Spule (bzw. Spulenkapsel) bestückt werden. Ist der Unterfaden der im Greifer gesicherten Spule verarbeitet, so wird die Textilmaschine gestoppt und die Halte- und Transporteinrichtung schwenkt aus ihrer Stellung mit im Greifer gesicherter Spule in die Stellung außerhalb des Greifers zurück, so dass die geleerte Spule durch eine neue gefüllte Spule ersetzt werden kann. Gleichzeitig fährt die zweite Halte- und Transporteinrichtung mit einer gefüllten Spule aus der ersten Stellung außerhalb des Greifers in die zweite Stellung im Greifer und sichert die gefüllte Spule im Greifer, so dass die Näharbeit mit der Textilmaschine fortgesetzt werden kann.
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Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Textilmaschine liegt darin, dass für den Spulenwechsel nur eine geringe Stillstandzeit erforderlich ist. Die leeren Spulen können während des Betriebs der Textilmaschine gewechselt werden, insoweit leere Spulen durch eine Halte- und Transporteinrichtung in eine Stellung überführt werden, in der eine Entnahme der Spulen ggf. mit einem Spulengehäuse oder einer Spulenkapsel problem- und gefahrlos entnommen werden können, während die Textilmaschine weiterarbeitet auf der Basis einer in den Greifer eingesetzten Spule mit Unterfaden. Dabei kann eine Spule bzw. eine Spulenkapsel mit Spule nicht erst dann gewechselt werden, wenn die Spule gar keinen Faden mehr aufweist, sondern auch schon dann, wenn sich auf der Spule noch eine Restfadenmenge befindet.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Halte- und Transporteinrichtung die Spule zusammen mit einer Spulenkapsel in einer Aufnahme aufnimmt und in der zweiten Stellung den Greifer bei eingesetzter Spule unter Belassung eines Spalts verschließt. Hierbei handelt es sich um die Ausführungsform mit der sogenannten Brille, die den Greifer bei eingesetzter Spulenkapsel und Spule abdeckt und die Spulenkapsel relativ zum Greifer drehfest hält, während die Spule drehbar in der Spulenkapsel gelagert ist. Durch den Spalt schlüpft eine Oberfadenschlaufe durch, welche vom Greifer und der Spulenkapsel geführt wird.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass jede Halte- und Transporteinrichtung einen Trägerarm aufweist, der an einem Rahmen um eine Drehachse schwenkbeweglich angeordnet ist. Jeder Trägerarm ist verschwenkbar am Rahmen angeordnet. Bevorzugt hat jeder Trägerarm einen Antrieb, beispielsweise einen pneumatisch oder hydraulisch angetrieben Linearmotor. Es sind aber auch Ausführungsformen mit rotatorischen Antrieben denkbar.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass die Trägerarme mit ihren freien, die Aufnahmen aufweisenden Enden auf zwei kreisbogenabschnittförmigen Bahnen bewegbar sind, wobei die Bahnen einen Schnittpunkt im Bereich des Greifers aufweisen. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Vorrichtung zur Zuführung der Spule kompakt ausgebildet werden kann und ein Betrieb mit zwei Halte- und Transporteinrichtungen in einem kleinen Bauraum ausführbar ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass ein erster Trägerarm U-förmig mit zwei Schenkeln und einem die Schenkel verbindenden Steg ausgebildet ist und dass ein zweiter Trägerarm zwischen den Schenkeln des ersten Trägerarms durchführbar ist. Bei dieser Weiterbildung kann die Bewegung der beiden Halte- und Transporteinrichtungen derart überlagernd ausgeführt werden, dass die Überführung einer Halte- und Transporteinrichtung mit einer einen Unterfaden aufweisenden Spule aus der ersten Stellung außerhalb des Greifers in die zweite Stellung im Greifer bereits ausgeführt werden kann, wenn die zweite Halte- und Transporteinrichtung aus der zweiten Stellung im Greifer in die erste Stellung außerhalb des Greifers überführt wird. Hierdurch können die Stillstandzeiten der Textilmaschine deutlich reduziert werden.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Spule drehbar in einer Spulenkapsel angeordnet ist und dass der Greifer einstückig mit dem Spulengehäuse ausgebildet ist, in das Spule und Spulenkapsel einsetzbar sind.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Halte- und Transporteinrichtungen Verbindungsmittel zur Kopplung mit einer Spule oder Spulenkapsel aufweisen, wobei jedes Verbindungsmittel zwischen einer die Spule oder die Spulenkapsel koppelnden und einer die Spule oder die Spulenkapsel freigebenden Konfiguration schaltbar ausgebildet ist. Durch diese Verbindungsmittel wird verhindert, dass die Spule während der Bewegung der Halte- und Transporteinrichtungen aus diesen herausfallen. Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass die Verbindungsmittel beim Erreichen der jeweiligen ersten oder zweiten Stellung einer Halte- und Transporteinrichtung freigegeben werden, womit eine Entnahme einer leeren Spule sowie ein Austausch gegen eine mit einem Unterfaden gefüllten Spule vereinfacht ist. Dabei wird ein Haltemagnet in der Stellung, in der die Spulenkapseln manuell ausgetauscht werden können, nicht abgeschaltet. Eine Spulenkapsel ist insofern gegen die Magnetkraft des Haltemagnets abzuziehen.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass das Verbindungsmittel ein magnetisches, pneumatisches und/oder mechanisches Verbindungsmittel ist.
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Im Hinblick auf das Verfahren wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 9 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Textilmaschine ist vorgesehen, dass zwei Halte- und Transporteinrichtungen der Vorrichtung alternierend zwischen zwei Stellungen bewegt werden und eine Spule mit Spulenfaden aus einer ersten Stellung außerhalb des Greifers in eine zweite Stellung im Greifer überführt wird und dass eine Spule ohne Spulenfaden zuvor aus der zweiten Stellung im Greifer in die erste Stellung außerhalb des Greifers überführt wird. Dies erfolgt mit den beiden Halte- und Transporteinrichtungen derart, dass eine Halte- und Transporteinrichtung mit einer, einen Spulenfaden aufweisenden Spule bestückt und anschließend in eine Stellung verfahren wird, in der die Spule innerhalb des Greifers angeordnet ist, so dass der Spulenfaden entsprechend dem Nähvorgang von der Spule abgezogen und bei der Näharbeit verarbeitet werden kann. Eine zweite Halte- und Transporteinrichtung befindet sich während des Nähvorgangs in einer ersten Stellung außerhalb des Greifers und kann mit einer Spule mit Spulenfaden bestückt werden. Ist nun der Spulenfaden von der Spule innerhalb des Greifers durch den Nähvorgang verbraucht, so ist es erforderlich, dass ein neuer Spulenfaden im Greifer bereitgestellt wird. Zu diesem Zweck wird die Halte- und Transporteinrichtung mit der Spule im Greifer aus dieser Position in die erste Stellung überführt, während nachfolgend oder aber auch gleichzeitig die Halte- und Transporteinrichtung mit der zuvor eingelegten Spule mit Spulenfaden aus der ersten Stellung in die zweite Stellung überführt wird, in der die Spule mit Spulenfaden im Greifer angeordnet ist. Aus der ersten Halte- und Transporteinrichtung kann sodann die leere Spule entnommen und gegen eine neue, mit Spulenfaden gefüllte Spule ersetzt werden, so dass diese Halte- und Transporteinrichtung vorbereitet ist, um in einem nächsten Schritt erneut in die zweite Stellung überführt zu werden, in der die Spule mit Spulenfaden im Greifer angeordnet ist. Dabei kann eine Spule bzw. eine Spulenkapsel mit Spule nicht erst dann gewechselt werden, wenn die Spule gar keinen Faden mehr aufweist, sondern auch schon dann, wenn sich auf der Spule noch eine Restfadenmenge befindet.
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Vorzugsweise wird jede Halte- und Transporteinrichtung um eine quer zur Rotationsachse des Greifers ausgerichtete Achse geschwenkt und die Spule wechselbar an der Halte- und Transporteinrichtung angeordnet, wobei die Spulenkapsel zumindest während der Bewegung der Halte- und Transporteinrichtung zwischen der ersten und der zweiten Stellung mit der Halte- und Transporteinrichtung in mechanischem Kontakt stehend verbunden wird.
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Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Es zeigen:
- 1a eine Vorrichtung zur Zuführung einer Spule in eine Aufnahme eines Greifers einer Textilmaschine in einer ersten Stellung in Seitenansicht;
- 1b die Vorrichtung gemäß 1a in einer perspektivischen Ansicht;
- 2a die Vorrichtung gemäß den 1a und 1b in einer zweiten Stellung in Seitenansicht;
- 2b die Vorrichtung gemäß 2a in perspektivischer Ansicht;
- 3a die Vorrichtung gemäß den 1a bis 2b in einer dritten Stellung in Seitenansicht;
- 3b die Vorrichtung gemäß 3a in perspektivischer Ansicht;
- 4a die Vorrichtung gemäß den 1a bis 3b in einer vierten Stellung in Seitenansicht;
- 4b die Vorrichtung gemäß 4a in perspektivischer Ansicht;
- 5a die Vorrichtung gemäß den 1a bis 4b in einer fünften Stellung in Seitenansicht;
- 5b die Vorrichtung gemäß 5a in perspektivischer Ansicht;
- 6a die Vorrichtung gemäß den 1a bis 5b in einer sechsten Stellung in Seitenansicht;
- 6b die Vorrichtung gemäß 6a in perspektivischer Ansicht;
- 7 eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Zuführung einer Spule in eine Aufnahme eines Greifers in einer ersten Stellung in einer Ansicht;
- 8 die Vorrichtung gemäß 7 in einer zweiten Stellung in einer Ansicht;
- 9 die Vorrichtung gemäß den 7 und 8 in einer dritten Stellung in einer Ansicht;
- 10 die Vorrichtung gemäß den 7 bis 9 in einer vierten Stellung in einer Ansicht;
- 11 die Vorrichtung gemäß den 7 bis 10 in einer fünften Stellung in einer Ansicht;
- 12 die Vorrichtung gemäß den 7 bis 11 in einer sechsten Stellung in einer Ansicht;
- 13 eine dritte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Zuführung einer Spule in eine Aufnahme eines Greifers in einer ersten Stellung in einer Ansicht;
- 14 die Vorrichtung gemäß 13 in einer zweiten Stellung in einer Ansicht;
- 15 die Vorrichtung gemäß den 13 und 14 in einer dritten Stellung in einer Ansicht;
- 16 die Vorrichtung gemäß den 13 bis 15 in einer vierten Stellung in einer Ansicht und
- 17 die Vorrichtung gemäß den 13 bis 16 in einer fünften Stellung in einer Ansicht.
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In den 1 a bis 6b ist eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zur Zuführung einer Spule 2 in die Aufnahme 3 eines Greifers 4 einer Nähmaschine (nicht näher dargestellt) dargestellt. Die 1a bis 6b zeigen die Vorrichtung 1 in unterschiedlichen Stellungen während des Ablaufs eines Verfahrens zum Betrieb einer Nähmaschine, wobei im Betrieb der Nähmaschine ein Unterfaden von der Spule 2 bereitgestellt wird, welche Spule 2 verdrehbar in der Aufnahme 3 des Greifers 4 angeordnet ist.
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Die Vorrichtung 1 besteht aus einem Traggestell 5 und zwei daran angeordneten Halte- und Transporteinrichtungen 6, 7. Das Traggestell 5 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet und weist demzufolge zwei Schenkel 8 und einen die Schenkel 8 verbindenden Steg 9 auf. Insgesamt ist das Traggestell 5 kastenförmig ausgebildet und mit einer nicht näher dargestellten Nähmaschine verschraubt.
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Die Halte- und Transporteinrichtung 6 ist um eine Drehachse 10 schwenkbeweglich an dem Traggestell 5 befestigt. In gleicher Weise ist auch die Halte- und Transporteinrichtung 7 um eine Drehachse 11 schwenkbar am Traggestell 5 angeordnet, wobei die Drehachsen 10 und 11 parallel zueinander verlaufend und übereinander im Traggestell 5 angeordnet sind. In Verbindung mit unterschiedlichen Längen der Halte- und Transporteinrichtungen 6, 7 ergibt sich eine Verschwenkbarkeit der Halte- und Transporteinrichtungen 6, 7 auf kreisbogenabschnittförmigen Bewegungsbahnen, die einen gemeinsamen Schnittpunkt im Bereich der Aufnahme 3 des Greifers 4 haben, so dass über jede Halte- und Transporteinrichtung 6, 7 die Spule 2 aus einer ersten Stellung außerhalb des Greifers 4 in eine zweite Stellung innerhalb des Greifers 4 bewegt werden kann.
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Beide Halte- und Transporteinrichtungen 6, 7 sind dafür vorgesehen, jeweils eine Spule 2 aufzunehmen und alternierend der Aufnahme 3 zuzuführen bzw. eine Spule 2 aus der Aufnahme 3 herauszunehmen.
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In den 1a und 1b ist eine erste Stellung derart dargestellt, dass die Halte- und Transporteinrichtung 6 endseitig eine sogenannte Brille 12 aufweist, die mit einer Spulenkapsel 13 verbindbar ist, wobei die Verbindung zwischen Spulenkapsel 13 und Brille 12 beispielsweise magnetisch erfolgt. Die Brille 12 ist plattenförmig ausgebildet und deckt die Aufnahme 3 im Greifer 4 ab, soweit die Halte- und Transporteinrichtung 6, 7 in die zweite Position verschwenkt ist. Die Spulenkapsel 13 ist unter anderem in den 2a und 2b zu erkennen und dient dazu, eine Spule 2 aufzunehmen, wobei die Spule 2 relativ zur Spulenkapsel 13 verdrehbar gelagert ist. Die Spulenkapsel 13 ist drehfest mit der Brille 12 verbunden.
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Die 1a und 1b zeigen die Halte- und Transporteinrichtung 7 in ihrer zweiten Stellung derart, dass die Spule 2 in die Aufnahme 3 des Greifers 4 eingesetzt ist, so dass während des Nähvorgangs und dem damit verbundenen rotatorischen Antrieb des Greifers 4 der auf der Spule 2 angeordnete Unter- bzw. Spulenfaden für den Nähvorgang verwendet werden kann.
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Demgegenüber ist die Halte- und Transporteinrichtung 6 in die erste Stellung verfahren, so dass eine Spulenkapsel 13 mit darin angeordneter Spule 2 auf die Brille 12 aufgesetzt und mit dieser verbunden werden kann, wie es in 2a und 2b dargestellt ist. Die Halte- und Transporteinrichtung 6 ist gemäß den 2a und 2b mit einer, einen Unterfaden aufweisenden Spule 2 versehen und somit für einen nachfolgenden Bearbeitungsschritt vorgesehen.
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In den 3a und 3b ist zu erkennen, dass im nächsten Bearbeitungsschritt die Halte- und Transporteinrichtung 7 nach unten verschwenkt ist, so dass der Greifer 4 zur Aufnahme einer neuen Spule 2 vorbereitet ist, die auf der Brille 12 der Halte- und Transporteinrichtung 7 angeordnet ist. Gemäß den 4a und 4b wird in einem nächsten Schritt die Halte- und Transporteinrichtung 6 derart verschwenkt, dass die auf der Brille 12 der Halte- und Transporteinrichtung 6 angeordnete Spulenkapsel 13 mit der Spule 2 in die Aufnahme 3 des Greifers 4 verschwenkt ist. Nun kann die Spulenkapsel 13 auf der Halte- und Transporteinrichtung 7 von der Brille 12 abgenommen werden, wie es in den 5a und 5b dargestellt ist. Die leere Spule 2 wird gemäß den 6a und 6b durch eine neue, mit dem Unterfaden gefüllten Spule 2 in einer Spulenkapsel 13 ersetzt.
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Nachdem nun die sich in der Aufnahme 3 des Greifers 4 befindliche Spule 2 keinen Vorrat an Unterfaden mehr aufweist, erfolgt das Stillsetzen der Nähmaschine und das Herausschwenken der Spulenkapsel 13 aus der Aufnahme 3, indem die Halte- und Transporteinrichtung 6 in die erste Position verfahren wird. Alternierend wird dann die Halte- und Transporteinrichtung 7 mit vorbereiteter Spulenkapsel 13 und einer mit einem Unterfaden gefüllten Spule 2 erneut in die Aufnahme 3 des Greifers 4 eingeschwenkt.
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In den 7 bis 12 ist eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Zuführung einer Spule 2 zur Aufnahme 3 eines Greifers 4 dargestellt. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform gemäß den 1 bis 6 zeigen die 7 bis 12 einen Greifer 4, in den eine, in einem Spulengehäuse 15 eingesetzte Spule 2 einsetzbar ist. Das Spulengehäuse 15 ist in die Aufnahme 3 des Greifers 4 eingesetzt und mit dem Greifer 4 verbunden. Um das Spulengehäuse 15 mit der Spule 2 aus der Aufnahme 3 des Greifers 4 zu entnehmen ist es erforderlich, dass die Verbindung zwischen dem Spulengehäuse 15 und dem Greifer 4 gelöst wird. Zu diesem Zweck weist das Spulengehäuse 15 einen Schwenkhebel 16 auf, der durch ein Verschwenken relativ zum Spulengehäuse 15 die Verbindung zwischen dem Spulengehäuse 15 und dem Greifer 4 aufhebt.
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Weiterhin ist erkennbar, dass eine Vorrichtung 1 zur Zuführung der Spule 2 gemeinsam mit dem Spulengehäuse 15 vorgesehen ist. Die Vorrichtung 1 weist zwei Halte- und Transporteinrichtungen 6, 7 auf, die jeweils endseitig an einem Verbindungselement 17 angeordnet sind, wobei das Verbindungselement 17 um eine Drehachse 18 drehbar gelagert ist. Die Drehbewegung des Verbindungselementes 17 erfolgt relativ zu einem nicht näher dargestellten Lagergestell einer Nähmaschine. Die Drehachse 18 verläuft parallel zur Drehachse des Greifers 4.
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Jede Halte- und Transporteinrichtung 6, 7 ist dafür vorgesehen, ein Spulengehäuse 15 mit einer darin angeordneten Spule 2 aufzunehmen und in die Aufnahme 3 des Greifers 4 einzusetzen bzw. aus der Aufnahme 3 des Greifers 4 zu entnehmen.
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In 7 ist zu erkennen, dass die Halte- und Transporteinrichtung 7 ein Spulengehäuse 15 mit einer darin angeordneten Spule 2 aufweist, während die Halte- und Transporteinrichtung 6 leer und zur Aufnahme einer im Greifer 4 angeordneten Kombination aus Spulengehäuse 15 und Spule 2 vorgesehen ist.
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Bei der in der 7 dargestellten Position handelt es sich um die Position, in der ein Nähen der Nähmaschine ausgeführt wird.
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Die im Greifer 4 angeordnete Spule 2 weist einen bestimmten Unterfadenvorrat auf. Ist dieser Unterfadenvorrat im Laufe des Nähprozesses aufgebraucht, so ist es notwendig, die im Greifer 4 angeordnete Kombination aus Spulengehäuse 15 und Spule 2 zu entnehmen. Zu diesem Zweck dreht die Vorrichtung 1 in Richtung des Pfeiles 19 in eine Position, in der die Halte- und Transporteinrichtung 6 im Bereich des Greifers 4 derart angeordnet ist, dass die Halte- und Transporteinrichtung 6 das Spulengehäuse 15 mit der darin angeordneten leeren Spule 2 aus dem Greifer 4 entnimmt. Nachdem das Spulengehäuse 15 mit der Spule 2 in die Halte- und Transporteinrichtung 6 übergeben ist, wird die Vorrichtung 1 um 180° entsprechend dem Pfeil 20 gedreht, bis die Halte- und Transporteinrichtung 7 in einem Bereich vor dem Greifer 4 angeordnet ist, so dass das Spulengehäuse 15 mit der darin angeordneten Spule 2 mit neuem Unterfaden in die Aufnahme 3 des Greifers 4 übergeben werden kann. Diese Position ist in 9 dargestellt.
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Nachdem das Spulengehäuse 15 mit der Spule 2 in die Aufnahme 3 des Greifers 4 eingesetzt ist, dreht die Vorrichtung 1 gemäß 10 in die Ausgangsposition, wie sie auch in 7 dargestellt ist, so dass der Nähvorgang erneut gestartet werden kann.
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Während des erneuten Nähvorgangs kann nun das Spulengehäuse 15 mit der leeren Spule 2 aus der Halte- und Transporteinrichtung 6 entnommen werden. Gemäß 11 sind beide Halte- und Transporteinrichtungen 6, 7 zu diesem Zeitpunkt ohne Spulengehäuse 15 und Spulen 2.
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Im nächsten Schritt wird sodann ein Spulengehäuse 15 mit einer einen Spulenfaden aufweisenden Spule 2 in die Halte- und Transporteinrichtung 6 eingesetzt, wie es in 12 dargestellt ist. Im Anschluss hieran kann dann wieder nach Beendigung des Nähvorgangs aufgrund des Verbrauchs des Unterfadens ein Wechsel des Spulengehäuses 15 mit der Spule 2 im Greifer 4 vorgenommen werden.
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Erkennbar ist bei der Ausführungsform gemäß den 7 bis 12, dass während des Nähvorgangs die Vorrichtung 1 mit keiner Halte und Transporteinrichtung 6, 7 abgedeckt ist.
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Eine sich hierdurch von der zweiten Ausführungsform nach den 7 bis 12 dargestellten dritte Ausführungsform ist in den 13 bis 17 dargestellt, deren Funktionsweise grundsätzlich mit der Funktionsweise der zweiten Ausführungsform übereinstimmt, wobei hier jedoch erkennbar ist, dass während des Nähvorgangs eine Halte- und Transporteinrichtung 6, 7 die Aufnahme 3 des Greifers 4 abdeckt. Ein Vorteil dieser dritten Ausführungsform liegt darin, dass zum Austausch des Spulengehäuses 15 mit der Spule 2 die Vorrichtung 1 in einem ersten Schritt nicht in den Bereich des Greifers 4 verfahren werden muss. Vielmehr kann die Entnahme eines Spulengehäuses 15 mit einer leeren Spule 2 unmittelbar nach Beendigung des Nähvorgangs aus der Aufnahme 3 in die Halte- und Transporteinrichtung 6, 7 überführt werden, bevor dann durch eine 180° Drehung des Verbindungselementes 17 um die Drehachse 18 ein Spulengehäuse 15 mit einer gefüllten Spule 2 in den Bereich des Greifers 4 und gleichzeitig das Spulengehäuse 15 mit der geleerten Spule 2 in den Entnahmebereich überführt wird.
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Bezugszeichen
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- 1
- Vorrrichtung
- 2
- Spule
- 3
- Aufnahme
- 4
- Greifer
- 5
- Traggestell
- 6
- Halte- und Transporteinrichtung
- 7
- Halte- und Transporteinrichtung
- 8
- Schenkel
- 9
- Steg
- 10
- Drehachse
- 11
- Drehachse
- 12
- Brille
- 13
- Spulenkapsel
- 14
-
- 15
- Spulengehäuse
- 16
- Schwenkhebel
- 17
- Verbindungselement
- 18
- Drehachse
- 19
- Pfeil
- 20
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1751339 B1 [0003]
- CH 332443 [0004]
- DE 10028231 B4 [0006]
- DE 102012108412 A1 [0007, 0008]
- DE 102015106886 B3 [0009]