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Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet des Umschlags von staubenden Schüttgütern und insbesondere von staubenden Schüttgütern, die selbst als schädlich anzusehen sind, schädliche Bestandteile umfassen oder schädliche Verunreinigungen aufweisen.
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Aufgrund steigender Anforderungen an den Umschlag von staubenden Schüttgütern allgemein und insbesondere staubender Schüttgüter mit schädlichen Verunreinigungen, wie z.B. kontaminierte Böden, Gleisschotter oder teerhaltiger Straßenaufbruch, werden aus Gründen des Umwelt- und Emissionsschutzes, Schutz des Grundwassers, der Luft und von Oberflächengewässern sowie insbesondere auch aus Schutz des Menschen, gerade auch im Zusammenhang aus Gründen des Arbeitsschutzes, die staubfreie gekapselte Verladung der vorgenannten Güter und Stoffe immer wichtiger.
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Im Bereich des Umschlags von Schüttgut sind diverse verschiedene Anlagen und Komponenten bekannt, die insbesondere dem einfachen Materialumschlag oder zur Materialaufhaldung in hohen Höhen dienten. Diese Anlagen oder Komponenten sind in der Regel darauf ausgelegt, unter wirtschaftlichen Bedingungen hohen Massen in kurzer Zeit umzuschlagen. Die Anlagen unterscheiden sich durch den jeweiligen Anwendungsfall, z.B. mit einem langen Förderband zur Errichtung von hohen Schüttguthalden oder zur Überbrückung von langen Transportwegen, z.B. bei der Beladung von Seeschiffen außerhalb von festen Kaianlagen oder Anlagen mit variabler Fördertechnik, um verschiedene Trichter / Lagereinheiten je nach Stoffart bedienen zu können. Diese Anlagen gibt es mobil oder stationär.
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Die bekannten Anlagen und Komponenten sind allerdings weder für den Umgang mit Materialien wie kontaminierten Böden, Gleisschotter oder teerhaltigem Straßenaufbruch ausgelegt, noch sind die angesichts der umwelt- und arbeitsschutzrechtlichen Anforderungen für einen solchen Umgang geeignet, geschweigen denn, dass den in diesem Umfeld vorliegenden Umständen Rechnung tragen.
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Es besteht somit ein Interesse daran, einen Ansatz bereitzustellen, mit dem staubende Schüttgüter unter Berücksichtigung des Immissions- und Arbeitsschutzgedankens verladen werden können, wobei allerdings zudem eine Flexibilität hinsichtlich der Verladegegebenheiten bzw. -umstände gewährleistet sein soll.
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Erfindungsgemäß wird nach einem ersten Aspekt eine Verladeanlage zum Umschlag staubender Schüttgüter vorgeschlagen, wie sie in Anspruch 1 definiert ist, nämlich mit einer Aufnahmeeinheit zur Aufnahme des Schüttguts, einer Abgabeeinheit zur Abgabe des Schüttguts, einer Fördereinheit zum Fördern von Schüttgut mit anpassbarer Geschwindigkeit von der Aufnahmeeinheit zur Abgabeeinheit und einer Chassiseinheit, die die Aufnahmeeinheit, die Abgabeeinheit und die Fördereinheit trägt, wobei die Aufnahmeeinheit, die Fördereinheit und die Abgabeeinheit zusammen einen Innenbereich definieren, der gegenüber einem Staubaustrag gesichert ist, wobei die Chassiseinheit für ein Verfahren der Verladeanlage ausgestaltet ist, wobei die Aufnahmeeinheit und die Abgabeeinheit relativ zueinander beweglich angeordnet sind, wobei die Aufnahmeeinheit zur wahlweisen Aufnahme des Schüttguts von einem Umschlaggerät oder direkt aus einem Transportfahrzeug ausgestaltet ist.
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Erfindungsgemäß wird nach einem zweiten Aspekt ein Verfahren zum Umschlagen staubender Schüttgüter mit einer Verladeanlage vorgeschlagen, wie es in Anspruch 13 definiert ist, nämlich mit einer Aufnahme des Schüttguts in einer Aufnahmeeinheit der Verladeanlage, einer Abgabe des Schüttguts von einer Abgabeeinheit der Verladeanlage, und einem Fördern von Schüttgut mit anpassbarer Geschwindigkeit von der Aufnahmeeinheit zur Abgabeeinheit, wobei das Verfahren ein Positionieren der Verladeanlage durch Verfahren einer Chassiseinheit, die die Aufnahmeeinheit, die Abgabeeinheit und die Fördereinheit trägt, und ein relatives Bewegen von Aufnahmeeinheit und Abgabeeinheit zueinander umfasst, wobei das Fördern durch einen von der Aufnahmeeinheit, der Fördereinheit und der Abgabeeinheit zusammen definierten Innenbereich erfolgt, der gegenüber einem Staubaustrag gesichert ist, wobei die Aufnahmeeinheit zur wahlweisen Aufnahme des Schüttguts von einem Umschlaggerät oder direkt aus einem Transportfahrzeug ausgestaltet ist.
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Mit vom Erfinder konzipierten Anlage werden diverse bestehende Systemkomponenten und Anlagen zu einer neuen Einheit zusammengeführt. Der Fokus liegt dabei auf dem Umwelt- und Emissionsschutz unter Berücksichtigung der Trimodalität, das heißt, dem Einsatz zum Be- und Entladen aller drei Verkehrsträger (Schiff, Bahn und LKW).
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung eines Aspekts der Erfindung weist die Aufnahmeeinheit kippbare Muldenwangen zur seitlichen Bewegung von Schüttgut auf.
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Die kippbaren Muldenwangen erlauben in einfacher und effizienter Weise eine Querförderung von eingebrachten Material.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung eines Aspekts der Erfindung ist in einem Förderweg im Bereich der Aufnahmeeinheit und/oder der Fördereinheit ein Rückhaltegitter zum Zurückhalten eines Überkorns vorgesehen.
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Bei ungeeignetem Überkorn, also zu großen Materialbrocken, kann es zu Verstopfungen im Transportbereich oder zu Beschädigungen oder gar Zerstörungen im Bereich der Verladeanlage, insbesondere am Transportband kommen. Da es sich möglicherweise nicht immer sicher vermeiden lässt, dass solches Überkorn vorliegt, kann ein Eindringen in den sonst gefährdeten Bereich durch ein Rückhaltegitter verhindert werden, wobei das Rückhaltegitter in jeweils geeigneter Form ausgeführt sein kann,
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In einer bevorzugten Variante der obigen Ausgestaltung ist das Rückhaltegitter zu Reinigungszwecken für ein Rütteln und/oder Vibrieren ausgestaltet.
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Im Betrieb kann es dazu kommen, dass sich Material im Rückhaltegitter verkeilt oder sonstwie festsetzt. Insbesondere bei klebrigen Materialen kann es ebenfalls, unabhängig von einem Verkeilen oder dergleichen, zu einem Anhaften kommen, so dass es in beiden Fällen von Vorteil ist, wenn durch Rütteln und/oder Vibrieren kinetische Energie eingebracht wird, um so ein Lösen und damit eine Reinigung zu bewirken oder zumindest zu unterstützen.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung eines Aspekts der Erfindung ist die Aufnahmeeinheit an einer Zuführöffnung mit einer Flüssigkeitsbedüsung zum Zurückhalten von Staub ausgestattet ist.
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Mit einem mehr oder weniger fein verstäubten Flüssigkeitseintrag („Sprühnebel“) kann Staub gebunden werden, so dass damit zumindest ein vermindertes Freiwerden dieses Staubes in den Umgebungsbereich erreicht wird.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung eines Aspekts der Erfindung (die auch mit der obigen Ausgestaltung kombiniert werden kann) ist die Aufnahmeeinheit mit einer Absaugeinheit versehen, die ausgestaltet ist, im Innenbereich einen Unterdruck gegenüber der Umgebung der Verladeanlage zum Zurückhalten von Staub zu bewirken, wobei die Absaugeinheit vorzugsweise einen Filter zur Abscheidung von Staub aus abgesaugter Luft aufweist.
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Eine Ergänzung oder Alternative zum „Sprühnebel“ zum Binden von auftretendem Staub besteht darin, dem Staub den Austritt aus dem Innenbereich mithilfe eines Druckgefälles zu verwehren, wobei aus dem Umgebungsbereich zuströmende Luft den Staub vom Freikommen aus dem Innenbereich abhält. Hierbei ist es von Vorteil, wenn die diesen Luftstrom bewirkende Einheit, die die Luft ansaugt, mit einem Filter versehen ist, mit dem der Staub zurückgehalten wird. Anstelle eines Filters könnte auch eine Luftführung vorgesehen sein, die als Staubfalle ausgeführt ist, wobei hiermit im Vergleich zum Filter allerdings im Allgemeinen ein größerer Platzbedarf einhergeht.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung eines Aspekts der Erfindung ist die Fördereinheit für eine Vorwärtsbewegung und eine Rückwärtsbewegung ausgestaltet.
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Es kann in vielen Fällen ausreichen, wenn die Fördereinheit lediglich eine Bewegungsrichtung zur Förderung aufweist, wobei allerdings das Vorsehen einer gegenläufigen Bewegung bei Verstopfungen oder ähnlichen Störungen vorteilhaft genutzt werden kann.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung eines Aspekts der Erfindung ist die Fördereinheit schwenk- und/oder neigbar.
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Mit einer in ihrer horizontalen und/oder vertikalen Ausrichtung flexiblen Fördereinheit lässt sich die Verladeanlage in einem breiteren Einsatzspektrum einsetzen.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung eines Aspekts der Erfindung weist die Abgabeeinheit einen Verladetrichter und einen Verladeansatz aufweist, so dass in den Verladetricher eingegebenes Schüttgut durch den Verladeansatz fällt, wobei der Verladeansatz einen Spreizbereich mit wenigstens einem in der Wandung des Verladeansatzes längsverlaufenden Schlitz umfasst, der ein Aufspreizen des Verladeansatzes im Spreizbereich erlaubt, wobei der Verladeansatz im Spreizbereich mit wenigstens einem Vorspannelement versehen ist, wobei das Vorspannelement in einem Normalzustand des Verladeansatzes durch eine Kraftausübung den Schlitz geschlossen hält, wobei der Verladeansatz so ausgestaltet ist, dass von sich im Verladeansatz aufstauenden Schüttgut die von dem Vorspannelement bewirkte Kraft überwunden und der Schlitz geöffnet wird, um ein Auflösen eines Schüttgutstaus durch eine temporäre Querschnittsvergrößerung des Verladeansatzes im Spreizbereich zu erlauben.
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Unabhängig vom Kontext der hier beschriebenen Verladeanlage kann eine solche Kombination mit einem Verladetrichter und einem Verladeansatz auch in anderen Zusammenhängen eingesetzt werden. Insbesondere der Verladeansatz (ggf. in Kombination mit dem Verladetrichter oder innerhalb einer allgemeinen Abgabeeinheit) stellt einen eigenständigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung dar, der für sich genommen eine eigene Erfindung bereitstellt.
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Der Schlitz erlaubt eine Reaktion des Verladeansatzes auf eine drohende Verstopfung (idealerweise verhindert der Verladeansatz, dass es überhaupt zu einer Verstopfung kommt), indem der Spreizbereich entsprechend aufgeweitet wird. Hierbei hat allerdings andererseits das Vorspannelement die Aufgabe, ein ständiges und mehr oder weniger anlassloses Öffnen des Schlitzes zu verhindern, so dass selbst ohne weitere gesonderte Maßnahmen zur Verhinderung eines Materialaustrags quer durch den Schlitz ein solcher Materialaustrag schon minimiert wird.
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In einer bevorzugten Variante der obigen Ausgestaltung ist der Schlitz mit einer staubundurchlässigen Abdeckung versehen.
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Das Vorsehen einer Abdeckung des Schlitzes verhindert einen Austritt von Staub durch den Schlitz hindurch, wenn es zu einer temporären Aufweitung des Spreizbereichs zur Verhinderung eines Verstopfens kommt.
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In einer weiteren bevorzugten Variante der obigen Ausgestaltung, die auch mit der obigen Variante kombiniert werden kann, weist der Verladeansatz im Spreizbereich wenigstens zwei einander in Radialrichtung überlappende Abschnitte auf, zwischen denen der Schlitz verläuft.
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Vergleichbar zum Vorsehen einer Abdeckung kann auch durch eine überlappende Anordnung ein Staubaustritt vermindert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Variante der obigen Ausgestaltung, die auch mit den obigen Varianten kombiniert werden kann, ist der Verladeansatz über ein starres Verladerohr mit dem Verladetrichter verbunden.
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Das Verladerohr kann hierbei insbesondere mit einer gegenüber dem Verladetrichter schrägen Anordnung vorgesehen sein, wobei eine solche Anordnung zu einem Versatz zwischen dem Verladetrichter und dem Verladeansatz führt, der zu einer besseren Materialführung genutzt werden kann. Ist das Verladerohr zudem noch um die Hochachse drehbar am Verladetrichter angebracht, ergibt sich eine größere Flexibilität hinsichtlich des Abgabepunkts, ohne die Gesamtfödereinheit bewegen zu müssen.
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Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind insbesondere in den Unteransprüchen definiert, wobei weitere vorteilhafte Merkmale, Ausführungen und Ausgestaltungen für den Fachmann zudem aus den obigen Erläuterung und der folgenden Diskussion zu entnehmen sind.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen weiter illustriert und erläutert. Hierbei zeigt
- 1 eine schematische Darstellung zur Illustration eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verladeanlage.
- 2 eine schematische Darstellung zur Illustration eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abgabeeinheit in Seitenansicht,
- 3 eine schematische Darstellung zur Illustration eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abgabeeinheit in Frontansicht,
- 4 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Spreizbereichs eines erfindungsgemäßen Verladeansatzes und
- 5 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In den beiliegenden Zeichnungen sowie den Erläuterungen zu diesen Zeichnungen sind einander entsprechende bzw. in Beziehung stehende Elemente - soweit zweckdienlich - mit jeweils entsprechenden oder ähnlichen Bezugszeichen gekennzeichnet, auch wenn sie in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen zu finden sind.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verladeanlage.
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Die Verladeanlage 5 umfasst eine Aufnahmeeinheit 10, eine Abgabeeinheit 15, eine Fördereinheit 20 und eine Chassiseinheit 25. Die gesamte Anlage 5 ist als mobile und kompakte Einheit auf einem Raupenfahrwerk der Chassiseinheit 25 montiert. Auf diese Weise wird ein ausreichend genaues Positionieren der Anlage 5 möglich, aber auch ein Verfahren der Anlage 5 auf dem Betriebsgelände, entlang der Kaje, entlang der Güterwaggons etc., wobei diese auch auf wenig befestigten Untergründen machbar ist. Auf dem Chassis ist ein voll geschlossener und beheizbarer Bedienstand 30 montiert, der zur verbesserten Übersichtlichkeit vorzugsweise in der Höhe teleskopierbar ist, um so ein besseres Blickfeld auf einen Schüttguttrichter 35 der Aufnahmeeinheit 10 sowie auf die Fördereinheit 20 und insbesondere auf die am Ende der Anlage 5 befindliche Abgabeeinheit 15 mit dem daran vorgesehenen Verladerohr 40 zu erlauben. Die Chassiseinheit 25 umfasst ferner als Antriebseinheit einen entsprechend leistungsstarken Motor inkl. Drehstromgenerator und Hydraulikpumpe. Alternativ kann auch ein Direktanschluss an das Stromnetz erfolgen und so der (Verbrennungs-)Motor entfallen, wobei das Raupenfahrweg auch elektrisch betrieben werden kann.
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Am vorderen Bereich der Maschine befindet sich als Teil der Aufnahmeeinheit 10 ein Aufgabebunker 45 in Form eines Schüttguttrichters, wobei mittig ein Förderband 50 positioniert ist. Der Aufgabebunker 45 / Schüttguttrichter hat zur Aufnahme von LKW-Kippmulden 55 eine Breite von mindestens 2,2 m und ist dazu ausgestaltet, zur Querförderung der Schüttgüter seine seitlichen Muldenwangen zu kippen. Am Ende des Aufgabebunkers 45 / Schütttrichters ist mittig in der Anlage oberhalb des Förderbandes 50 ein Tunnel vorgesehen. Hier wird durch einen variabel verstellbaren Hardox-Abstreifer (nicht dargestellt) die Materialmenge beispielsweise manuell abhängig vom Materialgut eingestellt, wobei der Hardox-Abstreifer zudem als Verschleißelement dient. Oberhalb des Förderbandes 50 kann vorzugsweise ein Schutzgitter (nicht dargestellt) mit einer geeigneten Maschenweite abhängig vom Schüttgut (ca. 150 x 150 mm) montiert sein, womit Zerstörungen des Transportbandes 50 oder andere Beschädigungen bei nicht geeignetem Überkorn verhindert werden können. Zum Auswurf von ggf. zurückhaltendem Überkorn kann das Schutzgitter beispielsweise hydraulisch klappbar oder teleskopierbar sein. Um Verstopfungen bei klebrigen Materialien vorzubeugen, kann das Schutzgitter durch Rüttelfunktion (mit einer Schwingungseinheit) durch Eintrag von dynamischer Energie gereinigt werden.
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Zur Verhinderung eines Staubaustrags aus der offenen Seite (Zufahrt / Kipptrichter-Seite) bei Materialeintrag ist ein dreiseitiges Wasserbedüsungssystem (nicht dargestellt) vorgesehen, das einen Wasserschleier erzeugt, der wie eine „Absperrwand“ den Staubaustrag verhindert.
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Der von dem Wasserbedüsungssystem erzeugte Sprühnebel hat neben der Absperrwirkung gegenüber einem Staubaustrag zusätzlich noch den Effekt, dass das umgeschlagene Material zumindest zum Teil damit benetzt wird, so dass eine weitere Staubbildung verhindert oder zumindest unterdrückt wird. Es kann jedoch auch unabhängig eine zusätzliche Benetzungseinheit vorgesehen sein.
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Bei der Wasserbedüsung treten - bei entsprechend eingestelltem Sprühnebeleintrag - keine Flüssigkeiten aus, da der zusätzliche Eintrag durch den Sprühnebel von den geförderten Materialien aufgenommen wird.
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Alternativ oder ergänzend zur Wasserbedüsung kann auch vorgesehen sein, den Innenbereich der Verladeanlage 5 mit einem Unterdruck im Vergleich zur Umgebung zu versehen.
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Als zusätzliche Aufnahmemöglichkeit von Schüttgut ist die Aufnahmeeinheit 10 an ihrer Oberseite mit einem Trichter 35 versehen, durch den Schüttgut eingefüllt werden kann.
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Bei einem Einfüllen von Schüttgut durch den Trichter 35 der Aufnahmeeinheit 10 ist der Zugang für den LKW 55 geschlossen (z.B. durch Hochklappen einer Zufahrtsrampe, die dann den Zugang verschließt. Umgekehrt ist bei einer Zufuhr von Schüttgut durch Abkippen eines LKW der Trichter der Aufnahmeeinheit durch einen Deckel verschlossen.
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Auch der Trichter 35 ist vorzugsweise mit einem Wasserbedüsungssystem zur Verhinderung von Staubfreisetzung ausgestattet, wobei gleiches für den Unterdruck gilt.
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Die Fördereinheit 20 weist, ausgehend vom Aufgabenbunker 45 / Schüttguttrichter bis zum Verladerohr 40 der Abgabeeinheit 15, ein einziges Band 60 (ca. 1.200 mm breit) auf, das als Gummiband mit Traversen und Antrieb durch Rollenketten als Kettengurtförderband 60 ausgeführt ist. Der Antrieb erfolgt nicht durch Reibung (Reibrollen am Gummi), sondern durch die Antriebsketten über die Traversen, welche mit dem Gummiband verschraubt sind. Die Fördergeschwindigkeit ist variabel einstellbar und kann je nach Verwendungszweck bzw. Fördergut angepasst werden.
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Um z.B. Verstopfungen zu lösen, kann das Kettengurtförderband 60 auch rückwärts angetrieben werden. Das Kettengurtförderband 60 dient im Bereich Aufgabebunker 45 / Schüttguttrichterals Entleerstation und verläuft dort waagerecht. Danach folgt der Materialanstieg durch den konstant weniger oder weniger „stark“ nach oben geneigten Teil zur Abgabeeinheit 15. Ein Austragsförderband (nicht dargestellt) ist am Ende der Fördereinheit 15 befestigt. Hier endet der Kettengurtförderer 60. Je nach Verwendungszweck kann das Austragsförderband variabel in der Höhe verstellt werden. Ebenfalls ist durch die Konstruktion verschiedener Förderbandlängen ein angepasster spezieller Einsatzzweck möglich. Optional kann das Förderband 60 neben der Höhenverstellung auch schwenkbar konstruiert werden. Optional können weitere Wasserbedüsungseinheiten im Fördersystem installiert werden.
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Alternativ zu einem durchgehenden Förderband kann auch eine stufenweise Kopplung von Förderbändern mit entsprechenden Übergabestationen vorgesehen sein, wobei eine Kapselung jeweils einen Staubaustritt verhindert. Die Kapselung kann beispielsweise auch eine flexible Kapselung für den Übergang sein, so dass ein relatives Verschwenken der Förderbänder gegeneinander möglich ist.
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Die Abgabeeinheit 15 umfasst ein Verladerohr 40, das sich am Ende des Förderbandes befindet und der gezielten Führung der zu transportierenden Materialen (geschlossen / staubgeschützt) dient. Das Verladerohr 40 ist im oberen Bereich mit einem Verladetrichter 65 verbunden, der das breit gelegte Fördergut vom Förderband 60 aufnimmt und im Trichter 65 zusammenführt, so dass es in das Rohr 40 abgeleitet werden zu kann. Das Verladerohr 40 ist schwenk- und kippbar, optional auch noch teleskopierbar und kann optional mit einer Wasserbedüsung zur Staubreduktion versehen werden. Das Verladerohr 40 kann optional mittels Ultraschallsensor (nicht dargestellt) automatisch höhenverstellbar ausgerüstet werden. Durch den Ultraschallsensor am Verladerohr 40 kann der optimale Abstand zwischen Beladeeinrichtung und Verladetrichter gewählt und automatisch eingehalten werden. Hierdurch wird eine zu hohe Freifallhöhe vermieden, die unter Umständen zu einer erhöhten Staubentwicklung beim Abgabeprozess führen könnte.
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Im Fall eines Beibringens des Schüttguts per LKW 55 erfolgt das Andocken der Transportfahrzeuge an den Aufgabebunker 45 / Schütttrichter der Aufnahmeeinheit 10 rückwärts durch langsames Heranfahren bis zu einem Widerstand (Anfahren von Anlaufrollen am Aufgabebunker 45 / Schütttrichter der Aufnahmeeinheit 10). Optional kann durch eine Lichtsignalanlage oder akustisch der Abstand zwischen Transportfahrzeug 55 und Aufgabebunker 45 / Schütttrichter visualisiert werden. Weiterhin ist optional die seitliche Führung an den Aufgabebunker 45 / Schütttrichter durch ausklappbare Auffahrrampen möglich. Diese Auffahrrampen dienen eingeklappt als Seitenwand für den Betrieb als Schütttrichter (Befüllung von oben).
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Die Anlage 5 kann durch nur eine Person bedient werden. Kameras im und am Aufgabebunker 45 / Schüttguttrichter sowie am Verladerohr 40 geben dem Anlagenführer jederzeit einen visuellen Eindruck des Materialflusses bzw. über Störungen.
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Die durchschnittliche Materialdurchflussmenge kann beispielsweise 500 to/Std. betragen, abhängig von den Transportfahrzeugen sowie den Materialien. Das eigentliche Entleeren eines LKW-Sattels mit 27 to dauert typischerweise nur 30 Sekunden, wobei sich unter Einbeziehung der für das An- und Abdocken nötigen Zeit eine Zeitdauer von etwa 120 Sekunden ergibt.
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Die gesamte Anlage ist vorzugsweise mit einer aus Stahlblech gefertigten Kapselung versehen, wobei diese Kapselung eine Dichtfläche nach unten und eine Überdachung zum Schutz gegen Zutritt von Niederschlag darstellt.
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Das Gummiförderband hat eine seitliche, etwa 20 mm hohe Aufkantung, so dass auch ein Austreten von Sickerwasser, freiwerdenden Flüssigkeiten oder Schüttgüter aus dem Verladesystem heraus sicher verhindert werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung zur Illustration eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abgabeeinheit 15 in Seitenansicht.
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Die Abgabeeinheit 15 umfasst einen Verladetrichter 65 mit einem Verladerohr 40, wobei derartige Kombinationen dem Fachmann vertraut sind, so dass hierzu keine weitere Erläuterung nötig ist. Der Verladetrichter 65 ist zusammen mit dem Verladerohr 40 dazu ausgestaltet, verschwenkt zu werden (siehe auch 3), wobei zudem eine Rotation um die Hochachse möglich ist, so dass das dem Verladetrichter 65 gegenüberliegende Ende des Verladerohrs 40 einen Kreis um die Mitte des Verladetrichters 65 verfolgen kann.
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An diesem Ende ist das Verladerohr 40 mit einem Verladeansatz 70 versehen, der einen Spreizbereich 75 aufweist. Dieser Spreizbereich 75 (siehe auch 3 und 4) ist mit mehreren längsverlaufenden Schlitzen versehen, die erlauben, dass sich stauendes Material 80 freikommt, da bei dem Stauen auftretende Kräfte den Spreizbereich 75 aufspreizen. Der Übersichtlichkeit halber sind in 2 keine Vorspannelemente gezeigt (siehe 3).
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3 zeigt eine schematische Darstellung zur Illustration eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abgabeeinheit in Frontansicht.
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Wie schon mit Bezug auf 2 beschrieben, umfasst die Abgabeeinheit 15 den Verladetrichter 65, das Verladerohr 40 und den Verladeansatz 70. Der Verladetrichter 65 ist an einem Ende der Fördereinheit 20 angebracht.
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In der Darstellung von 3 sind Gummimanschetten 85 dargestellt, die jeweils den Spreizbereich 75 des Verladeansatzes 70 umschließen und verspannen.
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4 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines Spreizbereichs eines erfindungsgemäßen Verladeansatzes.
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Der Spreizbereich 75 umfasst insgesamt vier Schlitze 90, die zueinander um 90° um die Hochachse versetzt sind. Jeweils zwei gegenüberliegende Schlitzen 90 teilen einen Rohrabschnitt in zwei Teile, so dass die Schlitze 90 in einem inneren Rohrabschnitt durch den äußeren Rohrabschnitt bedeckt sind, während die Teile des inneren Rohrabschnitts den Innenbereich von den Schlitzen 90 trennen.
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5 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das Verfahren dient zum Umschlagen staubender Schüttgüter mit einer Verladeanlage, wie sie oben beschrieben ist.
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Hierbei ist zunächst ein Positionieren 100 der Verladeanlage durch Verfahren 110 einer Chassiseinheit, die die Aufnahmeeinheit, die Abgabeeinheit und die Fördereinheit trägt, und ein relatives Bewegen 120 von Aufnahmeeinheit und Abgabeeinheit zueinander vorgesehen.
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Bei gewünschter Positionierung erfolgt eine Aufnahme 120 des Schüttguts in einer Aufnahmeeinheit der Verladeanlage, wobei das Schüttgut mit anpassbarer Geschwindigkeit von der Aufnahmeeinheit zur Abgabeeinheit gefördert (Schritt 130) wird, wobei es zu einer Abgabe 130 des Schüttguts von einer Abgabeeinheit der Verladeanlage kommt.
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Hierbei erfolgt das Fördern 130 durch einen von der Aufnahmeeinheit, der Fördereinheit und der Abgabeeinheit zusammen definierten Innenbereich, der gegenüber einem Staubaustrag gesichert ist.
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Die Aufnahmeeinheit ist hierbei zur wahlweisen Aufnahme 120 des Schüttguts von einem Umschlaggerät oder direkt aus einem Transportfahrzeug ausgestaltet.
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Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben - ersichtlich, dass die dargestellten und diskutieren Kombinationen nicht die einzig möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 5
- Verladeanlage
- 10
- Aufnahmeeinheit
- 15
- Abgabeeinheit
- 20
- Fördereinheit
- 25
- Chassiseinheit
- 30
- Bedienstand
- 35
- Schüttguttrichter
- 40
- Verladerohr
- 45
- Aufgabebunker
- 50
- Förderband der Aufnahmeeinheit
- 55
- LKW
- 60
- Förderband der Fördereinheit
- 65
- Verladetrichter
- 70
- Verladeansatz
- 75
- Spreizbereich
- 80
- Materialstau
- 85
- Gummimanschette
- 90
- Schlitz
- 100
- Positionieren der Verladeanlage
- 110
- Verfahren eines Chassiseinheit
- 120
- relatives Bewegen von Aufnahmeeinheit und Abgabeeinheit
- 130
- Aufnahme von Schüttgut
- 140
- Fördern von Schüttgut
- 150
- Abgabe von Schüttgut