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Die Erfindung betrifft einen Aktuator zur Betätigung eines hydraulischen Ventils mit einem Wickelkörper zur Aufnahme einer Magnetspule, wobei der Wickelkörper einen Ankerraum umgibt, und mit einem Polrohr, welches zumindest teilweise in dem Ankerraum einführbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Aktuators.
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Aktuatoren insbesondere zur Betätigung hydraulischer Ventile sind im Stand der Technik hinreichend bekannt.
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Aus
DE 198 54 100 A1 ist beispielsweise eine Magnetspulenanordnung bekannt. Bei der Magnetspulenanordnung, die aus einer gekapselten Spule mit einem angespritzten Stecksockel für den Anschluss von elektrischen Anschlussleitungen und einem die gekapselte Spule umschließenden Metallgehäuse besteht, muss die dem Schutzleiteranschluss zugeordnete Kontaktfahne durch den Stecksockel geführt und mit dem Metallgehäuse verbunden werden. Um zu verhindern, dass aufgrund der Kapillarwirkung zwischen der Kontaktfahne und dem diese umschließenden Kunststoff Feuchtigkeit in den Anschlussraum des Stecksockels eindringt, ist zwischen dem Stecksockel und der Außenfläche der gekapselten Spule eine Ausnehmung vorgesehen, in die das Metallgehäuse eingreift. Durch die Aussparung innerhalb des Stecksockels ist ein Verbindungselement geführt, das die Kontaktfahne mit dem Metallgehäuse elektrisch verbindet. Ein das Verbindungselement umschließendes Dichtelement ist in der Aussparung des Stecksockels angeordnet. Derartige Magnetspulenanordnungen werden zur Betätigung von elektromagnetisch betätigten hydraulischen Ventilen in der Industriehydraulik verwendet, bei denen von außen zugängliche Metallteile mit einem Schutzleiteranschluß zu verbinden sind.
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Derartige Aktuatoren durchlaufen bekanntlich einen komplexen Herstellungsprozess, welcher sich u.a. durch das Umspritzen des Polrohrs auszeichnet. Problematisch beim Umspritzen des Polrohrs ist das temperaturbedingte Einschnüren des Innendurchmessers des Polrohrs, welcher aufgrund mangelnder Konstanz nicht planbar ist und somit nicht ohne Mehraufwand in den Herstellungsprozess implementiert werden kann. Vielmehr muss jedes Polrohr am Ende des Herstellungsprozesses 100%ig geprüft und vermessen werden, um geforderte enge Toleranzen sicherstellen zu können.
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Aus den Offenlegungsschriften
DE 10 2018 103 046 A1 und
DE 10 2004 009 157 A1 ist es grundsätzlich bekannt, den Ankerraum durch Verrastung eines Deckelelements mit dem Wickelkörper zu verschließen.
So offenbart die
DE 10 2018 103 046 A1 eine mit einer Vergussmasse verbundene Korrosionsschutzkappe, welche mittels eines Schnapphakens mit einem Spulenkörper zu einer Einheit verbunden wird. Dagegen beschreibt die
DE 10 2004 009 157 A1 einen Magnetkern mit einem nasenartigen Vorsprung, welcher eine Schneidkante bildet und bei der Verbindung mit dem Spulenkörper zur Verformung führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen eingangs genannten Aktuator baulich und funktional, sowie das zugehörige Herstellungsverfahren zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Aktuator, insbesondere zur Betätigung eines hydraulischen Ventils, gelöst. Der Aktuator umfasst einem Wickelkörper zur Aufnahme einer Magnetspule, wobei der Wickelkörper einen Ankerraum umgibt. Des Weiteren umfasst der Aktuator ein Polrohr, welches zumindest teilweise in dem Ankerraum einführbar ist, und ein Deckelelement mit einer Kontakteinrichtung zum Ansteuern des Aktuators, wobei das Deckelelement stirnseitig an dem Wickelkörper zum Verschließen des Ankerraums verrastbar ausgebildet ist.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen und nebengeordneten Ansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Aktuator mit dem stirnseitigen Deckelelement, welches an dem Wickelkörper zum Verschließen des Ankerraums verrastbar ausgebildet ist, bringt den Vorteil mit sich, dass das Polrohr bei der Herstellung nicht mehr umspritzt werden muss. Dadurch kommt es beim Innendurchmesser des Polrohrs nicht mehr zu den problematischen Einschnürungen, wodurch sich auch das 100%ige Prüfen und Vermessen der umspritzten Aktuatoren erübrigt. Insgesamt ist es somit möglich, die Toleranzen zu verbessern und den Herstellungsprozess deutlich zu vereinfachen.
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Ein zusätzlicher damit verbundener Vorteil ist, dass die Anzahl von fehlerhaft hergestellten oder außerhalb von vorgegebenen Toleranzen liegende Aktuatoren deutlich reduziert werden kann. Durch den Wegfall des temperaturbedingten Einschnürens kann der Ausschuss stark reduziert und eine verbesserte Prozessstabilität erreicht werden.
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Das Polrohr weist einen Flansch auf, welcher stirnseitig an einem Rand des Wickelkörpers anliegt. Dadurch kann beispielsweise der Vorteil erreicht werden, dass das Polrohr nicht vollständig in den Wickelkörper eingebracht wird, sondern über den Rand des Wickelkörpers heraussteht. Dadurch kann das Deckelelement zumindest teilweise unmittelbar auf das Polrohr aufgebracht werden, wodurch das Polrohr besonders fest an dem Wickelkörper befestigt werden kann.
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Erfindungsgemäß weist der Flansch zumindest zwei einander gegenüberliegend angeordnete radiale Aussparung auf. Die radialen Aussparungen ermöglichen es, eine eindeutige Anordnung des Polrohrs im Verhältnis zu dem Wickelkörper zu realisieren.
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Darauf aufbauend, weist der Wickelkörper zumindest zwei einander gegenüberliegend angeordnete axiale Fortsätze auf, welche zur Anlage der radialen Aussparungen des Flansches ausgebildet sind. Die radialen Aussparungen sind hierbei auf die axialen Fortsätze abgestimmt, wodurch eine eindeutige Zuordnung des Polrohrs in dem Wickelkörper möglich ist. Besonders vorteilhaft ist hierbei die hohe Prozessstabilität, da das Polrohr auf nur eine einzige Art und Weise in den Wickelkörper eingebracht werden kann. Diese Anordnung ist somit besonders präzise und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlern signifikant.
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Ein weiterer Vorteil liegt in der Tatsache begründet, dass dem Deckelelement nur noch die Aufgabe eines axialen Fixierens des Polrohrs in dem Wickelkörper zukommt. Ein Verdrehen des Polrohrs scheidet aufgrund der radialen Aussparungen und der zugeordneten axialen Fortsätzen des Wickelkörpers vollständig aus. Das Deckelelement kann das Polrohr somit ausreichend fest an dem Wickelkörper befestigen.
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Um das Befestigen des Polrohrs mittels des Deckelelements besonders zuverlässig und mit hoher Lebensdauer zu realisieren, weist das Deckelelement einen laschenartigen Rastarm auf, welcher mit einem korrespondierenden Rastvorsprung des Wickelkörpers in Eingriff bringbar ausgebildet ist. Durch den laschenartigen Rastarm kann eine besonders feste und zuverlässige Verbindung zwischen Deckelelement und Wickelkörper hergestellt werden. Einfache Rasthaken können im Betrieb des Aktuators abreißen oder sich augrund der Belastung öffnen. Im Gegensatz dazu kommt dem laschenartigen Rastarm eine sehr hohe Belastbarkeit zu.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Rastvorsprung in radialer Richtung an einem ersten axialen Fortsatz angeordnet. Dadurch erfüllt der erste axiale Fortsatz eine Doppelfunktion. Diese besteht einerseits in der eindeutigen Zuordnung des Polrohrs mittels der radialen Aussparungen des Flansches. Andererseits dient der erste axiale Fortsatz durch Ausbildung des Rastvorsprungs zur Befestigung des Deckelelements. Somit wird die Anzahl der Bauteile des Aktuators reduziert und der Herstellungsprozess vereinfacht.
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Um ein ungewolltes Ablösen des Deckelelements vom Wickelkörper zusätzlich zu erschweren, weist der erste axiale Fortsatz einen Sicherungsvorsprung auf, welcher in axialer Richtung dem Deckelelement entgegengesetzt ausgebildet ist. Der Sicherungsvorsprung entspricht einem nasenähnlichen Haken, welcher ein Aushaken des laschenartigen Rastarms erschwert. Der laschenartige Rastarm ist beispielsweise mittels eines Filmscharniers mit dem Deckel verbunden. Ein Filmscharnier weist sich durch hohe Beweglichkeit und große Zugfestigkeit aus. Wenn nun der laschenartige Rastarm von dem radialen Rastvorsprung am ersten axialen Fortsatz entfernt werden soll, so müssen das Filmscharnier und das Deckelelement zumindest lokal in radiale Richtung ausgelenkt werden. Dieses Auslenken in radialer Richtung wird jedoch von dem Sicherungsvorsprung blockiert oder zumindest gehemmt, da dieser in exakt gegengesetzter Richtung angeordnet ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, weist ein zweiter axialer Fortsatz des Wickelkörpers eine radial innenliegende Aufnahme zum Aufnehmen eines Einführvorsprungs des Deckelelements auf. Dadurch erfüllt auch der zweite axiale Fortsatz eine Doppelfunktion. Diese besteht einerseits in der eindeutigen Zuordnung des Polrohrs in Verbindung mit den radialen Aussparungen des Flansches. Andererseits dient der zweite axiale Fortsatz durch Ausbildung der radial innenliegenden Aufnahme zur Befestigung des Deckelelements. Das Deckelelement muss also lediglich in einer radialen Richtung mittels eines Einführvorsprungs in die Aufnahme eingeführt werden. Durch das Einführen in die Aufnahme ist das Deckelelement einseitig mit dem Wickelkörper verstemmt und kann durch den laschenartigen Rastarm fest verbunden werden. Somit wird die Anzahl der Bauteile des Aktuator weiter reduziert und die Verbindung zwischen Deckelelement und Wickelkörper besonders fest ausgebildet.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft sind der Wickelkörper und/ oder das Deckelement aus Kunststoff, insbesondere aus Polyamid, insbesondere PA66 GF35 hergestellt.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung, wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen eines Aktuators nach einer der vorangehenden Ausführungsformen gelöst. Das Verfahren zum Herstellen eines Aktuators bringt ähnliche Vorteile wie der erfindungsgemäße Aktuator mit sich.
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Das Verfahren umfasst die Schritte des Bereitstellens eines Wickelkörpers, des Einführens eines Polrohrs in den Ankerraum, und des Verschließens des Ankerraums durch Verrasten des Deckelelements mit dem Wickelkörper.
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Das Verfahren bringt beispielsweise den Vorteil mit sich, dass das Polrohr bei der Herstellung nicht mehr umspritzt werden muss. Dadurch kommt es beim Innendurchmesser des Polrohrs nicht mehr zu den problematischen Einschnürungen, wodurch sich auch das 100%ige Prüfen und Vermessen der umspritzten Aktuatoren erübrigt. Insgesamt ist es somit möglich, die Toleranzen zu verbessern und dabei den Herstellungsprozess deutlich zu vereinfachen, da die Bestandteile des Aktuators getrennt hergestellt und bei der Montage lediglich zusammengesteckt werden müssen.
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Ebenso vorteilhaft ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, dass die Anzahl von fehlerhaft hergestellten oder außerhalb von vorgegebenen Toleranzen liegende Aktuatoren deutlich reduziert werden kann. Durch den Wegfall des temperaturbedingten Einschnürens kann der Ausschuss stark reduziert werden und eine verbesserte Prozessstabilität erreicht werden.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung wird in den Ankerraum eine Zentrierhülse eingeführt. Die Zentrierhülse erfüllt weitere zusätzliche Funktionen, welche isoliert betrachtet im Stand der Technik bekannt sind. Besonders vorteilhaft ist jedoch die Tatsache, dass die Zentrierhülse ohne weitere Änderung in das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren implementiert werden kann. Mit anderen Worten kann hier auf bestehende Standardhülsen zurückgegriffen werden.
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Zum Verschließen des Ankerraums wird ein Einführvorsprung des Deckelelements radial in eine Aufnahme eines zweiten axialen Fortsatzes des Wickelkörpers eingelegt und anschließend ein laschenartiger Rastarm des Deckelements auf einen korrespondierenden Rastvorsprung eines ersten axialen Fortsatzes des Wickelkörpers gerastet.
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Dadurch werden die jeweilige Doppelfunktion des ersten und des zweiten axialen Fortsatzes mit einer effizienten Montage des Aktuators verknüpft. Das Polrohr wird durch die radialen Aussparungen des Flansches eindeutig in einer definierten Einbauposition in dem Wickelkörper angeordnet. Gleichzeitig dient der erste axiale Fortsatz durch Ausbildung des Rastvorsprungs zur Befestigung des Deckelelements. Ebenso verhält es sich mit dem zweiten axialen Fortsatz. Der zweite axiale Fortsatz dient durch die Ausbildung der radial innenliegenden Aufnahme der Befestigung des Deckelelements. Das Deckelelement muss also lediglich in einer radialen Richtung mittels des Einführvorsprungs in die Aufnahme eingeführt oder eingelegt werden. Durch das Einführen in die Aufnahme ist das Deckelelement einseitig mit dem Wickelkörper verstemmt und kann durch den laschenartigen Rastarm fest verbunden werden. Zum Verbinden des laschenartigen Rastarms mit dem Ratsvorsprung wird das Deckelelement an den Rand des Wickelkörpers angeklappt. Insgesamt wird die Anzahl der Bauteile des Aktuators klein gehalten, was den Aufwand für die Herstellung und die Montage des Aktuators gering hält. Zusätzlich wird die Verbindung zwischen Deckelelement und Wickelkörper durch den laschenartigen Rastarm besonders fest ausgebildet.
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Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Aktuators;
- 2 eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Aktuators;
- 3 ein Polrohr in einer Draufsicht;
- 4 eine Schnittdarstellung eines Wickelkörpers; und
- 5 eine Seitenansicht eines Deckelelements.
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Die 1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Aktuators 100. Der Aktuator 100 umfasst das Deckelelement 400 mit der Kontakteinrichtung (nicht gezeigt) zum Ansteuern des Aktuators 100. Zusätzlich befindet sich an einem unteren Abschnitt des Deckelelements 400 ein laschenartiger Rastarm 404, welcher in den nachfolgenden Figuren detaillierter beschrieben wird. Des Weiteren umfasst das Deckelelement 400 an einem dem laschenartigen Rastarm 404 gegenüberliegenden oberen Abschnitt einen Einführvorsprung 406. Der Einführvorsprung 406 ist zwischen zwei parallel angeordneten Vorsprüngen mit in einer Längsrichtung eingefassten Kontaktpins 408 angeordnet.
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Zusätzlich umfasst der Aktuator 100 ein Polrohr 300, welches einen Flansch 302 und einen in Längsrichtung angeordneten Hals aufweist. Der Flansch 302 hat zwei einander gegenüberliegend angeordnete radiale Aussparung 304.
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Zwischen dem Polrohr 300 und dem angrenzend angeordneten Wickelkörper 200 befindet sich eine Zentrierhülse 500. Die Zentrierhülse 500 wird auf den Hals des Polrohrs 300 aufgeschoben. Somit wird der unmittelbare Kontakt zwischen Polrohr 300 und Wickelkörper 200 verhindert und ein gleichbleibender Abstand bewirkt, wenn der Aktuator 100 im Betrieb ist.
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Der Wickelkörper 200 dient der Aufnahme einer Magnetspule (nicht gezeigt). Der Wickelkörper 200 umgibt einen Ankerraum 204, in welchen die Zentrierhülse 500 und der Hals des Polrohrs 300 eingeführt werden. Das Deckelelement 400 wird stirnseitig an dem Wickelkörper 200 zum Verschließen des Ankerraums 204 angeordnet. Für die Erfindung wesentlich ist, dass der Wickelkörper 200 und das Deckelelement 400 miteinander verrastbar ausgebildet sind.
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Der Wickelkörper 200 weist zwei einander gegenüberliegende axiale Fortsätze 208A, 208B auf, die sich in Richtung des Deckelelements 400 erstrecken.
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Der untenliegend angeordnete erste axiale Fortsatz 208A umfasst einen Rastvorsprung 210, welcher in radialer Richtung nach außen angeordnet ist. Im montierten Zustand dient der Rastvorsprung 210 dem Einhaken des am Deckelelement 400 angeordneten laschenartigen Rastarms 404. Zusätzlich umfasst der erste axiale Fortsatz 208A stirnseitig angeordneten Sicherungsvorsprung 212. Der Sicherungsvorsprung 212 ist in axialer Richtung dem Deckelelement 400 entgegengesetzt ausgebildet und dient der zusätzlichen Absicherung gegen ein ungewolltes Aushaken des laschenartigen Rastarms 404 vom Rastvorsprung 210. Auf die genaue Wirkungsweise des Sicherungsvorsprungs 212 wird an anderer Stelle erneut eingegangen.
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Der obenliegend angeordnete zweite axiale Fortsatz 208B ist dem ersten axialen Fortsatz 208A gegenüberliegend angeordnet. Der zweite axiale Fortsatz 208B des Wickelkörpers 200 umfasst eine radial innenliegende Aufnahme 214. Die innenliegende Aufnahme 214 dient als Widerlager für den Einführvorsprung 406 des Deckelelements 400. So kann beim Fixieren des Deckelelements 400 an dem Wickelkörper 200 zunächst der Einführvorsprung 406 am Deckelelement 400 auf die innenliegende Aufnahme 214 aufgelegt und dann in Richtung des Randes 206 auf den Wickelkörper 200 angeklappt werden. Mit dem Anklappen an den Wickelkörper 200 wird der laschenartige Rastarm 404 über den Rastvorsprung 210 geclipst und das Deckelelement 400 wird dadurch am dem Wickelkörper 200 fixiert.
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Die 2 zeigt eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Aktuators 100. Der Aktuator 100 befindet sich in einem montierten Zustand. Mit anderen Worten sind die Zentrierhülse 500 und das Polrohr 300 in den Ankerraum 204 des Wickelkörpers 200 eingeführt und mit dem Deckelelement 400 fixiert. Auf dem Wickelkörper 200 befindet sich eine aufgebrachte Magnetspule 202. Der Hals des Polrohrs 300 weist eine Anlagekante 306 auf, welche der Zentrierhülse 500 als Anschlag dient. Das Pohlrohr 300 ist lediglich bis zum Flansch 302 in den Wickelkörper 200 eingeführt. Der Flansch 302 liegt hierbei an einem stirnseitigen Rand 206 des Wickelkörpers 200 an.
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Die beiden einander gegenüberliegend angeordneten axialen Fortsätze 208A, 208B sind unmittelbar an die radialen Aussparungen 304 des Flansches 302 angelegt, wodurch ein Verdrehen des Polrohrs 300 relativ zum Wickelkörper 200 nicht möglich ist.
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Das Deckelelement 400 mit stirnseitig angeordneten Kontaktpins 408 und mit der abgedeckten Kontakteinrichtung 402 zum Ansteuern des Aktuators 100 befindet sich in einem mit dem Wickelkörper 200 verrasteten Zustand. Somit sind das Deckelelement 400 und der Wickelkörper 200 formschlüssig verrastet und der Ankerraum 204 ist verschlossen.
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Der zweite axiale Fortsatz 208B umfasst die innenliegende Aufnahme 214, welche den Einführvorsprung 406 des Deckelelements 400 abstützt. Auf der dem Einführvorsprung 406 gegenüberliegenden Seite des Deckelelements 400 befindet sich der laschenartige Rastarm 404, welcher mit dem Rastvorsprung 210 des Wickelkörpers 200 in Eingriff ist.
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Der erste axiale Fortsatz 208A steht in axialer Richtung über den Flansch 302 des Polrohrs 300 über. Aufgrund dieser Tatsache ist zumindest ein Teil des Deckelelements 400 in radialer Richtung innerhalb des ersten axialen Fortsatze 208A angeordnet. Der laschenartige Rastarm 404 ist beispielsweise über ein Filmscharnier mit dem Deckelelement 400 verbunden und umgreift den ersten axialen Fortsatz 208A stirnseitig an einem Sicherungsvorsprung 212. Der Sicherungsvorsprung 212 dient somit als zusätzliche Absicherung gegen ein ungewolltes außer Eingriff geraten des laschenartigen Rastarms 404 vom Rastvorsprung 210.
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Die 3 zeigt ein Polrohr 300 in einer Draufsicht. Das Polrohr 300 umfasst den Flansch 302, welcher beim Einführen des Pohlrohrs 300 in den Ankerraum 204 des Wickelkörpers 200 an dessen stirnseitigen Rand 206 in Anschlag kommt. Zusätzlich sind an dem Flansch 302 zwei einander gegenüberliegend angeordnete radiale Aussparung 304 gezeigt, welche bei der Montage des Aktuators 100 an die beiden einander gegenüberliegend angeordneten axialen Fortsätze 208A, 208B angelegt werden. Die Kontur der radialen Aussparungen ist in der 3 rechteckig ausgebildet, jedoch kann die Kontur jede andere Form annehmen, solange die radialen Aussparungen 304 mit den zugeordneten axialen Fortsätze 208A, 208B korrespondieren. Beispielsweise können die Aussparungen auch rund oder dreieckig ausgebildet sein.
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Die 4 zeigt eine Schnittdarstellung eines Wickelkörpers 200. Der Wickelkörper 200 umgibt den Ankerraum 204, in welchen die Zentrierhülse 500 und der Hals des Polrohrs 300 eingeführt werden. Der Flansch 302 des Polrohrs 300 wird bis zum Rand 206 des Wickelkörpers 200 eingeschoben. Der Wickelkörper 200 weist die beiden gegenüberliegende axiale Fortsätze 208A, 208B auf. Der erste axiale Fortsatz 208A umfasst den Rastvorsprung 210 und den stirnseitig angeordneten Sicherungsvorsprung 212. Der zweite axiale Fortsatz 208B umfasst die innenliegende Aufnahme 214, welche als Widerlager für den Einführvorsprung 406 des Deckelelements 400 dient.
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Die 5 zeigt eine Seitenansicht eines Deckelelements 400. Das Deckelelement 400 umfasst sowohl die abgedeckte Kontakteinrichtung 402 zum Ansteuern des Aktuators 100 als auch den laschenförmigen Rastarm 404. Die abgedeckte Kontakteinrichtung 402 kann nur in radialer Richtung kontaktiert werden. Der laschenartige Rastarm 404 ist dem Einführvorsprung 406 gegenüberliegend angeordnet, wobei der Einführvorsprung 406 zwischen zwei Kontaktpins 408 tragenden Vorsprüngen eingefasst ist. Der laschenartige Rastarm 404 umfasst einen feststehenden abgewinkelten Verbindungshals und ist darüber starr mit dem Deckelelement 400 verbunden. Der starre abgewinkelte Verbindungshals ermöglicht ein vereinfachtes Einrasten des laschenförmigen Rastarms 404 mit dem korrespondierenden Rastvorsprung 210. Alternativ kann der laschenartige Rastarm 404 über ein Filmscharnier mit dem Deckelelement 400 verbunden sein.
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Sowohl der Wickelkörper 200 als auch das Deckelelement 400 werden jeweils getrennt hergestellt und bei der Montage des Aktuators 100 zusammengefügt. Beispielsweise können der Wickelkörper 200 und/ oder das Deckelelement 400 in einem Spritzgussverfahren hergestellt werden. Besonders empfiehlt sich hierfür Polyamid oder faserverstärktes Polyamid wie beispielsweise PA66 GF35. Der Faseranteil im Polyamid stellt im Betrieb des Aktuators eine besonders hohe Einsatzdauer sicher, da beispielsweise der laschenartige Rastarm 404 großen Belastungen ausgesetzt ist.
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Durch die hohe Festigkeit des Wickelkörpers 200 des Deckelelements 400, kann durch das Verrasten der beiden Komponenten ein hohe Einsatzdauer des Aktuators 100 erreicht werden, wobei das Polrohr 300 nicht mehr umspritzt werden muss. Dadurch werden die temperaturbedingten Einschnürungen im Bereich des Innendurchmessers des Polrohrs 300 annulliert, wodurch sich das 100%ige Prüfen und Vermessen des Aktuators erübrigt.
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Stattdessen erfolgt die Herstellung des Aktuators 100 durch das Einführen des Polrohrs 300 in den Ankerraum 204 des Wickelkörpers 200 und anschließendes Verschließen des Ankerraums 204 durch das Deckelelement 400. Das Deckelelement 400 wird hierbei radial in die Aufnahme 214 des zweiten axialen Fortsatzes 208B eingelegt und anschließend mittels des laschenartigen Rastarms 404 am ersten axialen Fortsatzes 208A des Wickelkörpers 200 verrastet. Somit wird die Anzahl von fehlerhaft hergestellten Aktuatoren reduziert und eine verbesserte Prozessstabilität erreicht.
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Nach dem Verschließen des Ankerraums 204 durch das Deckelelement 400 erfolgt zur Fertigstellung der Magnetspule 202 das Aufbringen einer Spulendraht-Wicklung auf den Wickelkörper 200, wobei die Enden des Spulendrahtes mit den Kontaktpins 408 verbunden werden.