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Die Erfindung betrifft allgemein eine Wickelmaschine zum Aufwickeln von Schläuchen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Wickelmaschine zum Aufwickeln von Schlauchbündeln, deren Schlauchleitungen durch Schlauchkupplungen miteinander verbunden sein können, oder Schlauchmatten. Solche Schlauchleitungen werden häufig für Kunsteisbahnen, Solaranlagen oder als Feuerwehrschläuche verwendet. Sie können auf dem Untergrund verlegt und von einem Kühlfluid durchströmt werden, z.B. , um auf den Schlauchleitungen eine Wintersportfläche, beispielsweise eine Eisbahn zu erzeugen. Wenn die Wintersaison vorbei ist, werden die Schlauchleitungen wieder eingesammelt und gelagert, um im nächsten Winter wieder erneut verlegt zu werden. Da die Schlauchleitungen eine beträchtliche Länge haben, werden sie üblicherweise aufgewickelt, um sie platzsparend zu lagern und sie danach problemlos erneut verlegen zu können.
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Die
US 2012/0126050 A1 offenbart eine Wickelmaschine zum Aufwickeln von Schweißdrähten, mit einer von einem Motor drehbaren Antriebswelle und wenigstens einer Verschlusseinrichtung, mit der das Ende eines Schweißdrahtes drehfest mit der Antriebswelle verbindbar ist. Die Druckschrift befasst sich damit, Schweißdrähte gleichzeitig auf mehrere Drahtspulen aufzuwickeln, die vor dem Wickelvorgang in die zugehörigen Spulen eingesteckt werden und beim Wickelvorgang darin eingeklemmt sind. Bei dem Wickelprozess befestigt eine Bedienungsperson zunächst eine einzelne Spule auf der Antriebswelle mit Hilfe eines Verriegelungsmechanismus, woraufhin das Ende des Schweißdrahtes in eine Öffnung der Spule eingeführt wird und das Ende durch Drehen der Spule gebogen und arretiert wird. Nachfolgend werden weitere Spulen zur Aufnahme weiterer Schweißdrähte angeordnet, ohne dass auf die einzelnen Spulen verschiedene Drahtlängen aufgewickelt werden. Hierzu ist ein besonderer Adapter vorgesehen. Nach dem Aufwickelvorgang werden die aufgewickelten Drahtbündel mit ihren Spulen entnommen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wickelmaschine anzugeben, mit der schnell und einfach Schläuche beliebiger Art, insbesondere Schläuche mit Schlauchkupplungen oder Schlauchmatten aufgewickelt werden können. Die Wickelmaschine soll leicht zu bedienen sein und zudem einen einfachen Aufbau haben und kostengünstig herstellbar sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die erfindungsgemäße Wickelmaschine hat eine von einem Motor drehbare Antriebsscheibe, die drehfest mit einer Antriebswelle verbunden ist, auf der wenigstens eine Verschlusseinrichtung angeordnet ist, die die Antriebswelle mit radialem Abstand umgibt und zwischen einer offenen Stellung, in der Schlauchenden, insbesondere Schlauchkupplungen, in den Zwischenraum zwischen der Antriebswelle und der Verschlusseinrichtung einlegbar sind, und einer geschlossenen Stellung bewegbar ist, in der die Schlauchenden drehfest mit der Antriebswelle verbunden sind, so dass der Schlauch oder das Schlauchbündel auf die Verschlusseinrichtung aufwickelbar ist. Außerdem hat die erfindungsgemäße Wickelmaschine wenigstens eine mit der Antriebswelle verbindbare, abnehmbare seitliche Begrenzungsscheibe, die einen Aufwickelraum zwischen sich und der Antriebsscheibe am Ende der Antriebswelle begrenzt und die mit der Verschlusseinrichtung verbindbar ist, um diese zwischen der offenen und der geschlossenen Stellung zu bewegen.
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Der Aufwickelvorgang eines Schlauchbündels mit einer an dessen Ende befestigten Schlauchkupplung beginnt damit, dass die Schlauchkupplung in die offene Verschlusseinrichtung eingelegt wird, woraufhin die seitliche Begrenzungsscheibe auf die weiter unten beschriebene Weise auf die Antriebswelle aufgesetzt wird und die Verschlusseinrichtung in die geschlossene Stellung bewegt. Wenn nun die Antriebsscheibe von dem Motor in Drehung versetzt wird, wird das Schlauchbündel auf die geschlossene Verschluss-einrichtung aufgewickelt. Wenn der Wickelvorgang beendet ist, wird die Begrenzungsscheibe wieder von der Antriebswelle abgenommen, wobei die Verschlusseinrichtung wieder in die offene Stellung gedreht werden muss, wodurch sich der Außenumfang der Verschlusseinrichtung um ca. 50% reduziert, weil sich das bewegliche Verschlusselement in das feststehende Verschlusselement hineindreht, so dass das aufgewickelte Schlauchbündel seitlich von der Verschlusseinrichtung auf leichte Weise abgezogen werden kann. Dies ist schnell und einfach auszuführen, und die erfindungsgemäße Wickelmaschine ist für den nächsten Wickelvorgang bereit.
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Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass die Verschlusseinrichtung ein erstes, mit der Antriebswelle fest verbundenes schalenförmiges Verschlusselement und ein zweites, drehbar auf der Antriebswelle gelagertes schalenförmiges Verschlusselement aufweist, das vorzugsweise durch einen stiftförmigen Vorsprung drehbar mit der wenigstens einen Begrenzungsscheibe verbunden wird, wenn diese auf der Antriebswelle befestigt wird. In näheren Einzelheiten wird vorgeschlagen, dass das zweite schalenförmige Verschlusselement seitliche Stirnwände hat, die drehbar auf der Antriebswelle sitzen, und dass von der äußeren Stirnwand ein Stift in axialer Richtung absteht, der in ein Loch der Begrenzungsscheibe eingreift, wenn diese auf der Antriebswelle befestigt wird. In einer alternativen Ausbildung kann in der äußeren Stirnwand des zweiten Verschlusselements ein Loch ausgebildet sein, in das ein stiftförmiger Vorsprung der Begrenzungsscheibe eingreift, wenn diese auf der Antriebswelle befestigt wird.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass die Begrenzungsscheibe einen äußeren hülsenförmigen Ansatz mit einem federbeaufschlagten Stift aufweist, der in ein Loch in der Antriebswelle einrastet, wenn der hülsenförmige Ansatz auf die Antriebswelle aufgeschoben wird und die Begrenzungsscheibe das zweite schalenförmige Element in die geschlossene Stellung gedreht hat.
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In der geschlossenen Stellung ist der aufzuwickelnde Schlauch oder das aufzuwickelnde Schlauchbündel mit der Schlauchkupplung sicher in der Verschlusseinrichtung eingeklemmt, wobei zwischen den beiden schalenförmigen Elementen ein Spalt verbleibt, aus dem der aufzuwickelnde Schlauch oder das aufzuwickelnde Schlauchbündel herausragt.
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Die beiden schalenförmigen Verschlusselemente haben im Querschnitt vorzugsweise eine Kreisbogenform, wobei das bewegbare Verschlusselement einen kleineren Radius hat als das erste, mit der Antriebswelle fest verbundene Verschlusselement.
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Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Wickelmaschine nur an einer Seite der Antriebsscheibe eine Antriebswelle mit einer Verschlusseinrichtung und eine seitliche Begrenzungsscheibe haben. Bevorzugt ist jedoch, das sich die Antriebswelle beidseitig der Antriebsscheibe erstreckt und dass auf beiden Seiten jeweils eine Verschlusseinrichtung und eine Begrenzungsscheibe angeordnet sind.
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Die Wickelmaschine hat bevorzugt zwei voneinander beabstandete Rahmenteile, die an einem mit Rädern versehenen Gestell befestigt sind. Zwischen den beiden Rahmenteilen ist die Antriebsscheibe angeordnet, die von freilaufenden Rollen geführt ist, die an einem Rahmenteil befestigt sind. An einem Rahmenteil ist außerdem der Motor mit einem Motorritzel bzw. Antriebsreibrad befestigt, das einen Antriebsriemen antreibt, der um den Umfang der großen Antriebsscheibe geführt ist und von einer Sprannrolle angedrückt wird. An dem Gestell ist vorzugsweise ein Akkumulator lösbar angebracht, der den Motor mit Strom versorgt.
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In weiteren Einzelheiten wird vorgeschlagen, dass im Abstand vor der Antriebswelle mit den Verschlusseinrichtungen eine parallel zu der Antriebswelle verlaufende Achse mit freilaufenden Rollen angeordnet ist, auf denen die Schläuche oder Schlauchbündel zu dem zugehörigen Wickelraum geführt werden.
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Das Gestell der Wickelmaschine ist mit einem Handgriff versehen, mit dem die Wickelmaschine zu dem jeweiligen Einsatzort geführt werden kann.
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Die Wickelmaschine hat einen einfachen, robusten Aufbau und ist leicht zu bedienen. Das Einlegen der aufzuwickelnden Schläuche oder Schlauchbündel in die Wickelposition ist schnell und einfach zu bewerkstelligen, ebenso wie die Entnahme der Schlauchwickel nach dem Wickelvorgang.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Wickelmaschine. Dabei zeigen:
- 1 eine Wickelmaschine mit offener Verschlusseinrichtung;
- 2 die Wickelmaschine von 1 mit geschlossener Stellung der Verschlusseinrichtung;
- 3 einen Ausschnitt aus einer seitlichen Begrenzungsscheibe und einer Verschlusseinrichtung mit zusammen wirkenden Elementen;
- 4 eine Ausführungsform zum Aufwickeln von Feuerwehrschläuchen.
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1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelmaschine. Die Wickelmaschine hat ein stabiles Gestell 1 aus Metall-profilen 1, das auf drei Rädern 2 verfahrbar ist, wobei die Wickelmaschine an einem Handgriff 3 geführt wird. An dem Gestell 1 sind zwei identische Rahmenteile 4 in einem kleinen Abstand voneinander befestigt, von denen in der Figur nur das hintere rechte Rahmenteil 4 abgebildet ist. Bei dieser Darstellung ist eine große Antriebsscheibe 5 zu sehen, die zwischen den beiden Rahmenteilen 4 angeordnet ist und von drei freilaufenden Rollen 6 an ihrem Umfang geführt ist, die an einem der Rahmenteile 4 befestigt sind.
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An dem in der Figur abgebildeten Rahmenteil 4 ist seitlich ein Motor 7 befestigt, der von einem in der Figur nur angedeuteten Akkumulator 8 mit Strom versorgt wird und mit einem Antriebsreibrad 9 verbunden ist, das sich ebenso wie die große Antriebsscheibe 5 in dem Zwischenraum zwischen den beiden Rahmenteilen 4 befindet. Das Antriebsreibrad 9 treibt einen Antriebsriemen 10 an, der entlang des Umfangs der Antriebsscheibe 5 verläuft und von einer Spannrolle 11 an die Antriebsscheibe 4 angedrückt wird.
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Die Antriebsscheibe 5 ist drehfest mit einer mittigen Antriebswelle 12 verbunden, die sich zu beiden Seiten der Antriebsscheibe 5 erstreckt. An den seitlichen Enden der Antriebswelle 12 ist jeweils eine Begrenzungsscheibe 13 befestigt. Die Antriebswelle 12 ist an beiden Seiten der Antriebsscheibe 5 von je einer Verschlusseinrichtung umgeben, die aus einem ersten, mit der Antriebswelle 12 drehfest verbundenem schalenförmigen Verschlusselement 14 und einem zweiten, drehbar auf der Antriebswelle 12 gelagerten schalenförmigen Verschluss-element 15 besteht.
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Im Abstand vor der Antriebsscheibe 5 und den Begrenzungsscheiben 13 ist eine Achse 16 an dem Gestell 1 befestigt, die parallel zu der Antriebswelle 12 verläuft und freilaufende Rollen 17 trägt. Ein aufzuwickelndes Schlauchbündel (nicht dargestellt) wird über eine derartige freilaufende Rolle 17 gelegt und zu der Verschlusseinrichtung (14, 15) geführt, wobei das Schlauchbündel unter den Verschlusselementen hindurch geführt und dann mit seiner Schlauchkupplung in die in 1 in dem offenen Zustand dargestellte Verschlusseinrichtung eingelegt wird. Danach wird die Verschlusseinrichtung auf die weiter unten beschriebene Weise geschlossen, so dass das Schlauchbündel in der Verschlusseinrichtung fixiert ist.
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Es wird nun auf 3 Bezug genommen, die den geschlossenen Zustand der Verschlusseinrichtung 14, 15 zeigt, in dem zwischen den Randkanten 18, 19 ein offener Spalt verbleibt, aus dem das aufzuwickelnde Schlauchbündel herausragt. Die beiden Verschlusselemente 14, 15 haben Stirnwände 21, 22. Das erste Verschlusselement 14 ist mit seiner Stirnwand 21 fest mit der Antriebswelle 12 verbunden, während das zweite Verschlusselement 15 über seine Stirnwände 22 drehbar auf der Antriebswelle 12 sitzt.
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Von der Stirnwand 22 steht ein stiftförmiger Vorsprung 23 parallel zu der Antriebswelle 12 vor, der in ein Loch 24 in der Begrenzungsscheibe 13 eingreift, wenn die Begrenzungsscheibe 13 auf die drehbare Antriebswelle 12 aufgesetzt wird.
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Die Begrenzungsscheibe 13 ist mit einem hülsenförmigen Ansatz 25 versehen, der an der Außenseite der Begrenzungsscheibe 13 befestigt, vorzugsweise angeschraubt ist. Der hülsenförmige Ansatz 25 wird bei der Befestigung der Begrenzungsscheibe 13 über den Endabschnitt der drehbaren Antriebswelle 12 geschoben, und dabei im Uhrzeigersinn (Pfeil A in 2) gedreht, bis ein federbeaufschlagter Stift 26 die Drehposition eines Lochs 27 in der Antriebswelle 12 erreicht, woraufhin der (nicht sichtbare) Stift 26 in das Loch 27 einrastet. Dabei ist das zweite Verschlusselement 15 in die geschlossenen Stellung der 2 und 3 gedreht worden, in der ein zuvor eingelegtes Schlauchbündel drehfest mit der Verschlusseinrichtung 14,15 und damit mit der Antriebswelle 12 verbunden ist.
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Der Stift 26 ist mit einem Kopfabschnitt 28 verbunden, mit dem der Stift aus dem Loch 27 zurück gezogen wird, wenn die Begrenzungsscheibe 13 nach Beendigung des Wickelvorgangs von der Antriebswelle 12 abgenommen werden soll. Danach kann das auf der Verschlusseinrichtung 14, 15 aufgewickelte Schlauchbündel seitlich von der Verschlusseinrichtung abgezogen werden.
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Ebenso wie das Aufwickeln von Schlauchbündeln mit einer Schlauchkupplung am Endabschnitt können einzelne Schläuche aufgewickelt werden, die im offenen Zustand der Verschlusseinrichtung zwischen die Verschlusseinrichtung und die Antriebswelle eingelegt werden und dann beim Schließen der Verschlusseinrichtung auf die beschriebenen Weise auf der Antriebswelle 12 fixiert werden.
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4 zeigt eine etwas andere Ausführungsform der Wickelmaschine, die insbesondere zum Aufwickeln von Feuerwehrschläuchen geeignet ist. An dem beweglichen Verschlusselement 15 ist an dessen inneren Endbereich eine dünne Stange 29 befestigt, die im Abstand von ca. 1 bis 3 cm außen parallel zu dem Verschlusselement 15 verläuft. Ein Feuerwehrschlauch wird in dessen mittigen Abschnitt um die Stange 29 gelegt und wird dann von der Mitte aus auf die Verschlusseinrichtung auf die oben beschriebene Weise aufgewickelt.