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Die Erfindung betrifft ein Notschlüsselsystem für ein Fahrzeug.
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Im Falle eines Verlustes des Fahrzeugschlüssels oder im Falle, dass dessen Energieversorgung oder die Elektronik nicht zur Verfügung steht, kann ein Fahrzeug weder geöffnet noch der Motor gestartet werden.
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Lösungen sind bisher mechanische Notschlüssel oder mechanische Notschlüssel zum Öffnen der Tür und mit elektronischer Karte zum Starten der Zündung. Diese sind häufig als Einlegeschlüssel im Fahrzeugschlüssel vorhanden und können herausgezogen oder herausgeklappt werden. Alternativ sind es separate Schlüssel, die auch separat mitgeführt werden müssen, z.B. in der Geldbörse oder am Schlüsselbund. Dies kann problematisch sein, da solche Notschlüssel im Geldbeutel Platz wegnehmen und scheuern. Beim Aufbewahren am Schlüsselbund zusammen mit dem Fahrzeugschlüssel sind bei Verlust des Schlüsselbundes sowohl Fahrzeugschlüssel als auch Notschlüssel verloren.
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Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, einen Notschlüssel für ein Fahrzeug bereitzustellen, durch den die genannten Nachteile überwunden werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorgeschlagen wird ein Notschlüsselsystem für ein Fahrzeug mit einem Notschlüssel, der eine vorgegebene Schlüsselkontur aufweist, und einem Trägerelement, das eine vorgegebene Dicke aufweist, wobei der Notschlüssel dieselbe Dicke wie das Trägerelement aufweist und auslösbar in dem Trägerelement integriert ist.
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Somit kann bei entsprechender Wahl der Dicke des Trägerelements der Notschlüssel z.B. in einem Kartenfach eines Kartenhalters oder eines Geldbeutels verstaut werden. Außerdem kann so die Herstellung eines Ersatzschlüssels vereinfacht werden.
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In einer Ausführung ist der Notschlüssel aus dem Trägerelement heraus gebildet. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Form des Notschlüssels aus dem Trägerelement so herausgefräst oder herausgestanzt ist, dass der Notschlüssel aus dem Trägerelement ausgebrochen werden kann. Diese Ausführung ist einfach in der Herstellung.
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In einer alternativen Ausführung ist der Notschlüssel in das Trägerelement eingesetzt und damit lösbar verbunden. Somit kann der Schlüssel auch aus einem anderen Material wie das Trägerelement gebildet sein. Die Befestigung im Trägerelement kann dabei direkt bei der Herstellung z.B. durch entsprechende Klebepunkte oder andere Befestigungsarten vorgenommen werden. Auch hier kann vorgesehen sein, dass der Notschlüssel aus dem Trägerelement ausgebrochen werden kann.
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Die Bereiche des Notschlüssels, welche aus dem Trägerelement auslösbar sind, sind beispielsweise in bekannter Weise mittels Perforation zum Trägerelement abgegrenzt. Alternativ kann der Notschlüssel so im Trägerelement gebildet oder eingesetzt sein, dass er z.B. lediglich mit einzelnen Stegen daran befestigt ist.
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In einer Ausführung bilden Teile des Notschlüssels einen Außenbereich des Trägerelements. Dies ist dann vorteilhaft, wenn die Länge und/oder Breite des Trägerelements der Länge und/oder Breite des Notschlüssels entspricht.
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Das Trägerelement kann vorteilhaft die Größe einer Standard-Karte aufweisen, welche zum Verstauen in einem Geldbeutel vorgesehen ist, z.B. die Größe einer Kreditkarte. Vorteilhaft ist die Dicke des Trägerelements so gewählt, dass es in übliche Kartenfächer eines Geldbeutels passt. Allerdings ist die Dicke des Trägerelements so zu wählen, dass der Notschlüssel eine vorgegebene Dicke erreichen kann. Kreditkarten weisen aktuell eine Dicke von ca. 0,75 mm auf. Ein Notschlüssel weist eine Dicke von 3 mm auf und ist beidseitig gefräst. Somit kann zur Umsetzung des Notschlüsselsystems als Ausgangsmaterial eine Karte im Kreditkartenformat von 1,5 mm Wandstärke gewählt werden.
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Das Material des Notschlüssels und des Trägerelements kann dasselbe sein, insbesondere wenn der Notschlüssel aus dem Trägerelement heraus gebildet ist, z.B. mittels Fräsen oder anderen Methoden. Es können aber auch unterschiedliche Materialien für Notschlüssel und Trägerelement gewählt werden, je nach Ausführung. Es ist lediglich vorzusehen, dass der Notschlüssel lösbar in das Trägerelement integrierbar und daraus entsprechend auslösbar ist. Ebenso ist vorzusehen, dass der Notschlüssel im Wesentlichen dieselbe Dicke aufweist wie das Trägerelement. Das Material ist vorteilhaft möglichst robust gegenüber Außeneinflüssen wie Temperatur, Feuchtigkeit und Abrieb, so dass insbesondere die Schlüsselkontur nicht beschädigt wird.
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In einer Ausführung ist der Notschlüssel zweiteilig gebildet, wenn das Trägerelement dünner als eine vorgegebene Gesamtdicke des Notschlüssels ist. Somit kann durch entsprechendes übereinander legen oder falten der beiden Teile die Gesamtdicke erreicht werden.
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Wenn der Notschlüssel zweiteilig gebildet ist, weist das Trägerelement in einer Ausführung vorteilhaft die halbe Dicke der vorgegebenen Dicke des Notschlüssels auf.
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In einer weiteren Ausführung weist mindestens einer der beiden Teile des Notschlüssels die Schlüsselkontur auf. Jeder Schlüssel weist eine individuelle Kontur auf, insbesondere, wenn es sich um ein Schließsystem handelt. Deshalb kann je nach Ausführung der Schlüsselkontur diese lediglich auf einem Teil des zweiteiligen Notschlüssels vorgesehen sein, oder auf beide Teile aufgeteilt sein. Vorteilhaft wird die Schlüsselkontur spiegelbildlich von einer Seite in das Trägerelement eingebracht, z.B. eingefräst.
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Grundsätzlich kann der zweiteilige Notschlüssel unterschiedlich gebildet sein. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass in einem mittleren Bereich, also in einem Bereich, an dem keine Schlüsselkontur vorgesehen ist, bzw. der Symmetrieachse, das Material lediglich dünner ist, so dass die beiden Teile noch zusammenhängen und nach dem Auslösen der beiden Teile diese durch Falten passend übereinander gelegt werden können. Diese Variante kann auch als Filmscharnier bezeichnet werden. Deshalb sind in einer weiteren Ausführung die beiden Teile über mindestens ein Filmscharnier miteinander verbunden. Das Filmscharnier dient dazu, die beiden Schlüsselteile aufeinander zu klappen, so dass ein vollständiger Notschlüssel in der benötigten Dicke entsteht. Durch das Bereitstellen von zwei aufeinander klappbaren Teilen kann jeder Teil dünner gewählt werden, wodurch weniger Platz zur Aufbewahrung nötig ist. Je nach Länge und Ausführung kann lediglich ein einzelnes Filmscharnier verwendet werden, welches z.B. über die gesamte Länge des Notschlüssels reicht. Alternativ können zwei oder mehr voneinander in einem Abstand angeordnete kürzere Filmscharniere verwendet werden, wobei im Zwischenraum entweder ebenfalls auslösbare Strukturen wie eine Perforation vorgesehen sind, oder die Lücken bereits bei der Herstellung des Notfallschlüsselsystems aus dem Trägerelement z.B. ausgestanzt werden. Wichtig ist, dass die beiden Teile des Notschlüssels auf möglichst einfache und stabile Weise zusammengeklappt werden können, um die nötige Dicke des Notschlüssels zu erreichen. Hierfür ist selbstverständlich der Teil des Notschlüssels mit dem oder den Scharnieren zu versehen, der nicht die Schlüsselkontur aufweist.
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Alternativ ist der Notschlüssel einteilig gebildet, wenn die Dicke des Trägerelements einer vorgegebenen Gesamtdicke des Notschlüssels entspricht.
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In einer weiteren Ausführung ist in den Notschlüssel ein Chip integriert. Ein Chip kann ein ICC (Integrated Circuit Card), also ein integrierter Speicherchip, ein RFID-Chip, oder ein anderes Speichermedium zur Speicherung von Informationen wie die ID des Fahrzeugs etc. sein. Der Chip kann mit oder ohne Mikroprozessor versehen sein. Der Chip kann auch ein Hybridchip sein, also ein Chip mit mehreren unterschiedlichen Chips.
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Der Notschlüssel kann in das Zündschloss und/oder in das Fahrzeugschloss einführbar sein, je nach Anwendung und Ausführung. Das heißt, dass er entweder nur das Fahrzeug aufsperren kann, aber nicht dafür vorgesehen ist, den Antrieb zu starten. Er kann aber auch dafür vorgesehen sein, den Antrieb zu starten. Voraussetzung für die Verwendung des beschriebenen Notschlüsselsystems ist, dass das Fahrzeug über entsprechende Einrichtungen verfügt, um den Schlüssel verwenden zu können, also um entsprechende Zylinder bzw. Schließzylinder zum Einführen des Schlüssels.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Notschlüsselsystems gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 2 eine schematische Darstellung eines Notschlüsselsystems gemäß einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 und 2 zeigen dasselbe Grundprinzip des vorgeschlagenen Notschlüsselsystems 1, 2, nämlich, dass der Notschlüssel 1 in ein Trägerelement 2 integriert und daraus auslösbar ist. Die Auslösbarkeit wird durch die gestrichelten Linien dargestellt. Dabei weisen Notschlüssel 1 und Trägerelement 2 zumindest im Wesentlichen dieselbe Dicke auf. Lediglich im Bereich des Filmscharniers 3; 31, 32 kann die Dicke geringer sein.
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In 1 ist ein zweiteiliger Notschlüssel 1 dargestellt, der dieselbe Länge L wie das Trägerelement 2 aufweist. Außerdem weisen Teile des Notschlüssels 1 auch dieselbe Breite B wie das Trägerelement 2 auf. Somit sind weniger Bereiche bei der Herstellung des Notschlüsselsystems 1, 2 mit entsprechenden Perforationen oder Stegen zu versehen, welche das Auslösen des Notschlüssels 1 aus dem Trägerelement 2 ermöglichen.
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In 2 ist eine Ausführung gezeigt, bei welcher sich der zweiteilige Notschlüssel 1 in einem inneren Bereich des Trägerelements 2 befindet. Er ist also um seinen vollständigen Umfang perforiert oder mit Stegen versehen, so dass er an allen seinen Seiten aus dem Trägerelement 2 herausgelöst werden muss.
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Das Auslösen kann durch Ausbrechen erfolgen, je nachdem, welche Mittel zu Auslösen vorgesehen sind.
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Die Notschlüssel 1 in beiden Figuren sind ohne Schlüsselkontur gezeigt, da diese für jeden Schlüssel individuell ist und nichts Wesentliches zur Darstellung des Prinzips beitragen würde.
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Die Form des Notschlüssels 1 ist in den Figuren abstrakt angedeutet und kann je nach Ausführung variieren, z.B. abgerundete Ecken aufweisen.
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In beiden Figuren sind außerdem im mittleren Bereich, also dort, wo die beiden Teile geklappt werden, ein oder mehrere Filmscharniere 3; 31, 32 gezeigt, welche es ermöglichen, die beiden Teile des Notschlüssels 1 durch Aufeinanderklappen in Überdeckung zu bringen und zum vollständigen Notschlüssel in der vorgesehenen Dicke zu vereinigen. Die Filmscharniere 3; 31, 32 können als ein einzelnes Filmscharnier 3, wie in 1 gezeigt, gebildet sein. Dann ist vorteilhaft dessen Länge so zu wählen, dass das Umbiegen leicht und ohne Verkanten möglich ist. Die Länge kann beispielsweise annähernd die Länge L des Trägerelements 2 oder annähernd die Länge des Notschlüssels 1 sein. Im Falle, dass zwei oder mehr Filmscharniere 31, 32 verwendet werden, wie in 2 gezeigt, sind diese vorteilhaft in einem Abstand voneinander angeordnet; besonders vorteilhaft nahe an den äußeren Endbereichen des Notschlüssels 1. Die Lücken bzw. Zwischenräume zwischen den Filmscharnieren 31, 32 können entweder ebenfalls zum Auslösen vorgesehen sein, oder bereits bei der Herstellung des Notschlüsselsystems 1, 2 durch z. B. Herausstanzen entfernt worden sein. Dies ist beiden in 2 durch die gestrichelte Linie angedeutet.
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Das in 1 gezeigte Filmscharnier 3 kann auch in der in 2 gezeigten Ausführung verwendet werden.
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Ebenso können die in 2 gezeigten Filmscharniere 31, 32 auch in der in 1 gezeigten Ausführung verwendet werden.
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Außerdem kann in den Notschlüssel 1 ein Chip integriert sein, welcher sowohl unsichtbar als auch sichtbar auf der Oberfläche des Trägerelements 2 sein kann.
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Das vorgeschlagene Notschlüsselsystem 1, 2 kann besonders vorteilhaft zur Bereitstellung eines Notschlüssels 1 für Fahrzeugs vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006021172 A1 [0004]
- DE 4444913 C2 [0004]
- DE 60024255 T2 [0004]