DE102019107540A1 - Überwachungssystem für eine Blutbehandlungsvorrichtung zum Überwachen von besonders hygienerelevanten Zuständen - Google Patents

Überwachungssystem für eine Blutbehandlungsvorrichtung zum Überwachen von besonders hygienerelevanten Zuständen Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System mit einer Blutbehandlungsvorrichtung (4) und mit einem Überwachungssystem (1000) zum Überwachen auf Eintreten eines Zustands (Zx) (x=1,..., n) aus einer Gruppe mit vorbestimmten Zuständen (Z1,..., Zn), für welche vorab definiert oder bestimmt wurde, dass bei ihrem Eintreten mit dem Ziel der Vermeidung von Kontaminationen oder Keimverschleppungen Handschuhe vom Nutzer der Blutbehandlungsvorrichtung (4)zu tragen sind, umfasst oder hieraus besteht.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Überwachungssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein System gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein digitales Speichermedium gemäß Anspruch 8, ein Computerprogramm-Produkt gemäß Anspruch 9 sowie ein Computerprogramm gemäß Anspruch 10.
  • In der Behandlung von Patienten wird besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Infektionen zwischen gleichzeitig oder nacheinander in derselben Klinik oder auf derselben Station behandelten Patienten gelegt. Werden zur Behandlung der Patienten medizinische Geräte wie z. B. Blutbehandlungsvorrichtungen eingesetzt, so gilt es zu überwachen, dass diese nicht etwa Quelle für Infektionen künftig oder zeitgleich behandelter Patienten sind.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Überwachungssystem für ein medizinisches Gerät, insbesondere eine Blutbehandlungsvorrichtung, und ein für eine Überwachung geeignetes System sowie ein digitales Speichermedium, ein Computerprogramm-Produkt und ein Computerprogramm vorzuschlagen.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch das Überwachungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch das System mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.
  • Sie wird ferner gelöst mittels des digitalen Speichermediums mit den Merkmalen des Anspruchs 8, des Computerprogramm-Produkts mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie des Computerprogramms mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
  • Bei allen vorstehenden und folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks „kann sein“ bzw. „kann haben“ usw. synonym zu „ist vorzugsweise“ bzw. „hat vorzugsweise“ usw. zu verstehen und soll eine erfindungsgemäße Ausführungsform erläutern.
  • Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein“ oder „einem“ stets „wenigstens ein“ oder „wenigstens einem“ mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein“ alternativ als „genau ein“ gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.
  • Wenn hierin von „programmiert“ oder „konfiguriert“ die Rede ist, so ist auch offenbart, diese Begriffe gegeneinander auszutauschen.
  • Die Angaben „oben“ und „unten“ sind hierin bei Zweifel des Fachmanns als absolute oder relative Raumangaben zu verstehen, welche sich auf die Ausrichtung des betreffenden Bauteils während seines üblichen Gebrauchs beziehen.
  • Das erfindungsgemäße Überwachungssystem dient dem Überwachen daraufhin, ob während oder im Zusammenhang mit der Nutzung eines medizinischen Geräts, insbesondere einer Blutbehandlungsvorrichtung, ein vorbestimmter Zustand vorliegt, eintritt oder dabei ist, einzutreten. Ist dies der Fall, so werden vom Überwachungssystem automatisch eine oder mehrere Aktionen veranlasst, mit dem Ziel, zur Patientensicherheit beizutragen.
  • Vorbestimmte Zustände zeichnen sich dadurch aus, dass für sie vorab - z. B. basierend auf Erfahrungen, rechtlichen Vorschriften, usw. - werksseitig, von der Klinik, der Station oder dem Nutzer der Blutbehandlungsvorrichtung (zumeist ärztliches oder pflegerisches Personal) festgelegt wurde, dass bei ihrem Eintreten mit dem Ziel der Vermeidung von Kontaminationen, Kreuzkontaminationen (einem Übertragen von Keimen von einem Patienten auf einen anderen oder von einer Blutbehandlungsvorrichtung auf eine andere) oder Keimverschleppungen von dem Überwachungssystem vorbestimmte Aktionen zu ergreifen oder zu bewirken sind. Für diese Zustände kann gelten, dass bei ihrem Eintreten z. B. Handschuhe vom Nutzer der Blutbehandlungsvorrichtung anzuziehen oder zu tragen sind oder getragene Handschuhe zu wechseln oder auszuziehen sind. So kann bestimmt sein, dass bei Eintreten eines solchen Zustandes vom Nutzer für anstehende Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Blutbehandlungsvorrichtung oder einem andern medizinischen Gerät Handschuhe zu tragen oder - z. B. nach einer Tätigkeit des Nutzers, bei der er Handschuhe getragen hat - auszuziehen sind.
  • Der vorbestimmte Zustand ist vorab mittels konkreter Merkmale definiert oder umschrieben, wie weiter unten ausgeführt. Da während der Behandlung eine Reihe von Zuständen eintreten kann, für die das Tragen von Handschuhen vorgeschrieben sein kann, wird in der Praxis vorzugsweise eine Gruppe derartiger Zustände, also optional mehr als nur ein solcher Zustand, zusammengestellt und hinterlegt werden.
  • Unter einem Überwachen kann hierin alternativ ein Erkennen verstanden werden, weiter alternativ ein Hinweisen darauf, dass ein solcher Zustand eingetreten ist oder dabei ist, einzutreten, oder Kombinationen hiervon.
  • Das Überwachungssystem, das einem solchen Überwachen dient, umfasst erfindungsgemäß wenigstens eine jeweils geeignet programmierte oder konfigurierte Speichervorrichtung, Feststellvorrichtung, Empfangsvorrichtung und Ausführungsvorrichtung. Diese Vorrichtungen können mittels einzeln vorliegender Bauteile verkörpert sein, oder in beliebigen Kombinationen in gemeinsamen Bauteilen in die Praxis umgesetzt sein.
  • In der Speichervorrichtung ist die Gruppe mit dem wenigstens einen vorbestimmten Zustand gespeichert. Für jeden dieser Zustände der Gruppe kann wenigstens eine vorbestimmte Signalausgestaltung sowie mindestens eine vorbestimmte Aktion als Reaktion auf ein Signal in dieser Ausgestaltung zugeordnet sein.
  • In der Speichervorrichtung kann hierbei ergänzend oder alternativ für jeden der Zustände dieser Gruppe eine Festlegung, Beschreibung, Definition oder Eintrittsbedingung des Zustandes gespeichert sein. Die Begriffe Festlegung, Beschreibung, Definition oder Eintrittsbedingung können in einigen Ausführungsformen jeweils den im Folgenden verwendeten Begriff der „Definition“ ersetzen, und umgekehrt.
  • Die vorbestimmten Zustände, welche die Gruppe umfasst oder aus welchen sie besteht, können auf die Verwendung einer Blutbehandlungsvorrichtung bezogene Zustände (Z1 ,..., Zn ) sein.
  • Die Feststellvorrichtung ist konfiguriert, um festzustellen, dass oder ob wenigstens einer der in der Gruppe definierten Zustände eingetreten ist. Hierzu kann sie optional über wenigstens einen geeigneten Sensor verfügen oder auf Sensorergebnisse vorhandener Sensoren, z. B. der Blutbehandlungsvorrichtung, zurückgreifen. Die Feststellvorrichtung ist weiter konfiguriert, um für den Fall, dass sie feststellt, dass einer der definierten Zustände eingetreten ist, ein Signal zu senden, das dem festgestellten vorbestimmten Zustand zugeordnet ist, und zwar in der diesem Zustand zugeordneten Ausgestaltung. Das Feststellen kann ein Messen, Vergleichen, Auslesen, Auswerten und/oder Berechnen sein oder umfassen.
  • Die Empfangsvorrichtung ist konfiguriert, um jeweils das gesendete Signal zu empfangen und um bei seinem Empfang mittels einer Ausführungsvorrichtung wenigstens eine vorbestimmte, dem Signal zugeordnete Aktion zu veranlassen.
  • Die Ausführungsvorrichtung ist konfiguriert, um, wenn sie ein solches Signal von der Empfangsvorrichtung empfängt, die dem gesendeten Signal in der Speichervorrichtung jeweils zugeordnete Aktion auszuführen.
  • Hierbei kann der ganzen Gruppe von Zuständen (Z1 ,..., Zn ) auch nur ein Signal, und damit verbunden auch jeweils die gleiche Aktion, zugeordnet sein. Ebenso kann dies für einen Teil der Zustände aus der Gruppe (Z1 ,..., Zn ) so zutreffen. Die Signal-Aktion-Kombinationen, die den einzelnen Zuständen Zx aus der Gruppe (Z1 ,..., Zn ) zugeordnet sind, müssen sich nicht zwangsläufig voneinander unterscheiden.
  • Erfindungsgemäß wird weiter ein System vorgeschlagen, das neben dem erfindungsgemäßen Überwachungssystem ein medizinisches Gerät, insbesondere eine Blutbehandlungsvorrichtung, aufweist.
  • Ein erfindungsgemäßes, insbesondere digitales, insbesondere nicht-flüchtiges, Speichermedium (hier auch als Träger bezeichnet), insbesondere in Form von Diskette, RAM, ROM, CD, Festplatte, DVD, USB-Stick, Flashcard, SD-Karte oder EPROM, insbesondere mit elektronisch oder optisch auslesbaren Steuersignalen, programmiert, um eine Blutbehandlungsvorrichtung, welche eine Speichervorrichtung, eine Feststellvorrichtung, eine Empfangsvorrichtung, und eine Ausführungsvorrichtung aufweist, zu einem erfindungsgemäßen System zu programmieren oder zu konfigurieren wird ebenfalls vorgeschlagen.
  • Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm-Produkt weist einen volatilen, flüchtigen oder auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode auf, durch den eine Blutbehandlungsvorrichtung, welche eine Speichervorrichtung, eine Feststellvorrichtung, eine Empfangsvorrichtung, und eine Ausführungsvorrichtung aufweist, zu einem erfindungsgemäßen System programmiert oder konfiguriert werden kann.
  • Der Begriff „maschinenlesbarer Träger“, wie er hierin verwendet wird, bezeichnet in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einen Träger, der von Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann ein Datenträger, wie eine Diskette, eine CD, DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard, eine SD-Karte, ein EPROM und dergleichen sein.
  • Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm weist einen Programmcode auf, durch den eine Blutbehandlungsvorrichtung, welche eine Speichervorrichtung, eine Feststellvorrichtung, eine Empfangsvorrichtung, und eine Ausführungsvorrichtung aufweist, zu einem erfindungsgemäßen System programmiert, umprogrammiert oder konfiguriert werden kann.
  • Unter einem Computerprogramm-Produkt kann erfindungsgemäß beispielsweise ein auf einem Träger gespeichertes Computerprogramm, ein Embedded System als umfassendes System mit einem Computerprogramm (z. B. ein elektronisches Gerät mit einem Computerprogramm), ein Netzwerk von computerimplementierten Computerprogrammen (z. B. Client/Serversystem, Cloud Computing System, etc.), oder ein Computer, auf dem ein Computerprogramm geladen ist, abläuft, gespeichert ist, ausgeführt oder entwickelt wird, verstanden werden.
  • Unter einem Computerprogramm kann erfindungsgemäß beispielsweise ein physikalisches, vertriebsfähiges Software-Produkt verstanden werden, welches ein Programm aufweist.
  • Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und Ausführungsformen.
  • Wenn hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so ist hierunter eine erfindungsgemäße, rein exemplarische Ausführungsform zu verstehen.
  • Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der oben und/oder im Folgenden genannten Merkmale in beliebiger Kombination aufweisen, sofern für den Fachmann die konkrete Ausführungsform nicht als technisch unmöglich erkennbar ist.
  • Ein vorbestimmter Zustand im Sinne der vorliegenden Erfindung kann, wenn von der Feststellvorrichtung erkannt, ein Trigger oder Auslöser für ein Signal sein, welches die Feststellvorrichtung basierend auf der in der Speichervorrichtung für diesen Zustand hinterlegten Signalausgestaltung aussendet.
  • Eine „Definition“ kann hierin ganz allgemein eine Beschreibung z. B. einer Beobachtung, eines Sensorergebnisses oder eines Maschinenverhaltens (z. B. Behandlungsablauf, ausgelesen aus Steuersoftware) sein.
  • Eine Beschreibung kann z. B. sein: „Nutzer trägt keine Handschuhe“, „Nutzer hat sich der Blutbehandlungsvorrichtung genähert“, usw. Ein Maschinenverhalten kann z. B. sein: Die Steuer- oder Regeleinrichtung (kurz: Steuereinrichtung) veranlasst, dass die Blutbehandlung beendet wird, dass Pumpen angehalten werden und/oder, dass die Blutbehandlungsvorrichtung in die Reinfusion übergeht, dass ein „Blutleckalarm“ ausgelöst wurde, dass ein Hinweis wie „Patient muss angeschlossen werden“ ausgegeben wird, usw.
  • Jeder solchen Definition kann eine vorbestimmte Aktion zugeordnet sein, etwa nach einer WENN-DANN-Regel (WENN z. B. ein Blutleckalarm ausgelöst wird, DANN ergeht z. B. auch der Hinweis darauf, dass Handschuhe anzuziehen sind). Hiermit verbunden ist festgelegt, welcher Art das Signal ist, das die Aktion auslöst, nämlich z. B. ein Signal, das an einen Monitor übermittelt wird, und das diesen einen konkreten, vorbestimmten Text als Hinweis für den Nutzer darstellen lässt.
  • Verbunden mit einer Definition kann sein, dass z. B. ein Haken oder ein Marker in einer Software für bestimmt Zustände gesetzt wurde. So kann der Hersteller, der Techniker und/oder der Nutzer festlegen, welche Zustände, die bei der Verwendung der Blutbehandlungsvorrichtung auftreten können, als Zustand der hierin genannten Gruppe zählt.
  • In manchen Ausführungsformen ist oder umfasst die Ausführungsvorrichtung wenigstens einen Monitor, einen Screen oder ein Display, konfiguriert zum Anzeigen eines dem Signal entsprechenden Hinweises an den Nutzer der Behandlungsvorrichtung. Dieser Monitor kann Teil der Blutbehandlungsvorrichtung sein, er kann ein hiervon getrennter Monitor sein.
  • In einigen Ausführungsformen ist oder umfasst die Ausführungsvorrichtung ein Handgerät, welches vom Nutzer bestimmungsgemäß gehalten und/oder mit sich getragen wird.
  • Solche Handgeräte umfassen Smartphones, Blackberrys, Pager, Pieper, Clips, Anhänger, Headsets, intelligente Armbanduhren oder Armbandgeräte, usw.
  • Die Ausführungsvorrichtung kann die Empfangsvorrichtung aufweisen und steht darin vorzugsweise in Signalverbindung mit der Feststellvorrichtung.
  • In manchen Ausführungsformen ist oder umfasst die Ausführungsvorrichtung die Steuer- oder Regeleinrichtung der Blutbehandlungsvorrichtung oder einen Abschnitt hiervon. So kann die Steuer- oder Regelvorrichtung der Blutbehandlungsvorrichtung konfiguriert sein, um bei Empfang eines Signals, das einem der vorbestimmten Zustände aus der Gruppe mit den hygienerelevanten Zuständen zugeordnet ist, als vorbestimmte Aktion Behandlungsoptionen oder Bedienoptionen, usw. an der Behandlungsvorrichtung zu sperren, Pumpen anzuhalten, usw. Dieser Eingriff der Steuer- oder Regeleinrichtung in den Behandlungsablauf kann so lange andauern, bis das Überwachungssystem erkennt, dass der Nutzer Handschuhe trägt, bis der Nutzer einen Hinweis bestätigt, und/oder bis ein anderer, ebenfalls vorbestimmter, Umstand eintritt.
  • In einigen Ausführungsformen ist oder umfasst die Aktion, welche die Ausführungsvorrichtung bei Empfang des dem vorbestimmten Zustand zugeordneten Signals veranlasst, das Ausgeben eines vorbestimmten Hinweises auf der Ausführungsvorrichtung, z. B. dem Monitor oder dem Display.
  • Alternativ oder ergänzend ist oder umfasst die Aktion das Veranlassen eines Vibrierens eines Bauteils, das Ausgeben von vorbestimmten Farbdarstellungen, das Ausgeben eines optischen oder akustischen Alarms, das Erfordern einer Bestätigung durch den Nutzer, bevor er z. B. mit der Nutzung der Behandlungsvorrichtung oder vorbestimmter Optionen der Behandlung fortfahren kann.
  • Die Aktion kann ferner das Speichern einer Historie umfassen. Die Historie kann Auskunft über die Zeitpunkte und/oder die Häufigkeit des Auftretens von Meldungen, Hinweisen oder Alarmen im Zusammenhang mit Zuständen aus der Gruppe wiedergeben, insbesondere unter Angabe einer Gewichtung, Relevanz oder Wertung. Eine solche Historie kann der Fortbildung des Personals und/oder der Qualitätssicherung dienen.
  • In gewissen Ausführungsformen zählen folgende Beobachtungen oder Begebenheiten als Zustand:
    • - das Überwachungssystem erkennt, dass der Nutzer hintereinander an zwei vorab als hygienerelevant eingestuften medizinischen Geräten, insbesondere Blutbehandlungsvorrichtungen, tätig ist;
    • - das Überwachungssystem erkennt einen Alarmzustand (Alarm, ausgegeben etwa durch den Dichtesensor, optischen Sensor, Luftsensor, Drucksensor, Blutdetektor, Zugangssensor oder einen anderen Sensor der Blutbehandlungsvorrichtung);
    • - das Überwachungssystem erkennt einen vorbestimmten Betriebsablaufschritt an der Blutbehandlungsvorrichtung, etwa Primen; anstehendes Verbindens des Patienten; Erhöhen des Flusses mittels der Blutpumpe; Änderungen eines gemessenen Drucks; Trennung des Patienten; Betätigen oder Auswählen eines Schalters; Stoppen einer vorbestimmten Pumpe;
    • - das Überwachungssystem erkennt das Eintreten des Nutzers in eine vorbestimmte, die Blutbehandlungsvorrichtung zumindest abschnittsweise umgebende Zone oder das bevorstehende Eintreten, oder ein Verlassen derselben oder ein anstehendes Verlassen derselben durch den Nutzer.
  • In manchen Ausführungsformen ist die Feststellvorrichtung ein Sensor, eine Software, Routine, Programmschleife oder ein Abschnitt jeweils hiervon, eine Kamera, ein Touchscreen-Kapazitätsmesser und/oder eine Zonenüberwachungsvorrichtung.
  • Folgende Ausführungen geben Ausführungsformen für die Umsetzung der vorliegenden Erfindung an. Sie betreffen insbesondere die Definition vorbestimmter Zustände, z. T. mit zugehörigen Aktionen.
  • Als vorbestimmter Zustand kann beispielsweise die Kenntnis gelten (und entsprechend in der Speichervorrichtung als Zustand hinterlegt sein und sein Eintreten z. B. von der Feststellvorrichtung aus der Betriebssoftware ausgelesen werden), dass der Nutzer in einer bestimmten Phase der Vorbereitung der Blutbehandlungsvorrichtung für die anstehende Behandlungssitzung oder während der Blutbehandlung selber an den Blutzugängen hantieren muss. Im Folgenden sollen hierfür Beispiele angegeben werden.
  • Ein Zustand kann z. B. beim Anschließen des Patienten (Gerät befindet sich z. B. im Priming-Modus), beim Trennen des Patienten (Gerät befindet sich z. B. im Reinfusion-Modus oder danach), oder bei speziellen Alarmsituationen erkannt werden, bei denen es wahrscheinlich ist, dass der Nutzer Kontakt zu den Blutschläuchen/Zugängen oder anderen hygienerelevanten Komponenten hat oder haben wird.
  • Für eine Überwachung des Anschließens des Patienten kann die Überwachungsvorrichtung optional wie folgt konfiguriert sein: Die Blutbehandlungsvorrichtung hat optional einen Menüpunkt auf dem GUI (Graphical User Interface), dort kann die Phase entweder automatisch angezeigt oder von dem Nutzer ausgewählt werden. Dementsprechend befindet sich die Blutbehandlungsvorrichtung solange im „Priming Modus“ bzw. einem Vorbereitungsmodus, bis er nicht mehr angewählt ist. Bei automatischer Erkennung des Endes dieser Phase mittels entsprechender Software kann die Blutbehandlungsvorrichtung über einen Sensor, beispielsweise einen optischen Detektor (IR) und/oder einen Dichtedetektor (Ultraschall), verfügen, der anzeigt, wenn Blut in der arteriellen Leitung fließt. Dazu kann der Detektor optional am arteriellen oder venösen Schlauch die Eigenschaften des darin befindlichen Fluids bestimmen. Alternativ oder ergänzend kann auch ein Starten/eine Erhöhung des Blutflusses (entsprechend eines eingestellten Wertes oder eines direkt/indirekt gemessenen Flusses) über einen Grenzwert als Kriterium herangezogen werden, denn es ist nicht zu erwarten, dass der Nutzer vor einer sauberen Konnektion von Leitungen den Fluss erhöht.
  • Daher kann auch ein Druckwert im Schlauchsystem herangezogen werden, da dieser natürlich von dem Blutfluss (Rotation der Pumpe) abhängt. Die Übermittlung der Erkenntnis, dass einer dieser Zustände eingetreten ist, der eine Aktion erfordert, kann von der Software (die z. B. zum Regeln der Blutbehandlungsvorrichtung vorgesehen ist) per Signal an die Feststell- oder Empfangsvorrichtung übermittelt werden.
  • Für eine Überwachung der Reinfusion des Blutes nach der Behandlung kann konfiguriert sein, dass das Überwachungssystem ein Ende der Behandlung erkennt, beispielsweise dadurch, dass die Blutbehandlungsvorrichtung erkennt, dass eine verschriebene Ultrafiltrationsmenge dem Blut entzogen wurde oder dass eine vorgegebene Behandlungszeit abgelaufen ist. Dazu kann das Überwachungssystem wie folgt konfiguriert sein: Die Blutbehandlungsvorrichtung kann einen Menüpunkt auf dem Monitor, z. B. dem GUI (Graphical User Interface) aufweisen. Dort kann vorgesehen sein, die Phase (Reinfusionsphase) entweder automatisch anzeigen zu lassen oder diese dem Nutzer zur Auswahl zu überlassen. Geht die Blutbehandlungsvorrichtung aufgrund einer Nutzereingabe oder automatisch in eine dieser Phasen über, so kann dies als ein Zustand vorbestimmt sein, für den eine Aktion und damit auch ein durch diese Aktion ausgelöstes Signal in der Speichervorrichtung hinterlegt sind. Die Aktion kann darin bestehen, einen Hinweis auszugeben, dass für die kommenden Tätigkeiten an der Blutbehandlungsvorrichtung Handschuhe zu tragen sind. Alternativ oder ergänzend sind andere oder weitere Aktionen ebenfalls vorstellbar.
  • Für eine Überwachung des Trennens des Patienten, etwa nach der sogenannte Reinfusionsphase oder einer auf die Reinfusion folgenden Abhängphase, in welcher der Patient getrennt wird und/oder Beutel usw. abgehängt werden, kann das Überwachungssystem optional wie folgt konfiguriert sein: Die Blutbehandlungsvorrichtung kann einen Menüpunkt auf dem Monitor, z. B. dem GUI (Graphical User Interface) aufweisen. Dort kann vorgesehen sein, die Phase (beispielsweise Abhängphase) entweder automatisch anzeigen zu lassen oder diese dem Nutzer zur Auswahl zu überlassen. Geht die Blutbehandlungsvorrichtung aufgrund einer Nutzereingabe oder automatisch in eine dieser Phasen über, so kann dies als ein Zustand vorbestimmt sein, für den eine Aktion und damit auch ein durch diese Aktion ausgelöstes Signal in der Speichervorrichtung hinterlegt sind. Die Aktion kann darin bestehen, einen Hinweis auszugeben, dass für die kommenden Tätigkeiten an der Blutbehandlungsvorrichtung Handschuhe zu tragen sind. Alternativ oder ergänzend sind andere oder weitere Aktionen ebenfalls vorstellbar.
  • Für einen automatischen Beginn dieser Phase kann die Blutbehandlungsvorrichtung über einen Sensor, beispielsweise einen optischen Detektor (z. B. IR), einen Dichtedetektor (z. B. Ultraschall) usw. verfügen, der anzeigt, wenn kein oder weitestgehend kein Blut mehr in der venösen Leitung fließt. Dazu kann der Detektor am venösen Schlauch die Eigenschaften des sich darin befindlichen Fluids bestimmen. Alternativ kann auch ein Druckwert im Schlauchsystem herangezogen werden, da beim Ende der Reinfusionsphase die Blutpumpe gestoppt wird und es zu einem Druckausgleich in dem Gesamtfluidsystem kommt.
  • Alternativ oder ergänzend kann auch erkannt werden, dass eine vorgegebene Behandlungszeit abgelaufen ist. Auch dies kann als ein vorbestimmter Zustand hinterlegt sein; auch hierbei ist davon auszugehen, dass der Nutzer als nächstes den Patienten von den Patientenleitungen trennen und z. B. die Einstichstellen versorgen wird.
  • Beispielsweise kann programmiert sein, nicht von einem anstehenden Trennen des Patienten auszugehen, solange der optische Sensor, z. B. für optische Dichte, keinen Wechsel von „dunkel“ auf „hell“ anzeigt. So kann vorgesehen sein, dass keine Meldung an den Nutzer ergeht und/oder kein Zustand für den Fall hinterlegt ist, dass erkennbar keine Änderung des im extrakorporalen Blutkreislauf strömenden Fluids vorliegt (d. h. auch kein erkannter Wechsel der optischen Dichte von „hell“ zu „dunkel“ oder von „dunkel“ zu „hell“), also nicht etwa Blut durch transparente Spülflüssigkeit in Richtung der venösen Gefäßnadel des Patienten verdrängt wird, und/oder kein Fluid unterhalb einer vorgegebenen Dichte etc. anzeigt wird.
  • Ferner können vorbestimmte Zustände hinterlegt sein, bei deren Eintreten es wahrscheinlich ist, dass der Nutzer Kontakt zu den Blutschläuchen/Zugängen hat oder haben wird.
  • In manchen Ausführungsformen ist vorgesehen, eine bereits veranlasste Aktion für den Fall, dass der Zustand nicht mehr andauern sollte, rückgängig zu machen oder zu beenden. So kann programmiert sein, z. B. im Alarmfall als einem vorbestimmten Zustand einen bereits auf dem Monitor (z. B. über das GUI) anzeigten Hinweis, nach welchem beispielsweise Handschuhe anzuziehen, zu tragen, zu wechseln oder auszuziehen sind, nicht weiter anzuzeigen. Da der Alarmfall, der als vorbestimmter Zustand gilt, nicht mehr weiter gilt, bedarf es eines entsprechenden Hinweises oder einer anderen Aktion möglicherweise nicht mehr. Ähnliches kann gelten, wenn z. B. eine im Rahmen eines Alarmzustands angehaltene Pumpe erneut angelaufen ist, der Alarmzustand somit nicht länger besteht.
  • Ein weiterer vorbestimmter Zustand kann eintreten, wenn ein arterieller Unterdruckalarm (deutet auf Ansaugen der Nadel im Gefäß hin) erkannt wird. Das Überwachungssystem kann optional wie folgt konfiguriert sein: Das Gerät verfügt über einen sogenannten arteriellen Drucksensor. Dieser ist so angeordnet, dass er den Druck in Bereich des Schlauches nahe der arteriellen Nadel misst (beispielsweise zwischen Nadel und Blutpumpe). Fällt dieser Druck unter oder auf einen vorgegebenen Grenzwert, wird das als Problem mit dem arteriellen Zugang interpretiert. Um diesen Fehlerzustand zu beheben, muss damit gerechnet werden, dass der Nutzer in Kontakt mit dem Gefäßzugang oder den Schläuchen tritt.
  • Ein wiederum weiterer vorbestimmter Zustand kann eintreten, wenn ein „Venous Access Monitoring Alarm“ (deutet auf Verlust der venösen Nadel hin) eintritt. Das Überwachungssystem kann optional wie folgt konfiguriert sein: Das Gerät verfügt über einen sogenannten venösen Drucksensor. Dieser ist so angeordnet, dass er den Druck im Bereich des Schlauches nahe der venösen Nadel misst (beispielsweise an einer venösen Blutkammer). Wird anhand dieses Drucks auf eine Diskonnektion der Nadel oder ein Lösen der Verbindung Nadel/Schlauch geschlossen, fällt dieser Druck unter oder auf oder um einen vorgegebenen Grenzwert, wie dies z. B. Gegenstand der WO 2009/118145 A1 ist. Alternativ können auch andere Verfahren zur Überprüfung einer Nadeldiskonnektion und deren Alarmsignale als Trigger verwendet werden. Bei solchen Verfahren kann es sich um Feuchtigkeitssensoren an der Einstichstelle, wie dies z. B. Gegenstand der WO 2011/116943 A1 ist, optische Verfahren, wie dies z. B. Gegenstand der WO 2008/123814 A1 ist, oder elektrische Verfahren, wie dies z. B. Gegenstand der WO 2003/086505 A1 ist, handeln. Um diesen Fehlerzustand zu beheben, muss damit gerechnet werden, dass der Nutzer in Kontakt mit dem Gefäßzugang oder den Schläuchen tritt. Die Offenbarungen der vorgenannten Dokumente werden hiermit per Verweis in vollem Umfang zum Gegenstand auch dieser Offenbarung gemacht. Sie können insbesondere als Beispiele für die Beschreibung vorbestimmter Zustände der Gruppe gelten.
  • Ein wiederum weiterer vorbestimmter Zustand kann eintreten, wenn ein Blutleckdetektoralarm eintritt. Das Überwachungssystem kann optional wie folgt konfiguriert sein: Die Blutbehandlungsvorrichtung verfügt über einen sogenannten Blutleckdetektor. Dabei handelt es sich um einen Detektor, der stromab des Dialysators oder Blutfilters an der Dialysatablaufleitung angeordnet ist und bereits geringe Mengen an Blut erkennen kann. Dies erfolgt in der Regel optisch. Die Feststellvorrichtung des erfindungsgemäßen Überwachungssystems kann konfiguriert sein, um bei Erkennen eines Blutlecks ein entsprechendes Signal auszusenden, bei dessen Empfang die Ausführungsvorrichtung eine für den Fall eines Blutlecks zugeordnete Aktion (Hinweis, Alarm, usw.) auslöst oder veranlasst.
  • Ein wiederum weiterer vorbestimmter Zustand kann eintreten, wenn ein Luftalarm/Mikroblasenalarm eintritt. Hierbei kann es erforderlich sein, dass der Nutzer den Patienten dekonnektieren muss, um die Luft aus dem System zu entfernen. Das Überwachungssystem kann optional wie folgt konfiguriert sein: Die Blutbehandlungsvorrichtung verfügt optional über einen oder mehrere sogenannten Luftdetektoren. Dabei handelt es sich um Detektoren, die an einer blutführenden Leitung angeordnet sind. Dies erfolgt in der Regel mittels Ultraschalls, kann aber auch mittels elektrischer oder optischer Methoden erfolgen. Schlägt dieser an, kann es erforderlich sein, dass der Nutzer, beispielsweise durch Bewegen der Schläuche, anhaftende Luftblasen lösen oder sogar den Patienten dekonnektieren muss. Für diesen Fall kann hinterlegt sein, dass hierbei Handschuhe zu tragen sind. Der Luftalarm/Mikroblasenalarm kann als vorbestimmter Zustand definiert sein, der ein vorab definiertes Signal und eine zugehörige Aktion, wie in der Speichervorrichtung hinterlegt, auslöst.
  • Ein wiederum weiterer vorbestimmter Zustand kann eintreten, wenn das Betreten einer vorbestimmten Zone (z. B. um die Blutbehandlungsvorrichtung herum) oder das Verlassen dieser Zone durch einen Nutzer oder durch generell jede Person erkannt wird. Ein solcher Zustand ist vergleichsweise einfach festzustellen mittels Verfahren, die eine räumliche Auflösung erlauben, um eine dort befindliche Person zu erkennen. Solche Verfahren können beispielsweise Triangulation (mit WLAN, IR, RFID), Temperatursensoren, Kameras, Bewegungsmelder, usw. umfassen bzw. darauf basieren.
  • Bei der Umsetzung in die Praxis müssen die notwendigen Vor- und Einrichtungen (Sensoren, Kameras usw.) nicht notwendigerweise am Gerät installiert sein, sie können sich auch anderswo in dem zu erfassenden Raum befinden.
  • Beispielsweise kann ein 1 m breiter Raum um die Blutbehandlungsvorrichtung herum als Zone definiert sein, deren Betreten (oder Verlassen, da der Nutzer sich mit dem Verlassen der Zone auf den Weg zum nächsten Patienten gemacht haben kann) als vorbestimmter Zustand hinterlegt ist und dessen Erkennen ein entsprechendes Signal auslösen kann.
  • Die definierte Zone kann symmetrisch sein. Sie kann asymmetrisch sein. Sie kann beispielsweise 1 m in Richtung zum Patientenbett betragen, aber nur 40 cm in Richtung einer benachbart aufgestellten Blutbehandlungsvorrichtung. Markierungen (optional entfernbar) können im Raum zur Definition der Zonen genutzt werden.
  • Vorzugsweise wird erfindungsgemäß vorteilhaft nicht stets und ungeachtet der anstehenden Tätigkeiten der Nutzer darauf hingewiesen, dass Handschuhe zu wechseln sind bzw. auszuziehen sind, sondern vorzugsweise nur zu bestimmten Anlässen, nämlich bei Eintreten eines der vorbestimmten und damit vorab als besonders hygienerelevant erkannten Zustände. Diese Beschränkung auf die besonders hygienerelevanten Zustände kann vorteilhaft a) einem Abstumpfen des Nutzers gegenüber Hinweisen, Alarmen oder anderen Zuständen den Handschuhgebrauch betreffend vorbeugen, und b) möglicherweise den Verbrauch (nicht erforderlicher) Handschuhe senken helfen.
  • Unter manchen Umständen mag es jedoch erforderlich sein, a priori sicherzustellen, dass der Nutzer Handschuhe trägt, möglicherweise auch ungeachtet dessen, welche Tätigkeiten von ihm unmittelbar auszuführen sind. Solche Umstände können z. B. der Umgang mit bekanntermaßen infektiösen Patienten, Patienten mit bekannter Besiedelung durch multiresistente Keime usw. sein.
  • Für solche - oder auch andere - Fälle kann gewünscht sein, zu überprüfen, ob der Nutzer Handschuhe trägt. Dasselbe gilt, sollte man eine Überprüfung durchführen wollen, ob der Nutzer z. B. einer Aufforderung per Hinweis, Handschuhe anzuziehen, gefolgt ist.
  • Für solche Fälle kann als, ggf. weiterer, vorbestimmter Zustand hinterlegt sein, der bereits dann eintritt, wenn mittels des Überwachungssystems erkannt wird, dass der Nutzer keine Handschuhe trägt.
  • Das Nichttragen der Handschuhe kann mittels geeigneter Sensoren, die mit der Feststellvorrichtung in Verbindung stehen oder Teil von dieser sind, erkannt werden, z. B. optisch oder per Kapazitätsmessung, Wärmesensor, usw.
  • So kann z. B. mittels eines Touchscreens erkannt werden, ob der Benutzer Handschuhe trägt. Dies geschieht beispielweise mittels des über den Bildschirm fließenden Stroms bzw. eines kapazitiven Signals. Die Bedienung des Touchscreens kann sich messbar unterscheiden, je nachdem, ob der Nutzer bei der Bedienung Handschuhe trägt oder nicht.
  • Wenn der Nutzer keine Handschuhe trägt, kann als Aktion, die bei Empfang des Signals durch die Ausführungsvorrichtung ausgeführt oder veranlasst wird, jede hierin genannte Aktion in Frage kommen.
  • So kann z. B. eine Bedienung der Blutbehandlungsvorrichtung, etwa das Bestätigen oder Beenden eines Alarms, eines Hinweises, oder bereits das Starten der Blutbehandlung, das Auswählen einer Behandlungsoption, das Anschließen von Leitungen, usw. dann unmöglich sein, wenn das Überwachungssystem erkannt hat, dass der Nutzer keine Handschuhe trägt.
  • Die Feststellvorrichtung kann Teil der Blutbehandlungsvorrichtung sein, sie kann jedoch auch Teil einer (weiteren) Vorrichtung der Überwachungsvorrichtung oder ein eigenständiges Element sein.
  • Die Feststellvorrichtung ist ein, oder verfügt über einen, Sender (Bluetooth, WLAN, etc.), mit dem sie mit der Empfangsvorrichtung, z. B. einem Empfänger am Armband, direkt oder indirekt kommunizieren kann.
  • In einigen Ausführungsformen ist die Feststellvorrichtung im Raum (Patientenzimmer, Behandlungsraum, usw.) oder Gebäude (Klinik, Station, Dialyseabteilung, usw.) angeordnet.
  • Die Feststellvorrichtung ist in einigen Ausführungsformen ausgestaltet, um drahtlos oder über eine drahtgebundene Verbindung mit der Empfangsvorrichtung zu kommunizieren.
  • Ist die Feststellvorrichtung z. B. Teil der Blutbehandlungsvorrichtung und/oder greift sie auf deren Komponenten zurück, so kann dies vorteilhaft dazu beitragen, dass die vorliegende Erfindung in oder auf sich bereits im Einsatz befindende Blutbehandlungsvorrichtungen implementiert werden kann. So kann es genügen, die Betriebssoftware der Blutbehandlungsvorrichtung mittels eines, z. B. erfindungsgemäßen, Computerprogramms upzudaten, was kostengünstig und einfach ist.
  • Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn der vorbestimmte Zustand ein Maschinenverhalten der Blutbehandlungsvorrichtung im Ablauf der Blutbehandlung ist, etwa der Übergang in die Reinfusion oder dergleichen, oder wenn der vorbestimmte Zustand ein Alarmzustand der Blutbehandlungsvorrichtung ist, und wenn ergänzend die Ausführungsvorrichtung der Monitor der Blutbehandlungsvorrichtung ist, der entsprechende Meldungen wie „Handschuhe tragen!“ als Aktion an den Nutzer ausgibt.
  • Die Ausführungsvorrichtung ist in einigen Ausführungsformen ein Alarmgerät.
  • Die Ausführungsvorrichtung ist in einigen Ausführungsformen ein Monitor oder weist einen Monitor auf.
  • Die Ausführungsvorrichtung ist in einigen Ausführungsformen am Körper tragbar, vorzugsweise per Armband und damit nahe beim Handschuh und/oder gut einsehbar und/oder betätigbar, etwa zum Bestätigen eines Hinweises auf einem Monitor oder zum Ausschalten eines Vibrationsalarms oder eines akustischen Alarms. Ergänzend oder alternativ kann die Ausführungsvorrichtung ein Clip, ein Anhänger, usw. sein.
  • Die Ausführungsvorrichtung ist in einigen Ausführungsformen konfiguriert, um einen Vibrationsalarm, einen optischen und/oder einen akustischen Alarm zu erzeugen.
  • Ein optischer Alarm kann farbcodiert sein (z. B. zwei Farben, z. B. rot und grün, wobei rot anzeigen kann, dass der Nutzer etwas zu tun hat). Eine Farbkodierung wie z. B. die Verwendung von rotem Licht, oder Licht in verschiedenen Farben, kann, wie - mit Ausnahme vielleicht des reinen Vibrationsalarms - auch andere Alarmformen, von einem Außenstehenden (d. h. einer anderen Person als dem zuständigen Nutzer) erkannt werden.
  • Andere Signale wie beispielsweise verschiedene Helligkeiten, unterbrochenes Licht gegenüber durchgehendem Licht, Ton (Lautstärke, Frequenz) usw. sind ebenfalls erfindungsgemäß möglich.
  • Die Ausführungsvorrichtung ist in einigen Ausführungsformen konfiguriert, um neben dem vorstehend genannten Alarm das Anziehen, Tragen, Wechseln und/oder Ausziehen von Handschuhen betreffend, weitere Informationen auszugeben, z. B. mittels des Monitors oder Displays, das der Nutzer z. B. am Armband trägt. Zu diesen weiteren Informationen können z. B. Alarme zählen, die anderen medizinischen Geräten zugeordnet sind.
  • Die Ausführungsvorrichtung kann Teil eines weiteren medizinischen Geräts, etwa einer weiteren Blutbehandlungsvorrichtung, sein. So kann bekannt sein, an welchem Gerät, der Nutzer als nächstes beschäftigt sein wird.
  • In einigen Ausführungsformen ist die Ausführungsvorrichtung konfiguriert, um bei Bestätigung des Hinweises, dass z. B. Handschuhe anzuziehen, zu tragen, zu wechseln oder auszuziehen sind, einen Alarm für Dritte (Patienten, Ärzten, andere Pflegekraft) erkennbar zu beenden, indem z. B. eine Farbmarkierung ähnlich einer Ampel von „rot“ auf „grün“ umschaltet. Auf diese Weise wird es auch Dritten möglich, zu erkennen, dass Hygienemaßnahmen erforderlich sind bzw. durchgeführt wurden. Eine Kontrolle des Nutzers durch Dritte ist hierdurch vorteilhaft möglich. So kann selbst der Patient den gestressten oder noch unerfahrenen Nutzer auf die erforderlichen Hygienemaßnahmen oder das Hygieneprotokoll hinweisen, was die Patientensicherheit erhöhen kann.
  • In einigen Ausführungsformen ist das Überwachungssystem konfiguriert, um eine Historie des Verhaltens des Überwachungssystems, z. B. ihrer Feststellvorrichtung oder ihrer Ausführungsvorrichtung zu speichern. So kann, um beim vorherigen Beispiel zu bleiben, z. B. die Information, wie oft die Farbmarkierung „rot“ war, oder wie lange sie „rot“ war, oder jede andere Art von Aktion gespeichert werden, etwa in der Speichervorrichtung. Ein Auslesen dieser Speicherung kann dann beispielsweise zur Steigerung der Patientensicherheit genutzt werden, indem der Nutzer basierend auf den gespeicherten Daten mit Blick auf das Hygieneprotokoll angesprochen oder weiter fortgebildet werden kann. Die hierzu verwendete Speichervorrichtung kann Teil der Blutbehandlungsvorrichtung, Teil eines Servers der Klinik, Station oder dergleichen oder eine eigenständige Speichervorrichtung sein.
  • Vorteilhafterweise kann hier die Historie auch genutzt werden, um bestimmte Vorfälle bestimmten Personen zuzuordnen. Hierzu ist es denkbar, dass die Blutbehandlungsvorrichtung den jeweiligen Nutzer erkennt und diesem „seine“ Alarme zuordnen kann. Hierfür sind mehrere Verfahren denkbar: a) der Nutzer muss sich an der Blutbehandlungsvorrichtung identifizieren, z. B. durch das aktive Einführen, z. B. einer Chipkarte; b) der Nutzer wird von der Blutbehandlungsmaschine automatisch erkannt, beispielsweise mittels RFID, NFC-Chip, Tags, GPS-Sender, Handyortung, Barcodeerkennung, Gesichtserkennung oder dergleichen.
  • Vorrichtungen zur Identifizierung können in die Blutbehandlungsvorrichtung integriert sein oder konfiguriert sein mit dieser zu kommunizieren. Als Beispiel sei hier eine Gesichtserkennung per Kamera in Kombination mit einer Geräteidentifikation genannt. Dies kann besonders relevant sein, da sie gerade im hektischen Alarmfall zu einer besseren Überwachung des Personals und damit zur Qualitätssicherung beitragen kann.
  • In einigen Ausführungsformen ist eine Vorrichtung des Überwachungssystems, z. B. die Feststellvorrichtung oder die Ausführungsvorrichtung, konfiguriert, um, wenn von dem Überwachungssystem erkannt wird, dass der Nutzer die Zone verlässt, eine Aktion nur vorzunehmen, und insbesondere einen Hinweis nur dann ausgegeben, wenn im Zusammenhang mit einer durchgeführten Tätigkeit an der Blutbehandlungsvorrichtung, deren Umgebung oder Zone der Nutzer gerade verlassen möchte, erkannt wurde, dass dabei Handschuhe getragen wurden, die es nun z. B. auszuziehen oder zu wechseln gilt. Erkannt werden kann dies auf jede hierin beschriebene Weise, z. B. mittels des Touchscreens der Blutbehandlungsvorrichtung, deren Zone der Nutzer gerade dabei ist, zu verlassen.
  • In einigen Ausführungsformen ist eine Vorrichtung des Überwachungssystems, z. B. die Feststellvorrichtung oder die Ausführungsvorrichtung, wie folgt konfiguriert: Wenn von dem Überwachungssystem erkannt wird, dass der Nutzer an einem ersten medizinischen Gerät eine Tätigkeit bzw. Handlung vorgenommen hat, für die das Tragen von Handschuhen vorgeschrieben ist, das Überwachungssystem aber gleichzeitig nicht feststellen kann, dass er an dem ersten medizinischen Gerät Handschuhe getragen hat, so wird mittels des Überwachungssystems eine entsprechende Aktion durchgeführt. Beispielsweise kann darauf hingewiesen werden, dass Handschuhe zu tragen sind und/oder eine Handdesinfektion durchzuführen ist.
  • Das Überwachungssystem kann dabei zusätzlich konfiguriert sein, dass die Aktion nur ausgeführt wird, wenn gemäß eines gespeicherten Arbeitsplans eine zweite Blutbehandlungsvorrichtung zu bedienen sein wird und/oder wenn mittels einer Erkennungsvorrichtung, beispielsweise einer Kamera oder einer wie oben beschriebenen Feststellungseinrichtung erkannt wird, dass ein vorbestimmter Bereich um eine zweite Blutbehandlungsvorrichtung betreten wird.
  • Eine Behandlungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung kann, ohne darauf beschränkt zu sein, zum Durchführen einer Hämodialyse, einer Hämofiltration, einer Hämodiafiltration oder eines Separationsverfahrens geeignet und/oder konfiguriert sein.
  • In manchen Ausführungsformen ist die Erfindung nicht auf eine Blutbehandlungsvorrichtung gerichtet, sondern auf ein medizinisches Gerät, bei dessen Benutzung ebenfalls erwartet wird, dass der Nutzer des Geräts Handschuhe trägt. Solche Geräte können ebenfalls Behandlungsvorrichtungen sein, sie können jedoch auch Dialysevorrichtungen sein oder einem anderen Zweck dienen. Für diese Ausführungsformen gilt das hierin zu Blutbehandlungsvorrichtungen Ausgeführte analog für das medizinische Gerät. In diesen Ausführungsformen können die Begriffe „Blutbehandlungsvorrichtung“ und „medizinisches Gerät“ somit austauschbar sein.
  • Mittels einiger Ausführungsformen können einer oder mehrere der hierin genannten Vorteile erzielbar sein.
  • Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sie sehr einfach umzusetzen ist. So kann es möglich sein, eine herkömmliche Blutbehandlungsvorrichtung allein durch ein Software-Update zu einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung umzurüsten. Auch ein Ausgeben von Hinweisen oder Handschuhalarmen etwa auf das in der Tasche getragene Smart-Phone des Nutzers oder den Zimmeralarm oder Maschinenalarm per Vibrationsalarm oder mittels eines hierfür reservierten Alarm- oder Klingeltons kann ohne nennenswerten technischen Aufwand realisiert werden.
  • Die vorliegende Erfindung kann dazu beitragen, eine Verschleppung von Keimen zwischen Patienten oder zwischen Blutbehandlungsvorrichtungen vorteilhaft zu vermeiden oder ihr Risiko zumindest zu verringern. Dieser Vorteil dürfte insbesondere bei noch unerfahrenen Nutzern zum Tragen kommen.
  • Zudem erlaubt die vorliegende Erfindung, innerhalb einer Klinik oder Station und selbst innerhalb eines Patientenzimmers mit mehr als einem Patienten, unterschiedlichen Hygieneprotokollen zu folgen. So kann vorgesehen sein, eine erste Überwachungsvorrichtung zum Überwachen eines ersten Patienten (oder einer ersten Blutbehandlungsvorrichtung) auf eine erste Gruppe von Zuständen zugreifen zu lassen, eine zweite Überwachungsvorrichtung zum Überwachen eines zweiten Patienten (oder einer zweiten Blutbehandlungsvorrichtung) auf eine zweite Gruppe von Zuständen. Sowohl die erste Blutbehandlungsvorrichtung als auch die zweite Blutbehandlungsvorrichtung können auf derselben Station oder in demselben Patientenzimmer zum Einsatz kommen. Unterscheiden sich die Zustände, auf welche ihre Ausführungsvorrichtungen jeweils zugreifen, voneinander, so weisen sie die Nutzer dieser beiden Blutbehandlungsvorrichtungen zu unterschiedlichem Verhalten in Zusammenhang mit dem Gebrauch von Handschuhen an. Eine solche Nutzung der vorliegenden Erfindung kann vor allem dann Vorteile bieten, wenn etwa aus Sicht möglicher Keimverschleppung unbedenkliche Patienten gemeinsam mit hinsichtlich ihrer Keimbelastung hochproblematischen Patienten (MRSA oder andere (multi-)resistenter Keime) in einem Zimmer, auf einer Station, usw. behandelt werden.
  • Gleichzeitig kann die vorliegende Erfindung dazu beitragen, den Verbrauch an Handschuhen auf ein sinnvolles Maß zu verringern, wenn die Zustände entsprechend sinnvoll ausgewählt sind.
  • Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung, in welcher gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den Figuren gilt:
    • 1 zeigt schematisch vereinfacht Abschnitte einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Überwachungssystem in einer beispielhaften Ausführungsform;
    • 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Überwachungssystem grob vereinfacht als Diagramm; und
    • 3a bis 3c zeigen Beispiele für das Eintreten eines vorbestimmten Zustands.
  • 1 zeigt einen extrakorporalen Blutkreislauf 1, welcher zu einer Behandlung mittels Double-Needle-Zugangs, oder unter Verwendung, z. B. eines zusätzlichen Y-Verbinders, mittels Single-Needle-Zugangs, mit dem Gefäßsystem des nicht dargestellten Patienten verbunden werden würde. Der Blutkreislauf 1 liegt optional in Abschnitten hiervon in oder auf einer Blutkassette 2 vor. Diese Blutkassette 2 ist optional ausgestaltet, um auch bei anderen Behandlungsarten, beispielsweise einer Single-Needle-Behandlung, Verwendung zu finden.
  • Pumpen, Aktoren und/oder Ventile im Bereich des Blutkreislaufs 1 sind mit einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung 4 bzw. mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung 29, die ein erfindungsgemäßes Überwachungssystem 1000, oder Teile hiervon, aufweisen oder hiermit in Signalkommunikation verbunden sein kann, verbunden. Das Überwachungssystem 1000 umfasst eine Feststellvorrichtung 200 oder ist mit einer solchen in Signalkommunikation verbunden. Die Feststellvorrichtung 200 kann beispielsweise eine Kamera sein.
  • Der Blutkreislauf 1 weist eine arterielle Patientenschlauchklemme 6 und eine arterielle Konnektionsnadel 5 (als Beispiel einer Zugangseinrichtung) eines arteriellen Abschnitts oder einer arteriellen Patientenleitung oder Blutentnahmeleitung 9 auf. Der Blutkreislauf 1 weist ferner eine venöse Patientenschlauchklemme 7 und eine venöse Konnektionsnadel 27 (als Beispiel einer weiteren oder zweiten Zugangseinrichtung) eines venösen Abschnitts oder einer venösen Patientenleitung oder Blutrückgabeleitung 23 auf.
  • Eine Blutpumpe 11 ist im arteriellen Abschnitt 9 vorgesehen, eine Substituatpumpe 17 ist mit einer Substituatleitung 17a verbunden. Die Substituatleitung 17a kann mittels eines, vorzugsweise automatischen, Substituatports 18 mit einer Substituatquelle verbunden werden. Mittels der Substituatpumpe 17 kann Substituat per Prädilution oder per Postdilution über zugehörige Leitungen 13 bzw. 14 in Leitungsabschnitte, beispielsweise in den arteriellen Abschnitt 9 bzw. in einen venösen Abschnitt 23a (zwischen einer Blutkammer 19a eines Blutfilters 19 und einer venösen Luftabscheidekammer 21) des Blutkreislaufs 1 eingebracht werden.
  • Der Blutfilter 19 weist die mit dem arteriellen Abschnitt 9 und mit dem venösen Abschnitt 23a verbundene Blutkammer 19a auf. Eine Dialysatkammer 19b des Blutfilters 19 ist mit einer zur Dialysatkammer 19b führenden Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a und einer von der Dialysatkammer 19b wegführenden Dialysatablaufleitung 31b verbunden.
  • Die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a weist optional ein Ventil V24 auf, mittels welchem der Fluss innerhalb der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a unterbunden werden kann. Die Dialysatablaufleitung 31b weist optional ein Ventil V25 auf, mittels welchem der Fluss innerhalb der Dialysatablaufleitung 31b unterbunden werden kann.
  • Die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a ist ferner optional mittels eines weiteren, maschineninternen Ventils mit einer Druckluftquelle 26 verbunden. Die Druckluftquelle 26 kann Bestandteil der Behandlungsvorrichtung 4 sein oder getrennt hiervon vorliegen. Stromab der Druckluftquelle 26 kann ein Drucksensor 37 vorgesehen sein.
  • 1 zeigt ferner eine arteriellen Luft-Blut-Detektor 15, eine venösen Substituat-Blut-Detektor 25 sowie Drucksensoren 33a, b. Sie können von der Feststellvorrichtung (200) genutzt werden.
  • 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Überwachungssystem 1000 zum Überwachen auf Eintreten eines bestimmten Zustands (Z1 ,..., Zn ) grob vereinfacht als Diagramm. Mit den Pfeilen (bezeichnet mit B bis F, F' und U) sind Datenströme gekennzeichnet, die zur oben genannten Überwachung durch das erfindungsgemäße Überwachungssystem 1000 notwendig sind. Die Daten können jeweils mittels elektronischer Verbindung, Kabel oder drahtlos übermittelt werden.
  • Die Aufteilung der einzelnen Vorrichtungen 100, 200, 300, 400 ist rein beispielhaft. Sie können jeweils auch allein oder zu mehreren in die Blutbehandlungsvorrichtung 4 oder ein anderes medizinisches Gerät integriert sein. Ebenso sind beliebige, verbundene Kombinationen der einzelnen Vorrichtungen 100, 200, 300, 400 in separaten Gehäusen oder jede Vorrichtung einzeln denkbar. Ferner ist von der Erfindung umfasst, manche oder alle der Vorrichtungen 100, 200, 300, 400 als Softwareimplementierungen vorzusehen.
  • Das Überwachungssystem 1000 umfasst eine Speichervorrichtung 100, in welcher sich Definitionen oder Beschreibungen von zuvor festgelegten hygienerelevanten Zuständen Z1 ,..., Zn , hier exemplarisch in tabellarischer Form, befinden. Jedem Zustand Zx (x=1,..., n) wird in der jeweiligen Tabellenzeile wenigstens ein entsprechendes Signal Sx und wenigstens eine, dem Signal Sx jeweils entsprechende, Aktion Ax zugeordnet. Es ist möglich, die Tabelle den Zuständen entsprechend mit weiteren Daten zu ergänzen. Es ist außerdem denkbar, die Daten dieser Tabelle über den Datenstrom A mit Daten aus der Blutbehandlungsvorrichtung 4 upzudaten, zu verändern und/oder zu erweitern, beispielsweise auch, um eine wie oben diskutierte Historie zu speichern.
  • Ferner weist das Überwachungssystem 1000 eine Feststellvorrichtung 200 auf, welche auf Basis der über den Datenstrom C zur Verfügung stehenden Daten, beispielsweise Sensor- oder Behandlungsdaten der Blutbehandlungsvorrichtung 4, unter Einbeziehung der in der Speichervorrichtung 100 gespeicherten Zustände durch verschiedenste Operationen, wie oben ausgeführt, feststellen kann, ob ein hygienerelevanter Zustand Zx aus der Gruppe Z1 ,... Zn vorliegt. Im einfachsten Fall geschieht dies mittels Vergleichs der gespeicherten Zustände Zx (x=1,..., n) mit einer Ist-Situation.
  • Ist dies der Fall, so sendet die Feststellvorrichtung 200 über den Datenstrom F das dem ermittelten Zustand Zx zugeordnete Signal Sx an eine Empfangsvorrichtung 300. Diese leitet nun die dem Signal zugeordnete und hier über den Datenstrom F' ausgelesene, auszuführende Aktion Ax (über den Datenstrom B) mittels einer Ausführungsvorrichtung 400, hier beispielsweise eines Displays oder einer anderen Kommunikationseinrichtung der Blutbehandlungsvorrichtung 4, eines Armbands, eines Handys, eines Tablets, eines Pagers, eines Piepers, usw. zur Kenntnisnahme durch den Nutzer weiter.
  • 3a zeigt ein Beispiel des Eintretens eines vorbestimmten Zustands Z1 und das Zusammenspiel der Blutbehandlungsvorrichtung 4, an welcher der Zustand Z1 eintritt, mit einem Handgerät als Beispiel einer Ausführungsvorrichtung 400.
  • Im Beispiel der 3a weist die Blutbehandlungsvorrichtung 4 zumindest die Feststellvorrichtung 200 und optional auch weitere der hierin genannten Komponenten des Überwachungssystems 1000 auf.
  • Die Ausführungsvorrichtung 400 des Überwachungssystems 1000 ist hingegen im Beispiel der 3a ein Handgerät, das die Pflegekraft bei sich trägt.
  • In der linken Darstellung der 3a wird von der Feststellvorrichtung 200 kein Zustand erkannt, der zur Gruppe der vorbestimmten Zustände Zx zählt. Es ergeht somit auch kein Signal, das zur vorbestimmten Aktion führen würde.
  • Dies ändert sich allerdings kurz später, was durch den Pfeil zwischen der linken und rechten Darstellung der 3a angedeutet ist.
  • In der rechten Darstellung ist zu erkennen, dass die Feststellvorrichtung 200 nun den Zustand Z1 aus der Gruppe der vorbestimmten Zustände erkannt hat. Dieser Zustand kann beispielsweise ein Blutleckalarm sein, für welchen hinterlegt ist, dass bei einem Reagieren hierauf vom Pflegepersonal frische Handschuhe zu tragen sind. Als Folge auf das Eintreten dieses Zustands ergeht nun auf dem Handgerät des Pflegepersonals z. B. ein Hinweis als Beispiel einer dem Zustand Z1 zugeordneten Aktion A1 , etwa darauf, dass die Handschuhe zu wechseln sind.
  • 3b zeigt ein weiteres Beispiel des Eintretens eines weiteren vorbestimmten Zustands Z2 und das Zusammenspiel der Blutbehandlungsvorrichtung 4, an welcher der Zustand Z2 eintritt, wiederum mit einem Handgerät als Beispiel einer Ausführungsvorrichtung 400.
  • Anders als im Beispiel der 3a weist die Blutbehandlungsvorrichtung 4 zumindest die Feststellvorrichtung 200 des Überwachungssystems 1000 nicht auf. Die Feststellvorrichtung 200 ist vielmehr eine zur Blutbehandlungsvorrichtung 4 externe Vorrichtung, hier exemplarisch eine Kamera oder Zonenüberwachungsvorrichtung. Sie kann, wie in 3b angedeutet, oberhalb der Blutbehandlungsvorrichtung 4 und/oder eines Patientenbetts neben der Blutbehandlungsvorrichtung 4 angeordnet sein und z. B. eine durch die Strichlinien und den Kreis angedeutete Zone 50 nach vorbestimmten Kriterien auf das Eintreten eines der vorbestimmten Zustände überwachen.
  • Der vorbestimmte Zustand Z2, den die Kamera im Übergang von der linken Darstellung zur rechten Darstellung der 3b erkannt hat, ist, dass die Pflegekraft die vorbestimmte, überwachte Zone 50 verlässt oder verlassen hat.
  • Tritt der vorbestimmten Zustands Z2 ein, so kann als zugeordnete Aktion A2 auf dem Handgerät des Pflegepersonals z. B. nun ein Hinweis darauf ergehen, dass die bislang getragenen Handschuhe zu wechseln oder zu verwerfen sind.
  • 3c zeigt ein wiederum weiteres Beispiel des Eintretens eines weiteren vorbestimmten Zustands Z3 und das Zusammenspiel der Blutbehandlungsvorrichtung 4, an welcher der Zustand Z3 eintritt, wiederum mit einem Handgerät als Beispiel einer Ausführungsvorrichtung 400.
  • Anders als in den Beispielen der 3a oder 3b weist die Blutbehandlungsvorrichtung 4 nur einen Teil der Feststellvorrichtung 200 des Überwachungssystems 1000 auf.
  • Die Feststellvorrichtung 200 ist hier als eine Kombination von Einrichtungen, die beispielsweise zur Blutbehandlungsvorrichtung 4 zählen, und Einrichtungen, die extern zur Blutbehandlungsvorrichtung 4 sind wie hier exemplarisch die Kamera oder Zonenüberwachungsvorrichtung der 3b, zu verstehen.
  • Die so geteilte Feststellvorrichtung 200 muss, um feststellen zu können, dass ein vorbestimmter Zustand eintritt, sowohl mittels der Zonenüberwachungsvorrichtung einen Teilzustand Z3 als auch mittels der Blutbehandlungsvorrichtung 4 einen weiteren Teilzustand Z3' erkennen. Erst wenn beide Teilzustände als eingetreten gelten, erhält das Pflegepersonal einen Hinweis oder dergleichen, was hier als zugeordnete Aktion A3 bezeichnet ist. Dies kann, rein exemplarisch, der o. g. Aktion A2 entsprechen, die allerdings erst erforderlich ist, wenn an der Behandlungsvorrichtung 4 z. B. festgestellt wurde, dass der Gefäßzugang des Patienten gelegt wurde (Teilzustand Z3') und die Pflegekraft anschließend die Zone 50 verlassen hat oder verlassen wollte (Teilzustand Z3).
  • Aktionen können somit als Antwort auf eine Kombination von Zuständen verstanden werden, die allesamt eintreten müssen, um die konkrete Aktion auszulösen.
  • Ebenso können einzelne Zustände zu einer Kombination von Aktionen führen. So kann z. B. bei Erkennen eines Blutleckalarm nicht nur ein Hinweis auf das Handgerät verschickt werden (als eine erste Aktion der Kombination von Aktionen) sondern auch noch ein Alarmton am Blutbehandlungsgerät ertönen (als eine zweite Aktion der Kombination von Aktionen).
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    extrakorporaler Blutkreislauf
    2
    Blutkassette
    4
    Blutbehandlungsvorrichtung
    5
    Zugangseinrichtung, beispielsweise arterielle Konnektionsnadel
    6
    arterielle Patientenschlauchklemme
    7
    venöse Patientenschlauchklemme
    9
    arterieller Abschnitt oder arterielle Patientenleitung oder arterielle Blutentnahmeleitung
    11
    Blutpumpe
    13
    Zugabestelle für Substituat (Prädilution)
    14
    Zugabestelle für Substituat (Postdilution)
    15
    arterieller Luft-Blut-Detektor
    17
    Fördereinrichtung, beispielsweise Substituatpumpe
    17a
    Substituatleitung
    18
    automatischer Substituatport
    19
    Blutfilter
    19a
    Blutkammer
    19b
    Dialysatkammer
    21
    venöse Luftabscheidekammer
    23
    venöser Abschnitt oder venöse Patientenleitung oder venöse Blutrückgabeleitung
    23a
    venöser Abschnitt
    25
    venöser Substituat-Blut-Detektor
    26
    Druckluftquelle
    27
    Zugangseinrichtung, beispielsweise venöse Konnektionsnadel
    29
    Steuer- und Regeleinrichtung
    31a
    Dialysierflüssigkeitszulaufleitung
    31b
    Dialysatablaufleitung
    33a
    Drucksensor
    33b
    Drucksensor
    35
    Single-Needle-Ventil
    36
    Single-Needle-Kammer
    37
    Drucksensor
    50
    Zone
    100
    Speichervorrichtung
    200
    Feststellvorrichtung
    300
    Empfangsvorrichtung
    400
    Ausführungsvorrichtung
    1000
    Überwachungssystem
    Z1,..., Zn
    hygienerelevante Zustände
    S1,..., Sn
    Signalausgestaltungen
    A1,..., An
    Aktionen
    B
    Datenstrom
    C
    Datenstrom
    D
    Datenstrom
    E
    Datenstrom
    F, F'
    Datenstrom
    U
    Datenstrom
    V24
    Ventil
    V25
    Ventil
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2009/118145 A1 [0060]
    • WO 2011/116943 A1 [0060]
    • WO 2008/123814 A1 [0060]
    • WO 2003/086505 A1 [0060]

Claims (10)

  1. Überwachungssystem (1000) zum Überwachen auf Eintreten eines Zustands (Zx) (x=1,..., n) aus einer Gruppe von einem oder mehreren vorbestimmten, auf die Nutzung einer Blutbehandlungsvorrichtung (4) bezogenen Zuständen (Z1,..., Zn) , für welche vorab definiert oder bestimmt wurde, dass bei ihrem Eintreten mit dem Ziel der Vermeidung von Kontaminationen, Kreuzkontaminationen oder Keimverschleppungen von dem Überwachungssystem (1000) vorbestimmte Aktionen (Ax) zu ergreifen oder zu bewirken sind, wobei das Überwachungssystem (1000) aufweist: - eine Speichervorrichtung (100), in welcher die Gruppe der vorbestimmten Zustände (Z1,..., Zn) gespeichert ist, und in welcher für jeden dieser Zustände (Z1,..., Zn) wenigstens eine vorbestimmte Ausgestaltung eines Signals (S1,..., Sn) sowie für jeden dieser Zustände (Z1,..., Zn) wenigstens eine vorbestimmte Aktion (A1,..., An) als Reaktion auf das Signal (S1,..., Sn) in dieser Ausgestaltung zugeordnet sind; - eine Feststellvorrichtung (200), konfiguriert zum Feststellen, dass oder ob wenigstens einer der von der Gruppe umfassten Zustände (Z1,..., Zn) eingetreten ist, und weiter konfiguriert, um für diesen Fall ein Signal (Sx), das dem festgestellten Zustand (Zx) aus der Gruppe zugeordnet ist, in der zugeordneten Ausgestaltung zu senden; - eine Empfangsvorrichtung (300), konfiguriert zum Empfangen des gesendeten Signals (Sx) und zum Veranlassen einer vorbestimmten, diesem Signal (Sx) zugeordneten Aktion (Ax) mittels einer Ausführungsvorrichtung (400); und - die Ausführungsvorrichtung (400), konfiguriert zum Ausführen der dem gesendeten Signal (Sx) zugeordneten Aktion (Ax) bei Empfang des gesendeten Signals (Sx).
  2. Überwachungssystem (1000) nach Anspruch 1, wobei die Ausführungsvorrichtung (400) - ein Monitor, Screen oder Display zum Anzeigen eines dem Signal (Sx) entsprechenden Hinweises an den Nutzer der Blutbehandlungsvorrichtung (4); und/oder - ein Handgerät, welches vom Nutzer bestimmungsgemäß gehalten und/oder mit sich getragen wird; und/oder - eine Steuer- oder Regeleinrichtung (29) der Blutbehandlungsvorrichtung (4) ist oder aufweist.
  3. Überwachungssystem (1000) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Aktion (Ax) eine oder mehrere Aktionen der folgenden Aktionen ist: - Ausgeben eines vorbestimmten Hinweises auf einem Monitor, Screen oder Display für den Nutzer; - Auslösen eines Vibrationsalarms, eines optischen und/oder eines akustischen Alarms; - Ausgeben eines Hinweises in, vorzugsweise mehrfarbiger, Farbdarstellung; - Einfordern einer Bestätigung durch den Nutzer; und - Speichern einer Historie, welche die Zeitpunkte und/oder die Häufigkeit des Auftretens von Meldungen, Hinweisen oder Alarmen im Zusammenhang mit Zuständen (Z1,..., Zn) aus der Gruppe wiedergibt.
  4. Überwachungssystem (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei als Zustand (Zx) einer oder mehrere der folgenden Zustände gilt: - das Überwachungssystem (1000) erkennt, dass der Nutzer aus einer vorbestimmten, die Blutbehandlungsvorrichtung (4) zumindest abschnittsweise umgebende Zone (50) verlässt; - das Überwachungssystem (1000) erkennt, dass der Nutzer hintereinander zunächst an einem ersten und anschließend an einem zweiten vorab als hygienerelevant eingestuften medizinischen Gerät, insbesondere an Blutbehandlungsvorrichtungen (4), tätig ist oder sein wird; - das Überwachungssystem (1000) erkennt einen definierten Alarmzustand; - das Überwachungssystem (1000) erkennt einen definierten Betriebsablaufschritt an der Blutbehandlungsvorrichtung (4); - das Überwachungssystem (1000) erkennt, dass der Nutzer keine Handschuhe trägt; und - das Überwachungssystem (1000) erkennt das Eintreten des Nutzers in eine vorbestimmte, die Blutbehandlungsvorrichtung (4) zumindest abschnittsweise umgebende Zone (50).
  5. Überwachungssystem (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Feststellvorrichtung (200) ist oder umfasst: - eine Software oder Abschnitte hiervon; und/oder - eine Kamera; und/oder - ein(en) Sensor (15, 25, 33a, 33b, 37); und/oder - ein(en) Touchscreen-Kapazitätsmesser; und/oder - eine Zonenüberwachungsvorrichtung.
  6. System mit einer Blutbehandlungsvorrichtung (4) und mit einem Überwachungssystem (1000) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche.
  7. System nach Anspruch 6, wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (4) zum Durchführen einer Hämodialyse, einer Hämofiltration, einer Hämodiafiltration oder eines Separationsverfahrens konfiguriert ist.
  8. Digitales Speichermedium, insbesondere in Form einer Diskette, CD oder DVD oder EPROM, mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen, konfiguriert, um eine Blutbehandlungsvorrichtung, welche eine Speichervorrichtung (100), eine Feststellvorrichtung (200), eine Empfangsvorrichtung (300), und eine Ausführungsvorrichtung (400) aufweist oder hiermit in Signalkommunikation verbunden ist, zu einem System gemäß Anspruch 6 zu konfigurieren.
  9. Computerprogramm-Produkt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode, konfiguriert, um eine Blutbehandlungsvorrichtung, welche eine Speichervorrichtung (100), eine Feststellvorrichtung (200), eine Empfangsvorrichtung (300), und eine Ausführungsvorrichtung (400) aufweist oder hiermit in Signalkommunikation verbunden ist, zu einem System gemäß Anspruch 6 zu konfigurieren.
  10. Computerprogramm mit einem Programmcode, um eine Blutbehandlungsvorrichtung, welche eine Speichervorrichtung (100), eine Feststellvorrichtung (200), eine Empfangsvorrichtung (300), und eine Ausführungsvorrichtung (400) aufweist oder hiermit in Signalkommunikation verbunden ist, zu einem System gemäß Anspruch 6 zu konfigurieren.
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