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Die Erfindung betrifft das Gebiet der Behandlung von Patienten in ihrer häuslichen Umgebung.
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Neben der Behandlung von Patienten in Arztpraxen, Kliniken oder Polikliniken hat bei der Versorgung insbesondere von chronisch kranken Patienten die Behandlung der Patienten in ihrer häuslichen Umgebung eine bestimmte Bedeutung erlangt.
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Beispielhaft ist hier die Versorgung chronisch niereninsuffizienter Patienten in der Dialyse, insbesondere der Hämodialyse und der Peritonealdialyse zu nennen.
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Bei der Hämodialyse wird Blut in einem extrakorporalen Kreislauf kontinuierlich einem Patienten entnommen, durch einen Hämodialysator geleitet und dem Patienten wieder reinfundiert. Dabei wird ein Stoffaustausch durchgeführt, der dem der Nieren ähnlich ist. Der Hämodialysator besteht aus zwei durch eine semipermeable Membran getrennten Kammern, von denen die eine vom Blut und die andere von einer Reinigungsflüssigkeit – der Dialysierflüssigkeit – durchflossen wird. Die handelsüblichen Hämodialysatoren weisen hierfür meist Tausende von Hohlfasern auf, deren Wände semipermeabel für die auszutauschenden Substanzen sind. Das Blut wird durch den Innenraum der Hohlfasern geleitet, während die Dialysierflüssigkeit in meist gegenläufiger Richtung in den Faserzwischenraum eingespeist und abgeführt wird.
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Die Dialysierflüssigkeit weist Konzentrationen von Blutinhaltsstoffen wie Elektrolyten auf, die in etwa denen eines Gesunden entsprechen, damit die entsprechenden Konzentrationen im Blut auf einem normalen Niveau gehalten werden können. Aus dem Blut zu entfernende Stoffe wie zum Beispiel Kreatinin oder Harnstoff sind in der Dialysierflüssigkeit nicht enthalten, wodurch diese allein wegen des Konzentrationsgradienten an der Membran durch Diffusion aus dem Blut entfernt werden. Mit Hilfe eines Druckgradienten wird dem Blut überschüssiges Wasser durch Konvektion beziehungsweise Ultrafiltration entzogen.
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Zur Steuerung derartiger Vorgänge werden Hämodialysegeräte eingesetzt, die zumeist auch die Zubereitung der Dialysierflüssigkeit aus Wasser und Konzentraten mit der richtigen Zusammensetzung und Temperatur sicherstellen. Diese Flüssigkeit wird in heutigen Hämodiafiltrationsgeräten auch dazu benutzt, eine durch erhöhte Konvektion herbeigeführte Blutreinigung (Hämofiltration) auszugleichen. Bei der Hämodiafiltration wird dem Blut des Patienten während einer Hämodialysebehandlung über den Hämodialysator eine größere Menge Ultrafiltrat entzogen, die bis auf die insgesamt zu entziehende Flüssigkeitsmenge wieder durch Substitutionsflüssigkeit ersetzt wird. Bei modernen Geräten zur Behandlung des chronischen Nierenversagens wird hierfür die online aufbereitete Dialysierflüssigkeit verwendet, indem eine von dem Dialysierflüssigkeitskreislauf abzweigende Leitung mit einem oder mehreren Filterstufen versehen und mit dem extrakorporalen Blutkreislauf stromauf und/oder stromab des Hämodialysators verbunden wird. Die Zugabe der zusätzlich gefilterten Dialysierflüssigkeit in den Blutkreislauf wird als Dilution bezeichnet.
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Als Alternative zur Behandlung von Patienten mit Hämodialysegeräten in einem Dialysezentrum, hat die Behandlung von Patienten in Ihrer häuslichen Umgebung eine gewisse Bedeutung, die sogenannte Heim-Hämodialyse. Diese kann durch geschultes Personal erfolgen, etwa durch eine Dialysekrankenschwester, oder der Patient oder seine Angehörigen können zur Durchführung der Dialysebehandlung geschult werden.
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Als eine andere Art der Dialysebehandlung ist die Peritonealdialyse verbreitet, bei der ein künstlicher Zugang zum Bauchraum des Patienten geschaffen wird, durch den sterile, pyrogenfreie Dialysierflüssigkeit in den Bauchraum infundiert wird. Die Peritonealmembran dient dabei als ein natürlicher Dialysator, durch den aufgrund eines Konzentrationsgradienten toxische uremische Metaboliten und verschiedene Ionen von der Blutbahn des Patienten in die Dialysierflüssigkeit übergehen. Gleichzeitig geht Wasser aufgrund des osmotischen Gradienten in das Peritoneum über. Dialysierflüssigkeit wird in verschiedenen Zyklen entfernt, verworfen und ersetzt, die nach einem vorgegebenen Schema aufeinander abfolgen das vom Patienten oder automatisch durch die Peritonealdialysemaschine gesteuert wird. Bei der Peritonealdialyse ist die Durchführung im häuslichen Bereich, die sogenannte Heim-Peritonealdialyse weit verbreitet.
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Sowohl bei der Heim-Hämodialyse als auch bei der Heim-Peritionealdialyse wird der Patient in regelmäßigen Abständen, beispielsweise im Abstand von 4–6 Wochen bei einem Dialysezentrum vorstellig. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Überwachung von Heimpatienten in den Zeiten zwischen den Besuchen in entsprechenden Zentren zu verbessern.
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Zusammenfassung
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Überwachung der Behandlung eines Patienten, insbesondere eines Heimpatienten nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 3 gelöst. Weiterhin wird die vorliegende Aufgabe durch eine Überwachungseinheit nach Anspruch 13, sowie durch ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein Blockschaltbild eines Überwachungssystems mit einer Behandlungseinheit und einer Überwachungseinheit
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2 ein Flussdiagramm eines ersten Verfahrens zur Überwachung der Behandlung eines Patienten, insbesondere eines Heimpatienten
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3 ein Flussdiagramm eines weiteren Verfahrens zur Überwachung der Behandlung eines Patienten, insbesondere eines Heimpatienten
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4 ein Blockdiagram einer Überwachungseinheit.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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In 1 ist ein Überwachungssystem 100 zur Überwachung eines Patienten in seiner häuslichen Umgebung, mit anderen Worten: eines Heimpatienten schematisch dargestellt. Das Überwachungssystem 100 weist mindest eine, in einer bestimmten Ausführungsform: eine Vielzahl von Behandlungseinheiten 102 zur Behandlung von Patienten in ihrer jeweiligen häuslichen Umgebung, oder mit anderen Worten häuslichen Behandlungseinheiten auf. Der Einfachheit halber ist in der 1 nur eine häusliche Behandlungseinheit 102 dargestellt. Eine Ausführungsform einer häuslichen Behandlungseinheit 102 ist eine Heim-Dialysemaschine, etwa: eine Heim-Hämodialysemaschine oder eine Heim-Peritonealdialysemaschine.
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Die häusliche Behandlungseinheit weist eine Datenquelle 101 für behandlungsbezogene Daten auf oder ist mit einer Datenquelle 101 für behandlungsbezogene Daten verbunden.
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Mögliche Ausführungsformen für eine Datenquelle 101 für behandlungsbezogene Daten sind ein Blutzuckermessgerät, Blutdruckmessgerät, eine Patientenwaage oder ein Fluidmanagementsystem oder ein System zur Ermittlung eines Über-/oder Unterwässerungszustandes eines Patienten sein. Letzteres kann etwa durch Aufstellen einer Bilanz von zugeführter und abgeführter Flüssigkeit etwa bei einer Dialysebehandlung, als eine Flüssigkeitsbilanz für diese Behandlung erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die Ermittlung eines Flüssigkeitsstatus auf einer vor oder während der Behandlung durchgeführten Bestimmung der Körperzusammensetzung beispielsweise mittels Bioimpedanz-Messmethoden beruhen. Ein Beispiel für ein solches System zur Bestimmung der Über- oder Unterwässerung ist der von der Anmelderin vertriebene Body Composition Monitor.
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Ein weiteres Beispiel für eine Datenquelle 101 für behandlungsbezogene Daten ist ein Dateneingabegerät zur manuellen Eingaben von Messdaten der beschriebenen Vorrichtungen oder etwa über eine bestimmte Medikation eines Patienten, oder über bei der Behandlung verwendete Verbrauchsmittel, etwa eines während einer Hämodialysebehandlung verwendeten Dialysators. Im letzteren Fall kann die Datenquelle auch ein Bar-Code Scanner zum Einscannen eines entsprechenden Barcodes sein.
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Weitere Datenquellen 102, die behandlungsbezogene Daten liefern, beziehen sich im Fall der Dialyse auf Verbräuche eines verwendeten Dialysegeräts, etwa Strom oder Wasserverbräuche, oder auf Zustand des verwendeten Wassers, etwa den Status einschließlich eines Fehlerstatus oder eines Desinfektionsstatus einer Umkehrosmoseanlage.
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Die Datenquelle kann 101 in die Behandlungseinheit 102 integriert sein, oder von ihr separat. Im letzteren Fall kann sie auch durch einen herkömmlichen Personalcomputer oder durch ein herkömmliches Mobiltelefon, Smartphone oder Ähnliches verwirklicht sein, soweit in der Behandlungseinheit eine entsprechende Schnittstelle, etwa eine Bluetooth-Schnittstelle vorhanden ist.
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Im Falle einer Peritoneal-Dialysemaschine als Behandlungseinheit kann die Datenquelle auch als eine Kamera zur Erfassung einer Kathederaustrittsstelle ausgeführt sein.
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Weiterhin weist die Behandlungseinheit 102 über ein Home-Gateway 103 eine Verbindung zu einem Übertragungsnetzwerk 104 und von diesem zu einer Überwachungseinheit 105 auf.
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Das Übertragungsnetzwerk 104 kann Teile des öffentlichen Internets umfassen, wobei eine Schnittstelle zu einem abgeschlossenen Kliniknetz vorgesehen ist, in das die Auswerteeinheit 105 integriert ist.
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Die Überwachungseinheit 105 kann auf einem oder verteilt auf mehreren Rechnern implementiert werden.
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Behandlungseinheit 102 und Überwachungseinheit 105 bilden 104 gemeinsam ein Überwachungssystem zur Überwachung eines Heimpatienten.
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Die Behandlungseinheit 102 kann eine Datenleseeinheit 122 umfassen oder mit dieser verbunden sein, zum Einlesen von Identifikationsdaten eines Heimpatienten von einem Identifikationsmittel, etwa ein Kartenleser zum Einlesen von Patientendaten von einer Patientenkarte 121.
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Zur Überwachung eines mit der Behandlungseinheit 102 behandelten Patienten durch die Überwachungseinheit 105, werden im Zusammenhang mit den 2 und 3 Verfahren zur Überwachung eines Heimpatienten und jeweils ein damit verbundener Nachrichtenaustausch zwischen der Behandlungseinheit 102 und der Überwachungseinheit 105 dargestellt.
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In dem in 2 dargestellten Verfahren zur Überwachung der Behandlung eines Patienten 200 werden in einem Schritt 201 behandlungsbezogene Daten an der häuslichen Überwachungseinheit bereitgestellt. Dies kann im Rahmen der laufenden Überwachung der Behandlung des Heimpatienten geschehen, etwa im Rahmen der laufenden Überwachung einer Dialysebehandlung.
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Zu Beginn der Behandlung erfolgt normalerweise eine Identifikationsprozedur, bei der mit der Datenleseeinheit 122 Patientendaten von einem Patientenidentifikationsmittel 121 eingelesen und an die Überwachungseinheit 105 übertragen werden. Die Identifikation des Patienten kann eine Authentifizierung mit einer in der Überwachungseinheit enthaltenen oder dieser zugeordneten Authentifizierungseinheit 151 sein
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Im Rahmen dieser laufenden Überwachung der Behandlung kann so ein Erreichen einer bestimmten Dialysedosis Kt/V oder einer bestimmten Ultrafiltrationsmenge in Abhängigkeit der Behandlungszeit oder zum Abschluss der Behandlung als behandlungsbezogene Daten erfasst werden. Weitere Ausführungen von behandlungsbezogenen Daten sind zu Beginn oder während der Behandlung aufgenommene Daten, die eine Körperzusammensetzung des Patienten repräsentieren, etwa durch die Verwendung von Bioimpedanz-Messmethoden. Andere Ausführungsformen für behandlungsbezogene Daten sind etwa die Temperatur oder der Blutdruck eines Patienten, oder Bilder einer Katheder-Austrittsstelle, die jeweils zu Beginn, während oder nach Abschluss der Behandlung aufgenommen werden.
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In einem Übertragungsschritt 202 werden die behandlungsbezogenen Daten von der Behandlungseinheit 101 zu einer entfernten Überwachungseinheit 105 zur Überwachung der Behandlung übertragen.
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Für die behandlungsbezogenen Daten werden Referenzdaten, die einen idealen oder komplikationsfreien Verlauf einer Behandlung, einen unauffälligen Zustand des Heimpatienten, oder einen gewünschten Behandlungserfolg oder die Konformität der Behandlung mit Behandlungsrichtlinien repräsentieren, bereitgestellt. Das kann beispielsweise durch die Überwachungseinheit 105 erfolgen. Wenn die Überwachungseinheit 105 Teil eines Kliniknetzwerks oder Krankenhaus-Informationssystems ist, können so zur Behandlung von Heimpatienten Behandlungsrichtlinien verwendet werden, die ansonsten bei der Behandlung von Klinikpatienten zum Einsatz kommen. Die Referenzdaten können patientenindividuell vorgegeben werden oder für alle Patienten gleichermaßen gültig sein. Im ersteren Fall können die Referenzdaten an Hand zuvor übertragener Patientenidentifikationsdaten ausgewählt werden.
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Die behandlungsbezogenen Daten werden in der Überwachungseinheit 105 in einem Analyseschritt 203 im Hinblick auf einen Ideal- oder Normalzustand oder im Hinblick auf einen Behandlungserfolg analysiert um eine mögliche Abweichung von dem Ideal- oder Normalzustand festzustellen, oder um festzustellen, ob ein bestimmter Behandlungserfolg eingetreten ist oder nicht.
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Die Analyse der behandlungsbezogenen Daten kann beispielsweise eine Zeitreihenanalyse der behandlungsbezogenen Daten umfassen. So kann beispielsweise ein Referenzprofil für eine Hämodialysebehandlung vorgegeben werden, etwa ein Ultrafiltrationsprofil oder ein Referenzprofil für die über den Behandlungsverlauf zu erzielende Urea-Clearance Kt/V. In diesem Fall kann der Vergleich der behandlungsbezogenen Daten mit entsprechenden Referenzdaten einen Vergleich zu einem entsprechenden Referenzzeitpunkt umfassen.
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Andere Beispiele für Referenzdaten sind Referenzwerte für den Blutdruck, für die Körpertemperatur, einen Fettanteil, einen Wasseranteil oder andere Referenzwerte für die Körperzusammensetzung.
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In diesem Fall kann eine Zeitreihenanalyse eine Trendanalyse umfassen, etwa um festzustellen, ob die Änderung des Blutdrucks, der Körpertemperatur, oder der Körperzusammensetzung einem bestimmten Trend unterliegt.
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In einem in der Überwachungseinheit 105 durchgeführten Verarbeitungsschritt 208 wird die Abweichung von einem durch einen oder mehrere Referenzwerte repräsentierten Ideal- oder Normalzustand festgestellt.
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So kann auf diese Weise ein Hinweis auf eine entsprechende Entwicklung, die der Zustand eines Heimpatienten nimmt, erhalten werden, etwa eine sich entwickelnde Sepsis, eine sich abzeichnende zunehmende Überwässerung, eine sich abzeichnende Änderung der Körperzusammensetzung o. ä.
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Die Feststellung der Abweichung von einem Ideal- oder Normalzustand kann dabei in der Art erfolgen, dass sie einem bestimmten Symptombild zugeordnet wird, etwa Überhydrierung, einer Sepsis, einem Blutdruck o. ä.
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Als Antwort auf eine festgestellte Abweichung der Behandlungsbezogenen Daten von einem Ideal- oder Normalzustand fordert die Überwachungseinheit mit einer Anforderungsnachricht 204 an die häusliche Behandlungseinheit 201 weitere behandlungsbezogene Daten an. Die Auswahl der weiteren behandlungsbezogenen Daten kann dabei in Abhängigkeit des zuvor bestimmten Symptombildes erfolgen.
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Die Anforderung der weiteren behandlungsbezogenen Daten kann so erfolgen, dass die Anforderungsnachricht einen Indikator enthält, welcher Art die weiteren behandlungsbezogenen Daten sein sollen. Die Art der weiteren behandlungsbezogenen Daten kann dabei in Abhängigkeit von der zuvor festgestellten Abweichung und/oder des Symptombildes erfolgen.
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So kann etwa bei einem festgestellten Temperaturanstieg über mehrere Behandlungen bei einem Peritonealdialysepatienten die Möglichkeit einer sich entwickelnden Sepsis erkannt werden und zur Erhärtung dieses Verdachts eine Aufnahme einer Kathederaustrittsstelle angefordert werden.
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Die Verbindung der ursprünglich übertragenen behandlungsbezogenen Daten und der weiteren behandlungsbezogenen Daten ist dabei regelmäßig so, dass ein Aufgrund der Analyse der ursprünglich bereitgestellten behandlungsbezogenen Daten begründeter Anfangsverdacht durch die weiteren behandlungsbezogenen Daten erhärtbar ist oder nicht.
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So können auch die ursprünglich übertragenen Daten Bilddaten einer Kathederaustrittstelle sein, die einer automatischen Bildauswertung unterzogen werden, zur Ermittlung charakteristischer Formparameter der Kathederaustrittstelle und deren Vergleich mit Referenzwerten. Aufgrund einer festgestellten Abweichung von einer typischen Referenzform wird dann eine Temperaturmessung angefordert.
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Ein weiteres Beispiel ist ein Aufgrund von Flüssigkeitsbilanzen festgestellter Trend einer Überwässerung eines Heimpatienten, zu dessen Erhärtung eine Bioimpedanzmessung angefordert wird, zur Feststellung einer Körperzusammensetzung einschließlich eines Hydrierungszustandes des Heimpatienten.
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Die weiteren behandlungsbezogenen Daten können auch Antworten auf Fragen zum Zustand des Patienten sein, die aufgrund der Art der festgestellten Abweichung an den Patienten ausgewählt wurden.
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So kann aufgrund einer festgestellten Abweichung des Blutdrucks des Heimpatienten ein für ein Symptombild eines Bluthochdruckpatienten angepasster Fragenkatalog an die Behandlungseinheit 102 versendet werden.
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Für andere Symptombilder können andere Fragenkataloge bereitgestellt werden.
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In der Behandlungseinheit 102 erfolgt die Bereitstellung der weiteren behandlungsbezogenen Daten in einem Aufnahmeschritt 205, gefolgt von der Übermittlung der weiteren behandlungsbezogenen Daten an die Überwachungseinheit 105.
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Die Bereitstellung der behandlungsbezogenen Daten kann die Präsentation eines Fragenkatalogs an den Heimpatienten mit Hilfe einer Ein-/Ausgabeeinheit der Behandlungseinheit 101 umfassen, sowie die Eingabe von Antworten auf die Fragen durch den Heimpatienten. Alternativ oder zusätzlich kann der Heimpatient über die Ein-/Ausgabevorrichtung der Behandlungseinheit 102 zur Durchführung weiterer Messungen aufgefordert werden, wobei die Bereitstellung der behandlungsbezogenen Daten dann unter Verwendung der oben angesprochenen Datenquellen erfolgt.
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Die weiteren behandlungsbezogenen Daten werden anschließend in einer Übermittlungsnachricht 206 von der Behandlungseinheit 102 an die Überwachungseinheit 105 übertragen.
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In der Überwachungseinheit erfolgt anschließend typischerweise eine weitere Analyse 209 der ursprünglich ermittelten behandlungsbezogenen Daten in Verbindung mit den weiteren behandlungsbezogenen Daten mit dem Ziel die festgestellte Abweichung von einem Ideal- oder Normalzustand zu erhärten oder nicht.
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Die gemeinsame Analyse 209 der ursprünglich übermittelten behandlungsbezogenen Daten und der weiteren behandlungsbezogenen Daten kann auch in der Art erfolgen, dass sie für eine Vielzahl von Patienten erfolgt, wobei eine Zuordnung einer Wertzahl oder Priorität erfolgt und eine Priorität in Bezug auf eine Interventionsnotwendigkeit und/oder einer Notwendigkeit einer Überprüfung einer Behandlung durch einen Behandler und/oder einer Inaugenscheinnahme eines bestimmten Patienten durch den Behandler oder eine Schwere der festgestellten Abweichung oder eines Symptombildes angegeben wird.
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Die Zuordnung der Wertzahl oder Priorität kann dabei in der Art erfolgen, dass eine zunächst vorgenommene Zuordnung zu einem bestimmten Symptombild einen entsprechenden Auswertealgorithmus vorgibt nach dem die gemeinsamen Analyse der ursprünglich übermittelten behandlungsbezogenen Daten und der weiteren behandlungsbezogenen Daten zu erfolgen hat.
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So kann etwa für das Symptombild einer Sepsis ein Auswertealgorithmus ausgewählt werden, der die Schwere oder das Risiko des Vorliegens einer Sepsis anhand einer gemeinsamen Auswertung von Bilddaten einer Kathederaustrittsstelle und von Temperaturdaten bestimmt und eine entsprechende Wertzahl oder Priorität zuordnet.
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Für das Symptombild einer Überhydrierung kann ein anderer Algorithmus ausgewählt werden, der auf der Auswertung von Flüssigkeitsbilanzen, Gewichtsmessungen und/oder einer Körperzusammensetzung beruht.
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In 3 ist ein Verfahren zur Überwachung einer Vielzahl von Behandlungen von Patienten 300 in ihrer jeweiligen häuslichen Umgebung dargestellt, bei dem eine Vielzahl von häuslichen Behandlungseinheiten 101, regelmäßig wie in Schritt 301 gezeigt behandlungsbezogene Daten bereitstellt und an eine zentrale Überwachungseinheit 105 überträgt 302. Behandlungsbezogene Daten können dabei die mit Hilfe einer der im Zusammenhang mit 1 beschriebenen Datenquellen ermittelten Daten sein. Die behandlungsbezogenen Daten enthalten eine Identifikation des jeweiligen an einer Behandlungseinheit 101 behandelten Patienten. Das in 3 beschriebene Verfahren kann vorteilhaft in Verbindung mit dem in 2 beschriebenen Verfahren durchgeführt werden.
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In der zentralen Überwachungseinheit 105 werden in einem Analyseschritt 303 die behandlungsbezogenen Daten im Hinblick auf einen jeweiligen Ideal- oder Normalzustand oder einen Behandlungserfolg analysiert, wobei der Identifikation des behandelten Patienten eine Priorität zugewiesen wird 304, die eine Interventionsnotwendigkeit, und/oder einer Notwendigkeit einer Überprüfung einer Behandlung durch einen Behandler und/oder einer Inaugenscheinnahme eines Patienten durch den Behandler oder eine Schwere einer festgestellten Abweichung oder eines Symptombildes angegeben wird. Bei der Zuweisung einer Priorität zu einem Patienten können außerdem weitere Kriterien berücksichtigt werden, etwa ein nächster planmäßiger Untersuchungstermin o. ä.
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In einem sich anschließenden Anzeigeschritt 305 wird an einer Ausgabevorrichtung der Überwachungseinheit 105 ein Ergebnis des Schrittes 304 für einen Behandler angezeigt, in der Art, dass die Aufmerksamkeit des Behandlers auf einen bestimmten Patienten geleitet wird in Abhängigkeit von der zugewiesenen Priorität.
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Dazu können beispielsweise Patientenlisten angezeigt werden, in denen die Patienten nach zugeordneter Priorität geordnet sind, es können Farbcodes vergeben und bei der Darstellung der Patientendaten verwendet werden oder es kann eine andere Darstellungsart gewählt werden, wobei vorteilhafterweise sichergestellt wird, dass die Aufmerksamkeit des Behandlers bevorzugt auf diejenigen Patienten geleitet wird, für die eine Interventionsnotwendigkeit, und/oder einer Notwendigkeit einer Überprüfung einer Behandlung durch einen Behandler und/oder einer Inaugenscheinnahme eines Patienten durch den Behandler eher gegeben ist oder bei denen die Schwere einer festgestellten Abweichung oder eines Symptombildes erheblicher ist.
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4 stellt eine die Struktur der Überwachungseinheit 151 zur Überwachung der Behandlung eines Patienten dar. Die Überwachungseinheit 151 weist eine Schnittstelle 402 zum Empfang behandlungsbezogener Daten auf, entsprechend den weiter oben im Zusammenhang mit den in den 2 und 3 dargestellten Verfahren. Weiterhin weist die Überwachungseinheit 151 eine Verarbeitungseinheit 401 zum Verarbeiten der behandlungbezogenen Daten entsprechend einem der Verfahren der 2 und 3, sowie eine Ausgabeeinheit 403, zur Ausgabe von Informationen für einen Behandler im Rahmen des im Zusammenhang mit 3 beschriebenen Verfahrens. Weiterhin vorteilhaft weist die Überwachungseinheit 151 ein Authentifizierungsmodul 151, zur Durchführung eines Verfahrens zur Identifikation und/oder Authentifizierung eines Patienten, aufgrund von auf einem Patientenidentifikationsmittel, etwa einer Patientenkarte gespeicherten Daten.