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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Massagevorrichtungen. Sie betrifft insbesondere eine Massagevorrichtung mit Sensorvorrichtung zur Anordnung in einem Sitz sowie ein Massagesystem. Sie betrifft ferner einen Fahrzeugsitz, ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Betreiben einer Massagevorrichtung.
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Verschiedene Techniken zum Bereitstellen einer Massagefunktion in einem Fahrzeugsitz sind bekannt. Bei einigen dieser Techniken sind hinter dem Sitzpolster rotierende Wellen im Fahrzeugsitz angebracht, die mit Massagenocken bestückt sind. Andere Techniken sehen beispielsweise rasterartig im Sitz angeordnete Massagestempel oder aufblasbare, sogenannte pneumatische Blasen vor, die bei Betätigung einen veränderlichen Massagedruck im entsprechenden Bereich des Sitzes bewirken. Auf Massagestempeln oder pneumatischen Blasen beruhende Massagesysteme sind oft dazu ausgebildet, bei Betätigung einen vorgegebenen Verfahrweg entsprechend einer Massagebewegung zu beschreiben.
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Bei den bekannten Techniken zum Bereitstellen einer Massagefunktion, einschließlich solcher mit Massagestempeln oder pneumatischen Blasen, werden Massagemuster oft in einer vorgegebenen Intensität und Geschwindigkeit wiedergegeben. Beispielsweise werden Stempel oder pneumatische Blasen um einen vorbestimmten Weg ausgefahren und wieder zur Ruheposition eingezogen. Dabei können sich Nachteile daraus ergeben, dass die von einem Benutzer wahrgenommene Massageintensität und Massagewirkung oft infolge unterschiedlicher Körpergröße, unterschiedlichen Körpergewichts und/oder unterschiedlicher Sitzhaltung stark variiert. Dabei werden starre Massagemuster von Benutzern zudem oft als roboterhaft empfunden. Bei Benutzern mit verhältnismäßig geringer Körpergröße können zudem einige Massageköpfe, wie beispielsweise im Randbereich des Sitzes angeordnete Stempel oder pneumatische Blasen, ins Leere wirken, wodurch eine Effizienz des Massagesystems beeinträchtigt ist.
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Es ist daher eine Technik wünschenswert, die die vorgenannten Nachteile mildert oder vermeidet.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Massagevorrichtung zur Anordnung in einem Sitz beschrieben. Die Massagevorrichtung umfasst wenigstens einen Massagekopf, der dazu ausgebildet ist, eine Massagefunktion in wenigstens einem Teilbereich eines Sitzes bereitzustellen, und eine Sensorvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, eine Berührung des Sitzes durch einen Benutzer in dem wenigstens einen Teilbereich des Sitzes zu erfassen. Die Massagevorrichtung ist dazu ausgebildet, ein Ansteuern des Massagekopfs wenigstens teilweise in Abhängigkeit von einem Sensorsignal, das mittels der Sensorvorrichtung erzeugt ist und das auf eine Berührung durch den Benutzer in dem wenigstens einen Teilbereich des Sitzes hinweist, zu gestatten.
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Das Sensorsignal kann auf wenigstens einen Körperparameter des Benutzers hinweisen. Der Körperparameter kann dabei eine Körpergröße und/oder ein Körpergewicht des Benutzers umfassen. Zudem kann die Massagevorrichtung dazu ausgebildet sein, ein Ansteuern des Massagekopfs in Abhängigkeit von dem Körperparameter zu gestatten.
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Der Massagekopf kann einen Massagestempel und/oder eine pneumatische Blase umfassen.
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Die Sensorvorrichtung kann wenigstens eine Sensoreinheit umfassen, die an dem Massagekopf angeordnet ist. Die Sensorvorrichtung kann dazu ausgebildet sein, einen Druck zwischen dem Massagekopf und einem Benutzer des Sitzes in dem wenigstens einen Teilbereich zu erfassen. Die Sensorvorrichtung kann einen kapazitiven Drucksensor umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann die Sensorvorrichtung weitere bzw. andere Sensorarten umfassen, die geeignet sind, eine Berührung und/oder einen Körperparameter eines Benutzers in dem Teilbereich des Sitzes zu erfassen.
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Wenigstens ein Massagekopf kann dazu ausgebildet sein, eine Massagefunktion in mehreren Teilbereichen des Sitzes bereitzustellen. Dabei kann die Sensorvorrichtung dazu ausgebildet sein, eine Berührung des Sitzes durch den Benutzer in jedwedem der mehreren Teilbereiche zu erfassen. Die Massagevorrichtung kann dabei ferner dazu ausgebildet sein, in verschiedenen der mehreren Teilbereiche des Sitzes ein verschiedenes Ansteuern des Massagekopfs wenigstens teilweise in Abhängigkeit von wenigstens einem Sensorsignal zu gestatten. Dabei kann das Sensorsignal mittels der Sensorvorrichtung erzeugt sein und auf eine verschiedene Berührung durch den Benutzer in den verschiedenen Teilbereichen des Sitzes hinweisen.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Massagevorrichtung eine Mehrzahl von Massageköpfen umfassen, die verschiedenen Teilbereichen des Sitzes zugeordnet sind. Auch hierbei kann die Sensorvorrichtung dazu ausgebildet sein, eine Berührung des Sitzes durch den Benutzer in jedwedem der verschiedenen Teilbereiche zu erfassen. Ferner kann die Massagevorrichtung dazu ausgebildet sein, ein verschiedenes Ansteuern verschiedener Massageköpfe wenigstens teilweise in Abhängigkeit von wenigstens einem Sensorsignal zu gestatten, das mittels der Sensorvorrichtung erzeugt ist und das auf eine verschiedene Berührung durch den Benutzer in verschiedenen Teilbereichen des Sitzes, denen die verschiedenen Massageköpfe zugeordnet sind, hinweist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Massagesystem für einen Sitz beschrieben. Das Massagesystem umfasst eine Massagevorrichtung der hier vorgestellten Art und eine Steuerungseinheit. Die Steuerungseinheit ist dazu ausgebildet ein Sensorsignal von der Sensorvorrichtung zu empfangen, wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem Sensorsignal ein Steuersignal zum Ansteuern des wenigstens einen Massagekopfs der Massagevorrichtung zu erzeugen, und das Steuersignal an den wenigstens einen Massagekopf auszugeben.
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Die Steuerungseinheit kann ferner dazu ausgebildet sein, wenigstens teilweise auf der Grundlage des Sensorsignals ein Steuerprogramm zu bestimmen und das Steuersignal gemäß dem Steuerprogramm zu erzeugen.
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Das Sensorsignal kann auf wenigstens einen Körperparameter des Benutzers hinweisen. Außerdem kann das Steuerprogramm gemäß dem Körperparameter bestimmt sein. Der Körperparameter kann eine Körpergröße und/oder ein Körpergewicht des Benutzers umfassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeugsitz beschrieben. Der Fahrzeugsitz umfasst eine Massagevorrichtung und/oder ein Massagesystem der hier jeweils vorgestellten Art.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Kraftfahrzeug beschrieben. Das Kraftfahrzeug umfasst eine Massagevorrichtung, ein Massagesystem und/oder einen Fahrzeugsitz der hier jeweils vorgestellten Art.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben einer Massagevorrichtung, die in einem Sitz angeordnet ist, beschrieben. Das Verfahren umfasst ein Erfassen, mittels einer Sensorvorrichtung der Massagevorrichtung und in jedwedem von mehreren Teilbereichen des Sitzes, ob eine Berührung des Sitzes durch einen Benutzer in dem jeweiligen Teilbereich vorliegt. Das Verfahren umfasst außerdem ein Erzeugen, mittels einer Steuerungseinheit und wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem Erfassen einer Berührung in jedwedem der Teilbereiche, eines Steuersignals zum Ansteuern wenigstens eines Massagekopfs der Massagevorrichtung, derart dass in verschiedenen Teilbereichen des Sitzes ein verschiedenes Ansteuern des Massagekopfs, der dem jeweiligen Teilbereich zugeordnet ist, ermöglicht ist. Das Verfahren umfasst ferner ein Ausgeben, mittels der Steuerungseinheit, des Steuersignals an den wenigstens einen Massagekopf.
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Weitere Einzelheiten, Aufgaben und Vorzüge der Erfindung werden aus den Zeichnungen und der ausführlichen Beschreibung deutlich.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Massagevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine schematische Darstellung einer Massagevorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 3 eine schematische Darstellung eines Massagesystems gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer Massagevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt schematisch und exemplarisch eine Massagevorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Massagevorrichtung 100 umfasst einen Massagekopf 110 und eine Sensorvorrichtung 150. Die Massagevorrichtung 100 ist dazu vorgesehen, eine Massagefunktion in einem Sitz, insbesondere einem Fahrzeugsitz, bereitzustellen. In dem gezeigten Beispiel ist die Massagevorrichtung 100 an einer Sitzstruktur S einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes angebracht. Die Massagevorrichtung 100 ist dabei derart angeordnet, dass sie eine Massagefunktion in einem Teilbereich B des Sitzes bereitstellt.
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Bei dem Massagekopf 110 handelt es sich beispielsweise um einen Massagestempel oder eine pneumatische Blase. Der Massagekopf 110 bewirkt bei Betätigen das Ausüben eines Massagedrucks, in einigen Beispielen verbunden mit einem lateralen Verfahren oder Verformen des Massagekopfes 110, beispielsweise zum Erzeugen einer Massagebewegung in gleichzeitig axialer und lateraler Richtung des Massagekopfs110.
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Die Sensorvorrichtung 150 ist dazu ausgebildet, eine Berührung des Sitzes in dem Teilbereich B durch einen Benutzer des Sitzes zu erfassen. In einigen Beispielen umfasst die Sensorvorrichtung 150 dazu einen Drucksensor. Die Sensorvorrichtung 150 ist dabei beispielsweise hinter einer Polsterung des Sitzes in dem Teilbereich B angeordnet und dient dazu, einen Druck infolge eines Körpergewichts des Benutzers, das in dem Teilbereich B auf dem Polster lastet, zu erfassen. In dem gezeigten Beispiel ist die Sensorvorrichtung 150 an dem Massagekopf 110, besonders an einer Oberseite des Massagekopfes 110, angeordnet.
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Die Sensorvorrichtung 150 umfasst beispielsweise einen kapazitiven Drucksensor. Die Sensorvorrichtung 150 ermöglicht dabei einen Druck zwischen dem Massagekopf 110 und dem Körper des Benutzers bzw. einem zwischen dem Benutzer und dem Massagekopf 110 angeordneten Polster des Sitzes durch eine Veränderung einer elektrischen Kapazität innerhalb der Sensorvorrichtung 150 zu bestimmen.
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Die Sensorvorrichtung 150 ist außerdem dazu ausgebildet, ein Sensorsignal, das auf das Vorliegen einer Berührung des Sitzes durch den Benutzer in dem Teilbereich B hinweist, auszugeben. In einigen Beispielen weist das Sensorsignal auch auf einen oder mehrere Parameter der Berührung hin, beispielsweise die Höhe eines erfassten Drucks der Berührung. Ein solcher Parameter erlaubt beispielsweise Rückschlüsse auf ein Körpergewicht, eine Körpergröße und/oder eine Körperhaltung des Benutzers.
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Die Massagevorrichtung 100 gestattet mittels der Sensorvorrichtung 150, eine Berührung sowie in einigen Beispielen auch einen oder mehrere weitere Parameter der Berührung, wie beispielsweise einen Druck, in dem Teilbereich B eines Sitzes zu erfassen und ein entsprechendes Sensorsignal zu erzeugen und auszugeben. Auf Grundlage des Sensorsignals ist es möglich, den Massagekopf 110 entsprechend der erfassten Berührung anzusteuern. Beispielsweise ist es möglich, in dem Teilbereich B des Sitzes mittels des Massagekopfs 110 eine Massagefunktion bereitzustellen, die einer Berührung des Sitzes in dem Teilbereich B durch den Benutzer entspricht. Beispielsweise kann der Massagekopf 110 in Abhängigkeit davon aktiviert werden, dass eine Berührung des Sitzes in dem Teilbereich B vorliegt. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass beispielsweise bei einem Fahrgast mit verhältnismäßig kleiner Körpergröße oder mit einer Körperhaltung, bei der es nicht zu einer Berührung des Sitzes in dem Teilbereich B kommt, der Massagekopf 110 ohne einen Nutzen für den Fahrgast aktiviert ist und ins Leere wirkt. Eine unnötige Aktivierung des Massagekopfs 110 lässt sich so vermeiden, was einem erhöhten Wirkungsgrad der Massagevorrichtung 100 entspricht.
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In weiteren Beispielen gestattet die Erfassung eines Berührungsparameters, wie beispielsweise eines Berührungsdrucks, einen Betrieb des Massagekopfs 110 zudem in Abhängigkeit von einem solchen Parameter vorzunehmen. Beispielsweise weist ein Berührungsdruck auf ein Körpergewicht und/oder eine bestimmte Körperpartie des Benutzers hin, die in dem Teilbereich B anliegen. Der Massagekopf 110 kann dabei durch geeignete Steuerung derart betrieben werden, dass eine resultierende Massagefunktion dem Körpergewicht und/oder der anliegenden Körperpartie angepasst ist. Beispielsweise ist bei einem höheren Druck der Berührung in dem Teilbereich B der Massagekopf 110 so betreibbar, dass eine intensivere Massagefunktion bewirkt ist. In anderen Beispielen der Massagevorrichtung 100 sind weitere bzw. andere Berührungsparameter mittels der Sensorvorrichtung 150 erfassbar und/oder ist der Massagekopf 110 in Abhängigkeit derartiger Parameter auf andere als die beschriebene Weise betreibbar.
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In dem gezeigten Beispiel ist die Sensorvorrichtung 150 an einer Oberseite des Massagekopfs 110 angeordnet. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, da es eine unmittelbare Ermittlung einer Berührung unmittelbar im Wirkungsbereich des Massagekopfes 110 gestattet. Eine Anpassung der Massagefunktion des Massagekopfes 110 an die Berührung ist so mit hoher Genauigkeit möglich. In weiteren Beispielen ist die Sensorvorrichtung 150 dagegen nicht unmittelbar an dem Massagekopf 110 angeordnet. In diesem Beispielen ist die Sensorvorrichtung 150 jedoch ebenfalls so ausgebildet, dass zumindest für einen Teilbereich B, dem der Massagekopf 110 zugeordnet ist, mit bedarfsentsprechend hinreichender örtlicher Genauigkeit auf eine Berührung geschlossen werden kann.
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Die Anbringung der Sensorvorrichtung 150 an dem Massagekopf 110 ist zudem vorteilhaft in einigen Beispielen der Massagevorrichtung 100, bei denen der Massagekopf 110 durch laterales Verfahren oder Verformen während des Massagebetriebs eine Massagefunktion in verschiedenen Teilbereichen B eines Sitzes bereitstellt. Dabei ist die Anordnung der Sensorvorrichtung 150 an dem Massagekopf 110 geeignet, eine Berührung in jedwedem der mehreren Teilbereiche B zu erfassen. Ein Betrieb des Massagekopfes 110, beispielsweise bezüglich einer Massageintensität, kann dabei in jedwedem der Teilbereiche in Abhängigkeit von der Erfassung einer Berührung in dem entsprechenden Teilbereich B angepasst sein. Auch auf diese Weise lässt sich eine unnötige Massagefunktion in Teilbereichen B ohne Berührung durch einen Benutzer vermeiden oder reduzieren. Zudem gestattet das Erfassen einer Berührung und/oder weiterer Berührungsparameter in mehreren Teilbereichen das genauere Erstellen eines Berührungsprofils oder ein genaueres Bestimmen von Körperparametern des Benutzers, wie beispielsweise einer Körpergröße, eines Körpergewichts und/oder einer Körperhaltung. Dies wiederum gestattet eine zweckmäßigere Anpassung der Massagefunktion des Massagekopfs 110 in jedem der verschiedenen Teilbereiche B.
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In dem gezeigten Beispiel ist die Massagevorrichtung 100, wie beschrieben, in einer Rückenlehne des Sitzes angeordnet. In weiteren Beispielen ist die Massagevorrichtung 100 im Bereich einer Sitzfläche des Sitzes angeordnet. In einigen Beispielen ist die Massagevorrichtung 100 mittels der Sensorvorrichtung 150 dabei zudem geeignet, zur Sitzbelegungserfassung verwendet zu werden.
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2 zeigt schematisch und exemplarisch eine Massagevorrichtung 200 gemäß einem weiteren Beispiel. Die Massagevorrichtung 200 umfasst mehrere Massageköpfe 110a, 110b, 210a, 210b. Die Massageköpfe 110a, 110b, 210a, 210b sind dabei jeweils verschiedenen Teilbereichen B1a, B1b, B2a, B2b, B3a, B3b, B4a, B4b der Massagevorrichtung 200 zugeordnet, wobei die Teilbereiche beispielsweise mit entsprechenden Teilbereichen eines Sitzes korrespondieren. Für die Massageköpfe 110a, 110b, 210a, 210b gilt zudem das im Zusammenhang mit der Massagevorrichtung 100 aus 1 Gesagte entsprechend, sofern sich aus dem nachfolgenden nichts anderes ergibt.
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Die Massagevorrichtung 200 umfasst ebenfalls eine Sensorvorrichtung zum Erfassen einer Berührung, insbesondere eines Sitzes, in jedwedem der Teilbereiche B1a, B1b, B2a, B2b, B3a, B3b, B4a, B4b. In dem gezeigten Beispiel ist dazu ähnlich dem Beispiel aus 1 an jedem der Massageköpfe 110a, 110b, 210a, 210b eine entsprechende Sensoreinheit 150a, 150b, 250a, 250b angeordnet. In anderen Beispielen ist dagegen eine hiervon abweichende Sensorvorrichtung vorgesehen, um eine Berührung und/oder weitere Berührungsparameter in den verschiedenen Teilbereichen zu erfassen, wie vorangehend beschrieben.
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Die Massageköpfe 110a, 110b sind jeweils nur einem Teilbereich B1a, B1b zugeordnet, um eine Massagefunktion in dem jeweiligen Teilbereich bereitzustellen. Die Massageköpfe 210a, 210b sind dagegen jeweils mehreren Teilbereichen B2a, B2b, B3a, B3b, B4a, B4b zugeordnet, um in jedwedem dieser Teilbereiche eine Massagefunktion bereitzustellen, wie im Zusammenhang einigen Beispielen aus 1 beschrieben. In dem Beispiel von 2 sind die Massageköpfe 210a, 210b dazu zwischen mehreren Teilbereichen verfahrbar dargestellt. Ein Verfahrweg des Massagekopfes 210a verläuft dabei in den Teilbereichen B2a, B3a, und B4a. Ein Verfahrweg des Massagekopfes 210b verläuft dagegen in den Teilbereichen B2b, B3b und B4b. In weiteren Beispielen sind die Massageköpfe 210a, 210b ortsfest befestigt und dazu ausgebildet, eine Massagefunktion in den entsprechenden mehreren Teilbereichen durch eine Verformung des Massagekopfes 210a, 210b bei Betrieb zu bewirken.
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Wie im Zusammenhang mit 1 beschrieben, gestattet das Erfassen einer Berührung sowie gegebenenfalls weitere Berührungsparameter in mehreren Teilbereichen eines Sitzes eine verbesserte Bestimmung einer Körpergröße, eines Gewichts und/oder einer Körperhaltung eines Benutzers des Sitzes. Neben der bloßen Vermeidung eines unwirksamen Aktivierens von Massageköpfen in nicht berührten Bereichen des Sitzes gestattet ein so bestimmtes Berührungsprofil über mehrere Teilbereiche die Anpassung eines Massagemusters an verschiedene Körpereigenschaften des Benutzers. Beispielsweise kann eine Gesamtintensität der Massagefunktion dem Gewicht des Benutzers angepasst werden, durch entsprechendes Ansteuern jedwedes der Massageköpfe 110a, 110b, 210a, 210b. Außerdem lassen sich Massagemuster, einschließlich eines lokalen Massagedrucks oder einer lateralen Massagebewegung, den Konturen und Proportionen des Körpers des Benutzers anpassen. Eine Massagewirkung für den Benutzer lässt sich so verbessern.
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3 zeigt schematisch und exemplarisch ein Massagesystem 300 für einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz. Das Massagesystem 300 umfasst eine Massagevorrichtung 302 mit einem oder mehreren Massageköpfen 310, die dazu ausgebildet sind, eine Massagefunktion in entsprechenden Teilbereichen eines Sitzes bereitzustellen, sowie eine Sensorvorrichtung 350 zum Erfassen einer Berührung in jedwedem der Teilbereiche des Sitzes. Für die Massagevorrichtung 302 gilt das vorangehend im Zusammenhang mit den Massagevorrichtungen 100, 200 Gesagte entsprechend.
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Das Massagesystem 300 umfasst außerdem eine Steuerungseinheit 370, die mit der Massagevorrichtung 302 operativ verbunden ist. Dabei empfängt die Steuerungseinheit 370 ein oder mehrere Signale von der Sensorvorrichtung 350 und gibt ein Steuersignal an den bzw. die Messköpfe 310 aus. Die Steuerungseinheit 370 umfasst in dem gezeigten Beispiel eine Prozessoreinheit 372 und eine Speichervorrichtung 374, die mit der Prozessoreinheit 372 kommunikativ verbunden ist.
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In dem Massagesystem 300 ist die Steuerungseinheit 370 mittels der Prozessoreinheit 372 so konfiguriert, dass sie ein Steuersignal zum Ansteuern der Massageköpfe 310 auf der Grundlage eines oder mehrerer von der Sensorvorrichtung 350 empfangener Sensorsignale erzeugt. Die Steuerungseinheit 370 ist dabei beispielsweise dazu ausgebildet, das Steuersignal entsprechend einer Berührung in jedwedem von mehreren Teilbereichen eines Sitzes, in dem die Massagevorrichtung 302 angeordnet ist, zu bestimmen. Hierzu sind in einigen Beispielen eine oder mehrere Zuordnungen zwischen einem oder mehreren Sensorsignalen und jeweils entsprechenden Steuersignalen in der Speichervorrichtung 374 gespeichert. Nach einem Empfangen eines oder mehrerer Sensorsignale greift die Prozessoreinheit 372 beispielsweise auf die Speichervorrichtung 374 zu, um das empfangene Signal mit gespeicherten möglichen Sensorsignalen zu vergleichen und bei einer Übereinstimmung wesentlicher Signaleigenschaften ein oder mehrere jeweils zugeordnete Steuersignale auszulesen und diese zum Ansteuern der Massageköpfe 310 auszugeben.
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In weiteren Beispielen ist die Steuerungseinheit 370 dazu ausgebildet, auf andere als die vorangehend beschriebene Weise ein Steuersignal zum Ansteuern der Massageköpfe 310 in Abhängigkeit von einem oder mehreren empfangenen Sensorsignalen, die auf das Vorliegen einer Berührung in den verschiedenen Teilbereichen des Sitzes hinweisen, zu bestimmen bzw. zu erzeugen. In einem einfachen Beispiel erzeugt die Steuerungseinheit 370 ein Steuersignal, das ein vorbestimmtes Aktivieren genau derjenigen Massageköpfe 310 bewirkt, in deren Teilbereich eine Berührung durch den Benutzer erfasst wurde. In weiteren Beispielen ist das Steuersignal so beschaffen, dass die Ansteuerung der Massageköpfe 310 unter Berücksichtigung weiterer Berührungseigenschaften und/oder Berührungsparameter erfolgt, wie vorangehend beschrieben.
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In einigen Beispielen des Massagesystems 300 ist das Massagesystem 300 vollständig in einem Fahrzeugsitz angeordnet. In weiteren Beispielen ist die Massagevorrichtung 302 des Massagesystems 300 in einem Sitz, insbesondere einem Fahrzeugsitz, angeordnet, und die Steuerungseinheit 370 ist außerhalb des Sitzes, beispielsweise als Teil einer Steuereinheit eines Kraftfahrzeugs, in dem sich der Sitz befindet, angeordnet.
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4 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 400 zum Betreiben einer Massagevorrichtung, die in einem Sitz angeordnet ist. Das Verfahren 400 ist beispielsweise zum Betreiben einer Massagevorrichtung wie vorangehend beschrieben geeignet. Das Verfahren 400 umfasst ein Erfassen, mittels einer Sensorvorrichtung der Massagevorrichtung und in jedwedem von mehreren Teilbereichen eines Sitzes, ob eine Berührung des Sitzes durch einen Benutzer in dem jeweiligen Teilbereich vorliegt, Schritt 410. Das Verfahren 400 umfasst außerdem ein Erzeugen, mittels einer Steuerungseinheit und wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem Erfassen einer Berührung in jedwedem der Teilbereiche, eines Steuersignals zum Ansteuern wenigstens eines Massagekopfes der Massagevorrichtung, derart dass in verschiedenen Teilbereichen des Sitzes ein verschiedenes Ansteuern des Massagekopfes, der dem jeweiligen Teilbereich zugeordnet ist, ermöglicht ist, Schritt 420. Das Verfahren 400 umfasst außerdem ein Ausgeben, mittels der Steuerungseinheit, des Steuersignals an den wenigstens einen Massagekopf, Schritt 430.
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Bezugszeichenliste
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- 100, 200, 302 110, 110a, 110b, 210a,
- - Massagevorrichtung
- 210b, 310
- - Massagekopf
- 150, 150a, 150b, 250a, 250b, 350
- - Sensorvorrichtung
- 300
- - Massagesystem
- 370
- - Steuerungseinheit
- 372
- - Prozessoreinheit
- 374
- - Speichervorrichtung
- 400
- - Verfahren
- 410, 420, 430 B, B1a, B1b, B2a, B2b,
- - Verfahrensschritte
- B3a, B3b, B4a, B4b
- - Teilbereich
- S
- - Sitzstruktur