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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeug-Sitzeinheit eines einspurigen Fahrzeugs mit einem vorderen Sitzteil für den Fahrer und einem hinteren Sitzteil für den Sozius.
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Wenn der Fahrer eines einspurigen Fahrzeugs aufgrund optischer oder fahrdynamischer Nachteile ohne extern angebrachte Koffer fahren will, bietet sich meist keine Möglichkeit, Gegenstände mitzuführen, da meist kein in das einspurige Fahrzeug integrierter Verstauraum vorhanden ist.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, zusätzlichen Verstauraum zu schaffen, ohne die optischen und fahrdynamischen Eigenschaften des einspurigen Fahrzeugs zu verändern.
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Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Fahrzeug-Sitzeinheit eines einspurigen Fahrzeugs dadurch gelöst, dass nur das hintere Sitzteil hochklappbar ist und unter dem hinteren Sitzteil ein Verstauraum vorhanden ist, welcher durch das hintere Sitzteil geschlossen werden kann. Übliche Fahrzeug-Sitzeinheiten einspuriger Fahrzeuge haben meist einen auf Sitzkomfort ausgelegten Soziussitz mit großer Schaumdicke. Im Falle von Solo-Fahrten ohne Sozius bleibt dieses Schaumvolumen ungenutzt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass das hintere Sitzteil eine gepolsterte Sitzschale hat, die einen nach unten hin offenen, konkaven Hohlraum ausbildet und die hochklappbar ist. Somit wird unter dem hinteren Sitzteil freier Platz geschaffen, der als Verstauraum verwendet werden kann.
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Insbesondere weist der nach unten hin offene, konkave Hohlraum ein Volumen von mindestens 50 % und maximal 90 % eines durch die Umhüllende des hinteren Sitzteils definierten Volumens auf. Zum einen wird so unter dem hinteren Sitzteil ausreichend freier Platz geschaffen, der als Verstauraum verwendet werden kann, und zum anderen kann ein Mindestmaß an Sitzkomfort für den Sozius sichergestellt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform sind das vordere Sitzteil und das hintere Sitzteil getrennte Sitzteile. Dadurch ist ein leichter Austausch der Sitzteile möglich. So kann z.B. das hintere Sitzteil durch ein anderes hinteres Sitzteil ausgetauscht werden, das eine volle Polsterung und somit keinen Verstauraum aufweist, wodurch der Sitzkomfort für den Sozius verbessert wird. Es ergibt sich also ein Baukastenprinzip für die Sitzeinheit.
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Bevorzugt sind das vordere Sitzteil und das hintere Sitzteil trennbar miteinander verbunden. Die Verbindung der einzelnen Sitzteile erhöht die Stabilität der von den Sitzteilen ausgebildeten Sitzbank. Aufgrund der Möglichkeit, die Verbindung der Sitzteile zu trennen, kann ein leichter Austausch der Sitzteile gewährleistet werden.
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Insbesondere bevorzugt hat das vordere Sitzteil eine eigene, gepolsterte Sitzschale. Das erleichtert den Austausch der Sitzteile und trägt zum Sitzkomfort des Fahrers bei.
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Gemäß einem Aspekt ist das hintere Sitzteil in der heruntergeklappten Stellung, insbesondere durch eine Verschließvorrichtung, absperrbar, um ein Hochklappen zu verhindern. Folglich wird einer unbeabsichtigten Öffnung des vom hinteren Sitzteil ausgebildeten Verstauraums vorgebeugt, wie dies etwa bei schnellen Auf- und Abbewegungen des einspurigen Fahrzeugs (z.B. bei „holpriger“ Fahrt) vorkommen könnte. Zudem kann der vom hinteren Sitzteil ausgebildete Verstauraum vor unbefugter Öffnung geschützt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt schließen die Polsterungen der Sitzteile aneinander an oder sind voneinander beabstandet.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass für das hintere Sitzteil eine eigene Unterschale vorgesehen ist, die am einspurigen Fahrzeug, insbesondere durch ein Verbindungsteil, lösbar fixiert ist und an der das hintere Sitzteil abnehmbar und schwenkbar befestigt ist, wobei zwischen Unterschale und hinterem Sitzteil der Verstauraum gebildet ist. Aufgrund der lösbaren Fixierung der Unterschale kann die Unterschale mit dem hinteren Sitzteil leicht abgenommen und ausgetauscht werden. Da das hintere Sitzteil abnehmbar und schwenkbar befestigt ist, kann das hintere Sitzteil zum einen alleine abgenommen und ausgetauscht werden und zum anderen kann das hintere Sitzteil aufgeklappt werden.
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Insbesondere bilden das hintere Sitzteil und die Unterschale eine vormontierte, vom vorderen Sitzteil separate Baueinheit. So können das hintere Sitzteil und die Unterschale leicht ausgetauscht werden. Beide gemeinsam bilden eine Art Box, die den Verstauraum beinhaltet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine Seitenansicht eines einspurigen Fahrzeugs mit aneinander anschließenden Sitzteilen einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Sitzeinheit,
- - 2 eine Seitenansicht eines Sitzteils der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Sitzeinheit in aufgeklappter Stellung und geschlossener Stellung,
- - 3 eine Seitenansicht des Sitzteils der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Sitzeinheit in zugeklappter Stellung,
- - 4 eine Perspektivansicht der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Sitzeinheit,
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In 1 ist eine Fahrzeug-Sitzeinheit 10 eines einspurigen Fahrzeugs 12 mit einem vorderen Sitzteil 14 für den Fahrer und einem hinteren Sitzteil 16 für den Sozius gezeigt.
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Das vordere Sitzteil 14 und das hintere Sitzteil 16 sind getrennte Sitzteile, d. h. separate Baueinheiten.
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Eine Polsterung 18 des vorderen Sitzteils 14 und eine Polsterung 20 des hinteren Sitzteils 16 schließen unmittelbar aneinander an, wodurch das vordere Sitzteil 14 und das hintere Sitzteil 16 eine gemeinsame Sitzfläche ausbilden.
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2 zeigt eine Seitenansicht des hinteren Sitzteils 16 der Fahrzeug-Sitzeinheit 10 in einer hochgeklappten Stellung und zugleich in einer nicht hochgeklappten Stellung, in der nur die Umrisse der Polsterung 20 angedeutet sind. Das hintere Sitzteil 16 umfasst eine harte Sitzschale 22 und die auf der gepolsterten Sitzschale 22 angebrachte Polsterung 20.
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Das hintere Sitzteil 16 ist abnehmbar und schwenkbar an einer unter dem hinteren Sitzteil 16 vorgesehenen Unterschale 24 befestigt. In der in 2 dargestellten Ausführungsform ist das hintere Sitzteil 16 um eine quer zur Fahrtrichtung ausgerichtete Schwenkachse 26 nach vorne hin aufklappbar.
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In anderen Ausführungsformen kann die Schwenkachse 26 anders ausgerichtet sein und folglich das hintere Sitzteil 16 in andere Richtungen aufklappbar sein.
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Das hintere Sitzteil 16 weist im Vergleich zu standardmäßigen Sitzteilen eine dünnere Polsterung 20 auf. Die gepolsterte Sitzschale 22 und die auf der gepolsterten Sitzschale 22 angebrachte reduzierte Polsterung 20 bilden einen nach unten hin offenen, konkaven Hohlraum 28 aus.
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Der nach unten hin offene, konkave Hohlraum 28 weist ein Volumen auf, dass mindestens 50 % und maximal 90 % eines durch eine fiktive Umhüllende 30 des hinteren Sitzteils 16 definierten Volumens beträgt.
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Das hintere Sitzteil 16 und die Unterschale 24 bilden eine vormontierte, vom vorderen Sitzteil 14 separate Baueinheit aus.
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Wie in 2 (angedeutet) und in 3 dargestellt, definieren die Unterschale 24 und das Sitzteil 16 mit dem nach unten hin offenen, konkaven Hohlraum 28 in zugeklappter Stellung zusammen einen Verstauraum 32 für einen oder mehrere Gegenstände 33.
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Im hinteren Bereich des hinteren Sitzteils 16 ist eine Verschließvorrichtung 34 vorgesehen, mit der das hintere Sitzteil 16 verschlossen und abgesperrt werden kann, um ein ungewolltes Hochklappen des hinteren Sitzteils 16 zu verhindern.
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Ein Verschließelement 34a und ein Verschließelement 34b wirken zusammen und bilden die Verschließvorrichtung 34.
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In der hier beschriebenen Ausführungsform ist das Verschließelement 34a ein Haken, der im Hohlraum 28 oder Verstauraum 32 an der innenliegenden Seite des hinteren Sitzteils 16 angeordnet ist und das Verschließelement 34b ist eine Einbuchtung oder ein Ring, die bzw. der passend zum Haken an der Unterschale 24 angeordnet ist und in der bzw. an dem der Haken eingehakt werden kann.
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Die Unterschale 24 weist an ihrer Unterseite ein Verbindungsteil 36 auf, mit dem es lösbar am einspurigen Fahrzeug fixiert werden kann.
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In der hier beschriebenen Ausführungsform ist das Verbindungsteil 36 ein nach unten hin senkrecht abstehender Stift, der in eine am einspurigen Fahrzeug komplementär zum Stift angeordnete Öffnung oder Einbuchtung eingeführt und befestigt werden kann.
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Die Anzahl der Verbindungsteile 36 sowie die Verbindungsmethode kann in einer weiteren Ausführungsform anders gestaltet sein. So kann z.B. anstatt einer Steckverbindung mit dem von der Unterseite der Unterschale 24 nach unten hin senkrecht abstehenden Stift eine Schraubverbindung zwischen der Unterschale 24 und dem Fahrzeug 12 vorgesehen werden.
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In der in 4 dargestellten Ausführungsform der Fahrzeug-Sitzeinheit 10 sind die zwei getrennten Sitzteile 14, 16 durch zwei Schrauben 38 trennbar über deren Unterschalen miteinander verbunden.
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In anderen Ausführungsformen ist es durchaus vorstellbar, dass das vordere Sitzteil 14 und das hintere Sitzteil 16 mit einer anderen Anzahl an Schrauben 38 oder durch eine oder mehrere andere trennbare Verbindungsmethoden (z.B. Steckverbindungen, Magnetverbindungen, Rastverbindungen, o.Ä.) oder eine Kombination mehrerer trennbarer Verbindungsmethoden trennbar miteinander verbunden werden können.
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Optional sind die zwei getrennten Sitzteile 14, 16 nicht miteinander verbunden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind das vordere Sitzteil 14 und das hintere Sitzteil 16 getrennte Sitzteile, deren Polsterungen sowie deren gepolsterte Sitzschalen und deren jeweilige Unterschalen voneinander beanstandet sind.