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BEREICH DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung bezieht sich auf Zusammensetzungen zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von bakteriellen oder pilzlichen Infektionen und Entzündungen (Parodontitis und Periimplantitis) im Mund. Die Erfindung bezieht sich ferner auf Zusammensetzungen zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von Infektionen und Entzündungen der Haut oder Schleimhäute, die durch HSV 1 und HSV 2 und bakterielle Superinfektionen verursacht werden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bakterien- und Pilzinfektionen/Entzündungen im Mund sind weit verbreitet. Beispiele sind Parodontitis, Periimplantitis und bakterielle Infektionen/Entzündungen durch Verletzungen. Solche bakteriellen Infektionen und Entzündungen werden häufig mit Antibiotika oder Desinfektionsmitteln wie Chlorhexidin behandelt. Diese Verbindungen führen aber auch zu einer Störung der gesunden bakteriellen Mundflora und/oder zu einer Bakterienresistenz.
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Gegenstand der Erfindung ist es, Zusammensetzungen bereitzustellen, mit denen bakterielle und pilzliche Infektionen/Entzündungen im Mund verhindert oder behandelt werden können, insbesondere Zusammensetzungen, die weder zu einer Störung der gesunden Bakterienflora noch zu einer Bakterienresistenz führen.
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Herpes simplex Viren (HSV) sind weltweit verbreitet. Der direkte Kontakt mit oder die Übertragung durch infiziertes Sekret ist die häufigste Art der Ausbreitung. Viruspartikel können von einer infizierten Person durch Küssen, Umarmen und Berühren übertragen werden. Viruspartikel können auch bei der Ausübung eines Berufes wie in der Zahnheilkunde oder im Friseurhandwerk übertragen werden.
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HSV 1 wird durch Kontakt mit oralen Sekreten und HSV 2 durch Kontakt mit genitalen Sekreten übertragen. Etwa 40% der Weltbevölkerung leiden nach einer Infektion mit HSV 1 an wiederkehrenden Infektionen. Bis zu 70% der Weltbevölkerung leiden nach einer Infektion mit HSV 2 an wiederkehrenden Infektionen. In diesem Zusammenhang wird auf Mandell, Douglas und Bennett's Principles and Practice of Infectious Diseases, 8th Edition, 2015, verwiesen.
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Es wird allgemein angenommen, dass die meisten Menschen nach einer Primärinfektion wiederkehrende Infektionen mit HSV 1 oder HSV 2 bekommen. Unklar ist, warum und wie die wiederkehrenden Infektionen auftreten. Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass HSV 1 und HSV 2 zwischen den Infektionen innerhalb der trigeminalen, sakralen und vaginalen Ganglien bleiben. Somit besteht auch nach der Heilung einer ersten Infektion/Entzündung mit HSV ein direktes Risiko für wiederkehrende Infektionen.
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Typische Krankheiten, die mit HSV 1 und HSV 2 Infektionen/Entzündungen in Verbindung gebracht werden können, sind Fieberbläschen. Hautkrankheiten wie Ekzeme und Psoriasis können auch mit herpetischen Infektionen/Entzündungen verbunden sein.
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Gegenstand der Erfindung ist es, Zusammensetzungen bereitzustellen, mit denen Infektionen/Entzündungen durch HSV 1 und HSV 2 verhindert oder behandelt werden können.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, Zusammensetzungen bereitzustellen, mit denen Infektionen/Entzündungen verhindert oder behandelt werden können, die durch Viren mit dem gleichen oder einem ähnlichen Mechanismus wie HSV 1 und HSV 2 verursacht werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfinder hat festgestellt, dass nach der ersten Infektion mit HSV 1 oder HSV 2 Viruspartikel auf der Gesichtshaut, um die Lippen (HSV 1) oder im Genitalbereich (HSV 2) verbleiben. Wiederkehrende Infektionen mit HSV 1 oder HSV 2 treten auf, wenn die verbleibenden Viruspartikel mit beschädigter Haut oder beschädigter Schleimhaut in Berührung kommen. Schäden an der Haut oder den Schleimhäuten können viele Ursachen haben, wie z.B. Sonnenbrand, Austrocknung durch trockene Luft, mechanische Beschädigungen, allergische Reaktionen auf Kosmetika oder Lebensmittel und chemische Schäden durch Säuren, Reinigungsmittel, Geschirrspülersalze oder Waschmittel. Diese Schäden fungieren als Port d'entree für Viren.
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Viruspartikel können sich nicht selbstständig bewegen. So kommen Viruspartikel mit geschädigter Haut oder beschädigter Schleimhaut in Berührung, indem Menschen die Viruspartikel selbst in den geschädigten Bereich platzieren, z.B. durch Reiben, Kratzen oder durch Körperkontakt. Wenn das Virus über den geschädigten Bereich in eine Wirtszelle gelangt, kann die Virusinfektion eine Entzündungsreaktion des Körpers auslösen.
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Der Erfinder hat festgestellt, dass, wenn eine Zusammensetzung (I), die erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (a) Glycerin; und
- (b) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (c) einem oder mehreren Kationen Ct+;
- (d) einem oder mehreren Anionen, abgeleitet von Halogenoxiden gemäß der allgemeinen Formel [XOv]-; und
- (e) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird, wobei C ein Metall aus der Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, t = 1 oder 2, X ein - Halogenatom ist und v = 1-4,
mit einer Zusammensetzung (II) vermischt wird, die gewonnen wird durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (f) Glycerin; und
- (g) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (h) einem oder mehreren Sauerstoffspendern, worin ein Sauerstoffspender ein Kation Ct+ und ein Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- umfasst; und
- (i) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, Z ausgewählt ist aus den Elementen Bor, Mangan, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Calcium und Magnesium, und wobei O das Element Sauerstoff ist, y = 0-4, x = 1-9, s = 1-6 und t = 1 oder 2,
die kombinierten Zusammensetzungen zu einer hohen Ausbeute an aktivem Sauerstoff führt, d.h. Sauerstoffionen, die verwendet werden können, um die Hülle und die doppelsträngige DNA-Kette des HSV-Virus so zu oxidieren, dass das HSV-Virus effektiv oxidiert wird und keine weitere Replikation stattfinden kann. Daher kann die kombinierte Zusammensetzung auch zur Vorbeugung von HSV-Infektionen oder Infektionen eingesetzt werden, die über den gleichen Mechanismus wirken, da alle nach einer ersten Infektion verbleibenden Viruspartikel vor einem möglichen Kontakt mit beschädigter Haut oder Schleimhaut effektiv oxidiert werden können. In ähnlicher Weise weisen die kombinierten Zusammensetzungen eine bakterizide und fungizide Aktivität durch Inaktivierung von anaeroben Bakterien und Pilzen durch Oxidation auf. Daher können die kombinierten Zusammensetzungen zur Vorbeugung oder Behandlung von bakteriellen und pilzlichen Infektionen/Entzündungen im Mund verwendet werden. Die meisten anaeroben Bakterien im Mund, wie z.B. in Plaque und in den Taschen, verschwinden, wenn sie mit der hierin beschriebenen Zusammensetzung in Form von beispielsweise Flüssigkeit, Spray, Zahnpasta oder Gel behandelt werden. Darüber hinaus hat der Erfinder festgestellt, dass der aktive Sauerstoff das darunterliegende Gewebe zur Heilung anregt. Weiterhin wurde festgestellt, dass bei dieser Aktiv-Sauerstoff-Therapie keine Bakterienresistenz oder Störung der gesunden Bakterienflora auftrat.
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Die Zusammensetzungen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung enthalten kein Sorbitol. Bei der Zugabe von Sorbitol zu einer Zahnpasta, Mundspülung oder ähnlichen Produkten kann die Verwendung dieser Produkte zu einer Abführwirkung führen, die nicht erwünscht ist. Darüber hinaus kann Sorbitol in den Zusammensetzungen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung in einer Dehydrierungsreaktion von Sorbitol zu Sorbitan reagieren und dadurch aktiven Sauerstoff entziehen. Daher sind die Zusammensetzungen weniger wirksam, wenn Sorbitol zugesetzt wird.
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Die Erfindung stellt somit einen Satz von Teilen bereit, die Zusammensetzungen (I) und (II) in getrennten Behältern umfassen, wobei die Zusammensetzung (I) gewonnen wird durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (a) Glycerin; und
- (b) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (c) einem oder mehreren Kationen Ct+;
- (d) einem oder mehreren Anionen, abgeleitet von Halogenoxiden gemäß der allgemeinen Formel [XOv]-; und
- (e) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus der Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, t = 1 oder 2, X ein - Halogenatom ist und v = 1-4,
wobei die Zusammensetzung (II) gewonnen wird durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (f) Glycerin; und
- (g) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (h) einem oder mehreren Sauerstoffspendern, worin ein Sauerstoffspender ein Kation Ct+ und ein Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- umfasst; und
- (i) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird, wobei C ein Metall aus Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, Z ausgewählt ist aus den Elementen Bor, Mangan, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Calcium und Magnesium, und wobei O das Element Sauerstoff ist, y = 0-4, x = 1-9, s = 1-6 und t = 1 oder 2,
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von bakteriellen oder pilzlichen Infektionen und Entzündungen im Mund, wobei die Behandlung oder Prävention das Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) und das Verabreichen der Mischung von Zusammensetzungen an ein Subjekt umfasst, oder
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von Infektionen und Entzündungen der Haut oder der Schleimhäute, die durch HSV 1 und HSV 2 verursacht werden, wobei die Behandlung oder Prävention das Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) und das Verabreichen der Mischung der Zusammensetzungen an ein Subjekt umfasst.
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Die Erfindung stellt ferner eine Zusammensetzung (III) bereit, die durch Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) erhältlich ist, wobei die Zusammensetzung (I) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (a) Glycerin; und
- (b) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (c) einem oder mehreren Kationen Ct+;
- (d) einem oder mehreren Anionen, abgeleitet von Halogenoxiden gemäß der allgemeinen Formel [XOv]-; und
- (e) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird, wobei C ein Metall aus der Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, t = 1 oder 2, X ein - Halogenatom ist und v = 1-4,
wobei die Zusammensetzung (II) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (f) Glycerin; und
- (g) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (h) einem oder mehreren Sauerstoffspendern, worin ein Sauerstoffspender ein Kation Ct+ und ein Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- umfasst; und
- (i) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, Z ausgewählt ist aus den Elementen Bor, Mangan, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Calcium und Magnesium, und wobei O das Element Sauerstoff ist, y = 0-4, x = 1-9, s = 1-6 und t = 1 oder 2,
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von bakteriellen oder pilzlichen Infektionen und Entzündungen im Mund, wobei die Behandlung oder Prävention die Verabreichung der Zusammensetzung (III) an ein Subjekt umfasst, oder
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von Infektionen und Entzündungen der Haut oder der Schleimhäute, die durch HSV 1 und HSV 2 verursacht werden, wobei die Behandlung oder Prävention die Verabreichung einer Zusammensetzung (III) an ein Subjekt umfasst.
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DEFINITIONEN
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Der Begriff „Periodontitis“, wie er hierin verwendet wird, gilt als Synonym für „Parodontitis“.
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Der Wortlaut „die Zusammensetzung wird gewonnen durch das Reagieren von Verbindungen...“ oder ein ähnlicher Wortlaut, wie er hierin verwendet wird, bedeutet, dass die Zusammensetzung auf das erhaltene oder erhältliche Produkt gerichtet ist, wenn die Verbindungen reagiert werden. Daher wird der Wortlaut „die Zusammensetzung ist durch das Reagieren von Verbindungen...“ und „die Zusammensetzung ist das Reaktionsprodukt von Verbindungen...“ als austauschbar angesehen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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In einem ersten Aspekt ist ein Satz von Teilen vorgesehen, der Zusammensetzungen (I) und (II) in getrennten Behältern umfasst, wobei die Zusammensetzung (I) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (a) Glycerin; und
- (b) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (c) einem oder mehreren Kationen Ct+;
- (d) einem oder mehreren Anionen, abgeleitet von Halogenoxiden gemäß der allgemeinen Formel [XOv]-; und
- (e) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus der Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, t = 1 oder 2, X ein Halogenatom ist und v = 1-4,
wobei die Zusammensetzung (II) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (f) Glycerin; und
- (g) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (h) einem oder mehreren Sauerstoffspendern, worin ein Sauerstoffspender ein Kation Ct+ und ein Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- umfasst; und
- (i) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird, wobei C ein Metall aus Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, Z ausgewählt ist aus den Elementen Bor, Mangan, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Calcium und Magnesium, und wobei O das Element Sauerstoff ist, y = 0-4, x = 1-9, s = 1-6 und t = 1 oder 2,
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von bakteriellen oder pilzlichen Infektionen und Entzündungen im Mund, wobei die Behandlung oder Prävention das Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) und das Verabreichen des Gemisches von Zusammensetzungen an ein Subjekt umfasst.
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In einem zweiten Aspekt ist eine Zusammensetzung (III) vorgesehen, die durch Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) erhältlich ist, wobei die Zusammensetzung (I) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (a) Glycerin; und
- (b) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (c) einem oder mehreren Kationen Ct+;
- (d) einem oder mehreren Anionen, abgeleitet von Halogenoxiden gemäß der allgemeinen Formel [XOv]-; und
- (e) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus der Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, t = 1 oder 2, X ein Halogenatom ist und v = 1-4,
wobei die Zusammensetzung (II) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (f) Glycerin; und
- (g) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (h) einem oder mehreren Sauerstoffspendern, worin ein Sauerstoffspender ein Kation Ct+ und ein Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- umfasst; und
- (i) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, Z ausgewählt ist aus den Elementen Bor, Mangan, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Calcium und Magnesium, und wobei O das Element Sauerstoff ist, y = 0-4, x = 1-9, s = 1-6 und t = 1
oder 2,
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von bakteriellen oder pilzlichen Infektionen und Entzündungen im Mund, wobei die Behandlung oder Prävention die Verabreichung der Zusammensetzung (III) an ein Subjekt umfasst.
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Der erste Aspekt kann auch als eine Methode zur Behandlung oder Prävention von bakteriellen oder pilzlichen Infektionen und Entzündungen im Mund formuliert werden, wobei die Behandlung oder Prävention das Mischen der Zusammensetzung (I) und (II) und das Verabreichen der Mischung von Zusammensetzungen an ein Subjekt umfasst.
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Der zweite Aspekt kann auch als eine Methode zur Behandlung oder Prävention von bakteriellen oder pilzlichen Infektionen und Entzündungen im Mund formuliert werden, wobei die Behandlung oder Prävention die Verabreichung der Zusammensetzung (III) an ein Subjekt umfasst.
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Ein Beispiel für Pilzinfektionen und Entzündungen, die behandelt werden können, sind Infektionen und Entzündungen durch Candida.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die bakteriellen oder pilzlichen Infektionen und Entzündungen im Mund aus der Gruppe bestehend aus Gingivitis, Parodontitis und Periimplantitis ausgewählt.
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In einem dritten Aspekt der Erfindung ist ein Satz von Teilen vorgesehen, der die Zusammensetzungen (I) und (II) in separaten Behältern umfasst, wobei die Zusammensetzung (I) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (a) Glycerin; und
- (b) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (c) einem oder mehreren Kationen Ct+;
- (d) einem oder mehreren Anionen, abgeleitet von Halogenoxiden gemäß der allgemeinen Formel [XOv]-; und
- (e) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus der Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, t = 1 oder 2, X ein Halogenatom ist und v = 1-4,
wobei die Zusammensetzung (II) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (f) Glycerin; und
- (g) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (h) einem oder mehreren Sauerstoffspendern, worin ein Sauerstoffspender ein Kation Ct+ und ein Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- umfasst; und
- (i) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, Z ausgewählt ist aus den Elementen Bor, Mangan, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Calcium und Magnesium, und wobei O das Element Sauerstoff ist, y = 0-4, x = 1-9, s = 1-6 und t = 1
oder 2,
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von Infektionen und Entzündungen der Haut oder der Schleimhäute, die durch HSV 1, HSV 2 oder Viren verursacht werden, die durch den gleichen Mechanismus wirken, wobei die Behandlung oder Prävention das Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) und das Verabreichen der Mischung von Zusammensetzungen an ein Subjekt umfasst.
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In einem vierten Aspekt der Erfindung ist eine Zusammensetzung (III) vorgesehen, die durch Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) erhältlich ist, wobei die Zusammensetzung (I) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (a) Glycerin; und
- (b) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (c) einem oder mehreren Kationen Ct+;
- (d) einem oder mehreren Anionen, abgeleitet von Halogenoxiden gemäß der allgemeinen Formel [XOv]-; und
- (e) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus der Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, t = 1 oder 2, X ein Halogenatom ist und v = 1-4,
wobei die Zusammensetzung (II) erhältlich ist durch:
- Herstellen eines Gemisches aus:
- (f) Glycerin; und
- (g) einem oder mehreren Celluloseverdickern, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, und durch Zugabe von:
- (h) einem oder mehreren Sauerstoffspendern, worin ein Sauerstoffspender ein Kation Ct+ und ein Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- umfasst; und
- (i) Wasser zu diesem Gemisch,
mit der Maßgabe, dass kein Sorbitol zugesetzt wird,
wobei C ein Metall aus Gruppe 1 oder 2 des Periodensystems ist, Z ausgewählt ist aus den Elementen Bor, Mangan, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Calcium und Magnesium, und wobei O das Element Sauerstoff ist, y = 0-4, x = 1-9, s = 1-6 und t = 1
oder 2,
zur Verwendung bei der Behandlung oder Prävention von Infektionen und Entzündungen der Haut oder der Schleimhäute, die durch HSV 1, HSV 2 oder Viren verursacht werden, die durch den gleichen Mechanismus wirken, wobei die Behandlung oder Prävention die Verabreichung der Zusammensetzung (III) an ein Subjekt umfasst.
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Der dritte Aspekt kann auch als eine Methode zur Behandlung oder Prävention von Infektionen und Entzündungen der Haut oder der Schleimhäute, die durch HSV 1, HSV 2 oder Viren, die durch den gleichen Mechanismus wirken, verursacht werden, formuliert werden, wobei die Behandlung oder Prävention das Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) und das Verabreichen der Mischung von Zusammensetzungen an ein Subjekt umfasst.
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Der vierte Aspekt kann auch als eine Methode zur Behandlung oder Prävention von Infektionen und Entzündungen der Haut oder der Schleimhäute, die durch HSV 1, HSV 2 oder Viren, die durch den gleichen Mechanismus wirken, verursacht werden, formuliert werden, wobei die Behandlung oder Prävention die Verabreichung der Zusammensetzung (III) an eine Person umfasst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die durch HSV 1 und HSV 2 verursachten Infektionen und Entzündungen der Haut oder Schleimhäute Primärinfektionen der Haut oder Schleimhäute, denen in vielen Fällen sekundäre bakterielle oder pilzliche Infektionen folgen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die mit HSV 1 und HSV 2 verbundenen Infektionen und Entzündungen der Haut oder Schleimhäute aus Ekzemen und Psoriasis ausgewählt.
In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Infektion und Entzündung der Haut oder Schleimhäute durch Viren, die über den gleichen Mechanismus wie HSV 1 und HSV 2 wirken, ein Mundgeschwür.
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Das Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) erfolgt vorzugsweise mit einem nichtmetallischen Mischgerät.
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Die Metalle C in den Kationen Ct+ der Zusammensetzungen (I) und (II) werden unabhängig voneinander ausgewählt. Beide Zusammensetzungen können jedoch das gleiche Metall C enthalten.
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Bevorzugte Beispiele für Kationen Ct+ sind Na+, K+, Mg2+, Ca2+ und Mn2+.
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Die einen oder mehreren Anionen, die von Halogenoxiden gemäß der allgemeinen Formel [XOv]- in der Zusammensetzung (I) abgeleitet sind, werden vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die aus Perchloraten, Chlorat, Chlorit, Hypochlorit, Periodat, Iodat, Iodit, Hypoiodit, Perbromat, Bromat, Bromit und Hypobromit besteht, insbesondere das Anion gemäß der allgemeinen Formel [XOv]- ist Hypochlorit.
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Wie vom Fachmann geschätzt wird, werden das eine oder die mehreren Kationen Ct+ und ein oder mehrere Anionen [XOv]- der Zusammensetzung (I) in Form eines oder mehrerer Salze C+[XOv]r zugesetzt. Ein sehr bevorzugtes Salz, das in der Zusammensetzung (I) verwendet werden kann, ist Natriumhypochlorit. Salze werden der Zusammensetzung (I) vorzugsweise als wässrige Lösung zugesetzt.
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Das Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- in einem oder mehreren Sauerstoffspendern der Zusammensetzung (II) wird vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus Perborat, Metaborat, Orthoborat, Hypoborat, Pyroborat, Tetraborat, Persulfat, Peroxid, Permanganat, Percarbonat, Perphosphat und Hydraten derselben ausgewählt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung (II) einen Sauerstoffdonator, Z ist Bor und das Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- im Sauerstoffdonator ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Perborat, Metaborat, Orthoborat, Hypoborat, Pyroborat und Tetraborat.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung (II) einen Sauerstoffdonator, Z ist Bor und das Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZyOx]s- ist Perborattetrahydrat.
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Wie vom Fachmann geschätzt wird, werden die Kationen Ct+ und Anionen nach der allgemeinen Formel [ZyOx]s- der Zusammensetzung (II) in Form von Salzen Ct+Ss/t[ZvOx]s-, wie Natriumpercarbonat, Magnesiumperoxid, Kaliumpercarbonat, Calciumpercarbonat, Natriumperborattrihydrat und Natriumperborattetrahydrat zugesetzt.
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Sehr bevorzugte Salze, die in der Zusammensetzung (II) verwendet werden können, sind Natriumpercarbonat, Natriumperborattrihydrat und Natriumperborattetrahydrat.
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In einer sehr bevorzugten Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung (II) einen Sauerstoffdonator, wobei der Sauerstoffdonator als Salz Natriumperborattetrahydrat zugegeben wird.
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In einer sehr bevorzugten Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung (II) einen Sauerstoffdonator, wobei Z Kohlenstoff ist und wobei das Anion gemäß der allgemeinen Formel [ZvOx]s- Percarbonat ist. Am bevorzugtesten ist, dass die Zusammensetzung (II) einen Sauerstoffdonator umfasst, wobei der Sauerstoffdonator als Salz Natriumpercarbonat zugegeben wird. Salze werden der Zusammensetzung (II) vorzugsweise als wässrige Lösung zugesetzt.
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Der Erfinder hat festgestellt, dass es essentiell ist, dass bei der Herstellung der Zusammensetzungen (I) und (II) Glycerin und der Celluloseverdicker, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, zuerst gemischt werden und das anschließend die restlichen Bestandteile zugegeben werden. Mit diesem Verfahren kann ausreichend aktiver Sauerstoff gebildet werden, der zudem in der Matrix der Formulierung stabilisiert wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Mischung von Zusammensetzungen für einen Zeitraum von mindestens 2 Stunden, vorzugsweise für einen Zeitraum zwischen 3 und 12 Stunden, noch bevorzugter für einen Zeitraum zwischen 6 und 8 Stunden ruhen und reagieren gelassen, bevor die Mischung an ein Subjekt verabreicht wird, das diese benötigt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Mischung der Zusammensetzungen (I) und (III) für einen Zeitraum von mindestens 2 Stunden, vorzugsweise für einen Zeitraum von 3 bis 12 Stunden, noch bevorzugter für einen Zeitraum von 6 bis 8 Stunden, bei einer Temperatur zwischen 4 und 20 °C, ruhen und reagieren gelassen, bevor die Mischung der Zusammensetzungen (I) und (III) oder bevor die Zusammensetzung (III) an ein Subjekt verabreicht wird, das diese benötigt.
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Wenn die Zusammensetzung (III) oder das Mischung aus den Zusammensetzungen (I) und (II) nicht direkt nach dem Mischen der Zusammensetzungen (I) und (II) verabreicht wird oder wenn die Zusammensetzungen (I) und (II) für die hierin angegebenen bevorzugten Zeiträume reagieren, wird die Zusammensetzung (III) oder das Gemisch aus den Zusammensetzungen (I) und (II) vorzugsweise auf einer Temperatur zwischen 4 und 20 °C gehalten, beispielsweise in einem Kühlschrank.
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Ohne durch die Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass die einen oder mehreren Anionen, die von Halogenoxiden in der Zusammensetzung (I) stammen, mit Glycerin in Gegenwart von Wasser reagieren. Der Verdicker vom Cellulosetyp, vorzugsweise Carboxymethylcellulose, wird verwendet, um die Reaktion durch Erhöhung der Viskosität der Zusammensetzung (I) zu verlangsamen und den aktiven Sauerstoff in der Matrix der Formulierung stabil zu halten.
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Ohne an die Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass der eine oder die mehreren Sauerstoffspender in der Zusammensetzung (II) mit Glycerin reagieren.
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Beim Mischen reagieren die Zusammensetzungen (I) und (II) miteinander, was zu aktivem Sauerstoff, d.h. Sauerstoffionen, führt. Dieser Aktivsauerstoff bewirkt die Oxidation der Hülle und der doppelsträngigen DNA-Kette von HSV-Viren, so dass das HSV-Virus effektiv oxidiert wird und keine weitere Replikation stattfinden kann. Die kombinierte Zusammensetzung kann auch zur Vorbeugung von HSV-Infektionen oder Infektionen mit dem gleichen Mechanismus verwendet werden, da alle nach einer ersten Infektion verbleibenden Viruspartikel vor einem möglichen Kontakt mit geschädigter Haut oder Schleimhaut effektiv oxidiert werden können. In ähnlicher Weise weisen die kombinierten Zusammensetzungen eine bakterizide und fungizide Aktivität durch Inaktivierung von anaeroben Bakterien und Pilzen durch Oxidation auf. Daher können die kombinierten Zusammensetzungen zur Vorbeugung oder Behandlung von bakteriellen oder pilzlichen Infektionen/Entzündungen im Mund verwendet werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Zusammensetzung (III) oder die Mischung der Zusammensetzungen (I) und (II), wie vorstehend hergestellt oder definiert, mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Trägern und/oder pharmazeutisch annehmbaren Zusatzstoffen kombiniert, bevor die Zusammensetzung (III) oder die Mischung der Zusammensetzungen (I) und (II) einem Subjekt, das diese benötigt, verabreicht wird. Die Verwendung von pharmazeutisch akzeptablen Trägern kann bei der Anwendung der Zusammensetzung (III) oder der Mischung der Zusammensetzungen (I) und (II) auf die Entzündung in der Mundhöhle, auf den Genitalbereich oder auf die Haut vorteilhaft sein. Bevorzugte Beispiele für pharmazeutisch akzeptable Träger und/oder pharmazeutisch akzeptable Zusatzstoffe sind Bindemittel, Verdicker, Stabilisatoren, Geschmackstoffe, Parfüms und Aromen, Vitamine wie Vitamin A und E sowie Koenzyme wie Q10.
Der eine oder die mehreren pharmazeutisch akzeptablen Träger und/oder pharmazeutisch akzeptablen Zusatzstoffe können jedoch auch den Zusammensetzungen (I) und (II) vor dem Mischen zugesetzt werden.
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Beispiele für geeignete Stabilisatoren sind Natriumcitrat, Natriumfluorid, Natriumhydroxid oder Zitronensäure.
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Beispiele für geeignete Bindemittel sind Glycerin und Gummis wie Gummiarabikum und Xanthangummi. Ein bevorzugtes Bindemittel ist Glycerin.
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Zusätzliche Verdickungsmittel können zugegeben werden, um die Viskosität des Produkts zu erhöhen. Die benötigte Menge hängt von der gewünschten Viskosität oder der physikalischen Form der zu verabreichenden Zusammensetzung ab. Beispiele für zusätzliche Verdickungsmittel, die eingesetzt werden können, sind Cellulosen oder Gummis wie Xanthangummi oder Gummiarabikum.
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Die Zusammensetzung (III) oder das Gemisch aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II), gegebenenfalls kombiniert mit einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen Trägern und/oder pharmazeutisch akzeptablen Zusatzstoffen, wie vorstehend definiert, kann in Form einer Flüssigkeit oder eines Feststoffs, insbesondere eines Pulvers, einer wässrigen Lösung, einer wässrigen Dispersion, eines Gels, eines Mousses, eines Sprays, einer Seife, eines Shampoos, einer Paste, eines Tascheninjektionsgels, einer Paste oder einer Salbe erfolgen.
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In einer bestimmten Ausführungsform umfasst die Behandlung oder Prävention, wie vorstehend definiert, die Verabreichung der Zusammensetzung (III) oder der Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II), gegebenenfalls kombiniert mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Trägern und/oder pharmazeutisch annehmbaren Zusatzstoffen, wie vorstehend definiert, durch Aufbringen der Zusammensetzung (III) oder der Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II) 1 bis 8 mal täglich auf die infizierten oder entzündeten Bereiche.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Behandlung oder Prävention von Mundgeschwüren, wie vorstehend definiert, die Verabreichung einer Zusammensetzung (III) oder der Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II), die gegebenenfalls mit einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen Trägern und/oder pharmazeutisch akzeptablen Zusatzstoffen, wie vorstehend definiert, kombiniert ist, durch Auftragen der Zusammensetzung (III) oder der Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II) in Form einer Mundspülung, eines Sprays oder eines intraoralen Pflasters auf Mundgeschwüre im Mundbereich im Zusammenhang mit HSV, Bakterien oder Pilzen, oder Mischinfektionen einer ersten Virusinfektion, gefolgt von einer sekundären Bakterien- oder Pilzinfektion.
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In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Behandlung oder Vorbeugung von Gingivitis, Parodontitis oder Periimplantitis, wie vorstehend definiert, die Verabreichung einer Zusammensetzung (III) oder der Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II), gegebenenfalls kombiniert mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Trägern und/oder pharmazeutisch annehmbaren Zusatzstoffen, wie vorstehend definiert, durch Aufbringen der Zusammensetzung (III) oder der Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II) in Form eines Zahngels oder einer entzündungshemmenden Zahnpasta auf den Mundbereich.
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In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Behandlung oder Vorbeugung von Pilzentzündungen, wie sie vorstehend definiert sind, die Verabreichung einer Zusammensetzung (III) oder der Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II), die gegebenenfalls mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Trägern und/oder pharmazeutisch annehmbaren Zusatzstoffen, wie vorstehend definiert, kombiniert ist, durch Aufbringen der Zusammensetzung (III) oder der Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II) auf den Mundbereich in Form einer Mundspülung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zusammensetzung (III) oder die Mischung aus Zusammensetzung (I) und Zusammensetzung (II), vorzugsweise kombiniert mit einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen Trägern, transparent. Die Zusammensetzung kann auch eingefärbt werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Salbe zur Behandlung von Ekzemen oder Psoriasis
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Dieses Beispiel beschreibt eine Methode zur Herstellung eines Salbens zur Behandlung von Ekzemen oder Psoriasis. In einem ersten Schritt wurde die Zusammensetzung (I) vorbereitet. Diese Zusammensetzung wurde durch Mischen der unten aufgeführten Verbindungen hergestellt. Zuerst wurden Glycerin und Carboxymethylcellulose gemischt und anschließend die restlichen Komponenten eingemischt. Das Natriumhypochlorit wurde der Zusammensetzung als wässrige Lösung zugesetzt. Das Glycerin enthielt eine geringe Menge an Wasser. Dies wurde jedoch in der folgenden Zusammensetzung berücksichtigt, so dass 9 Gew.-% Glycerin zu 9 Gew.-% aus 100% reinem Glycerin bestehen. Nach dem Mischen der Verbindungen wurde das resultierende Gemisch etwa 12 Stunden ruhen und reagieren gelassen.
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Zusammensetzung (I)
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- 9 Gew.-% Glycerin;
- 0,4 Gew.-% Natriumhypochlorit;
- 75 Gew.-% Wasser; und
- 0,3 Gew.-% Carboxymethylcellulose
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Die Zusammensetzung (II) wurde direkt nach dem Mischen der Verbindungen der Zusammensetzung (I) hergestellt. Die Zusammensetzung (II) wurde durch Mischen der unten aufgeführten Verbindungen hergestellt. Zuerst wurden Glycerin und Carboxymethylcellulose gemischt und anschließend die restlichen Komponenten eingemischt. Das Natriumpercarbonat wurde der Zusammensetzung als wässrige Lösung zugesetzt. Das Glycerin enthielt wieder eine kleine Menge Wasser. Dies wurde jedoch in der folgenden Zusammensetzung berücksichtigt, so dass 9 Gew.-% Glycerin zu 9 Gew.-% aus 100% reinem Glycerin bestehen. Nach dem Mischen der Verbindungen wurde das resultierende Gemisch etwa 12 Stunden ruhen und reagieren gelassen.
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Zusammensetzung (II)
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- 9 Gew.-% Glycerin;
- 0,2 Gew.-% Natriumpercarbonat;
- 75,5 Gew.-% Wasser; und
- 0,3 Gew.-% Carboxymethylcellulose.
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Anschließend wurden die Zusammensetzung (I) und die Zusammensetzung (II) kombiniert und gemischt. Die entstandene Mischung wurde ca. 12 Stunden ruhen und reagieren gelassen.
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In einem weiteren Schritt wurden die folgenden Bestandteile der Mischung aus Zusammensetzung (I) und (II) zugesetzt (die Mengen der folgenden Bestandteile werden zweimal zugesetzt, so dass die Zusammensetzung (I) und die weiteren Bestandteile zu 100 Gew.-% und die Zusammensetzung (II) und die weiteren Bestandteile zu 100 Gew.-% ergeben):
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Weitere Inhaltsstoffe
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- 9 Gew.-% Cetiol;
- 4 Gew.-% Dermofeel BGC (Evonik);
- 0,2 Gew.-% Zitronensäure; und
- 2 Gew.-% Sepigel 305.
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Nach 120 Minuten gründlichem Mischen mit einem nichtmetallischen Mischgerät wurde die Salbe zur Behandlung von Ekzemen oder Psoriasis erhalten.
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Beispiel 2: Behandlung von atopischem Ekzem und Psoriasis
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In einem vierwöchigen Anwendungstest wurden 20 Patienten mit atopischem Ekzem mit der Salbe gemäß Beispiel 1 behandelt. Unter klinisch-dermatologischen Bedingungen wurden positive Ergebnisse erzielt. Für 30% der Patienten wurde eine Heilung von 100%, für 30% der Patienten 50-80% Heilung und für 40% der Patienten 25-45% Heilung beobachtet, wobei die Heilungsprozentsätze die Heilung der anfangs infizierten Oberfläche betreffen.
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Beispiel 3: Behandlung der Psoriasis
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In einem halbjährigen Anwendungstest wurden 100 Patienten mit Psoriasis mit der Salbe nach Beispiel 1 behandelt und beobachtet. Etwa 85% der Patienten erzielten gute bis sehr gute Ergebnisse, was bedeutet, dass sie 80 bis 100% weniger infizierte Hautoberflächen hatten als vor der Behandlung.
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Beispiel 4: Mundspülung
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Dieses Beispiel beschreibt eine Methode zur Vorbereitung einer Mundspülung. Die Zusammensetzungen (I) und (II) wurden wie in Beispiel 1 beschrieben durch Mischen der nachfolgend aufgeführten Verbindungen hergestellt.
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Zusammensetzung (I)
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- 10 Gew.-% Glycerin;
- 0,6 Gew.-% Natriumhypochlorit;
- 84,6 Gew.-% Wasser; und
- 0,3 Gew.-% Carboxymethylcellulose.
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Zusammensetzung (II)
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- 10 Gew.-% Glycerin;
- 0,6 Gew.-% Natriumpercarbonat;
- 84,6 Gew.-% Wasser; und
- 0,3 Gew.-% Carboxymethylcellulose.
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Anschließend wurden die Zusammensetzung (I) und die Zusammensetzung (II) kombiniert und gemischt. Die entstandene Mischung wurde ca. 12 Stunden ruhen und reagieren gelassen.
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In einem weiteren Schritt wurden die folgenden Bestandteile der Mischung aus Zusammensetzung (I) und (II) zugesetzt (die Mengen der folgenden Bestandteile werden zweimal zugesetzt, so dass die Zusammensetzung (I) und die weiteren Bestandteile zu 100 Gew.-% und die Zusammensetzung (II) und die weiteren Bestandteile zu 100 Gew.-% ergeben):
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Weitere Inhaltsstoffe
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- 2 Gew.-% Rizinusöl;
- 2 Gew.-% Natriumcitrat;
- 0,1 Gew.-% Zitronensäure; und
- 0,4 Gew.-% Aroma RV 35641 Pfefferminze.
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Nach 120 Minuten gründlichem Mischen mit einem nichtmetallischen Mischgerät wurde die Mundspülung gewonnen.
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Beispiel 5: Gel zur Prävention von HSV 1 Infektionen/Entzündungen
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Ein Gel wurde analog zur Salbe von Beispiel 1 und der Mundspülung von Beispiel 4 hergestellt. Die Gesamtzusammensetzung der Inhaltsstoffe, die zur Herstellung des Gels verwendet wurden, war wie folgt:
- 17 Gew.-% Glycerin;
- 5 Gew.-% Kieselsäure;
- 2 Gew.-% Saccharose;
- 3 Gew.-% Blanose 7LF;
- 1,5 Gew.-% Natriumpercarbonat;
- 1,5 Gew.-% Natriumhypochlorit;
- 1 Gew.-% Natriumgluconat;
- 1 Gew.-% Zitronensäure;
- 0,05 Gew.-% Aroma;
- 2 Gew.-% PEG-32; und
- 65,95 Gew.-% Wasser.
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Zwanzig Personen (Patienten), die in eine Situation kommen, in der sie normalerweise HSV 1 Infektionen/Entzündungen durch trockene Haut oder übermäßigen Sonnenschein bekamen, wie zum Beispiel während des Wintersports oder der Sommerferien, wurden ausgewählt. Diese Patienten trugen das Gel 6 mal täglich auf die infizierten/entzündeten Stellen auf. Bei allen zwanzig Patienten wurden positive Ergebnisse erzielt. Diese Patienten konnten verhindern, dass es über einen längeren Zeitraum zu HSV 1 Infektionen/Entzündungen an den behandelten Stellen kam.
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Beispiel 6: Mundspülung zur Behandlung oder Prävention von Pilzinfektionen
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Es wurde gezeigt, dass die Mundspülung von Beispiel 4 das Wachstum einer Reihe von Pilzen, z.B. Dermatophyten und Candida-Arten, hemmt, wenn die Mundspülung 3-6 mal täglich verwendet wurde.
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Beispiel 7: Zahngel
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Ein Zahngel wurde analog zur Salbe von Beispiel 1 und der Mundspülung von Beispiel 4 hergestellt. Die Gesamtzusammensetzung der Inhaltsstoffe, die zur Herstellung des Zahngels verwendet wurden, war wie folgt:
- 64 Gew.-% Glycerin;
- 0,4 Gew.-% Magnesiumsulfat;
- 0,045 Gew.-% Natriumfluorid;
- 1 Gew.-% Blanose CMC 12M31XP;
- 10 Gew.-% Zeodent 113
- 0,4 Gew.-% Natriumpercarbonat;
- 0,4 Gew.-% Natriumhypochlorit;
- 0,5 Gew.-% Zitronensäure;
- 1 Gew.-% Aroma RV35640;
- 2 Gew.-% PEG-1500; und
- 20,255 Gew.-% Wasser.
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Beispiel 8: Zahngel zur Behandlung oder Prävention von Parodontose und Periimplantitis
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Es wurden Bakterienproben aus Taschen von 28 Patienten entnommen, die an Parodontitis litten. Die Patienten wurden mit dem Zahngel von Beispiel 7 behandelt, das eine Zusammensetzung der Erfindung umfasst. Es gab auch eine Kontrollgruppe, die ein Placebo bekam. Vor der Behandlung wurden Bakterienproben aus den Taschen der 28 Patienten entnommen, nach 2 Wochen Behandlung mit der Zahnpasta und nach 4 Wochen Behandlung mit dem Zahngel.
Pilze und anaerobe Bakterien wurden drastisch reduziert. Die gesamte Bakterienflora im Mund wurde nicht gestört; es bestand ein neues Gleichgewicht.
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In einem weiteren Experiment wurde nach Reinigung, Zahnsteinentfernung, Wurzelplanung oder Parodontalchirurgie ein 10 mal stärkeres Zahngel (in Bezug auf den Gehalt an aktivem Sauerstoff) als das Zahngel aus Beispiel 7 in die Taschen von 33 Patienten eingebracht. Das Gel wurde von einer Fachkraft ein- oder mehrmals in einer von mehreren Sitzungen aufgetragen. Nach der Anwendung blieb das Gel den Rest des Tages in den Taschen. Es wurde keine Spülung durchgeführt. Den Patienten wurde empfohlen, ab dem nächsten Tag nach der Behandlung für ca. 1-4 Wochen zweimal täglich mit einer Mundspülung ähnlich der von Beispiel 4 (jedoch 4 mal stärker in Bezug auf den Gehalt an aktivem Sauerstoff) zu spülen.
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Die meisten anaeroben Bakterien wurden mit dem Zahngel aus dem Mundbereich und den Taschen entfernt. Außerdem wurden mehrere Pilze eliminiert oder auf geringe Mengen reduziert. Es wurde festgestellt, dass der aktive Sauerstoff im Zahngel den Biofilm in den Taschen oxidiert. Die oxidierende Formel konnte tief in die Taschen eindringen. Diese Ergebnisse wurden innerhalb kurzer Zeit (2-6 Wochen) erzielt.
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Nach der Behandlung wurde empfohlen, Produkte mit der oxidierenden Formel, wie z.B. das Zahngel und/oder die Mundspülung, über einen längeren Zeitraum zu verwenden, um neue anaerobe Bakterien auf einem niedrigen Niveau zu halten.
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Es wurde ein neues Bakteriengleichgewicht im Mundbereich hergestellt. Bei dieser Sauerstofftherapie trat keine Bakterienresistenz oder Störung der gesunden Bakterienflora auf.
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Eine Verbindung wie CHX (Chlorhexidin) ist nicht selektiv bei der Beseitigung von Bakterien im Mundbereich. Diese Verbindung führt daher zu Störungen und Ungleichgewichten der Bakterienflora sowie zum Wachstum von Pilzen, die Probleme in der Mundhöhle verursachen können. Darüber hinaus kann CHX nur für einen begrenzten Zeitraum verwendet werden und CHX wirkt nicht gegen Pilzentzündungen.
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Der Einsatz von Antibiotika verursacht langfristig eine Bakterienresistenz. CHX und Antibiotika wirken nicht richtig gegen Parodontitis, da die Moleküle von CHX und Antibiotika zu groß sind, um in den Biofilm der Taschen einzudringen. Sowohl CHX als auch Antibiotika sind daher nicht für die Behandlung von Parodontitis geeignet.
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Die Periimplantitis wird durch die gleichen Bakterien wie die Periodontitis (Parodontitis) verursacht. Der Arbeitsmechanismus für die Behandlung von Periimplantitis und Parodontitis ist derselbe. Nach 3 Monaten Behandlung mit der oxidierenden Formel wurden 75% der Periimplantitisfälle klinisch geheilt. In 75% dieser Periimplantitisfälle wurde eine Re-Osseointegration beobachtet.
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Eine mikrobiologische Studie ergab, dass die Verwendung der Mundspülung, ohne Zahnbürste für 1 Woche, einen signifikanten Einfluss auf die Bakterienzusammensetzung in den Taschen hatte, d.h. indem man den Mund nur mit der Mundspülung spülte. Actinobacillus actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis und Prevotella intermedia wurden auf bis zu weniger als 5% der ursprünglichen Menge reduziert.
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Bei der Zahnentfernung war es sehr hilfreich, die Patienten mit einer Mundspülung entsprechend der Erfindung spülen zu lassen. So hat sich beispielsweise beim Ziehen von Weisszähnen das Spülen mit einer Mundspülung nach und/oder vor der Behandlung 3-6 mal täglich als sehr hilfreich gegen Infektionen und Entzündungen erwiesen.