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EINLEITUNG
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Der Gegenstand der Offenbarung betrifft das Reduzieren der Ablenkung des Fahrers durch Mobilfunkgeräte.
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Mobilfunkgeräte werden zunehmend leistungsfähiger. Neben der Kommunikation über Sprache oder Text erleichtern die Geräte den Zugang zum Internet und zu verschiedenen Anwendungen wie beispielsweise Mapping-Anwendungen, die sprachgesteuerte Wegbeschreibungen bereitstellen. Einige Funktionen von Mobilfunkgeräten, wie beispielsweise Mapping-Funktionalitäten, können für einen Fahrer eines Fahrzeugs (z. B. PKW, LKW, Baumaschinen) nützlich sein. Andere Funktionen, wie beispielsweise Textnachrichten, können sich jedoch als unsichere Ablenkung für den Fahrzeugführer erweisen. Dementsprechend ist es wünschenswert, die Ablenkung des Fahrers aufgrund eines Mobilfunkgeräts zu reduzieren.
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KURZDARSTELLUNG
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In einer exemplarischen Ausführungsform beinhaltet ein Verfahren zum Steuern eines Mobilfunkgeräts in einem Fahrzeug das Bestimmen, ob das Mobilfunkgerät einem Fahrer des Fahrzeugs zugeordnet ist, basierend auf einem Standort des Mobilfunkgeräts oder einer Identität des Mobilfunkgeräts. Das Verfahren beinhaltet auch das Signalisieren des Mobilfunkgeräts, um die Funktionalität des Mobilfunkgeräts zu unterdrücken, basierend auf dem Bestimmen, dass das Mobilfunkgerät dem Fahrer des Fahrzeugs zugeordnet ist. Die Sperrfunktionalität beinhaltet das Deaktivieren einer oder mehrerer Funktionen des Mobilfunkgeräts.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale beinhaltet das Verfahren auch die Verwendung eines Ultrabreitbandsystems zum Bestimmen der Position des Mobilfunkgeräts im Fahrzeug.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale beinhaltet das Bestimmen, ob das Mobilfunkgerät dem Fahrer basierend auf dem Standort des Mobilfunkgeräts zugeordnet ist, das Bestimmen, ob der Standort des Mobilfunkgeräts näher an einem Fahrersitz im Fahrzeug als an jedem anderen Sitz im Fahrzeug liegt.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale, Bestimmen, ob ein Fahrgast auf einem Sitzplatz anwesend ist, der dem Standort des Mobilfunkgeräts am nächsten liegt, basierend auf dem Bestimmen, ob das Mobilfunkgerät dem Fahrer zugeordnet ist, was anzeigt, dass das Mobilfunkgerät dem Fahrer nicht zugeordnet ist, basierend auf dem Standort des Mobilfunkgeräts.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale beinhaltet das Verfahren auch das Ausführen der Sperrfunktionalität des Mobilfunkgeräts basierend auf dem Bestimmen, ob der Fahrgast anwesend ist, was anzeigt, dass sich der Fahrgast nicht auf dem Sitz befindet, der dem Standort des Mobilfunkgeräts am nächsten liegt.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale beinhaltet das Verfahren auch das Bestimmen der Identität des Mobilfunkgeräts basierend auf dem Koppeln des Mobilfunkgeräts mit einem Infotainmentsystem des Fahrzeugs.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale beinhaltet das Verfahren auch das Bestimmen der Identität eines dem Fahrer zugeordneten Schlüsselanhängers.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale beinhaltet das Bestimmen, ob das Mobilfunkgerät dem Fahrer basierend auf der Identität des Mobilfunkgeräts zugeordnet ist, das Bestimmen, ob die Identität des Mobilfunkgeräts mit der Identität des mit dem Fahrer zugeordneten Schlüsselanhängers übereinstimmt.
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Neben einer oder mehreren der hierin beschriebenen Funktionen beinhaltet die Sperrfunktionalität der einen oder mehreren Funktionen das Deaktivieren der Textverarbeitung, Internetsuche und Spielfunktionen.
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Neben einer oder mehreren der hierin beschriebenen Funktionen beinhaltet die Sperrfunktionalität auch das Aufrechterhalten der Mapping-Funktionalität und der Bluetooth-Konnektivität zu einem Infotainmentsystem des Fahrzeugs.
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In einer weiteren exemplarischen Ausführungsform beinhaltet ein System zum Steuern eines Mobilfunkgeräts in einem Fahrzeug einen Prozessor zum Bestimmen, ob das Mobilfunkgerät einem Fahrer des Fahrzeugs zugeordnet ist, basierend auf einem Standort des Mobilfunkgeräts oder einer Identität des Mobilfunkgeräts. Das System beinhaltet auch eine Kommunikationseinheit zum Signalisieren des Mobilfunkgeräts, um die Funktionalität des Mobilfunkgerät einzuschränken, basierend auf dem Bestimmen, dass das Mobilfunkgerät dem Fahrer des Fahrzeugs zugeordnet ist. Die Sperrfunktionalität beinhaltet das Deaktivieren einer oder mehrerer Funktionen des Mobilfunkgeräts.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale beinhaltet das System auch ein Ultra-Breitbandsystem, das konfiguriert ist, um die Position des Mobilfunkgeräts im Fahrzeug zu bestimmen.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale bestimmt der Prozessor, ob das Mobilfunkgerät dem Fahrer basierend auf dem Standort des Mobilfunkgeräts zugeordnet ist, indem er bestimmt, ob der Standort des Mobilfunkgeräts näher an einem Fahrersitz im Fahrzeug als an jedem anderen Sitz im Fahrzeug liegt.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale bestimmt der Prozessor, ob sich ein Fahrgast auf einem Sitz befindet, der dem Standort des Mobilfunkgeräts am nächsten liegt, wenn der Prozessor aufgrund des Standorts des Mobilfunkgeräts bestimmt, dass das Mobilfunkgerät nicht dem Fahrer zugeordnet ist.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale signalisiert die Kommunikationseinheit dem Mobilfunkgerät, die Funktionalität basierend auf dem Prozessor zu blockieren, der bestimmt, dass sich der Fahrgast nicht auf dem Sitz befindet, der dem Standort des Mobilfunkgeräts am nächsten liegt.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale bestimmt der Prozessor die Identität des Mobilfunkgeräts basierend auf dem Koppeln des Mobilfunkgeräts mit einem Infotainmentsystem des Fahrzeugs.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale bestimmt der Prozessor die Identität eines dem Fahrer zugeordneten Schlüsselanhängers.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale bestimmt der Prozessor, ob das Mobilfunkgerät dem Treiber basierend auf der Identität des Mobilfunkgeräts zugeordnet ist, indem er bestimmt, ob die Identität des Mobilfunkgeräts mit der Identität des dem Fahrer zugeordneten Schlüsselanhängers übereinstimmt.
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Neben einer oder mehreren der hierin beschriebenen Funktionen beinhaltet die eine oder die mehreren Funktionen die Textverarbeitung, Internetsuche und Spielfunktionen.
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Neben einer oder mehreren der hierin beschriebenen Funktionen beinhaltet die Prozessorunterdrückungsfunktion auch das Aufrechterhalten der Mapping-Funktionalität und der Bluetooth-Konnektivität zu einem Infotainmentsystem des Fahrzeugs.
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Die oben genannten Eigenschaften und Vorteile sowie anderen Eigenschaften und Funktionen der vorliegenden Offenbarung gehen aus der folgenden ausführlichen Beschreibung in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen ohne Weiteres hervor.
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Figurenliste
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Andere Merkmale, Vorteile und Details erscheinen nur exemplarisch in der folgenden ausführlichen Beschreibung der Ausführungsformen, wobei sich die ausführliche Beschreibung auf die Zeichnungen bezieht, wobei gilt:
- 1 zeigt ein exemplarisches Fahrzeug, in dem die Funktionalität des Mobilfunkgeräts gemäß einer oder mehrerer Ausführungsformen eingeschränkt ist;
- 2 ist ein Prozessablauf eines Verfahrens zum Reduzieren der Ablenkung des Fahrers durch ein Mobilfunkgerät gemäß einer exemplarischen Ausführungsform;
- 3 ist ein Prozessablauf eines Verfahrens zum Reduzieren der Ablenkung des Fahrers durch das Mobilfunkgerät gemäß einer weiteren exemplarischen Ausführungsform; und
- 4 ist ein Prozessablauf von Verfahren zum Lokalisieren von Fahrgästen im Fahrzeug gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die folgende Beschreibung ist lediglich exemplarischer Natur und nicht dazu gedacht, die vorliegende Offenbarung in ihren An- oder Verwendungen zu beschränken. Es sollte verstanden werden, dass in den Zeichnungen entsprechende Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Teile und Merkmale bezeichnen.
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Wie bereits erwähnt, können einige Fähigkeiten von Mobilfunkgeräten für den Fahrer eines Fahrzeugs hilfreich sein, während andere Fähigkeiten den Fahrer ablenken können. Ausführungsformen der hierin beschriebenen Systeme und Verfahren beziehen sich auf das Reduzieren der Ablenkung des Fahrers durch ein Mobilfunkgerät. Insbesondere wird ein Teil oder die gesamte Funktionalität eines Mobilfunkgeräts gemäß zwei oder mehreren exemplarischen Ausführungsformen eingeschränkt. Gemäß einer exemplarischen Ausführungsform können die Mobilfunkgeräte innerhalb des Fahrzeuginnenraums lokalisiert werden. In diesem Fall können nur Mobilfunkgeräte in einem bestimmten Abstand vom Fahrersitz die Funktionalität beeinträchtigt haben. Gemäß einer weiteren exemplarischen Ausführungsform kann der Fahrer identifiziert und nur ein entsprechendes Mobilfunkgerät eingeschränkt werden.
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Gemäß einer exemplarischen Ausführungsform zeigt 1 ein exemplarisches Fahrzeug 100, in dem die Funktionalität des Mobilfunkgeräts eingeschränkt ist. Das in 1 dargestellte Fahrzeug 100 ist ein Automobil 101 mit fünf Sitzen 110. Es werden der Fahrersitz 110a, der Beifahrersitz 110b und der Rücksitz 110c, der bis zu drei Personen aufnehmen kann, angezeigt. Jeder Sitz 110 und der Bereich um diesen herum definieren eine Zone 135. Die Fahrerzone 135a und die Beifahrerzone 135b sind in 1 angegeben und werden unter Bezugnahme auf 2 im Folgenden erläutert. Im Allgemeinen ist eine Zone 135 dem Sitz 110 zugeordnet, der diesem am nächsten liegt. So ist beispielsweise der gesamte Bereich innerhalb der Fahrerzone 135a näher am Fahrersitz 110a als jeder andere Sitz 110. Ein Mobilfunkgerät 120 wird im Fahrgastraum 130 des Fahrzeugs 101 angezeigt. Das Mobilfunkgerät 120 ist in der exemplarischen Darstellung speziell als auf dem Rücksitz 110c angezeigt.
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Das Fahrzeug 100 kann eine Reihe von Systemen (z. B. Kollisionsvermeidung, adaptive Geschwindigkeitsregelung, Radar, Kameras) beinhalten, die beispielsweise die Objekterkennung und -vermeidung durch einen erweiterten oder automatisierten Betrieb erleichtern. Eine Steuerung 140 ist in 1 dargestellt. Die Steuerung 140 kann die elektronische Steuereinheit (ECU) sein, die viele der Fahrzeugsysteme steuert oder mit der ECU verbunden sein kann. Die Steuerung 140 beinhaltet eine Verarbeitungsschaltung, die eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), eine elektronische Schaltung, einen Hardware-Computerprozessor (gemeinsam genutzte oder dedizierte oder Gruppe) und einen Speicher beinhalten kann, der ein oder mehrere Software- oder Firmwareprogramme, eine kombinatorische Logikschaltung und/oder andere geeignete Komponenten ausführt, welche die beschriebene Funktionalität bereitstellen. Wie in 1 dargestellt, beinhaltet die Steuerung 140 eine Kommunikationseinheit 145 zum Kommunizieren mit der Mobilfunkgerät 120. Diese Kommunikation kann über das Infotainmentsystem 150 gemäß einer alternativen Ausführungsform erfolgen. Die Kommunikation kann zusätzlich oder abwechselnd über einen zentralen Server erfolgen, der Nachrichten zwischen der Steuerung 140 und dem Mobilfunkgerät 120 weiterleitet. Gemäß einer oder mehreren hierin erläutert werden, bestimmt die Steuerung 140, welche Mobilfunkgeräte 120 die Funktionalität blockiert zu haben scheinen und kann zusätzlich festlegen, welche Funktionalität blockiert werden soll.
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Die Steuerung 140 empfängt auch Informationen von den Sicherheitsgurtsensoren 170, den Türsensoren 180 und einem Insassenerkennungssystem gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen. Nur ein Sicherheitsgurtsensor 170 und ein Türsensor 180 werden in 1 zu Erläuterungszwecken angezeigt, wobei jedoch jeder Sicherheitsgurt 175 des Fahrzeugs 100 einen zugehörigen Sicherheitsgurtsensor 170 und jede Tür 185 des Fahrzeugs 100 einen zugehörigen Türsensor 180 beinhalten kann, der einen Hinweis auf jeden Türöffnungs- und Türschließvorgang bereitstellt. Das Insassenerkennungssystem kann einen oder mehrere Sensoren beinhalten, welche die Sitzbelegung bestimmen, um beispielsweise zu ermitteln, welche Airbags ausgelöst werden sollen. Die Sensoren des Insassenerkennungssystems können Infrarot- und Ultraschallsensoren sowie Sensoren zum Bestimmen des Gewichts auf jedem Sitz 110 oder zumindest den Vordersitzen 110a, 110b beinhalten. Ein exemplarischer Gewichtssensor 115a, der dem Fahrersitz 110a zugeordnet ist, ist dargestellt. Ein Schlüsselanhänger 190 kann verwendet werden, um das Fahrzeug 100 zu entriegeln und ebenso, um das Fahrzeug 100 gemäß einer schlüssellosen Ausführungsform mit Druckstart zu betreiben.
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1 zeigt eines der Fahrzeugsysteme, das Infotainmentsystem 150. Das Infotainmentsystem 150 kann Funkzugangstechnologien (Rats) beinhalten, wie beispielsweise diejenigen, die das Empfange von Funksignalen, Signalen des globalen Positionierungssystems (GPS) und den Zugang zu WiFi erleichtern. Das Infotainmentsystem 150 kann auch eine Bluetooth-Fähigkeit beinhalten, um einige Signale zu und vom Mobilfunkgerät 120 umzuleiten. So können beispielsweise Sprachsignale vom Mobilfunkgerät 120 umgeleitet werden, um einen Freisprechzugang über das Infotainmentsystem 150 zu ermöglichen.
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1 zeigt auch ein Ultrabreitbandsystem (UWB) 160, das gemäß einigen exemplarischen Ausführungsformen im Fahrzeug 100 verfügbar ist. Das UWB-System 160 verwendet kurzreichweitige Kommunikation mit hoher Bandbreite, die eine präzise Ortung (z. B. bis zu 5 bis 10 Zentimetern) ermöglicht. Zwei UWB-Einheiten 165-1, 165-2 (allgemein als 165 bezeichnet) sind in 1 dargestellt, wobei jedoch mehr als zwei UWB-Einheiten 165 an verschiedenen Stellen innerhalb des Fahrzeugs 100 angeordnet sein können. Jede UWB-Einheit 165 kann eine Antenne zum Senden und Empfangen von UWB-Signalen repräsentieren. Das UWB-System 160 kann die gesendeten und empfangenen Signale verarbeiten. In alternativen Ausführungsformen kann jede UWB-Einheit 165 einen Teil oder die gesamte Verarbeitung durchführen, die zum Erzeugen von Signalen für die Übertragung und zum Erhalten von Informationen aus empfangenen Signalen erforderlich ist.
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Die Standortbestimmung unter Verwendung des UWB-Systems 160 ist mit Bezug auf 1 beschrieben. Die Übertragung durch die einzelnen UWB-Einheiten 165 des UWB-Systems 160 kann aus Impulsen über eine große Bandbreite (z. B. mehr als 500 Megahertz) erfolgen. Die Position jeder UWB-Einheit 165 innerhalb des Fahrzeugs 100 ist festgelegt. Somit wird die Impulslaufzeit von jeder der UWB-Einheiten 165 zu einem Mobilfunkgerät 120 und zurück erhalten (z. B. sendet jede UWB-Einheit 165 nacheinander zu einem bestimmten Mobilfunkgerät 120), und trigonometrische Funktionen werden zusammen mit den Laufzeitinformationen verwendet, um das Mobilfunkgerät 120 relativ zu den Positionen der UWB-Einheiten 165 zu lokalisieren.
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2 ist ein Prozessablauf eines Verfahrens zum Reduzieren der Ablenkung des Fahrers durch ein Mobilfunkgerät 120 gemäß einer exemplarischen Ausführungsform. Gemäß der vorliegenden Ausführungsform beinhaltet das Fahrzeug 100 ein funktionsfähiges UWB-System 160, das mit den Mobilfunkgeräten 120 im Fahrgastraum 130 kommunizieren und die Position jedes Mobilfunkgeräts 120 mit einer Genauigkeit in der Größenordnung von 10 cm bestimmen kann. Bei Block 210 bezieht sich das Lokalisieren jedes Mobilfunkgerätes 120 im Fahrzeug 100 auf die Verwendung der UWB-Einheiten 165 des UWB-Systems 160, um die Position jedes Mobilfunkgerätes 120 innerhalb des Fahrgastraums 130 zu bestimmen. Dieser Vorgang kann eingeleitet werden, wenn das Fahrzeug 100 eingeschaltet wird oder wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 100 einen vorgegebenen Wert überschreitet. Die Bedingung zum Durchführen des Prozesses kann durch die Steuerung 140 bestimmt werden. Befinden sich keine Mobilfunkgeräte 120 im Fahrgastraum 130, kann der in 2 dargestellte Prozessablauf beendet werden.
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Bei Block 220 ist die Einrichtung der Fahrer- und Beifahrerzonen 135 ein Prozess, der jederzeit einmal vor den anderen in 2 dargestellten Prozessen durchgeführt werden kann. Jedes Mal, wenn ein Sitz 110 elektronisch oder manuell bewegt wird, kann eine oder mehrere Zonen 135 betroffen sein. Wenn beispielsweise der Fahrersitz 110a nach hinten verschoben wird, weist die Fahrerzone 135a eine vergrößerte Fläche auf, während die dem Rücksitz 110c hinter dem Fahrersitz 110a zugeordnete Zone eine verkleinerte Fläche aufweist. Somit können die in 2 dargestellten Prozesse nach jeder Sitzpositionsänderung wiederholt werden. Da die Positionen jedes der Sitze 110 fest und innerhalb des Fahrgastraums 130 bekannt sind, kann der Bereich zwischen den Sitzen 110 unterteilt und einer bestimmten Zone 135 zugeordnet werden, die dem nächstgelegenen Sitz 110 entspricht. So kann beispielsweise der Bereich zwischen dem Fahrersitz 110a und dem Beifahrersitz 110b gleichmäßig aufgeteilt werden. Der Fahrersitz 110a und die Hälfte des Bereichs zwischen dem Fahrersitz 110a und dem Beifahrersitz 110b, der dem Fahrersitz 110a am nächsten liegt, definieren die Fahrerzone 135a, wie beispielsweise in 1 angezeigt. Ebenso definieren die anderen Sitze, die um diese Sitze herum liegen, unterschiedliche Fahrgastzonen 135 (z. B. Beifahrerzone 135b).
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Bei Block 230 wird bestimmt, ob sich ein Mobilfunkgerät 120 in der Fahrerzone 135a befindet. Wenn ja, wird die Sperrfunktionalität bei Block 240 für das Mobilfunkgerät 120 durchgeführt, das so festgelegt ist, dass es sich in der Fahrerzone 135a befindet. Dieser Prozess kann beinhalten, dass die Steuerung 140 ein Signal an das Mobilfunkgerät 120 sendet. Die spezifische Funktionalität, die im Mobilfunkgerät 120 unterdrückt wird, kann von der Steuerung 140 vordefiniert oder angezeigt werden. So kann beispielsweise der Bildschirm des Mobilfunkgeräts 120 für alle Anrufe außer 911 oder anderen vordefinierten Notrufnummern gesperrt werden. Text-, Spiel- und Internetsuchfunktionen können vollständig deaktiviert werden. Anrufe vom Infotainmentsystem 150 über eine Bluetooth-Verbindung können weiterhin zugelassen werden. Sprachgeführte Anweisungen vom Mobilfunkgerät 120 können weiterhin zugelassen werden. Die hierin beschriebene exemplarische Funktionalität ist nicht vollständig und soll nicht dazu dienen, die Eigenschaften eines bestimmten Mobilfunkgeräts 120 einzuschränken, die eingeschränkt oder zugelassen werden können.
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Bei Block 230, wenn bestimmt wird, dass sich das Mobilfunkgerät 120 nicht in der Fahrerzone 135a befindet, wird anschließend überprüft, ob die Positionen von Beifahrer und Mobilfunkgerät 120 bei Block 250 übereinstimmen. Der Prozess bei Block 250 bezieht sich auf das Sicherstellen dessen, dass der Fahrer kein Mobilfunkgerät 120 auf dem Beifahrersitz 110b platziert hat, um beispielsweise eine Beeinträchtigung der Funktionalität des Mobilfunkgeräts 120 zu vermeiden. Die Überprüfung bei Block 250 beinhaltet das Bestimmen, ob sich ein oder mehrere Fahrgäste im Fahrzeug 100 befinden und, wenn ja, wo sich der eine oder die mehreren Fahrgäste befinden. Dieser Prozess wird unter Bezugnahme auf 4 näher erläutert. Die Überprüfung bei Block 250 beinhaltet daraufhin das Überprüfen der Fahrgastpositionen gegen die Positionen des Mobilfunkgeräts 120, wie bei Block 210 bestimmt.
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Wenn die Position eines Mobilfunkgeräts 120 mit der Position eines Fahrgastes übereinstimmt, bezieht sich die Aufrechterhaltung der Funktionalität bei Block 260 auf die Tatsache, dass in Bezug auf das Mobilfunkgerät 120 kein Sperrsignal gesendet wird. Wenn die Position eines Mobilfunkgeräts 120 nicht mit der Position eines Fahrgastes übereinstimmt, wird für dieses Mobilfunkgerät 120 eine Sperrfunktion bei Block 240 durchgeführt. Somit können verschiedene Mobilfunkgeräte 120 im Fahrgastraum 130 aufgrund der Übereinstimmung ihrer Position mit den Fahrgastpositionen unterschiedlich behandelt werden.
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3 ist ein Prozessablauf eines Verfahrens zum Reduzieren der Ablenkung des Fahrers durch das Mobilfunkgerät 120 gemäß einer weiteren exemplarischen Ausführungsform. Gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann das Fahrzeug 100 das UWB-System 160 nicht beinhalten oder das UWB-System 160 ist möglicherweise nicht betriebsbereit. Somit kann die Position jedes Mobilfunkgeräts 120 im Fahrgastraum 130 nicht mit dem UWB-System 160 bestimmt werden. Gemäß der vorliegenden Ausführungsform werden Identifikatoren, die dem Mobilfunkgerät 120 zugeordnet sind, und Schlüsselanhänger 190 verwendet, um zu bestimmen, welches Mobilfunkgerät 120 von einem Fahrer verwendet wird.
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Bei Block 310 bezieht sich das Bestimmen der Identität eines Mobilfunkgeräts 120 (id) im Profil der mit dem Fahrzeug 100 gekoppelten Mobilfunkgeräte 120 auf die Tatsache, dass eines oder mehrere Mobilfunkgeräte 120 über das Infotainmentsystem 150 mit dem Fahrzeug 100 gekoppelt sein können. Diese bekannte Paarung ermöglicht eine Gesprächsführung durch das Mobilfunkgerät 120, beispielsweise mit einem Mikrofon und Lautsprechern des Fahrzeugs 100. Die Paarung beinhaltet das Identifizieren des Mobilfunkgeräts 120, sodass das Mobilfunkgerät 120 automatisch wieder verbunden wird, wenn es anschließend im Fahrzeug 100 vorhanden ist.
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Bei Block 320 beinhalten die Prozesse das Bestimmen der Identität (id) des Schlüsselanhängers 190, die dem Fahrer zugeordnet ist. Der Schlüsselanhänger 190 kann das Einstellen des Fahrersitzes 110 und anderer Merkmale erleichtern, die eine Zuordnung einer ID zu jedem Schlüsselanhänger 190 erfordern. In diesem Fall kann die dem Schlüsselanhänger 190 des Fahrers zugeordnete ID bestimmt werden. Wenn sich mehr als ein Schlüsselanhänger 190 im Fahrzeug 100 befindet, kann die ID des dem Fahrer zugeordneten Schlüsselanhängers 190 basierend auf der Tür 185 bestimmt werden, durch die der Schlüsselanhänger 190 in das Fahrzeug 100 gelangt ist (z. B. die Fahrertür 185).
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Bei Block 330 wird geprüft, ob das Mobilfunkgerät 120 des Fahrers mit dem Fahrzeug 100 gekoppelt ist. Das heißt, die ID der Mobilfunkgeräte 120 wird mit der ID des dem Fahrer zugeordneten Schlüsselanhängers 190 verglichen. Wenn eines der Mobilfunkgeräte 120 eine ID aufweist, die bei Block 310 bestimmt wurde, die mit der bei Block 320 bestimmten ID für den Schlüsselanhänger 190 des Fahrers verknüpft ist, dann wird bei Block 330 bestimmt, dass das Mobilfunkgerät 120 des Fahrers mit dem Fahrzeug 100 verbunden ist. In diesem Fall erfolgt die Unterdrückung der Funktionalität des Mobilfunkgeräts 120 des Fahrers bei Block 340 in der mit Bezug auf Block 240 beschriebenen Weise.
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Wenn eine ID, die einem Mobilfunkgerät 120 im Fahrzeug 100 zugeordnet ist, nicht mit einer ID übereinstimmt, die einem Schlüsselanhänger 190 des Fahrers zugeordnet ist, wird eine Standardaktion bei Block 350 basierend auf einer Einstellung in der Steuerung 140 durchgeführt. Gemäß einer exemplarischen Ausführungsform kann die Standardaktion darin bestehen, nichts zu tun, sodass die Funktionalität aller Mobilfunkgeräte 120 im Fahrgastraum 130 erhalten bleibt. Gemäß einer weiteren exemplarischen Ausführungsform kann die Standardaktion die Funktionalität aller Mobilfunkgeräte 120 im Fahrgastraum 130 des Fahrzeugs 100 einschränken. Gemäß den Ausführungsformen kann, wenn das Mobilfunkgerät 120 des Fahrers nicht bestimmt werden kann, keines oder alle der Mobilfunkgeräte 120 in ihrer Funktionalität eingeschränkt werden.
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Die Einstellung in der Steuerung 140, die bestimmt, was die Standardaktion ist, kann von einem autorisierten Benutzer geändert werden. Ein autorisierter Benutzer kann beispielsweise ein Benutzer sein, der ein Kennwort über das Infotainmentsystem 150 eingibt. Dieser autorisierte Benutzer kann auf die gleiche Weise wie bei anderen Fahrzeugfunktionen bestimmt werden. So kann beispielsweise ein bestimmtes Mobilfunkgerät 120 im Teenager-Fahrermodus mit dem Fahrzeug 100 gekoppelt werden. In diesem Modus kann nur einem autorisierten Benutzer (z. B. einem Elternteil) gestattet werden, die Paarung zu ändern oder rückgängig zu machen. Dem Benutzer des Mobilfunkgeräts 120 wäre es daher nicht gestattet, die Paarung rückgängig zu machen und somit zu verhindern, dass die Steuerung 140 die Funktionalität basierend auf der Identität des Schlüsselanhängers 190, der mit der Identität des gekoppelten Mobilfunkgeräts 120 übereinstimmt, einschränkt.
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4 ist ein Prozessablauf von Verfahren zum Lokalisieren von Fahrgästen im Fahrzeug 100 gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen. Bei Block 410 beginnen die Prozesse, wenn eine oder mehrere Türen 185 von einer offenen in eine geschlossene Position übergehen. Der Öffnungs- oder Schließzustand der Tür 185 wird durch den Türsensor 180 bestimmt und beispielsweise der Steuerung 140 bereitgestellt. Gemäß einer exemplarischen Ausführungsform wird bei Block 420 geprüft, ob nach dem Übergang der Tür 185 in die geschlossene Position ein Gewicht auf einem der Beifahrersitze 110 erkannt wurde. Dieses Überprüfen kann nur für den Beifahrersitz 110b angewendet werden, da der Beifahrersitz 110b einen Gewichtsdetektor zum Aktivieren oder Deaktivieren des Airbags auf der Beifahrerseite beinhalten kann. Wie bereits erwähnt, können andere Sensoren (z. B. Infrarot, Ultraschall) in alternativen oder zusätzlichen Ausführungsformen verwendet werden. Wenn ein Gewicht auf einem Sitz 110 erkannt wird, beinhaltet die Belegungsanzeige bei Block 440 das Identifizieren des jeweiligen Sitzes 110 sowie das Anzeigen, dass dieser belegt ist. Diese Meldung wird bei Block 440 weiter erläutert.
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Gemäß alternativen oder zusätzlichen Ausführungsformen kann bei Block 430 eine Überprüfung der Sicherheitsgurte 175 durchgeführt werden, die innerhalb einer bestimmten Zeitspanne von einer oder mehreren Türen 185, die von der geöffneten in die geschlossene Position übergehen, angelegt sind. Der jedem Sicherheitsgurt 175 zugeordnete Sicherheitsgurtsensor 170 kann bestimmen, ob der Sicherheitsgurt 175 angelegt wurde, und diese Informationen an die Steuerung 140 melden. Der Sicherheitsgurt 175 kann vor oder nach dem Schließen der Tür 185 angelegt werden. Das heißt, die Steuerung 140 kann zuerst das Signal des Sicherheitsgurtsensors 170 oder des Türsensors 180 empfangen und muss bei Block 430 bestimmen, ob das andere Sensorsignal innerhalb einer bestimmten Zeit empfangen wurde. Wenn beispielsweise der dem Beifahrersitz 110b zugeordnete Sicherheitsgurtsensor 170 ein Signal an die Steuerung 140 sendet, um anzuzeigen, dass der Sicherheitsgurt 175 angelegt wurde, ermittelt die Steuerung 140 bei Block 430, ob der Türsensor 180, welcher der Beifahrertür 185 zugeordnet ist, ein Signal bereitstellt, dass die Tür 185 innerhalb von fünf Minuten nach dem Anlegen des Sicherheitsgurtes 175 geschlossen wurde.
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Wenn ein Sicherheitsgurt 175 innerhalb einer bestimmten Zeit nach dem Schließen einer Tür 185 angelegt wurde, beinhalten die Prozesse das Melden der Belegung bei Block 440. Wie bereits erwähnt, beinhaltet die Meldung bezüglich der Belegung bei Block 440 die Angabe der Anwesenheit eines oder mehrerer Fahrgäste und zusätzlich der von diesen Fahrgästen belegten Plätze 110. Die Belegung kann basierend auf dem Gewicht bei Block 420 und/oder basierend auf dem Sicherheitsgurtsensor 170 bei Block 430 bestimmt werden. Wie 4 zeigt, wird bei Block 445 keine Maßnahmen ergriffen (d. h. die Meldung bezüglich der Belegung wird bei Block 440 nicht durchgeführt), wenn die Überprüfungen bei den Blöcken 420 und 430 anzeigen, dass kein Fahrgast anwesend ist. Die bei Block 440 gemeldeten Belegungsinformationen werden bei der Verarbeitung bei Block 250 gemäß einer exemplarischen Ausführungsform verwendet. In diesem Fall wird bestimmt, ob die Fahrgastposition mit einer bestimmten Position eines Mobilfunkgeräts 120 übereinstimmt. Die bei Block 440 gemeldeten Belegungsinformationen werden bei der Verarbeitung bei den Blöcken 320 und 350 gemäß einer weiteren exemplarischen Ausführungsform verwendet. Bei Block 320 ist die Tür 185, dem Eintritt jedes Schlüsselanhängers 190 zugeordnet ist, von Interesse.
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Während die obige Offenbarung mit Bezug auf exemplarische Ausführungsformen beschrieben wurde, werden Fachleute verstehen, dass unterschiedliche Änderungen vorgenommen und die einzelnen Teile durch entsprechende andere Teile ausgetauscht werden können, ohne vom Umfang der Offenbarung abzuweichen. Darüber hinaus können viele Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Materialsituation an die Lehren der Offenbarung anzupassen, ohne von deren wesentlichem Umfang abzuweichen. Daher ist vorgesehen, dass die Erfindung nicht auf die offenbarten speziellen Ausführungsformen eingeschränkt sein soll, sondern dass sie auch alle Ausführungsformen beinhaltet, die innerhalb des Umfangs der Anmeldung fallen.