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Die Erfindung betrifft einen Antifließring, der eine Hülse und einen Rand aufweist, wobei die Hülse ein erstes und ein zweites Ende aufweist und der Rand flanschförmig am ersten Ende angebracht ist. Ferner betrifft die Erfindung ein System, das einen solchen Antifließring aufweist, sowie eine Verwendung eines solchen Antifließrings.
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Antifließringe dienen zur Vermeidung von Fließen anderer Bauteile. Beim Fließen erfährt das Bauteil eine plastische Verformung, die dessen Beschaffenheit und Funktion gefährdet. Ein Beispiel für Fließen ist das Kriechen (hierbei erfolgt die plastische Verformung bei bestimmter Temperatur und Beanspruchung). Ein Antifließring ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2015 210 308 A1 bekannt und als Teil einer Schraubverbindung offenbart. Damit ein Klemmkraftverlust, der sich im Laufe der Zeit beispielsweise durch Setzvorgänge ergibt, ausgeglichen wird, offenbart die Offenlegungsschrift einen verformbaren Hohlkörper, der in der Schraubverbindung zusammengedrückt wird und dadurch eine Federkraft erzeugt, die einem Klemmkraftverlust entgegenwirkt. Damit der verformbare Hohlkörper nicht derart zwischen den Bauteilen eingequetscht wird, dass er zu fließen beginnt, wodurch seine Funktion zum Ausgleich des Klemmkraftverlusts beeinträchtigt wird, wird ein Antifließring eingesetzt, der dies verhindern soll. In der Ausführungsform gemäß
2 der Offenlegungsschrift wird der Antifließring in dem verformbaren Hohlkörper eingesetzt. Aufgrund des starren Materials des Antifließrings ist das Einsetzen des Antifließrings in den verformbaren Hohlkörper relativ aufwendig. Hierbei bohrt sich der Rand des Antifließrings in die Innenwand des verformbaren Hohlkörpers und kann diesen beschädigen. Ferner ist ein zentrierter Einsatz des Antifließringes erschwert.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Antifließring derart zu verbessern, dass er eine einfachere, schnellere und sicherere Montage in einen Hohlkörper ermöglicht und dabei vermeidet, dass dieser Schaden nimmt.
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Die Aufgabe wird durch einen Antifließring gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Aufgabe wird ferner gemäß den Neben- und Unteransprüchen sowie der vorliegenden Beschreibung und Zeichnungen gelöst.
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Der Grundgedanke der Erfindung ist es, dass der Rand des Antifließrings ein Federelement aufweist, das zumindest einen Teil der Außenkontur des Randes bildet und derart ausgebildet ist, dass es bei elastischer Verformung eine Spannkraft verursacht, die von der Mittelachse des Antifließringes weggerichtet wirkt. Dies bewirkt, dass das Federelement nachgeben kann, wenn der Antifließring in einen Hohlkörper eingesetzt wird, so dass die Gefahr von Beschädigungen des Hohlkörpers verringert wird. Gleichzeitig trägt die Spannkraft des Federelements zu einer einfachen, schnellen und sicheren Montage des Antifließrings in den Hohlkörper.
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Unter „Hülse“ ist ein rohrförmiger Teil des Antifließrings zu verstehen. Vorzugsweise hat der rohrförmige Teil einen runden Querschnitt (z. B. kreisförmig, elliptisch oder langlochförmig. Denkbar sind auch andere Querschnittsformen wie zum Beispiel ein rechteckiger. Der Rand ist vorzugsweise rund. Dies umfasst beispielsweise eine Kreisform oder eine elliptische Form. Denkbar ist auch, dass ein runder Rand abschnittsweise nicht rund ist, z. B. weil er eine Abschrägung aufweist. Unter „flanschförmig“ ist eine ringförmige Verbreiterung des Randes am ersten Ende der Hülse zu verstehen, wobei die Formulierung „ringförmig“ nicht auf runde Formen beschränkt ist. Unter „Außenkontur“ ist der Teil des Randes zu verstehen, der den Rand radial nach außen abgrenzt. Die Außenkontur kann grundsätzlich eine beliebige Form aufweisen. Beispielsweise kann sie polygonal (insbesondere rechteckig) oder rund (insbesondere kreisförmig, elliptisch oder langlochförmig) sein. Eine runde Form hat den Vorteil, dass die Gefahr, einen Hohlkörper, in dem der Antifließring festgehakt ist, an seiner Innenwand durch die Außenkontur des Federelements zu beschädigen, verringert ist. Eine beispielsweise spitze Form könnte hingegen zum Zerkratzen oder Abschaben am Hohlkörper führen.
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Die Spannkraft hat den Zweck, dass sich der Antifließring in einem Hohlkörper festklemmen kann, indem mittels der Spannkraft der Antifließring gegen die Innenwand des Hohlkörpers drückt. Auf diese Weise kann zum Beispiel eine Vormontage von Antifließring und Hohlkörper erfolgen. Die Spannkraft kann auch eine Kraftkomponente aufweisen, die parallel zur Mittelachse verläuft.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird die elastische Verformung durch ein scharnierartiges Verschwenken des Federelements weggerichtet vom zweiten Ende und in Richtung der Mittelachse des Antifließrings bewirkt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Rand eine Materialausnehmung auf und das Federelement ist ein Steg, der bis auf die Stegenden oder bis auf ein Stegende vom Restmaterial des Rands durch die Materialausnehmung getrennt ist. Die Materialausnehmung ist vorzugsweise eine Öffnung, die sich von einer Seite des Rands zur anderen Seite des Rands erstreckt. Sie kann alternativ auch eine Vertiefung im Rand sein. Die Materialausnehmung kann grundsätzlich eine beliebige Form aufweisen. Beispielsweise kann sie rechteckig, rund, bumerangförmig oder nierenförmig sein. Die Materialausnehmung hat vorteilhafterweise die Funktion, die federnde Eigenschaft des Federelements zu bewirken oder zu unterstützen. Dies geschieht insbesondere durch die Reduktion des Randmaterials, wodurch sich der Steg bildet. Es ist daher besonders vorteilhaft, wenn die Materialausnehmung nur so groß ist, wie sie zur Einstellung einer gewünschten Federeigenschaft nötig ist. Denn der Rand kann als Auflagefläche (z. B. als Unterlegscheibe) dienen, wobei eine möglichst große Auflagefläche vorteilhaft ist. Ferner wird durch eine möglichst kleine Materialausnehmung die Gefahr verringert, dass sich in der Materialausnehmung andere Teile verfangen oder verkeilen, z. B. andere Antifließringe beim Schüttguttransport.
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Die Materialausnehmung ist trotz des Wortbestandteils „-ausnehmung“ nicht darauf zu beschränken, dass sie zwangsläufig durch ein Ausnehmen bzw. Entfernung von Material entsteht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform bildet eine Ausstanzung im Rand das Federelement und das Federelement ist ein Steg, der vorzugsweise bis auf die Stegenden oder bis auf ein Stegende vom Restmaterial des Rands durch die Ausstanzung getrennt ist. Beispielsweise kann mit einem eingestanzten Schlitz nach dem Abkanten der elastischen Federarme eine Klemmwirkung erzielt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Materialausnehmung eine geschlossene Kontur innerhalb des Randes auf. Die geschlossene Kontur hat den Vorteil, dass sich hierdurch weniger Möglichkeiten bieten, dass sich andere Teile in dem Rand des Antifließringes verkeilen oder verfangen. Dadurch wird Aufwand gespart, die Teile vom Antifließring zu lösen. Bei der Handhabung einer Vielzahl von Antifließringen, wie dies beispielsweise in der Automobilindustrie der Fall ist, kann mithilfe der geschlossenen Kontur ein hoher Arbeitsaufwand eingespart werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Federelement um einen Winkel zum Rand geneigt, wenn das Federelement im unverformten Zustand ist, wobei das Federelement vom zweiten Ende abgeneigt ist, wobei der Winkel vorzugsweise zwischen 5° und 40°, vorzugweise 10° bis 30° liegt. Er beträgt insbesondere 20°. Das gemäß dieser Ausführungsform geneigte Federelement verhindert eine Falschmontage, bei der der Antifließring verkehrt herum in einen Hohlkörper eingesetzt wird, da der Antifließring sich gegen das verkehrte Einsetzen sperrt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die schmalste Stelle der Materialausnehmung höchstens 0,1 mm größer als die Randstärke und der Steg ist an seiner dicksten Stelle höchstens 1 mm breit. Es hat sich gezeigt, dass diese Ausführungsform (insbesondere in Kombination mit den bevorzugten Materialien, etwa Federbandstahl) besonders gute Eigenschaften (insbesondere Federeigenschaften) des Antifließrings zur Folge hat.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Material des Federelements ein zwischenvergüteter Federbandstahl, Aluminium oder Kunststoff, vorzugsweise hochfester Kunststoff, In einer möglichen Ausführungsform ist das Federelement aus dem gleichen Material wie der Antifließring.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Antifließring mindestens ein zweites Federelement auf, wobei vorzugsweise die Federelemente gleichmäßig um die Mittelachse angeordnet sind. Unter dem Begriff „zweites Federelement“ ist ein Federelement zu verstehen, das die erfindungsgemäßen Merkmale des (ersten) Federelements aufweist. Es kann ein, mehrere oder alle erfindungsgemäßen Merkmale wie das erste Federelement aufweisen. Dies impliziert auch die Merkmale, die die Materialausnehmung betreffen. Vorzugsweise ist das zweite Federelement wie das erste Federelement ausgestaltet. Vorzugsweise ist jedem Federelement eine eigene Materialausnehmung zugeordnet. Es ist aber auch denkbar, dass keine oder nur einige Federelemente eine eigene Materialausnehmung aufweisen. Der Begriff „gleichmäßig“ umfasst den Fall, dass die Federelemente um den gleichen Winkel um die Mittelachse auf dem Rand verteilt sind. Der Begriff umfasst auch den Fall, dass zwei Federelementen in einem Winkel von 180° um die Mittelachse verteilt angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Federelemente spiegelbildlich um eine Ebene angeordnet, die die Mittelachse umfasst. Entsprechendes gilt für die Materialausnehmungen, die mit den jeweiligen Federelementen assoziiert sind. Die gleichmäßige Anordnung hat den Vorteil, dass der Antifließring zentriert in einen Hohlkörper eingebracht werden kann und die Zentrierung relativ wenig Aufwand erfordert.
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Die Erfindung betrifft auch ein System aufweisend einen Hohlkörper mit einem ersten und einem zweiten Hohlkörperende, der zumindest teilweise aus einem Hohlkörpermaterial besteht, das zum Ausgleich von Klemmkraftverlust bei Klemmverbindungen dient, wenn das Hohlkörpermaterial bei der Klemmverbindung geklemmt wird. Dabei weist der Hohlkörper ein durchgehendes Stufenloch mit einem größeren und einem kleineren Loch sowie einem Stufensteg auf, wobei der Stufensteg zumindest teilweise aus dem Hohlkörpermaterial besteht. Das System weist ferner einen Antifließring nach einem der vorigen Ansprüche auf, der sich im Stufenloch befindet, wobei sich der Rand in dem größeren Loch befindet, wobei der Antifließring in dem Hohlkörper dadurch festgeklemmt ist, dass die Spannkraft des Federelements auf die Innenwand des Hohlkörpers in dem größeren Loch wirkt.
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Der Hohlkörper ist vorzugsweise rohrförmig. Er kann beispielsweise einen runden oder polygonalen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise ist der Hohlkörper rotationssymmetrisch. „Hohlkörpermaterial“ ist die Bezeichnung des Materials, aus dem der Hohlkörper oder ein Teil dessen zumindest teilweise besteht. Der Wortbestandteil „Hohlkörper-“ des Wortes „Hohlkörpermaterial“ dient lediglich dazu, eine begriffliche Abgrenzung zu anderen Materialien herzustellen, z. B. das Material des Randes des Antifließringes. Dieser Wortbestandteil trifft aber keine Aussage über Merkmale des betreffenden Materials. Die Formulierung „zumindest teilweise aus einem Hohlkörpermaterial besteht“ umfasst insbesondere den Fall, dass der gesamte Hohlkörper aus dem Hohlkörpermaterial besteht, und den Fall, dass der Hohlkörper teilweise, insbesondere nur ein Teil dessen, aus dem Hohlkörpermaterial besteht. Das Hohlkörpermaterial ist vorzugsweise kompressibel. Der Hohlkörper besteht vorzugsweise vollständig aus dem kompressiblen Material. Das Hohlkörpermaterial kann beispielsweise auch hygroskopisch sein.
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Unter einer „Klemmverbindung“ ist eine Verbindung zu verstehen, bei der zu verbindende Teile durch Klemmkraft miteinander verbunden werden. Eine Klemmverbindung ist beispielsweise eine Schraubverbindung oder eine Clipverbindung. Der Begriff „Ausgleich“ (von Klemmkraftverlust) umfasst den Fall des vollständigen Ausgleichs und den Fall des teilweisen Ausgleichs von Klemmkraftverlust. Ursache für den Klemmkraftverlust ist beispielsweise die plastische Verformung (z. B. Kriechen) oder das Setzen von Teilen des Systems. Der Ausgleich von Klemmkraftverlust erfolgt durch die Eigenschaft des Hohlkörpermaterials. In einer bevorzugten Ausführungsform ist diese Eigenschaft die Kompressibilität des Hohlkörpermaterials. Der Begriff „kompressibel“ ist vorliegend als federndkompressibel zu verstehen. Das bedeutet, dass durch die Komprimierung des Hohlkörpermaterials dieses bestrebt ist, in den unkomprimierten Zustand zurückzukehren, wodurch eine Federkraft erzeugt wird.
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Vorzugsweise hat das Stufenloch die Form einer Stufenbohrung, d. h., dass das größere Loch und das kleinere Loch zylinderförmig sind. Vorzugsweise ist das Stufenloch einstufig, d. h., es umfasst lediglich ein größeres und ein kleineres Loch sowie einen Stufensteg. Denkbar ist eine Ausführungsform, in der das Stufenloch mehrstufig ist. Vorzugsweise ist das kleinere Loch zylinderförmig. Eine andere Form ist alternativ denkbar. Entsprechendes gilt für das größere Loch. Vorzugsweise sind das kleinere und das größere Loch zylinderförmig und insbesondere bevorzugt koaxial. Unter „durchgehend“ ist zu verstehen, dass sich das Stufenloch von einem Ende des Hohlkörpers, insbesondere dem ersten Hohlkörperende, zu einem anderen Ende des Hohlkörpers, insbesondere dem zweiten Hohlkörperende, erstreckt. Es handelt sich also mit anderen Worten und in Analogie zu dem Begriff „Durchgangsbohrung“ um ein Durchgangsstufenloch. Der Durchgang erlaubt, dass ein Befestigungsmittel durch den Hohlkörper hindurchgesteckt werden kann. Unter „Stufensteg“ ist ein sich von der Innenwand des Hohlkörpers in Richtung der Mittelachse erstreckender Teil des Hohlkörpers zu verstehen, der den Steg der Stufe des Stufenloches bildet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Systems dient das zweite Hohlkörperende als Auflagefläche zur Auflage auf einem zu verbindenden Teil, wobei der Stufensteg eine Stufenfläche aufweist, die dem ersten Hohlkörperende zugewandt ist, wobei der Stufensteg eine zweite Fläche aufweist, die Teil der Auflagefläche ist, wobei der Rand zumindest auf einen Teil der Stufenfläche aufliegt und die Hülse in dem kleineren Loch angeordnet ist. Die Stufenfläche kann beispielsweise eben sein. In einer beispielhaften Ausführungsform kann die Stufenfläche Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des System heißt der Teil des Federelements, der einen Teil der Außenkontur des Rands bildet, Federelementaußenkontur, wobei die Federelementaußenkontur mit der Innenwand des Hohlkörpers in dem größeren Loch in Kontakt steht und dadurch die Spannkraft auf die Innenwand wirkt, wobei vorzugsweise der Kontakt ein Linienkontakt oder ein Flächenkontakt ist, wobei insbesondere mindestens 10, 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90 % oder 100 % der Federelementaußenkontur mit der Innenwand in Kontakt steht. Ein Flächen- oder Linienkontakt ist vorteilhafter als ein Punktkontakt, da hierdurch der Kontaktbereich zwischen Antifließring und Hohlkörper vergrößert ist. Dadurch ist die Sicherheit, dass sich der in dem Hohlkörper festgehakte Antifließring vom Hohlkörper nicht versehentlich löst, erhöht. Im Gegensatz zum Punktkontakt (etwa wenn das Federelement spitzkrallenförmig ausgebildet ist) ist also die Gefahr verringert, dass - etwa beim Transport - der vormontierte Antifließring aus dem Hohlkörper herausfällt. Ferner ist bei gleicher Belastung im Falle eines größeren Kontaktbereichs die Beanspruchung des Hohlkörpers kleiner als im Falle eines kleineren Kontaktbereichs. Bei größerem Kontaktbereich ist daher die Gefahr der Beschädigung des Hohlkörpers verringert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das System ein Befestigungsmittel und zwei zu verbindende Teile auf, wobei die zu verbindenden Teile durch eine von dem Befestigungsmittel bewirkte Klemmkraft verbunden sind, wobei der Hohlkörper mit der Auflagefläche auf dem ersten zu verbindenden Teil aufliegt und die Hülse ebenfalls auf dem ersten zu verbindenden Teil aufliegt, wobei durch die Klemmkraft, die über das Befestigungsmittel auf den Antifließring ausgeübt wird, der Stufensteg zwischen dem Rand und dem zweiten Ende der Hülse geklemmt wird. Das Befestigungsmittel ist vorzugsweise eine Schraube.
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Die Erfindung betrifft auch eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Antifließringes in einem erfindungsgemäßen System zur Vermeidung von Fließen des Hohlkörpers oder eines Teils dessen.
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Vorteilhafterweise lässt sich der Antifließring durch folgende Schritte (und insbesondere in der nachstehenden Reihenfolge) herstellen:
- • Bereitstellen eines Blechs
- • Tiefziehen des Blechs, um den Antifließring zu formen, wobei der Rand aus nichttiefgezogenem Teil des Blechs gebildet wird
- • Einbringen der Materialausnehmung in den Rand, beispielsweise durch Ausschneiden
- • Vorzugsweise Neigen des Federelements um den Winkel zum Rand.
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Die nachstehenden Figuren zeigen beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung. Darin zeigen:
- 1 eine Ausführungsform des Antifließrings in perspektivischer Darstellung,
- 2 die Ausführungsform gem. 1 in der Draufsicht,
- 3 die Ausführungsform gem. 1 in der Seitenansicht,
- 4 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems,
- 5 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antifließrings,
- 6 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antifließrings,
- 7 eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antifließrings
- 8 eine fünfte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antifließrings.
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Eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antifließrings 1 ist in 1 (Perspektivansicht), 2 (Draufsicht) und 3 (Seitenansicht) dargestellt. Er weist eine Hülse 2 und einen Rand 3 auf. Die Hülse 2 weist ein erstes Ende 4 und ein zweites Ende 5 auf. Der Rand 3 ist flanschförmig am ersten Ende 4 angebracht und weist zwei gleichartige Federelemente 6 auf. Jedes Federelement 6 bildet einen Teil der Außenkontur 7 des Randes (Federelementaußenkontur 7a) und ist derart ausgebildet, dass es bei einer elastischen Verformung eine Spannkraft verursacht, die von der Mittelachse 8 des Antifließringes 1 weggerichtet wirkt. Die elastische Verformung wird durch ein scharnierartiges Verschwenken der Federelemente 6 weggerichtet vom zweiten Ende 5 und in Richtung der Mittelachse 8 des Antifließrings bewirkt. Der Rand 3 weist zwei Materialausnehmungen 9 auf und das erste Federelement 6 ist ein Steg. Auch das weite Federelement 6 ist ein Steg. Die Stege sind bis auf die Stegenden 10 vom Restmaterial des Rands 3 durch die zugehörige Materialausnehmung 9 getrennt. Auch die Materialausnehmungen 9 sind gleichartig. Sie weisen jeweils eine geschlossene Kontur innerhalb des Randes 3 auf. Jedes Federelement 6 ist um einen Winkel 11 von 20° zum Rand 3 geneigt. (Sie sind im unbelasteten Zustand dargestellt.) Dabei ist jedes Federelement 6 vom zweiten Ende 5 abgeneigt. Die Federelemente 6 sind um 180° um die Mittelachse 8 versetzt, gleiches gilt für die Materialausnehmungen 9.
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4 zeigt ein System 12 aufweisend einen in Schnittansicht dargestellten Hohlkörper 13 mit einem ersten Hohlkörperende 14 und einem zweiten Hohlkörperende 15, der vollständig aus einem Hohlkörpermaterial besteht, das zum Ausgleich von Klemmkraftverlust bei Klemmverbindungen dient, wenn das Hohlkörpermaterial bei der Klemmverbindung geklemmt wird. Es handelt sich vorliegend um ein kompressibles Material. Der Hohlkörper 13 weist ein durchgehendes Stufenloch 16 mit einem größeren Loch 17 und einem kleineren Loch 18 sowie einem Stufensteg 19 auf. Das System 12 weist ferner einen Antifließring 1 auf, wie er beispielsweise in 1 bis 3 dargestellt ist. Im System 12 gemäß 4 ist der Antifließring 1 noch nicht in dem Hohlkörper 13 eingebaut. Der Pfeil zeigt allerdings die Richtung an, in die der Antifließring 1 in den Hohlkörper 13 eingesetzt wird. Im eingesetzten Zustand befindet sich der Antifließring 1 im Stufenloch 16. Dabei befindet sich der Rand 3 in dem größeren Loch 17 und der Antifließring 1 wird dadurch in dem Hohlkörper 13 festgeklemmt, dass die Spannkraft der Federelemente 6 auf die Innenwand 20 des Hohlkörpers in dem größeren Loch 17 wirkt. Das zweite Hohlkörperende 15 dient als Auflagefläche 23 zur Auflage auf einem zu verbindenden Teil, z. B. eine Trägerplatte. Der Stufensteg weist eine Stufenfläche 21 auf, die dem ersten Hohlkörperende 14 zugewandt ist, wobei der Stufensteg 19 eine zweite Fläche 22 aufweist, die Teil der Auflagefläche 23 ist. Im Einbauzustand liegt der Rand 3 auf der Stufenfläche 21 und die Hülse 13 ist in dem kleineren Loch 18 angeordnet. Die Stufenfläche 21 ist vorliegend nicht durchgängig eben, sondern weist Erhebungen und Vertiefungen auf, die zusätzlich der Montagevereinfachung dienen.
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Die 5 bis 8 zeigen weitere beispielhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Antifließrings. Die Bezugszeichen in diesen Figuren beziehen sich auf die gleichen Merkmale wie die gleichnamigen Bezugszeichen obiger Ausführungsformen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antifließring
- 2
- Hülse
- 3
- Rand
- 4
- erstes Ende
- 5
- zweites Ende
- 6
- Federelement
- 7
- Außenkontur
- 7a
- Federelementaußenkontur
- 8
- Mittelachse
- 9
- Materialausnehmung
- 10
- Stegende
- 11
- Winkel
- 12
- System
- 13
- Hohlkörper
- 14
- erstes Hohlkörperende
- 15
- zweites Hohlkörperende
- 16
- Stufenloch
- 17
- größeres Loch
- 18
- kleineres Loch
- 19
- Stufensteg
- 20
- Innenwand
- 21
- Stufenfläche
- 22
- zweite Fläche
- 23
- Auflagefläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015210308 A1 [0002]