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Beschrieben wird ein Kraftfahrzeug mit einer verstellbaren Trennwand.
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Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt.
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Insbesondere größere Kraftfahrzeuge wie beispielsweise Lieferkraftfahrzeuge der 2,8t oder 3,5t-Klasse werden häufig so konzipiert, dass sie unterschiedliche Optionen zur Raumnutzung aufweisen können. Hersteller können entsprechende Plattformen zum Beispiel als Lieferkraftfahrzeuge oder als Kleinbusse ausstatten und anbieten. Dies reduziert herstellerseitig den Entwicklungsaufwand und erlaubt es den Herstellern, den Abnehmern individuelle Lösungen anzubieten.
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Manche Kunden benötigen jedoch eine flexible Nutzbarkeit entsprechender Kraftfahrzeuge, wollen also beispielsweise in manchen Situationen einen großen Laderaum haben und in anderen Situationen eine Mehrzahl von Personen mitnehmen können.
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Aus der
DE 603 13 699 T2 ist ein Lieferwagen mit einer Fahrerkabine, einem Laderaum hinter der Kabine und einer Trennwand bekannt, die die Kabine von dem Laderaum trennt, wobei sich die Trennwand über im Wesentlichen die ganze Breite und Höhe der Kabine in Querrichtung erstreckt und im Lieferwagen nach vorne und hinten beweglich ist, um die relativen Größen der Kabine und des Laderaums zu ändern.
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An der Ladewand kann ein Sitz angeordnet sein. Hierdurch kann eine weitere Sitzreihe zur Verfügung gestellt werden. Nachteilig ist, dass der Sitzkomfort jedoch eingeschränkt ist. Ein weiterer Nachteil ist, dass eine entsprechende Trennwand aufwendig herzustellen ist.
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Somit stellt sich die Aufgabe, Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine flexiblere Nutzung entsprechender Kraftfahrzeuge möglich ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1. Weiterführende Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Beschrieben wird ein Kraftfahrzeug mit einer Fahrerkabine, einem Laderaum und einer Trennwand, die die Fahrerkabine von dem Laderaum trennt, wobei die Trennwand entlang einer Fahrzeuglängsrichtung verstellbar und in unterschiedlichen Positionen arretierbar ist, wobei die Trennwand eine Arretierung zur Festlegung der Trennwand an einer Kraftfahrzeugkarosserie aufweist, wobei die Arretierung fernentriegelbar ist.
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Dadurch, dass die Arretierung fernentriegelbar ist, lässt sich die Trennwand flexibler nutzen. So kann eine Entriegelung beispielsweise von einem hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs, beispielsweise an einer Hecktür, oder von einem vorderen Bereich, beispielsweise der Fahrerkabine, aus erfolgen. Hierdurch lässt sich die Trennwand mit geringerem Aufwand verstellen.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug wenigstens eine zweite Sitzreihe hinter einer Fahrersitzreihe aufweist, wobei die Trennwand in einer vorderen Position vor der zweiten Sitzreihe angeordnet ist und wobei die Trennwand in einer hinteren Position hinter der zweiten Sitzreihe angeordnet ist.
Dadurch ist es möglich, wenigstens eine zweite Sitzreihe vorzusehen, die, je nach Platzbedarf, der Fahrerkabine zugeschlagen werden kann oder nicht. Dies erlaubt es, ein entsprechend ausgerüstetes Kraftfahrzeug flexibler zu nutzen.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine zweite Sitzreihe klappbar ist.
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Wenn die wenigstens eine zweite Sitzreihe klappbar ist, kann erreicht werden, dass weiterer Stauraum freigegeben werden kann, da die entsprechende Sitzreihe, wenn sie nicht benötigt wird, zusammengeklappt kompakter ist und ggf. zum Beispiel die Rückseite der Lehne als Ladefläche zur Verfügung steht.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug einen Unterboden und einen davon in Hochrichtung beabstandet angeordneten Ladeboden aufweist, wobei Unterboden und Ladeboden einen Zwischenraum definieren, wobei die wenigstens eine zweite Sitzreihe in eingeklappter Position in den Zwischenraum bringbar ist.
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Hierdurch ist es möglich, nicht benötigte Sitzreihen in den Zwischenraum zu bringen und dort zu verstauen. Dadurch kann eine weitreichendere Nutzung des Laderaums erfolgen, da dieser der nicht durch die Sitze blockiert wird.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine zweite Sitzreihe in eingeklappter Position mit dem Ladeboden bodeneben ist.
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Wenn die wenigstens eine zweite Sitzreihe mit dem Ladeboden bodeneben ist, kann dieser besser beladen werden.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Arretierung elektrisch fernentriegelbar und/oder die Trennwand motorisch verstellbar ist.
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Eine elektrische Fernentriegelung und/oder eine motorische Verstellung der Trennwand ist besonders komfortabel und erhöht den Nutzen einer entsprechenden Anordnung.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine zweite Sitzreihe mittels lösbarer Verbindungen im Kraftfahrzeug befestigt ist, wobei die Verbindungen in einer Weiterbildung insbesondere werkzeugfrei gelöst werden können.
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Wenn die wenigstens eine zweite Sitzreihe bei nicht gebrauchen aus dem Kraftfahrzeug entfernt werden kann, sinkt das Gewicht und die Zuladung steigt.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass in dem Kraftfahrzeug eine Schienenanordnung vorgesehen ist, wobei die Trennwand in der Schienenanordnung geführt ist.
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Hierdurch kann die Trennwand einfach verschoben werden.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Trennwand aus dem Kraftfahrzeug werkzeuglos entfernbar ist.
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Dies erhöht den Nutzwert, da die Trennwand bei manchen Situationen, insbesondere bei Einsatz eines Nutzfahrzeugs als Kleinbus, nicht gebraucht wird und Platz verbraucht.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Bedienelement zur Entriegelung und/oder Verschiebung der Trennwand an einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs vorgesehen ist.
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Ein Vorsehen eines entsprechenden Bedienelemente am Armaturenbrett erlaubt es dem Fahrer, die Trennwand aus der Farbposition heraus zu entriegeln und/oder zu verschieben, was den Komfort erhöht.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen schematisch:
- 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs;
- 2 eine Draufsicht auf das Kraftfahrzeug aus 1, sowie
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Innenraums des Kraftfahrzeugs aus 1.
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1 zeigt eine Seitenansicht eines Lieferkraftwagens 2.
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Der Lieferkraftwagen 2 weist eine Fahrerkabine 4 und einen Laderaum 6 auf. Fahrerkabine 4 und Laderaum 6 sind durch eine Trennwand 8 voneinander getrennt. Die Trennwand 8 ist in und gegen eine Fahrtrichtung des Lieferkraftwagens 2 verstellbar, um die Fahrerkabine 4 auf Kosten der Größe des Laderaums 6 zu vergrößern und umgekehrt. Somit kann auf unterschiedliche Anforderungen in unterschiedlichen Situationen eingegangen werden.
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Die Trennwand 8 ist mittels einer Arretierung 10 gesichert. Die Arretierung 10 kann mithilfe einer Fernentriegelung 12, die an einem Armaturenbrett in der Fahrerkabine 4 angeordnet ist, verriegelt und entriegelt werden. Die Fernentriegelung 12 ist mittels einer Verbindung 14 mit der Arretierung 10 verbunden.
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2 zeigt eine Draufsicht auf den Lieferkraftwagen 2 aus 1.
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Die Trennwand 8 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des Lieferkraftfahrzeugs 2.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Innenraums des Lieferkraftwagens 2 aus 1.
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Hinter einer ersten Sitzreihe 16, in der ein Fahrersitz 18 angeordnet ist, befinden sich eine zweite Sitzreihe 20, eine dritte Sitzreihe 22, eine vierte Sitzreihe 24 sowie eine fünfte Sitzreihe, 26. Die zweite Sitzreihe 20 ist dabei aufgeklappt, die weiteren Sitzreihen 22 - 26 sind eingeklappt. Die Trennwand 8 ist gemäß 3 hinter der zweiten Sitzreihe 20 angeordnet.
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In den dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Sitzreihen 16, 20, 22, 24 und 26 mit Einzelsitzen ausgerüstet. Die Einzelsitze der hinteren Sitzreihen, beispielsweise ein Einzelsitz 28, sind klappbar, d. h., eine Lehne 30 des Einzelsitzes 28 kann auf eine Sitzfläche 32 geklappt werden.
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Die dritte, vierte und fünfte Sitzreihe 22, 24 und 26 sind so gestaltet, dass sie in einen Hohlraum 34 zwischen einem Unterboden 36 und einem Laderaumboden 38 verstaut werden können.
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Die in 3 dargestellte Rückseite der Lehne 30 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eben mit dem Laderaumboden 38 ausgebildet, sodass der Laderaumboden 38 voll genutzt werden kann. Zudem ist es somit möglich, die Trennwand 8 nach hinten zu verschieben und nach Bedarf weitere Sitzreihen der Fahrerkabine 4 zuzuordnen und gleichzeitig den Laderaum 6 zu verkleinern.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa einer weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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