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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Warenaufstellung und Warenpräsentation mit einem Schrank- oder Regalsystem, gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Anordnungen zur Warenaufstellung bekannt. So bspw aus der
WO 2019/108883 A1 . Dort wird ein offenes Schranksystem verwendet, in welchem die angebotenen Waren in Sortiereinheiten sichtbar aufgestellt bzw. dargeboten werden.
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Solche Warenaufsteller, die auch Warendisplays genannt werden, sind gleichartige Waren nach Größe, Farben etc sortiert eingebracht, und das Warendisplay ist zugleich das Warenlager, aus dem die Ware entnommen wird.
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Die Waren als solche bilden keinen Zusammenhang, als nur die Sortierung nach den genannten Kriterien.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Warenaufstellung so weiter zu entwickeln, dass die Übersicht des Warenangebotes und der Kaufreiz durch eine bessere Wareninformation deutlich verbessert wird.
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Bei einer Anordnung zur Warenaufstellung und -präsentation der gattungsgemäßen Art ist die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Kern der Erfindung ist, dass zumindest eines der Regalfächer mit einer zur Erzeugung einer szenerischen Darstellung im Benutzungskontext der aufgestellten Waren mit einer austauschbaren und verrastbaren Halterung für ein Hintergrundbild oder einen Bildschirm ausgestattet ist, vor dem dann die zur szenerischen Darstellung gehörenden verschiedenen Waren in ihrem jeweiligen Benutzungskontext vereinzelt aufgestellt sind, und dass auch in den darunterliegenden Etagenfächern eine Mehrzahl sortierter Warengruppen frei aufgestellt, oder in Sortierkästen angeordnet sind.
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Hier kommen gleich mehrere Funktionen zum Tragen.
Die szenerische Darstellung zeigt zunächst in dem zugehörigen Warenregal die Waren in ihrem Benutzungskontext, wie bspw Kerze, Engel, Kommunionsartikel etc. Hierzu ist das diesbezügliche Fach mit entsprechenden Mitteln zur Aufstellung eines Hintergundbildes oder eines elektronischen Bildschirms ausgestattet.
Die der Szenerie zugehörigen Artikel brauchen somit nicht aus dem szenerischen Warenaufbau entnommen werden, sonden aus den Warenaufstellern und -sortierungen bzw Sortierkästen in den direkt darunter liegenden Regalfächern.
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Durch diesen Regalaufbau ist die Warensortierung mit einem szenerischen Benutzungskontext verbunden. Damit sind die Waren nicht mehr Gegenstand einer vom Kunden allein ausgelösten Warensuche, sondern der durch den Regalaufbau gebildete Zusammenhang ergibt eine spontane Kaufentscheidung mit mehr Überblick.
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Vorzugsweise wird die szenerische Darstellung in einem Regalfach auf Blickhöhe von Kunden vorgenommen, d.h. plaziert wird.
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Weiterhin ist vorteilhaft ausgestaltet, dass die Sortiermittel Haken oder Sortierkästen sind.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die Beleuchtung im Etagenfach der besagten szenerischen Darstellung in Beleuchtungsstärke und/oder Ausleuchtungbereich und/oder Lichtfarbe einstellbar und an die szenerische Darstellung anpassbar ist.
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Weiterhin ist vorteilhaft ausgestaltet, dass die besagte szenerische Darstellung durch eine durchsichtige Scheibe oder abschließbare Tür abgeschlossen ist. Auf diese Weise kann nochmals zusätzlich verhindert werden, dass Kunden Waren aus der szenerischen Darstellung entnehmen, anstatt aus den darunterliegenden Regalfächern die Waren aus den Sortierkästen zu entnehmen.
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Hierzu ist vorteilhaft ausgestaltet, dass für die Glasscheibe oder Tür ein blend- und reflexionsfreies Glas verwendet wird. So wird gewährleistet, dass die szenerische Darstellung in allen Einzelheiten erkennbar ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass in denjenigen Etagenfächern, in denen die sortierten Waren aufgestellt sind, eine automatische Meldeeinrichtung zum verfügbaren Warenrestbestand integriert ist.
Auf diese Weise kann verhindert werden, dass Waren aus dem Sortiment beliebter szenerischen Darstellungen aktuell nicht verfügbar sind.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass eine Mehrfachanordnung als Regalreihe ausgestaltet ist, deren jeweilige Abmessung und/oder Form und/oder Farbgebung gleichartig ist.
D.h. es sind mehrere Regale gleicher Bauart nebeneinander aufgebaut, allerdings mit jeweils unterschiedlichem szenerischen Aufbau, so dass eine abwechslungsreiche Themenwelt entsteht.
Von Vorteil wäre es jedoch, bei einer Vielfachregalanordnung oder -gruppierung nach aufeinander aufbauenden Themen Warenthemen zu gruppieren.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass Näherungssensoren in das die szenerische Produktdarstellung enthaltenden Regalfaches integriert sind, die die Beleuchtung dieses Regalfaches bei Annäherung von Kunden aktivieren, solange der Kunde vor demselben positioniert bleibt.
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So wird zum Einen die Anordnung stromsparend betrieben und zum anderen, wird der Kunde entlang des Regales quasi entlang geführt und sein Blick auf die damit gut sichbaren Details aus den szenerischen Darstellungen gelenkt.
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Die Kaufentscheidung wird somit durch die verwendeten technischen Mittel in Verbindung mit den gestalterischen Elementen zu einem Erlebniskauf.
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Dies ist völlig anders im Gegensatz zu einer reinen Warenaufstellung ohne Kontext und Szenerie.
Die Anordnung setzt somit die neuesten Erkenntnisse der Konsumforschung um.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die Sensoren mit einer automatischen Auswerteeinrichtung signaltechnisch verbunden sind, derart, dass Kunden-Annäherungsaktionen gezählt und nach jeweiligem Waren- oder Warengruppenbezug diese Daten auf einem Display oder auf Mitteln zur Darstellung eines warenbezogenen Häufigkeitswertes wiedergebbar ist.
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Weiterhin ist vorteilhaft ausgestaltet, dass die Auswerteinrichtung mit einer Warenbestandsmeldeeinrichtung verknüpft oder verknüpfbar ist, indem die besagten Daten mit der elektronischen Kasse verknüpfbar sind.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine Mehrfachanordnung von Anordnungen zur Warenaufstellung vorgesehen ist, bei der eine Mehrzahl von Anordnungen zu einem Polygon zusammengestellt und verbunden sind, was von außen herum begehbar ist.
Dies führt bei einem hohen Kundenaufkommen zu einer günstigen Vermeidung von Gedränge vor den jeweiligen Regalen, und erhöht das Kauferlebnis enorm, weil der Kunde nicht gleichzeitig alle Regalinhalte sieht, sondern sich dafür um die polygonale Anordnung herum bewegen muss, und die Waren buchstäblich entdecken kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt, und nachfolgend näher beschrieben.
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Es zeigt
- 1: Anordnung einzeln
- 2: Anordnung Gruppe
- 3: Anordnung als gruppierte Insel (Draufsicht)
- 4: Anordnung mit Signalführung
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1 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung 1 zur Warenaufstellung und Warenpräsentation mit einem Schrank- oder Regalsystem an dem Kunden Waren besichtigen und ggfs testen können. In einer Mehrzahl von Etagen oder Etagenfächern 2, 2', 2" etc, sind die einzelenen Zonen der Warenpräsentaion möglich.
Im hier gezeigten obersten offenen Regalfach 2 ist an dessen Rückwand ein Rasterwandelement 3 fixiert, in Form eines Lochbleches. In den Löchern des Lochbleches können dann mit einem temporär eingeschobenen Klips oder Dübel eine Poster mit einer szenerischen Warenabbildung 4 oder aber auch ein Bildschirm 4' befestigt werden.
Davor werden auf der zugehörigen Regalbodenfläche des Regalfaches die Waren ebenfalls in einem Szenerischen Zusammenhang dargestellt.
Bspw wenn das Warenthema Kommunion ist wird auf dem genannten Poster, oder dem Bildschirm eine Szenerie dargestellt, die dieses Thema vermittelt.
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Davor werden dann diesbezügliche Waren, wie Kommunionskerzen, Kerzenhalter oder -träger, Kreuze, Kopfschmuck, Tischschmuck etc aufgestellt, dass sich auch mit den Waren selbst eine dreidimensionale Szenerische Darstellung ergibt.
Dies kann für viele Szenerien und Funktionszusammenhänge dargestellt werden, von Schulanfang, über Jubiläen, Trauer und Beerdigungen etc benutzt werden.
Wichtig ist dabei, dass die bildhafte szenerische Darstellung im Hintergrund von der Warenaufstellung davor unterstrichen und/oder ergänzt wird. Die Waren sind dabei vereinzelt.
Die so erzielte doppelte szenerische Darstellung fokussiert sich auf das besagte Regalfach in Augenhöhe des Kunden.
In den Regalfächern darunter werden Warenaufsteller eingesetzt oder integriert, die die oben dargestellten einzelnen Waren unten in Boxen, oder Sortierkästen zur Verfügung stellen.
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Die Anordnung ist vorteilhafterweise in jeder Etage beleuchtet. Die Beleuchtung ist ansteuerbar und kann durch den Einsatz von LEDs in Intensität und Lichtfarbe oder Lichtmischung eingestellt und variiert werden.
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Die gesamte Anordnung zur Warenpräsentation soll in einer vorteilhaften Ausgestaltung durch einen elektronischen Konfigurator zunächst simuliert dargestellt und hernach nach dieser Anleitung aufgestellt und die Lichtfarbe, sowie das szenerische Hintergrundbild danach erstellt werden.
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Das unterste Regalfach ist als Schublade ausgestaltet in denen die Waren dieses Regals in kompakter Weise zur Entnahme abgelegt sind.
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2 zeigt eine Mehrfachanordnung 1' der erfindungsgemäßen Anordnung 1 zur Warenaufstellung. Hierbei sind nicht nur die Regalanordnungen nebeneinander aufgestellt, sonderen deren jeweilige szenerische Darstellungen variieren von Regal zu Regal. Dabei können aber sehr wohl wieder warenspezifische Kontexte von Regal zu Regal gewählt werden, so dass in Summe noch komplexere Warenszenerien und Warenbezüge hergestellt werden können. Die aneinandergereihten Anordnungen können auch von der Anzahl her mehr als die hier dargestellten drei Regale sein.
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Alternativ dazu ist es aber auch möglich anstatt eine durchgehende Regalwand zu erstellen, diese zu gruppieren, bspw nach Themen oder Warenbezug. Bspw als Gruppe:
- Schulanfang - Schulschreibwaren - Bastelartikel für die Schule.
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Eine besonders vorteilhafte bauliche Ausgestaltung der Gruppierung ist in 3 gezeigt.
Diese Darstellung zeigt lediglich eine Draufsicht von oben auf die Regalanordnung. Signifikant ist hierbei, dass die Regale auf ihrer Standflache so aneinander gereiht sind dass sie zu einem Polygon verbunden sind.
So entsteht eine Art Verkaufsinsel, bei der auch die Themen für jede Polygonanordnung aufgeteilt und logisch und warenbezogen gruppiert sind. Zum Einen wird dadurch bei einem hohen Kundenaufkommen ein Gedränge von den Themenregalen vermieden, und gleichzeitig ergibt sich ein besonderes Kauferlebnis, bei dem der Kunde von Weitem nicht schon alle Regalinhalte erblicken kann, sondern er darum herum geführt wird.
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4 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung 1 mit der Integration der Beleuchtung 11 und ggfs der Animation des Hintergrundbildes. Beleuchtung, Hintergrundbildanimation und Annäherungssensoren 11 können logisch so verschaltet sein, dass über eine zentrale Steuerung die Beleuchtung in Farbe und Lichttstärke von der Position eines Kunden vor dem Regal abhängig aktiviert und variiert werden kann.
Weiterhin ist es möglich über die Näherungsensoren 11 die jeweilge Kundenannäherungsfrequenz über einen längeren Zeitraum zu erfassen und so auswerten zu können, welche Wareninszenierung für Kunden am attraktivsten ist.
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Weiterhin können über eine entsprechende Ausstattung mit Positionssensoren 12 auch Warenbestände aus der unteren Regalen elektronisch erfassbar sein, um automatisch eine zentrales Signal zu geben, wenn bestimmte Warenbestände auf Null gehen.
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Bezugszeichen:
- 1
- Anordnung zur Warenaufstellung
- 1'
- Gruppen von Anordnungen 1
- 2
- Regalfach
- 2', 2''
- Regalfächer
- 3
- Rasterwandelement, Lochblech
- 4
- Warendarstellung, Abbildung, Bildschirm
- 10
- Beleuchtung, LED
- 11
- Näherungssensoren
- 12
- Warenbestandssensoren
- 13
- Lichtsteuerung
- 14
- Auswerteeinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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