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Die Erfindung betrifft ein Möbel zur Präsentation von Gegenständen. Derartige Möbel finden vielfach Verwendung, beispielsweise in Ladengeschäften, Verkaufsräumen, auf Messen und Ähnlichem. Gegenstände, wie beispielsweise Waren, können auf einem derartigen Möbel präsentiert werden. Insbesondere bei kleineren Gegenständen, wie Farben für den Modellbau, Miniaturen, Liquids für E-Zigaretten, Parfums, Lippenstifte, Nagellacke und andere Kosmetikprodukte usw. ist es jedoch schwierig, diese auf einer Präsentationsfläche optimal darzustellen, so dass sie von einem Betrachter gut angeschaut und inspiziert werden können und ohne dass die verschiedenen Gegenstände sich gegenseitig verdecken.
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Häufig wurden bisher derartige Gegenstände an einer Ausstellungswand angeordnet, wo die verschiedenen Waren neben- und übereinander zu sehen sind. Dies birgt jedoch einerseits des Nachteil, dass gerade kleinere potentielle Kunden Probleme haben, weiter oben angeordnete Gegenstände richtig zu betrachten und genauso auch größere Betrachter, die sich für weiter unten angeordnete Gegenstände interessieren. Darüber hinaus kann es schwierig werden, wenn mehrere Betrachter gleichzeitig die Gegenstände ansehen wollen, da sie sich dann ggf. gegenseitig behindern bzw. im Weg stehen. Auch sind eventuell auf den Gegenständen sich befindende Etiketten dann schwer lesbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Möbel zu konzipieren, auf welchem ein oder mehrere kleinere Gegenstände einfach präsentiert werden können und auch von verschiedenen Betrachtern gleichzeitig gut zugänglich sind, wobei auch eventuelle auf den Gegenständen befindliche Etiketten gut lesbar gemacht werden können. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
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Auf der Präsentationsfläche des Möbels sind ein oder mehrere durchsichtige Röhrchen eingelassen, in welche die Gegenstände einbringbar sind. Diese Röhrchen sind in Richtung des Betrachters sowohl in Bezug auf die horizontale als in Bezug auf die vertikale Ebene der Präsentationsfläche geneigt angeordnet und weisen eine Schauseite auf, durch die der Betrachter die in den Röhrchen befindlichen Gegenstände einfach betrachten kann. Durch die geneigte Anordnung ist es möglich, mehrere Reihen von Röhrchen hinter- oder nebeneinander auf der Präsentationsfläche anzuordnen. Hierdurch können auf einer Fläche platzsparend vergleichsweise viele verschiedene Gegenstände angeordnet werden, die dann von einem Betrachter oder mehreren Betrachtern inspiziert und begutachtet werden können. Die Gegenstände können dabei in den Röhrchen so platziert werden, dass sie gut sichtbar sind oder auch so, dass auf den Gegenständen angebrachte Etiketten gut sichtbar sind.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Röhrchen über eine Beleuchtung verfügen. Hierdurch können die ausgestellten Gegenstände besonders gut für den Betrachter dargestellt und hervorgehoben werden. Als Beleuchtung hat sich besonders die Verwendung von LEDs bewährt, wobei dann jedem Röhrchen eine LED zugeordnet ist. Die LED befindet sich dabei unterhalb des Röhrchens im Korpus des Möbels und ist so angeordnet, dass der Gegenstand bzw. ein auf diesem angebrachtes Etikett ganz oder teilweise beleuchtet wird. Die optimale Beleuchtung kann erzielt werden, wenn die LED exzentrisch am Boden des Röhrchens angebracht ist und zwar derart, dass sie die Schauseite des Röhrchens und somit auch den im Röhrchen befindlichen Gegenstand bzw. ein auf diesem angebrachtes Etikett beleuchtet. Dann kann der Gegenstand bzw. das Etikett von einem Betrachter besonders genau und einfach inspiziert werden.
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Um die Beleuchtung gut anzubringen, kann unterhalb der Präsentationsfläche eine Platte befindlich sein, auf welcher die Leuchtmittel bzw. die Beleuchtung angeordnet ist. Praktischerweise können Leitungen und/oder Platinen, die die Beleuchtung mit elektrischer Energie und Ähnlichem versorgen, unterhalb der Präsentationsfläche und besonders bevorzugt unterhalb dieser Platte angeordnet sein. Somit bietet das Möbel einen schönen optischen Gesamteindruck, da keinerlei Platinen oder Leitungen für die Beleuchtung zu sehen sind und es ist auch einfach, die Präsentationsfläche mit Röhrchen zu bestücken bzw. Röhrchen und Leuchtmittel auszutauschen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Röhrchen nach oben offen, so dass die Gegenstände entnehmbar sind. Dies ist besonders in Ladengeschäften vorteilhaft, da potentielle Kunden dann die einzelnen Gegenstände aussuchen und aus dem Röhrchen entnehmen können, um diese näher zu inspizieren. Insbesondere bei Liquids für E-Zigaretten, bei Parfums und Kosmetikprodukten und bei Farben ist es für den potentiellen Kunden wichtig, das Produkt aus dem Röhrchen zu entfernen und zu öffnen bzw. auszuprobieren um den Geschmack, den Geruch oder den genauen Farbton zu überprüfen.
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Das Möbel kann sehr unterschiedlich ausgestaltet sein. Es kann als ein alleinstehendes einzelnes Möbel ausgebildet sein, es kann jedoch auch als Zusatzmöbel dienen und auf einem anderen Möbel, wie beispielsweise einem Regal, einem Tisch, einer Theke oder Ähnlichem angeordnet sein. Auch was die Größen des Möbels und die Anzahl und Anordnung der Röhrchen betrifft, sind hier die verschiedensten Ausführungen denkbar. Auch die Beleuchtung muss nicht für jedes Röhrchen individuell sein und kann auch durch andere Leuchtmittel als LEDs, beispielsweise Leuchtstoffröhren erfolgen.
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Besonders bevorzugt weist das Möbel mehrere Betrachterseiten auf, so dass sich mehrere Betrachter von verschiedenen Seiten dem Möbel nähern können, um die verschiedenen Gegenstände in den Röhrchen zu inspizieren. Sinnvollerweise sind die Röhrchen dann so angeordnet, dass die Schauseiten der Röhrchen in die jeweilige Blickrichtung des entsprechenden Betrachters zeigen, um die Gegenstände gut betrachten zu können. Ein besonders bevorzugtes Möbel weist zwei Betrachterseiten auf, die einander gegenüberliegen, wobei die Röhrchen mit ihren Schauseiten so in Blickrichtung der jeweiligen Betrachter angeordnet sind, dass das Möbel symmetrisch aufgebaut ist. Selbstverständlich ist ein ähnlicher Aufbau auch bei einem quadratischen Möbel denkbar, wo vier Betrachterseiten vorgesehen sein können, wobei dann jeweils einige Röhrchen zu jeder der vier Blickrichtungen geneigt sind. Auch Möbel mit nicht rechteckigen Präsentationsflächen sind denkbar, beispielsweise mit sechseckigen, dreieckigen, ovalen oder runden Präsentationsflächen. Die entsprechenden Röhrchen mit ihren Schauseiten können dann unterschiedlich angeordnet sein, so dass sie von den jeweiligen Betrachtern gut angesehen werden können.
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Üblicherweise ist die Präsentationsfläche waagerecht ausgebildet. Die Präsentationsfläche kann aus unterschiedlichsten Materialien bestehen, wie sie für Möbel üblich sind, beispielsweise aus Holz, Kunststoff, Metall, Glas oder einem Verbundwerkstoff. Für die Röhrchen hat sich insbesondere Polymethylmethacrylat (PMMA) bzw. ein anderer durchsichtiger Kunststoff bewährt, sie können jedoch auch aus Glas bestehen.
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Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Ansicht eines Möbels mit zwei Schauseiten,
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2: das Möbel aus 1 in einer anderen Perspektive,
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3: einen Ausschnitt aus dem Möbel von 1 und 2 aus Sicht eines Betrachters,
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4: die Anordnung einer LED am Boden eines Röhrchens,
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5: eine Platte mit Beleuchtung.
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In den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Möbel 10 perspektivisch dargestellt. Das Möbel 10 verfügt über einen Korpus 11 auf dem eine Präsentationsfläche 20 angeordnet ist. In die Präsentationsfläche 20 ist eine Vielzahl von Röhrchen 30 eingelassen.
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Das Möbel 10 verfügt über zwei Betrachterseiten 12. Die Röhrchen 30 sind so geneigt angeordnet, dass ein auf einer der Betrachterseiten 12 stehender Betrachter die Schauseite 34 des Röhrchens 30 gut anschauen kann, ohne dass die Röhrchen 30 sich gegenseitig verdecken. Hierzu weisen die Röhrchen 30 eine Neigung 31 auf.
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In den Röhrchen 30 sind unterschiedlichste Gegenstände, Waren oder Ähnliches anbringbar. Da die Röhrchen 30 aus durchsichtigem Material, beispielsweise PMMA oder einem anderen Kunststoff oder auch aus Glas bestehen, können sie mit unterschiedlichsten Gegenständen befüllt werden und von einem Betrachter durch die Schauseite 34 des Röhrchens 30 gut angesehen werden. Die Gegenstände können dabei selbst oder auch ein auf den Gegenstand aufgeklebtes Etikett von einem Betrachter inspiziert werden.
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Um die Gegenstände besser sichtbar zu machen, kann eine Beleuchtung 32 vorgesehen sein, die die Gegenstände in dem Röhrchen 30 beleuchtet und somit besser inspizierbar macht. Somit sind sie von einem Betrachter besser zu sehen, so dass auch Details wie z. B. eine Beschriftung auf einem Etikett sichtbar gemacht werden können.
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Die Perspektive eines Betrachters zeigt 3. Der Betrachter schaut auf die Röhrchen 30 und sieht dabei direkt auf die Schauseiten 34, hinter denen sich die jeweiligen Gegenstände befinden.
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Die 4 und 5 zeigen ein Beispiel an Beleuchtung 32. Das in 4 links dargestellte Röhrchen 30 weist an seinem Boden 35 eine exzentrisch angeordnete LED 33 auf, die hier als Beleuchtung 32 fungiert. Die LED 33 ist dabei derart angeordnet, dass das von ihr abgegebene Licht die Schauseite 34 des Röhrchens 30 beleuchtet bzw. genauer gesagt den in dem Röhrchen 30 befindlichen Gegenstand im Bereich der Schauseite 34 des Röhrchens 30. Somit ist der Gegenstand durch einen Betrachter besonders gut zu sehen und auch Details sind erkennbar. Darüber hinaus gibt die LED 33 wenig Wärme ab, so dass die im Röhrchen 30 befindlichen Gegenstände nicht durch die Abwärme der Beleuchtung erwärmt oder beschädigt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Möbel 10 unterhalb der Präsentationsfläche 20 in seinem Korpus 11 eine Platte 13 aufweist. Auf dieser kann dann die Beleuchtung 32 angeordnet sein. In dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind mehrere LEDs 33 auf der Platte 13 angeordnet. Die Platinen und Leitungen 36 befinden sich dabei unterhalb der Platte 13. So stören sie nicht beim Aufbau des Möbels 10 und sind von außen durch einen Betrachter nicht zu sehen, was einen ansprechenden optischen Gesamteindruck hervorruft. Außerdem ist so der Aufbau und auch ggf. der Austausch defekter LEDs 33 oder Röhrchen 30 besonders einfach.
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Abschließend sein noch darauf hingewiesen, dass die hier dargestellten Ausführungsformen lediglich beispielshafte Verwirklichungen der Erfindung sind. Diese ist nicht darauf beschränkt. Es sind vielmehr noch Abänderungen und Abwandlungen möglich. Beispielsweise können das Möbel und die Präsentationsfläche quasi jede beliebige Form haben und auch eine beliebige Anzahl von Betrachterseiten. Auch können die Röhrchen einen anderen Neigungswinkel aufweisen. Dies ist beispielsweise auch dann vorteilhaft, wenn sich die Präsentationsfläche auf einer anderen Höhe in Bezug auf die Augenhöhe eines potentiellen Betrachters befindet. Auch können mehr oder weniger Röhrchen auf einem Möbel angeordnet sein. Die Anordnung der Röhrchen muss nicht symmetrisch erfolgen. Als Beleuchtung können auch andere Leuchtmittel als LEDs dienen, beispielsweise Leuchtstoffröhren, OLEDs usw. Die Röhrchen können auch oben geschlossen sein, so dass ein Betrachter keinen Gegenstand aus dem Röhrchen entnehmen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Möbel
- 11
- Korpus
- 12
- Betrachterseite
- 13
- Platte
- 20
- Präsentationsfläche
- 30
- Röhrchen
- 31
- Neigung
- 32
- Beleuchtung
- 33
- LED
- 34
- Schauseite von 30
- 35
- Boden von 30
- 36
- Leitung