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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Längsnut mit Hinterschneidung in einem Werkstück aus Holz, Kunststoff und dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruches 7.
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Bei Kehlmaschinen ist es bekannt, Längsprofilnuten mit Hinterschneidungen im Durchlauf des Werkstückes durch die Kehlmaschine herzustellen. Hierfür werden Nuten- bzw. Fingerfräser eingesetzt. Da die Längsnuten verhältnismäßig schmal und klein sind, haben diese Fräser entsprechend kleine Durchmesser und somit auch geringe Schnittgeschwindigkeiten. Dadurch sind aber möglichen Vorschubgeschwindigkeiten der Werkstücke beim Durchlauf durch die Kehlmaschine Grenzen gesetzt.
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Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung solcher Längsprofilnuten besteht im Einsatz von Universalspindeln, die je nach Geometrie der Längsprofilnut eine Hinterschneidung durch Schrägstellung als Umfangsplanfräsverfahren mit einem Sägeblatt oder Fräser herstellen können. Der Geometrie der Längsprofilnut sind hierbei jedoch Grenzen gesetzt. Außerdem ist der Einsatz mehrerer Universalspindeln hintereinander erforderlich, wodurch die Maschine aufwändig und teuer wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäßen Verfahren und die gattungsgemäße Maschine so auszubilden, dass die Längsprofilnut mit Hinterschneidung bei hoher Vorschubgeschwindigkeit des Werkstückes hergestellt werden kann, wobei unterschiedlichste Geometrien der Längsprofilnut herstellbar sein sollen und die eingesetzte Maschine einfach und kostengünstig sein soll.
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Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 und bei der gattungsgemäßen Maschine erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 7 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Hinterschneidung durch einen linearen Spanprozess hergestellt, wie beim Stoßen, Räumen oder Handhobeln. Mit dem rotierenden Werkzeug wird die Nut in das Werkstück eingebracht, in der durch den linearen Spanprozess anschließend die Hinterschneidung eingebracht wird.
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Vorteilhaft wird mit dem rotierenden Werkzeug zunächst im ersten Schritt eine Rohnut im Werkstück hergestellt, die noch keine Hinterschneidung aufweist.
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In einem nachgeschalteten Schritt wird dann in diese Rohnut die Hinterschneidung eingebracht. Dies hat den Vorteil, dass nur noch die Bereiche zerspant werden müssen, in denen die Hinterschneidung vorhanden ist.
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Die Rohnut kann durch einen rotierenden Fräser erzeugt werden, also durch einen klassischen Fräsprozess.
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Es ist aber auch möglich, die Rohnut durch einen Sägeprozess im Werkstück herzustellen.
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Mit dem Fräs- bzw. Sägeprozess wird die Rohnut so weit vorgefertigt, wie es für die gewünschte Profilform erforderlich ist. Es werden somit alle Bereiche hergestellt, die nicht hinterschnitten sind. Dadurch muss der lineare Spanprozess nur für diejenigen Bereiche innerhalb der Rohnut vorgesehen werden, in denen die Hinterschneidung angebracht werden soll.
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Die Hinterschneidung wird in wenigstens eine Seitenwand der Rohnut eingebracht.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Längsprofilnut somit durch eine Kombination aus einer Vorzerspanung im Umfangsfräsverfahren und einem linearen Spanprozess mit einem feststehenden Werkzeug hergestellt. Während das eine Werkzeug zur Erstellung der Rohnut um seine Achse rotierend angetrieben wird, ist das für den Spanprozess vorgesehene Werkzeug, das für einen linearen Spanvorgang vorgesehen ist, während des Bearbeitungsprozesses feststehend angeordnet. Das Werkstück wird während seines Durchgangs durch die entsprechende Maschine mit dem feststehenden Werkzeug zur Herstellung der Hinterschneidung bearbeitet.
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Die erfindungsgemäße Maschine hat außer dem wenigstens einen rotierenden Werkzeug das wenigstens eine, während der Bearbeitung feststehende Spanwerkzeug, das in Transportrichtung des Werkstückes durch die Maschine hinter dem rotierenden Werkzeug liegt. Mit dem rotierenden Werkzeug wird zunächst die Rohnut im Werkstück eingebracht. Das nachfolgende feststehende Spanwerkzeug greift beim Transport des Werkstückes durch die Maschine in die Rohnut ein und erzeugt in ihr die gewünschte Hinterschneidung.
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Das rotierende Werkzeug ist vorteilhaft mit Fräszähnen versehen, mit denen die Rohnut im Werkstück erzeugt wird.
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Das rotierende Werkzeug kann in vorteilhafter Weise ein Kombinationswerkzeug sein. Es kann außer zur Herstellung der Rohnut mittels der Fräszähne auch dazu herangezogen werden, die entsprechende Seite des Werkstückes glatt zu hoben. Das rotierende Werkzeug stellt dann ein Hobelwerkzeug dar, das über einen bestimmten Bereich bzw. eine bestimmte Breite mit Fräszähnen versehen ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist das rotierende Werkzeug eine Kreissäge, die beim Durchlauf des Werkstückes durch die Maschine die Rohnut im Werkstück erzeugt.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn das rotierende Werkzeug eine Kombination aus wenigstens einem Hobelwerkzeug und wenigstens einem Kreissägeblatt ist. In diesem Falle kann mit dem rotierenden Werkzeug die entsprechende Werkstückseite glattgehobelt und gleichzeitig mit der Rohnut versehen werden.
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Das feststehende Spanwerkzeug ist vorteilhaft ein Hobelmeißel, mit dem die Hinterschneidung innerhalb der Rohnut präzise und einfach erzeugt werden kann.
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Um die Ableitung der Späne, die bei dieser Verfahrensweise relativ lang sind, zuverlässig zu ermöglichen, ist das Spanwerkzeug vorteilhaft mit wenigstens einer Spannut versehen. In dieser Spannut können die langen Späne gebrochen und aus der Rohnut herausgeführt werden. Diese Spannut kann an der der dem Werkstück zugewandten Stirnseite des Spanwerkzeuges vorgesehen sein.
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Das Spanwerkzeug ist vorteilhaft an einem Andruckschuh vorgesehen, der auf dem Werkstück bei dessen Durchlauf durch die Maschine aufliegt. Mit dem Andruckschuh wird das Werkstück gegen die entsprechende Auflage gedrückt, so dass mit dem Spanwerkzeug die Hinterschneidung in der Rohnut präzise hergestellt werden kann.
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Damit die bei der Herstellung der Rohnut anfallenden Späne zuverlässig abgeführt werden, ist das rotierende Werkzeug vorteilhaft unter einer Absaughaube angeordnet. Sie ist an eine Absaugeinrichtung angeschlossen, mit der die innerhalb der Absaughaube anfallenden Späne abgesaugt werden.
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Eine vorteilhafte Ausführung ergibt sich, wenn das rotierende Werkzeug im Zuführbereich der vom Spanwerkzeug erzeugten Späne liegt. Die durch das Spanwerkzeug erzeugten Späne gelangen auf diese Weise zum rotierenden Werkzeug, wo die Späne durch dieses Werkzeug zerkleinert und dann durch die Absaughaube abgesaugt werden.
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Die Längsprofilnut kann an jeder Seite des Werkstückes angebracht werden. In der Regel ist das Werkstück länglich ausgebildet und hat einen viereckigen Querschnitt. Beim Durchlauf durch die erfindungsgemäße Maschine können alle Seiten des Werkstückes durch entsprechende Werkzeuge bearbeitet werden. Es ist hierbei möglich, an jeder der Seiten des Werkstückes mehr als nur eine Längsprofilnut zu erzeugen.
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Der Anmeldungsgegenstand ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch durch alle in den Zeichnungen und der Beschreibung offenbarten Angaben und Merkmale. Sie werden, auch wenn sie nicht Gegenstand der Ansprüche sind, als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
- 1 in perspektivischer und vereinfachter Darstellung eine erfindungsgemäße Maschine zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 im Querschnitt ein auf der Maschine nach 1 erzeugtes Werkstück mit einer Längsprofilnut mit Hinterschneidungen,
- 3 das Werkstück gemäß 1 nach einem ersten Bearbeitungsschritt,
- 4 in vergrößerter Darstellung ein Nutfräswerkzeug und einen Hobelmeißel der erfindungsgemäßen Maschine,
- 5 die Einzelheit gemäß 4 in Seitenansicht,
- 6 in vergrößerter Darstellung und in einem Schnitt senkrecht zur Durchlaufrichtung des Werkstückes durch die Maschine den Eingriff des Hobelmeißels in die vorgefräste Nut des Werkstückes,
- 7 den Hobelmeißel der erfindungsgemäßen Maschine in vergrößerter und perspektivischer Darstellung.
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Mit der im Folgenden beschriebenen Maschine ist es möglich, in einem Werkstück 1 in einem Durchlaufverfahren eine hinterschnittene, in Durchlaufrichtung sich erstreckende Nut anzubringen.
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Die Durchlaufmaschine ist insbesondere eine Kehlmaschine, mit der die Werkstücke 1 bei ihrem Durchlauf an allen vier Seiten bearbeitet werden können.
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Die länglichen Werkstücke 1 haben viereckigen, insbesondere rechteckigen Querschnitt und werden bei ihrem Durchlauf durch die Maschine gerade und eben gehobelt. Die länglichen Werkstücke 1 werden in ihrer Längsrichtung in Transport- bzw. Vorschubrichtung 2 durch die Maschine transportiert und während ihres Durchlaufes bearbeitet. Die Werkstücke 1 haben nach ihrer Bearbeitung üblicherweise rechteckigen Querschnitt.
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Die Werkstücke 1 werden in Transportrichtung 2 auf einem Einlauftisch 3 aufliegend in die Maschine transportiert.
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Die Werkstücke 1 liegen mit ihrer in Transportrichtung 2 rechten Längsseite 4 an einem Fügelineal 5 an, das sich in Transportrichtung 2 vorzugsweise längs des einen Randes des Einlauftisches erstreckt.
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Zum Vorschub der Werkstücke 1 sind Walzen 6 vorgesehen, die über die Länge der Maschine verteilt angeordnet sind. Sie werden drehbar angetrieben und liegen unter Druck auf der Oberseite der Werkstücke 1 auf. Vorteilhaft werden die Transportwalzen 6 mittels pneumatischem Druck auf die Werkstücke 1 gedrückt, die dadurch zuverlässig durch die Maschine transportiert und durch die entsprechenden Werkzeuge einwandfrei bearbeitet werden können.
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Der Einlauftisch 3 ist in Höhenrichtung einstellbar, um die Spanabnahme an der Unterseite der Werkstücke 1 einzustellen. Der Einlauftisch 3 kann in Vertikalrichtung linear verstellbar sein. Es ist aber auch möglich, den Einlauftisch 3 in Höhenrichtung schräg zu verstellen. Je nach Verstelleinrichtung kann der Einlauftisch 3 auch in Höhenrichtung längs eines Bogens verstellbar sein. In diesem Falle ist der Einlauftisch 3 mittels Schwingen gelagert.
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Die Werkstücke 1 gelangen vom Einlauftisch 3 auf einen Maschinentisch 7, auf dem die Werkstücke 1 mit ihrer Unterseite bei ihrem Transport durch die Maschine aufliegen. Bei ihrem Vorschub liegen die Werkstücke im Bereich des Maschinentisches 7 mit ihrer rechten Längsseite 4 an einem rechten Anschlag 8 an, der sich längs des Maschinentisches 7 in Transportrichtung 2 erstreckt.
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Im Bereich zwischen dem Einlauftisch 3 und dem Maschinentisch 7 befindet sich ein Abrichtwerkzeug 9, das um eine horizontale Achse drehbar angetrieben ist und mit dem die Unterseite des Werkstückes 1 bearbeitet wird. Im Bereich dieses Abrichtwerkzeuges 9 haben der Einlauftisch 3 und der Maschinentisch 7 einen solchen Abstand voneinander, dass die Unterseite des Werkstückes 1 durch das Abrichtwerkzeug 9 bearbeitet werden kann.
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In Transportrichtung 2 mit Abstand hinter dem Abrichtwerkzeug 9 hat die Maschine ein rechtes Werkzeug 11, das um eine vertikale Achse drehbar angetrieben und mit dem die in Transportrichtung 2 rechte Längsseite 4 des Werkstückes 1 bei dessen Durchlauf durch die Maschine bearbeitet wird.
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In Transportrichtung 2 mit Abstand hinter dem rechten Werkzeug 11 ist die Maschine mit einem linken Werkzeug 12 versehen, das ebenfalls um eine vertikale Achse drehbar angetrieben und mit dem die linke Längsseite 13 des Werkstückes 1 bei dessen Durchlauf bearbeitet wird.
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Vorteilhaft sind in Transportrichtung 2 vor und nach dem linken Werkzeug 12 Transportwalzen 6 vorgesehen, mit denen das Werkstück 1 zuverlässig am Werkzeug 12 vorbeitransportiert werden kann.
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Zur Bearbeitung der Oberseite des Werkstückes 1 bei dessen Durchlauf durch die Maschine ist mit Abstand hinter dem linken Werkzeug 12 ein oberes Werkzeug 14 vorgesehen, das um eine horizontale Achse drehbar angetrieben wird.
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In Transportrichtung 2 mit Abstand hinter dem oberen Werkzeug 14 ist die Maschine mit einem weiteren oberen Werkzeug 15 versehen, das um eine horizontale Achse drehbar angetrieben wird.
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Mit Abstand hinter dem oberen Werkzeug 15 ist die Maschine mit einem unteren Werkzeug 16 versehen, das um eine horizontale Achse drehbar angetrieben ist und mit dem die Unterseite des Werkstückes 1 bearbeitet wird. Im Bereich dieses unteren Werkzeuges 16 ist der Maschinentisch 7 unterbrochen, damit das Werkzeug 16 die Werkstückunterseite bearbeiten kann.
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Die Maschine ist weiterhin mit Tischwalzen 17, 18 versehen, auf denen das Werkstück 1 bei seinem Transport durch die Maschine aufliegt. Die Tischwalzen 17, 18 sind um horizontale Achsen drehbar und befinden sich im Bereich unterhalb des Werkstückes 1. Im Bereich der Tischwalzen 17, 18 ist der Maschinentisch 7 jeweils unterbrochen. Im Ausführungsbeispiel ist die Tischwalze 17 im Bereich zwischen den beiden oberen Werkzeugen 14, 15 und die Tischwalze 18 in Transportrichtung 2 hinter dem unteren Werkzeug 16 vorgesehen. Je nach Ausbildung der Maschine können die Tischwalzen 17, 18 auch an einer anderen Stelle der Maschine vorgesehen sein.
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Das horizontale Werkzeug 14 ist in einer Absaughaube 19 angeordnet, die in bekannter Weise mit einem Absaugstutzen 20 versehen ist, an den eine (nicht dargestellte) Absaugleitung angeschlossen ist. Über sie werden die bei der Bearbeitung des Werkstückes 1 mittels des Werkzeuges 14 anfallenden Späne abgesaugt.
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An der Absaughaube 19 sind in Transportrichtung vor und hinter dem Werkzeug 14 Andruckschuhe 21, 22 vorgesehen, die auf dem Werkstück 1 bei dessen Durchlauf durch die Maschine in bekannter Weise aufliegen. Die beiden Andruckschuhe 21, 22 liegen mit nur geringem Abstand vor bzw. hinter dem Werkzeug 14, so dass das Werkstück 1 durch das Werkzeug 14 einwandfrei bearbeitet werden kann. Die Andruckschuhe 21, 22 sind vorteilhaft in Bezug auf den Flugkreisdurchmesser des Werkzeuges 14 einstellbar.
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Beim Durchlauf durch die Maschine wird in der Oberseite 23 des Werkstückes 1 eine Nut 24 mit Hinterschneidung hergestellt (2).
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Zunächst wird in die Werkstückoberseite 23 mit dem Werkzeug 14 eine im Querschnitt rechteckige Rohnut 24' gefräst (3). Das Werkzeug 14 ist ein Nutfräser, der mit Fräszähnen 25 versehen ist (4), die über den Umfang des Werkzeuges 14 verteilt angeordnet sind. Mit den Fräszähnen 25 wird die Rohnut 24' im ersten Arbeitsschritt hergestellt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Nut 24 in halber Breite des Werkstückes 1 gefräst. Die in Längsrichtung des Werkstückes 1 sich erstreckende Nut 24 kann je nach späterem Einsatz des Werkstückes 1 auch an anderer Stelle in der Oberseite des Werkstückes 1 eingebracht werden.
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Darüber hinaus ist es möglich, das Werkzeug 14 beispielsweise mit zwei oder mehr Fräszahnkränzen zu versehen, so dass mit dem Werkzeug 14 eine entsprechende Zahl von Nuten 24 in das Werkstück 1 gefräst werden kann.
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Um in der gefrästen Rohnut 24' die Hinterschneidung 26 (2) anbringen zu können, ist die Maschine mit einem Hobelmeißel 27 versehen (4 bis 7). Der Hobelmeißel 27 ist am Andruckschuh 22 so angeordnet, dass er sich in Transportrichtung 2 des Werkstückes 1 erstreckt. Er liegt in der gleichen Ebene wie die Fräszähne 25 des Werkzeuges 14. Beim Vorschub des Werkstückes 1 gelangt der Hobelmeißel 27 in die durch die Fräszähne 25 erzeugte Rohnut 24'. Der Hobelmeißel 27 ist so ausgebildet und formgeschliffen, dass mit ihm die Hinterschneidung 26 in der Rohnut 24' hergestellt wird (6).
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Der Hobelmeißel 27 dringt von der Transportrichtung 2 vorderen Stirnseite in die Rohnut 24' ein und erzeugt die Hinterschneidung 26 in der Rohnut.
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Der Andruckschuh 22 mit dem Hobelmeißel 27 kann zur Anpassung an unterschiedliche Werkstückdicken zusammen mit dem Werkzeug 14 und zur Anpassung an unterschiedliche Werkzeugdurchmesser in Höhenrichtung verstellt werden.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Hobelmeißel 27 am Andruckschuh 22 vorgesehen, der in der Höhe verstellbar ist. Die Maschine kann abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel auch so gestaltet sein, dass der Hobelmeißel 27 an einer gesonderten Halterung vorgesehen ist. Sie ist vorteilhaft in der Höhe verstellbar, damit der Hobelmeißel 27 je nach Werkstückdicke in die vorgefräste Rohnut 24' gelangen kann.
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Wie sich aus 6 ergibt, ist der Andruckschuh 22 mit einer Aussparung 28 versehen, in der der Hobelmeißel 27 befestigt ist.
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Der Hobelmeißel 27 hat ein Befestigungsteil 29 (7), mit dem der Hobelmeißel 27 in die Aussparung 28 ragt und in ihr in geeigneter Weise mit dem Andruckschuh 22 verbunden ist.
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Wie aus 5 hervorgeht, ragt der Befestigungsteil 29 nach oben über den Andruckschuh 22 geringfügig vor.
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In dem nach unten über den Andruckschuh 22 vorstehenden Bereich ist der Hobelmeißel 27 mit einem Profilabschnitt 30 versehen, dessen Querschnittsform sich danach richtet, wie die Hinterschneidung 26 in der Nut 24 gestaltet sein soll. Im Beispielsfall werden die Hinterschneidungen 26 an den beiden Seitenwänden 31, 32 (2) der Nut 24 eingebracht. Die Hinterschneidungen 26 haben im Querschnitt durch das Werkstück 1 dreieckförmigen Umriss. Dementsprechend ist der Profilabschnitt 30 des Hobelmeißels 27 so gestaltet, dass er über beide Seiten des Befestigungsteiles 29 vorsteht und die vorstehenden Bereiche 30a, 30b des Profilabschnittes 30 über ihre Länge dreieckförmigen Umriss haben. Wenn daher das Werkstück 1 in Transportrichtung 2 durch die Maschine bewegt und der Hobelmeißel 27 von der Stirnseite des Werkstückes aus in die vorgefräste Rohnut 24' eingreift, wird in den Seitenwänden 31, 32 der Rohnut 24' jeweils die Hinterschneidung 26 erzeugt.
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Die entgegen Durchlaufrichtung 2 weisende Stirnseite 33 des Hobelmeißels 27 ist aufwärts schräg nach hinten gerichtet und mit einem Hohlschliff versehen. Diese Stirnseite 33 erstreckt sich bis zum unteren Ende des Profilabschnittes 30.
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Der Hohlschliff der Stirnseite 33 ist für den Schneidwinkel vorgesehen und bildet eine Spannut, über die das aus dem Werkstück 1 durch den Profilabschnitt 30 abgetrennte Material gebrochen und so abgeführt wird, dass es in den Bereich des Werkzeuges 14 in der Absaughaube 19 gelangt und über den Absaugstutzen 20 abgesaugt werden kann. Vorteilhaft werden die Späne so geführt, dass sie vom Werkzeug 14 zerkleinert und zerspant werden, um dadurch besser abgesaugt werden zu können.
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Die Längsachse des Profilabschnittes 30 erstreckt sich in Transportrichtung 2 des Werkstückes 1. Der Profilabschnitt 30 hat über seine Länge konstanten Querschnitt. Damit die Reibungskräfte klein gehalten werden, erstreckt sich der Profilabschnitt 30 vorteilhaft nur über einen Teil der in Transportrichtung 2 gemessenen Länge des Hobelmeißels 27. Der in Transportrichtung 2 an den Profilabschnitt 30 anschließende Teil 34 ist dünner als der Profilabschnitt 30 sowie auch dünner als der Befestigungsteil 29.
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Der Profilabschnitt 30 kann auch so ausgebildet sein, dass seine Querschnittsbreite in Richtung auf den Teil 34 abnimmt. Dadurch werden seitliche Freiwinkel gebildet, welche die Reibungskräfte beim Bearbeitungsvorgang deutlich reduzieren.
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Mit den zueinander parallelen Seitenflächen 35, 36 des Befestigungsteils 29 liegt der Hobelmeißel 27 an den Seitenwänden 31. 32 der vorgefrästen Rohnut 24' an (6), wenn der Hobelmeißel 27 die Hinterschneidung 26 im Werkstück 1 erzeugt. Dadurch kann die Hinterschneidung 26 mit hoher Genauigkeit in der Nut 24 hergestellt werden.
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Da auch der Andruckschuh 22 auf der Oberseite des in Transportrichtung 2 sich bewegenden Werkstückes 1 aufliegt, ergibt sich eine besonderes gute Qualität bei der Herstellung der Nut 24, weil durch den Andruckschuh 22 Vibrationen des Werkstückes 1 beim Durchlauf im Bereich des Werkzeuges 14 verhindert, zumindest so weit vermindert werden, dass sie sich nicht nachteilig auf die Bearbeitungsqualität auswirken.
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Das Werkzeug 14 kann anstelle mit den Fräszähnen 25 beispielsweise auch mit einem Kreissägeblatt versehen sein, das eine solche Dicke hat, dass in der Oberseite des Werkstückes 1 die entsprechende Nut mit der notwendigen Breite hergestellt werden kann.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist das obere horizontale Werkzeug 14 so ausgebildet, dass mit ihm nicht nur die Rohnut 24' im Werkstück 1 vorgefräst, sondern auch dessen Oberseite glatt gehobelt werden kann. In diesem Falle ist nur ein Werkzeug für das Glatthobeln der Werkstückoberseite und der Erzeugung der Rohnut 24' notwendig.
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Die Funktion von Glatthobeln und Nutfräsen kann aber auch auf zwei Werkzeuge aufgeteilt sein. In diesem Falle befinden sich die Fräszähne 25 oder auch ein Sägeblatt an einem zusätzlichen Werkzeug, mit dem ausschließlich die Rohnut 24' vorgefräst wird.
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Die Werkstücke 1 mit den Profilnuten 24 können beispielsweise zum Einklicken eines Befestigungselementes bei Fußbodendielen oder einer Deckenverkleidung eingesetzt werden. Durch die Hinterschneidung 26 ist sichergestellt, dass solche Befestigungselemente nicht aus der Profilnut 24 quer zu deren Längsrichtung herausgezogen werden können.
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Die beschriebene Fertigung ist nicht auf das obere Werkzeug 14 beschränkt, sondern kann in ähnlicher Form beispielsweise auch an den vertikalen Werkzeugen 11, 12 vorgesehen sein, um an den Längsseiten 4, 13 des Werkstückes 1 ebenfalls hinterschnittene Nuten anzubringen. Der Verfahrensablauf ist in diesen Fällen gleich wie bei der Herstellung der Nut in der Werkstückoberseite.