DE102019002225A1 - Schüssel für eine Toilette und Verfahren zur Herstellung einer solchen Schüssel - Google Patents

Schüssel für eine Toilette und Verfahren zur Herstellung einer solchen Schüssel Download PDF

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Abstract

Schüssel (1) für eine Toilette, zumindest aufweisend eine Außenhaut (2) und ein wasserführendes Innenteil (3), wobei das Innenteil (3) bei vorgesehener Nutzung regelmäßig mit Wasser beaufschlagt ist, wobei die Außenhaut (2) ausschließlich den nicht wasserführenden Teil der Schüssel (1) umfasst, wobei die Außenhaut (2) aus einem Mineralguss-Werkstoff und das Innenteil (3) aus einem andern Werkstoff besteht. Es wird auch ein Verfahren zur Herstellung einer Schüssel angegeben.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Schüssel, insbesondere für eine Toilette (einschließend auch ein Urinal oder dergleichen) und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Schüssel.
  • In der jüngsten Vergangenheit gab es ein großes Wachstum von Waschtischen, Badewannen und Duschtassen aus Mineralguss. Schüsseln für Toiletten, Urinale und dergleichen können heute nicht aus diesem Material hergestellt werden, weil das Material nicht ausreichend chemisch und/oder gegen Abrieb beständig ist.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik angeführten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere eine Schüssel für eine Toilette vorgeschlagen werden, bei der Mineralguss dennoch verwendet wird. Es soll weiter ein Verfahren zur Herstellung einer Schüssel, umfassend den Werkstoff Mineralguss, vorgeschlagen werden.
  • Zur Lösung dieser Aufgaben trägt eine Schüssel mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 5 bei. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche. Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und/oder Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
  • Es wird eine Schüssel, insbesondere für Toiletten, Urinale, etc., vorgeschlagen, zumindest aufweisend eine Außenhaut und ein wasserführendes Innenteil, wobei das Innenteil bei vorgesehener Nutzung regelmäßig mit Wasser beaufschlagt ist. Die Außenhaut umfasst ausschließlich den nicht wasserführenden Teil der Schüssel, wobei die Außenhaut aus einem Mineralguss-Werkstoff und das Innenteil aus einem anderen Werkstoff (keinem Mineralguss-Werkstoff) besteht.
  • Es wird insbesondere eine Hybrid-Schüssel vorgeschlagen, die aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt ist, wobei jeder Werkstoff unter Berücksichtigung seiner Eigenschaften für unterschiedliche Bereiche der Schüssel vorgesehen ist.
  • Eine (Toiletten-)Schüssel wird regelmäßig über einen Wassereinlauf (verbunden z. B. mit einem Spülkasten oder einer Druckleitung) mit Wasser beaufschlagt. Weiter ist ein Ablauf vorgesehen, über den u. a. das Wasser aus der Schüssel in eine Abwasserleitung überführt werden kann. Wassereinlauf und Ablauf sind regelmäßig über das wasserführende Innenteil der Schüssel miteinander verbunden.
  • Der Begriff „Schüssel“ bezieht sich insoweit insbesondere auf die sogenannte „Keramik“ einer Toilette, eines Urinals, etc..
  • Insbesondere besteht (nur) die Außenhaut (im Wesentlichen) aus dem Mineralguss-Werkstoff.
  • Mineralguss ist insbesondere ein Werkstoff, der aus mineralischen Füllstoffen, z. B. Quarzkies, Quarzsand und/oder Gesteinsmehl, und einem geringen Anteil Epoxid-Bindematerial besteht. Die Materialien werden miteinander gemischt und in Abhängigkeit vom nach Fertigungsverfahren als homogene Masse z. B. kalt (Umgebungstemperatur, also nicht extra erwärmt) in Gießformen, z. B. aus Holz, Stahl oder Kunststoff, vergossen. Während des Gießvorgangs kann die Gießform bewegt, z. B. gerüttelt werden, um das Gemisch zu verdichten und zu entlüften. Nach wenigen Stunden kann das Teil entformt werden und ist montagefertig. Der Werkstoff ist auch bekannt unter der Bezeichnung Polymerbeton oder Reaktionsharzbeton.
  • Ein Mineralguss-Werkstoff hat insbesondere einige Vorteile gegenüber einer sonst für Toilettenschüsseln verwendeten Keramik. Insbesondere können durch Verwendung von Mineralguss kleinere Radien, kleinere Toleranzen dargestellt werden sowie eine Integration von elektrischen oder mechanischen Komponenten sowie Anbindungspunkten realisiert werden. Weiterhin kann durch die Ausführung der Außenhaut aus diesem Material ein einheitliches bzw. aufeinander abgestimmtes Design von unterschiedlichen sanitären Anlagen, wie z. B. Waschtischen, Duschwannen, Badewannen, etc. gewährleistet werden.
  • In Keramiken können z. B. keine Komponenten (vor dem Brennen der Keramik) integriert werden (z. B. aufgrund der hohen Temperaturen während des Brennens). Weiter verhindert dies die große Schrumpfung der Keramik während ihrer Herstellung.
  • Insbesondere besteht das Innenteil aus einem keramischen Werkstoff.
  • Für die vorgeschlagene Schüssel wird insbesondere im Innenteil die hohe Härte und die Hygieneeigenschaften eines keramischen Werkstoffes genutzt, wobei für das Außenteil die Vorteile des Mineralguss-Werkstoffes, also geringe Schrumpfung, Gewährleistung enger Toleranzen, ebene Oberfläche, Darstellung kleiner Radien, genutzt werden.
  • Insbesondere sind die Außenhaut und das Innenteil miteinander zumindest (bzw. ausschließlich) über eine Klebstoff-Verbindung verbunden.
  • Die Außenhaut und das Innenteil können (alternativ) miteinander zumindest über eine Schraubverbindung, eine Spannverbindung oder eine Clips-Verbindung verbunden sein.
  • Insbesondere ist die Verbindung in einem (üblicherweise) nicht sichtbaren Bereich der Schüssel angeordnet, z. B. am oberen Rand eines Innenraums der Schüssel. Insbesondere ist die Verbindung in einem (bei vorgesehener Nutzung) nicht von Flüssigkeit beaufschlagten Bereich der Schüssel angeordnet.
  • Bevorzugt ist die Verbindung flüssigkeitsdicht ausgeführt. Es ist aber auch möglich, dass die Verbindung nicht flüssigkeitsdicht ausgeführt ist, sondern z. B. nur gegenüber Spritzwasser flüssigkeitsdicht ausgeführt ist.
  • Es wird ein Verfahren zur Herstellung einer Schüssel, insbesondere der bereits beschriebenen Schüssel, vorgeschlagen. Die Schüssel weist zumindest eine Außenhaut und ein wasserführendes Innenteil auf, wobei das Innenteil bei vorgesehener Nutzung regelmäßig mit Wasser beaufschlagt wird, wobei die Außenhaut ausschließlich den nicht wasserführenden Teil der Schüssel umfasst. Das Verfahren umfasst zumindest die folgenden Schritte:
    1. a) Bereitstellen der Außenhaut, wobei die Außenhaut aus einem Mineralguss-Werkstoff hergestellt ist;
    2. b) Bereitstellen des Innenteils; wobei das Innenteil aus einem anderen Werkstoff als die Außenhaut hergestellt ist;
    3. c) Verbinden der Außenhaut mit dem Innenteil zu einer Schüssel.
  • Insbesondere besteht das Innenteil aus einem keramischen Werkstoff.
  • Insbesondere umfasst das Verbinden ein Kleben.
  • Insbesondere umfasst das Verbinden ein Verschrauben, ein Verspannen oder ein Verclipsen.
  • Die Ausführungen zu dem Verfahren sind insbesondere auf die Schüssel übertragbar und umgekehrt.
  • Bevorzugt ist eine Verwendung der hier vorgeschlagenen Schüssel zur Aufnahme von humanen Körperausscheidungen, insbesondre Urin.
  • Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung. Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann („mindestens ein“), kann die Beschreibung zu einem dieser Bauteile für alle oder einen Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen gelten, dies ist aber nicht zwingend.
  • Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
    • 1: eine Schüssel in einer Seitenansicht im Schnitt; und
    • 2: ein Verfahren zur Herstellung einer Schüssel.
  • Die 1 zeigt eine Schüssel 1 in einer Seitenansicht im Schnitt. 2 zeigt ein Verfahren zur Herstellung einer Schüssel 1. Die 1 und 2 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben.
  • Die Schüssel 1 weist Außenhaut 2 und ein wasserführendes Innenteil 3 auf, wobei das Innenteil 3 bei vorgesehener Nutzung regelmäßig mit Wasser beaufschlagt ist. Die Außenhaut 2 umfasst ausschließlich den nicht wasserführenden Teil der Schüssel 1, wobei die Außenhaut 2 aus einem Mineralguss-Werkstoff und das Innenteil 3 aus einem anderen Werkstoff (keinem Mineralguss-Werkstoff) besteht.
  • Die Schüssel 1 ist über einen Wassereinlauf 5 (verbunden z. B. mit einem Spülkasten oder einer Druckleitung) mit Wasser beaufschlagt. Weiter ist ein Ablauf 6 vorgesehen, über den u. a. das Wasser aus der Schüssel 1 in eine Abwasserleitung überführt werden kann. Wassereinlauf 5 und Ablauf 6 sind über das wasserführende Innenteil 3 der Schüssel 1 miteinander verbunden.
  • Außenhaut 2 und Innenteil 3 sind miteinander ausschließlich über eine (hier: Klebstoff-)Verbindung 4 verbunden.
  • Die Verbindung 4 ist in einem (üblicherweise) nicht sichtbaren Bereich der Schüssel 1 angeordnet, hier am oberen Rand eines Innenraums der Schüssel 1.
  • Das Verfahren zur Herstellung einer Schüssel umfasst gemäß Schritt a) das Bereitstellen der Außenhaut 2, wobei die Außenhaut 2 aus einem Mineralguss-Werkstoff hergestellt ist. Gemäß Schritt b) erfolgt ein Bereitstellen des Innenteils 3, wobei das Innenteil 3 aus einem anderen Werkstoff als die Außenhaut 2 hergestellt ist. Gemäß Schritt c) erfolgt das Verbinden der Außenhaut 2 mit dem Innenteil 3 zu einer Schüssel 1 über die Verbindung 4.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Schüssel
    2
    Außenhaut
    3
    Innenteil
    4
    Verbindung
    5
    Wassereinlauf
    6
    Ablauf

Claims (8)

  1. Schüssel (1) für eine Toilette, zumindest aufweisend eine Außenhaut (2) und ein wasserführendes Innenteil (3), wobei das Innenteil (3) bei vorgesehener Nutzung regelmäßig mit Wasser beaufschlagt ist, wobei die Außenhaut (2) ausschließlich den nicht wasserführenden Teil der Schüssel (1) umfasst, wobei die Außenhaut (2) aus einem Mineralguss-Werkstoff und das Innenteil (3) aus einem andern Werkstoff besteht.
  2. Schüssel (1) nach Patentanspruch 1, wobei das Innenteil (3) aus einem keramischen Werkstoff besteht.
  3. Schüssel (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Außenhaut (2) und das Innenteil (3) miteinander zumindest über eine Klebstoff-Verbindung (4) verbunden sind.
  4. Schüssel (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Außenhaut (2) und das Innenteil (3) miteinander zumindest über eine Schraubverbindung, eine Spannverbindung oder eine Clips-Verbindung verbunden sind.
  5. Verfahren zur Herstellung einer Schüssel (1) für eine Toilette, wobei die Schüssel (1) zumindest eine Außenhaut (2) und ein wasserführendes Innenteil (3) aufweist, wobei das Innenteil (3) bei vorgesehener Nutzung regelmäßig mit Wasser beaufschlagt wird, wobei die Außenhaut (2) ausschließlich den nicht wasserführenden Teil der Schüssel (1) umfasst, wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst: a) Bereitstellen der Außenhaut (2), wobei die Außenhaut (2) aus einem Mineralguss-Werkstoff hergestellt ist; b) Bereitstellen des Innenteils (3), wobei das Innenteil aus einem anderen Werkstoff als die Außenhaut (2) hergestellt ist; c) Verbinden der Außenhaut (2) mit dem Innenteil (3) zu einer Schüssel.
  6. Verfahren nach Patentanspruch 5, wobei das Innenteil (3) aus einem keramischen Werkstoff besteht.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 5 und 6, wobei das Verbinden ein Kleben umfasst.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 5 bis 7, wobei das Verbinden ein Verschrauben, ein Verspannen oder ein Verclipsen umfasst.
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