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Die Erfindung betrifft eine Gepäckfachanordnung für ein Flugzeug, mit einem im Flugzeug befestigbaren Grundträger, und mit einem relativ zum Grundträger um eine Schwenkachse schwenkbar und/oder entlang eines Verfahrweges translatorisch verschiebbar gelagerten Gepäckfach.
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Aus der
EP 1 550 608 B1 ist eine solche Gepäckfachanordnung für ein Flugzeug bekannt. Über den Sitzreihen eines Flugzeugs sind Gepäckkästen in einem Längsgestell angeordnet. Ein Gepäckkasten ist mittels eines Tragarms relativ zum Längsgestell um ein Drehgelenk schwenkbar angeordnet. In der geöffneten Position kann der Gepäckkasten durch eine Öffnung be- und entladen werden. In der geschlossenen Position schließt die Bodenwand des Gepäckkastens bündig mit dem Längsgestell ab, um in dem Gepäckkasten enthaltenes Gepäck sicher zu verstauen. Um den Gepäckkasten von der geöffneten in die geschlossene Position zu bewegen, ist eine Hubvorrichtung vorgesehen. Die Hubvorrichtung umfasst einen Elektromotor mit einem Getriebe zum Antrieb einer Seilrolle. Um die Seilrolle läuft ein Antriebsseil über Umlenkrollen und ist an seinem motorfernen Ende an der Deckenwand des Gepäckkastens befestigt. Wird der Elektromotor und damit die Seilrolle im Uhrzeigersinn gedreht, wird der Gepäckkasten mittels des Antriebsseils nach oben bis in die geschlossene Position gezogen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Gepäckfachanordnung anzugeben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Gepäckfachanordnung gemäß Patentanspruch 1 für ein Flugzeug. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sowie anderer Erfindungskategorien ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Die Gepäckfachanordnung enthält einen Grundträger, der im Flugzeug, z.B. an einer dafür vorgesehenen Tragstruktur, befestigbar bzw. im Montagezustand befestigt ist. Die Gepäckfachanordnung enthält ein Gepäckfach, das relativ zum Grundträger um eine Schwenkachse schwenkbar und/oder entlang eines Verfahrweges translatorisch verschiebbar gelagert ist. Der Grundträger ist insbesondere - zumindest teilweise oder auch vollständig - als Gehäuse für das Gepäckfach ausgeführt.
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Die Gepäckfachanordnung enthält mindestens einen Spindelantrieb zum Schwenken und/oder Verschieben, insbesondere Herausfahren, des Gepäckfaches um die Schwenkachse. Der Spindelantrieb weist einen Motorblock auf, der Motorblock enthält eine rotierbare Spindel. Der Motorblock enthält auch einen Motor zum Antrieb der Spindel. Die Spindel ragt dabei insbesondere aus dem Motorblock heraus bzw. erstreckt sich mit ihrer Längsachse von diesem weg. Der Motor im Motorblock ist dabei insbesondere quer, z.B. im 90° Winkel, zur Spindelachse (Längsachse) angeordnet, kann aber auch in Verlängerung bzw. parallel zur Spindelachse positioniert werden. Dies ist insbesondere jeweils von einem gewählten Getriebe abhängig, falls ein solches im Motorblock enthalten ist. Die angetriebene Spindel rotiert um deren Längsachse. Der Spindelantrieb weist auch eine Spindelmutter auf. Durch Rotation bzw. Drehung der Spindel wird die Spindelmutter axial in beiden Richtungen entlang der Spindel bzw. entlang der Längsachse, insbesondere auf den Motorblock zu oder von diesem weg, bewegt. An - für den Fall des Verschwenkens jeweils radial von der Schwenkachse entfernten - Anbindungspunkten ist der Motorblock am Grundträger (einer der Anbindungspunkte) und die Spindelmutter an dem Gepäckfach (anderer der Anbindungspunkte) zumindest mittelbar befestigt oder umgekehrt (Motorblock am Gepäckfach, Spindelmutter am Grundträger). Im Fall des Verschiebens sind die Anbindungspunkte insbesondere von einer die Verschiebung bewirkenden Führungseinrichtung (Schiene/Kulisse/...) entfernt angeordnet. Die entsprechenden Komponenten sind also entweder unmittelbar oder durch Zwischenschaltung von sonstigen Teilen, insbesondere Haltern, Stegen, Lagern, Befestigungsmitteln usw. aneinander befestigt.
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Ein entsprechendes Gepäckfach ist insbesondere eine Schütte und wird auch „Bin“ genannt. Das Gepäckfach ist insbesondere ein bewegbares Überkopf-Staufach, wie es gewöhnlich in großen kommerziellen Flugzeugen verwendet wird.
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Gemäß der Erfindung ergibt sich ein automatisch öffnendes und schließendes Gepäckfach.
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Die Erfindung beruht auf der grundlegenden Idee, einen Motor-Spindelantrieb an einem bewegbaren Gepäckfach anzubringen. Der Spindelantrieb bewegt in seinem Betrieb das Gepäckfach in Schließrichtung, insbesondere von einer offenen in eine geschlossene Position, oder in Gegenrichtung ohne Handkraft durch einen Menschen, insbesondere Passagier oder Kabinenpersonal. Insbesondere ergibt sich also das automatische Öffnen und Schließen eines Überkopf-Staufaches. Gemäß der Erfindung können auch kleine oder schwache Personen ein Gepäckfach bedienen, insbesondere schließen.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist also auch auf einen Bin anwendbar, der translatorisch aus einem Gehäuse herausfährt.
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Die Erfindung erlaubt eine verbesserte Ansteuerung des Gepäckfaches zur Kraftunterstützung bzw. sogar zur Automatisierung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind der Motorblock und/oder die Spindelmutter drehbar am Grundträger und am Gepäckfach befestigt. Hierdurch lassen sich Relativdrehungen zwischen Spindelantrieb, Grundträger und Gepäckfach ausgleichen. Die Drehbarkeit erfolgt insbesondere um eine Drehachse, die quer zu einer Längsachse der Spindel verläuft.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Spindelmutter einen Gewindeabschnitt zum Eingriff mit der Spindel und einen relativ zum Gewindeabschnitt drehbaren Fixierabschnitt zur Verbindung mit dem bzw. zur festen Montage am Gepäckfach oder dem Grundträger (je nachdem, mit welchem Teil die Spindelmutter verbunden ist) auf. Ein entsprechend oben genannter Ausgleich einer Relativdrehung zwischen Spindelantrieb bzw. Spindel und Gegenstück (Gepäckfach, Grundträger) erfolgt dann innerhalb der Spindelmutter. Der Fixierabschnitt kann hierbei fest und muss daher nicht drehbar am Gegenstück angebracht werden.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist der Fixierabschnitt und/oder der Motorblock um eine Drehachse senkrecht zur Längsachse des Gewindeabschnittes relativ zum Gewindeabschnitt drehbar. Hierdurch lassen sich die oben genannten Relativdrehungen besonders günstig bewerkstelligen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Gepäckfachanordnung mindestens einen Spindelantrieb auf, der an einem axialen Enden des Gepäckfaches angeordnet ist und/oder mindestens zwei Spindelantriebe auf, die an den jeweiligen axialen Enden des Gepäckfaches („axial“ ist z.B. bezogen auf die Axialrichtung der Schwenkachse oder einer Längserstreckungsrichtung des Gepäckfaches oder des Flugzeuges usw.) angeordnet sind. Mindestens jeweils einer der Spindelantriebe ist also an je einem der beiden axialen Enden des Gepäckfaches angeordnet. So kann das Gepäckfach an beiden axialen Enden mit einer jeweiligen Bewegungskraft beaufschlagt werden.
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Insbesondere bei kleineren OHSC (Overhead Storage Compartment) bzw. Spacer ist auch eine Ausführungsform mit einem einzigen Spindelantrieb vorstellbar.
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Insbesondere sind auch Kombinationen von Schwenk- und Verfahrbewegungen möglich. Hierzu sind entsprechende Kombinationen von (auch schwenkbaren) Verfahrwegen und/oder (auch verfahrbaren) Schwenkachsen vorgesehen. Die Bewegung erfolgt jeweils durch Spindelantriebe.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gepäckfach an mindestens einem seiner axialen Enden eine Seitenwand auf und der Spindelantrieb ist axial außerhalb des Gepäckfaches jenseits der Seitenwand angeordnet. Alternativ, - falls zusätzlich der Grundträger (insbesondere als Gehäuse, siehe oben) am axialen Ende der Seitenwand eine Außenwand aufweist - ist der Spindelantrieb in einer Lücke zwischen der Seitenwand und der Außenwand angeordnet. Im ersten Fall wird so vermieden, dass der Spindelantrieb mit dem Innenraum des Gepäckfaches, insbesondere darin eingelegtem Stau- bzw. Ladegut, z.B. Gepäck von Passagieren, in Kontakt gelangt. Im zweiten Fall wird zusätzlich erreicht, dass der Spindelantrieb innerhalb der Gepäckfachanordnung integriert ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Spindelantrieb nicht selbsthemmend ausgeführt. Somit kann insbesondere die Spindelmutter auf der Spindel durch Einwirkung äußerer Kraft axial verschoben werden. In der Folge kann das Gepäckfach auch von Hand bedient, also geöffnet und geschlossen werden, ohne den Spindelantrieb von Grundträger und Gepäckfach lösen zu müssen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Gepäckfachanordnung ein Schloss (insbesondere „Latch“) zur mechanischen Verriegelung des Gepäckfaches in einem Schließzustand und einen Schloss-Sensor zur Erfassung eines Betriebszustandes (z.B. geöffnet, geschlossen, verriegelt, Fehlfunktion, ...) des Schlosses. Hierdurch können Logikfunktionen bzw. Betriebsweisen usw. in der Gepäckfachanordnung umgesetzt werden, insbesondere das automatische motorische Öffnen des Gepäckfaches bei Entriegeln des Schlosses, das Sperren des Spindelantriebs bei verriegeltem Schloss, das Erlauben der Aktivierung des Spindelantriebs nur bei entriegeltem Schloss, usw.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Gepäckfachanordnung eine Steuer- und Auswerteeinheit zur Ansteuerung der Spindelantriebe. Hierdurch ist ein gesteuerter / geregelter Betrieb der Gepäckfachanordnung ermöglicht. Externe Steuerkomponenten etc. werden dadurch überflüssig. Insbesondere ist die oben genannte Automatisierung der Gepäckfachanordnung möglich.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform - in Verbindung mit dem oben genannten Schloss und dem entsprechenden Schloss-Sensor - ist die Steuer- und Auswerteeinheit dazu eingerichtet bzw. konkret dazu ausgebildet, die Spindelantriebe beim Entriegeln des Schlosses (erkannt durch den Schloss-Sensor) zum Öffnen des Gepäckfaches anzusteuern und/oder eine Ansteuerung der Spindelantriebe nur bei entriegeltem Schloss zu erlauben. Die Einrichtung bzw. Ausbildung erfolgt zum Beispiel durch Festverdrahtung oder Programmierung der Steuer- und Auswerteeinheit. Die oben genannten Logikfunktionen etc. sind dann innerhalb der Steuer- und Auswerteeinheit umgesetzt.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist die Steuer- und Auswerteeinheit dazu eingerichtet, die Spindelantriebe gemäß einem Smooth-Motion-Betrieb anzusteuern. Das Gepäckfach führt dann beim Betrieb „weiche“ bzw. „gedämpfte“ Bewegungen durch, wie sie aus der Praxis bzw. dem Alltag weithin bekannt sind, zum Beispiel für Schranktüren, Schubladen, Toilettendeckel in Haushalten usw. Derartige Bewegungsformen verhindern abrupte Bewegungen und damit insbesondere Stöße bzw. Erschütterungen für Ladegut im Gepäckfach.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist die Steuer- und Auswerteeinheit dazu eingerichtet, die Spindelantriebe gemäß einem Einklemmschutz-Betrieb anzusteuern. Somit wird ein einklemmen von Gegenständen oder Körperteilen, zum Beispiel den Händen eines Bedieners, an der Gepäckfachanordnung, insbesondere zwischen Gepäckfach und Grundträger oder sonstigen Bauteilen vermieden.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform enthält die Gepäckfachanordnung mindestens ein Eingabeelement zur Aktivierung einer Bewegung (Öffnen, Schließen, ...) des Gepäckfaches und die Steuer- und Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, die Spindelantriebe gemäß dem Eingabeelement anzusteuern, um die entsprechende Bewegung zu bewirken. Insbesondere wird also das Öffnen und Schließen durch eine direkte oder indirekte (siehe unten) Betätigung des Eingabeelements ausgelöst. Das Eingabeelement ist insbesondere ein Taster, Schalter, „Button“, Näherungssensor, optischer, kapazitiver Sensor usw. Dies gilt insbesondere für das Schließen des Gepäckfaches, da ein Öffnen z.B. über Entriegeln des mechanischen Schlosses mit dem entsprechend oben genannten Sensor detektiert werden kann.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform enthält die Gepäckfachanordnung einen Tip-to-Run-Sensor (der insbesondere ein o.g. Eingabeelement ist) zur Erkennung eines Antippens, insbesondere (zumindest beginnenden) Zudrückens, des Gepäckfaches und die Steuer- und Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, die Spindelantriebe gemäß einem Tip-to-Run-Betrieb bzw. einer Tip-to-Run-Routine (Software) anzusteuern. „Tip-to-Run“ bedeutet insbesondere, dass der Betrieb („Run“) des Spindelantriebs durch händisches Beginnen, Anstoßen, Andeuten („Tip“) usw. einer Schließ- oder Öffnungsbewegung direkt am Schließfach ausgelöst wird. Ein Benutzer muss damit keinen entsprechenden Schalter, Bedienknopf oder ähnliches betätigen, sondern lediglich beginnen, direkt das Gepäckfach zu öffnen oder zu schließen. Der Sensor erkennt indirekt diese Bewegung als Eingabe und löst den Betrieb des Spindelantriebes aus. Der Tip-to-Run-Sensor ist insbesondere eine besondere Ausführungsform des oben genannten Eingabeelements. Insbesondere wird als solcher Sensor ein in einem Motor des Spindelantriebes ohnehin integrierter Sensor, z.B. ein Hall-Sensor genutzt. Insbesondere wird eine vorhandene Motorelektronik genutzt, um eine Tip-to-Run-Anforderung (Start eines Tip-to-Run-Betriebes) zu erkennen.
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Gemäß der Erfindung ergibt sich insbesondere ein übergreifendes Konzept mit einer Kombination aus Hardware (Gepäckfachanordnung usw.) und Software (Programmierung der Steuer- und Auswerteeinheit usw.). Gemäß der Erfindung erfolgt die Kombination elektrischer und mechanischer Komponenten in einer Luftfahrt-Umgebung bzw. dem verfügbaren Bauraum.
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Die Erfindung weist somit insbesondere zwei Komponenten auf, nämlich die entsprechende Hardware und entsprechende Software, die dazu dient, die Hardware wie oben erläutert einzurichten bzw. auszubilden. Die Hardware umfasst zwei Spindelantriebe (full automatic bin unit - FABU), die in bzw. entgegen der Flugrichtung in einer Lücke („forward / aft gap“) zwischen dem Gepäckfach („bin“) und dem Grundträger („housing“) platziert sind, einer Motorsteuereinheit (MCU, motor control unit, Steuer- und Auswerteeinheit), einem Sensor zur Detektion der Schloss-Information („latch“) und einem Eingabeknopf („button“),um die Schließbewegung des Gepäckfaches auszulösen. Falls notwendig, kann optional einen elektrischen Energiespeicher hinzugefügt werden.
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Die Software (als Programmierung zur Einrichtung der Steuer- und Auswerteeinheit) wertet die verschiedenen Bewegungssequenzen und Fehler aus und steuert die Bewegung der Motoren. Komfortfunktionen wie ein Klemmschutz, eine Tip-to-Run-Routine oder eine sanfte Bewegungssequenz („smooth-motion-sequence“) sind programmiert.
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Da der Spindelantrieb (FABU) nicht selbsthemmend ausgebildet ist, kann das gesamte System auch ohne Energieversorgung (im Fall eines elektrischen Energieausfalls) geöffnet und geschlossen werden.
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Weitere Merkmale, Wirkungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen, jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
- 1 eine Gepäckfachanordnung gemäß der Erfindung mit schwenkbarem Gepäckfach,
- 2 einen Ausschnitt des Spindelantriebs aus 1,
- 3 eine alternative Gepäckfachanordnung gemäß der Erfindung mit verschiebbarem Gepäckfach.
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1 zeigt eine Gepäckfachanordnung 2 für ein Flugzeug 4, hier ein Passagierflugzeug, von dem in 1 lediglich symbolisch ein Ausschnitt aus dessen Tragstruktur bzw. Innenverkleidung einer Passagierkabine dargestellt ist. Die Gepäckfachanordnung 2 enthält einen im Flugzeug 4 bzw. an dessen Tragstruktur befestigbaren und hier - in einem Einbauzustand - befestigten Grundträger 6. Daher ist die Gepäckfachanordnung 2 im Flugzeug 4 eingebaut. Die Gepäckfachanordnung 2 enthält ein Gepäckfach 8, hier eine Schütte, das relativ zum Grundträger - und damit im Einbauzustand auch zum Flugzeug 4 - um eine Schwenkachse 10 schwenkbar ist. Das Gepäckfach 8 ist in 1 ausgezogen in einem Offenzustand OZ und gestrichelt in einem Schließzustand SZ dargestellt.
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Die Gepäckfachanordnung 2 enthält außerdem zwei Spindelantriebe 12, von denen beispielhaft in 1 nur einer gezeigt ist. Die Spindelantriebe 12 dienen zum motorischen Schwenken des Gepäckfaches 8 um die Schwenkachse 10 in einer Öffnungs- und entgegengesetzten Schließrichtung. Jede der Spindelantriebe 12 enthält einen Motorblock 14 mit einem Motor 42 (siehe unten), eine Spindel 16 und eine Spindelmutter 18. An einem ersten Anbindungspunkt 20a ist der Motorblock 14 am Grundträger 6 befestigt, an einem zweiten Anbindungspunkten 20b ist die Spindelmutter 18 am Gepäckfach 8 befestigt. Beide Anbindungspunkte 20a, b (jeweils durch Kreise symbolisiert) sind radial von der Schwenkachse 10 entfernt.
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Der dargestellte Spindelantrieb 12 ist am bezüglich der Schwenkachse 10 axialen Ende des Gepäckfaches 8 angeordnet. Der nicht dargestellte zweite Spindelantrieb 12 ist am gegenüberliegenden axialen Ende des Gepäckfaches 8 angeordnet. An den entsprechenden axialen Enden weist das Gepäckfach 8 jeweils eine Seitenwand 9 auf (in 1 nur eine dargestellt). Die Spindelantriebe 12 sind jeweils außerhalb des Gepäckfaches 8 jenseits der Seitenwände 9 angeordnet. Der Grundträger 6, der hier nach Art eines Gehäuses ausgeführt ist, weist außerdem zwei Außenwände 7 auf (in 1 nur eine dargestellt), die jeweils in Richtung der Schwenkachse 10 axial außerhalb bzw. neben den Seitenwänden 9 liegen bzw. diese und damit das Gepäckfach 8 beidseitig einschließen. Die Spindelantriebe 12 sind jeweils in der entsprechenden axialen Lücke 13 jeweils zwischen Seitenwand 9 und Außenwand 7 angeordnet.
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Die Spindelantriebe 12 sind nicht selbsthemmend ausgeführt. Daher kann ein Bediener auch ohne Betätigung des Motorblocks 14 bzw. des Motors 42, zum Beispiel bei Stromausfall oder einer sonstigen Störung, das Gepäckfach 8 öffnen oder schließen.
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Zum Schwenken des Gepäckfaches 8 rotiert der Motorblock 14 (bzw. ein darin enthaltener Motor, siehe unten) die Spindel 16 um deren Längsachse 22, wodurch die Spindelmutter 18 entlang der Längsachse 22 an der Spindel 16 verschoben wird. Die Anbindungspunkte 20a, b werden aufeinander zu oder voneinander weg bewegt und dadurch das Gepäckfach 8 um die Schwenkachse 10 geschwenkt.
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Motorblock 14 und Spindelmutter 18 sind jeweils um Drehachsen 24a, b in den Anbindungspunkten 20a,b drehbar am Grundträger 6 und Gepäckfach 8 befestigt.
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2 zeigt im Detail die Spindelmutter 18 aus 1, die entlang der Längsachse 22 auf der Spindel 16 durch deren Rotation verschiebbar ist (angedeutet durch Pfeilspitzen). In der hier gezeigten Ausführungsform enthält die Spindelmutter 18 einen Gewindeabschnitt 26, der über ein nicht dargestelltes Innengewinde mit dem nicht dargestellten Außengewinde der Spindel 16 zur Bewegung entlang der Spindel 16 zusammenwirkt. Die Spindelmutter 18 enthält außerdem einen Fixierabschnitt 28. Diese ist gegenüber dem Gewindeabschnitt 26 um die Drehachse 24b drehbar. Der Fixierabschnitt 28 ist fest am Gepäckfach 8 im Anbindungspunkten 20 B montiert. Durch die Drehbarkeit gegenüber dem Gewindeabschnitt 26 erfolgt die drehbare Lagerung der Spindelmutter 18 am Gepäckfach 8.
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1 zeigt noch folgendes:
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Die Gepäckfachanordnung 2 weist außerdem ein Schloss 30 zur Verriegelung des Gepäckfaches 8 im Schließzustand SZ auf. Hierzu verfasste das Schloss 30 mit einem Gegenstück 32. Die Gepäckfachanordnung 2 enthält außerdem einen Sensor 33 zur Erfassung eines Betriebszustandes des Schlosses 30, so kann insbesondere der Schließzustand SZ erkannt werden.
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Die Gepäckfachanordnung 2 enthält außerdem eine hier nur symbolisch angedeutete Steuer- und Auswerteeinheit 34. Diese dient zur Ansteuerung der Spindelantriebe 12 (durch einen Pfeil symbolisiert).
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Die Steuer- und Auswerteeinheit 34 dazu eingerichtet ist, die Spindelantriebe 12 beim Entriegeln des Schlosses, also wenn im Schließzustand SZ das Schloss 30 geöffnet wird, zum Öffnen des Gepäckfaches, also zum Bewegen aus der Schließzustand SZ in den Offenzustand OZ, anzusteuern. Weiterhin ist die Steuer- und Auswerteeinheit 34 dazu eingerichtet, eine Ansteuerung der Spindelantriebe 12 nur bei entriegeltem Schloss 30 zu erlauben. Ansonsten würden die Spindelantriebe 12 z.B. versuchen, das Gepäckfach 8 zu öffnen, obschon dieses durch das verriegelte Schloss 30 im Schließzustand SZ gehalten wird.
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Die Gepäckfachanordnung 2 enthält außerdem ein hier nur symbolisch angedeutetes Eingabeelement 36, hier einen Druckknopf. Dieser dient zur Aktivierung einer Bewegung des Gepäckfaches 8, hierzu dessen Schließen. Die die Steuer- und Auswerteeinheit 34 ist dazu eingerichtet ist, die Spindelantriebe 12 die Gepäckfachanordnung 2 enthält außerdem einen gemäß dem Eingabeelement 36, nämlich bei dessen Betätigung, zu einer Schließbewegung des Gepäckfaches 8 anzusteuern.
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Die Gepäckfachanordnung 2 enthält außerdem einen Tip-to-Run-Sensor 38 zur Erkennung eines Antippens des Gepäckfaches. Symbolisches dies durch eine Kopplung mit der Schwenkachse 10 in 1 symbolisiert. Die Steuer- und Auswerteeinheit 34 ist dazu eingerichtet, die 12 Spindelantriebe gemäß einem Tip-to-Run-Betrieb anzusteuern. Im Beispiel bedeutet dies: wenn sich das Gepäckfach 8 im Offenzustand OZ befindet, reicht ein minimales Anheben des Gepäckfaches 8 aus, um eine entsprechende Bewegung durch den Sensor 38 zu erkennen. Die Steuer- und Auswerteeinheit 34 erkennt daraufhin den Wunsch, das Gepäckfach 8 zu schließen, und steuert die Spindelantriebe 12 entsprechend an.
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Der Spindelantrieb 12 enthält - hier nur symbolisch angedeutet - den Motor 42, hier ein Elektromotor, ein Getriebe 44 zwischen Motor 42 und Spindel 16, sowie zwei nicht dargestellte Lager, z.B. Kugellager, für die Spindel 16. Ein Motorgehäuse 48 dient zur Aufnahme des Motors 42, des Getriebes 44, der Lager 46 usw.
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3 zeigt, prinzipiell entsprechend 1, eine alternative Gepäckfachanordnung 2, bei der anstelle eines Schwenkens ein Verfahren des Gepäckfaches 8 entlang eines Verfahrweges 11 anhand von Spindelantrieben 12 erfolgt. Anstelle eines Gelenks zum Schwenken um die Schwenkachse 10 sind am Gepäckfach 8 Führungen 15 vorgesehen, um dieses translatorisch entlang des Verfahrweges 11, hier an einer nur symbolisch angedeuteten Schienenführung am Grundträger 6, zu verschieben. Eine schwenkbare Lagerung der Spindelmutter 18 am Gepäckfach 8 und des Motorblocks 14 am Grundträger 6 anhand von Drehachsen 24a,b ist nicht nötig. Ansonsten gelten die obigen Ausführungen zu 1 entsprechend.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Gepäckfachanordnung
- 4
- Flugzeug
- 6
- Grundträger
- 7
- Außenwand
- 8
- Gepäckfach
- 9
- Seitenwand
- 10
- Schwenkachse
- 11
- Verfahrweg
- 12
- Spindelantrieb
- 13
- Lücke
- 14
- Motorblock
- 15
- Führung
- 16
- Spindel
- 18
- Spindelmutter
- 20a,b
- Anbindungspunkten
- 22
- Längsachse
- 24a,b
- Drehachse
- 26
- Gewindeabschnitt
- 28
- Fixierabschnitt
- 30
- Schloss
- 32
- Gegenstück
- 33
- Schloss-Sensor
- 34
- Steuer- und Auswerteeinheit
- 36
- Eingabeelement
- 38
- Tip-to-Run-Sensor
- 42
- Motor
- 44
- Getriebe
- 48
- Motorgehäuse
- OZ
- Offenzustand
- SZ
- Schließzustand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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