DE102018220928A1 - Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Kontaktwerkstoffen - Google Patents

Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Kontaktwerkstoffen Download PDF

Info

Publication number
DE102018220928A1
DE102018220928A1 DE102018220928.6A DE102018220928A DE102018220928A1 DE 102018220928 A1 DE102018220928 A1 DE 102018220928A1 DE 102018220928 A DE102018220928 A DE 102018220928A DE 102018220928 A1 DE102018220928 A1 DE 102018220928A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
layer
composite material
particles
sintering process
chromium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102018220928.6A
Other languages
English (en)
Inventor
Hermann Bödinger
Roman Karmazin
Daniel Kupka
Carsten Schuh
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DE102018220928.6A priority Critical patent/DE102018220928A1/de
Priority to PCT/EP2019/079737 priority patent/WO2020114687A1/de
Publication of DE102018220928A1 publication Critical patent/DE102018220928A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H1/00Contacts
    • H01H1/02Contacts characterised by the material thereof
    • H01H1/0203Contacts characterised by the material thereof specially adapted for vacuum switches
    • H01H1/0206Contacts characterised by the material thereof specially adapted for vacuum switches containing as major components Cu and Cr
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H1/00Contacts
    • H01H1/02Contacts characterised by the material thereof
    • H01H1/0203Contacts characterised by the material thereof specially adapted for vacuum switches
    • H01H2001/0205Conditioning of the contact material through arcing during manufacturing, e.g. vacuum-depositing of layer on contact surface

Landscapes

  • Powder Metallurgy (AREA)
  • Manufacture Of Switches (AREA)
  • High-Tension Arc-Extinguishing Switches Without Spraying Means (AREA)

Abstract

Die Erfindung gibt einen gesinterten, mehrschichtigen Verbundwerkstoff (10), mit einer obersten ersten Schicht (6) und mindestens einer zweiten und einer dritten Schicht (3 und 4) an. In die erste Schicht (2) sind vor dem Sinterprozess erste Partikel einer Partikelgröße kleiner 1 µm eingebracht. Das Gefüge der ersten Schicht (2, 6) ist durch Anschmelzen nach dem Sinterprozess verändert.Außerdem gibt die Erfindung eine Vakuum-Schaltröhre (11), eine zugehörige Verwendung des Verbundwerkstoffes (10) und ein zugehöriges Verfahren zur Herstellung des Verbundwerkstoffes (10) an.

Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen gesinterten, mehrschichtigen Kontaktwerkstoff der einen Verbundwerkstoff darstellt, mit einer obersten ersten Schicht und mindestens einer zweiten und einer dritten Schicht. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vakuum-Schaltröhre, eine Verwendung des Verbundwerkstoffes und ein Verfahren zur Herstellung des Verbundwerkstoffes. Die Erfindung kann insbesondere für Vakuum-Schaltröhren der Mittelspannungstechnik verwendet werden.
  • Beschreibung des Stands der Technik
  • Kupfer-Chrom-Kontakte für Vakuum-Schaltröhren der Mittelspannungstechnik müssen einer Vielzahl von Belastungen standhalten. Neben der mechanischen Stabilität muss der Kontaktwerkstoff das sichere elektrische Schalten einer solchen Röhre garantieren.
  • Vakuum-Schaltröhren, wie beispielweise in den Offenlegungsschriften EP 0 254 089 A1 und EP 0 293 323 A1 beschrieben, werden für wiederholte Schaltvorgänge, Motoreinschaltstromunterbrechungen, als Schutz vor Störungen sowie vor Überstrom und Kurzschlüssen verwendet. Der entscheidende Vorteil der Vakuum-Schaltröhre sind ihre konstanten Eigenschaften über den gesamten Lebenszyklus. Grund dafür ist die hermetisch abgeschlossene Vakuum-Schaltstrecke, die jeglichen äußeren Einfluss ausschließt. Dank der kontrollierten Kontakterosion durch das Prinzip der diffusen Entladung haben Vakuum-Schaltröhren eine verlängerte Lebensdauer und ein wartungsfreier Betrieb ist möglich. Außerdem reduziert das feste Kontaktmaterial das Anhaften der Kontakte im Vakuum und führt zu einer hervorragenden Eignung von Vakuum-Schaltröhren für Hochspannungsanwendungen.
  • Kupfer-Chrom-Kontaktwerkstoffe zeigen in Vakuum-Schaltröhren hervorragende Eigenschaften hinsichtlich der Wiederverfestigung und beim kapazitiven Schalten. Diese hervorragenden Eigenschaften werden insbesondere einer feinen Verteilung von Chrom in der Kupfer-Matrix zugeschrieben. Tatsächlich ist davon auszugehen, dass das vom Lichtbogen umgeschmolzene Gefüge an der Kontaktoberfläche eine besonders feine Verteilung von Chrom im Kupfer aufweist und dadurch die hervorragenden Eigenschaften des Werkstoffs bestimmt.
  • Bei gesinterten Kupfer-Chrom-Kontaktwerkstoffen hängt die Verteilung des Chroms im Kupfer in erster Linie von den Partikelgrößen der Chrom- bzw. Kupferpartikel ab. Feine Chrompartikel und relativ dazu grobe Kupferpartikel führen zu einer Konzentration der Chrom-Partikel an den Kupfer-Partikelgrenzen und damit der Ausbildung einer Netzstruktur bzw. einer schwammartigen Struktur. Diese ist oft nicht hinreichend mechanisch stabil.
  • Umgekehrt wurde bei feinen Kupfer-Partikeln und groben Chrom-Partikeln nicht die notwendige feine Verteilung des Chroms im Kupfer erreicht, so dass diese Werkstoffe den relevanten Schaltbelastungen, speziell im kapazitiven Schalten, nicht genügen.
  • Um die geforderte Schaltleistung zu erreichen wird nach aktuellem Stand der Technik ein relativ hochpreisiger Werkstoff, der im Lichtbogenumschmelzverfahren hergestellt wird, eingesetzt. Durch Einstellung der Größe der Pulverpartikel kann über einen Spark-Plasma-Sinterprozess ebenfalls ein Werkstoff erzeugt werden, der tendenziell positive Ergebnisse bzgl. der Schalteigenschaften erreicht. Diese Einstellung des Gefüges dieser Werkstoffe erfordert jedoch den Einsatz feiner Kupfer- bzw. Chrompulver, welche relativ teuer sind.
  • Alternativ gibt es die Möglichkeit mit additiven Fertigungsverfahren mehrschichtigen Kontakte herzustellen.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Lösung für einen Kupfer-Chrom-Kontaktwerkstoff mit verbesserten mechanischen Eigenschaften und verbesserten Schalteigenschaften anzugeben, der insbesondere in Vakuum-Schaltröhren der Mittelspannungstechnik zum Einsatz kommen kann.
  • Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen gesinterten, mehrschichtigen Verbundwerkstoff, in dessen oberste Schicht ultrafeine Chrom-Partikel eingebracht werden und welche angeschmolzen wird, gelöst.
  • Die Erfindung beansprucht einen gesinterten, mehrschichtigen Verbundwerkstoff, der eine oberste erste Schicht und mindestens eine zweite und eine dritte Schicht aufweist. Der Verbundwerkstoff ist durch in die erste Schicht vor dem Sinterprozess eingebrachte erste Partikel einer Partikelgröße kleiner 1 µm gekennzeichnet. Zusätzlich ist der Verbundwerkstoff durch eine Veränderung des Gefüges der ersten Schicht durch Anschmelzen (auch als Aufschmelzen bezeichenbar) nach dem Sinterprozess gekennzeichnet. Die Gefügeänderung führt zu eingestellten Gefügeeigenschaften, was mit einer Verbesserung der Werkstoffeigenschaften und bessere Schalteigenschaften einhergeht. Die Partikelgröße der ersten Partikel von kleiner 1 µm hat den Vorteil, dass die Partikel auf Grund des geringen Volumens relativ zur Oberfläche sehr schnell aufschmelzen.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann die erste Schicht des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes zwischen 100 µm und 1 mm dick sein. Dies hat den Vorteil, dass die erste Schicht relativ dünn ist und der Bedarf an den ersten Partikeln gering ist.
  • In einer weiteren Ausgestaltung können die ersten Partikel des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes aus Chrom sein und einen Anteil zwischen 10 und 70 Gewichtsprozent an der ersten Schicht aufweisen. Dies hat gemeinsam mit der vorherigen weiteren Ausgestaltung den Vorteil, dass an der Kontaktoberfläche eine sehr feine Verteilung des Chroms in der Kupfermatrix im relevanten Schaltbereich erzeugt wird. Da sich die ersten Partikel nur in der obersten Schicht befinden ist die mechanische Stabilität des Kontaktes gewährleistet.
  • In einer weiteren Ausgestaltung weisen zumindest die erste Schicht und die darunterliegende zweite Schicht des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes Kupferpartikel und Chrompartikel in einem vordefinierten Verhältnis auf.
  • In einer weiteren Ausführung weist die zweite Schicht des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes Chrompartikel einer Partikelgröße zwischen 30 µm und 50 µm zu 20 bis 70 Gewichtsprozent auf und ist 0,5 mm bis 5 mm dick. Die Chrompartikel sind innerhalb der Schicht homogen verteilt. Dieses Gefüge ermöglicht die geforderten Schalteigenschaften und stellt sicher, dass während des Schaltvorgangs nur Kupfer und Chrom der geforderten Qualität an der Kontaktoberfläche verbleibt. dient sie dazu Unterschiede im thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen der ersten und der dritten Schicht auszugleichen.
  • In einer weiteren Ausführung ist die dritte Schicht des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes als Trägerschicht aus einem zu den anderen Schichten unterschiedlichen Material (z.B. einem Vollmaterial, z.B. Stahl, Kupfer...), chemisch ähnlichen Material oder chemisch gleichen Material (z.B. Kupfer und Chrom mit gleichem oder abweichenden Chromgehalt) ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die Trägerschicht mechanische Stabilität bietet. Als Grundlage für Trägerschicht kann dabei ein Vollmaterial oder eine Pulvermischung, welche während des Prozesses mitgesintert wird dienen. Die Dicke der Trägerschicht variiert je nach Geometrie des Kontaktes.
  • In einer weiteren Ausführung ist der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff mittels Spark-Plasma-Sinterprozess hergestellt. Dies hat den Vorteil, dass ein kompakter und mechanisch stabiler Körper entsteht.
  • In einer weiteren Ausführung erfolgt das Anschmelzen (auch als Aufschmelzen bezeichenbar) der ersten Schicht des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes mittels Induktionsspule, Lasers oder Elektronenstrahls. Die Verwendung einer Induktionsspule hat den Vorteil, dass über die Wahl der Frequenz die Eindringtiefe eingestellt werden kann. Die Verwendung eines Lasers, insbesondere eines grünen Lasers hat den Vorteil einer stark einkoppelbaren Wellenlänge. Die feinen Chrompartikel schmelzen, auf Grund des zur Oberfläche geringen Volumens, relativ schnell auf. Dadurch wird eine geringere Tiefe des aufgeschmolzenen Materials erreicht. Zudem wird die feine Verteilung des Chroms an der Oberfläche erreicht.
  • Die Erfindung beansprucht außerdem die Verwendung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs als elektrischer Kontakt in einer Vakuum-Schaltröhre.
  • Die Erfindung beansprucht außerdem eine Vakuum-Schaltröhre mit einem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff als elektrisches Kontaktmaterial.
  • Außerdem beansprucht die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes, wobei die erste Schicht nach dem Sinterprozess angeschmolzen bzw. aufgeschmolzen wird. Dies hat den Vorteil, dass nach dem Erstarren veränderte Gefügeeigenschaften und verbesserte Schalteigenschaften vorliegen.
  • Die Erfindung bietet den generellen Vorteil, dass mehrschichtige Kupfer-Chrom-Kontaktwerkstoffe hergestellt werden können, die mit üblichen Sinterverfahren nicht in der geforderten Qualität hergestellt werden. Der Einsatz von Spark-Plasma-Sintern ermöglicht die Herstellung hochdichter Kontaktwerkstoffe auf pulvermetallurgischem Weg und damit die wirtschaftliche Herstellung mehrschichtiger Kontakte. Hier eröffnet sich, das Potential zur Senkung der Kosten bei der Herstellung von Kontaktmaterialien mit ähnlich guten Eigenschaften wie die des teuren, lichtbogenumgeschmolzenen Referenzmaterials.
  • Die Einstellung des Gefüges in der relevanten Kontaktzone und die Gewährleistung der mechanischen Stabilität durch eine Trägerschicht ermöglichen die Reduzierung der Kosten durch Verminderung des Einsatzes teurer Pulver.
  • Zusätzlich wird durch den Einsatz ultrafeiner Chrom-Partikel in der Deckschicht der relevanten Kontaktzone eine noch feinere und damit vorteilhafte Verteilung des Chroms in diesem Bereich erreicht. Außerdem werden durch die große Oberfläche der ultrafeinen Chrom-Partikel die Oberflächenumschmelzprozesse effizienter, was zu einer zusätzlichen Kostensenkung führt.
  • Figurenliste
  • Die Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen mehrerer Ausführungsbeispiele anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
  • Es zeigen:
    • 1 eine Abfolge des Herstellungsprozesses,
    • 2 eine Oberflächenbehandlung und
    • 3 eine Ansicht einer Vakuum-Schaltröhre.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung der Abfolge des Herstellungsprozesses eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs. 1A zeigt beispielshaft einen pulverförmigen Werkstoff 8 bestehend aus drei Schichten: Einer ersten Schicht vor Oberflächenbehandlung 2, einer zweiten Schicht 3 und einer dritten Schicht 4.
  • Im Beispiel ist die erste Schicht vor der Oberflächenbehandlung 2 100 µm und 1 mm dick und besteht aus Chrom- und Kupferpartikeln, wobei die Chrompartikel eine Partikelgröße unter 1 µm aufweisen und einen Anteil zwischen 10 und 70 Gewichtsprozent ausmachen. Die zweite Schicht 3 besteht ebenfalls aus Chrom- und Kupferpartikeln, wobei die Chrompartikel eine Partikelgröße zwischen 30 µm und 50 µm aufweisen und einen Anteil zwischen 20 und 70 Gewichtsprozent ausmachen. Die Dicke der zweiten Schicht 3 beträgt 0,5 mm bis 5 mm. Die dritte Schicht 4 bildet eine Trägerschicht und ist im Vergleich zur zweiten Schicht 3 aus einem alternativen Material (z.B. einem Vollmaterial, z.B. Stahl, Kupfer...), einem chemisch ähnlichen oder chemisch gleichen Material (z.B. Kuper-Chrom mit gleichem oder abweichenden Chromgehalt) hergestellt. Die Dicke der Trägerschicht bzw. der dritten Schicht 4 ergibt sich aus den Anforderungen der Anwendung und der Geometrie des Kontaktes.
  • Die zweite Schicht 3 und die dritte Schicht 4 sind in weiterverarbeiteter Form auch in 1B bis 1E zu finden. Die erste Schicht 2 ist in weiterverarbeiteter Form auch in 1B bis 1D und als erste Schicht nach Oberflächenbehandlung 6 mit veränderten Gefügeeigenschaften in 1E zu finden.
  • Im folgenden Verfahrensschritt der Herstellung in 1B wird der pulverförmige Werkstoff 8 gepresst und ein gepresster Werkstoff 9 hergestellt.
  • Im folgenden Verfahrensschritt der Herstellung in 1C wird der gepresste Werkstoff 9 gesintert und ein gesinterter Verbundwerkstoff 10 hergestellt.
  • Im folgenden Verfahrensschritt der Herstellung in 1D wird der gesinterter Verbundwerkstoff 10 mit einer Anschmelzvorrichtung 1 angeschmolzen und ein angeschmolzener Verbundwerkstoff 5 hergestellt.
  • Im folgenden Verfahrensschritt der Herstellung in 1E erstarrt der angeschmolzene Verbundwerkstoff 5 und ein oberflächenbehandelter Verbundwerkstoff 7 entsteht. Der oberflächenbehandelte Verbundwerkstoff 7 trägt eine oberste erste Schicht nach Oberflächenbehandlung 6.
  • 2 zeigt eine schematische Darstellung der Anschmelzung und der Gefügeänderung eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes. 2A zeigt eine schematische Darstellung eines angeschmolzenen Verbundwerkstoffes 5 mit einer ersten Schicht vor Oberflächenbehandlung 2 mit einer Anschmelzvorrichtung 1. 2B zeigt einen oberflächenbehandelten Verbundwerkstoff 7 mit einer erstarrten ersten Schicht nach Oberflächenbehandlung 6.
  • Der in 2A beispielshaft dargestellte angeschmolzene Werkstoff 5 besteht aus drei Schichten: Einer ersten Schicht vor Oberflächenbehandlung 2, einer zweiten Schicht 3 und einer dritten Schicht 4. In vorherigen Schritten der Herstellung wurde ein geschichtetes Pulvergemisch gepresst und gesintert.
  • Im Beispiel ist die erste Schicht vor Oberflächenbehandlung 2 100 µm und 1 mm dick und besteht aus Chrom- und Kupferpartikein, wobei die Chrompartikel eine Partikelgröße unter 1 µm aufweisen und einen Anteil zwischen 10 und 70 Gewichtsprozent ausmachen. Die zweite Schicht 3 besteht ebenfalls aus Chrom- und Kupferpartikeln, wobei die Chrompartikel eine Partikelgröße zwischen 30 µm und 50 µm aufweisen und einen Anteil zwischen 20 und 70 Gewichtsprozent ausmachen. Die Dicke der zweiten Schicht 3 beträgt 0,5 mm bis 5 mm. Die dritte Schicht 4 bildet eine Trägerschicht und ist im Vergleich zur zweiten Schicht 3 aus einem alternativen Material (z.B. einem Vollmaterial, z.B. Stahl, Kupfer...), einem chemisch ähnlichen oder chemisch gleichen Material (z.B. Kuper-Chrom mit gleichem oder abweichenden Chromgehalt) hergestellt. Die Dicke der Trägerschicht bzw. der dritten Schicht 4 ergibt sich aus den Anforderungen der Anwendung und der Geometrie des Kontaktes.
  • Die zweite Schicht 3 und die dritte Schicht 4 sind in weiterverarbeiteter Form auch in 2B zu finden. Die erste Schicht 2 ist in weiterverarbeiteter Form als erste Schicht nach Oberflächenbehandlung 6 mit veränderten Gefügeeigenschaften in 2B zu finden.
  • 3 zeigt eine Ansicht einer Vakuum-Schaltröhre 11. Im Inneren der Vakuum-Schaltröhre 11 befindet sich ein von einem Gehäuse 13 umgebenes Vakuum 14. In diesem Vakuum 14 liegen zwei Schaltkontakte 15, die je einen Kontaktwerkstoff oder Kontaktmaterial als elektrischen Kontakt 12 tragen.
  • Obwohl die Erfindung im Detail durch die Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung durch die offenbarten Beispiele nicht eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann daraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 0254089 A1 [0003]
    • EP 0293323 A1 [0003]

Claims (11)

  1. Gesinterter, mehrschichtiger Verbundwerkstoff (10), aufweisend: - Eine oberste erste Schicht (6) und - mindestens eine zweite und eine dritte Schicht (3 und 4), gekennzeichnet durch: - in die erste Schicht (2) vor dem Sinterprozess eingebrachte erste Partikel einer Partikelgröße kleiner 1 µm und - eine Veränderung des Gefüges der ersten Schicht (2, 6) durch Anschmelzen nach dem Sinterprozess.
  2. Verbundwerkstoff (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (6) zwischen 100 µm und 1 mm dick ist.
  3. Verbundwerkstoff (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Partikel aus Chrom sind und einen Anteil zwischen 10 und 70 Gewichtsprozent an der ersten Schicht (6) aufweisen.
  4. Verbundwerkstoff (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste Schicht (6) und die darunterliegende zweite Schicht (3) Kupferpartikel und Chrompartikel in einem vordefinierten Verhältnis aufweisen.
  5. Verbundwerkstoff (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (3) Chrompartikel einer Partikelgröße zwischen 30 µm und 50 µm zu 20 bis 70 Gewichtsprozent aufweist und 0,5 mm bis 5 mm dick ist.
  6. Verbundwerkstoff (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Schicht (4) als Trägerschicht aus einem zu den anderen Schichten unterschiedlichen Material, chemisch ähnlichen Material oder chemisch gleichen Material ausgebildet ist.
  7. Verbundwerkstoff (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sinterprozess ein Spark-Plasma-Sinterprozess ist.
  8. Verbundwerkstoff (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschmelzen mittels einer Induktionsspule, eines Lasers oder eines Elektronenstrahls erfolgt.
  9. Verwendung eines Verbundwerkstoffs (10) nach einem der vorherigen Ansprüche als elektrischer Kontakt (12) in einer Vakuum-Schaltröhre (11).
  10. Vakuum-Schaltröhre mit einem Verbundwerkstoff (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als elektrisches Kontaktmaterial (12).
  11. Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die erste Schicht (2, 6) nach dem Sinterprozess angeschmolzen wird.
DE102018220928.6A 2018-12-04 2018-12-04 Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Kontaktwerkstoffen Withdrawn DE102018220928A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102018220928.6A DE102018220928A1 (de) 2018-12-04 2018-12-04 Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Kontaktwerkstoffen
PCT/EP2019/079737 WO2020114687A1 (de) 2018-12-04 2019-10-30 Verbesserung der oberflächeneigenschaften von kontaktwerkstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102018220928.6A DE102018220928A1 (de) 2018-12-04 2018-12-04 Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Kontaktwerkstoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102018220928A1 true DE102018220928A1 (de) 2020-06-04

Family

ID=68536787

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102018220928.6A Withdrawn DE102018220928A1 (de) 2018-12-04 2018-12-04 Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Kontaktwerkstoffen

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102018220928A1 (de)
WO (1) WO2020114687A1 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0254089A1 (de) 1986-07-11 1988-01-27 Siemens Aktiengesellschaft Vakuumschaltröhre
EP0293323A1 (de) 1987-05-27 1988-11-30 Siemens Aktiengesellschaft Vakuumschaltröhre mit einer Kapselung

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH661616A5 (de) * 1980-11-28 1987-07-31 V Elektrotech I V I Lenina Verfahren zur vorbehandlung der kontakte und elektroden elektrischer vakuumgeraete.
DE19650752C1 (de) * 1996-12-06 1998-03-05 Louis Renner Gmbh Kupfer-Chrom-Kontaktwerkstoff mit feinkörnig umgewandelter Oberfläche für elektrische Schaltkontakte und Verfahren zu dessen Herstellung
JP2009158216A (ja) * 2007-12-26 2009-07-16 Japan Ae Power Systems Corp 真空遮断器の電極接点部材及びその製造方法
JP6015725B2 (ja) * 2014-09-11 2016-10-26 株式会社明電舎 電極材料の製造方法

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0254089A1 (de) 1986-07-11 1988-01-27 Siemens Aktiengesellschaft Vakuumschaltröhre
EP0293323A1 (de) 1987-05-27 1988-11-30 Siemens Aktiengesellschaft Vakuumschaltröhre mit einer Kapselung

Also Published As

Publication number Publication date
WO2020114687A1 (de) 2020-06-11

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2600996B1 (de) Verfahren zum pulvermetallurgischen herstellen eines cu-cr-werkstoffs
EP2849185B1 (de) Kontaktwerkstoffe für hochspannungs- gleichstrombordsysteme
EP3695430B1 (de) Verfahren zum herstellen eines kontaktbauteils sowie kontaktbauteil, vakuumschaltröhre und schaltanlage
EP1844486B1 (de) Verfahren zur herstellung eines kontaktstückes, sowie kontaktstück für eine vakuumschaltkammer selbst
DE3028115C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines Vakuumschalter-Kontaktstückes
EP0440620B1 (de) Halbzeug für elektrische kontakte aus einem verbundwerkstoff auf silber-zinnoxid-basis und pulvermetallurgisches verfahren zu seiner herstellung
EP1023959B1 (de) Pulvermetallurgisch hergestellter Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung
DE112017006731T5 (de) Verfahren zur herstellung eines elektrodenmaterials und elektrodenmaterial
EP0172411B1 (de) Vakuumschütz mit Kontaktstücken aus CuCr und Verfahren zur Herstellung dieser Kontaktstücke
DE69825227T2 (de) Vakuumschalter
DE69936742T2 (de) Kontaktwerkstoff
WO1990015425A1 (de) VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES CuCr-KONTAKTWERKSTOFFES FÜR VAKUUMSCHÜTZE SOWIE ZUGEHÖRIGER KONTAKTWERKSTOFF
DE112017001814B4 (de) Kontaktelement, verfahren zur herstellung desselben und vakuum-schaltungsunterbrecher
EP0725154A1 (de) Sinterwerkstoff auf der Basis Silberzinnoxid für elektrische Kontakte und Verfahren zu dessen Herstellung
DE102018220928A1 (de) Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Kontaktwerkstoffen
WO2015090865A1 (de) Verfahren zur herstellung von kontaktmaterialstücken für vakuumschaltröhren
EP0736217B1 (de) Sinterkontaktwerkstoff, verfahren zu dessen herstellung sowie diesbezügliche kontaktauflagen
DE2324317C2 (de) Elektrode für einen Vakuum-Leistungsschalter oder eine Vakuum-Funkenstrecke
DE60034497T2 (de) Vakuumschalter
EP0338401B1 (de) Pulvermetallurgisches Verfahren zum Herstellen eines Halbzeugs für elektrische Kontakte aus einem Verbundwerkstoff auf Silberbasis mit Eisen
EP1043409B1 (de) Pulvermetallurgisch hergestellter Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung
EP0876670B1 (de) Verfahren zur herstellung eines formstücks aus einem kontaktwerkstoff auf silberbasis
DD209317A1 (de) Kontaktwerkstoff fuer vakuumschalter und verfahren zur herstellung
DE19745636C1 (de) Kontaktwerkstoff für die Schweißtechnik sowie einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende Schweißelektrode und Stromkontaktdüse
DE2202936C3 (de) Vakuumschalter

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee